Weihnachten 2013 - Stadtgemeinschaft Tilsit eV - Ostpreußen

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Das Volk der PrusaiVon Egon PerkuhnVor etwa 10.000 Jahren war Ostpreußennoch von mächtigen Gletschernder letzten Eiszeit bedeckt,die ihre, wie heute noch im InnernGrönlands, bis zu 1000 Meter dickenEismassen bis in die Gegend vonWarschau schoben. Während in Vorderasienam Jordan bereits Menschendie Stadt Jericho errichteten,war somit ein Leben von Mensch,Tier oder Pflanze hier unmöglich.Aber die sich ständig drehende Erdeselbst lebte trotzdem. Verursacht z.B. auch durch schwere Erdbebenundheftige Vulkantätigkeiten weitentfernt von Ostpreußen kam es immerwieder zu Verschiebungen derKontinente zueinander. Als Beispielemögen hier nur die beiden schwerenBeben von Haiti und Chile in neuesterZeit dienen, welche die beiden amerikanischenPlatten um jeweils mehrereMeter gegeneinander verschoben.Solche Erdgewalten veränderndauerhaft auch die Lage des Nordpolsund des Äquators, was wiederumMeeresströmungen und Windrichtungenbeeinflusst.Nordeuropa begann sich langsamwieder zu erwärmen. Schließlich gabendie Eismassen Ostpreußen frei,und eine der sibirischen Tundra ähnlicheLandschaft konnte sich herausbilden.Gleichzeitig füllten Schmelzwasserund Flüsse das tiefe von denGletschern gegrabene Tal westlichvon Ostpreußen, das wir heute alsOstsee kennen. Erstes zunächstpflanzliches Leben kehrte nach Ostpreußenzurück, bis schließlich nacheinigen tausend Jahren ein der heutigenTaiga entsprechendes Waldgebietentstand.Ein reicher Fischbestand entwickeltesich in den Gewässern, und eine vielfältigeTierwelt eroberte die Wälder.In Ägypten standen bereits die erstenPyramiden und an Indus und in Mesopotamienentwickelte sich reichesStadtleben, als endlich erste jungsteinzeitlicheMenschen trotz immernoch harter Lebensbedingungen hierin Ostpreußen eine neue Heimatsuchten, eine Heimat, die fast an dasParadies erinnern mochte, geselltesich doch zu dem enormen FischundJagdtierreichtum noch der überauswertvolle Bernstein, den die Ostseejedes Jahr von Neuem herantransportierte.Ostpreußen ist bis in die heutige Zeitein Einwanderungsland geblieben. Imeisfrei gebliebenen Mitteleuropa hattendie Menschen der sogenanntenHallstattzeit gelernt, immer bessereWerkzeuge und Waffen aus Feuersteinund darüber hinaus auch reichverzierte Vorratsgefäße aus Ton, sogenannteSchnurkeramik, zu fertigen.Einwanderer brachten dieses Wissenmit in die neue Heimat zwischenWeichsel und Finnischem Meerbusen.Gleichzeitig gab das zurückweichendeEis auch den Weg frei fürtransuralische Reiterscharen, dienach ihrem wichtigsten Besitz auchStreitaxtleute genannt wurden. Esmag durchaus den einen oder anderenStreit zwischen den beidenVolksgruppen gegeben haben.Wichtig dabei ist, dass beide Einwanderergruppenzum Urvolk der10

Balten und damit auch der Prusaiverschmolzen und die für die damaligeZeit hochstehende Haffküstenkulturentwickelten. Gleichzeitigentwickelten sie eine Religion mitGöttern wie Deiwus, Saule oderKurcho, die mit späteren Ergänzungenwie Perkunos, Potrimpos undPikollos und weiteren Reformen biszur Christianisierung, ja, sogar nochvereinzelt bis vor wenigen JahrhundertenBestand hatte.Pikollos Perkunos PotrimposLeider hatte der baltische Raum keinezukunftsweisenden Rohstoffquellen,weshalb Kupfer, Bronze und Eisenerst jeweils sehr spät Verwendungfanden. Dank des natürlichen Bernsteinmonopols,das damals den Wertvon Gold aufwog, und des Pelztierreichtumsreichte ein entsprechenderHandel aber bereits bis 3000 Jahrevor unserer Zeit bis in den Mittelmeerraumzurück.Besonders der Bernsteinreichtumdes Samlandes aber war es, der inder Folgezeit immer wieder zu Eroberungsfeldzügendurch Nachbarn führte.Während von Osten Transuralierund Slawen heranrückten, kamenvon Westen germanische Völker derGoten und Wandalen sowie Skandinavier.Letztere beeinflussten besondersdie Balten nahe der Ostseeküste.Gegen Ende der Bronzezeit, umetwa 150 Jahre vor der Zeitenwende,kam es schließlich zur Teilung in OstundWestbalten. Besonderes Merkmalwar die nur in Kurland und Ostpreußengeänderte Form der Beerdigung,weg von Hügelgräbern und hinzu in Skandinavien üblichen Brandgrubenbestattungen.Darüber hinausbegannen sich die dem indischenSanskrit eng verwandten Sprachender West- und Ostbalten nachhaltigauseinander zu entwickeln.Im Altertum war die Bezeichnung„Balten“ für die Menschen in Ostpreußennoch nicht üblich. 54 n. Chr.berichtete der Römer Plinius vomBernsteinreichtum der „Aistii“ und 98sprach dann auch Tacitus vom Bernsteinreichtumder „Aistii, den Nachbarnder Goten“. Während noch inden Lebensbeschreibungen vonTheoderich dem Großen und Karl11

Balten und damit auch der Prusaiverschmolzen und die für die damaligeZeit hochstehende Haffküstenkulturentwickelten. Gleichzeitigentwickelten sie eine Religion mitGöttern wie Deiwus, Saule oderKurcho, die mit späteren Ergänzungenwie Perkunos, Potrimpos undPikollos und weiteren Reformen biszur Christianisierung, ja, sogar nochvereinzelt bis vor wenigen JahrhundertenBestand hatte.Pikollos Perkunos PotrimposLeider hatte der baltische Raum keinezukunftsweisenden Rohstoffquellen,weshalb Kupfer, Bronze und Eisenerst jeweils sehr spät Verwendungfanden. Dank des natürlichen Bernsteinmonopols,das damals den Wertvon Gold aufwog, und des Pelztierreichtumsreichte ein entsprechenderHandel aber bereits bis 3000 Jahrevor unserer Zeit bis in den Mittelmeerraumzurück.Besonders der Bernsteinreichtumdes Samlandes aber war es, der inder Folgezeit immer wieder zu Eroberungsfeldzügendurch Nachbarn führte.Während von Osten Transuralierund Slawen heranrückten, kamenvon Westen germanische Völker derGoten und Wandalen sowie Skandinavier.Letztere beeinflussten besondersdie Balten nahe der Ostseeküste.Gegen Ende der Bronzezeit, umetwa 150 Jahre vor der Zeitenwende,kam es schließlich zur Teilung in OstundWestbalten. Besonderes Merkmalwar die nur in Kurland und <strong>Ostpreußen</strong>geänderte Form der Beerdigung,weg von Hügelgräbern und hinzu in Skandinavien üblichen Brandgrubenbestattungen.Darüber hinausbegannen sich die dem indischenSanskrit eng verwandten Sprachender West- und Ostbalten nachhaltigauseinander zu entwickeln.Im Altertum war die Bezeichnung„Balten“ für die Menschen in <strong>Ostpreußen</strong>noch nicht üblich. 54 n. Chr.berichtete der Römer Plinius vomBernsteinreichtum der „Aistii“ und 98sprach dann auch Tacitus vom Bernsteinreichtumder „Aistii, den Nachbarnder Goten“. Während noch inden Lebensbeschreibungen vonTheoderich dem Großen und Karl11

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