Gemälde 15. bis 20. Jh., Teil 2 - Galerie Fischer Auktionen AG
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1242*<br />
JOSEPH STIELER<br />
ODER NACH JOSEPH STIELER<br />
Mainz 1781-1858 München<br />
König Ludwig I.von Bayern(1786-1868) als<br />
Kronzprinzin altdeutscherTracht,1816<br />
Öl auf Kupfer, 19 x14,5 cm (in gemaltem Oval<br />
auf rechteckiger Kupfertafel), Original gerahmt,<br />
nachVorgaben von Klenze.<br />
CHF 10 000/15 000.–<br />
EUR 6250/9 400.–<br />
Gutachten:<br />
Ludwig Meyer, Archiv für Kunstgeschichte,<br />
München, 27. September 2006<br />
Provenienz:<br />
Möglicherweise das Palais Leuchtenberg in<br />
München (Bauherr Eugène Vicomte deBeauharnais,<br />
1. Herzog von Leuchtenberg).<br />
1242<br />
Die doppeltefranzösische Beschriftung,aufdem<br />
Rahmen,wie aufderKupferplatte,lassen diesen<br />
Schluss zu.<br />
Der französische Bauherr hatte den Architekten<br />
Leo von Klenze mit dem Bau, wie auch mit der<br />
einheitlichen Gestaltung dergesamten Inneneinrichtung<br />
beauftragt.<br />
Ludwig Meyer führt in seinem Gutachten aus:<br />
“... Stieler malte den Prototyp dieses <strong>Gemälde</strong>s<br />
im Jahr 1816 (Öl auf Leinwand, 67,5 x58 cm),<br />
heute inPrivatbesitz. Siehe: Ulrike von Hase,<br />
Joseph Stieler (1971), Nr.64<br />
Ein zweiteesExemplar,unwesentlichkleiner,befand<br />
sich beim Fürsten von Wrede, Schloss Ellingen<br />
in Bayern (Nr.65 bei Ulrike von Hase).<br />
Sie erwähnt noch Kopien in Kopenhagen (Thorwaldsen-Museum)<br />
und in Würzburger Privatbesitz.<br />
Das hier vorliegende, kleine <strong>Gemälde</strong> auf Kupfer,entspricht<br />
in seinen maltechnischen Beson-<br />
212<br />
derheiten ganz genau den Köpfen der ersten 5<br />
Kinder des Herzogs von Leuchtenberg, gemalt<br />
um1818, wohl von Joseph Stieler.<br />
Hier wie dort stimmt das helle Inkarnat der Gesichter<br />
und deren Modellierung völlig überein.<br />
Auchsind die flockigen,blonden Haareinbeiden<br />
<strong>Gemälde</strong>n genau gleich behandelt.<br />
Es ist indessen eher unwahrscheinlich, dass<br />
Stieler die <strong>Gemälde</strong> für das Palais Leuchtenbergselbst<br />
ausgeführt hat.Erwarin diesen Jahren<br />
zuviel beschäftigt mit öffentlichen Aufträgen<br />
-und er hatte auch Mitarbeiter,die Wiederholungen<br />
durchführen konnten.<br />
Ohne Zweifel besass der Herzog von Leuchtenberg<br />
ein Porträt des bayerischen Kronprinzen,<br />
der sein Schwager war. Möglicherweise war<br />
es für die Privaträume von Ludwigs jüngerer<br />
SchwesterAugusteAmalie, Herzogin von Leuchtenberg,<br />
bestimmt. Sie war seit 1806 mit Eugène<br />
Beauharnaisverheiratet...”