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Weihnachten 2013 - Stadtgemeinschaft Tilsit eV - Ostpreußen

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nischen Königshofes um eine verstärkteEinflussnahme auf das Fürstbistumim 16. Jahrhundert zu immergrößeren Erfolgen. Trotzdem aberwusste König Sigismund der Altenach dem Tode Ferbers (1537) seinenWillen durchzusetzen und in derPerson seines langjährigen Gesandtenam Habsburgischen Hofe, desgroßen Humanisten Dantiskus, einenMann seines vollen Vertrauens, dermit den kirchenpolitischen Anschauungendes polnischen Königshofesvöllig übereinstimmte, auf den ermländischenBischofsstuhl zu bringen.Obgleich dieser aus einer DanzigerBürgerfamilie namens Flachsbinderstammte (nach Humanistenart nannteer sich Dantiskus nach seiner Vaterstadt),hatte sich das FrauenburgerDomkapitel jahrelang dagegen gesträubt,ihn schon bei Lebzeiten Ferberszu dessen Nachfolger anzunehmen;es hatte schließlich erstnachgegeben, als man seinem eigenenKandidaten, dem Danziger PatriziersohnTiedemann Giese, das BistumCulm zusicherte, das Dantiskusseit 1530 verwaltete.Giese, der seit 1538 tatsächlich Bischofvon Culm war, wurde 1549auch im Bistum Ermland der Nachfolgerdes Dantiskus. Doch ergabensich bei seiner Wahl erheblicheSchwierigkeiten, weil der polnischeKönigshof entgegen den klaren Bestimmungendes Petrikauer Vertrageseinen Nichtpreußen auf den ermländischenBischofsstuhl befördertwissen wollte. Das war StanislausHosius, der zwar von deutschen Elternabstammte, aber in Krakau geborenund daher nicht zu den EinzöglingenPreußens zu rechnen war.Trotzdem ernannte ihn König SigismundAugust jetzt unter Bruch derpreußischen Landesprivilegien zumBischof von Culm und verlangte nachdem baldigen Tode des altersschwachenGiese (Oktober 1550) auch vomFrauenburger Kapitel seine Wahl zumermländischen Bischof. Mit allen Mittelnwusste er ihm schließlich trotzdes hartnäckigen Sträubens seinenWillen aufzuzwingen; ja, er verweigertesogar die anfangs zugesagte Urkunde,die wenigstens für die Zukunftdie genaue Beobachtung der ermländischenPrivilegien garantierensollte. So kam Stanislaus Hosius alsder erste Nichtpreuße seit 200 Jahrenauf den ermländischen Bischofsstuhl,ein Mann, dessen Hauptarbeitweit über die Grenzen seines Fürstbistumshinaus der Wiederherstellungder katholischen Kirche galt und denman daher wohl als den Träger derGegenreformation in den Ländernder Krone Polen bezeichnen darf.Seine eifrige Tätigkeit im Interesseder katholischen Kirche führte ihnnach Rom und auf das TridentinerKonzil, wo er zeitweise als Kardinallegatdie Verhandlungen leitete. AlsHosius im August 1569 auf Wunschdes Papstes endgültig nach Romübersiedelte, da bestimmte er im Ermlandseinen vertrauten Freund, denköniglichen Sekretär Martin Kromer,zu seinem Stellvertreter, und schonein Jahr später wurde dieser auf Betreibendes polnischen Hofes vomPapst zum Koadjutor des Kardinalsmit dem Recht der Nachfolge bestellt.Da Kromer aber wiederum keinPreuße war, so erhob das Domkapitelschärfsten Widerspruch gegendiesen neuen Bruch der ermländischenPrivilegien und gegen die Umgehungseines Wahlrechts. Erst8

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