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Männer und Teilzeit (PDF, 3438 kb) - KV Schweiz

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26Kämpfen, lernen, feiernBeruf <strong>und</strong> BildungJubiläum. Zu seinem 150-Jahr-Bestehen hat sich der <strong>KV</strong> Zürich eine Festschriftgeschenkt. Darin wird die Verbandsgeschichte lebhaft aufgerollt. Von Andrea MašekVerbandsversammlung im Kaufleuten-Saal, kurz nach dessen Eröffnung.Die früheren Computermäuse tastetendie Tischoberfläche mit einer mitGummi beschichteten Kugel ab. Oftrutschte diese aber weg, anstatt zurollen <strong>und</strong> verhinderte so, dass die Signalwalzenin Bewegung gesetzt wurden.Als Folge davon funktionierte dieMaus dann nicht einwandfrei. Um derKugel eine optimale Haftung zu bieten<strong>und</strong> der Maus dennoch problemlosesGleiten zu ermöglichen, wurdenspezielle Unterlagen entwickelt, dieMauspads oder Mausmatten. Dieheutigen Mäuse mit optischer Abtastungbrauchen eigentlich kein Padmehr. Aber laut Wikipedia präparierenComputerspieler ihre Pads mit Silikonspray,um präzise Bewegungenmit der Maus machen zu können.Der <strong>KV</strong> Zürich feiert seine 150 Jahremit einer schön gemachten <strong>und</strong>reich bebilderten Jubiläumsschrift, die derJournalist <strong>und</strong> Historiker Werner Catrinaverfasst hat. Das 176-Seiten schwere Buchträgt den Titel «Kämpfen, lernen, feiern».Die drei Stichworte fassen die Geschichtedes Verbandes sehr gut zusammen.Gekämpft hat der <strong>KV</strong> Zürich (<strong>KV</strong>Z) berufspolitischzum Beispiel für den erstenGesamtarbeitsvertrag für Angestellte inBüro <strong>und</strong> Verkauf. Durchsetzen konntesich der Verein 1907 mit dem Sonntagsarbeitsverbot.Er hat sich für die 58-St<strong>und</strong>en-Wocheeingesetzt sowie den freienSamstagnachmittag. Der Teuerung angepasstefaire Löhne waren ihm ein Anliegenebenso wie die Chancengleichheit. Erverlangte die Freizügigkeit bei Pensionskassen<strong>und</strong> bekämpfte als einer der erstenMobbing am Arbeitsplatz.Vorbildlicher LehrplanDie Bildung war <strong>und</strong> ist eine der Hauptaufgabendes Verbandes. Dies wurde bereits1861 von den 13 Gründern so festgehalten.«Sie können sich damit alsPioniere fühlen», notiert Catrina.Die Kurse des Vereins junger Kaufleute,wie der Verband damals hiess, fandenAnklang, insbesondere die Sprachkurse,bald auch jene im Bereich Handel.1887 wird die Handelsschule des <strong>KV</strong>Z eröffnet.Einen Lehrplan gab es erst 1889,zentrale Rolle spielen darin die Sprachen<strong>und</strong> die Korrespondenz. Er diente späterals Vorbild für einen gesamtschweizerischenPlan. Die 1908 erstmals angeboteneDiplomprüfung für Buchhalter gibt denAnstoss zu Weiterbildungskursen, diegrosses Zukunftspotenzial haben.Viel Platz <strong>und</strong> viele Bilder sind demVereinshaus, dem heutigen Kaufleutengewidmet, das 1915 bezogen wurde. Catrinakommentiert – auch hier durchauskritisch: «Ein beeindruckendes Raumprogramm,das 680 000 Franken verschlang– für damalige Zeiten ein Riesenbetrag,der Geschäftsleiter <strong>und</strong> Präsidentfast Kopf <strong>und</strong> Kragen kostet.»Neben dem Lernen kam das Feiern im<strong>KV</strong>Z auch nie zu kurz. Viel Wert legt derVerband auf «die kollegiale Gesinnung».Dies zeigt sich im heute noch existierenden<strong>Männer</strong>chor Kaufleuten oder demVereins-Orchester.Mitglieder interviewtÜber zwei Drittel des Jubiläumsbuchesdrehen sich um die letzten 25 Jahre desVerbandes. Dominiert wurde der <strong>KV</strong>Z<strong>und</strong> wird das Kapitel von GeschäftsführerPeter Volanthen, dem «politisch links orientiertenGenussmenschen» wie Catrinaihn einführt. Er arbeitet dabei die polarisierendeGestalt gekonnt heraus <strong>und</strong> zeigt,dass der <strong>KV</strong>Z unter Führung Volanthensab <strong>und</strong> zu in die Schlagzeilen geraten ist,im Zusammenhang mit Drogenproblemen,dem Verein zur Förderung der psychologischenMenschenerkenntnis oderder Abtretung der kaufmännischenGr<strong>und</strong>bildung an den Kanton.Menschen, die den <strong>KV</strong>Z in dieser Zeitbegleitet haben, kommen ebenfalls zuWort. Das reicht von Daniel Triboldi vomRechtsdienst über Willy Rüegg vom RessortBerufspolitik bis zu Irmgard Schmid-Schuler, der ehemaligen Frauenbeauftragten.Sinnvollerweise endet dieJubiläumsschrift mit Rolf Butz, der den<strong>KV</strong>Z nun in die Zukunft steuert.Werner Catrina: 150 Jahre Kaufmännischer VerbandZürich <strong>KV</strong>Z 1861–2011. Kämpfen, lernen, feiern.Orell Füssli Verlag 2011, <strong>KV</strong>Z-Mitglieder erhaltenein Exemplar gratis, alle anderen <strong>KV</strong>-Mitgliederkönnen es für 25 Franken beim <strong>KV</strong> Zürich beziehen:http://150jahrekvz.ch/jubilaeumsbuch/context 3 – 2011

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