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Sicher Fallen

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Inhalt<br />

Inhalt ...........................................................................................................................2<br />

Vorwort ........................................................................................................................3<br />

Ausgangssituation in Österreich..................................................................................8<br />

Grenzüberschreitende Zusammenarbeit ..................................................................13<br />

Kosten und Finanzierung ..........................................................................................14<br />

Kongress „Kindersicherheit“ Belluno – 21. Mai 2007.................................................15<br />

Wiff-Zack Club ...........................................................................................................16<br />

Mach dich sichtbar ....................................................................................................21<br />

<strong>Sicher</strong> <strong>Fallen</strong> .............................................................................................................23<br />

<strong>Sicher</strong> Skaten ...........................................................................................................30<br />

2


Kindersicheres Kärnten<br />

Bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen stellen<br />

Unfälle und Verletzungen die Haupttodesursache dar. Unfälle<br />

und Verletzungen sind die Hauptursache für chronische<br />

Behinderungen bei jüngeren Menschen und führen zu einem<br />

hohen und weitgehend vermeidbaren Verlust an gesunden<br />

Lebensjahren.<br />

Vorwort<br />

Das grenzüberschreitende Projekt „Kindersicheres Kärnten<br />

– Prävention von Unfällen im Kindesalter“ stützt diese<br />

Bewusstseinsbildung wesentlich. Als Kärntner EU-<br />

Referent freut es mich besonders, dass diese Initiative seitens<br />

der EU gestützt und gefördert wird. Die Gesundheit,<br />

das Gesundheitsverhalten und die Gesundheitsversorgung<br />

der Kinder und Jugendlichen stellen für uns alle eine Herausforderung<br />

dar. Jugendliche sind sich oft nicht bewusst, in welche Gefahren sie sich begeben.<br />

Leichtsinnige Mutproben haben schon so manchem das Leben gekostet. Daher der<br />

Appell an die Erwachsenen „mit gutem Beispiel voranzugehen“ und die Bewusstseinsbildung<br />

auf diesem Gebiet zu schärfen und zu fördern.<br />

Das Lebensumfeld von Kleinkindern birgt viele Gefahren. So war z.B. gefährliches aus Asien<br />

importiertes Spielzeug Anlass für viele Diskussionen. Das Europäische Parlament hat im<br />

Dezember 2008 eine Neufassung der EU-Spielzeugrichtlinie verabschiedet, ein wichtiger<br />

Schritt für unsere Kleinsten, deren Schutz mir ein besonderes Anliegen ist.<br />

Ich weise auch auf die Gefahren im Straßenverkehr hin, präventive Maßnahmen wie Kindersitze,<br />

Gurte etc. sind ein wichtiger Punkt, Verletzungen zu vermeiden. Eine große Gefahrenquelle<br />

können hier auch landwirtschaftliche Geräte sein. Mein Appell an die Erwachsenen:<br />

verantwortungsvoller Umgang mit diesem Thema und vor allem die Hinweise von Fachorganisationen<br />

und aus dem medizinischen Bereich zu befolgen!<br />

Mein Dank gilt allen Beteiligten des Projektes Kindersicheres Kärnten. Aber auch den Ärzten<br />

und Betreuern, die sich um unsere Kleinsten und um die Jugend bemühen und wesentlich<br />

zur positiven Bewusstseinsbildung beitragen.<br />

Mit freundlichen Grüßen, Ihr<br />

Landesrat Dr. Josef Martinz<br />

3


<strong>Sicher</strong>heit im Vordergrund<br />

Jährlich verunfallen in Österreich mehr als 800.000 Personen,<br />

fast ein Viertel davon sind Kinder unter 14 Jahren. Um<br />

so viele Unfälle wie möglich zu vermeiden, ist es wichtig,<br />

Kinder und Eltern zu informieren und aufzuklären, wo überall<br />

Gefahren lauern. Darum haben auch wir vom Land Kärnten<br />

die Non-Profit-Organisation „Große schützen Kleine“, die vor<br />

24 Jahren gegründet wurde, unterstützt. Neben der Erhebung<br />

von typischen Unfallsituationen von Kindern und Jugendlichen<br />

werden auch Maßnahmen zur Verbesserung<br />

des Gefahrenbewusstseins gesetzt. Beim „<strong>Sicher</strong>heits-Wiff-<br />

Zack“, unterstützt vom Land Kärnten, wurden beispielsweise<br />

Kindergärten und Volksschulen besucht und dort über Gefahrenvermeidung<br />

informiert.<br />

Vorwort<br />

Von den jährlich verunglückten 173.000 Kindern in Österreich ereignen sich zwei Drittel der<br />

Unfälle im Bereich „Haushalt, Freizeit, Sport“ und ein Drittel im Straßenverkehr. Durch diese<br />

Unfälle sterben ca. 40 Kinder jährlich, damit sind Unfälle die häufigste Todesursache bei<br />

Kindern. „Große schützen Kleine“ informiert nicht nur über Gefahren im Haushalt oder in der<br />

Freizeit, sondern auch über Unfallursachen, <strong>Sicher</strong>heitsmaßnahmen, <strong>Sicher</strong>heit beim Radfahren<br />

und im Auto, Grundlagen der Ersten Hilfe und das richtige Telefonieren im Ernstfall.<br />

Wir als Erwachsene, die unsere Kenntnisse an unsere Kinder weitergeben, sollten uns erstens<br />

selbst vor Augen halten ob wir auch immer nach bestem Wissen und Gewissen handeln,<br />

wenn es um Gefahrenvermeidung geht. Zweitens sollten wir unseren Kindern von Anfang<br />

an die nötige Vorsicht und ein gutes Gefahrenbewusstsein mitgeben und ihnen erklären,<br />

welche Situationen gefährlich werden könnten.<br />

Beim Verein „Große schützen Kleine“ möchte ich mich für den tollen Einsatz herzlich bedanken.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

LHStv. Dipl.-Ing. Uwe Scheuch<br />

4


Unsere Kleinsten für Gefahren sensibilisieren<br />

Ziel des vorliegenden Projekts ist es, das Gefahrenbewusstsein<br />

von Kindern zu schärfen und das <strong>Sicher</strong>heitsbedürfnis<br />

zu erhöhen. Mein Dank für die Kooperation, die das EU-<br />

Projekt erst möglich machen, gilt dem Verein „Große schützen<br />

Kleine“, der Region Belluno in Italien und dem Verein<br />

„<strong>Sicher</strong>es Tirol“.<br />

Die Unfallprävention bei Kindern im Kindergarten- und<br />

Schulalter, insbesondere im Straßenverkehr, wird durch verschiedenste<br />

Aktionen und Maßnahmen in den Kärntner Kindergärten<br />

und Volksschulen erfolgreich umgesetzt. Umso<br />

wichtiger sind EU-Projekte, die gerade in dem Bereich präventiv<br />

wirken.<br />

Durch die angebotenen Maßnahmen wie „<strong>Sicher</strong>es Inlineskaten“<br />

und „<strong>Sicher</strong> <strong>Fallen</strong>“-Trainings wird das Gefahrenbewusstsein<br />

kindgerecht aufgebaut, ohne die Kinder zu überfordern.<br />

Vorwort<br />

Um das Gelernte auch „handfest“ zu machen, wurden den Volksschulklassen bereits sieben<br />

Ausgaben des Wiff-Zack-Clubs, eine „<strong>Sicher</strong>heits-Zeitung“, in der die gelernten Inhalte und<br />

weitere Tipps zur Unfallprävention altersadäquat aufbereitet werden, ausgeteilt.<br />

Aus Sicht der Gesundheitsförderung werden die Qualitätskriterien, sowohl was die Änderung<br />

des Verhaltens der Kinder zum Inhalt hat, erfüllt, als auch jene, die das Umstellen von Gewohnheiten<br />

betrifft.<br />

Die Integration der vermittelten Inhalte in die verschiedenen Lebensbereiche der Kinder wie<br />

Schule, Freizeit, Sport, Haushalt und Straßenverkehr ist gegeben.<br />

Die Umsetzung der weitergegebenen Informationen wird von allen in den Schulen Beteiligten<br />

mitgetragen, das heißt, Eltern, Pädagoginnen und Pädagogen, Schülerinnen und Schüler<br />

nehmen aktiv teil, womit auch das Kriterium der Nachhaltigkeit gewährleistet wird, denn<br />

durch das aktive Mittun wird das Gelernte leichter verinnerlicht.<br />

Herzlichst Ihr<br />

LR Dr. Peter Kaiser<br />

Gesundheitsreferent des Landes Kärnten<br />

5


Verantwortung für die nächste Generation<br />

Vorausschauendes Denken ist die wichtigste Voraussetzung<br />

für die Arbeit der Landesplanung. Unsere Kernkompetenz ist<br />

die nachhaltige Planung und Entwicklung des Lebensraumes<br />

Kärnten. Die drei Bereiche Raumordnung, Regionalentwicklung<br />

und Naturschutz innerhalb der Abteilung Landesplanung<br />

wirken zusammen, um gemeinsam unseren<br />

Lebensraum für uns selbst, aber und vor allem auch für die<br />

nächste Generation zu sichern.<br />

Vorwort<br />

Ein wichtiges Instrument zur Unterstützung und Finanzierung<br />

von Maßnahmen und Projekten, die diese Zielsetzung<br />

in ganz unterschiedlichen Bereichen verfolgen, sind die<br />

Möglichkeiten, die im Rahmen der EU-Förderprogramme<br />

zusätzlich zu den Landesmitteln für Erfolg versprechende<br />

Initiativen zur Verfügung stehen. Aus den Mitteln des EU-Programms INTERREG-IIIA Österreich-Italien<br />

konnte unter einigen anderen interessanten Einreichungen das Projekt des Vereins<br />

„Große schützen Kleine“ für eine Förderung ausgewählt werden.<br />

„Kindersicheres Kärnten – Prävention von Unfällen im Kindesalter“ subsumiert eine Vielzahl<br />

von Maßnahmen, die ähnlich der Kernkompetenz der Landesplanung vorausschauendes<br />

Denken erfordert und kritische Situationen für Kinder durch Vorbeugung und Aufklärung bereits<br />

im Vorfeld entschärft. Dies sind wichtige Themenbereiche, die wir im doppelten Sinne<br />

gerne und mit Überzeugung fördern und unterstützen – sowohl als Landesplaner als auch<br />

als Eltern oder Verantwortliche für die nächste Generation.<br />

Ein weiterer Aspekt, der breite Unterstützung verdient, ist der Ansatz, dabei regional und<br />

überregional grenzüberschreitend zu arbeiten. Durch den Aufbau von Netzwerken und Partnerschaften<br />

wie im Falle des Projekts „Große schützen Kleine“ mit der Provinz Belluno und<br />

dem Bundesland Tirol werden Synergien genutzt und Knowhow-Transfer gefördert.<br />

Ich wünsche den Projektinitiatoren unter der Leitung von Prim. Univ. Doz. Dr. Günter Fasching<br />

viel Erfolg für ihr Projekt und allen „großen“ Lesern dieses Abschlussberichtes entscheidenden<br />

Erkenntnisgewinn und entsprechende Sensibilisierung, damit schließlich jeder<br />

Einzelne seinen Beitrag zum Schutz und Wohle der „Kleinen“ leisten kann.<br />

DI Peter Fercher<br />

Abteilungleiter der Landesplanung Kärnten<br />

6


Unsere Vision: „Eine sichere Welt für unsere Kinder“<br />

Ich freue mich, in diesem EU-Abschlussbericht zwei Jahre<br />

intensivste Präventionsarbeit auf dem Gebiet der Unfallverhütung<br />

in Kärnten Revue passieren zu lassen.<br />

Vorwort<br />

„Große schützen Kleine – Kärnten“ wird in diesem Jahr 22<br />

Jahre alt. Als ein wesentlicher Meilenstein in unserer Vereinsgeschichte<br />

gilt die Umsetzung des EU-Interreg-IIIA-<br />

Projekts „Kindersicheres Kärnten“, das wir mit dem Projektträger<br />

„<strong>Sicher</strong>es Tirol“ und der Provinz Belluno umsetzen<br />

konnten. Die Realisierung unserer Ideen unter diesen Vorraussetzungen,<br />

ermöglichte uns die Projekte über unsere<br />

Landesgrenzen hinaus bekannt zu machen und in der Präventionsarbeit<br />

grenzüberschreitend voneinander zu lernen,<br />

zu wirken und zu profitieren.<br />

Die Notwendigkeit unserer Arbeit wird durch die Tatsache unterstrichen, dass jährlich zirka<br />

173.000 Kinder in Österreich verunfallen. Den Erfolg unserer Arbeit können wir durch die<br />

Tatsache messen, dass die Zahl der Kinderunfälle in den letzten 25 Jahren um 37 Prozent<br />

und die Zahl der kindlichen Todesfälle um 83 Prozent verringert werden konnten. Natürlich<br />

ist das nicht ausschließlich unser Verdienst, aber wir sind stolz, zumindest einen Anteil beigetragen<br />

zu haben. Hier möchte ich mich besonders bei unserem Hauptsponsor, der Kärntner<br />

Landesregierung (Abteilungen 20 und 7) und dem „Gesundheitsland Kärnten“ (Abteilung<br />

12) bedanken. Wir sind sehr stolz, dass Unfallverhütung für Kinder in Kärnten einen so hohen<br />

Stellenwert erfährt und zu einem fixen Bestandteil in der Gesundheitsförderung des<br />

Landes geworden ist. Ich bedanke mich auf diesem Weg auch bei allen anderen Förderern<br />

und Sponsoren, ohne die unser Erfolg niemals möglich wäre.<br />

Mein besonderer Dank gilt unserem Partner „<strong>Sicher</strong>es Tirol“, mit dem ein intensiver Gedanken-<br />

und Projektaustausch erfolgt und die Zusammenarbeit weit über das übliche Maß hinausgeht,<br />

sowie der Provinz Belluno, mit der weitere zukünftige Projekte bereits angedacht<br />

wurden. Vor 22 Jahren wurde die Landesstelle Kärnten mit der Vision: „Eine sichere Welt für<br />

unsere Kinder“ gegründet – heute sind wir dieser Vision ein großes Stück näher gerückt.<br />

Prim. Univ. Doz. Dr. Günter Fasching<br />

Leiter „Große schützen Kleine – Kärnten“<br />

Vorstand der Abteilung für Kinder- und Jugendchirurgie, LKH Klagenfurt<br />

7


Ausgangssituation in Österreich<br />

Das EU-Interreg-IIIA-Projekt „Kindersicheres Kärnten“ unter der Trägerschaft des<br />

Vereins „<strong>Sicher</strong>es Tirol“ – in Zusammenarbeit mit der Provinz Belluno und dem Verein<br />

„Große schützen Kleine – Kärnten“ – erstreckte sich über den Zeitraum vom 01.<br />

01. 2006 bis 30. 04. 2008.<br />

Die Voraussetzungen für die Förderzusage bildeten die Zahlen der Unfallstatistik und<br />

die Analyse der unterschiedlichen Unfallmechanismen bei Kinderunfällen.<br />

In Österreich verunfallen jährlich 829.000 Personen, die einer ärztlichen, ambulanten<br />

oder stationären Behandlung bedürfen, dazu kommen jährlich etwa 2500 tödlich Verletzte<br />

aus allen Altersgruppen.<br />

Nicht tödliche Unfälle in Österreich 2007<br />

Sport<br />

24%<br />

(n=829.000)<br />

Arbeit<br />

21%<br />

Verkehr<br />

7%<br />

Heim, Freizeit<br />

48%<br />

KfV 2007<br />

Tödliche Unfälle in Österreich 2007<br />

Arbeit<br />

8%<br />

Sport<br />

8%<br />

(n=2.522)<br />

Verkehr<br />

27%<br />

Heim, Freizeit<br />

57%<br />

Fast ein Viertel aller Verletzten (ca. 173.600) sind Kinder unter 14 Jahren.<br />

Im Vorjahr verunglückten 34 Kinder tödlich. Vergleicht man die nicht tödlichen mit<br />

den tödlichen Unfällen in Bezug auf die Unfallbereiche, so ereignen sich 62 Prozent<br />

der tödlichen Unfälle bei Kindern bis 14 Jahre in den Bereichen Heim, Freizeit, Sport.<br />

KfV 2007<br />

8


Ausgangssituation in Österreich<br />

Im Vergleich zu den nicht tödlichen Unfällen, wo sich der Verkehr mit nur 2 Prozent<br />

in der Statistik niederschlägt, weist dieser Bereich bei den tödlichen Unfällen 38 Prozent<br />

auf.<br />

Sport<br />

25%<br />

Nicht tödliche Kinderunfälle<br />

Österreich 2007 (n=173.600)<br />

Arbeitsplatz Schule<br />

22%<br />

Verkehr<br />

2%<br />

Heim, Freizeit<br />

51%<br />

KfV 2007<br />

Maschinen<br />

0%<br />

Sonstige<br />

33%<br />

Tödliche Kinderunfälle<br />

Österreich 2007 (n=34)<br />

Ertrinken<br />

15%<br />

Vergiftung<br />

Feuer, Flamme 0%<br />

Sturz<br />

17%<br />

Insasse<br />

20%<br />

Radfahrer<br />

6%<br />

Fußgänger<br />

9%<br />

Nicht Verkehr 62%<br />

0%<br />

Verkehr 38%<br />

Statistik Austria 2007 / KfV 2007<br />

Die Unfallpyramide veranschaulicht das Ausmaß der erschreckenden Zahlen sehr<br />

deutlich.<br />

Die Unfallpyramide 2007<br />

Erwachsene Kinder<br />

1<br />

3<br />

66<br />

329<br />

Tote<br />

Invalide<br />

Spitalsfälle<br />

Unfälle<br />

1<br />

17<br />

647<br />

5097<br />

KfV 2007<br />

9


Ausgangssituation in Österreich<br />

Auf jedes tödlich verunfallte Kind kommen 17 Kinder, die invalid<br />

bzw. das ganze weitere Leben lang gehandicapt bleiben.<br />

Im Gesamten betrachtet, kommen in Österreich jährlich rund 8.600 neue Fälle von<br />

Invalidität in Folge von Heim-, Freizeit-, Sport-, Arbeits- und Verkehrsunfällen hinzu.<br />

Rund 4.800 Patienten sind so schwer verletzt, dass sie voraussichtlich schwerversehrt<br />

(MdE > 50 %) bleiben, rund 570 davon sind Kinder.<br />

Unfall-Invalidität in Österreich 2007<br />

Arbeit<br />

13%<br />

(n=8.600)<br />

Verkehr<br />

18%<br />

Heim, Freizeit,<br />

Sport<br />

69%<br />

KfV-ISL 2007<br />

Unfallfolgekosten in Österreich 2007<br />

Gesamtwirtschaftlich: ca. 20 Mrd. Euro<br />

Arbeit<br />

26%<br />

Verkehr<br />

35%<br />

Heim, Freizeit,<br />

Sport<br />

39%<br />

Aufgrund dieser Unfälle ergibt sich in Österreich jährlich ein gesamtwirtschaftlicher<br />

Schaden in der Höhe von 20 Mrd. Euro.<br />

25 Jahre Kindersicherheit in Kärnten – das wirkt!<br />

Betrachtet man die Unfallzahlen seit der Gründung von „Große schützen Kleine“ –<br />

der Verein ist in ganz Österreich tätig – im Jahr 1983 über einen Zeitraum von 25<br />

Jahren, so kann man auf einen kontinuierlichen Rückgang der Zahlen verweisen.<br />

10


1983 = 100%<br />

1983: 275.000<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

Kinderunfälle in Österreich<br />

Entwicklung 1983-2007 / Gesamt<br />

-37 %<br />

83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07<br />

Ausgangssituation in Österreich<br />

2007: 173.600<br />

Datenquelle: EHLASS Austria, ISL<br />

1983 = 100%<br />

1983: 198 Tote<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

Tödliche Kinderunfälle in Österreich<br />

Entwicklung 1983-2007 / Gesamt<br />

-83 %<br />

2007: 34 Tote<br />

0<br />

1983 85 87 89 91 93 95 97 99 01 03 05 07<br />

Datenquelle: Statistik Austria<br />

Jedoch – Jeder Unfall ist einer zuviel, denn Unfälle sind keine Zufälle!<br />

Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass sich ein Unfallgeschehen nicht zufallsartig<br />

oder schicksalhaft ereignet, sondern durch auslösende Faktoren verursacht wird und<br />

nach Gesetzmäßigkeiten abläuft. Unfälle haben Ursachen und das bedeutet, dass<br />

sie durch das Wissen über Gefahren und entsprechende Vorsorgemaßnahmen verhindert<br />

werden können!<br />

Unsere Vision ist: „Eine sichere Welt für unsere Kinder“ und mit der Bewilligung<br />

eines EU-Interreg-IIIA-Projekts war es möglich, unsere Ideen unter finanziellen Vorraussetzungen<br />

zu realisieren, die die Projekte nicht nur qualitativ, sondern auch<br />

quantitativ nicht nur in Kärnten, sondern auch über unsere Landesgrenzen hinaus<br />

bekannt machten und Präventionsarbeit grenzüberschreitend wirksam wurde.<br />

11


Räumlicher Wirkungsbereich<br />

Das geförderte Projekt entsprach den Kriterien der Maßnahme 3/2 – Kooperation<br />

zwischen Institutionen zur Harmonisierung der Systeme – des Interreg-IIIA-Programms<br />

Österreich – Italien und erfüllte diese durch:<br />

• Auf- und Ausbau grenzüberschreitender sektoraler Kooperation<br />

und Netzwerke<br />

• Aufbau und Festigung regelmäßiger, wechselseitiger Informationsaustausche<br />

für Projektzusammenarbeit<br />

Durch die Zusagen des EU Projektes war es möglich, Bewusstseinsbildung zur Verhinderung<br />

von Unfällen durch verschiedenste landesweite und grenzüberschreitende<br />

Projekte und Aktionen in großem Ausmaß zu schaffen.<br />

Wir konzentrierten uns einerseits auf den Unterricht von Kindern, um ihnen ein gefahrenarmes<br />

Erwachsenwerden zu ermöglichen. Risikominimierung wollten wir durch<br />

Förderung des <strong>Sicher</strong>heitsbewusstseins, Verbesserung der Geschicklichkeit und Änderung<br />

von Verhaltensmustern, erreichen. Die Kinder wiederum fungierten als Multiplikatoren<br />

und brachten die Thematik der Unfallverhütung den Eltern näher – so erreichten<br />

wir auch die Zielgruppe der Erwachsenen. Da unsere Projekte für ganz<br />

Kärnten angeboten wurden, war der Wirkungsbereich im eigenen Land dementsprechend<br />

groß.<br />

12


Grenzüberschreitende Zusammenarbeit:<br />

In regelmäßigen Arbeitssitzungen wurden gemeinsame Themen besprochen und<br />

Projekte abgestimmt. Gegenseitiger Erfahrungsaustausch und der gemeinsame Nutzen<br />

verschiedensten Know-hows war für alle Projektpartner äußerst bereichernd,<br />

hilfreich und konstruktiv.<br />

• 9./10. März 2006 Treffen in Innsbruck/Tirol<br />

• 29./30. September 2006 Treffen in Klagenfurt/Kärnten<br />

• 7./8. März 2007 Treffen in Belluno<br />

• 20./21. Mai 2007 Treffen und Kongress in Belluno<br />

• 31.Jänner/1. Februar 2008 Abschlussbesprechung in Belluno<br />

• 18./19. Februar 2008 Abschlussbesprechung in Tirol<br />

Partner v.l.n.r.: Mag. Silke Ruprecht, Prim. Univ. Doz. Dr. Günter Fasching (Verein „Große schützen Kleine“),<br />

Anna Candeago, dott.ssa Gabriella Faoro (Provinz Belluno), Präsident Rudi Warzilek, Vizepräsidentin Sieglinde<br />

Schneider (Verein „<strong>Sicher</strong>es Tirol“)<br />

13


Kosten und Finanzierung<br />

Leistung Geplante Kosten Tatsächliche Kosten<br />

Personal 102.936 € 100.894,45 €<br />

Allgemeine Sachkosten 10.000 € 6.397,12 €<br />

Externe Dienstleistungen 46.400 € 40.706,00 €<br />

Öffentlichkeitsarbeit 62.200 € 65.376,00 €<br />

Gesamt 223.536 € 213.373,57 €<br />

Die Finanzierung der Kosten, inklusive der mit dem Angebot gewährten Förderung,<br />

setzte sich wie folgt zusammen:<br />

Land Kärnten – Abteilung 20 98.686,89 €<br />

Land Kärnten – Abteilung 7 13.081,11 €<br />

EFRE 117.768,00 €<br />

Bewilligte Fördersumme 223.536,00 €<br />

Ausbezahlte Fördersumme 214.449,15 €<br />

Die Vergabe der Fördermittel erfolgte auf Grundlage der „ORF-Richtlinien“.<br />

Anfallende Überziehungszinsen und Mehrdienstleistungen in Höhe von<br />

rund 13.000.- Euro wurden vom Verein getragen.<br />

14


Kongress „Kindersicherheit“ Belluno – 21. Mai 2007<br />

Am 21. Mai 2007 wurde gemeinsam mit unseren<br />

Projektpartnern der Provinz Belluno und dem<br />

Verein „<strong>Sicher</strong>es Tirol“ ein Kongress zum Thema<br />

Kindersicherheit im „Istituto Tecnico Industriale“<br />

in Belluno veranstaltet. Die Organisation wurde<br />

von der Provinz Belluno übernommen. Eingeladen<br />

waren sämtliche Vertreter aus Politik und<br />

Bildung sowie alle Direktoren und Pädagogen der<br />

Region. Diese Veranstaltung stellte sicherlich<br />

einen Höhepunkt unserer Zusammenarbeit dar.<br />

Mit Simultanübersetzung wurden die verschiedenen<br />

Ansätze der Präventionsarbeit in den drei<br />

Regionen vorgestellt und diskutiert. Der regionale<br />

Fernsehsender zeichnete Kongressbeiträge auf.<br />

15


Partner: Italien: Provinz Belluno<br />

Tirol: „<strong>Sicher</strong>es Tirol“<br />

Auflage: 7 Ausgaben zu je 18.000 Stück<br />

für alle Kinder der 2., 3. und 4. Klassen<br />

Laufzeit: 2006 und 2007<br />

Kosten: Je 50 % von der EU und vom Land<br />

Kärnten<br />

Wiff-Zack Club<br />

Kinder sind aufgrund ihrer Entwicklung erst ab dem 9. Lebensjahr fähig, Gefahren<br />

rechtzeitig zu erkennen, ihnen auszuweichen oder sich richtig verhalten zu können.<br />

Durch verhaltensorientierte Trainingsmethoden lassen sich vorbeugende Verhaltensweisen<br />

üben und die Entwicklung eines <strong>Sicher</strong>heitsdenkens und Gefahrenbewusstseins<br />

wird gefördert und beschleunigt.<br />

Durch unsere jahrelange Erfahrung und Arbeit mit Kindern wissen wir, wie wichtig<br />

eine kindgerechte Aufbereitung und die kontinuierliche Weiterführung dieses Themas<br />

sind. Unser Maskottchen „Wiff-Zack“ – ein schlauer Fuchs gibt den Kindern Tipps<br />

und zeigt Gefahren auf. Mit Projekten, die seit Jahren unter dem Titel „<strong>Sicher</strong>heits-<br />

Wiff-Zack“ in Kärntens Schulen und Kindergärten laufen, werden bis zu 4600 Kinder<br />

jährlich direkt von unseren Mitarbeitern geschult. Mit den speziell entwickelten<br />

Arbeitsunterlagen und den zusätzlichen „Wiff-Zack“-Angeboten (Skisicherheitstag,<br />

Rose-Distel-Aktion, <strong>Sicher</strong> <strong>Fallen</strong>, <strong>Sicher</strong> Skaten) wird das <strong>Sicher</strong>heitsdenken der<br />

Kinder von uns gefördert und sie identifizieren sich mit unserem Maskottchen, dem<br />

„Wiff-Zack“. Durch die finanzielle Unterstützung im Rahmen des Interreg-IIIA-Projekts<br />

konnte nun ein lang geplantes, sehr kostenintensives Projekt realisiert werden – eine<br />

eigene „Wiff-Zack-Clubzeitung“.<br />

16


Unsere Titelhelden:<br />

Wiff-Zack – der schlaue Fuchs<br />

Bobby – der <strong>Sicher</strong>heitsbär<br />

Mini – die tollkühne Maus<br />

Wiff-Zack Club<br />

Eine speziell für Volksschulkinder<br />

gestaltete Clubzeitung im Stil des<br />

Wiff-Zack-Arbeitsbuches erschien<br />

vierteljährlich. Diese enthält Comics<br />

mit dem Wiff-Zack und behandelt<br />

unfallrelevante Themen. Je nach<br />

Jahreszeit wurden schwerpunktmäßig<br />

Geschichten, Fotostorys,<br />

eine Informationsseite für Eltern,<br />

Rätsel, Spiele, sowie Ankündigungen<br />

und Berichte über durchgeführte<br />

Veranstaltungen behandelt. Eine<br />

Seite wurde von Kindern oder<br />

Schulklassen gestaltet.<br />

17


Mit der Clubzeitung begleitete der<br />

„Wiff-Zack“ die Kinder durch das ganze<br />

Jahr, machte sie auf die jahreszeitlich<br />

bedingten Unfallgefahren aufmerksam<br />

und wir konnten so gezielte Präventionstipps<br />

geben, wo sie am wirksamsten<br />

greifen konnten.<br />

Die Auflage betrug jeweils 18.000<br />

Stück und wurde Dank der Unterstützung<br />

des Schulreferates der Kärntner<br />

Landesregierung an alle Schüler der 2.<br />

3. und 4. Klassen aller Volksschulen in<br />

ganz Kärnten ausgeteilt.<br />

Wiff-Zack Club<br />

Thema: „<strong>Sicher</strong>es Inline-Skaten“<br />

Mai 2006<br />

18


Thema: „Mach dich sichtbar“<br />

Oktober 2006<br />

Thema: „<strong>Sicher</strong>es Baden“<br />

Juni 2007<br />

Thema: „Vorbeugung von<br />

thermischen Schäden“<br />

Dezember 2006<br />

Thema „<strong>Sicher</strong>heit im Haushalt“<br />

Oktober 2007<br />

Wiff-Zack Club<br />

Thema: „<strong>Sicher</strong>es Radfahren“<br />

April 2007<br />

Thema: „<strong>Sicher</strong>es Skifahren“<br />

Dezember 2007<br />

19


Wiff-Zack Club<br />

Die positive Resonanz und die Unterstützung seitens der Landesregierung für unsere<br />

Projekte zeigt, wie ernst das Thema Gesundheit und <strong>Sicher</strong>heit für die Kärntner Bevölkerung<br />

genommen wird. Die Wiff-Zack-Clubzeitung stellte eine wunderbare Plattform<br />

dar, um diese Themen zu vermitteln und wurde ausschließlich für die Kinder<br />

konzipiert. Durch die Verteilung über das Schulreferat und der Pädagogen konnte<br />

nicht nur jedes Kind der 2., 3. und 4. Volksschulklasse erreicht werden, sondern über<br />

die Kinder auch deren Eltern. Zahlreiche Anrufe bzw. Mails von Eltern bestätigten<br />

uns den Erfolg dieses Projektes und bestärkten uns in unserer Arbeit.<br />

20


Partner: Italien: Provinz Belluno<br />

Tirol: „<strong>Sicher</strong>es Tirol“<br />

Teilnahme: 18.000 Kinder (alle 2., 3. und 4. Klassen<br />

der Volksschulen in Kärnten)<br />

Laufzeit: Oktober 2006<br />

Kosten: Je 50 % von der EU und vom Land<br />

Kärnten<br />

Reflektoren können Leben retten!<br />

Mach dich sichtbar<br />

Bei Dämmerung und in der Dunkelheit verringert sich die Fähigkeit des menschlichen<br />

Auges, verschiedene Objekte wahrzunehmen um bis zu 80 %. Der Autofahrer glaubt<br />

aber, dass er sicherer unterwegs ist als bei Tag, da meist weniger Verkehr herrscht.<br />

Ein trügerischer Irrglaube, wie zahlreiche Untersuchungen belegen. Tatsächlich kann<br />

der Fahrzeuglenker aber Informationen, die vom Straßenrand kommen, fast nicht<br />

mehr wahrnehmen. Für Fußgänger erhöht sich das Unfallrisiko bei Dämmerung und<br />

Dunkelheit um das Dreifache, bei gleichzeitigem Regen steigt es sogar um das<br />

Zehnfache an.<br />

Je heller und auffälliger die Kleidung von Ihnen und Ihrem Kind ist, desto eher werden<br />

Sie gesehen und der Fahrzeuglenker kann früher reagieren. Jedoch nur wer<br />

„reflektiert“, ist auf ausreichende Distanz sichtbar. Reflektoren können Leben retten!<br />

21


Mach dich sichtbar<br />

Dunkel gekleidete Personen werden bei Dunkelheit oder schlechter Sicht von einem<br />

Autofahrer der mit Abblendlicht unterwegs ist erst aus einer Entfernung von 25 bis 30<br />

Metern erkannt. Ist der Autofahrer mit 80 km/h unterwegs, benötigt er für diese Strecke<br />

eine Sekunde – ein Ausweichen oder Anhalten ist nicht möglich. Helle und kontrastreich<br />

gekleidete Personen sind auf 40 bis 50 Meter sichtbar – auch diese Distanz<br />

reicht nicht aus, um eine Kollision zu vermeiden. Personen, die mit reflektierender<br />

Kleidung unterwegs sind, werden schon aus einer Entfernung von 130 bis 160<br />

Metern erkannt. Der Fahrzeuglenker hat sechs Sekunden Reaktionszeit. Wer von<br />

Ihnen möchte also auf diesen „<strong>Sicher</strong>heitsabstand“ verzichten?<br />

22


Partner: Italien: Provinz Belluno<br />

Tirol: „<strong>Sicher</strong>es Tirol“<br />

Teilnahme: 3043 Kinder gesamt<br />

Laufzeit: 2006 bis April 2008<br />

Kosten: Je 50 % von der EU und vom Land<br />

Kärnten<br />

<strong>Sicher</strong> <strong>Fallen</strong><br />

Fall und Sturz sind die häufigsten Unfallursachen in allen Altersgruppen. Bei Kindern<br />

dominiert der Sturzunfall das Unfallgeschehen recht eindeutig – das heißt: Jeder<br />

zweite Kinderunfall ist ein Sturz! Jährlich müssen rund 52.000 Kinder im Alter von 0<br />

bis 14 Jahren nach einem Unfall in den Bereichen Heim, Freizeit und Sport in ärztliche<br />

Behandlung. Sturzunfälle stehen eng im Zusammenhang mit der Neugierde und<br />

der psychomotorischen Entwicklung, weshalb Kinder unter 10 Jahren das größte Risiko<br />

für tödliche Sturzunfälle und Verletzungen aufweisen.<br />

Ein weiterer Grund für diese Unfallhäufigkeit wird von Experten in der mangelnden<br />

Bewegung gesehen. Kleine Kinderzimmer, beengte Wohnungen oder Spiel- und<br />

Sportplätze, die für Kinder nur mit Hilfe von Erwachsenen erreichbar sind, tragen zu<br />

Bewegungsarmut bei Kindern bei. Kinder, die über wenig „Bewegungsraum“ (Kinderzimmer,<br />

Garten, Spielplatz) verfügen, werden „bewegungsungeübt“ und sind unfallgefährdeter<br />

als Kinder mit mehr Bewegungsspielraum. Zunehmend beeinflussen<br />

Computer, Videospiele und Fernseher das Freizeitverhalten unserer Kleinsten.<br />

Zu lange Reaktionszeiten, nicht ausreichend entwickeltes Gleichgewicht, sowie die<br />

fehlende Ausdauer und Koordinationsfähigkeit sind verantwortlich, dass es zu Stürzen<br />

kommt.<br />

23


<strong>Sicher</strong> <strong>Fallen</strong><br />

Nicht nur Übermut führt zu Unfällen – die Unfallgefahr steigt insbesondere durch<br />

Überängstlichkeit. Deswegen ist es uns ein besonders Anliegen, dass Kinder vor allem<br />

wieder Bewegungsfreude und Bewegungssicherheit erlangen.<br />

Durch geübtes „<strong>Fallen</strong>“ kann in jeder Situation<br />

die Verletzungsgefahr minimiert werden.<br />

Egal ob beim Skaten, Skifahren, Laufen oder Klettern, durch richtiges Abrollen verringert<br />

sich die Verletzungsgefahr um ein Vielfaches. Diese Überlegungen waren der<br />

Grund, warum „GROSSE SCHÜTZEN KLEINE – KÄRNTEN“ das Projekt „<strong>Sicher</strong> <strong>Fallen</strong>“<br />

entwickelt und in Volksschulen umgesetzt hat.<br />

Wir freuen uns sehr, dass unser Partner „<strong>Sicher</strong>es Tirol“ dieses Projekt von uns<br />

übernommen und im Rahmen des Interreg-IIIA-Projekts in Tirol verwirklichen konnte.<br />

Das Projekt wurde von einem Judotrainer im Rahmen des Turnunterrichts mit einem<br />

eigens dafür entwickelten, spielerischen und variantenreichen Übungsprogramm in 8<br />

Einheiten durchgeführt. Die Schulung der Kinder bestand aus dem Erlernen der verschiedensten<br />

Falltechniken und deren Automatisierung, sowie aus allgemeinen konditionellen<br />

und koordinativen Übungen.<br />

Die Übungen wurden so gestaltet, dass Volksschulkinder in der Lage sind, diese motorisch<br />

problemlos umzusetzen. Der Zeitraum von 8 Wochen ist nötig, da die Übungen<br />

trainiert und gefestigt werden müssen. Nur so konnte der gewünschte Trainingseffekt<br />

erreicht und so gewisse Bewegungsabläufe automatisiert werden.<br />

24


Wiff-Zack-Trainingshandbuch „<strong>Sicher</strong> <strong>Fallen</strong>“<br />

<strong>Sicher</strong> <strong>Fallen</strong><br />

Jeder Schüler und Pädagoge erhielt ein von uns eigens<br />

dafür entwickeltes Trainingshandbuch. Die<br />

dargestellten Fallbeispiele mit den jeweiligen „Wiff-<br />

Zack-Tipps“ erleichtern den Unterricht und sollten die<br />

Kinder und Pädagogen animieren, auch nach Beendigung<br />

des Kurses, die Fallübungen korrekt und<br />

konsequent zu üben.<br />

25


Seit Beginn dieses Projektes im Jahr<br />

2006 wurden 3.043 Kinder trainiert und<br />

mit einer Urkunde ausgezeichnet.<br />

Bei der Teilnahme an Gesundheitstagen<br />

diverser Veranstalter gehörten unsere<br />

Vorführungen immer zu den Programmhöhepunkten.<br />

<strong>Sicher</strong> <strong>Fallen</strong><br />

26


Statistik 2006 – 2008<br />

<strong>Sicher</strong> <strong>Fallen</strong><br />

Insgesamt haben 177 Schulklassen am Projekt teilgenommen.<br />

Übersicht gegliedert nach Schülerzahl und Bezirk<br />

1273<br />

1353<br />

Gesamtschülerzahl 2006 – 2008<br />

Gesamt = 3043<br />

214<br />

1556<br />

Gesamtschülerzahl 2006 – 2008 in den Bezirken<br />

Gesamt = 3043<br />

66<br />

98<br />

1526<br />

Schüler 2006<br />

Schüler 2007<br />

Schüler 2008<br />

Klagenfurt/Land<br />

Villach<br />

Villach/Land<br />

Spittal<br />

27


Übersicht gegliedert nach Schulklassen<br />

74<br />

Gesamtklassenzahl von 2006 – 2008<br />

Gesamt = 177<br />

17<br />

86<br />

<strong>Sicher</strong> <strong>Fallen</strong><br />

Schulklassen 2006<br />

Schulklassen 2007<br />

Schulklassen 2008<br />

Klassenspezifische Übersicht von 2006 – 2008<br />

Gesamtzahl = 177 Klassen<br />

44<br />

43<br />

3 5<br />

VSKL<br />

43 1. Klassen<br />

2. Klassen<br />

3. Klassn<br />

4. Klassen<br />

39<br />

ASO<br />

28


<strong>Sicher</strong> <strong>Fallen</strong><br />

Abschließend zusammengefasst kann man festhalten, dass im Rahmen des<br />

EU-Interreg IIIA Projekts in den Jahren 2006 bis 2008<br />

177 Klassen mit insgesamt 3043 Schülern<br />

am Projekt „<strong>Sicher</strong> fallen“ teilgenommen haben.<br />

Bedenkt man, dass die Dauer des Projektes 8 Einheiten pro Klasse beträgt, so entspricht<br />

das einem<br />

Schulungsaufwand von 1416 Stunden<br />

29


Partner: Italien: Provinz Belluno<br />

Tirol: „<strong>Sicher</strong>es Tirol“<br />

Teilnahme: 3406 Kinder gesamt<br />

Laufzeit: 2006 und 2007<br />

Kosten: Je 50 % von der EU und vom Land<br />

Kärnten<br />

<strong>Sicher</strong> Skaten<br />

Skaten zählt nach dem Skifahren, Radfahren, Wandern und Schwimmen zu den beliebtesten<br />

Freizeitbeschäftigungen in Österreich. Für rund 1.000 Kärntner endet der<br />

Spaß auf Rollen jedoch jedes Jahr mit einer Verletzung, die im Spital versorgt werden<br />

muss. Unfallursache Nummer eins war der Sturz. Von Verletzungen am meisten<br />

betroffen waren die oberen Extremitäten, gefolgt von den unteren Extremitäten und<br />

dem Kopf. Betrachtet man die Verletzungsarten, so führen die Statistik zu 50 Prozent<br />

Knochenbrüche an, dahinter liegen Sehnen- und Muskelverletzungen. 84 Prozent<br />

dieser Verletzungen passieren durch Einzelstürze. Die Hauptprobleme sind mangelndes<br />

Fahrkönnen und Bremsvermögen, Selbstüberschätzung, fehlende Schutz-<br />

ausrüstung und die mangelnde Kenntnis der Verkehrsregeln.<br />

Der Partner „<strong>Sicher</strong>es Tirol“ hat im Jahr 1999 das Projekt „<strong>Sicher</strong>es Inlineskaten“<br />

entwickelt und uns sein Know-how zur Verfügung gestellt. Tirol war bisher das einzige<br />

Bundesland, in dem flächendeckend Schulungen durchgeführt wurden. Mit dem<br />

EU Interreg IIIA Projekt war es möglich, diese Kurse auch in allen Volksschulen in<br />

ganz Kärnten anzubieten.<br />

30


<strong>Sicher</strong> Skaten<br />

Um junge Skater mit Theorie, Praxis und <strong>Sicher</strong>heitsregeln vertraut zu machen, wurden<br />

zweistündige Kurse für 6- bis 10-jährige SchülerInnen vom Verein „GROSSE<br />

SCHÜTZEN KLEINE – KÄRNTEN“ landesweit organisiert und veranstaltet. Die Kurse fanden<br />

direkt bei den Schulen statt und konnten so ohne großen Mehraufwand in den<br />

„Normalunterricht“ integriert werden.<br />

In unseren Skaterkursen lernten die Kinder von qualifizierten Trainern der „Sportschule<br />

Krainer“, wie man die Schutzausrüstung richtig auswählt und anlegt sowie<br />

gekonnt bremst und im Notfall verletzungsfrei stürzt.<br />

Das Tragen der kompletten Schutzausrüstung ist während des gesamten Kurses<br />

vorgeschrieben.<br />

Kursinhalte<br />

In zweistündigen Unterrichtseinheiten vermittelten qualifizierte Trainer der „Sportschule<br />

Krainer“ Grundkenntnisse in folgenden Bereichen:<br />

31


• Grundverhalten auf Inline-Skates in einer Gruppe<br />

• Notwendigkeit der kompletten Schutzausrüstung<br />

• Grundposition auf Inline-Skates<br />

• Falltechnik und Erkennen von Gefahren<br />

• Fahrtechnik in verschiedensten Variationen<br />

• Bremsmethoden und Anwendungsbereiche<br />

• Überwinden von Hindernissen<br />

• Verkehrsvorschriften<br />

• Verhalten gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern<br />

im Straßenverkehr<br />

<strong>Sicher</strong> Skaten<br />

32


<strong>Sicher</strong> Skaten<br />

Vorrangiges Ziel dieser Kampagne war es, den Volksschülern die nötigen <strong>Sicher</strong>heitsmaßnahmen<br />

aufzuzeigen. Gekoppelt mit Spiel und Spaß wurden die Kinder auf<br />

Gefahrenmomente vorbereitet und in ihrem Fahrkönnen gestärkt. Abgerundet wurde<br />

der zweistündige Inline-Skating-Kurs mit der Bewältigung eines Geschicklichkeitsparcours<br />

sowie einer mündlichen Prüfung über die Verkehrsregeln. Nach Abschluss<br />

der Ausbildung wurde ein Inline-Skating-Führerschein, sowie ein Folder mit wichtigen<br />

Tipps zum Thema „<strong>Sicher</strong>es Skaten“ an alle Kinder ausgeteilt.<br />

Dem Team der „Sportschule Krainer“ ein herzliches „Dankeschön“ für die bestens<br />

durchgeführten Inline-Skater-Kurse!<br />

Statistik 2006 – 2007<br />

Insgesamt haben 196 Schulklassen am Projekt teilgenommen.<br />

Übersicht gegliedert nach Schülerzahl und Bezirk<br />

1492<br />

Gesamtschülerzahl Inlineskaten 2006 – 2007<br />

Gesamt = 3406<br />

1914<br />

Schüler 2006<br />

Schüler 2007<br />

33


561<br />

Übersicht gegliedert nach Schulklassen<br />

90<br />

<strong>Sicher</strong> Skaten<br />

Gesamtschülerzahl in den Bezirken von<br />

2006 – 2007<br />

Schülerzahl = 3406<br />

Feldkirchen<br />

150 443<br />

226<br />

15<br />

227<br />

Klagenfurt<br />

Klagenfurt/Land<br />

Villach<br />

Villach/Land<br />

Spittal<br />

357 Völkermarkt<br />

1427<br />

St. Veit<br />

Gesamtklassen von 2006 – 2007<br />

Gesamt = 196<br />

106<br />

Schulklassen 2006<br />

Schulklassen 2007<br />

34


47<br />

Gesamtklassenzahl in den Bezirken 2006 – 2007<br />

Gesamt = 196 Klassen<br />

38<br />

42<br />

73<br />

9<br />

28<br />

8<br />

2<br />

13<br />

25<br />

<strong>Sicher</strong> Skaten<br />

Feldkirchen<br />

Klagenfurt<br />

Klagenfurt/Land<br />

Villach<br />

Villach/Land<br />

Spittal<br />

Völkermarkt<br />

St. Veit<br />

Klassenspezifische Übersicht von 2006 – 2007<br />

Gesamtklassenzahl = 196<br />

3 5<br />

VSKL<br />

48<br />

1.Klassen<br />

51<br />

2. Klassen<br />

3. Klassen<br />

4. Klassen<br />

ASO<br />

35


<strong>Sicher</strong> Skaten<br />

Abschließend zusammengefasst kann man festhalten, dass im Rahmen des<br />

EU-Interreg IIIA Projektes in den Jahren 2006 bis 2007<br />

196 Klassen mit insgesamt 3406 Schülern<br />

am Projekt „<strong>Sicher</strong> Skaten“ teilgenommen haben.<br />

Bedenkt man, dass die Dauer des Projektes 2 Stunden pro Klasse beträgt, so entspricht<br />

das einem<br />

Schulungsaufwand von 392 Stunden.<br />

36

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