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RUHRFESTSPIELE RECKLINGHAUSEN A woRLd STAGE ...

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THEATER MARL<br />

dER FALL dER GoTTER ˙<br />

Nach dem drehbuch des Films Die Verdammten<br />

von Luchino visconti,<br />

in einer bühnenbearbeitung von Tom blokdijk<br />

Regie Stephan Kimmig<br />

Koproduktion Ruhrfestspiele Recklinghausen,<br />

deutsches Schauspielhaus in Hamburg<br />

88<br />

bühnenbild<br />

Katja Haß<br />

kostüme<br />

Anja Rabes<br />

musik<br />

Philipp Haagen<br />

Michael Verhovec<br />

licht<br />

Annette ter Meulen<br />

es spielen<br />

Markus John<br />

Samuel Weiss<br />

Ute Hannig<br />

Lukas Holzhausen<br />

Sören Wunderlich<br />

Katja Danowski<br />

Julia Nachtmann<br />

premiere<br />

13. Juni 2012<br />

weitere vorstellungen<br />

14.\15. Juni 2012<br />

preistabelle 1<br />

schon die wahl des stoffes ist medienwirksam, denn hinter dem<br />

titel »der fall der götter« steht luchino viscontis legendärer<br />

film von 1969, der in deutschland »die verdammten« und im italienischen<br />

original »la caduta degli dei« heißt, was wiederum<br />

eine verbindung zu wagners »götterdämmerung« knüpft.<br />

Das komplexe Beziehungsmuster der Titel zeigt, welche<br />

schweren historischen Stoffe da ineinanderweben. Primär<br />

faszinierend bleibt die Ausgangskonstellation: Dass Luchino<br />

Visconti, letzter Spross einer uralten italienischen Adelsfamilie, vom<br />

moralischen und physischen Zerfall der großbürgerlichen Familie von<br />

Essenbeck erzählt. Mit ihr ist kaum verhüllt die Industriellendynastie<br />

der Krupps gemeint, die sich, um ihre privilegierte Situation zu retten,<br />

den Nazis andiente, deren Denken und Handeln dann den gesamten<br />

Familienkörper durchsetzten wie Metastasen.<br />

Mit Viscontis an feudaler Dekadenz geschultem Blick auf Perversion<br />

und Sittenverfall des deutschen Kapitals zu schauen, das mit den Nazis<br />

tanzte, hat in den 70ern jede Konvention gesprengt.<br />

Die Neuadaption durch Stephan Kimmig denkt Visconti weiter, lässt<br />

sein Stück weder in den Dreißiger Jahren enden, noch beschränkt<br />

er sich auf das in sich geschlossene Interpretationsweltbild der Altachtundsechziger.<br />

Nach dem großen Erfolg am Deutschen Schau spielhaus<br />

in Hamburg kommt nun die Koproduktion mit den Ruhrfestspielen<br />

ins Ruhrgebiet – an den ursprünglichen Ort des Geschehens.

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