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Weihnachten 2013 - Stadtgemeinschaft Tilsit eV - Ostpreußen

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dem Petrikauer Vertrag auf sein<strong>eV</strong>orschlagsliste setzte. Die Wahl desKapitels aber fiel auf den DomkustosMauritius Ferber, einen Bürgermeisterssohnaus Danzig – das wird nichtwundernehmen, denn mehr als dieHälfte der dabei mitwirkenden Domherren(6 von 11) waren DanzigerPatriziersöhne.Das Fürstbistum Ermland befand sichdamals in äußerst schwieriger Lage.Die Weigerung des Hochmeisters, desMarkgrafen Albrecht von Brandenburg,dem Polenkönig den im ThornerFrieden von 1466 festgelegten Treueidzu leisten, hatte schließlich 1519 zumoffenen Kampf zwischen Polen unddem Deutschorden geführt, der jetztnoch einmal die volle Wiederherstellungseiner Herrschaft in Preußen versuchte.In diesem sogenannten Reiterkriegerstrebte Bischof Fabianzunächst die Neutralität des Fürstbistums,sah sich aber schließlich genötigt,den Polenkönig um Hilfe undSchutz gegen den Deutschorden anzugehenund den polnischen Söldnertruppenseine Städte zu öffnen.Der Hochmeister hatte nämlichschon am Neujahrstage 1520 denHaupthandelsplatz des Ermlandes,Braunsberg durch Überrumpelung inseine Gewalt gebracht und dann versucht,sich in Mehlsack einen weiterenStützpunkt zu schaffen. So wurdedas Ermland – das ergab sichzwangsläufig aus seiner geographischenLage zwischen den kriegführendenParteien – Kriegsschauplatzund musste wiederum, von Freundund Feind in gleicher Weise heimgesucht,alle Leiden des Krieges übersich ergehen lassen. Trotz wiederholterAngriffe der Polen blieb Braunsbergfest in der Hand des Ordenshauptmanns.Auf der anderen Seiteschlugen des Hochmeisters Versuche,Heilsberg zu erobern, fehl, sowohlein Handstreich Mitte Augustwie eine sechswöchentliche Belagerung(Oktober/November 1520).Glücklicher verliefen seine Unternehmungengegen Wormditt und Guttstadt,die beide in der 2. Novemberhälfteerobert wurden. Andere Ortedagegen wie Rössel und Allenstein,wo der große Astronom NikolausKopernikus die Verteidigung leitete,hielten tapfer stand. In weiten Teilenverwandelte der verheerende Kriegdas Land in eine Einöde, und nochheute erinnern Namen wie Födersdorfund Bischdorf (staatliche Förstereienbei Braunsberg) daran, dasshier einst blühende Dörfer gestandenhaben. Als endlich am 5. April 1521zu Thorn ein vierjähriger Waffenstillstandgeschlossen wurde, blieb derDeutschorden im Besitz des erobertenGebietes (Braunsberg, Mehlsack,Wormditt und Guttstadt), das erstnach dem Krakauer Friedensvertrag1525 wieder unter die Oberhoheitdes ermländischen Bischofs zurückkehrte.Der bisherige Deutschordensstaatwurde damals in ein weltlichesHerzogtum unter polnischerLehnshoheit verwandelt. Währendhier der neue Herzog Albrecht alsbalddie Reformation durchführte,suchte der ermländische BischofMauritius Ferber in seinem Staatedas Eindringen der lutherischen Lehremit allen Mitteln zu verhindern. ImÜbrigen bestand fortan, abgesehenvon gelegentlichen Grenzplackereien,ein gutes nachbarliches Verhältniszwischen beiden Gebieten.Auf der anderen Seite führten diezielbewussten Bemühungen des pol-7

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