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Weihnachten 2013 - Stadtgemeinschaft Tilsit eV - Ostpreußen

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Wenig Glück hat Allenstein ebenfalls mit einer sehr von den Lokalbehördenforcierten Investition – dem Bau eines Regionalflughafens. Das unendlicheTauziehen um ein Besitzanrecht am vorher existierenden Flughafen in GroßSchiemanen führte bislang nur dazu, dass Ermland-Masurens Einwohnernach wie vor darauf angewiesen sind, den altbewährten Airport in Warschauzu benutzen. Andere Vorschläge, etwa kleinere Flugplätze irgendwo in derunmittelbaren Nähe der Stadt einzurichten, scheiterten endgültig an formalenHindernissen oder wurden bereits im Keim erstickt.Ein wahres Verhängnis scheint ferner über dem geplanten Bau einer Ringstraßeum Allenstein zu schweben. Die schweren Lkw fahren deshalb ununterbrochenin langen Konvois mitten durch die Stadt. Der bis ins letzte Detaildurchdachte Entwurf für eine Ringstraße wanderte in den Papierkorb, obwohldas betreffende Ministerium noch Anfang 2012 öffentliche Zusagen gemachthatte, aus der Staatskasse würde reichlich Geld für diese für Allenstein so unentbehrlich<strong>eV</strong>erkehrslösung fließen. Allenstein gehört also zu den wenigenGroßstädten Polens, die keine Umleitung besitzen. Daher versuchte der amtierendeStadtpräsident Grzymowicz, einer weiteren Degradierung der bestehendenHauptstraßen vorzubeugen und ein Durchfahrtsverbot für Laster zuverhängen. Seine für viele so willkommene Initiative wurde allerdings im letztenAugenblick von der Woiwodschaftsbehörde für nichtig und rechtswidrigerklärt. Eine Ersatzlösung wurde dagegen nicht vorgeschlagen, wodurch diedurch Lärm gepeinigten Anrainer der Hauptstraßen weiterhin unzähligen ratterndenund Schadstoff ausstoßenden Großfahrzeugen nicht entkommenwerden.Eine letzte Hoffnung besteht in einem in Polen weit einmaligen Vorhaben, einneues Straßenbahnnetz in Allenstein zu errichten. Die Ausführung diesesrecht kühnen, dafür aber wirklich zukunftsorientierten Projekts, wurde einemspanischen Unternehmen anvertraut, das leider statt eines zu bewunderndenraschen Bautempos eher eine mediterrane Lässigkeit in seiner Einstellungzum Auftrag demonstrierte. Die Firma begann zwar im Herbst mit einer Vorbereitungsphaseder Bauarbeiten für das künftige Geleise, hörte aber, sichtbardurch die Extremitäten eines nordeuropäischen Winters zurückgescheucht,damit bald auf. Alle Bauarbeiter verließen nämlich ihre Arbeitsstellekurz vor dem Nikolaustag und kehrten erst Anfang März zurück, vielleichtnach goetheschem Motto handelnd: „Vom Eise (oder eher Gleis?) befreit sindStrom und Bäche“. Ihre Rückkehr geschah allerdings auf ausdrückliche Ermahnungenseitens der Rathausbeamten. Der offenkundig zurechtgewiesen<strong>eV</strong>orstand der Firma versicherte zugleich in einer Pressekonferenz, sämtlicheTermine einhalten zu wollen. Laut diesen sollen die ersten Fahrgäste bereitsMitte 2014 in die silbern-grün-weißen Waggons einsteigen können, um vomHauptbahnhof Richtung Jomendorf, Kortau oder Hohes Tor flitzen zu können.Angesichts der vorhin genannten Tatsachen sei es zu hoffen, dass diesmalder „normale“ Fehlschlag ausbleibt.Dr. Grzegorz Supady55

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