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Männer und Teilzeit (PDF, 3438 kb) - KV Schweiz

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OffenherzigesOrganisationstalent35Stefan Caamano, 17, betätigt sich neben seiner <strong>KV</strong>-Lehre als Eventmanager.Er steckt viel Leidenschaft <strong>und</strong> fast alle Freizeit in die Organisation von Anlässen,mit denen er Menschen helfen will. Text Andrea Mašek/Foto Reto SchlatterTee, Wasser, Guetsli: Stefan Caamanoist ein perfekter Gastgeber. Die Dokumentationseines Schaffens liegt aufdem Tisch bereit. Zum Fotoshooting beisich zu Hause in Zürich möchte er sichaber unbedingt umziehen, sich etwas gediegenerpräsentieren. Das wäre gar nichtnötig, erstens ist er eh schon gut angezogen<strong>und</strong> zweitens erliegt man seinemCharme so oder so – wie es auch vielenbekannten Grössen aus der <strong>Schweiz</strong>erPolitik, Unterhaltungsbranche <strong>und</strong> derWerbung passiert ist.Seine Herzlichkeit ist authentisch, daswird innert weniger Sek<strong>und</strong>en klar. SeineOffenheit ist erfrischend. «Die habe ichvon meiner spanischen Mutter. Sie istdoppelt so offen wie ich.» Beides kommtihm sehr entgegen bei seiner Arbeit alsEventmanager. Dass er leicht auf Menschenzugehen <strong>und</strong> sie von seiner Sacheüberzeugen kann – weil er selber leidenschaftlichdavon überzeugt ist – hilftebenfalls. Als guter Organisator, derimmer den Überblick behält, scheint erden richtigen Beruf für sich gef<strong>und</strong>en zuhaben.Will Resultate sehenEigentlich aber hat Stefan Caamano nochkeinen Beruf, der 17-jährige <strong>KV</strong>-Stift istim zweiten Lehrjahr. Sein Lehrbetrieb istdie Privatklinik Lindberg in Winterthur.Im selben Ort besucht er auch die Wirtschaftsschule.Weil das <strong>KV</strong> eine gute Gr<strong>und</strong>lage bildet,ihm das Arbeiten mit dem PC liegt<strong>und</strong> er das Organisieren liebt, hat er diesenAusbildungsweg gewählt. Nie hätte eraber eine Lehre auf einer Bank machenwollen: «Da wäre ich nur einer von vielengewesen. Ich kenne die Branche, meineGotte arbeitet für eine Bank.» Dank seinemStiefvater, einem Arzt, hat er sich fürMedizin interessiert, sich später bei derKlinik Lindberg beworben <strong>und</strong> die Lehr-stelle dann auch erhalten. Der familiäreBetrieb gefällt ihm. Die Lehre gestaltesich sehr spannend, weil er in viele interessante<strong>und</strong> teils ungewöhnliche Bereichewie beim Schwergewichtsspezialistenhineinsehen könne, sagt er. Und erschätzt den Kontakt zu den Menschen.Schon jetzt aber weiss Caamano, dassBüroarbeit nicht wirklich sein Ding ist.«Ich arbeite gerne an etwas, dessen Resultatich dann auch sehe, wie beim Veranstalteneines Konzerts.» Da bricht derEventmanager in ihm wieder durch. Dieadministrativen <strong>und</strong> buchhalterischenKenntnisse aus dem <strong>KV</strong> werden ihm dereinstdafür nützlich sein. Genauso wiedas, was er in der Schule im Marketinglernt. Rechtsk<strong>und</strong>e findet er ebenfalls«enorm spannend».Geht ohne Scheu zur SacheDoch seine Leidenschaft gehört dem Organisierenvon Anlässen. Sie ist bereits inseiner Schulzeit ausgebrochen. Aufgewachsenist er im Kreis 4 in Zürich, wo erauch zur Schule ging <strong>und</strong> heute wohnt –momentan noch bei der Mutter. Dortwollte er 2008 auch die Jugendlichen vonder Strasse holen, «wo sie herumhingen<strong>und</strong> nicht wussten, was tun». Er machtesich daran, zusammen mit der offenen Jugendarbeit«oja.ch» ein Hallenfussballturnierauf die Beine zu stellen.«Damals war ich noch unverschämterals jetzt», erzählt er schmunzelnd. Ermarschierte einfach in «Die Werbekanzlei»vis-à-vis seiner Schule <strong>und</strong> sagte, siehätten kein Geld um Flyer zu drucken, obsich die Werbeagentur dazu bereit erklärenwürde. «Der Chef Turan Oeznalci antwortetemir: ‹Du willst nicht nur kostenloseKopien, sondern auch noch dasDesign, du bist frech, aber das gefälltmir.›» Die Flyer kamen zustande, das Turnierwurde ein Erfolg.«Das war die Initialzündung», meintCaamano. Die Lust nach mehr hatte ihngepackt.Er wusste aber, ohne Geld respektiveohne Sponsoren lief nichts. So beschloss«Ich arbeite gerne an etwas, dessen Resultatich sehe, wie beim Veranstalten eines Konzertes.»er, einen Benefizanlass zu organisieren.«Ich wusste nicht wie <strong>und</strong> fragte meinenLehrer wie auch Turan Oeznalci.» Letzterermeinte, Caamano solle es selber herausfinden<strong>und</strong> mit Vorschlägen zu ihmkommen. Der Jugendliche ging nachHause <strong>und</strong> ins Internet. Bei Google stiesser auf den Zauberer Dacapo. Die Geschichtewiederholte sich: Caamano riefihn an <strong>und</strong> konnte ihn auf seine unnachahmlicheArt überreden, gratis aufzutreten.Als sich auch noch ein Sänger fand,war die Sache geritzt. Auch dieser Eventwar erfolgreich.Eigene Agentur gegründet«Weisst du eigentlich, wie man das nennt,was du machst», fragte ihn der Agenturchefim Anschluss, «das heisst Eventmanagement.»Und wieder ging der Jungeheim <strong>und</strong> schaute im Internet nach. Aufberufsberatung.ch las er über den Berufdes Eventmanagers <strong>und</strong> hatte sein grossesAha-Erlebnis.Es folgten Buchungen für Taufen,Geburtstage <strong>und</strong> Firmen-Anlässe. Stefancontext 3 – 2011

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