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Weihnachten 2013 - Stadtgemeinschaft Tilsit eV - Ostpreußen

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Sonntag, 21. Januar6.00 Uhr Anruf des Kreisleiters, dassAllenstein in einer Räumungsliste erstan fünfter Stelle stände. Züge ständenüberhaupt nicht zur Verfügung.Der Feind sei bereits in Wuttrienen,25 km vor Allenstein. IrgendwelcheRäumungsvorbereitungen für denKreis wurden mir ausdrücklich verboten.Trotzdem fuhr ich um 9.00 Uhr inden Kreis und gab von mir aus Räumungsbefehlin Lengainen, Wartenburg,Cronau, Derz, Groß-Lemkendorfund Alt-Wartenburg. In Alt-Wartenburgbleibt mein Wagen stehen. EinWehrmachtsauto brachte mich gegen16.00 Uhr nach Allenstein. InWartenburg hatte ich beobachtet,dass Panzer des Regiments „Groß-Deutschland“ auf dem Bahnhof ausgeladenwurden. Abziehende Einheitendes Stabes der HeeresgruppeMitte nahmen Bevölkerung mit undEinheiten von „Groß-Deutschland“bezogen Quartier. In Allenstein erfuhrich, dass der Feind bereits 7 km vorder Stadt stände, und zwar in Neidhof.Geheimsachen des Landratsamteswaren bereits verbrannt. Ein Feuerwehrautoverkehrte pendelndzwischen Allenstein und Jonkendorf,etwa 14 km nordwestlich Allensteins.Dorthin sollte das Landratsamt ausgelagertwerden. Meine Versuche,bei der NSV die Räumung des KrankenhausesWartenburg zu erreichen,scheiterten, da es jetzt zu spät sei.Auskunft von der Kreisleitung; „SeitMittag ist die Räumung Allensteinserlaubt, abends werden die erstenZüge bereit sein. Ein Absetzen derDienststelle ausdrücklich verboten.“Ich erfahre dann, dass die Kreisleitungtatsächlich ab 11.00 Uhr Räumungsbefehlin den Nordwestteil desKreises gegeben hat. Die Telefonverbindungensind allgemein gestört. Daherdringen die Meldungen nichtüberall durch. Die Reaktion bei derBevölkerung ist verschieden. Vielfachherrscht Unglaube und es besteht dieAbsicht, nicht zu fliehen. Einzelne geschlosseneDorftrecks kommen zustande.In vielen Fällen hilft die zurückweichendeWehrmacht (Stäbeder Heeresgruppe Mitte). In einemDorf weigert sich der Bürgermeister,Fluchtvorbereitungen zu treffen, da ervom Landratsamt keine Anordnunghabe. Trecks und auch Einzelflüchtlingebewegen sich in Richtung Mohrungenund fahren so in ihr Verderben,da Mohrungen bereits am 22.Januar von den Russen besetzt wurde.Es ist aus dem Landkreis Allensteinkein größerer Treck bekannt, deraus <strong>Ostpreußen</strong> herausgekommen ist.Letzte Flüchtlingszüge gehen ab:7.00 Uhr Grieslienen, 10.00 UhrKlaukendorf, 13.00 Uhr Alt-Märtinsdorf.Am 21. und 22. Januar konnte vonden Bahnhöfen Groß-Buchwalde,Wartenburg, Wieps, Lemkendorf undGöttkendorf eine größere Anzahl vonPersonen flüchten. Wehrmacht erklärtin Alt-Märtinsdorf: „Bleibt hier,es kommt zur großen Schlacht, derRusse wird zurückgeschlagen.“Panzerabteilungen des Regiments„Groß-Deutschland“ ziehen vermehrtin den Landkreis ein. Kämpfe findenim Landkreis noch nicht statt. Volkssturmeinsatzwird in Klaukendorf versucht.Ein Lkw mit Volkssturmangehörigenfährt gegen 22.00 Uhr aufeinen russischen Panzer auf. Die Einheitwird aufgerieben.20.45 Uhr gehe ich zum Regierungspräsidentenund erhalte die Geneh-18

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