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Horizonte 10 - Mayenfels

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HORIZONTE<br />

Jahresschrift der Rudolf Steiner Schule <strong>Mayenfels</strong> 20<strong>10</strong>/2011


Inhalt<br />

Editorial ............................................................................................................... 3<br />

In die Mitte stellen ............................................................................................... 5<br />

„Auf einer Quartalsfeier erfahre ich die Schule als grosse Familie” ....................... 6<br />

Im Zusammenspiel entsteht lebendige Musik ...................................................... <strong>10</strong><br />

Eine Bibliothek für Kinder- und Jugendbücher .................................................... 12<br />

Landschaft und Landkarten mit Respekt begegnen ............................................. 15<br />

Bildnerisches Gestalten ...................................................................................... 18<br />

Fragebogen: Ingrid Ott ........................................................................................ 20<br />

Glosse: Fragen von Eltern aus dem Schulalltag ................................................... 21<br />

„Es braucht ein gutes Auge und eine Portion Geschäftstüchtigkeit” ..................... 22<br />

Wunderzwerg .................................................................................................... 24<br />

Pratteln hat wieder einen Rudolf Steiner Kindergarten ........................................ 25<br />

Das Kinderhaus „Landhof” ................................................................................. 26<br />

2011 feiert der Zirkus Prattelino seinen 20. Geburtstag ....................................... 27<br />

Investieren in Zukunft – mit Fundraising ans Ziel ................................................ 28<br />

Gabriel Dürr blickt zurück .................................................................................. 29<br />

Jahresrechnung ................................................................................................... 30<br />

Impressum, Schulgeschichten ............................................................................. 32


Editorial<br />

Liebe Leserin, lieber Leser<br />

Das vorliegende Heft unserer Jahresschrift<br />

„<strong>Horizonte</strong>” gibt Ihnen wieder einen<br />

lebendigen Einblick in unseren Schulalltag auf<br />

dem <strong>Mayenfels</strong>. Sie schauen gewissermassen in<br />

einen Spiegel, in dem ein Stück unserer Identität<br />

als Schule und als soziale Gemeinschaft<br />

sichtbar wird.<br />

So erfahren wir etwa Interessantes<br />

über unsere Quartalsfeiern, die ein zentrales<br />

Ereignis im Leben unserer Schule sind: aus der<br />

Sicht eines Lehrers und aus der Perspektive<br />

einer Schulmutter, die das ganze Spektrum der<br />

Erfahrungen von lustvollem Erleben bis zur<br />

wohlmeinenden Kritik abdeckt.<br />

Eine Rudolf Steiner Schule ist keine<br />

Einrichtung, wo Eltern ihre Kinder hinschicken<br />

und ihr Schulgeld zahlen, und Lehrer und Lehrerinnen<br />

ihren Schulstoff abspulen. Eine Rudolf<br />

Steiner Schule fordert Eltern, Schülerinnen und<br />

Schüler und Lehrerinnen und Lehrer zur Zusammenarbeit<br />

heraus. Ein schönes Beispiel dafür ist<br />

das Projekt unserer neuen Schulbibliothek.<br />

Natürlich dürfen auch Berichte aus<br />

dem Unterricht nicht fehlen. In diesem Jahr sind<br />

das ein Einblick in den Orchesterunterricht der<br />

Unterstufe und ein Bericht aus dem Feldmesslager<br />

der FOS Mittelschule. Gerne werfen wir in<br />

unserer Rubrik „15 Fragen” wieder einen Blick<br />

hinter die Kulissen. In diesem Jahr stellt sich unsere<br />

Erstklasslehrerin Ingrid Ott vor, die ja zum<br />

zweiten Mal eine Klasse sieben Jahre auf dem<br />

<strong>Mayenfels</strong> begleiten wird.<br />

Ein soziales Übungsfeld sind auch<br />

die Gespräche zwischen Lehrerinnen und Lehrern<br />

und Eltern. Der Beitrag zu diesem Thema<br />

soll – trotz einem durchaus realen Bezug - eher<br />

zum Schmunzeln anregen, bevor dann noch<br />

der obligatorische und in der Substanz eher<br />

nüchterne Bericht zum Jahresabschluss das<br />

vorliegende Heft abrundet.<br />

Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen<br />

beim Lesen der spannenden Texte und viel<br />

Freude beim Betrachten der vielfältigen Bilder<br />

aus dem Alltag auf dem <strong>Mayenfels</strong>!<br />

Christian Ammon<br />

3 <strong>Horizonte</strong> 20<strong>10</strong>/11


<strong>Horizonte</strong> 20<strong>10</strong>/11<br />

4


In die Mitte stellen<br />

Die Quartalsfeier aus der Sicht eines Lehrers<br />

Bunte Blumensträusse an Darbietungen von<br />

Schülerinnen und Schülern aus verschiedenen<br />

Klassenstufen und Unterrichtsgebieten, das<br />

ist eine Quartalsfeier an einer Rudolf Steiner<br />

Schule. Aber was zeichnet eigentlich eine<br />

gelungene Quartalsfeier aus und was kann und<br />

will sie vermitteln?<br />

Wie gut kenne ich das prickelnde<br />

Gefühl der Aufregung, Anspannung und<br />

Vorfreude vor jeder Quartalsfeier - bei mir<br />

und meinen Schülerinnen und Schülern. Wenn<br />

dann endlich mit ein paar einleitenden Worten<br />

begrüsst wird und alles seinen Lauf nimmt,<br />

erlebe ich vor allem das aufmerksam kritische<br />

Publikum der Kinder, wie es diesen Beitrag als<br />

originell empfindet, jenen aus dem eigenen<br />

Unterricht wieder erkennt und letzteren als<br />

schwierig, aber gelungen beklatscht.<br />

Die aufführenden Kinder wiederum<br />

kommen mit zufriedenen und gelösten<br />

Gesichtern oder aber unzufrieden über ein<br />

Missgeschick oder einen scheinbar nicht so<br />

gut gelungenen Beitrag von der Bühne. Noch<br />

schlimmer ist nur, nicht auftreten zu dürfen!<br />

Wer dies einmal erlebt hat, der weiss, wie<br />

anders die Schülerinnen und Schüler dann eine<br />

solche Feier erleben. Man kann das Unbefriedi<br />

gende der Situation - anwesend zu sein, ohne<br />

etwas zu bieten - förmlich spüren. Eine ähnlich<br />

enttäuschte, ja manchmal sogar aggressive<br />

Stimmung habe ich sonst nur an einzelnen<br />

Kindern erlebt, wenn Vater oder Mutter es<br />

wiederholt nicht geschafft haben, zu seiner<br />

Quartalsfeier zu kommen.<br />

Die Quartalsfeier kann zu einer laufenden<br />

Fortbildung für alle Beteiligten werden<br />

Eines der Motive, eine solche Feier<br />

durchzuführen, ist also sicher zu zeigen, woran<br />

die Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrpersonen<br />

in den Wochen vor der Quartalsfeier<br />

- vor allem im künstlerischen Sprechen, Singen,<br />

Musizieren, Eurythmisieren, aber auch etwa im<br />

Rechnen, der Grammatik oder im Turnen - gearbeitet<br />

haben. Jedes Vorzeigen und Präsentieren<br />

vor einem solch grossen Publikum ist immer<br />

auch eine Art Prüfungssituation für Klasse und<br />

Lehrpersonen. Das Anteilnehmen hat aber auch<br />

etwas Verbindendes. Die Kleinen nehmen die<br />

Grossen wahr und umgekehrt.<br />

Man erlebt, wie eine Lehrperson mit<br />

ihrer Klasse umgeht, was und wie etwas gezeigt<br />

wird. Die Feier kann so auch zu einer laufenden<br />

Fortbildung für alle Beteiligten werden.<br />

Man braucht nur in die Gesichter der Kinder<br />

und Jugendlichen zu schauen, auf die Leichtigkeit<br />

oder Schwere der Bewegungen zu achten<br />

und im Zusammenklang mit dem Vorgeführten<br />

wahrzunehmen, um hoffentlich etwas von dem<br />

zu erleben, wo die Kinder stehen, ja was kindliche<br />

Entwicklung ausmacht und was wir mit<br />

dem Lehrplan vielleicht anstreben.<br />

Mit einem Erlebnis heimgehen, das wir nicht<br />

missen möchten<br />

Einen gemeinsamen Fokus der<br />

Aufmerksamkeit mit anderen zu haben, sieht<br />

Gerald Hüther, Professor für neurobiologische<br />

Präventionsforschung an der Uni Göttingen und<br />

Mannheim/Heidelberg, als wichtigste Voraussetzung<br />

für ein Kind, um heute in die individualisierte<br />

Gesellschaft überhaupt hineinwachsen<br />

zu können. Zu diesen aufbauenden Erfahrungen<br />

der Aufmerksamkeit gehöre: Gemein sames<br />

Singen, Musizieren, Theater spie len, Bauen oder<br />

Basteln.<br />

In diesem Sinne ist für mich jede<br />

Quartalsfeier schon fast gelungen, die eine<br />

Plattform für solche Gemeinschaft bildenden<br />

Tätigkeiten abgibt. Ganz gelungen ist sie<br />

natürlich erst, wenn die Auftretenden und die<br />

zuschau enden Eltern, Schülerinnen und Schüler<br />

und Lehrerinnen und Lehrer mit einem Erlebnis<br />

heimgehen, das sie trotz möglicher Mängel<br />

nicht missen möchten.<br />

Markus Helfenstein<br />

5 <strong>Horizonte</strong> 20<strong>10</strong>/11


„Auf einer Quartalsfeier<br />

erfahre ich die Schule als grosse Familie”<br />

Eine Schulmutter blickt zurück<br />

Als ich als junge Schulmutter unseres<br />

ältesten Sohnes Kaspar zum ersten Mal vor <strong>10</strong><br />

Jahren an einer Quartalsfeier teilnahm, war ich<br />

stolz und erwartungsvoll. Ich kannte die Kinder<br />

der älteren Klassen und ihren Schulstoff noch<br />

nicht und war dementsprechend neugierig.<br />

Den Auftritt von Kaspars Klasse fand ich toll,<br />

wie auch in den späteren Jahren. Wenn sie auf<br />

die Bühne kamen, bebte diese förmlich und<br />

die Zuschauerinnen und Zuschauer mussten<br />

schon lachen, bevor sie loslegten. Die Kinder<br />

waren voller Energie und Begeisterung. Und sie<br />

spielten jedes Mal etwas Neues, Mutiges und<br />

Unerwartetes.<br />

Man erfährt etwas vom Unterricht<br />

des eigenen Kindes und der anderen Klassen<br />

Auf einer Quartalsfeier erfahre<br />

ich die Schule als eine grosse Familie. Ganz<br />

erstaunlich ist, dass meine Kinder alle anderen<br />

Kinder mit Namen kennen. Das gibt doch ein<br />

Zusammengehörigkeitsgefühl. Man fühlt sich<br />

aufgehoben als Teil einer grossen Schulgemeinschaft.<br />

Als Eltern sieht man einmal alle Schülerinnen<br />

und Schüler und deren Lehrpersonen.<br />

Man erfährt etwas vom Unterricht des eigenen<br />

Kindes und auch der anderen Klassen. Um<br />

einen wirklichen Eindruck des Unterrichts zu<br />

bekommen, ist ein Besuch einer Schulstunde<br />

aber sicher aufschlussreicher. Schliesslich ist die<br />

Quartalsfeier eine Vorführung vor Publikum,<br />

<strong>Horizonte</strong> 20<strong>10</strong>/11<br />

und so viel vom Unterricht erfährt man ja auch<br />

wieder nicht, wenn eine Klasse zwei Lieder<br />

singt.<br />

Für unsere siebenköpfige Familie<br />

– unsere Kinder sind zwischen einem und 17<br />

Jahren alt - bedeutet eine Quartalsfeier aber<br />

vor allem aber auch viel Aufwand. Das fängt<br />

schon am Vorabend an: Wer kommt zwischen<br />

Schule und Quartalsfeier nicht nach Hause, wer<br />

geht zu einem Kollegen oder zu einer Kollegin<br />

oder muss vielleicht noch saubere Ersatzkleider<br />

mitnehmen. Am Nachmittag muss schon das<br />

Abendessen vorbereitet werden, weil man ja<br />

wieder viel zu spät heimkommt – vor allem<br />

auch wegen unseres weiten Anfahrtswegs.<br />

Vielleicht muss man noch einen Kollegen<br />

mitnehmen und einen Umweg machen. Endlich<br />

zuhause, haben alle Hunger. Es wird viel später<br />

als sonst mit dem Ins-Bett-Gehen. Dementsprechend<br />

müde sind die Kinder am nächsten<br />

Morgen.<br />

Ganz schwierig und anspruchsvoll<br />

wird es, wenn man noch kleinere Kinder hat.<br />

Man muss ihren Tagesrhythmus und Mittagsschlaf<br />

planen, vielleicht Spielsachen oder etwas<br />

zum Knabbern mitnehmen, damit sie während<br />

den Darbietungen still sind. Dann muss man<br />

möglichst früh dort sein, um sich einen Platz<br />

zuvorderst zu ergattern, denn wenn die Kleinen<br />

nichts sehen, sind sie erst recht nicht still.<br />

Interessant finde ich es, wie sich die Kinder<br />

im Laufe der Jahre verändern<br />

Trotz der "Strapazen" habe ich jedes<br />

Mal ein schlechtes Gewissen und muss mich<br />

fast verstecken, weil ja auf der Einladung steht:<br />

Nicht für Kleinkinder geeignet! Wir hatten<br />

immer kleine Kinder dabei, aber was sollen<br />

wir auch machen? Manchmal spüre ich da<br />

auch kein Verständnis von den Verantwortlichen.<br />

Vielleicht vergisst man, wenn man schon<br />

grössere Kinder hat, wie schwierig die Zeit war,<br />

als sie klein waren. Auf alle Fälle bekommen<br />

wir als Eltern stets Schweissausbrüche. Stattdessen<br />

könnte man sich ja einmal etwas einfallen<br />

lassen und vielleicht einen Kinderhütedienst auf<br />

dem Spielplatz nebenan von FOS-Schülerinnen<br />

organisieren.<br />

Interessant finde ich wirklich, wie<br />

sich die Kinder im Laufe der Jahre verändern,<br />

wie die anfängliche Begeisterung und Unbekümmertheit<br />

verschwinden. Wie die anfangs<br />

begeistert und laut aufgeführten Darbietungen<br />

plötzlich ganz leise werden, die Jugendlichen<br />

sich fast auf der Bühne verstecken. Am Anfang<br />

freuen sich die Kinder ja noch, wenn die Eltern<br />

zuschauen kommen, später wird es ihnen<br />

peinlich.<br />

Unerwartete Darbietungen sind<br />

immer gut angekommen. Einmal hatte es einen<br />

neuen Orchesterlehrer, der bildete kleinere<br />

Gruppen mit neuer Zusammensetzung der<br />

Instrumente. Die Schülerinnen und Schüler<br />

spielten begeistert "fägige" Musikstücke. Nach<br />

6


7 <strong>Horizonte</strong> 20<strong>10</strong>/11


<strong>Horizonte</strong> 20<strong>10</strong>/11<br />

8


der Feier waren sich alle einig: Das war eine<br />

tolle Quartalsfeier! Also kurz gesagt: Etwas<br />

Frisches tut gut!<br />

Eine Stunde Dauer, finde ich,<br />

ist das Maximum für eine Quartalsfeier<br />

Erst kürzlich mussten alle Zuschauerinnen<br />

und Zuschauer im ganzen Saal warten,<br />

weil ein Kind von der Bühne aufs WC musste.<br />

Ich konnte es fast nicht glauben! Die Quartalsfeier<br />

ging dann noch länger als sonst, ich hatte<br />

Mühe, mein Kleinkind ruhig zu halten und abzulenken,<br />

weil ja auf der Bühne nichts lief. Also<br />

eine Stunde Dauer, finde ich, ist das absolute<br />

Maximum für eine Quartalsfeier. Lieber etwas<br />

kürzer! Das Langweiligste für mich sind Texte –<br />

vor allem in den Fremdsprachen, die heruntergeleiert<br />

werden.<br />

Es ist für die Schülerinnen und<br />

Schüler schwierig, in diesem riesigen Saal, auf<br />

dieser grossen Bühne zu stehen, ich denke vor<br />

allem für die Kleineren. Ich freue mich auf jede<br />

Quartalsfeier, aber mir würden zwei Feiern pro<br />

Schuljahr genügen, eine im Frühling und eine<br />

im Herbst.<br />

Johanna Suter*<br />

*Johanna Suter ist Mutter von fünf Kindern im Alter<br />

von 1, 6, <strong>10</strong>, 15 und 17 Jahren. Zwei Kinder besuchen<br />

im Augenblick den <strong>Mayenfels</strong>, eine Tochter ist an der<br />

FOS Mittelschule in Muttenz.<br />

9 <strong>Horizonte</strong> 20<strong>10</strong>/11


Im Zusammenspiel entsteht lebendige Musik<br />

Gedanken zum Orchesterunterricht<br />

in der Unterstufe<br />

In der 5. Klasse findet der erste Orchesterunterricht<br />

statt. Zwar wurde auch vorher<br />

schon in allen Klassenstufen gemeinsam gesungen,<br />

Flöte gespielt und musiziert, doch<br />

jetzt wird regelmässig im Klassenorchester<br />

zusammen geprobt. Das Besondere am<br />

Klassenorchester ist, dass fast alle Kinder ihr<br />

eigenes Instrument spielen. Für mich ist es<br />

zu Beginn eines neuen Schuljahres immer<br />

spannend, wie das neue Orchester wohl<br />

klingen wird. Es gibt Klassen, in denen die<br />

Blechbläser überwiegen und sehr dominant<br />

tönen, in anderen die hohen Melodieinstrumente;<br />

wiederum eine andere Klasse ist<br />

geprägt durch ihre grosse Instrumentenvielfalt:<br />

Da spielen etwa Horn und Trompete<br />

mit Harfe und Xylophon, Akkordeon mit Kontrabass<br />

oder Gitarre. Jede Klasse hat<br />

ihren eigenen Klang.<br />

Am Anfang des Jahres oder wenn ein<br />

neues Stück begonnen wird, höre ich oft Sätze<br />

wie: „Ich kann meine Stimme ganz schnell.”<br />

„Ja, aber ich noch viel schneller!” „Meine Stimme<br />

ist langweilig!” „Ich habe nie die Melodie!”<br />

Das eigene Instrument und das eigene Können<br />

stehen noch ganz im Vordergrund. Wenn eine<br />

Arbeit gelingt und das Vorspiel näher rückt,<br />

dann sind es für mich ganz besondere Momente,<br />

wenn ich beobachte, wie die Schülerinnen<br />

und Schüler plötzlich beginnen, aufeinander<br />

<strong>Horizonte</strong> 20<strong>10</strong>/11<br />

zu hören: wie eine Stimme mit der anderen<br />

zusammenwächst und es zu klingen anfängt.<br />

So zum Beispiel geschah es, als zwei<br />

Klavierspielerinnen, welche nur die Bassstimme<br />

spielten und sich beklagten, ihre Stimme sei<br />

langweilig, auf einmal anfingen, zu ihrer Stimme<br />

hinzu lauthals die Melodie zu singen. Jetzt<br />

war es nicht mehr langweilig, und sie waren mit<br />

ihrer Aufmerksamkeit mehr bei den anderen als<br />

bei sich selbst.<br />

Dieses schrittweise Zusammenwachsen<br />

und Erarbeiten eines neuen Stückes<br />

brauchen vor allem Ausdauer und Geduld,<br />

denn dort kann ein Schüler seine Stimme noch<br />

nicht, ein anderer tut sich schwer mit einem<br />

bestimmten Rhythmus, andere spielen zu leise<br />

oder zu laut.<br />

Eine Herausforderung ist für mich<br />

jedes Mal die Wahl des richtigen Stückes. Ich<br />

bemühe mich, Stücke zu finden, die so differenziert<br />

geschrieben sind, dass Anfängerstimmen<br />

vorhanden sind, einzelne Instrumente in den<br />

Vordergrund rücken und wieder im Ganzen<br />

integriert werden und auch schwierigere Solo-<br />

oder Oberstimmen den fortgeschritteneren<br />

Schülern gerecht werden. Auch die Reaktion<br />

der Schülerinnen und Schüler ist ein Spiegel. In<br />

gut gewählte Stücke können sie hineinwachsen<br />

und spielen sie immer wieder gerne.<br />

Wie überall ist die erste Probe meist<br />

ein ziemliches Klangdurcheinander und oft lässt<br />

sich noch gar nicht erahnen, was es einmal<br />

werden kann. Doch ich staune immer wieder,<br />

wie zu den Aufführungen hin die Stücke reif<br />

werden. Plötzlich beginnt es zu klingen und<br />

es beginnt, Spass zu machen. Wenn dann die<br />

Schülerinnen und Schüler noch vor einem<br />

liebevoll, positiv zuhörenden Publikum vorspielen<br />

dürfen, hoch konzentriert und ihre Arbeit<br />

gewürdigt wissen, dann erhält das Stück meist<br />

den letzten Schliff. Ein musikalisches Erlebnis<br />

kann stattfinden, bei dem alle das beitragen,<br />

was ihre Instrumente zu geben vermögen: die<br />

eigene Klangfarbe und das eigene Können. Es<br />

geht um den gemeinsamen Prozess und im<br />

Zusammenspiel, in dem was miteinander klingt,<br />

entsteht lebendige Musik.<br />

Corina Landes<br />

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<strong>Horizonte</strong> 20<strong>10</strong>/11<br />

Schnitzler Gartenbau<br />

Dipl. Landschaftsarchitekt<br />

Gartenbau,<br />

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Ebnetweg 36, 4460 Gelterkinden<br />

Telefon: 061 981 24 <strong>10</strong><br />

Mobil: 079 396 08 05<br />

p.schnitzler@bluewin.ch<br />

Eine Bibliothek für Kinder- und<br />

Jugendbücher<br />

Oft fragen sich die Menschen, welche in<br />

die Mensa auf dem <strong>Mayenfels</strong> kommen, was<br />

sich wohl hinter der weissen Rollladenwand<br />

verbirgt. Wenn man ihre Lamellen mit dem<br />

dazu nötigen Drehgriff hochkurbelt, kommen<br />

über tausend Bücher in Reih und Glied, nach<br />

Altersgruppen und Autorinnen und Autoren<br />

alphabetisch geordnet zum Vorschein. Unsere<br />

Schulbibliothek eben!<br />

Die Idee eine solche Bibliothek<br />

einzurichten, entstand im inzwischen nicht<br />

mehr existierenden Elternrat. In diesem Gremium<br />

wuchs der Wunsch, neben den vielen<br />

diskussionsfreudigen Sitzungen auch etwas<br />

„Handgreifliches” zu schaffen. Mittels Aufrufen<br />

in der Elternschaft kam ein grosser Stoss noch<br />

ansehnlicher Kinder- und Jugendbücher zusammen.<br />

Auch stellten verschiedene Lehrkräfte ihre<br />

bis dahin geführten Klassenbibliotheken für eine<br />

Gesamtbibliothek zur Verfügung.<br />

Geöffnet wird die Bibliothek für<br />

Schulklassen in Absprache der<br />

Klassenlehrperson mit dem Sekretariat.<br />

Eine Gruppe des Elternrats ging<br />

dann daran, die Bücher aufzubereiten und im<br />

neu erstandenen Computerprogramm einzulesen.<br />

Man beschloss damals, die moderne<br />

Bibliothekstechnik, wie sie in guten Büchereien<br />

üblich ist, anzuwenden. In über tausend Arbeitsstunden<br />

konnte die Bibliothek betriebsbereit<br />

gemacht und in die Verwaltung der Schule<br />

übergeben werden. Bis zu seiner Pensionierung<br />

übernahm Heinz Stucky die Leitung dieser<br />

neuen Institution, um sie dann in die Hände<br />

von Frau und Herrn Runge zu übergeben. Im<br />

aktuellen Schuljahr ist die Verantwortung für<br />

die Bibliothek noch offen.<br />

Max Roth<br />

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<strong>Horizonte</strong> 20<strong>10</strong>/11<br />

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Landschaft und Landkarten mit Respekt begegnen<br />

Das Feldmesslager an der FOS Mittelschule<br />

„Wofür brauche ich denn das?” - ein häufig<br />

zu vernehmender Ausspruch von Schülerinnen<br />

und Schülern im Klassenzimmer, wenn<br />

Themen behandelt werden, deren unmittelbarer<br />

Bezug zum Leben nicht ersichtlich ist.<br />

Leider hat in der heutigen Schullandschaft die<br />

Allgemeinbildung vor allem zum Inhalt, möglichst<br />

viel Fachwissen anzusammeln. Fachübergreifende<br />

Zusammenhänge, aber auch<br />

soziale Kompetenzen wie sie zum Beispiel in<br />

Projekten, in Lagern oder in gemeinsamen<br />

Aufführungen erarbeitet werden, sind bedeutend<br />

weniger gefragt.<br />

Auch in der Trigonometrie gibt es<br />

den Ausruf „Was nützt mir das?”, wobei ich<br />

dann jeweils voller Inbrunst sagen kann „Im<br />

Feldmessen werden wir das anwenden!”. Auch<br />

wenn kaum eine Schülerin oder ein Schüler<br />

später beruflich mit Landschaftsvermessung<br />

zu tun haben wird, so bekommen doch die<br />

verschiedenen Schritte – die von der Landschaft<br />

zu einer Karte führen – eine andere Bedeutung,<br />

werden anders aufgenommen, als wenn sie<br />

nur vereinzelt im Schulzimmer abgehandelt<br />

werden.<br />

Sich etwas zum persönlichen Eigentum<br />

machen<br />

In den Rudolf Steiner Schulen versuchen<br />

wir nach wie vor, dieses Lernen am selbst<br />

Erlebten zu pflegen, das Feldmessen ist da nur<br />

ein Beispiel. Rudolf Steiner rät in seinen Ausführungen<br />

zum Feldmessen dazu, gerade dem<br />

15-jährigen Schüler oder Schülerin die Gelegenheit<br />

zu geben, sich mit dem Ausmessen eines<br />

Landschaftsstückes zu befassen. Etwas, das in<br />

diesem Lebensalter praktisch durchgemacht<br />

wird, würde „so eins mit dem Menschengeist,<br />

dass man es wirklich als persönliches Eigentum,<br />

nicht bloss als das Eigentum seines Berufs hat.”<br />

Unser Feldmesspraktikum an der<br />

FOS Mittelschule wird immer als Lager in der<br />

<strong>10</strong>. Klasse durchgeführt. Wir wohnen und leben<br />

für kurze Zeit auf dem oder mindestens in der<br />

Nähe des Landstückes, das wir schlussendlich<br />

als Karte auf Papier massstabgetreu darstellen<br />

wollen. Das Lagerleben bedeutet, dass wir<br />

uns nicht ausschliesslich mit der Vermessung<br />

beschäftigen, sondern noch etlichen anderen<br />

Beschäftigungen nachgehen: alle verbringen<br />

einen Tag in der Küche, besorgt für das leibliche<br />

Wohl der Gruppe. Da nicht alle gleichzeitig<br />

an den Geräten arbeiten können, sind einige<br />

andere auf Wanderschaft, machen Sport oder<br />

versuchen, die Landschaft zeichnend oder malend<br />

aufs Papier zu bringen.<br />

Höchste Exaktheit ist gefordert<br />

Das Feldmessen selber läuft in drei<br />

Stufen ab, wobei möglichst alle Schülerinnen<br />

und Schüler alle Stufen selber erledigen sollen:<br />

In das zu vermessende Gebiet wird mittels rotweissen<br />

Markierungsstangen, so genannten Ja-<br />

lons, ein Dreiecksnetz, das Triangulationsnetz,<br />

gelegt. Die Winkel sämtlicher Dreiecke werden<br />

mit Hilfe von Theodoliten exakt vermessen.<br />

An einem Dreieck wird von einer<br />

Seite mit Messlatten die horizontale Distanz auf<br />

den Millimeter genau bestimmt, das ergibt die<br />

so genannte Basislänge. Mit allen Winkeln und<br />

der Basislänge ist das gesamte Triangulationsnetz<br />

vollständig bestimmt. Alle übrigen Längen<br />

können dank Trigonometrie mit dem Sinussatz<br />

berechnet werden.<br />

Da wir ja nicht das Triangulationsnetz,<br />

sondern die natürlichen und gebauten<br />

Gegebenheiten des Geländes aufzeichnen<br />

wollen, müssen diese nun mit Hilfe von Messtisch,<br />

Kippregel, Winkelprisma und Massband<br />

in Bezug auf das Dreiecksnetz aufgenommen<br />

werden.<br />

Das Dreiecksnetz wird auf Papier<br />

gezeichnet, die einzelnen Geländeaufnahmen<br />

werden dann mit Hilfe des Dreiecksnetzes ausgerichtet<br />

und auf das Papier kopiert, so entsteht<br />

stückweise die vollständige Landschaft.<br />

Das Feldmessen ist insgesamt eine<br />

sehr vielseitige Erfahrung, die Schülerinnen und<br />

Schüler sind dauernd in der Natur unterwegs,<br />

die Geräte müssen dauernd durch die Landschaft<br />

getragen werden, von Jalon zu Jalon.<br />

Dort müssen die Geräte aufs Exakteste aufgebaut<br />

werden. Mit den empfindlichen optischen<br />

Geräten muss sorgfältig und genau gearbeitet<br />

werden. Unsorgfältiges Arbeiten und unge-<br />

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<strong>Horizonte</strong> 20<strong>10</strong>/11<br />

16


naues Ablesen bei der Triangulation und der<br />

Längenmessung zeigen sich in der Auswertung<br />

erbarmungslos.<br />

Von der Kreativität zum Respekt vor der Natur<br />

Bei der Geländeaufnahme ist auch<br />

Kreativität gefragt: Mit welcher Methode bringe<br />

ich die Landschaft am einfachsten auf mein<br />

Blatt. Hier ist vieles erlaubt und möglich, auch<br />

die Genauigkeit ist hier nicht mehr so wichtig,<br />

denn eine Falschmessung von 20 Zentimetern<br />

bringt auf dem Papier, bei einem Massstab von<br />

1:<strong>10</strong>00 eine Abweichung von 0,2 Millimetern,<br />

also weniger als die Dicke eines Bleistiftstriches.<br />

Auch beim Zeichnen ist sowohl<br />

Genauigkeit wie Kreativität angesagt, um eine<br />

exakte, aussagekräftige Karte zu erhalten. Gerade<br />

wegen der veralteten Methoden, die wir<br />

anwenden, ist die Erfahrung beim Feldmessen<br />

essentiell. Ich hoffe, dass die Lernenden damit<br />

nicht nur den Gebrauch von teuren Präzisionsgeräten<br />

kennen lernen, sondern dass sie auch<br />

den Landschaften, wie den Landkarten mit<br />

etwas mehr Respekt begegnen.<br />

Andreas Spalinger<br />

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17 <strong>Horizonte</strong> 20<strong>10</strong>/11


Künstlerische Interpretation eines fotorealistischen Werkes<br />

in der 12. Klasse<br />

Beim Aussuchen des Fotomotivs, war mir wichtig, dass es etwas Reales und zugleich Eindrückliches ist.<br />

Nach längerem Überlegen entschied ich mich für ein Auge in Grossformat.<br />

Ich begab mich an den Computer und suchte mir eine passende Vorlage im Internet heraus. Sie sollte farbig sein, aber trotzdem noch irgendwie<br />

real wirken. Ich entscheid mich schlussendlich für folgendes Motiv:<br />

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Für die Umsetzung des Themas setzte ich auf die Hilfe eines Hellraumprojektors. Ich suchte mir einen dunklen Raum und zeichnete die groben<br />

Konturen und Umrisse meines Auges. Ich machte dabei den Fehler, dass ich die Wimpern gleich mit Bleistift einzeichnete. Dass dies falsch war,<br />

merkte ich erst, als ich nach dem Zeichnen mit der Farbe anfing. Ich stellte fest, dass ich die Wimpern ganz am Schluss zeichnen musste. Also<br />

radierte ich sie wieder aus und malte zuerst das Auge. Dabei probierte ich es möglichst detailgetreu abzubilden, da ich wollte, dass es am Schluss<br />

wie ein echtes Auge aussah. Nachdem ich fast alles ausser den Wimpern fertig hatte, nahm ich wieder den Hellraumprojektor zur Hilfe und<br />

zeichnete mit dessen Hilfe die Wimpern auf. Dies machte ich direkt mit Farbe, da es sonst viel zu lange gedauert hätte. Nachdem ich fertig war,<br />

sah mein Auge so aus:<br />

Das Zeichnen meines Bildes hat mir sehr viel<br />

Spass gemacht. Ich gab mir sehr viel Mühe,<br />

das Bild nach meinen Vorstellungen zu malen<br />

und bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Ein<br />

Höhepunkt für mich war das Zeichnen der<br />

Wimpern, denn durch sie erkennt man erst<br />

wirklich, dass es sich um ein Auge handelt.<br />

Sie veränderten das Bild entscheidend und<br />

verliehen ihm meinem Empfinden nach etwas<br />

Surrealistisches.<br />

Raphael Kiessling, 18 Jahre,<br />

12. Klasse an der FOS Mittelschule<br />

19 <strong>Horizonte</strong> 20<strong>10</strong>/11


15 Fragen an Ingrid Ott<br />

Lehrerin der ersten Klasse auf dem <strong>Mayenfels</strong><br />

<strong>Horizonte</strong> 20<strong>10</strong>/11<br />

1.) Was hat Sie in letzter Zeit gefreut?<br />

Dass Eltern ihre Kinder an unsere Schule<br />

schicken wollen.<br />

2.) Was empfinden Sie als Ihre Stärke?<br />

Humor<br />

3.) Was empfinden Sie als Ihre Schwäche?<br />

Ungeduld<br />

4.) Welche Eigenschaft schätzen Sie bei<br />

einem Schüler, bei einer Schülerin?<br />

Die Freude am Lernen, am selbständigen<br />

Tun und Weltinteresse<br />

5.) Was zeichnet in Ihren Augen einen guten<br />

Lehrer, eine gute Lehrerin aus?<br />

Menschliche und fachliche Kompetenz<br />

und die Freude an den Kindern<br />

6.) Wer ist ihr Vorbild?<br />

Da gibt es einige Menschen,<br />

aber letztendlich ist doch jede auf ihrem<br />

eigenen Weg zum eigenen Selbst.<br />

7.) Was ist Ihr Lieblingsmärchen?<br />

Sterntaler<br />

8.) Was ist Ihr Lieblingsessen?<br />

Indische Curriekreationen<br />

9.) Was ist Ihr Lieblingsort?<br />

Ich bin sehr gerne am Roten Meer.<br />

<strong>10</strong>.) Welche Musik hören Sie gerne?<br />

Vieles – Rock, Klassik, Blues, Alternatives<br />

11.) Welche Bücher lesen Sie gerade?<br />

Die Biographie von Obama von Christoph<br />

von Marschall, Darwin von Jürgen Neffe<br />

und die Konferenzen mit Rudolf Steiner<br />

12.) Welches ist Ihr Lieblingssatz<br />

von Rudolf Steiner?<br />

„Der Lehrer soll nicht verdorren und<br />

nicht versauern, unverdorrte, frische<br />

Seelenstimmung!”<br />

13.) Welches Ziel möchten Sie im Lehrerberuf<br />

erreichen?<br />

Auch weiterhin mit Freude zu<br />

unterrichten.<br />

14.) Wohin möchten Sie gerne reisen?<br />

Sao Thome, Namibia, Äthiopien, Iran,<br />

Usbekistan, Myanmar, Kambodscha,<br />

Vietnam, Neuseeland, Osterinseln,<br />

Galapagos Inseln, Panama, Argentinien,<br />

Antarktis, Kuba, USA, Kanada, Island,<br />

Norwegen, Polen<br />

15.) Welchen Traum möchten Sie sich erfüllen?<br />

Eine Weltreise, die obige Länder<br />

verbindet!<br />

20


Glosse<br />

Eine nicht ganz ernst gemeinte Antwortvorlage für<br />

das Gespräch zwischen Eltern und Lehrpersonen an<br />

einer Rudolf Steiner Schule<br />

Familie S.: „Unser kleiner Deric wird dieses Jahr<br />

eingeschult. Er soll einmal Jurist werden. Das sollte<br />

an Ihrer Schule doch kein Problem sein?”<br />

Antwort: „Wie Sie erzählen, interessiert sich Ihr Kind<br />

Deric schon seit seiner Geburt sehr für Rechtsfragen<br />

und schaut am Fernsehen mit Begeisterung ‚Aktenzeichen<br />

XY ungelöst’. Deric ist regelmässiger Teilnehmer<br />

am Kids-Chat-Forum ‚Crime and justice’. Da Rudolf<br />

Steiner besonderen Wert auf die Entfaltung von persönlichen,<br />

individuellen Fähigkeiten gelegt hat und<br />

diese bei Deric schon so deutlich erkennbar sind, ist<br />

es nur logisch, dass er so gefördert wird, dass er für<br />

das Rechtsstudium gerüstet sein wird.”<br />

Familie B.: „Unsere Kira möchte die japanische<br />

Taiko-Trommel spielen lernen. Ist dies möglich und<br />

lässt sich dieses Instrument in das Klassenorchester<br />

integrieren? Welche Aspekte sind bei dieser<br />

Entscheidung für uns Eltern aus pädagogischer Sicht<br />

wesentlich?”<br />

Antwort: „Sie haben in ihrem familiären Vererbungsstrom<br />

starke Bindungen zur altjapanischen Kultur.<br />

Ihre Tochter Kira verspürt aus diesem Grund ein<br />

starkes Bedürfnis, die Kunst des Taiko-Spiels zu erlernen.<br />

Da Sie die Klassenlehrerin zu einem zweitägigen<br />

Workshop nach Berlin eingeladen haben, sollte es<br />

kein Problem sein, dass ihre Tochter mit diesem nicht<br />

alltäglichen Instrument im Orchester integriert wird.<br />

Familie M.: Wir finden die Rudolf Steiner Schule<br />

prinzipiell wundervoll, möchten jedoch gerne um<br />

einen Schulgeldrabatt - vorerst für die ersten 6 bis 7<br />

Jahre - bitten.<br />

Antwort: „Wie Sie erzählt haben, wohnen Sie in der<br />

ehemaligen Sommerresidenz einer vornehmen Basler<br />

Familie. Die Räumlichkeiten sind nun durch das stete<br />

Wachsen der Familie - ihr Sohn Bertram misst bereits<br />

stolze 1.<strong>10</strong> Meter - doch ein wenig zu eng geworden,<br />

sodass Sie sich für einen Neubau im weitläufigen<br />

Garten entschieden haben. Dass dies finanziell<br />

nicht ganz einfach ist, können wir uns gut vorstellen.<br />

Unsere Elternbeitragskommission wird deshalb gerne<br />

einen Schulgeldrabatt für die ersten Schuljahre Ihres<br />

Kindes prüfen.”<br />

Familie R.: „Wir haben keine Rudolf Steiner Schule<br />

besucht, haben deshalb noch nie etwas von Eurythmie<br />

gehört. Und nun hat unsere Tochter Lydia keinen<br />

Bock mehr auf dieses Fach. Ist eine Dispensation<br />

vom Unterricht möglich?”<br />

Antwort: „Wie Sie wissen, leben wir heute in einem<br />

sehr bewegungsfeindlichen Umfeld. Wie Sie uns<br />

erzählt haben, reagiert Lydia auf geführte Bewegung<br />

und klassische Musik allergisch. Eine Dispensation<br />

vom Eurythmie-Unterricht drängt sich aus unserer<br />

Sicht geradezu auf, auch weil uns Lydias regelmässige<br />

Auftritte als Backgroundsängerin und -tänzerin in<br />

einer Punkband sehr wohl ein gleichwertiger Ersatz<br />

für den Eurythmieunterricht zu sein scheint.”<br />

Familie D.: „Unser Sohn Tohu ist ausgesprochen<br />

chaotisch und verliert deshalb immer wieder seine<br />

Aufgabenblätter. Wäre es möglich, diese Unterlagen<br />

per Mail direkt an uns Eltern zu senden?”<br />

Antwort: „Sie haben ein sehr künstlerisches und auch<br />

gedanklich sich ausgesprochen frei bewegendes Kind.<br />

Da kann es natürlich schon einmal passieren, dass so<br />

Nebensächlichkeiten wie Aufgabenblätter auf der Strecke<br />

bleiben. Um die geschilderten Talente nicht durch<br />

die Erledigung von Alltagskram zu gefährden, wird<br />

unsere Schulleitung in Absprache mit den betroffenen<br />

Lehrpersonen die Zustellung der Aufgabenblätter per<br />

Mail veranlassen. - Ihr Vorschlag, diese auch gleich<br />

selbst zu lösen, scheint uns in Ihrer Situation pädagogisch<br />

durchaus nachvollziehbar und sinnvoll zu sein.”<br />

Familie T.: „Man hat uns erzählt, dass Schülerinnen<br />

und Schüler aus Rudolf Steiner Schulen in der Regel<br />

nicht rechnen können. Stimmt das?”<br />

Antwort: „Ein Bekannter von Ihnen hat erzählt, er<br />

hätte eine Nichte in Hamburg, deren Nachbarin<br />

mit einer Frau Bekanntschaft gemacht hätte, deren<br />

Tochter die 9. Klasse einer Waldorfschule besuche<br />

und kaum bis zehn zählen könne. Solchen Gerüchten<br />

sollten Sie nicht auf den Leim gehen. Wir müssen<br />

Sie darauf hinweisen, dass ganz Deutschland in<br />

der letzten Pisa-Untersuchung im Fach Mathematik<br />

schlechter abschnitt als die Schweiz und dann noch<br />

der schwache Euro! Sie gehen also richtig in der Annahme,<br />

dass Schülerinnen und Schüler an Schweizer<br />

Steiner Schulen überdurchschnittlich gut rechnen<br />

können.”<br />

Familie K.: „Unser Sohn Stanco ist seit einiger Zeit<br />

unmotiviert und antriebslos, was die Schule betrifft.<br />

Was sollen wir bloss tun?”<br />

Antwort: „Wie Sie uns schildern, stellen Sie fest, dass<br />

Ihrem Kind Motivation und Antrieb für jegliche schulischen<br />

Dinge abhanden gekommen sind. Da Sie Ihr<br />

Kind so nicht kennen, wird sich selbstverständlich die<br />

Schule überlegen müssen, weshalb es so weit kommen<br />

konnte und was dagegen zu unternehmen sei.”<br />

PS: Die vorgeschlagenen Antworten seitens<br />

der Schule dürfen ausdrücklich auch als Argumentarium<br />

für Eltern verwendet werden.<br />

Daniel Meyer<br />

21 <strong>Horizonte</strong> 20<strong>10</strong>/11


„Es braucht ein gutes Auge und eine Portion<br />

Geschäftstüchtigkeit”<br />

„Am Bazar ist es das einzige Mal im<br />

Jahr, wo wir alle bunt glitzernden Mineralien<br />

aus ihren Kisten hervorholen und an unserem<br />

Stand ausstellen, da spürt man so richtig die<br />

gute Energie, die sie verbreiten”, erzählt Niklaus<br />

Platten begeistert. „Mich hat das Mineralienzimmer<br />

schon früher fasziniert, wo wir den<br />

Stand noch nicht betreut haben,” ergänzt<br />

Patrizia Stöcklin. Seit sechs Jahren führen die<br />

beiden den Mineralienstand am <strong>Mayenfels</strong>er<br />

Bazar 20<strong>10</strong><br />

Samstag, 20. November<br />

<strong>10</strong>.00 – 18.00 Uhr<br />

Sonntag, 21. November<br />

<strong>10</strong>.00 – 17.00 Uhr<br />

<strong>Horizonte</strong> 20<strong>10</strong>/11<br />

Bazar, den sie von Cello und Maria Geiger<br />

übernommen hatten und den sie mit grossem<br />

Engagement weitergeführt haben.<br />

In 50 Kisten sind die Rohmineralien,<br />

Steinketten und Bergkristalle im heimischen<br />

Keller in Frenkendorf das Jahr über verwahrt.<br />

Einmal im Jahr inventarisiert Niklaus den Bestand,<br />

der dann durch verschiedene Zukäufe<br />

ergänzt wird. Etwa vier Wochen nach dem<br />

Bazar auf der Basler Mineralienbörse oder bei<br />

einem Steinliebhaber, der früher nach Uruguay<br />

und Brasilien reiste und dort grössere Mengen<br />

der glitzernden Ware einkaufte, der diese in der<br />

Schweiz vor allem an Rudolf Steiner Schulen<br />

weiterverkauft, und schliesslich bei einem<br />

Berner Mineralienzwischenhändler.<br />

Es braucht ein gutes Auge und auch<br />

eine Portion Geschäftstüchtigkeit, um das Sortiment<br />

zu pflegen und weiterzuentwickeln. Und<br />

22


natürlich auch Freude an diesen Jahrmillionen<br />

alten, in Rot, Grün oder Blau schimmernden<br />

Zeugen von der Entstehung unserer Erde.<br />

Am Freitag vor dem Bazar um die<br />

Mittagszeit geht es dann los mit dem Kistenschleppen.<br />

„Wir benötigen zwei Fahrten für<br />

den Materialtransport ”, meint Niklaus. „Eine<br />

Fahrt für die Mineralien und eine für das<br />

Standmaterial, wie Tücher, Lampen, Kabel<br />

oder Gestelle.” Das Ausstellungskonzept, das<br />

sich bewährt hat, wird jedes Jahr wieder ein<br />

bisschen verändert und den Besonderheiten des<br />

Sortiments angepasst. „Schliesslich sollen unsere<br />

Kundinnen und Kunden nicht das Gefühl bekommen,<br />

der Mineralienstand schaut jedes Jahr<br />

gleich aus”, meint Patrizia schmunzelnd. „Wir<br />

versuchen immer wieder neue Landschaften zu<br />

inszenieren. Die Steine müssen auf verschiedenen<br />

Ebenen präsentiert werden, damit sie<br />

richtig zur Geltung kommen und natürlich auch<br />

im richtigen Licht.”<br />

Am Bazar läuft dann einiges. Und<br />

der Reingewinn von 2000 bis 5000 Franken je<br />

nach Jahr ist für das Gesamtergebnis des Bazars<br />

sehr wichtig. Für den Mineralienwettbewerb<br />

werden jeweils drei besonders schöne Stücke<br />

ausgewählt, für den Kinder auf dem Bazar Lose<br />

verkaufen. Die drei glücklichen Gewinnerinnen<br />

und Gewinner werden dann am Sonntagabend<br />

gezogen. Der Losverkauf spült dann zusätzliche<br />

500 Franken in die Bazarkasse.<br />

„Die Kinder, die uns am Stand<br />

besuchen, sind ganz wichtige Gesprächspartner<br />

für uns”, erzählt Patrizia. Und die Verkäuferinnen<br />

und Verkäufer am Steinestand müssen sich<br />

schon gut informieren, um auf ihre Fragen eine<br />

passende Antwort parat zu haben: „Wie heisst<br />

der Stein?”, „Wie alt ist der Stein?” oder<br />

„Warum glänzt der da in Grün?”<br />

Milena, die Tochter von Niklaus und<br />

Patrizia, besucht inzwischen die 8. Klasse und<br />

Niklaus und Patrizia möchten gerne die Standleitung<br />

in jüngere Hände geben. Das Profil für<br />

eine Nachfolge ist anspruchsvoll, aber die Arbeit<br />

ist vielseitig und macht richtig Spass. „Am<br />

besten wäre ein Paar wie wir beide,” meint<br />

Niklaus, „ein Mann zum Kistenschleppen und<br />

mit einem Flair fürs Elektrische und eine Frau,<br />

die ein Händchen hat, um die wundervollen<br />

Mineralien schön zu präsentieren.” Und Patrizia<br />

fügt hinzu: „Wichtig sind auch ein unternehmerischer<br />

Geist und Eigenverantwortung, um<br />

immer wieder ein attraktives und gut verkäufliches<br />

Sortiment präsentieren zu können.”<br />

Nachfolge für den Mineralienstand<br />

am <strong>Mayenfels</strong>er Bazar gesucht!<br />

Interessierte wenden sich bitte an:<br />

Patrizia Stöcklin<br />

Telefon: 079 662 61 12<br />

E-Mail: pastoecklin@bluewin.ch<br />

Andreas Baumeister<br />

...velos jeder art,<br />

gleich hinter dem bahnhof liestal<br />

www.cellovelo.ch<br />

23 <strong>Horizonte</strong> 20<strong>10</strong>/11


Beratung • Entwicklung • Bildung<br />

Marie-Theres Beeler<br />

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Büchelistrasse 6 • Tel: ++41 61 921 52 27<br />

CH-44<strong>10</strong> Liestal • Fax: ++41 61 921 44 34<br />

www.beeler-beratung.ch<br />

E-Mail: mth@beeler-beratung.ch<br />

Wunderzwerg<br />

Der Rudolf Steiner Kindergarten in Liestal ist ein<br />

selbstständiger Verein<br />

Wenn um 11 Uhr das Geläut der<br />

Stadtkirche ruft, versammeln sich die Kinder<br />

des Rudolf Steiner Kindergartens Liestal in der<br />

Oristalstrasse vor dem Tisch mit den bunten<br />

Tüchern, um dem täglichen Puppenspiel beizuwohnen.<br />

„Drei Wochen lang spiele ich immer<br />

das gleiche Märchen”, erzählt die Kindergärtnerin<br />

Kathrin Wallmeier (links). „Das Kind nimmt<br />

sich dabei heraus, was es im Moment braucht,<br />

und lernt mit jedem Märchen etwas Neues<br />

hinzu.”<br />

Seit Anfang des Jahres ist der Rudolf<br />

Steiner Kindergarten in Liestal ein eigener<br />

Verein und heisst „Wunderzwerg”. Andreas<br />

Klockow (rechts) amtet als Präsident. Er ist<br />

zuständig für den Kontakt nach aussen und zur<br />

Mutterschule „<strong>Mayenfels</strong>” in Pratteln. Als Vater<br />

eines Kindes, das diesen öffentlichen Kindergarten<br />

in privater Trägerschaft besucht, engagiert<br />

er sich, dass dieses Reformpädagogikprojekt<br />

auch finanziell über die Runden kommt. Ein<br />

anspruchsvolles Unterfangen, da man fast ohne<br />

öffentliche Förderung auskommen muss.<br />

Dass es einen solchen alternativen<br />

Kindergarten aber braucht, der das zweckfreie<br />

Spielen in den Mittelpunkt stellt, davon sind<br />

Andreas und Kathrin überzeugt. „Ein gesundes<br />

Kind bringt alles Wichtige mit. Es braucht aber<br />

einen geschützten Raum, damit es nachahmend<br />

und kreativ im Spiel aus sich selber schöpfen<br />

kann und sich so ohne Druck von aussen frei<br />

entwickeln kann.”<br />

Andreas Baumeister<br />

Kontakt:<br />

Rudolf Steiner Kindergarten Liestal<br />

Kindergärtnerin Kathrin Wallmeier<br />

Oristalstrasse 19, 44<strong>10</strong> Liestal<br />

Telefon: 061 921 44 52<br />

E-Mail: info@wunderzwerg.ch<br />

Internet: www.wunderzwerg.ch<br />

Weitere Rudolf Steiner Kindergärten<br />

in der Region<br />

Kindergarten Rheinfelden<br />

Haldenweg 21k, 43<strong>10</strong> Rheinfelden<br />

Frau Jacqueline Walter<br />

Telefon: 061 831 42 05 (privat)<br />

Kindergarten Sissach<br />

Stebligerweg 2, 4450 Sissach<br />

Frau Maja Seebeck<br />

Telefon 061 901 41 74 (privat)<br />

24


Pratteln hat wieder einen Rudolf Steiner Kindergarten<br />

Die feierliche Eröffnung fand am 28. August<br />

in der Krummeneichstrasse 38 statt.<br />

Seit den Sommerferien hat Pratteln<br />

wieder einen Rudolf Steiner Kindergarten und<br />

eine Spielgruppe. Die feierliche Eröffnung<br />

feierten wir am Samstag, 28. August. Zahlreiche<br />

Eltern, Kinder sowie Interessierte fanden den<br />

Weg zu uns in die Krummeneichstrasse 38.<br />

Die Feier wurde mit dem Puppenspiel<br />

„Der süsse Brei” von den Brüdern Grimm<br />

von unserer neuen Kindergärtnerin Sarah Berger<br />

Mahoori eröffnet. Nach dem Spiel wurde<br />

ein grosses Büffet mit allerlei selbst gemachten<br />

Köstlichkeiten bereitgestellt und der neue Grillofen<br />

eingeheizt. Die grosszügige Veranda lud<br />

trotz des herbstlichen Wetters zum geselligen<br />

Verweilen und Austausch ein.<br />

Einige Kinder spielten im Obergeschoss<br />

munter in der Puppenecke, andere<br />

bauten begeistert mit Naturmaterialien ganze<br />

Landschaften. Es wurde gekocht, gestaltet, gelacht,<br />

gespielt und gespielt und gespielt...<br />

Im Hochparterre wurden Weizenkörner<br />

auf Steinplatten zu Mehl gemahlen, welches<br />

nun in unserem wöchentlichen Brotbacken<br />

verarbeitet wird. Der Nachmittag war von<br />

Kindergelächter, Stimmengewirr und Geschirrgeklapper<br />

geprägt.<br />

Die Kinder erleben bei uns einen<br />

strukturierten Tagesablauf von Montag bis Freitag<br />

von 8.00 – 11.30 Uhr und am Mittwoch bis<br />

13.30 Uhr inklusive Mittagessen. Wir backen,<br />

spielen im Garten, bewegen uns zur Eurythmie,<br />

gehen gemeinsam in den Wald. Wir fördern das<br />

freie Spiel, künstlerische und kreative Aktivitäten<br />

wie Musik, Gestalten und Malen, damit sich<br />

jedes Kind individuell entfalten und entwickeln<br />

kann. Im neuen Schuljahr 2011 – 2012 sollen<br />

Kindergarten und Spielgruppe in die vom Verein<br />

Sinnenvoll neu umgebaute Liegenschaft in<br />

der Hertnerstrasse 19 in Pratteln umziehen.<br />

Carmen Bühlmann<br />

Im Moment haben wir noch Plätze frei!<br />

Bei Interesse melden Sie sich für einen<br />

unverbindlichen Besuch oder ein<br />

Gespräch bei Frau<br />

Sarah Berger Mahoori, Kindergärtnerin<br />

Krummeneichstrasse 38, 4133 Pratteln<br />

Telefon: 061/821 17 93<br />

oder E-Mail: sarah.bm@gmx.net<br />

25 <strong>Horizonte</strong> 20<strong>10</strong>/11


<strong>Horizonte</strong> 20<strong>10</strong>/11 www.hochulidruck.ch<br />

2011 lanciert der Verein „Sinnenvoll”<br />

in der Hertnerstrasse 19 in Pratteln<br />

ein neues Projekt<br />

INS_<strong>Horizonte</strong>_85x<strong>10</strong>5.qxp :INS_<strong>Horizonte</strong>_85x<strong>10</strong>5 22.09.09 22.09.2009/39/08:53 Seite 1<br />

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St.- Jakob-Strasse 8<br />

Telefon 061 465 72 50<br />

Telefax 061 465 72 59<br />

Das Kinderhaus „Landhof”<br />

Der Verein „Sinnenvoll” möchte Jugendlichen, die<br />

ihre obligatorische Schulzeit absolviert und auf<br />

dem regulären Arbeitsmarkt keine Chance auf eine<br />

Lehrstelle haben, eine Alternative bieten, damit<br />

sie nach einer Anlehre oder einer Attestausbildung<br />

besser qualifiziert in den ersten Arbeitsmarkt<br />

starten können.<br />

Seit 2008 arbeiten junge Menschen in<br />

drei Berufsbereichen für die Rudolf Steiner Schule<br />

<strong>Mayenfels</strong>: in Küche, Hauswirtschaft und Werkstatt.<br />

Getragen und ermöglicht wird diese Initiative durch<br />

den Verein „Sinnenvoll”, der für die professionelle Betreuung,<br />

die Ausbildung und Zusatzqualifizierung der<br />

Jugendlichen sorgt. 2011 soll der Aktionsradius von<br />

„Sinnenvoll” über das Schulgelände des <strong>Mayenfels</strong><br />

hinaus auf das Dorf Pratteln erweitert werden. In<br />

der Hertnerstrasse 19 soll der „Landhof”, eine neue<br />

Kindertagesstätte und Kindergarten mit Café und<br />

Restaurant entstehen. Das ehemalige Restaurant zwischen<br />

Industriezone und Wohnquartier gelegen bietet<br />

mit grosser Gartenterrasse, Wohnung, Nebengebäude<br />

und Gartenspielplatz einen idealen Ort.<br />

Im "Landhof" werden junge Leute von<br />

professionellen Berufsleuten begleitet und unterstützt,<br />

um kochen, reinigen und neu auch servieren<br />

zu lernen. Ein kleiner Laden im Cafe soll Bio- Regionalprodukte<br />

verkaufen, daneben frische Milch und<br />

Butter, da in der näheren Umgebung ein Quartierladen<br />

fehlt. Im Cafe werden wechselnde Kunstausstellungen<br />

stattfinden und am Abend steht die Räumlichkeit<br />

offen für Anlässe aller Art.<br />

In dem neuen Haus in Pratteln können<br />

die Jugendlichen eine Gemeinschaft von Gleichaltrigen<br />

erfahren. Sie erleben aber auch, wie das Leben<br />

von aussen hereinströmt und ihre Arbeit tagtäglich<br />

geschätzt wird. Im Zusammenklang mit dem Kindergarten<br />

und dem Kinderhaus begegnen sich die<br />

unterschiedlichen Lebensfelder hilfreich und Sinn<br />

gebend.<br />

Unsere Jugendlichen besuchen die<br />

öffentliche Berufsschule an einem Tag in der Woche<br />

und finden bei „Sinnenvoll” das Angebot einer<br />

Bildungswerkstatt, die auch einen Tag in der Woche<br />

umfasst. In ihr werden schulische Defizite aufgearbeitet<br />

und im Morgenkreis aktuelles Weltgeschehen<br />

besprochen. Im Kunstunterricht werden kreative<br />

Lösungsmöglichkeiten angeboten.<br />

Es ist kein künstlich ausgesparter Ort, an<br />

dem die feindliche Aussenwelt ausgeblendet wird,<br />

sondern wir öffnen uns bewusst anderen Menschen<br />

und ihren Bedürfnissen. Ergänzt wird das pädagogische<br />

Angebot durch eine Anlaufstelle „Pädagogische<br />

Beratung”, die ebenfalls im Haus eingemietet sein<br />

wird.<br />

Johannes Marhenke<br />

Der Verein „Kinderhaus Landhof“<br />

in Pratteln sucht<br />

eine ausgebildete Krippenleiterin oder<br />

einen ausgebildeten Krippenleiter<br />

zur Gründung und Führung<br />

einer Rudolf Steiner Kindertagesstätte<br />

im Sommer 2011.<br />

Weitere Auskünfte: Carmen Bühlmann<br />

Rudolf Steiner Schule <strong>Mayenfels</strong><br />

4133 Pratteln, Telefon: 061 821 22 66<br />

26


2011 feiert der Jugendzirkus Prattelino seinen 20. Geburtstag<br />

Während sich die Natur auf die<br />

Winterruhe vorbereitet, wird im Jugendzirkus<br />

Prattelino emsig trainiert, Neues ausprobiert,<br />

Ideen werden entwickelt, es wird geplant,<br />

diskutiert und telefoniert. Schon seit Monaten<br />

laufen die Vorbereitungen auf die neue Saison,<br />

denn die Saison 2011 soll eine besondere<br />

werden: Der Jugendzirkus Prattelino feiert<br />

seinen 20. Geburtstag.<br />

Begonnen hat die Geschichte als<br />

kleine Initiative auf dem <strong>Mayenfels</strong> - ein Angebot,<br />

das über all die Jahre zu einem attraktiven<br />

und bekannten Jugendzirkus herangewachsen<br />

ist. Vieles hat sich in den vergangenen<br />

20 Jahren entwickelt und wird einfliessen,<br />

wenn Ende Mai, Anfang Juni 2011 auf der<br />

Prattler Hexmatt für mehrere Wochen<br />

Zirkusstimmung herrscht. Der Prattelino lädt<br />

ein zu ausgesuchten Leckerbissen aus der<br />

Zirkuswelt. Wir freuen uns darauf, gemeinsam<br />

mit Ihnen unser 20-jähriges Bestehen feiern zu<br />

dürfen.<br />

Rebekka Streiff<br />

Nähere Informationen wird es im Vorfeld<br />

der Aufführungen geben –<br />

per <strong>Mayenfels</strong>versand und auf unserer<br />

Homepage: www.prattelino.ch<br />

27 <strong>Horizonte</strong> 20<strong>10</strong>/11


Investieren in Zukunft – mit Fundraising ans Ziel<br />

Das Spendensekretariat ist seit Mitte April<br />

fester Bestandteil des Finanzierungskonzeptes<br />

für unseren geplanten Neubau auf dem<br />

<strong>Mayenfels</strong>. Zu seinen Aufgaben gehört in<br />

erster Linie, Spender und Fördererinnen zu<br />

finden, die sich an dem Projekt beteiligen.<br />

Aber auch Gesuche bei Stiftungen müssen<br />

gestellt und geeignete Kommunikationsmittel<br />

gefunden werden. Wie machen wir das?<br />

<strong>Horizonte</strong> 20<strong>10</strong>/11<br />

Die Bekanntheit steigern: Das<br />

heisst, dass der <strong>Mayenfels</strong> sich und seine Aktivitäten<br />

besser präsentieren und stärker nach<br />

aussen kommunizieren will.<br />

Kommunikation fördern: Um dem<br />

potentiellen Förderer aber auch interessierten<br />

neuen Eltern einen Einblick in unsere Schule<br />

und unsere Arbeit zu gewähren, planen wir<br />

aus ser einer speziellen Spenderbroschüre für<br />

den Neubau auch eine Imagebroschüre, die<br />

eine gute Übersicht über unsere Arbeit geben<br />

kann und einen einheitlichen Auftritt ermöglicht.<br />

Ansprechpartner finden: Viele<br />

interessierte und potentielle Spender sind in<br />

unserem direkten Umfeld, deswegen brauchen<br />

wir eine breite Unterstützung, um den Weg<br />

zu diesen Ermöglichern zu finden. Kennen Sie<br />

jemanden, dem wir unser Projekt vorstellen<br />

dürfen?<br />

Um unsere Präsenz in der Öffentlichkeit<br />

zu erhöhen, wurde auch unser Internetauftritt<br />

angepasst. Aktuelle Termine sind hier<br />

übersichtlich und schnell zu finden.<br />

Auf der Internetplattform XING<br />

haben wir inzwischen eine eigene Gruppe<br />

„Freunde der Rudolf Steiner Schule <strong>Mayenfels</strong>”<br />

gegründet und freuen uns über viele Neuzugänge<br />

aus der Prattler Wirtschaft und Bevölkerung.<br />

Hier treffen sich Interessierte, um sich<br />

über aktuelle Themen auszutauschen, zu informieren<br />

und sich zu vernetzen. Diese Plattform<br />

kann kostenlos genutzt werden. Anmelden<br />

kann man sich unter www.xing.com<br />

Kontakt:<br />

Spendensekretariat<br />

Constanze Hacker<br />

E-Mail: finanzkreis@mayenfels.ch<br />

Telefon: 061 - 823 03 58<br />

oder: constanze.hacker@t-online.de<br />

Mobil: +49 – 174 303 99 68<br />

28


Rückblick<br />

Gabriel Dürr<br />

Wenn ich mich an meine ersten<br />

Schuljahre auf dem <strong>Mayenfels</strong> zurückerinnere,<br />

kommen mir die jahreszeitlich abgestimmten<br />

und wunderschön gestalteten Fensternischen in<br />

unserem Klassenzimmer in den Sinn: eine brennende<br />

Kerze im Winterhalbjahr, Steine, Blumen,<br />

Blätter oder Zweige im Frühling und Sommer.<br />

Das Feierliche und Naturnahe habe ich als Kind<br />

geliebt. Mit grossem Ernst schwelgte ich jeweils<br />

im Morgenspruch. Die Unterrichtsfächer hatte<br />

ich ausnahmslos alle gleich gerne. Und mochte<br />

eigentlich auch alle Lehrerinnen und Lehrer,<br />

eben so wie er und sie waren.<br />

Der Unterschied zwischen dem Besuch<br />

einer Steinerschule und einer staatlichen<br />

Schule scheint mir sehr gross zu sein. Wer eine<br />

Neigung zum Träumen hat wie ich, wird in der<br />

Steinerschule zwangsläufig etwas weltfremd,<br />

um zu gegebener Zeit die Dinge zu entdecken,<br />

die eben auch zur Welt gehören. Die Art und<br />

Weise wie wir an den Lernstoff herangeführt<br />

wurden, empfand ich manchmal als etwas „erzwungen<br />

goetheanisch”. Im Nachhinein kann<br />

ich aber gar nicht wirklich damit hadern, dass<br />

es so war.<br />

Die Seelenhaltung beim Lernprozess,<br />

im Sozialen, bei allem, was man tut,<br />

ist eben das, was einen Menschen zu einem<br />

innerlich starken Menschen machen kann.<br />

Alle in unserer Klasse werden auf ihre Weise<br />

von der Seelenhaltung unserer Lehrpersonen<br />

profitiert haben. Aus diesem Grund würde ich<br />

auch meine eigenen Kinder in die „Waldzgi”<br />

oder „Steinzgi” schicken. Wegen der seelischen<br />

Komponente und dem Naturnahen, und<br />

natürlich dem Schöngeistigen: Musik, Literatur,<br />

Malerei, Bildhauerei und Handwerk.<br />

Was ich den heutigen Schülerinnen<br />

und Schülern auf dem <strong>Mayenfels</strong> rate? Geniesst<br />

die paar Stunden pro Tag zusammen mit euren<br />

Klassenkameradinnen und Klassenkameraden,<br />

nehmt den liebevoll vorbereiteten Lernstoff auf!<br />

Enjoy it! Öffnet euch der Welt, denn so macht<br />

Lernen Spass! Und bloss keine Angst vor der<br />

Berufsschule! Die meistert jeder und jede.<br />

Allerdings „Aufgepasst!” all jene, die<br />

auf die Matur abzielen: Mathe kann man, wenn<br />

man nicht so die Leuchte in Mathematik ist,<br />

wirklich nur durch gute Vorbereitung meistern.<br />

Macht euren Mathematiklehrerinnen und -lehrern<br />

grausam Dampf, dass sie euch rechtzeitig<br />

auf einen nützlichen Lernstand bringen!<br />

Was mir als Selbständigerwerbendem<br />

heute am meisten zugute kommt, ist<br />

meine Fähigkeit, offen und angstfrei auf jeden<br />

Menschen eingehen zu können. Alle meine<br />

Kundinnen und Kunden in meinem Gartenbaugeschäft<br />

lieben mich für meine offene, positive,<br />

kommunikative Art. Die „communication skills”<br />

habe ich mit Sicherheit auch meiner Waldorfschulbildung<br />

zu verdanken.<br />

Gabriel Dürr<br />

Zur Person von Gabriel Dürr<br />

Am 1. Mai 1982 in Pratteln geboren<br />

1989 – 2001 Besuch der Rudolf Steiner Schule<br />

<strong>Mayenfels</strong> in Pratteln<br />

2001/2002 <strong>10</strong>-monatiger Englandaufenthalt<br />

2002 – 2005 3-jährige Lehre als Gemüsegärtner<br />

2005/2006 waffenloser Militärdienst<br />

2006 Veloreisen durch Brasilien, Bolivien,<br />

Süditalien, Tunesien und Ausführung<br />

freier Gartenpflegeaufträge<br />

2007 – 2008 Anstellungen als Landschaftsgärtner<br />

Seit 2009 Selbständig in eigenem Ein-Mann-Betrieb<br />

als Gärtner mit Schwerpunkt Unterhalt<br />

und Neugestaltung von Privatgärten<br />

29 <strong>Horizonte</strong> 20<strong>10</strong>/11


Jahresrechnung<br />

Erläuterungen zur Rechnung 09/<strong>10</strong><br />

Das Budget für das Schuljahr 09/<strong>10</strong> war ohne tiefgreifende Massnahmen<br />

stark defizitär. Um eine ausgeglichene Rechnung zu erreichen<br />

war es notwendig, durch Zusammenlegen von zu kleinen Gruppen<br />

und weiterer Massnahmen die Pensenzahl der sinkenden Schülerzahl<br />

anzupassen. Bei den Schulbetriebskosten wurden durch Ausgabenlimiten<br />

und Verzicht auf momentan entbehrliche Anschaffungen Einsparungen<br />

geplant. Im Weiteren wurde auch auf den Lehrerbezügen<br />

ein Rückbehalt von 2% vorgenommen um die Personalkosten zu reduzieren.<br />

Durch eine strenge Budgetkontrolle und diverse positive Veränderungen<br />

im Laufe des Schuljahres, haben sich eher unerwartete Verbesserungen<br />

ergeben, die unter dem Strich doch noch zu einem sehr<br />

positiven Rechnungsabschluss führten und es sogar ermöglichten, den<br />

Lehrern die Lohnrückbehalte und Kürzungen auf Grund von Pensenreduktionen<br />

in Form eines Feriengeldes wenigstens teilweise zurück<br />

zu erstatten.<br />

01.1 Dieser Betrag versteht sich inkl. Stipendien aus dem SHF, die dazu<br />

verwendet werden, dass pro Familie mindestens der Minimalbeitrag<br />

von Fr. 550.- in die Schulrechnung fliesst. Gegenüber dem Budget gibt<br />

es immer Abweichungen durch Austritte und Neueintritte im Laufe des<br />

Jahres und Änderungen der Familiensituation (Trennungen, Scheidungen,<br />

Arbeitslosigkeit usw.). Leider sind auch in diesem Rechnungsjahr<br />

die Budgetwerte nicht erreicht worden, da die Neueintritte die Austritte<br />

und Schulgeldreduktionen nicht ausgeglichen haben.<br />

01.2 Diese Position umfasst z.T. Beitragserhöhungen, zusätzliche freiwillige<br />

Beiträge und Nachzahlungen vergangener Jahre.<br />

01.3 Die Kantonsbeiträge sind von der Anzahl Kinder abhängig, die<br />

im Kanton BL wohnhaft sind. Rückgang der Schülerzahl und Umzüge<br />

in andere Kantone führten zu einem Minus von Fr. <strong>10</strong>‘000.-<br />

01.4 s. 01.1<br />

01.5 Leider mussten in diesem Jahr geschuldete Schulgelder in ungewohnt<br />

hohem Masse abgeschrieben werden.<br />

Aus den Positionen 01.1 bis 01.5 entsteht gegenüber dem Budget eine<br />

Differenz von Fr. 29‘000.-<br />

01.6 Durch die tieferen Schulgelderträge und auf Grund der sich verändernden<br />

Schülerzahlen sind die Beiträge an die FOS tiefer ausgefallen<br />

(- 33‘000.-), was die Rechnung entsprechend entlastet.<br />

04.1 Die Schulmaterialrechnung konnte nur durch entsprechende<br />

Sparanstrengungen ausgeglichen gestaltet werden.<br />

04.2 Auf der Ertragsseite hat der Erlös des Flohmarktes zum wesentlich<br />

besseren Ergebnis beigetragen.<br />

05.1 / 05.2 Der Personalaufwand liegt insgesamt Fr. 30‘000.- tiefer<br />

als budgetiert, was bei der schon im Budget reduzierten Summe eher<br />

überraschend ist. Vor allem hat die restriktive Handhabung der Vertretungen<br />

bei Krankheiten zur Verbesserung beigetragen.<br />

06.1 Da die Schule keine Hypothekarschulden hat und alle Darlehen<br />

zinslos gewährt wurden, fallen hier nur minimale Kosten an.<br />

<strong>Horizonte</strong> 20<strong>10</strong>/11<br />

Rechnung und Budget<br />

Budget 2009/20<strong>10</strong> Rechnung 2009/20<strong>10</strong> Budget 20<strong>10</strong>/ 2011<br />

Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag<br />

ELTERNBEITRÄGE<br />

01.1 Ordentliche Elternbeiträge 0.00 1'854'000.00 0.00 1'843'313.30 0.00 1'759'000.00<br />

01.2 Ausserordentlche Elternbeiträge 0.00 8'000.00 0.00 <strong>10</strong>'420.75 0.00 8'000.00<br />

01.3 Solidaritäts- u. Gemeindebeiträge 0.00 300'000.00 0.00 289'850.00 0.00 275'000.00<br />

01.4 Leistungen aus Schülerhilfsfonds 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00<br />

01.5 Debitorenverluste 5'000.00 0.00 16'076.35 0.00 5'000.00 0.00<br />

01.6 Beiträge an FOS<br />

ÜBRIGE BEITRÄGE<br />

405'000.00 0.00 363'013.80 0.00 318'000.00 0.00<br />

02.1 Mitgliederbeiträge Schulverein<br />

ERTRÄGE AUS DIVERSEN LEISTUNGEN<br />

0.00 1'500.00 0.00 1'200.00 0.00 1'400.00<br />

03.1 Mitteilungen (Schulblatt) 12'000.00 8'000.00 12'790.00 8'634.85 13'000.00 9'000.00<br />

03.2 Veranstaltungen und Diverses 4'000.00 5'000.00 2'581.00 9'733.20 4'000.00 3'500.00<br />

03.3 Vermietung von Schulräumen 0.00 1'000.00 0.00 2'150.00 0.00 2'000.00<br />

03.4 Rückerstattungen Therapie<br />

ÜBRIGES UND DURCHLAUFKONTI<br />

0.00 45'000.00 0.00 31'038.<strong>10</strong> 0.00 40'000.00<br />

04.1 Schulmaterial 59'000.00 59'200.00 52'791.09 54'138.00 60'000.00 62'000.00<br />

04.2 Übriger Aufwand/Ertrag 51'500.00 3'500.00 51'821.55 13'983.69 31'700.00 14'800.00<br />

04.3 Öffentlichkeitsarbeit<br />

PERSONALAUFWAND<br />

31'000.00 0.00 40'821.20 0.00 63'500.00 0.00<br />

05.1 Löhne und Gehälter 1'340'000.00 20'000.00 1'393'955.75 93'133.00 1'330'000.00 35'000.00<br />

05.2 Personal-Nebenkosten<br />

KAPITALZINSEN<br />

268'000.00 0.00 257'673.25 0.00 262'000.00 0.00<br />

06.1 Zinsaufwand/Ertrag<br />

GEBÄUDE UND MOBILIAR<br />

0.00 1'000.00 215.20 647.15 0.00 600.00<br />

07.1 Mieten 19'000.00 0.00 17'742.05 0.00 18'000.00 0.00<br />

07.2 Betriebskosten, Reinigung 83'500.00 0.00 82'287.51 0.00 80'300.00 0.00<br />

07.3 Unterhalt Gebäude u. Mobiliar 25'000.00 0.00 27'811.32 0.00 27'000.00 0.00<br />

07.4 Anschaffungen, Neubauten 26'000.00 0.00 15'638.65 0.00 16'000.00 0.00<br />

07.5 Aktivierung Ansch. u. Neubauten<br />

PROJEKTE MAYENFELS<br />

0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00<br />

08.1 Projekte 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00<br />

08.2 Bauprojekt 0.00 0.00 155'752.60 0.00 0.00 0.00<br />

08.3 Bauspenden 0.00 0.00 0.00 6'390.00 0.00 0.00<br />

08.4 Entnahme aus Baufonds<br />

WERTBERICHTIGUNG<br />

0.00 0.00 0.00 149'362.60 0.00 0.00<br />

09.1 Abschreibungen/Aufwertungen 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00<br />

09.2 Rückzahlung Kantonsdarlehen<br />

RÜCKST./AUFL. VON RESERVEN<br />

50'000.00 0.00 50'000.00 0.00 50'000.00 0.00<br />

<strong>10</strong>.1 Rückst./Aufl. von Reserven 0.00 0.00 60'000.00 0.00 0.00 0.00<br />

Zwischenergebnis 1 2'379'000.00 2'306'200.00 2'600'971.32 2'513'994.64 2'278'500.00 2'2<strong>10</strong>'300.00<br />

ÜBRIGE LEISTUNGEN UND ZUWENDUNGEN<br />

11.1 Spenden und Legate 0.00 25'000.00 0.00 45'775.00 0.00 25'000.00<br />

11.2 Bazar 15'500.00 62'000.00 13'985.00 55'940.15 14'000.00 55'000.00<br />

1 Zwischenergebnis 2 15'500.00 87'000.00 13'985.00 <strong>10</strong>1'715.15 14'000.00 80'000.00<br />

Gesamtsumme 2'394'500.00 2'393'200.00 2'614'956.32 2'615'709.79 2'292'500.00 2'290'300.00<br />

Überschuss/Defizit: 1'300.00 753.47 2'200.00<br />

07.1 Mieten für den Kindergarten in Liestal.<br />

07.2 / 07.3 Betriebskosten und Unterhalt liegen im Rahmen des Budgets.<br />

07.3 Es wurden nur die absolut notwendigsten Anschaffungen getätigt,<br />

womit gegenüber dem Budget Fr. <strong>10</strong>‘000.- eingespart werden<br />

konnte.<br />

08.2 – 08.4 Die Aufwendungen für das Bauprojekt wurden voll und<br />

ganz aus den Spenden und Reserven gedeckt. Die Rückstellungen für<br />

den Neubau wurden vollständig aufgebraucht und zusätzlich mussten<br />

noch rund 66‘000.- aus den freien Reserven entnommen werden.<br />

09.2 Das Kantonsdarlehen muss vertraglich pro Jahr mit Fr. 50‘000.zurück<br />

bezahlt werden.<br />

30


Bilanz per 30.06.<strong>10</strong><br />

Vergl. Vorjahr<br />

AKTIVA<br />

Kassa, Postcheck, Bank 282'762.54 245'494.14<br />

Guthaben Elternbeiträge 66'481.60 76'951.55<br />

Sonstige Forderungen 6'674.60 12'771.<strong>10</strong><br />

Vorräte 5'000.00 5'000.00<br />

Transitorische Aktiven 23'361.50 40'280.85<br />

Total UMLAUFVERMÖGEN 384'280.24 380'497.64<br />

Darlehen/Anteilscheine 419'677.75 381'117.85<br />

Mobiliar und Einrichtungen 3.00 3.00<br />

Schulhaus 3'185'600.00 3'235'600.00<br />

Total ANLAGEVERMÖGEN 3'605'280.75 3'616'720.85<br />

Total AKTIVA 3'989'560.99 3'997'218.49<br />

PASSIVA<br />

Vorausbezahlte Elternbeiträge -<strong>10</strong>5'466.35 -97'182.65<br />

Sonstige Verbindlichkeiten -27'398.68 -159'282.50<br />

Verschiedene Fonds -426'324.85 -500'994.29<br />

Darlehen -775'299.<strong>10</strong> -531'599.<strong>10</strong><br />

Transitorische Passiva -9'550.00 -6'836.85<br />

Total KURZFRISTIGES FREMDKAPITAL -1'344'038.98 -1'295'895.39<br />

Kantonsdarlehen -2'350'000.00 -2'400'000.00<br />

Total LANGFRISTIGES FREMDKAPITAL -2'350'000.00 -2'400'000.00<br />

Delkredere-Reserve -40'000.00 -40'000.00<br />

Total WERTERHALTUNGSRESERVEN -40'000.00 -40'000.00<br />

Eigenkapital -23'<strong>10</strong>8.43 -22'354.96<br />

Reserven -232'413.58 -238'968.14<br />

Total EIGENKAPITAL -255'522.01 -261'323.<strong>10</strong><br />

Total PASSIVA -3'989'560.99 -3'997'218.49<br />

<strong>10</strong>.1 Aus dem Ertrag werden Fr. 60‘000.- den freien Reserven zugewiesen.<br />

11.1 Einen wesentlichen Anteil zum positiven Rechnungsabschluss<br />

trugen die Spenden bei, die rund 21‘000.- über Budget lagen.<br />

Die Rechnung schliesst, nach der Zuweisung von Fr. 60‘000.- an die<br />

freien Reserven, mit einem Überschuss von Fr. 753.47. Dieses Ergebnis<br />

ist nach dem Defizit des vergangenen Jahres und den eher düsteren<br />

Prognosen sehr erfreulich. Allen, die dazu beigetragen haben, durch<br />

Verzicht, persönlichen Einsatz und Spenden sei hier herzlich gedankt.<br />

Bilanz per 30. 6. 20<strong>10</strong><br />

Die Bilanz weist gegenüber dem Vorjahr nur geringe Veränderungen<br />

auf. Dank des positiven Rechnungsabschlusses und einem zinslosen<br />

Darlehen der Rudolf Steiner Schule Basel von Fr. 200‘000.- an die<br />

Schule hat, trotz der weiteren Investitionen in die Bauplanung, die<br />

Liquidität wieder etwas zugenommen. Diese ist grundsätzlich eher<br />

etwas tief. Da die grösseren Ausgaben sich aber relativ gleichmässig<br />

übers Schuljahr verteilen, ist das kein Problem.<br />

Die recht hohen Vorauszahlungen bei den Schulgeldern, zeigen,<br />

dass die Zahlungsmoral der Eltern generell sehr gut ist. Schwierige<br />

finanzielle Situationen und Ausstände aus den Vorjahren konnten<br />

vermehrt durch Darlehen des Schülerhilfsfonds abgefangen und geregelt<br />

werden. Die Ausstände bei den Elternbeiträgen konnten wieder<br />

etwas verringert werden. Diese kommen generell dadurch zustande,<br />

dass einige Eltern seit Jahren mit einem Monatsbeitrag im Rückstand<br />

und offenbar nicht in der Lage sind, diesen auszugleichen. Dazu<br />

kommen immer wieder plötzliche Änderungen der Familien- oder<br />

Arbeitssituation, die dann zu Ausständen führen, die nicht per Schuljahresschluss<br />

bereinigt werden können.<br />

Durch die Bauplanung, die man als Investition in die Zukunft der<br />

Schule betrachten muss, ist nun der Baufonds restlos aufgebraucht.<br />

Insgesamt sind bis heute für das Bauvorhaben rund 350‘000.- investiert<br />

worden, die in die Endabrechnung als Eigenmittel einfliessen,<br />

sofern der Bau realisiert werden kann.<br />

Budget <strong>10</strong>/11<br />

Im Budget sind die entscheidenden Grössen immer die Elternbeiträge<br />

und die Abrechnung mit der FOS. Leider ist auf Grund der wiederum<br />

abnehmenden Schülerzahl und diverser Beitragskürzungen durch<br />

Trennungssituationen oder berufliche Veränderungen und normaler<br />

Mutationen – Eltern mit hohen Beiträgen fallen weg – mit einer Verringerung<br />

der Elternbeiträge um Fr. 85‘000.- zu rechnen. Diese Mindereinnahmen<br />

werden etwas abgedämpft durch einen entsprechend<br />

tieferen Beitrag an die FOS. Auf der Aufwandseite sind keine wesentlichen<br />

Veränderungen zu erwarten. Die Personalaufwendungen bewegen<br />

sich im Rahmen der Vorjahre. Gewisse Einsparungen ergeben<br />

sich durch die Reduktion der Gesamtpensenzahl um etwa ein halbes<br />

Pensum, die aber durch normale jährliche Lohnanpassungen (höhere<br />

Lebenskosten) egalisiert werden.<br />

Die finanzielle Lage bleibt angespannt und erfordert weiterhin eine<br />

restriktive Ausgabenkontrolle. Die Lage kann sich eigentlich nur<br />

durch den Zuwachs bei den Schülerzahlen entspannen.<br />

<strong>10</strong>. Sept. 20<strong>10</strong> / C. Ammon<br />

31 <strong>Horizonte</strong> 20<strong>10</strong>/11


Rudolf-Steiner-Schule <strong>Mayenfels</strong><br />

4133 Pratteln, Tel.: 061 821 22 66<br />

Internet:<br />

www.mayenfels.ch<br />

e-mail:<br />

info@mayenfels.ch<br />

Spendenkonto:<br />

Basellandschaftliche Kantonalbank<br />

Kto. Nr. 16 1.<strong>10</strong>3.167.13<br />

IBAN CH43 0076 9016 1<strong>10</strong>3 1671 3<br />

PC 40-1956-1<br />

Impressum<br />

Ausgabe 7 – November 20<strong>10</strong><br />

Schulgeschichten<br />

Im Epochenheft der Tierkunde schreibt ein Viertklässler: „Die Maus bekommt vier bis fünf Mal im Jahr<br />

sechs bis acht Junge”. Wenn es so wäre, wäre die Maus allerdings vom Aussterben bedroht.<br />

Ein Zweitklässler streichelt Billy, den Klassenhund der Siebten.<br />

Fragt ihn eine Siebtklässlerin: „Kennst du ihn denn?”<br />

„Ja”, antwortet er, „den kenne ich in- und auswendig.”<br />

„Was lernt Ihr in der Beziehungskunde?”,<br />

fragt ein Schüler den anderen.<br />

„Flirten.”<br />

Redaktion<br />

Christian Ammon, Andreas Baumeister, Urs Gubser<br />

Texte<br />

Christian Ammon, Andreas Baumeister,<br />

Carmen Bühlmann, Gabriel Dürr, Markus Helfenstein,<br />

Corina Landes, Johannes Marhenke, Daniel Meyer,<br />

Ingrid Ott, Max Roth, Andreas Spalinger, Johanna Suter<br />

Bilder<br />

Christian Ammon, Carmen Bühlmann, Simone Leubin,<br />

Raphael Kiessling, Helge Philipp, Guido Schärli,<br />

Manuel Schmied, Andreas Spalinger<br />

Inserate<br />

Simone Leubin<br />

Gestaltung<br />

Michael Haak<br />

Druck<br />

Hochuli AG, 4132 Muttenz Umschlagbilder: Impressionen von einer Quartalsfeier der Rudolf Steiner Schule <strong>Mayenfels</strong>

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