Weihnachten 2013 - Stadtgemeinschaft Tilsit eV - Ostpreußen
Weihnachten 2013 - Stadtgemeinschaft Tilsit eV - Ostpreußen Weihnachten 2013 - Stadtgemeinschaft Tilsit eV - Ostpreußen
Kopernikus zu EhrenAnlässlich des 540. Geburtstages von Nikolaus Kopernikus hat die AllensteinerBrauerei „Kormoran“ ein Lavendelbier gebraut. Vermutlich hatte der berühmteAstronom so ein Grutbier getrunken. Das Allensteiner Getränk heißtihm zu Ehren „Gruit Kopernikowski“ (Kopernicus’ Grut).Die Idee kam von Pawel Blazewicz, einem Historiker, der zur Kopernikus-Arbeitsgemeinschaft im Museum von Ermland und Masuren gehört. Blazewiczist während seiner Forschung auf die Beschreibung des Lavendelbieresgestoßen, das zu Kopernikus’ Lebenszeiten aus Masowien nach Ermland undMasuren gekommen ist.Als Grut bezeichnet man eine Kräutermischung, die zum Würzen von Biereingesetzt wird. Es gibt kein festgelegtes Rezept. Die häufigsten Zutaten sindinsbesondere in Schweden und dem Baltikum Porst sowie vor allem in Norddeutschland,den Niederlanden und England Gagelstrauch, des WeiterenRosmarin, Salbei, Lorbeer, Mädesüß, Anis, Kümmel, Muskatnuss, Zimt, Ingwer,Wacholder, Schafgarbe, Heidekraut, Beifuß, Koriander, Orangenschalen,Lavendel und gelegentlich Hopfen. Dank dieser Zutaten dominieren beimGrutbier ein fruchtig-würziges Aroma und ein süßlicher Geschmack. Da Grutkeine antimikrobiellen Eigenschaften wie Hopfen besitzt, haben die mit ihmgebrauten Biere eine nur geringe Haltbarkeit. Unter anderem deswegen hatdas Hopfenbier seit dem 13. Jahrhundert die Grutbiere verdrängt.Schon seit dem Mittelalter ist das Bier ein wichtiges Getränk der Region. DieKreuzritter haben kein Wasser getrunken, es sei denn als Strafe. Stattdessengab es Säfte und jeden Tag Bier oder Met. Sogar zur Fastenzeit haben dieBrüder einen halben Liter Bier oder Met pro Person bekommen. Um das Jahr1400 gab es in den Konventen verschiedene Biersorten, wie beispielsweiseKonvent-, Tafel-, Malz-, März- (Cerevisia Marcialis), Mai- (Meygebir) undAbendessenbier sowie Grutbiere: Salbei-, Lavendel- und Wermutkrautbier.Edyta GladkowskaAllensteiner Gesellschaft Deutscher Minderheit (AGDM)AGDM, Haus Kopernikus, ul. Partyzantów 3, 10-522 OLSZTYN, POLENwww.agdm.olsztyn.pl, E-mail : kplocharska@agdm.pl, Tel./Fax: 0048 89 523 6990.Geschäftsstelle: Di, Do und Fr 09.00 bis 12.00 Uhr, Mi 13.00 bis 16.00 Uhr.Bibliothek: Montag 11.00 bis 12.00 Uhr und Mittwoch 15.00 bis 16.00 Uhr.Die AGDM ist Besuchern gerne bei der Suche nach Privatquartieren behilflich.Einzelreisende können auch im Haus Kopernikus übernachten.56
LESERBRIEFELiebe vor dem ersten Blick - Eindrücke einer Fahrt durch OstpreußenVater weckte als erster mein Interesse an Ostpreußen, das er 1932 wochenlangbereist hatte. Voller Begeisterung berichtete er immer wieder über seineEindrücke von Land und Leuten. Nach dem Krieg lernte ich aus ihrer HeimatVertriebene kennen und schätzen, Leute aus Lyck, Allenstein und Seeburg,aus Königsberg und Goldap, deren Schilderungen meine Neugier verstärkten.Als Forstmann hatte ich mit vielen Berufskollegen zu tun, die aus Ostpreußenfliehen mussten. Die überaus vielfältige Jagdliteratur und Bücher von ErnstWiechert, Marion Gräfin Dönhoff, Hans Graf von Lehndorff und Andreas Kosserttaten ein Übriges.Aber erst jetzt (2013) fand die lange geplante Reise statt, organisiert und begleitetvon meinem Freund Gottfried Hufenbach und seiner Ehefrau.Mittelpunkt unserer Fahrten mit einem Leihwagen war Allenstein (Olsztyn). DieStadt wirkt dynamisch; sie lädt ein zum Flanieren und Essen in gemütlichenGaststätten, sowohl innerorts wie an nahe gelegenen Seen. Bemerkenswertdie gute Infrastruktur und viele Gebäude, die gekonnt restauriert sind oder geraderestauriert werden. Die regelmäßigen Hinweise auf die dabei von der EUgewährte Unterstützung - die auch bei den zahlreichen Straßenbauarbeitenim ganzen Land nicht fehlen - zeigen, dass in Polen europäisch gedacht wird.Beeindruckend das Schloss mit dem darin eingerichteten Museum, in demdeutlich wird, wie verwoben deutsche und polnische Geschichte sind. Derriesige Campus der Universität ist ein prägendes Element der Stadt. Das Gebäudeder früheren Bezirksregierung in Allenstein wirkt von außen, als würdennoch immer preußische Beamte darin arbeiten. Mit Gefühlen des Respekts, jader Ehrfurcht betritt man die im ganzen Land zahlreichen, oft prächtigen Gotteshäuser.Dabei wird Geschichte auf Schritt und Tritt lebendig, verbundenmit Erinnerungen an großen Mut und Opferbereitschaft wie an unvorstellbaresLeid.Beim unserem Besuch im Haus der Allensteiner Gesellschaft Deutscher Minderheitholten sich etwa zwei Dutzend alter deutscher Frauen eine kleine finanzielleUnterstützung ab. Mir drängte sich einen Moment lang der bittereGedanke auf, ob das alles sei, was hier von Deutschland geblieben ist. Dochdas ist zu kurz gedacht. Bewegend auch, vor dem Geburtshaus von GottfriedHufenbach zu stehen, das er als noch nicht Vierjähriger mit seinen Eltern verlassenmusste. Und welch ein Zufall, dass daneben das frühere Forstamtliegt, in dem der Vater meines Freundes Heiso Tettenborn bis 1936 Forstamtsleiterwar.Die Menschen, mit denen wir im Hotel, bei Restaurantbesuchen, in Museen,Kirchen oder beim Einkaufen zu tun hatten, waren aufmerksam und freundlich.Sie blieben unvoreingenommen, auch wenn sie uns als Deutsche wahrnahmen.57
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LESERBRIEFELiebe vor dem ersten Blick - Eindrücke einer Fahrt durch <strong>Ostpreußen</strong>Vater weckte als erster mein Interesse an <strong>Ostpreußen</strong>, das er 1932 wochenlangbereist hatte. Voller Begeisterung berichtete er immer wieder über seineEindrücke von Land und Leuten. Nach dem Krieg lernte ich aus ihrer HeimatVertriebene kennen und schätzen, Leute aus Lyck, Allenstein und Seeburg,aus Königsberg und Goldap, deren Schilderungen meine Neugier verstärkten.Als Forstmann hatte ich mit vielen Berufskollegen zu tun, die aus <strong>Ostpreußen</strong>fliehen mussten. Die überaus vielfältige Jagdliteratur und Bücher von ErnstWiechert, Marion Gräfin Dönhoff, Hans Graf von Lehndorff und Andreas Kosserttaten ein Übriges.Aber erst jetzt (<strong>2013</strong>) fand die lange geplante Reise statt, organisiert und begleitetvon meinem Freund Gottfried Hufenbach und seiner Ehefrau.Mittelpunkt unserer Fahrten mit einem Leihwagen war Allenstein (Olsztyn). DieStadt wirkt dynamisch; sie lädt ein zum Flanieren und Essen in gemütlichenGaststätten, sowohl innerorts wie an nahe gelegenen Seen. Bemerkenswertdie gute Infrastruktur und viele Gebäude, die gekonnt restauriert sind oder geraderestauriert werden. Die regelmäßigen Hinweise auf die dabei von der EUgewährte Unterstützung - die auch bei den zahlreichen Straßenbauarbeitenim ganzen Land nicht fehlen - zeigen, dass in Polen europäisch gedacht wird.Beeindruckend das Schloss mit dem darin eingerichteten Museum, in demdeutlich wird, wie verwoben deutsche und polnische Geschichte sind. Derriesige Campus der Universität ist ein prägendes Element der Stadt. Das Gebäudeder früheren Bezirksregierung in Allenstein wirkt von außen, als würdennoch immer preußische Beamte darin arbeiten. Mit Gefühlen des Respekts, jader Ehrfurcht betritt man die im ganzen Land zahlreichen, oft prächtigen Gotteshäuser.Dabei wird Geschichte auf Schritt und Tritt lebendig, verbundenmit Erinnerungen an großen Mut und Opferbereitschaft wie an unvorstellbaresLeid.Beim unserem Besuch im Haus der Allensteiner Gesellschaft Deutscher Minderheitholten sich etwa zwei Dutzend alter deutscher Frauen eine kleine finanzielleUnterstützung ab. Mir drängte sich einen Moment lang der bittereGedanke auf, ob das alles sei, was hier von Deutschland geblieben ist. Dochdas ist zu kurz gedacht. Bewegend auch, vor dem Geburtshaus von GottfriedHufenbach zu stehen, das er als noch nicht Vierjähriger mit seinen Eltern verlassenmusste. Und welch ein Zufall, dass daneben das frühere Forstamtliegt, in dem der Vater meines Freundes Heiso Tettenborn bis 1936 Forstamtsleiterwar.Die Menschen, mit denen wir im Hotel, bei Restaurantbesuchen, in Museen,Kirchen oder beim Einkaufen zu tun hatten, waren aufmerksam und freundlich.Sie blieben unvoreingenommen, auch wenn sie uns als Deutsche wahrnahmen.57