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Ausgabe Juli 2007 - Klinikum St. Marien Amberg

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Alle an einem <strong>St</strong>rang<br />

Schwester Claudia Schuldes-Harrer (Pflegeüberleitung) erläutert<br />

das Entlassmanagement des <strong>Klinikum</strong>s als Phasenkonzept:<br />

Phase 1: Informationssammlung<br />

Die Ärzte oder die Pflegekräfte schicken<br />

eine schriftliche Anforderung an die Pflege-<br />

überleitung, in der in Kürze vermerkt ist,<br />

wann der Patient entlassen wird, welche<br />

Diagnose gestellt ist, bei welcher Kranken-<br />

kasse er versichert ist und wie sich die Ver-<br />

sorgungssituation zu Hause darstellt. Da-<br />

nach werden die für die Entlassung rele-<br />

vanten Daten aus der EDV abgerufen, damit<br />

der Pflegeüberleitbogen erstellt werden<br />

kann. Sehr wichtig ist, dass der Patient noch<br />

auf der <strong>St</strong>ation besucht wird, um ein Bild<br />

vom Pflegezustand zu bekommen. Danach<br />

wird mit den Ärzten die weitere Vorgehens-<br />

weise abgesprochen, mit den Pflegekräften<br />

der Pflegeaufwand geklärt und Einblick in<br />

die Pflegeplanung genommen.<br />

Phase 2: Beratungsgespräch<br />

Als nächstes wird mit den Angehörigen Kon-<br />

takt aufgenommen. In diesem ausführlichen<br />

Beratungsgespräch geht es um die Kosten-<br />

sicherung und die dafür notwendige Antrag-<br />

stellung, die weitere Versorgung nach dem<br />

Krankenhausaufenthalt und die Beschaf-<br />

fung der nötigen Hilfsmittel (Rollator, Bade-<br />

lift etc.) oder Pflegehilfsmittel (Pflegebett,<br />

Toilettenstuhl etc.). Bei diesem Gespräch<br />

können sich die Angehörigen anhand einer<br />

Informationsmappe aus dem umfangrei-<br />

chen Angebot der vollstationären Pflegeein-<br />

richtungen, der ambulanten Dienste, sowie<br />

einer Liste von zusätzlichen Partnern für<br />

die spezielle Weiterversorgung, den für den<br />

Patienten geeigneten Anbieter aussuchen.<br />

Die Infomappe enthält außerdem Broschü-<br />

ren über die Pflegeversicherung, über Essen<br />

auf Rädern, den Hausnotruf und auf Wunsch<br />

auch eine Liste von Selbsthilfegruppen.<br />

Phase 3: Organisation<br />

Wenn der Patient und die Angehörigen sich<br />

über die Weiterversorgung einig sind, be-<br />

ginnt die Kontaktaufnahme mit den nach-<br />

folgenden Einrichtungen. Bei diesem Ge-<br />

spräch werden die für die Weiterversorgung<br />

notwendigen Patienteninformationen über-<br />

mittelt, die Telefonnummern der nächsten<br />

Angehörigen weitergegeben und die not-<br />

wendigen Hilfsmittel zeitnah koordiniert.<br />

Die Pflegeeinrichtung erfährt, welche Part-<br />

ner bei der Weiterversorgung mithelfen,<br />

wann die Entlassung erfolgt und welche<br />

Medikamente oder sonstige anderes<br />

Material zur Entlassung mitgegeben<br />

werden.<br />

Phase 4: Entlassung<br />

Wenn alles zum Entlasstermin, den der Arzt<br />

festlegt, geklärt ist, erfolgt eine kurze Doku-<br />

mentation in der Patientenakte. Der Patient<br />

und die Angehörigen werden noch einmal<br />

über den aktuellen <strong>St</strong>and informiert, so<br />

dass die Entlassung erfolgen kann.<br />

Dieses Konzept greift auch bei der Ent-<br />

lassung von beatmungspflichtigen Patien-<br />

ten direkt von der Intensivstation. Bei Pa-<br />

tienten, die in die Heimbeatmung entlassen<br />

werden, ist das Phasenkonzept dasselbe,<br />

aber die Zusammenarbeit mit den Ärzten<br />

und Pflegekräften auf der Intensivstation<br />

ist viel umfangreicher. Allein das festlegen<br />

der Hilfsmittel für einen solchen Patienten<br />

umfasst eine ganze DIN-A -4-Seite.<br />

Nachdem Kontakt mit der Firma aufgenom-<br />

men wurde, die für die Weiterversorgung<br />

zuständig ist und das Heimbeatmungsgerät<br />

geliefert wurde, erfolgt die Umstellung vom<br />

Klinikbeatmungsgerät auf Heimbeatmung.<br />

Auch hier müssen intensive Gespräche mit<br />

den Angehörigen geführt werden, weil ein<br />

Intensivpatient natürlich eine ganz beson-<br />

dere Betreuung braucht, denn er wird mit<br />

dem gesamten Intensiv-Equipment ent-<br />

lassen. Da muss Vertrauen aufgebaut und<br />

Sicherheit vermittelt werden. Der Patient<br />

und seine Angehörigen stehen vor einer<br />

wichtigen Entscheidung über die weitere<br />

Versorgung, ob zu Hause oder in einer<br />

vollstationären Einrichtung.<br />

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