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4MB - Kollegium Spiritus Sanctus

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In memoriamProfessor Dr. phil. Xaver Kronig (1941-2011)«Leti mille repente viae»(Schnell führen tausende Wege in den Tod.)Xaver war der jüngste Sohn der Bergbauernfamilie Rudolf Kronig - Imboden, hineingeborenin eine Selbstversorger-Grossfamilie von «Bergnomaden» – wie Bruder Rudolf in seinenErinnerungen schreibt. Arbeitswille, Genügsamkeit , Hilfsbereitschaft, Fleiss als angeborenePflicht, Wertschätzung von Grund und Boden – dies waren die Eckpfeiler in der Jugend vonXaver Kronig. Die Kinderjahre an den teils steilen Hängen des Glishorns haben lebenslangeSpuren hinterlassen. Der eifrige Primarschüler wechselte 1954 ans <strong>Kollegium</strong> Brig und krönteseine achtjährige Gymnasialzeit mit der Matura Typus B. An der Universität Freiburg/Ue. liesser sich zuerst zum Sekundarlehrer ausbilden, dann folgten Lizenziat und Doktorat an dergleichen Hochschule. Es passte irgendwie zu ihm, dass er beim legendären Prof. Alker miteiner Arbeit über den genialen Aussenseiter Ludwig Hohl (ein in Genf lebender SchweizerErzähler, der eigentlich nur Eingeweihten ein Begriff war) promovierte.1970 wurde er ans Lehrerinnen-Seminar St. Ursula berufen, wo er bis zu dessen Aufhebungals pflichtbewusster Deutschlehrer unzählige angehende Lehrerinnen mit seiner phänomenalenBelesenheit und seiner unnachahmlichen Art zu zitieren verblüffte und sie mit seinerihm eigenen Nachsichtigkeit in Sprache und Literatur einführte. Er war überzeugt, dass manseine Schüler kaum je gänzlich verstehen werde, dass man sie aber lieben müsse. Er war überJahre einsatzfreudiges Mitglied des Vorstandes des Verbandes der Walliser Mittelschullehrer.Nach dem Aus fürs Lehrerseminar wechselte Xaver auf dem Bildungshügel ans <strong>Kollegium</strong><strong>Spiritus</strong> <strong>Sanctus</strong>, ins für ihn viel unpersönlichere Klima der gymnasialen Leistungsschule,wo er bis zu seiner Pensionierung im Jahre 2001 mit viel Pflichtgefühl unterrichtete. Xaverwar der liebenswürdige Kollege, der mit seinen vielen Zitaten immer wieder zu unterhaltenwusste. Auch hier eine besondere «Bodenhaftung»: Reznan, die in ihrer Naivität besondereGliser-Poetin, die Ballade vom sauren «Emderwii», die witzigen Bemerkungen über Vertreterverschiedener Oberwalliser Talschaften, die Aussprüche besonders kauziger Zeitgenossenwaren die Klassiker seines Humors. Xaver war auch unverwechselbar in seinen kleinenGesten: die Art wie er sich durchs Haar fuhr, wie er sein Glas hielt oder wie er sich mit derHand ans Kinn fasste.Sein «otium cum dignitate» machte ihn wieder zum «Selbstversorger». Die Produktion vonHauswürsten, Trockenfleisch usw. wurden zu einem grossen Hobby. Er rühmte sich seinesertragreichen Hausgartens und seiner Kochkünste. Aber da war die schwere Erkrankungseiner Frau Ursula, die er bis zu ihrem Tod im Jahre 2009 liebevoll umsorgte. Er wusste dawohl schon, dass auch in ihm selbst sich etwas Heimtückisches breit machte. Aber anderewollte er damit nicht belasten. Er meinte bloss: « Ich bi an bitz chäfrige.»Xaver war vielen ein treuer Freund: ehemaligen Schülerinnen, seinen ehemaligen Klassenkameradenund Kommilitonen, seinen Berufskollegen, den Altbrigensern, seinen Sängerfreunden.Er war jemand, der vielen im Herzen ähnlich, in vielem andern doch grundverschiedenwar. Sit tibi terra levis!Reinhard WernerFreunde desBriger <strong>Kollegium</strong>sAuf Initiative von alt Rektor und Ehrenpräsident Stefan Schnyder,selig, wurde im Jahre 1986 der Verein «Freunde der Briger<strong>Kollegium</strong>skirche» gegründet. An der Generalversammlung vom28.November 2008 wurde der Zweckartikel erweitert und dieUmbenennung in «Verein des Briger <strong>Kollegium</strong>s» beschlossen,womit wir zum grössten Ehemaligen-Verein des <strong>Kollegium</strong>s Briggeworden sind. Die Statuten bestimmen als Zweck• die Förderung des <strong>Kollegium</strong>s <strong>Spiritus</strong> <strong>Sanctus</strong> Brig,• die Förderung der <strong>Kollegium</strong>skirche als sakralen Raum fürGottesdienste und die Beteiligung beim Unterhalt und Betriebder prächtigen Orgel,• die Förderung religiöser, kultureller und wissenschaftlicherAnlässe im <strong>Kollegium</strong> <strong>Spiritus</strong> <strong>Sanctus</strong> Brig.Zur Zeit hat der Verein der «Freunde des Briger <strong>Kollegium</strong>s» 312Mitglieder. Präsident ist Dr. med. Leander Jossen, ihm zur Seitestehen der Kirchenrektor H.H. Valentin Studer, René Loretan alsKassier, Andreas Berchtold als Sekretär sowie Hans Imhof, MarcoDini und Natal Imahorn.Am 17.November 2011 fand der 4. Akademieabend statt. Mit Dr.phil. nat. Reinhard Schnidrig, Zoologe, Leiter der Sektion Jagd,Fischerei, Waldbiodiversität des Bundesamtes für Umwelt (BAFU)konnte wiederum ein prominenter Exkollegianer als Referentgewonnen werden. Sein Vortrag zum sehr aktuellen Thema «DieRückkehr der Grossraubtiere in die Alpen, was sind die Konsequenzen?»stiess auf sehr grosses Interesse. Der wissenschaftlichklare und nicht polemisierende Vortrag zeigte sehr schön denSpagat, welchen ein Bundesbeamter, Biologe und Jäger in einerPerson vereinen muss.Das Pfingstkonzert ist schon zur schönen Tradition geworden undhat seinen festen Platz im Oberwalliser Konzertleben. Für dasmittlerweile 10. Pfingstkonzert konnte der Sittener KonzertchorNovantiqua unter der Leitung von Bernard Héritier verpflichtetwerden. Hauptwerk dieses der Chormusik der spanischenRenaissance gewidmeten Konzertabends war die Missa «Simileest regnum coelorum» von Tomás Luis de Victoria (1548 – 1611).Dr. med. Leander Jossen, Präsident82 83

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