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Männer und Teilzeit (PDF, 3438 kb) - KV Schweiz

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Entfaltung desvollen PotenzialsAngst wirkt sich negativ auf die Stimme aus, sagt DanaG. Stratil. Stimmtraining führe zu mehr Selbstvertrauen<strong>und</strong> helfe, die Stimme optimal zu entfalten.31Seriöse Vorbereitung«Lampenfieber gehört einfach dazu»,schreibt Harry Holzheu in seinem Buch«Natürliche Rhetorik ohne Lampenfieber».Er definiert Lampenfieber als eine besondereForm der Angst <strong>und</strong> unterscheidetzwischen Lampenfieber vor <strong>und</strong> währenddes Auftritts. Lampenfieber vor dem Auftritthält er nicht nur für erwünscht, sondernerachtet es als Voraussetzung für denErfolg. Bekommen hingegen Redner oderRednerinnen mitten in einer Rede Lampenfieber,hält er das für fatal: «Die Zuhörerspüren das sofort. Es entsteht totaleUnsicherheit im Saal, der oder die Vortragendeist verzweifelt.» Vermeiden kannman ein solches Debakel, indem man alleKraft in die Vorbereitung einer Rede investiert,ist Harry Holzheu überzeugt.Dass Bob Etherington nichts hält vonder Art <strong>und</strong> Weise, wie sein Mitpassagierim Flugzeug seine Rede vorbereitete, verstehtsich von selbst. Das Wünschen, dassman sich über Nacht in einen brillantenRedner verwandle, habe noch nie geholfen.Stattdessen kommt der Tag, an dem mansein Referat halten muss, «<strong>und</strong> bis dahinist spätestens auch die Metamorphose ineinen echten Angsthasen vollendet».QuellenBob Etherington: Präsentieren für Angsthasen.Wiley, 2011, 24.70 Fr.Harry Holzheu: Natürliche Rhetorik ohne Lampenfieber.Der einfache Weg zum freien Reden.2010, 13.90 Fr.Patrick Rohr: Reden wie ein Profi. Selbstsicherauftreten – im Beruf, privat, in der Öffentlichkeit,Beobachter, 2010, 47.30 Fr.Alle drei Bücher gehen ausser auf die Redeangstauf alle weiteren Aspekte der Rhetorik ein.Gr<strong>und</strong>legend <strong>und</strong> umfassend ist das Buch vonPatrick Rohr.www.rhetorik.ch: Homepage des KommunikationsexpertenMarcus Knill mit diversen Fachartikelnzum ThemaTherese Jäggi ist Context-Redaktorin.therese.jaeggi@kvschweiz.chContext: Sie bieten Coachings zu Stimmentwicklungan. Was ist das genau?Dana G. Stratil: Ich will den Leutenzeigen, wie sie ihre Stimme in all ihrenFacetten <strong>und</strong> Nuancen zum Klingenbringen können. Es geht um die Entfaltungdes vollen Potenzials, denn dieseswird nicht immer optimal genutzt. Gefühlewie beispielsweise Unsicherheitoder Angst wirken sich unmittelbar aufdie Stimme aus. Selbstvertrauen aberebenso, wobei Stimmtraining eben auchdas Selbstvertrauen fördert. Dies kannman trainieren.Aus welchen Gründen suchen die Leuteein Coaching bei Ihnen auf?Oft sind das Personen, die bezüglichihrer Stimme negative Feedbacks ausihrem Umfeld erhalten haben. Sie redenangeblich zu leise, zu laut, zu hoch, schepperndoder schneidend. Manche kommenauch, weil sie sich beruflich verändernwollen. Wer ein Team führen will, mussüberzeugend reden können. Einigen meinerKlienten wurde zuvor in Assessmentsgesagt, dass ihre Botschaft inhaltlichzwar in Ordnung war, aber trotzdem«nicht rübergekommen» sei.Welche Voraussetzungen braucht es,damit eine Stimme als angenehm empf<strong>und</strong>enwird?Wenn wir den Körper – ähnlich wiebei einem Streichinstrument – als Resonanzraumfür die Stimme einsetzen. EineStimme muss aus dem ganzen Körperkommen <strong>und</strong> gut durch den Atem gestütztsein, dann tönt sie warm, weich, Vertrauenerweckend. Als unangenehm empfindenwir Stimmen, die nur im Hals oder in derNase klingen. Es geht also darum, denResonanzraum so weit als möglich zurVerfügung zu stellen.Worauf legen Sie ausserdem Wert in denCoachings?Es ist wichtig, wie man während desRedens steht oder sitzt. Nur wenn manoptimal steht, kann man seinen Standpunktauch adäquat vortragen, <strong>und</strong> wergut sitzt, wird glaubwürdig den Vorsitzeinnehmen. Wir arbeiten ebenfalls starkmit dem Atem. Dieser gibt der StimmeKraft.Welche Unterschiede gibt es in derWahrnehmung von Frauen- <strong>und</strong><strong>Männer</strong>stimmen?Gr<strong>und</strong>sätzlich werden tiefe Stimmenals angenehmer empf<strong>und</strong>en. Es ist abernicht so, dass Frauen deshalb gegenüber<strong>Männer</strong>n im Nachteil sind. Ich beobachtejedoch: Frauen fehlt oft der Mut oder dieSelbstverständlichkeit, sich den Raum zunehmen, den es für das Sprechen braucht,<strong>und</strong> das drückt sich in der Stimme aus.Stimmentwicklung ist also immer auchPersönlichkeitsentwicklung. tjDana G. Stratil ist Stimmtrainerin, Sängerin <strong>und</strong>Ausbilderin FA in Zürich. www.voicepower.ch oderwww.kvz.ch.Gut zu wissen> Aufgeregt sein, ist völlig normal.> Lampenfieber wirkt anspornend.> Entspannungsübungen helfengegen die Angst.> Seriöse Vorbereitung verschafftSicherheit.> Ein Patzer ist noch lange keineKatastrophe.> Üben in der Praxis ist das besteTraining.context 3 – 2011

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