13.07.2015 Aufrufe

pipilotti rist - Kulturmagazin Bodensee

pipilotti rist - Kulturmagazin Bodensee

pipilotti rist - Kulturmagazin Bodensee

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Pipilotti RistKunstmuseum St. Gallen8


Blutbetriebene Kamerasund quellende RäumePipilotti Rist I Hiplights or Enlighted Hips (Hüftlichter oderaufgeklärte Hüften), 2011, Aussenraum, Installation,Unterhosen, Stahlkabel und LED-Lampen©Courtesy Künstlerin, Hauser & Wirth und Luhring Augustine9


Grüne Hüfte, lila Brust und Blaues Auge, 2012, Audio-Video-Installation©Courtesy Künstlerin, Hauser & Wirth und Luhring Augustine


Blutbetriebene Kamerasund quellende RäumeLippenbekenntnis (Opfer fürdie politischen Gefangenenin Nordkorea), 2012, Video-Installation, ©CourtesyKünstlerin, Hauser & Wirthund Luhring AugustineAdministrating Eternity,2011, Audio-Video-Installation,Musik: Anders Guggisbergund P. Rist ©CourtesyKünstlerin, Hauser & Wirthund Luhring AugustineUnter diesem martialisch klingendenTitel steht die erste Retrospektiveder bekannten Schweizer VideokünstlerinPipilotti Rist (*1962CH- Grabs/SG). Unter den „blutbetriebenenKameras“ versteht die Künstlerin Augen, diebekanntlich nach einer anderen Interpretationdie Spiegel der Seele sind. Mit diesenAugen werden Bilder und Informationen aufgenommenund verarbeitet. Die Künstlerinproduziert mit dem durch das Kameraaugeaufgenommenen Videos, deren Betrachtungdann – so zumindest die Intention - bei denZuschauern Energie freisetzt.Mit ihren farbenfrohen Bildwelten undwild wuchernden Installationen ist sie bekanntgeworden – schon 1994 fand im KunstmuseumSt.Gallen unter dem Titel “I’m notthe girl who misses much” ihre erste Museumsausstellungstatt, die danach in Graz undanschließend in Hamburg gezeigt wurde. Imgleichen Jahr vertrat sie die Schweiz an der51. Biennale von Venedig. Die Künstlerin beschäftigtsich seit jeher mit der visuellen undauditiven Beschreibung der Gefühle, welcheBilder und Töne beim Betrachter und Hörerergeben, „wenn du berührt wirst oder wenndu jemanden berührst“ (Rist). „BlutbetriebeneKameras und quellende Räume“ ist dieerste Schweizer Retrospektive in der 25-jährigenKarriere von Pipilotti Rist. Nach eigenenAussagen sei sie zwar glücklich über die Ausstellungin ihrem Heimatkanton, aber auchetwas ängstlich, was ihre Verwandtschaftdazu sagen wird…Die Ausstellung in St. Gallen entstand inenger Zusammenarbeit mit der Künstlerineigens für die Räume des KunstmuseumsSt.Gallen und wurde in Kooperation mit derLondoner Hayward Gallery und der KunsthalleMannheim realisiert. Sie führt ausgewählteEinkanalvideoarbeiten aus den Anfangsjahrenihrer bildkünstlerischen Recherchen zusammenmit bedeutenden frühen Installationensowie der hierzulande erstmals ausgestelltenraumgreifenden Installation „AdministratingEternity“ (2011) oder dem speziell für dieseAusstellung geschaffenen Farblabor im Nordostraum.Wer die Ausstellungsräume betritt, wirdgleichsam eingesogen in eine Welt der Illusionenund wandelt durch eine bewegte undfarbenprächtige Wunderwelt von bespielten,halbtransparenten Tüllvorhängen. Die Musikdazu wirkt meditativ, lullt ein und verstärktdie schöne Traumlandschaft. Eine malerischeBehandlung und raumgreifende Inszenierungihrer Videos sind dabei ebenso charakte<strong>rist</strong>ischfür ihre künstlerische Sprache wie spektakuläreKamerafahrten und sich überschlagendeBilder, die zusammen mit technischenVerfremdungen und assoziativen Montagenin traumartigen Sequenzen in einen alles umfassenden,leuchtend farbigen Bilderstrommünden. Raffiniert befragt die Künstlerindabei den vermeintlichen Wirklichkeitsgehaltdes Mediums Video und schafft zugleichihre eigenen sinnlichen Bildräume, in die maneintauchen und in denen man einzigartigeGlücksgefühle erleben kann - schwärmt derPressetext.Der Besucher wird jedenfalls selbst einTeil des bewegten Kunstwerks, indem ersowohl zur Projektionsfläche wird als auchSchatten wirft. Statt einsam und allein voreinem Bildschirm zu hocken, sollen die BesucherEnergie aus ihren Arbeiten beziehen, sodie Künstlerin. Bequem auf einem flauschigenTeppich sitzend und in die aus ausgestopftenKleidern genähten Sitzkissen gekuschelt,lassen sich zum Beispiel die Projektionenvon Unterwasserwelten besonders genießen.Dabei ist Schönheit nach Aussagen derKünstlerin „das, was wir selber konstruieren.Physiologisch brauchen wir Dinge im Leben,die wir als schön empfinden, damit sich unserProzessor erholen kann. Sie brauchen wir,sonst drehen wir durch.“Jürgen Hildebrandt02.06.-25.11.2012Kunstmuseum St. Gallen I Museumstr. 32 ICH-9000 St. Gallen I T+41(0)71-2420671Di-So 10-17 I Mi 10-20www.kunstmuseumsg.ch

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!