Wir haben mehr für Sie! - CittyMedia Communicators and Publishers ...

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WIR SIND<br />

WANDSBEK<br />

D A s J O U R n A l f Ü R W A n D s B e K<br />

A u s g a b e 1 / 2 0 1 0<br />

1


Dienstleistungen und Wohnangebote<br />

<strong>für</strong> Menschen mit Behinderung<br />

Steilshooper Straße 54<br />

22305 Hamburg Telefon (040) 69 79 81 10<br />

www.alsterdorf-assistenz-ost.de<br />

Im Verbund der<br />

Evangelischen Stiftung Alsterdorf<br />

<strong>Wir</strong> beraten, unterstützen<br />

oder versorgen <strong>Sie</strong> in den Bereichen:<br />

u<br />

u<br />

u<br />

u<br />

u<br />

Lernen und Bildung<br />

Wohnen in<br />

unterschiedlichsten Formen<br />

Pflege und Mobilität<br />

Alltag und Freizeit<br />

Arbeit und Beschäftigung<br />

Hummelsbütteler Weg 30-32<br />

Edwin-Scharff-Ring 43-45<br />

Cesar-Klein-Ring 6<br />

Elligersweg 74<br />

Steilshooper Allee 456<br />

Dernauer Straße 27 a/b<br />

Angebotsberatung und Vermittlung<br />

Telefon (040) 69 79 81 19<br />

Osterkamp 54<br />

Wilhelm-Jensen-Stieg 2<br />

Wohnen und Eingliederungshilfe in Hamburg<br />

f & w fördern und wohnen AöR<br />

Grüner Deich 17, 20097 Hamburg, Tel: 42835 – 0<br />

www.foerdernundwohnen.de<br />

<strong>Wir</strong> lassen sie nicht auf der Strasse sitzen<br />

… denn bei uns finden obdach- und wohnungslose Menschen, Asylbewerber<br />

und Flüchtlinge in zwei Übernachtungsstätten und 50 Wohnunterkünften<br />

- auch in W<strong>and</strong>sbek - ein vorübergehendes Zuhause.<br />

Aber ein Dach über dem Kopf ist natürlich nicht alles. Und daher unterstützen<br />

wir die Menschen mit professionellen Hilfen bei der Lösung ihrer oft schwierigen<br />

sozialen Probleme.<br />

Kontakt:<br />

f & w Regionalzentrum W<strong>and</strong>sbek<br />

Hinrichsenstr. 4, 20535 Hamburg<br />

Leitung: Uwe Schmidtmeyer<br />

Tel.: (040) 428 35 - 5140<br />

region.w<strong>and</strong>sbek@foerdernundwohnen.de<br />

<strong>Wir</strong> sind kein Vermieter <strong>für</strong> Jedermann<br />

… aber wohnungslose alleinstehende Menschen<br />

und Familien, die zuvor in unseren Wohnunterkünften<br />

gelebt <strong>haben</strong>, können in unseren Mietwohnanlagen<br />

und Wohnprojekten - auch in W<strong>and</strong>sbek - eine<br />

Wohnung anmieten.<br />

Eine Wohnung ist aber nur die halbe Miete<br />

… denn oft müssen sich die Menschen an das<br />

Wohnen in eigenen vier Wänden und an die Rolle<br />

eines Mieters erst (wieder) gewöhnen. Deshalb<br />

begleiten wir sie auf diesem Weg mit qualifizierter<br />

sozialpädagogischer Beratung.<br />

Kontakt:<br />

f & w Mietwohnen Hamburg<br />

Hinrichsenstr. 6a, 20535 Hamburg<br />

Leitung: Klaus Thimm<br />

Tel.:(040) 428 35 - 5160<br />

mietwohnen.hamburg@foerdernundwohnen.de<br />

Bredenbekstraße 44<br />

August-Krogmann-Straße 123<br />

Moorbekring 37 d<br />

Dahlemer Ring 9<br />

Buchenring 65<br />

Farmsener<br />

L<strong>and</strong>straße 87<br />

Von-Bargen-<br />

Straße 18<br />

Einrichtungen der Eingliederungshilfe <strong>für</strong> Menschen mit psychischen<br />

Erkrankungen<br />

Bei uns wohnen erwachsene Menschen mit psychischen oder psychosozialen<br />

Beeinträchtigungen. Das breit gefächerte therapeutische Angebot stellt<br />

Rehabilitation und Integration in den Vordergrund. Unser Ziel ist es, die Menschen<br />

in die Lage zu versetzen, mit ihrer Erkrankung ein selbstbestimmtes Leben<br />

zuführen.<br />

f & w Wohnverbund Farmsen<br />

<strong>Wir</strong> unterstützen Menschen mit psychischen Erkrankungen,<br />

die vorübergehend oder auf längere Sicht nicht in<br />

einer eigenen Wohnung leben können oder wollen.<br />

f & w Projekt Individuelle Arbeitsbegleitung (PIA)<br />

Unser Angebot zur Teilhabe am Arbeitsleben richtet sich<br />

an Menschen, die in ihrer Belastbarkeit eingeschränkt<br />

sind.<br />

Kontakt:<br />

f & w Wohnverbund Famsen und PIA<br />

August-Krogmann-Str. 94, 22159 Hamburg<br />

Leitung: Katrin Rump<br />

Tel.: (040) 428 35 - 2216<br />

Katrin.Rump@foerdernundwohnen.de<br />

f & w Betreutes Wohnen<br />

<strong>Wir</strong> betreuen Menschen mit psychischen Erkrankungen<br />

im eigenen Wohnraum, in Wohngemeinschaften und in<br />

Apartments. Angesiedelt sind wir an drei St<strong>and</strong>orten im<br />

Bezirk W<strong>and</strong>sbek.<br />

Kontakt:<br />

f & w Betreutes Wohnen<br />

August-Krogmann-Str. 97, 22159 Hamburg<br />

Tel.: (040) 645 08 85<br />

Leitung: Henry Petersen<br />

Henry.Petersen@foerdernundwohnen.de


Grußwort .......................................................................4<br />

Editorial ............................................................................5<br />

Aktuelles<br />

Schulkleidung made in Rahlstedt ..............................................6<br />

Lebendiges Lernen an der Hamburger Volkshochschule<br />

in W<strong>and</strong>sbek ...........................................................................7<br />

Vom Bürgersteig zum Boulevard .............................................8<br />

Reportage<br />

„Die Kreativen werden kommen!“ ........................................10<br />

Kunst und Kultur<br />

Treffpunkt <strong>für</strong> Musikbegeisterte ............................................12<br />

Lokalgeschichte<br />

Die gute alte Zeit der Lichtspielhäuser ..................................13<br />

Eine Welt <strong>für</strong> sich ...................................................................14<br />

Portrait<br />

Im Gespräch mit Olaf Böttger ................................................16<br />

Herausgeber:<br />

<strong>CittyMedia</strong> <strong>Communicators</strong> <strong>and</strong> <strong>Publishers</strong> GmbH<br />

Geschäftsführung:<br />

Konstantin Th eodoridis, Friedrich List<br />

Syltring 16, 22926 Ahrensburg<br />

Telefon: 04102/697264<br />

Telefax: 04102/697265<br />

Mail: info@cittymedia.com<br />

www.cittymedia.com<br />

Registergericht Lübeck, HRB 778<br />

USt-IdNr.: DE255580733<br />

Bankverbindung:<br />

Deutsche Bank<br />

Konto: 294137<br />

Bankleitzahl: 20070024<br />

Kaufmännische Leitung:<br />

Konstantin Th eodoridis<br />

Mobiles Leben<br />

Bahnhofsgebäude steht seit 5 Jahren leer ..............................18<br />

Doppelte Balance .................................................................. 20<br />

Mobiles Internet .................................................................... 22<br />

Bauen und Wohnen<br />

Stadtplanung mit Hindernissen ............................................. 23<br />

Gesundheit und Wellness<br />

Konzentration und kraftvolle Eleganz ................................... 26<br />

Vorbeugen durch schnelle Diagnose ......................................27<br />

Ausgehen<br />

Feiern wie die Bayern ........................................................... 28<br />

Meridian Spa ......................................................................... 29<br />

Progamm<br />

Was geht in W<strong>and</strong>sbek I-2010 ............................................. 30<br />

Chefredaktion und V.i.S.d.P.:<br />

Friedrich List (fhl)<br />

Telefon: 040/20976245<br />

Reporter:<br />

Ralf Falbe, Dr. Jan Heitmann, Oliver Jensen,<br />

Dr. Rainer Kreuzer<br />

Lektorat:<br />

Dr. Rainer Kreuzer<br />

Mediaberatung und Anzeigengestaltung:<br />

Klaus Töde,<br />

k.toede@cittymedia.com<br />

Telefon: 04102/6787990<br />

Satz und Layout: Inge Mellenthin<br />

Druck:<br />

Druckerei Greschow<br />

03119 Welzow<br />

Erscheinungsweise: 4 mal jährlich<br />

Das nächste Journal <strong>für</strong> W<strong>and</strong>sbek<br />

erscheint im Oktober.<br />

I n h A l T<br />

3


G R U s s W O R T<br />

4<br />

liebe W<strong>and</strong>sbekerinnen<br />

und W<strong>and</strong>sbeker,<br />

liebe leserinnen und leser,<br />

W<strong>and</strong>sbek ist mit <strong>mehr</strong> als 400.000 Einwohnern Hamburgs<br />

größter Bezirk und bietet alle Vorzüge des Lebens in einer Großstadt:<br />

Attraktive Wohngebiete in räumlicher Nähe zu vielfältigen<br />

Arbeitsstätten, gute Einkaufsmöglichkeiten und ein abwechslungsreiches<br />

Freizeit- und Naherholungsangebot im Grünen.<br />

Mit <strong>and</strong>eren Worten: Bei uns lässt es sich gut leben!<br />

Damit dies auch in Zukunft so bleibt, wollen wir die Attraktivität<br />

und <strong>Wir</strong>tschaftskraft unserer Stadtteilzentren stärken<br />

und so auch die Identität mit den Stadtteilen fördern. Viele<br />

Veränderungen gibt es in diesem Jahr rund um den W<strong>and</strong>sbeker<br />

Marktplatz: Fast fertig gestellt sind die Arbeiten an W<strong>and</strong>sbeks<br />

erstem „BID“: Im „Business Improvement District“ arbeiten Geschäftsleute,<br />

Bezirk und Stadt gemeinsam daran, dass W<strong>and</strong>sbeks<br />

Kern noch attraktiver wird. Das Ergebnis kann sich sehen lassen:<br />

Die Gehwege rund um den Marktplatz erstrahlen im neuen<br />

Glanz und laden zum Flanieren ein. Auch das Quarree wurde<br />

umgestaltet: Neue Anbieter und moderne Gastronomie sorgen<br />

weiterhin da<strong>für</strong>, dass nicht nur W<strong>and</strong>sbeker hierhin gern zum<br />

Shoppen und Verweilen kommen. Auch in den <strong>and</strong>eren Stadtteilen<br />

tut sich viel: In Rahlstedt <strong>haben</strong> die Rahlstedt Arcaden gerade<br />

eröff net – das ist <strong>für</strong> uns ein willkommener Anlass, die Straßen<br />

und Plätze um die Arcaden herum aufwendig zu erneuern. Und<br />

Bramfeld bekommt mit dem neuen Einkaufszentrum und der<br />

Modernisierung des Marktplatzes ein ganz neues Gesicht.<br />

W<strong>and</strong>sbek ist nicht nur ein Bezirk mit erstklassigen Einkaufsmöglichkeiten.<br />

Mit den W<strong>and</strong>sbeker Musiktagen, den Kammerkunstkonzerten<br />

und zahlreichen Vereinen und Initiativen in den<br />

Stadtteilen hat W<strong>and</strong>sbek ein überaus vielfältiges kulturelles<br />

Leben. Diese Mischung gefällt vor allem jungen Familien, die<br />

es in unsere Quartiere zieht, zum Beispiel in die gerade fertig<br />

gestellte Wohnbebauung am Husarendenkmal in Marienthal:<br />

Rund 300 Familien <strong>haben</strong> hier ein neues Zuhause in modernen<br />

und historischen Gebäuden gefunden.<br />

Damit nicht nur W<strong>and</strong>sbeker und Hamburger unseren Bezirk<br />

als lebenswerten und grünen Hamburger Osten schätzen, arbeiten<br />

wir daran, den Tourismus zu fördern. Am Alsterlauf und im<br />

Duvenstedter Brook, am Höltigbaum oder im Volksdorfer Wald<br />

lassen sich hervorragend erholsame Stunden verbringen.<br />

Ich gratuliere den Herausgebern von „<strong>Wir</strong> sind W<strong>and</strong>sbek“<br />

zum Erscheinen der ersten Ausgabe. Das neue Journal ist ein<br />

schönes Forum, um auf unterhaltsame Weise auf die Vielzahl<br />

von Aktivitäten hinzuweisen und die bei uns lebenden und arbeitenden<br />

Menschen <strong>mehr</strong> über ihre Nachbarschaft erfahren<br />

zu lassen.<br />

Ihre<br />

Cornelia Schroeder-Piller<br />

Bezirksamtsleiterin


eDITORIAl<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

herzlich willkommen zur ersten Ausgabe unseres Stadtteilmagazins<br />

„<strong>Wir</strong> sind W<strong>and</strong>sbek“. Nachdem wir als Verlag bereits<br />

in <strong>and</strong>eren Teilen Hamburgs aktiv sind, gehen wir nun auch in<br />

W<strong>and</strong>sbek mit einer eigenen Ausgabe an den Start. „<strong>Wir</strong> sind<br />

W<strong>and</strong>sbek“ wird vierteljährlich erscheinen. In dieser Ausgabe<br />

und in denen, die folgen werden, möchten wir Ihnen interessante,<br />

lesenswerte und gelegentlich auch anrührende Geschichten aus<br />

Ihrem Stadtteil nahe bringen.<br />

In dieser Ausgabe fi nden <strong>Sie</strong> eine bunte Mischung aus Aktuellem<br />

und Historischem. Artikel über Kultur, aus der Politik und<br />

den vielfältigen sozialen Initiativen des Stadtteils sind ebenso<br />

vertreten wie Ausfl üge in die Lokalgeschichte.<br />

<strong>Wir</strong> berichten über die Einweihung des BID am W<strong>and</strong>sbeker<br />

Markt, zeigen aber auch ein Motorrad-Projekt der Hamburger<br />

Kinder- und Jugendhilfe. Unser Reporter Dr. Jan Heitmann stellt<br />

Ihnen das zur Zeit größte Bauvor<strong>haben</strong> im Bezirk W<strong>and</strong>sbek<br />

vor, nämlich die Verw<strong>and</strong>lung des Areals der früheren Lettow-<br />

Vorbeck-Kaserne in ein modernes Wohnquartier. Dieser Artikel<br />

läßt auch die Geschichte dieses Militärst<strong>and</strong>orts Revue passieren,<br />

reicht seine Geschichte doch gut 75 Jahre zurück.<br />

Auch Oliver Jensen bringt Ihnen mit seinem Text über die heute<br />

nicht <strong>mehr</strong> existierenden Lichtspielhäuser ein Stück W<strong>and</strong>sbeker<br />

Geschichte nahe.<br />

Dr. Rainer Kreuzer stellt Ihnen ein Projekt der Hamburger<br />

Arbeit vor. Und er nimmt sie mit auf einen Streifzug in die Dithmarscher<br />

Straße und zu den Menschen, die dort leben.<br />

Abschließend möchten wir uns bei allen bedanken, die unsere<br />

Recherchen mit Rat und Tat begleitet <strong>haben</strong>, und auch den<br />

Unternehmen unseren Dank sagen, die uns <strong>für</strong> diese Ausgabe<br />

ihr Vertrauen geschenkt <strong>haben</strong>.<br />

Schöne Sommertage wünscht Ihnen<br />

Ihr <strong>CittyMedia</strong>-Team<br />

e D I T O R I A l<br />

5


A K T U e l l e s<br />

6<br />

schUlKleIDUnG MADe In RAhlsTeDT<br />

Bis vor kurzem war es<br />

schlicht undenkbar. Seit<br />

vergangenem Herbst ist<br />

der Gegenbeweis erbracht:<br />

In Hamburg können Bekleidungsstücke<br />

zugeschnitten,<br />

genäht und auch noch kostendeckend<br />

verkauft werden.<br />

In der Näherei der gemeinnützigen<br />

„Hamburger<br />

Arbeit“ (HAB) in Rahlstedt<br />

arbeiten zwei ausgebildete<br />

Schneiderinnen und zwei<br />

ungelernte Nähkräfte mit<br />

befristeten Zweijahresverträgen.<br />

Erster Kunde der<br />

Kleinmanufaktur ist die<br />

Gesamtschule Hegholt. <strong>Sie</strong><br />

hat mit einer ersten Bestellung<br />

bereits 191 Exemplare<br />

einer neuen Schulkleidung<br />

bezogen. Jetzt interessieren<br />

sich auch <strong>and</strong>ere Schulen<br />

<strong>für</strong> die Oberbekleidung<br />

made in Rahlstedt.<br />

Hier entsteht Kleidung <strong>für</strong> Hamburger<br />

Schüler. Bilder: Rainer Kreuzer<br />

Schneidermeisterin Susanne Wichtendahl, die die Produktion<br />

leitet, legt großen Wert darauf, dass ihr Betrieb „keine<br />

Schuluniformen“, sondern „Schulkleidung“ liefert. Das Sortiment<br />

umfasst ausschließlich Oberteile: T-Shirts, Sweatshirts<br />

und Longshirts mit einem aufgedruckten Logo der Schule. Ein<br />

T-Shirt lässt sich trotz der heimischen Produktion zu durchaus<br />

konkurrenzfähigen Preisen zwischen 10 und 13 Euro verkaufen.<br />

„Das ist kostendeckend kalkuliert“, bestätigt Wichtendahl.<br />

Geschnitten und genäht wird arbeitsteilig. Die Stoff e liefert der<br />

Otto-Konzern. Es ist Baumwolle aus Afrika, die in der Türkei<br />

gewebt und gefärbt wird.<br />

Ganz ohne Globalisierung kommt auch dieses Pionierprojekt<br />

nicht aus. Schließlich wächst in Deutschl<strong>and</strong> keine Baumwolle<br />

und Otto ist auf dem Weltmarkt bereits bestens vernetzt. Das<br />

Design stammt wiederum aus Hamburg, aus dem Otto-Designhouse.<br />

Innovativ ist allerdings das Experiment, in einem<br />

sogenannten Hochlohnl<strong>and</strong> gegen den ökonomischen Trend<br />

eine neue Bekleidungsproduktion zu starten. In den vergangenen<br />

40 Jahren ist nahezu die gesamte deutsche Bekleidungs- und<br />

Textilindustrie in die sogenannten Billiglohnländern abgew<strong>and</strong>ert.<br />

Gerade noch fünf Prozent aller in Deutschl<strong>and</strong> verkauften<br />

Textilien werden im Inl<strong>and</strong> hergestellt.<br />

Im neuen Produktionsprojekt der HAB fi nden nun gerade<br />

diejenigen Menschen wieder eine Chance auf Arbeit, die auf dem<br />

üblichen Markt schwer zu vermitteln sind, Schwerbehinderte<br />

und Menschen über 50. Bislang ist das erst eine kleine Nische.<br />

Doch der Bedarf ist groß. Nicht alle Arbeitssuchenden sind <strong>für</strong><br />

die virtuelle Arbeit am Computer geeignet. Wer mit beiden<br />

Händen arbeiten möchte, fi ndet in Hamburg<br />

kaum noch Chancen.<br />

Das Sondersegment der HAB bietet sich in<br />

Hamburg geradezu an, zumal der Senat die Ein-<br />

führung von Schulkleidung unterstützt. „Zu den<br />

wesentlichen stützenden Elementen eines Schulprogramms<br />

gehört es, unter Lehrerinnen, Lehrern, Schülerinnen<br />

und Schülern<br />

ein Zusammengehörigkeitsgefühl<br />

zu entwickeln,<br />

das die Übernahme von<br />

Verantwortung befördert:<br />

Verantwortung <strong>für</strong> den<br />

Lernerfolg der „eigenen“<br />

Klasse, Verantwortung <strong>für</strong><br />

die Gestaltung der „eige„eigenen“ Schule, Verantwortung <strong>für</strong> die Außendarstellung der „eigenen“<br />

Schule. Ein „<strong>Wir</strong>-Gefühl“ befördert – das <strong>haben</strong> die Erfahrungen<br />

mit einheitlicher Schulkleidung gezeigt – darüber hinaus<br />

das Lernen und die Aufnahmebereitschaft“, argumentiert Th omas<br />

Albrecht von der Behörde <strong>für</strong> Schule und Berufsbildung.<br />

Die Diskussion über die Einführung von Schulkleidung war<br />

in Hamburg bereits in den 1990er Jahren entst<strong>and</strong>en. Damals<br />

sorgten einige Jugendgangs damit <strong>für</strong> Aufsehen, indem sie <strong>and</strong>eren<br />

Jugendlichen teure Markenklamotten „abzogen“. Mit „Abziehen“<br />

war der Straftatbest<strong>and</strong> der räuberischen Erpressung<br />

gemeint. Die Opfer wurden unter Androhung roher Gewalt<br />

dazu gezwungen, ihre Jacken oder Turnschuhe den Tätern zu<br />

überlassen. Die Beute von Bekleidungsstücken mit bestimmten<br />

Markenlogos hatte vor allem symbolischen Wert. Markenkleidung<br />

wurde damals schon <strong>für</strong> Kinder zum Prestigeobjekt, mit<br />

dem sie soziale Statuszugehörigkeit demonstrieren konnten.<br />

Eine einheitliche Bekleidung wurde von einigen Pädagogen als<br />

Chance zur Befriedung verst<strong>and</strong>en. Im September 2000 führte<br />

die Haupt- und Realschule in Sinstorf erstmals an einer staatlichen<br />

Schule in Deutschl<strong>and</strong> eine einheitliche Kleidung ein. Zu<br />

einem fl ächendeckenden Modell wurde dieser Versuch allerdings<br />

nicht. Ob Made in Rahlstedt zum Erfolgsmodell wird, hängt<br />

nicht zuletzt davon ab, ob sich nun ein <strong>Wir</strong>-Gefühl gegen den<br />

Marken-Fetisch durchsetzen kann.<br />

Rainer Kreuzer


leBenDIGes leRnen An DeR hAMBURGeR<br />

VOlKshOchschUle In WAnDsBeK<br />

Wer zur Geschichte W<strong>and</strong>sbeks nach Kultur und Bildung<br />

sucht, wird schnell auf Matthias Claudius und seinen „W<strong>and</strong>sbecker<br />

Bothen“ stoßen. Nach seinem berühmtesten Dichter<br />

hat sich nicht ohne Grund das erste W<strong>and</strong>sbeker Gymnasium<br />

benannt, und in dieser Tradition sieht sich auch die Hamburger<br />

Volkshochschule. In W<strong>and</strong>sbek ohne eigenes Haus und mit<br />

dem regionalen Zentrum weiter nördlich am Berner Heerweg,<br />

fällt ihr Angebot am MCG in der Witthöff tstraße nicht sofort<br />

ins Auge. Doch die W<strong>and</strong>sbeker, Eilbeker, Marienthaler und<br />

Hinschenfelder wissen es zu schätzen.<br />

So sind es hier in den gepfl egten Räumen, so nah am ZOB<br />

W<strong>and</strong>sbek Markt vor allem die vielen Sprachkurse, die die Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer abends in die Schule locken, von<br />

Englisch über Französisch, Italienisch und Spanisch bis hin zu<br />

Griechisch, Russisch, Polnisch, Schwedisch und Norwegisch.<br />

Insgesamt bietet die Region Ost Kurse in 14 Fremdsprachen<br />

an, zählt man Plattdüütsch und Schwizertütsch dazu, sind es<br />

sogar 16!<br />

Ein zweites W<strong>and</strong>sbeker St<strong>and</strong>bein der Hamburger VHS befi ndet<br />

sich in der Schule Wiel<strong>and</strong>straße, auch sehr zentral gelegen,<br />

direkt neben U- und S-W<strong>and</strong>sbeker Chaussee. Hier blickt man<br />

auf eine lange und erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Schule<br />

zurück, ohne deren Engagement das umfangreiche Kursangebot<br />

nicht durchzuführen wäre. Neben Fremdsprachen hört man auch<br />

Gitarrenklänge oder fi ndet aufgrund der vorh<strong>and</strong>enen Räumlichkeiten<br />

eine ganze Reihe von Gesundheitskursen. Beide Schulen<br />

beherbergen im Frühjahrssemester 2010 <strong>mehr</strong> als 50 Kurse. Wer<br />

noch <strong>mehr</strong> will, ist nach 10 Minuten U-Bahnfahrt in Farmsen.<br />

Dort, direkt am U-Bahnhof, wird mit <strong>mehr</strong> als 300 Kursen in<br />

eigenen (Fach-)Räumen kaum ein Wunsch off en bleiben.<br />

Aber die W<strong>and</strong>sbeker/innen liegen den Verantwortlichen in<br />

der Region Ost der Hamburger Volkshochschule am Herzen.<br />

So zeigen die Mitarbeiter/innen regelmäßig zu Semesterbeginn<br />

Präsenz mit einem Info-St<strong>and</strong> im QUARREE, geben Auskunft zu<br />

Kursinhalten und nehmen Anmeldungen, aber auch Anregungen<br />

und Kritik entgegen.<br />

Information, Beratung und Anmeldung<br />

VHS-Zentrum Ost<br />

Berner Heerweg 183, 22159 Hamburg<br />

an der U-Bahn Farmsen, Tel.: 428 853-0<br />

E-Mail: Ost@vhs-hamburg.de<br />

VHS-Haus im Alstertal<br />

Rollfinckstraße 6A, 22391 Hamburg<br />

an der S-Bahn Wellingsbüttel, Tel.: 53 69 39 84<br />

BISS, Fehlinghöhe 2, 22309 Hamburg<br />

di. 9-13 Uhr u. do. 14-18 Uhr, Tel.: 63 99 73 28<br />

Über 7.000 Angebote unter<br />

www.vhs-hamburg.de<br />

Wulf Hilbert (rechts), Regionalleiter mit VHS-Team Ost. Bild: vhs<br />

Das neue Semester Frühjahr/Sommer 2010 steht vor der Tür<br />

mit insgesamt über 800 Kursen allein im Bezirksamtsbereich<br />

W<strong>and</strong>sbek. Willkommen in der Hamburger Volkshochschule<br />

und beim Volkshochschulverein Hamburg-Ost e.V., dem<br />

Förderverein mit zusätzlichem Programm. <strong>Wir</strong> freuen uns<br />

auf <strong>Sie</strong>!<br />

Gut zu wissen:<br />

Hamburger Volkshochschule Region Ost<br />

Berner Heerweg 183<br />

(an der U-Farmsen)<br />

22159 Hamburg<br />

T. 428 853-0, Fax - 284<br />

ost@vhs-hamburg.de<br />

www.vhs-hamburg.de<br />

www.vhs-verein.de<br />

Sprachen<br />

EDV und Arbeitswelt<br />

Gesundheit und Umwelt<br />

Video/Fotografie/Multimedia<br />

Gesellschaft und Politik<br />

Kultur<br />

Das Regionalprogramm mit allen Angeboten -<br />

kostenfrei im Buchh<strong>and</strong>el, bei den Öffentlichen<br />

Bücherhallen, den Kundenzentren, allen Budni-<br />

Filialen und allen Filialen der Sparda-Bank!<br />

Laufend beginnen neue Kurse.


A K T U e l l e s<br />

8<br />

VOM BÜRGeRsTeIG ZUM BOUleVARD<br />

Neue Flaniermeile rund um den W<strong>and</strong>sbeker Markt<br />

Am 18 . Juni war es soweit: Im Beisein von Bezirksamtschefi n<br />

Cornelia Schröder-Piller eröff neten der Chef der Senatskanzlei,<br />

Staatsrat Dr. Volkmar Schön und Holger Gnekow, Vorsitzender<br />

von City W<strong>and</strong>sbek e.V. den dritten BID (Business Improvement<br />

District) Hamburgs. Zweieinhalb Jahre <strong>haben</strong> die Arbeiten an<br />

den Abschnitten W<strong>and</strong>sbeker Marktstraße und Schloßstraße<br />

zwischen der Brauhausstraße und dem Ring 2 dann gedauert.<br />

Zug um Zug ersetzten neue Geh- und Radwege mit Leuchtstelen,<br />

neuer Stadtmöblierung und sanierten Parkfl ächen das in die<br />

Jahre gekommene Ambiente im Zentrum W<strong>and</strong>sbeks.<br />

Für diese Maßnahmen brachten die Grundeigentümer rund<br />

um den Markt rund vier Millionen Euro auf. Die Stadt Hamburg<br />

beteiligte sich mit weiteren 750 000 Euro <strong>für</strong> die Grundsanierung<br />

der Gehwege. Möglich wurde das Vor<strong>haben</strong> durch<br />

Gründung eines Business Improvement Districts (BID) im Juli<br />

2008. BIDs sind Zusammenschlüsse von Immobilieneigentümern,<br />

Gewerbetreibenden, Einzelhändlern, Gastronomen und<br />

Dienstleistern, die gemeinsam ihr Quartier aufwerten wollen.<br />

In Hamburg schreibt das BID-Gesetz vor, dass mindestens 15 %<br />

der Eigentümer dem Antrag auf Einrichtung eines BIDs zustimmen<br />

müssen. Danach zahlen sie eine Abgabe, die sich nach<br />

dem Einheitswert der Grundstücke richtet. Der BID W<strong>and</strong>sbek<br />

Markt war nach Bergedorf der zweite BID in Hamburg. Und<br />

da die Stadt Hamburg zusätzliche Gelder bereitstellte, ist das<br />

Vor<strong>haben</strong> um den W<strong>and</strong>sbeker Markt auch ein Beispiel <strong>für</strong><br />

eine so genannte Public-Private Partnership. Bei diesen Partnerschaften<br />

wirken Akteure aus der Privatwirtschaft und die<br />

öff entliche H<strong>and</strong> zusammen.


Der BID W<strong>and</strong>sbek Markt geht auf eine Initiative des Vereins<br />

City W<strong>and</strong>sbek e.V. zurück, dem die Anlieger und Grundeigentümer<br />

des Quartiers angehören. „Unsere Idee war, <strong>für</strong> den Stadtteil<br />

positive Zeichen zu setzen“, sagt Vereinsvorsitzender Holger<br />

Gnekow, dem die Adler-Apotheke am W<strong>and</strong>sbeker Markt gehört.<br />

Gnekow hat das Vor<strong>haben</strong> maßgeblich vorangetrieben. Der<br />

Verein selbst hatte sich bereits im Jahre 2000 gegründet, um das<br />

eigene Quartier gegenüber der Hamburger City aufzuwerten.<br />

Die ersten konzeptionellen Vorarbeiten begannen 2006, aber<br />

es gingen dann doch <strong>mehr</strong> als zwei Jahre ins L<strong>and</strong>. Dann gab<br />

der Hamburger Senat im Juli 2008 grünes Licht <strong>für</strong> den BID<br />

W<strong>and</strong>sbek Markt.<br />

Damit gehörte das Vor<strong>haben</strong> zusammen mit dem BIDs in<br />

Bergedorf und am Neuen Wall zu den ersten dieser Art in Hamburg.<br />

Als Aufgabenträger stieß die Otto Wulff Bauunternehmung<br />

hinzu, die in der gleichen Funktion am BID Neuer Wall beteiligt<br />

war. Allerdings sind diese drei Projekte nur bedingt vergleichbar.<br />

Am W<strong>and</strong>sbeker Markt kreuzen sich der Ring 2 und die B 75,<br />

Die letzten Bauarbeiten am Boulevard dauerten bis in den Juni hinein.<br />

Bilder: F. List<br />

Die neu gestaltete Flaniermeile rund um den W<strong>and</strong>sbeker Markt nach<br />

ihrer Fertigstellung. Bild: Otto Wulff Bauunternehmung/WES & Partner<br />

Bergedorf zielte der dortige BID auf die Aufwertung der Innenstadt,<br />

und der Neue Wall war bereits eine bekannte und<br />

etablierte Einkaufsmeile.<br />

Die Bauarbeiten am W<strong>and</strong>sbeker Markt begannen am 7. Januar<br />

2009 in der Schloßstraße. Im Sommer und Herbst des Jahres<br />

folgte dann die W<strong>and</strong>sbeker Marktstraße. Im Winter ruhte die<br />

Arbeit, erst wegen des Weihnachtsgeschäfts, dann aber wegen<br />

der Witterung. Der strenge Winter warf dann alle Zeitpläne<br />

über den Haufen. Bis vor die W<strong>and</strong>sbeker Königsstraße waren<br />

die neuen Flächen fertig, als der winterliche Frost die Arbeiten<br />

zum Halten brachte. „<strong>Wir</strong> hatten vom Beginn der Weihnachtstage<br />

bis Mitte März Frost im Boden“, sagt Sebastian Binger, bei<br />

Otto Wullff zuständig <strong>für</strong> die Arbeiten in W<strong>and</strong>sbek, über die<br />

Gründe.<br />

Das Unternehmen holte die verlorene Zeit auf und stellte die<br />

verbliebenen 2 500 qm termingerecht fertig. Vier Kolonnen, also<br />

zwischen 18 und 20 Arbeiter waren ständug auf der Baustelle<br />

aktiv.<br />

Die Erwartungen an den fertigen Boulevard sind hoch. Denn<br />

von der optischen Aufwertung versprechen sich die Initiatoren<br />

einen besseren Branchenmix und <strong>mehr</strong> Menschen, die zum<br />

Einkaufsbummel nach W<strong>and</strong>sbek kommen. Hamburg hat viele<br />

attraktive Einzelh<strong>and</strong>elsst<strong>and</strong>orte, die sich im Wettbewerb behaupten<br />

müssen. Die Hamburger Innenstadt hat in den letzten<br />

Jahren deutlich zugelegt und bleibt W<strong>and</strong>sbeks wichtigster<br />

Wettbewerber. Die Erweiterungen des W<strong>and</strong>sbeker Quarrees<br />

zeigen jedoch, dass sich der St<strong>and</strong>ort behauptet. Ob sich die<br />

Erwartungen in wirtschaftlich schwierigen Zeiten erfüllen, muss<br />

jedoch die Zukunft zeigen. Friedrich List<br />

A K T U e l l e s<br />

also zwei wichtige Verkehrsadern, hinzu kommt der ZOB. In 9


R e P O R T A G e<br />

10<br />

„DIe KReATIVen WeRDen KOMMen!“<br />

In der Dithmarscher Straße am Dulsberg bestimmen nostalgische<br />

Kleinhändler und bunte Trödelläden das Flair – fast<br />

so wie an der Schanze vor 20 Jahren. Anwohner be<strong>für</strong>chten<br />

jetzt eine Gentrifi zierung.<br />

Der neue Discountgemischtwarenhändler baut unter ersten<br />

Frühlingssonnenstrahlen seine Billigliegestühle auf dem<br />

Gehsteig auf. Ein Renter in Jogginghose, der vorbeikommt,<br />

testet die Tragkraft der grellgrünen Liegematte. Nebenan:<br />

Leerst<strong>and</strong>. Hier war bis vor kurzem noch ein Schlecker<br />

drin, der zweite Schlecker in der Dithmarscher Straße.<br />

Den ersten gibt es noch. Jetzt stehen gut 100 qm<br />

Ladenfl äche zusätzlich leer wie so viele in der Dithmarscher<br />

Straße, wo ohnehin die Fluktuation der<br />

Ladenbetreiber langsam an Dynamik gewinnt. Der<br />

Rentner mit der Jogginghose gehörte bis vor kurzem<br />

noch zum Mainstream im Viertel. Jetzt lassen sich<br />

bereits die ersten Rastalocken und Ringelpullis blicken.<br />

St.-Pauli-Mützen nehmen mit HSV-Schals zunehmend<br />

die Konkurrenz auf.<br />

Wolf Rüssmann sitzt vor seinem Mac und bastelt<br />

3-D-Installationen, sein Kollege tüftelt an Computer-<br />

programmen. „Polymaniac“ heißt ihr Laden und klingt<br />

nach New Economy. Der schlaksige 36-Jährige wirkt eloquent<br />

und szenebew<strong>and</strong>ert. In der Dithmarscher Straße hat<br />

er ein echtes Schnäppchen gemacht. Seine Ladenmiete liegt<br />

bei rund fünf Euro pro Quadratmeter. In den etablierten Designvierteln<br />

wie Schanze oder Ottensen hätte er ein Vielfaches<br />

davon auf den Tisch blättern müssen. „Das ist doch ein fantastischer<br />

Stadtteil“, lobt Rüßmann den südlichen Dulsberg.<br />

„So viel Grün, Wasser, zentral gelegen. Man kann zu Fuß zur<br />

Alster gehen. Und die Leute hier sind super nett.“ Nur einen<br />

Haken hat er am Viertel schon entdeckt: „Die Wohnungsmieten<br />

ziehen stark an.“ Es kommen zunehmend jünger Mieter in<br />

die Straße. „Das Publikum wechselt.“<br />

Bei Renate Sparr im Hinterhof ist bereits ein ganzer Wohnblock<br />

in Eigentumswohnungen umgew<strong>and</strong>elt worden. Die<br />

66-Jährige wohnt seit 25 Jahren hier und wundert sich über<br />

die neuen Sitten, die jetzt Einzug halten: „Die Leute waschen<br />

Sonntags und hängen ihre Wäsche auf den Balkon.“ Auch<br />

die Putzmoral im Treppenhaus lasse immer <strong>mehr</strong> zu wünschen<br />

übrig. Ständige Umzüge und steigende Mieten. Was<br />

der Rentnerin aber am meisten fehlt, ist die Milch, <strong>für</strong> die sie<br />

jetzt Mittwochs und Freitags zum Wochenmarkt am Straßburger<br />

Platz gehen muss. Denn einen Supermarkt gibt es in<br />

der Ditmarscher Straße schon lange nicht <strong>mehr</strong>. Die Postfi liale<br />

ist geschlossen und auch die Haspa hat sich von Dannen<br />

gemacht. Die Filialläden <strong>haben</strong> das Feld geräumt. Da<strong>für</strong> ist die<br />

Straße bunter geworden. Ein Orientladen, eine „Trödelbox“<br />

mit Möbel, Kunst und alten Schallplatten, Döner-Läden und<br />

türkischer Gemüseh<strong>and</strong>el bringen einen Hauch von Multi-<br />

Kulti in die einst stehengebliebene Welt. Der Dithmarscher<br />

Grill zieht Gäste aus dem gesamten Stadtgebiet an und der<br />

neue Eissalon belebt bei Sonnenschein den Bürgersteig.<br />

Jürgen Schewior (oben) h<strong>and</strong>elt in der Dithmarscher Straße (unten) mit<br />

Rock’n Roll-Nostalgie. Bilder: Rainer Kreuzer<br />

Die Konditorei Gerads ist hier seit 40 Jahren eine Institution<br />

und muss den W<strong>and</strong>el in der Straße wohl kaum <strong>für</strong>chten.<br />

Denn Gisela Gerads und ihre Crew backen die Sahnetorten<br />

und Himbeerschnittchen alle noch selber – eine Rarität auf<br />

industrialisierten Backwarenmarkt in Hamburg. Die Cafe-<br />

Stube mit ihren Polstersesseln hat etwas <strong>Wir</strong>tschaftswunder-<br />

Flair vergangener Zeiten bewahrt. „Hier kommen hauptsächlich<br />

Stammgäste“, sagt Gisela Gerads und bedauert, dass „so<br />

viele Läden hier verschwunden sind.“ An deren Stellen kämen<br />

jetzt Modegeschäfte.


Modegeschäfte wie das von Henrico Rimk, der den Trend<br />

<strong>für</strong> Skurriles in der Dithmarscher Straße erkannt hat. Er verkauft<br />

seit Anfang April Dessous in allen Farben und Formen,<br />

aber „günstiger als auf der Reeperbahn“, betont er, obwohl sei-<br />

ne Qualität die gleiche sei.<br />

Rimk befi ndet sich mit seinem Faible <strong>für</strong>s Ausgefallene in<br />

bester Gesellschaft. Gleich nebenan h<strong>and</strong>elt Ursula Maskow<br />

mit bodenständigen Antiquiertheiten. Hier führt die Zeitreise<br />

wieder zurück in die Goldenen Fünfziger. Deutsche Markenschuhe<br />

<strong>für</strong> die Damen im reiferen Alter. Das Schuhparadies<br />

der Großmütter, die sich dem Trash-Trend der chinabilligen<br />

Plastikwelt tapfer verweigert <strong>haben</strong>. Bei Ursula Maskow<br />

liegen die Preise aber dennoch dulbsberggerecht zwischen<br />

erschwinglichen 69 und 135 Euro pro Paar. „Heute dürfen<br />

die Schuhe ja nicht <strong>mehr</strong> als 9,90 Euro kosten“, spottet die<br />

Ladenbetreiberin über die globalisierte Geiz-Ist-Geil-Mentalität,<br />

die auch auf ihrem Kiez nicht zu übersehen ist. „Und die<br />

Center machen alles kaputt.“<br />

Das nächste Center befi ndet sich mit geringem Sicherheitsabst<strong>and</strong><br />

am W<strong>and</strong>sbeker Markt und könnte <strong>für</strong> Hans<br />

Schmuck durchaus eine Bedrohung darstellen, böte er nicht<br />

den persönlichen Service, den die personalentleerten Megamonsterketten<br />

dem Renditegebot längst geopfert <strong>haben</strong>.<br />

Schmuck besucht seine Kunden zu Hause, wenn die neue<br />

Waschmaschine die Spülung verweigert oder die Lütten eine<br />

Backofentür mit einer Sitzbank verwechselt <strong>haben</strong>. „Ich berate<br />

auch am Telefon und nehme mir Zeit <strong>für</strong> Fragen.“ Das ist<br />

sein Erfolgsrezept. Und natürlich liefert er die Weißware bis<br />

in die Küche, installiert sie und bietet auch Gebrauchtes an.<br />

Ein Haus weiter, direkt neben Schmuck, kämpft sich Jürgen<br />

Schewior mit ganzer Körperfülle durch sein dichtes<br />

Gewusel von Elvis-Platten, Rockabilly-Hemden und<br />

Rock’n Roll Magazine. Sein hoff nungslos überfrachteter<br />

„Nostalgie-Laden“ bietet kaum noch einen nennenswerten<br />

Bewegungsradius, da<strong>für</strong> sei er bis in die Alpen bebekannt, schwärmt sein Inhaber. „Es kommen Kunden aus der<br />

Schweiz, Österreich und Süddeutschl<strong>and</strong>, weil es sowas dort<br />

Wer deutsche Markenschuhe in 50er Jahre-Design sucht, wird bei Ursula<br />

Maskow fündig.<br />

nicht gibt“, berichtet der studierte Bauingenieur voller Stolz.<br />

„Das wird hier immer <strong>mehr</strong> Szene.“ Damit meint er die Dithmarscher<br />

Straße, die er mit seiner Sammlung bereits bis weit<br />

über L<strong>and</strong>esgrenzen hinweg bekannt gemacht hat.<br />

Die jetzt noch leer stehenden Gewerbefl ächen bieten Platz<br />

<strong>für</strong> weitere bunte Vögel dieser Art, <strong>für</strong> Altes und Neues, <strong>für</strong><br />

jene, die in den Shoppingmalls und Glastürmen der City nicht<br />

dem glattgeschliff enem Marketingprofi l entsprechen und<br />

sich die horrenden Mieten dort nicht leisten können. Doch<br />

so bunt, locker und fröhlich wird das Geschäftsleben auch<br />

in der Dithmarscher Straße nicht <strong>mehr</strong> lange bleiben, glaubt<br />

3-D-Installeur Wolf Rüßmann. Er be<strong>für</strong>chtet einen „W<strong>and</strong>el<br />

wie an der Schanze“. Die Straße sei <strong>für</strong> die kleinen virtuellen<br />

Bastler ideal. „Die Kreativen werden kommen“, meint er. Eine<br />

Verdrängung der umsatzschwachen Läden und einkommensärmeren<br />

Bewohner, also eine Gentrifi zierung wie in den<br />

Szene-Vierteln malt sich manch einer am südlichen Dulsberg<br />

bereits besorgt aus. Doch einen <strong>für</strong> Wohnungsspekulanten<br />

begehrten Altbaubest<strong>and</strong> aus dem 19. Jahrhundert hat die<br />

Dithmarscher Straße zum Glück nicht zu bieten.<br />

Rainer Kreuzer<br />

R e P O R T A G e<br />

11


K U n s T U n D K U l T U R<br />

12<br />

TReffPUnKT fÜR MUsIKBeGeIsTeRTe<br />

Konzerte im neuen Bürgersaal<br />

Der Bürgersaal mausert sich immer <strong>mehr</strong> zu einem kulturellen<br />

Treff punkt <strong>für</strong> die W<strong>and</strong>sbeker. Von Klassik über Jazz zu A-Cappella-Gesang<br />

und Swing bietet das Programm Musik <strong>für</strong> jeden<br />

etwas. So spielte im Juni das Athena Quartett Berlin, eine Formation<br />

aus Streicherinnen, Stücke von Schubert und Schumann.<br />

Und im April waren die „Sultans of Swing“ zu Gast, eines der<br />

bekanntesten Swingensembles in Norddeutschl<strong>and</strong>.Der Auftritt<br />

der Swing-Formation gehörte zu den W<strong>and</strong>sbeker Konzerten,<br />

mit denen der Kammerkunstverein seit 2009 musikinteressiertes<br />

Publikum in den neuen Bürgersaal zieht. Außerdem eröff neten<br />

die „Sultans of Swing“ den Jazzteil des Konzertprogramms. Zu<br />

dem gehören auch Orchestermusik, Kammerkonzerte und Klassikangebote<br />

<strong>für</strong> Kinder.<br />

Der Bürgersaal Am Alten Posthaus 4 bietet Platz <strong>für</strong> 230 Gäste<br />

zu ebener Erde; hinzu kommt eine Loge mit 80 Plätzen. Für das<br />

leibliche Wohl sorgt eine eigene Gastronomie.<br />

Den Hamburger Kammerkunstverein gibt es seit zehn Jahren.<br />

In W<strong>and</strong>sbek beteiligt er sich unter <strong>and</strong>erem mit klassischer<br />

Musik am Festival „W<strong>and</strong>sbek macht Musik“. Der Verein bringt<br />

Kunst, Literatur und Musik zusammen und ist auch an <strong>and</strong>eren<br />

Orten Hamburgs präsent. In der Innenstadt organisieren<br />

die Verantwortlichen regelmäßig Konzerte im Börsensaal der<br />

H<strong>and</strong>elskammer und in der Musikhalle. Unter der Woche sind<br />

das die so genannten Lunchkonzerte, in denen ein kleines Ensemble<br />

angenehme Klänge <strong>für</strong> die Mittagspause bietet; am Wochenende<br />

sind das die Sonntagsmatineen, ebenfalls in kleiner<br />

Besetzung.<br />

In einer Fabriketage in der Von Bargen-Straße unterhält der<br />

Verein eigene Probenräume. Dort fi nden regelmäßig Clubabende<br />

statt. „Die Clubabende sind thematisch ausgerichtet“, sagt Vereinsgeschäftsführer<br />

Th omas Mehlbeer. So wird am 17. Juni ein<br />

Clubabend unter dem Motto „Der Tod und das Mädchen“ stattfi<br />

nden. Anlaß ist die Vorstellung des restaurierten Sektionssaals<br />

im Fritz-Schumacher-Haus des Eppendorfer Universitätsklinikums.<br />

Musiker des Vereins spielen Schuberts Streichquartett;<br />

außerdem wird es eine Podiumsdiskussion zum Th ema geben<br />

sowie Kurzfi lme und eine Installation. „Zu diesen Abenden kommen<br />

die Stammgäste unseres Vereins“, so Mehlbeer.<br />

Einen besonderen Platz im Veranstaltungskalender nehmen<br />

die Liederabende im Haus Kreienhoop in Nartum bei Rothenburg/Wümme<br />

ein. Dort lebte und arbeitete der Schriftsteller<br />

Walter Kempowski bis zu seinem Tode. Seine Witwe organisisert<br />

ein Kulturprogramm, um Haus und Archiv als Stätte von<br />

Literatur und Kunst zu erhalten.<br />

Dem Kammerkunstverein gehören zurzeit rund dreißig Mitglieder<br />

an. Hinzu kommt ein ein Kreis von ebenfalls etwa dreißig<br />

Musikern, die gelegentlich auf Veranstaltungen des Vereins<br />

spielen. Instrumentalisten sind darunter, aber auch Sänger und<br />

Schauspieler. Der Streichapparat kommt aus dem Ensemble<br />

‚Resonanz‘, das <strong>für</strong> seinen klugen Mix aus Klassik und moderner<br />

Musik bekannt ist. Friedrich List<br />

Bild oben: Die „Sultans of Swing“<br />

mit Sängerin Tina Andres Bild: Kammerkunstverein


DIe GUTe AlTe ZeIT DeR lIchTsPIelhÄUseR<br />

EINE ZEITREISE DURCH DIE KINOGESCHICHTE WANDSBEKS<br />

Ein Mangel an Kinos liegt in W<strong>and</strong>sbek sicherlich nicht vor.<br />

Immerhin befi nden sich hier zwei große Multiplex-Kinos. Das<br />

Cinemaxx in der W<strong>and</strong>sbeker Marktstraße verfügt über fünf Kinosäle<br />

mit insgesamt 1.411 Plätzen, die UCI Kinowelt am Friedrich-Ebert-Damm<br />

gar über neun Kinosäle mit 2.504 Plätzen. Was<br />

jedoch fehlt, ist ein idyllisches Programmkino mit Wohlfühlcharakter.<br />

Dabei war W<strong>and</strong>sbek früher eine wahre Schatztruhe<br />

an liebevoll gestalteten Lichtspielhäusern. Filmliebhaber kamen<br />

sogar aus <strong>and</strong>eren Stadtteilen angereist, um die Vielseitigkeit und<br />

Einzigartigkeit der W<strong>and</strong>sbeker Kinol<strong>and</strong>schaft zu genießen. <strong>Wir</strong><br />

möchten <strong>Sie</strong> nun in eine Reise durch die Vergangenheit mitnehmen,<br />

als unsere Kinohäuser noch Charakter hatten.<br />

Wer schon einmal im Edeka-Supermarkt in der W<strong>and</strong>sbeker<br />

Marktstraße 36 einkaufen war, der mag vielleicht nicht glauben,<br />

dass hier eines der ersten Kinos unseres Stadtteils st<strong>and</strong>. Doch<br />

die Gastwirtschaft Kampel eröff nete genau an dieser Stelle im<br />

Jahre 1912 ein Lichtspielhaus und zeigte in dem großen Saal, in<br />

dem insgesamt 1.200 Menschen einen Platz f<strong>and</strong>en, zahlreiche<br />

Stummfi lme. Im Jahre 1927 übernahm die UFA das Kino, und im<br />

Jahre 1929 schließlich der Henschel-Konzern, der das Lichtspielhaus<br />

umbauen ließ und ihm den Namen „Schauburg W<strong>and</strong>sbek”<br />

gab. Schnell entwickelte sich das Kino zu einem Szenetreff , das<br />

teilweise sogar die Stars aus der Glitzerwelt des Filmes anlockte.<br />

Henny Porten, ein Star des Stummfi lms, war zum Beispiel anwesend,<br />

als ihr Film „Die Frau, die jeder liebt, bist du” in diesem<br />

Kino Premiere feierte. Der Zweite Weltkrieg ging jedoch auch an<br />

den Kinos nicht spurlos vorbei. Als am 28. Juli 1943 die britischen<br />

Bomberverbände Hamburg angriff en, wurde auch die Schauburg<br />

W<strong>and</strong>sbek nahezu vollständig zerstört.<br />

Dieses Schicksal teilte das Lichtspielhaus mit dem direkt gegenüber<br />

liegenden Harmonie-Kino, das ebenfalls von Bomben<br />

getroff en wurde. Bis dahin war dieses Lichtspielhaus das vermutlich<br />

am besten ausgestattete in ganz Hamburg. Nachdem<br />

das Gebäude in der damaligen Hamburger Straße 38/39, heute<br />

befi ndet sich hier die W<strong>and</strong>sbeker Marktstraße, ein Th eater<br />

gewesen und im Jahre 1905 zu einem Tanzlokal umfunktioniert<br />

worden war, entst<strong>and</strong> im Jahre 1918 ein Saalkino mit 600 Sitzplätzen.<br />

Somit war das Harmonie-Kino zwar erheblich kleiner als<br />

die Schauburg W<strong>and</strong>sbek, da<strong>für</strong> jedoch machte die mit Keramik<br />

verzierte Fassade bereits von außen einen einladenden Eindruck.<br />

In einem Zeitungsartikel von damals wurden die Vorzüge dieses<br />

schmuckvollen Lichtspielhauses folgendermaßen hervorgehoben:<br />

„Der Zuschauerraum wurde in einer Form geschaff en, wie<br />

sie bisher in Groß-Hamburg wohl kaum zu fi nden war. Er ist von<br />

allen übrigen Räumen des Th eaters vollständig abgeschlossen.<br />

Imponierend wirken die Abmessungen: 40 Meter lang bei einer<br />

Breite von 24 Metern. Besonders gewahrt wird der imposante<br />

Eindruck des Raums durch die 20 Meter hohe Decke und die<br />

insgesamt 25 Meter emporragende Kuppel. Einstimmig gelobt<br />

wird von allen Besuchern der Harmonie-Lichtspiele die außerordentlich<br />

gute Sicht und Hörbarkeit, auch auf den weitest<br />

zurückliegenden Plätzen des Th eaters.“<br />

Durch die erwähnten Bombenangriff e im Zweiten Weltkrieg<br />

wurden zwar die beiden Lichtspielhäuser zerstört, doch die Liebe<br />

zum Kino blieb erhalten. So war es nicht verwunderlich, dass die<br />

Kinobetreiber schnell eine Lösung herbeizauberten. Besonders<br />

einfallsreich zeigten sich die Betreiber des Harmonie-Kinos, die<br />

ab dem 1. Juli 1944 einfach auf die Turnhalle am Chemnizplatz<br />

am W<strong>and</strong>sbeker Bahnhof auswichen und vorläufi g dort ihre<br />

Filme zeigten. Im Jahre 1951 folgte dann schließlich die große<br />

Premiere: Das Harmonie-Kino, das am alten St<strong>and</strong>ort komplett<br />

neu errichtet wurde, öff nete wieder die Türen und bot 1.600<br />

Menschen Platz. Somit h<strong>and</strong>elte es sich um das größte Lichtspielhaus<br />

der Hamburger Nachkriegszeit. Die berühmte schwedische<br />

Filmschauspielerin Zarah Le<strong>and</strong>er war bei der Ersteröff nung, bei<br />

der ihr Film „Gabriela” gezeigt wurde, sogar selber anwesend.<br />

Dass mit dem Harmonie direkt gegenüber ein kleines Filmparadies<br />

entst<strong>and</strong>en war, dürfte Johannes Betzel, dem Besitzer<br />

der zerstörten Schauburg W<strong>and</strong>sbek, ein Dorn im Auge gewesen<br />

sein. Die logische Konsequenz: Unter dem neuen Name „Rex<br />

Lichtspiele” folgte im Oktober 1954 die Wiedereröff nung. Mit<br />

„nur” 900 Plätzen war dieses Lichtspielhaus zwar erheblich kleiner<br />

als das Harmonie-Kino, da<strong>für</strong> jedoch verfügte es über eine<br />

nie zuvor dagewesene Lichtinstallation.<br />

Doch nicht nur diese beiden renommierten Lichtspielhäuser<br />

kämpften um die Gunst des zahlenden Publikums. Die gesamte<br />

Kinol<strong>and</strong>schaft erlebte Anfang der 1950er Jahre einen wahren<br />

Boom, was zwangsweise mit vielen Neueröff nungen verbunden<br />

war. Neben der Angelika-Lichtspiele und der Jüthorn-Lichtspiele<br />

öff nete auch die Nordlicht Filmbühne ihre Türen. Dieses Kino,<br />

das am Friedrich-Ebert-Damm 30 seinen St<strong>and</strong>ort hatte, unterschied<br />

sich bereits optisch von allen sonstigen Lichtspielhäusern.<br />

Das Kino war nämlich kein eigenständiges Gebäude. Stattdessen<br />

war es in einen Wohnblock der 1920er Jahre integriert. Die 721<br />

Gäste, die in diesem außergewöhnlichen Lichtspielhaus einen<br />

Platz f<strong>and</strong>en, freuten sich über die besondere Atmosphäre und<br />

über die hochgepolsterten Sitze.<br />

All diese Perlen der W<strong>and</strong>sbeker Kinogeschichte liegen nun<br />

bereits lange in der Vergangenheit zurück. Das Harmonie Kino<br />

wurde im Jahre 1968 geschlossen, das Rex Lichtspielhaus im<br />

Jahre 1973, und auch die Nordlicht-Filmbühne ist längst aus der<br />

Kinol<strong>and</strong>schaft verschwunden. Alles was bleibt, ist die Erinnerung<br />

an die gute alte Zeit der Lichtspielhäuser.<br />

Oliver Jensen<br />

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13


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14<br />

eIne WelT fÜR sIch<br />

Die Gartenstadt W<strong>and</strong>sbek feiert 100. Geburtstag<br />

Die meisten Hamburger kennen W<strong>and</strong>sbek Gartenstadt vor<br />

allem wegen der gleichnamigen U-Bahnstation oder des Bundeswehrkrankenhauses<br />

in der Lesserstraße. Dabei lohnt sich<br />

ein Ausfl ug in die Gartenstadt, fi ndet man dort doch weitgehend<br />

erhaltene städtebauliche Strukturen und architektonische<br />

Zeugnisse des genossenschaftlichen <strong>Sie</strong>dlungswesens der ersten<br />

Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts. Die Gartenstadt W<strong>and</strong>sbek<br />

grenzt im Norden an Bramfeld, im Osten an Farmsen-Berne und<br />

Tonndorf, im Westen an Dulsberg und Barmbek-Nord sowie im<br />

Süden an den W<strong>and</strong>sbeker Ortsteil Hinschenfelde.<br />

Die einstmals preußische Stadt W<strong>and</strong>sbek war lange Zeit<br />

Hamburgs Nachbarin im Osten. Seit über 70 Jahren gehört sie<br />

zu Hamburg, der Name blieb jedoch in der Bezeichnung <strong>für</strong> den<br />

Stadtteil und Hamburgs bevölkerungsreichsten Bezirk erhalten.<br />

Der Stadtteil W<strong>and</strong>sbek ist durch Wohnbebauung, Gewerbe und<br />

viele Naherholungsmöglichkeiten geprägt. Bis 1877 wurde der<br />

Ort „W<strong>and</strong>sbeck“ geschrieben, doch das von der preußischen<br />

Provinzialregierung verordnete Weglassen des Buchstabens „c“<br />

hat sich erst Jahrzehnte später durchgesetzt.<br />

Ein Blick in die W<strong>and</strong>sbeker Geschichte<br />

Über die Frühgeschichte W<strong>and</strong>sbeks ist nur wenig bekannt.<br />

Seine erste schriftliche Erwähnung geht auf eine Urkunde der<br />

Schauenburger Grafen aus dem Jahre 1296 zurück. Damals war<br />

W<strong>and</strong>sbek eine kleine Bauernsiedlung mit einem Gut und einigen<br />

Gehöften in der Nähe der heutigen Schloßstraße. 1460 wurde<br />

Klassische <strong>Sie</strong>dlungshäuser prägen<br />

das Straßenbild in der Gartenstadt.<br />

Bilder: Jan Heitmann<br />

der dänische König L<strong>and</strong>esherr von Schleswig-Holstein, womit<br />

die jahrhundertelange Verbindung W<strong>and</strong>sbeks mit Dänemark<br />

begann. In den folgenden Jahrzehnten war der Ort ein Lehnsgut<br />

unter wechselnden Besitzern, bis er 1524 zu einem adeligen Gut<br />

wurde, über das der Besitzer frei verfügen konnte. Unter dem<br />

Gutsherrn Heinrich Rantzau, der von 1556 bis 1598 Statthalter<br />

des dänischen Königs <strong>für</strong> den königlichen Anteil Schleswig-Holsteins<br />

war, wuchs W<strong>and</strong>sbek über ein reines Bauerndorf hinaus<br />

und gelangte zu einer ersten wirtschaftlichen Blüte. Rantzau ließ<br />

das Gutshaus abreißen und ein Wasserschloss errichten, das er<br />

W<strong>and</strong>seburg nannte.<br />

In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts fungierte der dänische<br />

König selbst als Gutsherr. Ab 1762 erlebte W<strong>and</strong>sbek<br />

unter der Gutsherrnschaft des Hamburger Kaufmanns und späteren<br />

dänischen Finanzministers Heinrich Carl Schimmelmann<br />

einen beispiellosen Aufstieg. Es entst<strong>and</strong>en Kattundruckereien,<br />

Mühlen, Brauereien sowie H<strong>and</strong>werks- und Gewerbebetriebe,<br />

so dass sich W<strong>and</strong>sbek innerhalb weniger Jahrzehnte zu einem<br />

Fabrikort mit erweiterten Rechten entwickelte. Schimmelmann<br />

ließ die W<strong>and</strong>seburg abreißen und an ihrer Stelle ein repräsentatives<br />

Herrenhaus errichten.<br />

Mit der 1833 verliehenen Fleckengerechtigkeit endete der<br />

Dorfstatus W<strong>and</strong>sbeks, das seit 1773 zum dänischen Gesamtstaat<br />

gehörte. Das Ende der Ära Schimmelmann führte zu einer<br />

Teilung des Gutes in einen königlichen und einen privaten Teil.<br />

Diesen privaten, südlichen Teil erwarb 1857 der Grundstücksspekulant<br />

Johann Carstenn, der<br />

das Gebiet <strong>für</strong> die Villenbebauung<br />

parzellierte und in Marienthal umbenannte.<br />

Im Zuge der Aufsiedelung<br />

wurde auch das vollkommen<br />

intakte Schloss abgerissen. Nachdem<br />

die Einwohnerzahl auf über<br />

10.000 angestiegen war, erhielt<br />

W<strong>and</strong>sbek 1870 das Stadtrecht.<br />

Durch die (Wieder-)Eingemeindung<br />

Marienthals und Hinschenfeldes<br />

vergrößerte sich die Einwohnerzahl<br />

bis zur Jahrhundertwende<br />

auf über 27.000, so dass W<strong>and</strong>sbek<br />

kreisfreie Stadt wurde.<br />

Bis 1910 entwickelte sich W<strong>and</strong>sbek<br />

weiter zu einem typischen<br />

Vorort der Großstadt Hamburg<br />

mit allmählich abfallender Bebauung,<br />

Durchgangsstraßen, einem<br />

Bahnhof der Eisenbahnlinie Hamburg—Lübeck<br />

und viel Grün. Zu<br />

dieser Zeit gewann der Gartenstadt-Gedanke<br />

auch in Hamburg<br />

immer <strong>mehr</strong> Anhänger. Knapp<br />

die Hälfte der Hamburger lebte in


engen Straßen in dunklen, überbelegten Wohnungen mit unzulänglichen<br />

Sanitäreinrichtungen und Heizmöglichkeiten. Aus<br />

Engl<strong>and</strong>, wo die Verhältnisse in vielen Großstädten ähnlich waren,<br />

kam der Gedanke, <strong>für</strong> einkommensschwache Schichten am<br />

Stadtr<strong>and</strong> „planmäßige <strong>Sie</strong>dlungen auf wohlfeilem Gelände“ in<br />

Gemeinschaftseigentum zu errichten. Kennzeichnend <strong>für</strong> diese<br />

Gartenstädte war die Bebauung mit weitgehend einheitlichen<br />

Ein- und Zweifamilienhäusern mit Gärten, die den Bewohnern<br />

den Anbau von Obst und Gemüse sowie Kleintierhaltung ermöglichten.<br />

Da der Zuzug ins Grüne auch nach dem Ersten<br />

Weltkrieg anhielt, wurde die Gartenstadt bis 1939<br />

kontinuierlich erweitert. Durch das Groß-Hamburg-Gesetz<br />

wurde W<strong>and</strong>sbek 1938 nach Hamburg<br />

eingemeindet, so dass seine Selbständigkeit als Stadt<br />

endete und damit auch die Gartenstadt seitdem zu<br />

Hamburg gehört. Während des Zweiten Weltkrieges<br />

wurden große Teile W<strong>and</strong>sbeks durch Bomben zerstört.<br />

In der Gartenstadt wurden über 180 Wohnungen<br />

und damit etwa ein Drittel des Best<strong>and</strong>es<br />

zerbombt. Kaum ein Haus war ohne Schäden davongekommen.<br />

Der planmäßige Wiederaufbau und die<br />

Inst<strong>and</strong>setzung der beschädigten Gebäude waren<br />

auf Jahre unmöglich. Um den Verfall der Ruinen und<br />

den Diebstahl an Vermögenswerten zu verhindern,<br />

vergab die Genossenschaft die Ruinen an Interessenten<br />

zur Wiederherstellung in Eigenarbeit. Auf<br />

die Gestaltung der in Selbsthilfe wiedererst<strong>and</strong>enen<br />

Gebäude hatte sie indes kaum Einfl uss. Manches<br />

Haus wurde nie vollständig wiederaufgebaut oder<br />

hat bis heute noch ein ursprünglich als Provisorium<br />

errichtetes Flachdach. Erst ab 1948 konnte die<br />

Genossenschaft die Schäden systematisch beseitigen.<br />

Durch das Bezirksverwaltungsgesetz von 1949<br />

wurde W<strong>and</strong>sbek zu einem Stadtteil im neugeschaffenen,<br />

gleichnamigen Hamburger Bezirk. Zu ihm<br />

gehören neben der Gartenstadt der ehemals königliche Teil, also<br />

der damalige Fabrikort mit dem „Königsl<strong>and</strong>“, und der westliche,<br />

größere Teil Hinschenfeldes. Das östliche Hinschenfelde wurde<br />

Tonndorf zugeschlagen, das wie Marienthal ein eigenständiger<br />

Stadtteil wurde.<br />

Fertigstellung nach dem 2. Weltkrieg<br />

l O K A l G e s c h I c h T e<br />

Die Gartenstadt wird gegründet<br />

Fast 50 Jahre nach dem ersten Spatenstich entst<strong>and</strong> 1958/59 am<br />

Gartenstadtweg, an der Pillauer Straße und am Immergrünweg<br />

der letzte Bauabschnitt der Gartenstadt mit 128 Wohnungen.<br />

Da die bis dahin die <strong>Sie</strong>dlung prägende großzügige Bebauung<br />

mit Doppel- und Reihenhäusern angesichts der Wohnraum-<br />

Am 31. Januar 1910 gründeten zehn Männer in der Gaststätknappheit nicht <strong>mehr</strong> zeitgemäß war, wurde dabei erstmals von<br />

te „Zum alten Posthaus“ die Gartenstadt-Gesellschaft W<strong>and</strong>s- dieser traditionellen Bauform abgewichen, und die Genossenbek.<br />

Deren satzungsmäßiges Ziel war es, „in nächster Nähe der schaft errichtete Mehrfamilienhäuser in off ener Bauweise mit<br />

Großstadt Hamburg minderbemittelten Familien oder Personen vielen Grünfl ächen. Durch die vom Jungfernstieg über W<strong>and</strong>s-<br />

gesunde und zweckmäßige Wohnungen in eigens erbauten oder bek-Markt geführte Neubaustrecke der Hochbahn erhielt die<br />

angekauften Häusern mit oder ohne Gärten zu billigen Preisen Gartenstadt 1963 Anschluss an eine zweite U-Bahnlinie. Dazu<br />

zu verschaff en“. Zu diesem Zweck wurden Ländereien zwischen wurde der Bahnhof um einen zweiten Bahnsteig und eine Ab-<br />

dem W<strong>and</strong>sbeker Stadtteil Hinschenfelde und dem zu Bramfeld stellanlage erweitert.<br />

gehörenden Ortsteil Hellbrook erworben und bis 1914 mit zu- Obwohl sich W<strong>and</strong>sbek in den vergangenen Jahrzehnten zu<br />

nächst 179 Ein-, Zwei- und Mehrfamilienhäusern bebaut. Die einem modernen Großstadt-Stadtteil entwickelt hat, in dem<br />

ersten Gebäude entst<strong>and</strong>en am heutigen Goldlackweg, an der typische Nachkriegsbauten, Industrie und Gewerbe und der<br />

Tilsiter Straße, der Lesserstraße, der Stephanstraße und am Gar- Verkehr das Gesicht ganzer Straßenzüge bestimmen, blieb der<br />

tenstadtweg. Hinzu kamen der Bau von Ladengeschäften und ursprüngliche und eigenständige Charakter der Gartenstadt<br />

Werkstätten, um die Nahversorgung der <strong>Sie</strong>dler sicherzustellen. W<strong>and</strong>sbek in weiten Teilen erhalten. In gewisser Weise ist sie mit<br />

Der Anschluss an das Hamburger Nahverkehrsnetz erfolgte ihrer überwiegend gleichförmigen Bebauung und ihren Bewoh-<br />

1913 durch die Straßenbahn und 1918 durch die Eröff nung der nern aus meist einfachen Verhältnissen noch immer eine Welt<br />

Hochbahnhaltestelle „Hinschenfelde“ der Walddörferbahn, die <strong>für</strong> sich. Der <strong>Sie</strong>dlungsgedanke indes spielt schon lange keine<br />

bald in „W<strong>and</strong>sbek Gartenstadt“ umbenannt wurde. Dadurch, Rolle <strong>mehr</strong>. Die Gartenstadt-Gesellschaft W<strong>and</strong>sbek fi rmiert<br />

dass die Gartenstadt stets in genossenschaftlichem Eigentum heute als Wohnungsbaugenossenschaft Gartenstadt W<strong>and</strong>sbek<br />

blieb, waren die <strong>Sie</strong>dler vor Bodenspekulation geschützt und<br />

der Wertzuwachs der Gemeinschaft gesichert.<br />

e.G. und ist ein normales <strong>Wir</strong>tschaftsunternehmen, dessen Mieter<br />

marktübliche Mieten zahlen. Jan Heitmann<br />

15


P O R T R A I T<br />

16<br />

IM GesPRÄch MIT…<br />

…dem W<strong>and</strong>sbeker Bürgerschafts abgeordneten Olaf Böttger<br />

<strong>Wir</strong> treff en uns dort, wo der Puls der Hamburger Politik am<br />

stärksten schlägt: im Rathaus. In der Lobby vor dem Plenarsaal<br />

ist es noch verhältnismäßig ruhig, denn die Bürgerschaftssitzung<br />

beginnt erst in einer halben Stunde. Doch während unseres<br />

Gesprächs wird es in der Lobby lebendig. Immer <strong>mehr</strong> Abgeordnete<br />

bevölkern den Raum, führen unterein<strong>and</strong>er Gespräche,<br />

begrüßen Besucher, besprechen sich mit ihren Mitarbeitern oder<br />

geben ein Interview. „Politik wird eben nicht nur im Plenarsaal<br />

gemacht, sondern auch davor“ witzelt Böttger. In der Tat, hier<br />

scheinen schon viele Dinge besprochen und geklärt zu werden,<br />

bevor es in die Debatte geht.<br />

<strong>Sie</strong> sind vor über 30 Jahren von Schleswig-Holstein nach Hamburg<br />

gezogen. Warum <strong>haben</strong> <strong>Sie</strong> sich gerade W<strong>and</strong>sbek als Wohnort<br />

ausgesucht?<br />

Ausschlaggebend war, dass W<strong>and</strong>sbek der Wohnort meiner<br />

Ehefrau war und ist. Hier lässt es sich in naturnaher Umgebung<br />

sehr gut leben. Als ehemalige Kreisstadt des Kreises Stormarn<br />

ist W<strong>and</strong>sbek auch so etwas wie ein Stück alte Heimat <strong>für</strong> einen<br />

gebürtigen Schleswig-Holsteiner wie mich.<br />

Gefällt es Ihnen hier noch immer? Schließlich hat sich W<strong>and</strong>sbek<br />

in den vergangenen Jahrzehnten doch sehr verändert.<br />

Ja, uneingeschränkt! Trotz aller Veränderungen, der zunehmenden<br />

Urbanität und mancher Bausünde ist W<strong>and</strong>sbek ein<br />

lebenswerter und auch liebenswerter Stadtteil geblieben. Und in<br />

kaum einem <strong>and</strong>eren Hamburger Bezirk gibt es so viele unterschiedliche<br />

Lebensräume wie hier. Deshalb setze ich mich auch<br />

als Politiker <strong>für</strong> die Belange des Bezirks W<strong>and</strong>sbeks ein.<br />

Damit sind wir bei einem wesentlichen Teil Ihres Lebens. Seit<br />

Ihrer Jugend sind <strong>Sie</strong> politisch und sozial aktiv. Was <strong>haben</strong> <strong>Sie</strong><br />

bisher gemacht?<br />

In dieser Hinsicht bin ich schon früh durch mein Elternhaus<br />

geprägt worden. Von meinen Eltern habe ich gelernt, dass man<br />

sich in das Gemeinwesen einbringen muss. So bin ich zunächst<br />

zur Jungen Union, zum RCDS und zur CDU gekommen.<br />

Ihr Engagement ist doch aber nicht nur auf die Parteipolitik<br />

beschränkt.<br />

Nein, keineswegs. Ich war aber immer ein politischer Mensch.<br />

Schon als Jugendlicher habe ich die Teilung Deutschl<strong>and</strong>s als<br />

unerträglich empfunden. Dagegen konnte ich nichts machen,<br />

aber ich habe mich bemüht, etwas <strong>für</strong> die Menschen im <strong>and</strong>eren<br />

Teil Deutschl<strong>and</strong>s zu tun. Deshalb habe ich mich unter <strong>and</strong>erem<br />

in der Internationalen Gesellschaft <strong>für</strong> Menschenrechte <strong>für</strong> inhaftierte<br />

DDR-Bürger mit Flugblattaktionen eingesetzt. Es gibt<br />

aber auch gesellschaftliche Probleme und Missstände direkt vor<br />

unserer Haustür, gegen die jeder von uns etwas tun kann. Seit<br />

Mitte der 90er Jahre bin ich als Förderer bei den Guttemplern<br />

aktiv. Ich leiste damit meinen kleinen Beitrag in Richtung aktive<br />

Suchtgefährdeten-Hilfe und Beratung. Als Fachsprecher <strong>für</strong><br />

Drogen und Sucht der CDU-Bürgerschaftsfraktion bin ich diesen<br />

Weg konsequent weitergegangen.<br />

Und wie war Ihr Weg in der Politik?<br />

Eine Stimme W<strong>and</strong>sbeks in Hamburgs L<strong>and</strong>esparlament:<br />

Der Bürgerschaftsabgeordnete Olaf Böttger<br />

Olaf Böttger wurde am 30. April 1956 in Bad Segeberg geboren.<br />

Nach Abitur und Grundwehrdienst in Lütjenburg Studium der<br />

Betriebswirtschaftslehre in Hamburg. Tätigkeit bei einer Steuerberatungsgesellschaft,<br />

danach 21 Jahre Abteilungsleiter der<br />

Anlagen- und Investitionsabrechnung bei einem großen Verlagshaus.<br />

Anschließend war Böttger <strong>mehr</strong> als ein Jahr Direktor eines<br />

Seniorenpfl egeheims, seit 2009 ist er im Finanz– und Rechnungswesen<br />

bei der Hamburg Port Authority tätig. Er ist verheiratet<br />

und hat drei Kinder. Seine politische Laufbahn führte ihn über den<br />

Kerngebietsausschuss W<strong>and</strong>sbek und die Bezirksversammlung in<br />

die Hamburgische Bürgerschaft, der er seit 2004 angehört.<br />

Als Politiker habe ich erste Erfahrungen im Studierendenparlament<br />

der Universität Hamburg gemacht. Anschließend war<br />

und bin ich sowohl auf kommunaler wie auch auf bezirklicher<br />

und seit sechs Jahren auf Länderebene tätig.<br />

Warum dieses Engagement?<br />

Mein Lebensmotto lautet: Wer, wenn nicht wir, können<br />

die se Welt verändern. Auf den Ebenen, auf denen ich aktiv war<br />

und bin, geht es ja um die Gestaltung unseres unmittelbaren<br />

eigenen Lebensraumes. Deshalb habe ich mich zunächst auf<br />

kommunaler Ebene im Kerngebietsausschuss betätigt. Später<br />

bin ich in die Bezirksversammlung W<strong>and</strong>sbek gewählt worden<br />

und habe mich um die Belange des ganzen Bezirks gekümmert.<br />

Jetzt bin ich Abgeordneter der Bürgerschaft und beschäftige<br />

mich mit l<strong>and</strong>espolitischen Th emen. Trotzdem vergesse ich<br />

nicht, woher ich komme, und verliere auch W<strong>and</strong>sbek und<br />

meinen Wahlkreis Farmsen-Berne und Bramfeld-Steilshoop<br />

nicht aus dem Blick.


Kann denn ein einfacher Bürgerschaftsabgeordneter überhaupt<br />

viel bewirken?<br />

Ich denke ja. Man ist als Abgeordneter Teil der Gesetzgebung<br />

und kann sich durchaus <strong>für</strong> seine politischen Anliegen die Mehrheiten<br />

erkämpfen. Mir ist dies auch schon <strong>mehr</strong>fach gelungen.<br />

Wo liegen Ihre Schwerpunkte als L<strong>and</strong>espolitiker?<br />

Meine politischen Schwerpunkte liegen in der Sozial- und<br />

in der Gesundheitspolitik. Als Fachsprecher <strong>für</strong> Drogen und<br />

Sucht setze ich mich ganz besonders <strong>für</strong> das Ziel einer möglichst<br />

drogenfreien Jugend und Kindheit ein. Das im Jahre 2005<br />

eingeführte Rauchverbot an Hamburger Schulen trägt meine<br />

H<strong>and</strong>schrift.<br />

Gibt es auf diesem Gebiet in W<strong>and</strong>sbek besondere Probleme?<br />

Nein, keine besonderen Probleme, aber als größter Bezirk<br />

Hamburgs gehen leider die Probleme im Gesundheits- und<br />

Sozialbereich auch an W<strong>and</strong>sbek nicht vorbei.<br />

Was halten <strong>Sie</strong> von der so genannten direkten Demokratie durch<br />

Bürgerbegehren und Volksentscheide?<br />

Ich bin ein Verfechter der parlamentarischen Demokratie. Ein<br />

Abgeordneter wird mit Mehrheit vom Volk gewählt und <strong>für</strong> eine<br />

begrenzte Periode mit einem Vertrauensvorschuss ausgestattet.<br />

Warum soll es daneben noch weitere gesetzgebende Organe<br />

geben? Als Meinungsbild und Entscheidungshilfe <strong>für</strong> Politiker<br />

fi nde ich Bürgerbegehren gut, aber als zusätzliche Instanz in<br />

Konkurrenz zu gewählten Abgeordneten halte ich persönlich<br />

nicht viel davon. Als guter Demokrat trage ich aber die derzeitig<br />

gültigen Regelungen mit.<br />

Politik und Politiker genießen derzeit nicht den besten Ruf.<br />

Schmerzt <strong>Sie</strong> das?<br />

Ja, sehr. Die Masse meiner Kolleginnen und Kollegen sind<br />

anständige, engagierte und vor allem fl eißige Leute. Schwarze<br />

Schafe gibt es leider überall auf dieser Welt. <strong>Wir</strong> sind in Hamburg<br />

Feierabendpolitiker. Unsere Diäten sind fi nanziell so bemessen,<br />

dass wir alle noch einem „normalen“ Hauptberuf nachgehen.<br />

Somit stehen wir mitten im Alltagsleben. Allein dadurch vergessen<br />

wir nie unsere Herkunft und die Probleme vor Ort. Es<br />

sei auch einmal die Frage erlaubt: Wer ist heute schon bereit,<br />

<strong>für</strong> die Allgemeinheit 10 bis 15 Abende im Monat zu opfern? So<br />

schlimm können wir also nicht sein<br />

Was tun <strong>Sie</strong> selbst gegen dieses Politikerimage?<br />

Wann immer ich mich mit Mitbürgern unterhalte, versuche<br />

ich diesbezüglich aufklärend zu wirken und die Bürgerinnen und<br />

Bürger durch mein persönliches Verhalten vom Gegenteil zu<br />

überzeugen. Nichts wirkt <strong>mehr</strong>, als das persönliche Beispiel.<br />

Was wünschen <strong>Sie</strong> sich <strong>für</strong> W<strong>and</strong>sbek?<br />

Ich wünsche mir auch zukünftig ein h<strong>and</strong>lungsfähiges Bezirksamt<br />

mit einer guten Bezirksamtsleiterin bzw. einem guten Bezirksamtsleiter<br />

an der Spitze. Ferner wünsche ich mir natürlich auch<br />

weiterhin bürgerliche Mehrheiten in der Bezirksversammlung<br />

W<strong>and</strong>sbek. Für meinen Wahlkreis Farmsen-Berne/Bramfeld-Steilshoop<br />

wünsche ich mir stets die notwendige Unterstützung meiner<br />

politischen Freunde aus den <strong>and</strong>eren Stadtteilen des Bezirks.<br />

Dass es langsam auf 15.00 Uhr zugeht, merkt man an dem<br />

Strom, der dem Plenarsaal zustrebt. Als nur noch vereinzelte Abgeordnete<br />

die Treppe hochhasten, ist es Zeit. Unser Gespräch ist<br />

zu Ende. „Wenn der Präsident die Sitzung eröff net, muss ich auf<br />

meinem Platz sitzen“, sagt Böttger, rückt den Krawattenknoten<br />

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18<br />

Rahlstedt:<br />

BAhnhOfsGeBÄUDe sTehT seIT 5 JAhRen leeR<br />

Künstler fordern ein Kulturzentrum. Die Deutsche Bahn sucht<br />

einen Investor. Als Visitenkarte <strong>für</strong> Rahlstedt eignet sich gegenwärtige<br />

der Leerst<strong>and</strong> kaum.<br />

Der ICE aus Kopenhagen wirbelt mächtig Staub auf. Die<br />

Fahrgäste auf dem Bahnsteig gehen in Deckung. Gleich danach<br />

rauscht ein Regionalzug aus Lübeck vorbei und am Gegengleis<br />

fährt die Bahn nach Bad Oldesloe ein. Seit Ende vergangenen Jahres<br />

fahren die Züge zwischen Lübeck und Hamburg im Halbstundentakt<br />

ohne Halt durch Rahlstedt.<br />

Freitag nachmittags herrscht reger<br />

Betrieb an der Haltestelle Hamburg-Rahlstedt.<br />

Die Züge aus der<br />

City und aus Bad Oldesloe bringen<br />

die Pendler nach Hause. Wer hier<br />

aussteigt, muss das Nadelöhr einer<br />

neuen Gleisuntertunnelung passieren.<br />

Der Bahnhof ist geschlossen.<br />

Die Fahrkarten gibt es an den Automaten.<br />

Geschützte Unterstellräume<br />

<strong>für</strong> Fahrgäste bei nasskaltem Wetter<br />

will sich die Bahn trotz steigender<br />

Fahrpreise nicht <strong>mehr</strong> leisten. Leerst<strong>and</strong><br />

erscheint günstiger <strong>für</strong> das<br />

Unternehmen.<br />

Seit rund fünf Jahren steht das<br />

alte Bahnhofsgebäude leer. In den<br />

barackenartigen Nebengebäuden<br />

residieren ein Friseur, ein Lagerverkauf,<br />

Billigbäcker, eine Spielhalle. Gegenüberliegend beginnt die<br />

Fußgängerzone, die sich in zwei Einkaufmeilen teilt. Ein Eiscafé<br />

befi ndet sich auf der Mitte des Bahnhofsvorplatzes. Von ihm aus<br />

führt die gewundene Betontreppe zu den Gleisen. Ein Taxist<strong>and</strong><br />

nebenan trägt kaum zur optischen Aufwertung des Ortskerns<br />

bei. Und das verrammelte Bahnhofsgebäude wirkt zunehmend<br />

fehlplaziert. Das Gebäude ist das einzige mit historischem Wert<br />

im Rahlstedter Zentrum. Die Rahlstedter L<strong>and</strong>bevölkerung hatte<br />

1893 der Bahn das Grundstück und 14.000 Goldmark <strong>für</strong> das<br />

Bauwerk geschenkt.<br />

Vor sechs Jahren noch gab es einen städtebaulichen „Rahmenplan“,<br />

der eine kulturelle Nutzung des alten Bahnhofs vorsah.<br />

Doch der ist längst in der Versenkung verschwunden. Die<br />

Deutsche Bahn, noch immer Eigentümerin des Gebäudes, will<br />

den Bahnhof verkaufen. Ein Investor, der bereits Interesse bekundet<br />

hätte, sei kurz vor der Vertragsunterzeichnung abgesprungen,<br />

berichtete der SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Ole<br />

Th orben Buschhüter im März dieses Jahres. Danach folgte eine<br />

weitere Ausschreibung bis im April. Die Bahn holte nach eigenen<br />

Informationen weitere Gebote ein. Deren Auswertung war bis<br />

Redaktionsschluss noch nicht spruchreif.<br />

„Das Bahnhofsareal ist nicht irgendein Grundstück, sondern<br />

von großer städtebaulicher Bedeutung, weil hier die beiden Fußgängerzonen<br />

des Ortskerns aufein<strong>and</strong>ertreff en“, betont Busch-<br />

hüter. Er fordert, die Öff entlichkeit in den weiteren Prozess mit<br />

einzubeziehen. Vasco Schultz von der Fraktion „die Linke“ in der<br />

Bezirksversammlung W<strong>and</strong>sbek forderte schon vor zwei Jahren<br />

die Stadt auf, das Gelände zu kaufen. Doch die Stadt verfolgt mit<br />

ihren Immobilien längst <strong>and</strong>ere Prioritäten: Öff entliche Fläche<br />

werden international vermarktet und privatisiert.<br />

Der Blick vom Bahnsteig auf den Leerst<strong>and</strong> eignet sich bisweilen<br />

kaum als Visitenkarte <strong>für</strong> den Hamburger Vorort. Eine<br />

trostlose Schmuddelecke,<br />

rund 1.000 Quadratmeter<br />

groß. Dennoch: „Der Gedanke<br />

an einen Abriss des<br />

liebgewordenen Bahnhofs<br />

fällt manchem schwer“,<br />

meint der SPD-Abgeordnete<br />

Buschhüter. Vielleicht<br />

Den verwaisten Bahnhof<br />

beleben – das hat sich das<br />

Kulturwerk auf die Fahnen<br />

geschrieben.<br />

Bilder: Rainer Kreuzer


werde irgendwann eine S-Bahnverbindung zur Innenstadt errichtet. Dann müssten<br />

neue Gleise verlegt werden, wo jetzt das Bahnhofsgebäude steht.<br />

Rahlstedt, mit 86.000 Einwohnern fast so groß wie Flensburg, hätte eine <strong>and</strong>ere<br />

Nutzung des Areals nötig. Das meinen zumindest die Aktivisten vom Verein<br />

„Kulturwerk-Rahlstedt“. Der Stadtteil hat weder ein Kino, noch ein Th eater oder<br />

Kulturzentrum vorzuweisen. Im August vergangenen Jahres hatte das Kulturwerk<br />

das Bahnhofsgebäude <strong>für</strong> einen Tag von der Bahn angemietet und kulturell belebt.<br />

Eine Besetzung wie im Gängeviertel folgte daraus nicht. Doch der Trend ist auch<br />

in Rahlstedt angekommen: Kultur statt Leerst<strong>and</strong> und Abriss.<br />

Selbst wenn ein neuer Investor das historische Bahnhofsgebäude abreißen sollte,<br />

bliebe noch eine Menge Zeit zur kulturellen Nutzung, rechnet sich das „Kulturwerk<br />

Rahlstedt“ aus. Der Verein „Kulturwerk Rahlstedt“ ist erst im Sommer 2009<br />

gegründet worden. Auf seiner Homepage verkündet er: „Vereinsgründung und<br />

ein Festival sind erste Schritte auf dem Weg zur Errichtung eines Kulturzentrums<br />

in Rahlstedt. Schon auf dem Wege dahin soll praktiziert werden, was den<br />

Geist des Zentrums ausmachen wird: Bildung eines weltoff enen, kulturfröhlichen<br />

Rahlstedt-Bewusstseins, das niem<strong>and</strong>en ausgrenzt und Zukunft als gemeinschaftliche<br />

Herausforderung zur Gestaltung anpackt.“ Am gegenwärtigen Zust<strong>and</strong> des<br />

Stadtteils bemängeln die Aktivisten: „Rasches Bevölkerungswachstum, aber kaum<br />

Begegnungsmöglichkeiten. Ein Einkaufszentrum <strong>für</strong> Geschäfte – aber kein Kulturzentrum<br />

<strong>für</strong> Kunst und Begegnung.“<br />

Der Verein wendet sich an alle Bürgerinnen und Bürger, die sich <strong>für</strong> Kultur<br />

interessieren, und freut sich über Verstärkung. In der Bücherhalle Rahlstedt veranstaltet<br />

der Verein „Werkgespräche“. Autoren aus Hamburg lesen in Rahlstedt.<br />

Unterstützt wird das „Kulturwerk Rahlstedt“ von der Initiative „Anstiften!“ der<br />

Körber-Stiftung. Wer sich <strong>für</strong> die Aktivitäten des Vereins „Kulturwerk Rahlstedt“<br />

näher interessiert und im Stadtteil aktiv werden möchte, fi ndet weitere Informationen<br />

auf der Internetseite www.kulturwerk-rahlstedt.de. Rainer Kreuzer<br />

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19


M O B I l e s l e B e n<br />

20<br />

DOPPelTe BAlAnce<br />

Das Motorrad-Trial-Projekt W<strong>and</strong>sbek hilft Jugendlichen<br />

von der schiefen Bahn<br />

Sport ist eine sinnvolle pädagogische Maßnahme zur Betreuung<br />

sozial gefährdeter oder straff ällig gewordener Jugendlicher. Das<br />

Jugendhilfezentrum W<strong>and</strong>sbek der Hamburger Kinder- und Jugendhilfe<br />

e.V. geht dabei mit seinem Motorrad-Trial-Projekt einen<br />

neuen und besonders viel versprechenden Weg. Motorrad-Trail<br />

ist eine Sportart, die mit speziell zu diesem Zweck konstruierten<br />

Motorrädern betrieben wird. Dabei geht es nicht um Geschwindigkeit,<br />

sondern um die möglichst fehlerfreie Bewältigung eines<br />

Hindernisparcours. Das erfordert ein hohes Maß an Geschicklichkeit,<br />

Konzentration und Körperbeherrschung. Zwei mal in<br />

der Woche <strong>haben</strong> die Jugendlichen auf dem Verkehrsübungsplatz<br />

in Billbrook die Möglichkeit, sich dieser Herausforderung zu<br />

stellen und so besondere, persönlichkeitsbildende Erfahrungen<br />

zu sammeln. Durch die Balance auf dem Motorrad fi nden die<br />

Jugendlichen ihre Balance im Leben wieder.<br />

Derzeit werden in dem vor über drei Jahren ins Leben gerufenen<br />

Motorrad-Trial-Projekt acht Jugendliche im Alter von 16<br />

Sicherheit als roter Faden:<br />

Die Historie der Hauptuntersuchung<br />

Die Untersuchung von Fahrzeugen gibt es schon seit über hundert<br />

Jahren. Wie heute bei der Hauptuntersuchung (HU) st<strong>and</strong><br />

auch damals die Verkehrssicherheit im Fokus. Rost. Über lange<br />

Jahre verursachte er ein fl aues Gefühl im Magen derjenigen, die<br />

sich zum HU-Termin aufmachten. Heute spielt der Rost keine Rolle<br />

<strong>mehr</strong>, ehe das Auto nicht zehn, zwölf Jahre auf dem Buckel hat. Bei<br />

den Prüfern selbst wurden früher eher die Knie in Mitleidenschaft<br />

gezogen. Älteren Sachverständigen ist der „Kniescheiben-Termin“<br />

noch ein Begriff . Ehe es Hebebühnen und Gruben gab, mussten<br />

die TÜV HANSE-Experten nämlich auf die Knie, um ein Auto<br />

auf Herz und Nieren prüfen zu können. Von der technischen Entwicklung<br />

zur Historie der Organisation. Die beginnt, als im Jahre<br />

1866 in Mannheim der erste Dampfkessel-Revisionsverein gegründet<br />

wird; ein erster Vorläufer von TÜV SÜD. Im Jahre 1906<br />

überträgt der Reichskanzler den Dampfkessel-Prüfvereinen die<br />

Untersuchung von Fahrzeugen. Mit Paragraf 29 der Straßenverkehrs-Zulassungsordnung<br />

(StVZO) entsteht im Jahre 1938 eine<br />

rechtliche Fundstelle <strong>für</strong> die Fahrzeug-Untersuchung, die es – in<br />

fortgeschriebener Form – bis heute gibt. Zeitsprung in die 50er<br />

Jahre: Fahrzeughalter werden verpfl ichtet, Auto und Co. regelmäßig<br />

zur Hauptuntersuchung vorzufahren. An den Termin werden sie<br />

behördlich erinnert. Zu Beginn der 60er Jahre die nächste Änderung:<br />

Die Autofahrer müssen sich selbst darum kümmern, ihren<br />

Wagen rechtzeitig „vorzuführen“. Damit das auch klappt, wird die<br />

Prüfplakette eingeführt. Die Plakette gibt es bis heute. Die meisten<br />

Autofahrer bekommen sie auf Anhieb, wenn sie zur Haupt- oder<br />

Abgasuntersuchung kommen – es besteht also kein Grund, vor dem<br />

Prüftermin Bammel zu <strong>haben</strong>. Weitere Informationen zur HU gibt<br />

es unter www.tuev-hanse.de.<br />

bis 21 Jahren betreut. Alle sind zuvor mit dem Gesetz in Konfl ikt<br />

geraten, <strong>haben</strong> Drogen konsumiert oder auf <strong>and</strong>ere Weise gegen<br />

die gesellschaftlichen Normen verstoßen. <strong>Sie</strong> sind in intensiv<br />

teilbetreuten Wohneinrichtungen untergebracht oder werden<br />

vom Jugendhilfezentrum ambulant betreut. Während es sonst<br />

schwierig ist, Jugendliche <strong>für</strong> pädagogische Maßnahmen zu<br />

begeistern, kann Shahrokh Naderipour, der Leiter des Projekts,<br />

nicht über mangelndes Interesse klagen. Er ist stolz auf seine<br />

Schützlinge, und das merkt man ihm deutlich an: „Wenn sie zu<br />

uns kommen, halten sie sich <strong>für</strong> cool, stark und unschlagbar.<br />

Hier aber stoßen sie schnell an ihre Grenzen. Nach einiger Zeit<br />

aber beherrschen sie die Maschine, nehmen neue Fähigkeiten<br />

an sich wahr und bekommen so Bestätigung und ein neues<br />

Selbstwertgefühl. Das wiederum hat positive Auswirkungen auf<br />

ihr Sozialverhalten.“<br />

Die Idee, Jugenderziehung mit Motorradfahren zu kombinieren,<br />

kam dem begeisterten Motorradfahrer, der bei der Ham-


urger Kinder- und Jugendhilfe angestellt ist,<br />

als er von ähnlichen Maßnahmen in <strong>and</strong>eren<br />

Bundesländern hörte. Nachdem er sich dort<br />

informiert hatte, gründete Naderipour das<br />

W<strong>and</strong>sbeker Motorrad-Trail-Projekt. Auf einer<br />

von der Verkehrswacht angemieteten Fläche<br />

auf dem Verkehrsübungsplatz wurden Hügel<br />

aufgeschüttet und Hindernisse angelegt. Daneben<br />

steht ein Container, in dem die Motorräder<br />

untergestellt werden. Bei schlechtem Wetter<br />

kann hier auch gebastelt werden. Den Jugendlichen<br />

stehen sieben Trial-Maschinen, die erforderliche<br />

Schutzausrüstung und Werkzeug<br />

zur Verfügung. Die Kosten trägt das Jugendamt,<br />

aber es gibt auch Sponsoren wie die Hamburger<br />

Sparkasse und die Sparda Bank, die das Projekt<br />

fi nanziell und materiell unterstützen.<br />

Es geht beim Motorrad-Trail nicht nur um<br />

Action und um individuelle Fähigkeiten wie<br />

Konzentration, Geschicklichkeit und Fahrdisziplin,<br />

sondern auch darum, gemeinsam Ziele<br />

zu erreichen. Wenn die Jugendlichen unter Anleitung<br />

zusammen an den Maschinen schrauben<br />

und sich gegenseitig helfen, lernen sie, dass<br />

man gemeinsam <strong>mehr</strong> erreichen kann als allein.<br />

Dies fördert die Eigen- und Mitverantwortung,<br />

steigert die Toleranz und verhilft<br />

so zu sozialer Kompetenz. Durch das Gemeinschaftserlebnis<br />

werden Beziehungen<br />

aufgebaut und Konfl ikte zwischen Einzelnen<br />

und in der Gruppe friedlich gelöst. So<br />

werden Aggressionen, die sonst destruktiv<br />

ausgelebt werden, ohne negative Auswirkungen<br />

auf das soziale Umfeld abgebaut.<br />

Durch den Umgang mit <strong>and</strong>eren, ebenfalls<br />

schwierigen Charakteren, das Beherrschen<br />

der herausfordernden Technik und<br />

das Bewältigen der eigenen Schwächen<br />

arbeiten die Jugendlichen bewusster an<br />

sich und ihren Problemen. Naderipour ist<br />

vom Erfolg seiner erzieherischen Arbeit<br />

überzeugt: „Das Motorrad-Trial-Projekt<br />

hat sich als sinnvolle Freizeitgestaltung <strong>für</strong><br />

auff ällig gewordene Jugendliche und als<br />

pädagogische Maßnahme voll bewährt.“<br />

Jan Heitmann<br />

Motorradfahren schult Geschicklichkeit<br />

und Körperbeherrschung.<br />

Bilder: Hamburger Kinder und Jugendhilfe e.V.<br />

M O B I l e s l e B e n<br />

21


M O B I l e s l e B e n<br />

22<br />

MOBIles InTeRneT<br />

Der ständige Zugriff auf das Web<br />

Vorbei sind die Zeiten, in denen man lediglich vom Arbeitszimmer<br />

aus im Internet surfen konnte. Hot Spots und UMTS<br />

sind die Zauberwörter, die das mobile Internet ermöglicht <strong>haben</strong>.<br />

<strong>Wir</strong> verraten nun, wie all das funktioniert.<br />

Wurde meine E-Mail Bewerbung bereits beantwortet? Bin<br />

ich bei ebay noch der Höchstbietende? Und überhaupt: Welche<br />

Neuigkeiten <strong>haben</strong> sich in der Welt ereignet? Gerade wenn wir<br />

unterwegs sind und keinen Zugang zum Internet <strong>haben</strong>, stellen<br />

wir uns solche Fragen. Glücklicherweise können wir diesem<br />

Problem nun ein Ende setzen. Dank des Aufschwungs der mobilen<br />

Arbeitsgeräte (Laptop, Netbook, Smartphone usw.) sind<br />

vielerlei Möglichkeiten entst<strong>and</strong>en, um unterwegs auf das Web<br />

zuzugreifen.<br />

Hot Spots: Die öffentlichen Zugriffspunkte<br />

Mit einem integriertem WLAN oder einem WLAN-Stick ist<br />

der Zugang zum Internet schnell hergestellt. An öff entlichen Plätzen,<br />

wie Flughäfen, Bahnhöfen, Hotels etc., sind die drahtlosen<br />

Internetzugriff spunkte ver<strong>mehr</strong>t zu fi nden. Der Verbindungsaufbau<br />

ist ebenso simpel wie bei dem heimischen WLAN-Netzwerk.<br />

Einfach den WLAN-Empfang am Computer aktivieren,<br />

nach dem drahtlosen Netzwerk suchen und eine Verbindung<br />

aufbauen. Je nach Anbieter kann der Hot Spot Zugang kostenlos<br />

oder kostenpfl ichtig sein.<br />

Wichtiger als die Kosten sollte jedoch die Sicherheit sein.<br />

Gerade bei dem Umgang mit sensiblen Daten, zum Beispiel bei<br />

Online-Bankgeschäften, möchte man vor Spionen geschützt<br />

sein. Grund genug, um vor dem Verbindungsaufbau nach der<br />

Verschlüsselungstechnik zu fragen. Sofern es keine Verschlüsselung<br />

gibt oder lediglich den unsicheren WEP-St<strong>and</strong>ard, kann<br />

die Nutzung nicht empfohlen werden. H<strong>and</strong>elt es sich hingegen<br />

um das WPA- oder (noch besser) das WPA2 Verfahren, wäre<br />

man auf der sicheren Seite.<br />

Stellt sich nur noch die Frage, wie man einen Hot Spot Zugang<br />

fi nden soll. Gerade wenn man in einer fremden Stadt ist, würde<br />

sich die Suche schwierig gestalten. Glücklicherweise aber gibt<br />

es spezielle Softwares wie auch Internetseiten. Das Programm<br />

Jiwires WiFi Hotspot Finder (kostenloser Download im Internet)<br />

ermöglicht zum Beispiel eine Suche nach dem nächsten<br />

Zugriff spunkt. Mehr als 100.000 Hot Spots in 117 Ländern sind<br />

hier zu fi nden. Sogar zwischen kostenlosen und kostenpfl ichtigen<br />

Zugriff spunkten unterscheidet das Programm. Die Alternative<br />

sind spezielle Internetseiten wie zum Beispiel www.hotspot-locations.com.<br />

Der Vorteil gegenüber der Software ist, dass solche<br />

Seiten ständig aktualisiert werden und man somit immer auf<br />

dem neuesten St<strong>and</strong> ist.<br />

UMTS: Die schnelle Internetverbindung <strong>für</strong> unterwegs<br />

So toll das Angebot mit den Hot Spots auch sein mag, so ist<br />

die Mobilität doch sehr eingeschränkt. Die Reichweite dieser<br />

Internetzugriff spunkte beträgt meist nur 100 Meter. Möchten<br />

wir also während der Bahnfahrt, im Auto oder am Str<strong>and</strong> im<br />

Internet surfen, wird eine <strong>and</strong>ere Lösung benötigt: das UMTS<br />

Netz. Der Mobilfunkst<strong>and</strong>ard der dritten Generation wurde im<br />

Jahre 2004 eingeführt und hat seitdem einen hohen Stellenwert<br />

in der Internetgemeinde eingenommen. Dank dieser schnellen<br />

Datenübertragung können wir uns von unterwegs aus fast ebenso<br />

schnell durch das Internet bewegen wie zu Hause per DSL.<br />

Möchten wir nun in die Welt des mobilen Internets einsteigen,<br />

wird zunächst einmal die passende Hardware benötigt. Wer ein<br />

UMTS-Mobiltelefon besitzt, kann direkt damit auf das Web zugreifen<br />

oder es per Bluetooth bzw. USB-Kabel mit einem Laptop<br />

verbinden, so dass das H<strong>and</strong>y praktisch die Rolle eines Modem<br />

einnimmt. Wer hingegen kein solch modernes H<strong>and</strong>y besitzt,<br />

wäre mit einem UMTS-Stick gut beraten. Sim-Karte einlegen,<br />

Stick am Laptop anschließen und schon können wir durch das<br />

Internet surfen. Einziger Nachteil ist, dass die Sim-Karte vor jeder<br />

Internetnutzung aus dem H<strong>and</strong>y genommen und in den Stick<br />

gelegt werden müsste. Aber auch <strong>für</strong> dieses Problem gibt es eine<br />

Lösung: Gegen eine Bereitstellungsgebühr (meist zwischen 15<br />

und 25 Euro) bieten die meisten Mobilfunkanbieter eine zweite<br />

Sim-Karte an, so dass eine Karte <strong>für</strong> das H<strong>and</strong>y und die <strong>and</strong>ere<br />

Karte <strong>für</strong> den Stick verwendet werden kann.<br />

Die Tarife<br />

Wenn die erforderliche Hardware vorh<strong>and</strong>en ist, würde man<br />

am liebsten sofort die ersten Internetseiten aufrufen. Aber bitte<br />

nicht zu voreilig! Ohne einen passenden UMTS-Tarif würde die<br />

Internetnutzung nämlich zu einem teuren Vergnügen werden.<br />

Ein einziger Seitenaufruf könnte bereits <strong>mehr</strong>ere Euro kosten.<br />

Ein preisgünstiger Tarif ist also unverzichtbar. Die Mobilfunkanbieter<br />

bieten Zeittarife, Volumentarife und Flatrates an. Letzteres<br />

ist <strong>für</strong> Vielsurfer die beste Wahl. Für Gelegenheitssurfer bleibt<br />

die Wahl zwischen Zeittarifen und Volumentarifen (Abrechnung<br />

nach Datenmengen). Dass die Volumentarife derzeit beliebter<br />

sind, hat einen einfachen Grund. Wenn man sich nämlich aus<br />

den Ballungsgebieten entfernt, wird die Verbindung meist deutlich<br />

langsamer, und ein Seitenaufruf kann plötzlich <strong>mehr</strong>ere<br />

Minuten dauern. Mit einem Zeittarif käme das teuer, weil jede<br />

einzelne Minute berechnet wird. Bei einem Volumentarif spielt<br />

die Zeit hingegen keine Rolle. Ob eine Internetseite nun innerhalb<br />

einer Sekunde oder erst nach zehn Minuten geladen ist; die<br />

Kosten wären identisch.<br />

Was ist UMTS?<br />

UMTS (Universal Mobile Telecommunications System) ist<br />

der Mobilfunkst<strong>and</strong>ard der dritten Generation und somit der<br />

Nachfolger des GSM (Global System for mobile Communications).<br />

Die Datenübertragung erreicht Geschwindigkeiten<br />

von bis zu 7,2 Megabyte pro Sekunde. Eine Erweiterung dieses<br />

Übertragungsverfahren ist das HSDPA (High Speed Downlink<br />

Packet Access) mit bis zu 13,98 Megabyte pro Sekunde. Einziger<br />

Wermutstropfen ist, dass die schnellen Geschwindigkeiten nicht<br />

fl ächendeckend verfügbar sind und gerade in ländlichen Gegenden<br />

weiterhin lange Ladezeiten vorkommen.<br />

Oliver Jensen


sTADTPlAnUnG MIT hInDeRnIssen<br />

In Jenfeld soll Hamburgs zweitgrößtes Bauvor<strong>haben</strong> realisiert werden<br />

Viel Grün, ein künstlicher Wasserlauf und moderne familiengerechte<br />

Häuser. Noch ist es nur eine Vision, doch in den kommenden<br />

Jahren soll auf dem Gelände der Lettow-Vorbeck-Kaserne<br />

in W<strong>and</strong>sbek-Jenfeld Hamburgs zweitgrößtes Bauvor<strong>haben</strong><br />

nach der Hafen City realisiert werden. Die Stadt Hamburg hat<br />

das 35 Hektar große Gelände südlich der Kuehnstraße zwischen<br />

der Jenfelder Allee und der Charlottenburger Straße schon vor<br />

einigen Jahren vom Bund gekauft. Anfang des Jahres <strong>haben</strong> die<br />

Abbrucharbeiten an den Kasernengebäuden begonnen.<br />

Konturen eines neuen Quartiers<br />

Geplant ist der Bau von 770 Wohneinheiten vorwiegend in<br />

Stadt- und Reihenhäusern sowie in Einzel-, Doppel- und einigen<br />

Mehrfamilienhäusern. Der in einem <strong>mehr</strong>stufi gen Wettbewerb<br />

ausgezeichnete städtebauliche Entwurf sieht ein neues urbanes<br />

Quartier vor, in dem einmal 2.000 Menschen leben sollen. Zentraler<br />

Best<strong>and</strong>teil wird ein in Ost-West-Richtung verlaufender<br />

Park sein, in dessen Mitte ein künstlicher See entstehen soll.<br />

Bei der Planung des Viertels wich man bewusst von der vorh<strong>and</strong>enen<br />

rechtwinklig gegliederten Struktur der Kaserne ab.<br />

Ein Netz von neuen Straßenverbindungen ohne Sackgassen<br />

soll nun das Gelände durchziehen. Auf Vorgärten wird größtenteils<br />

verzichtet, und alle Reihen- und Mehrfamilienhäuser<br />

werden direkt am Gehweg der befahrbaren Wohnstraßen liegen.<br />

Auf diese Weise soll eine städtische Straßenr<strong>and</strong>bebauung mit<br />

begrünten Innenhöfen entstehen, die eher an die Hamburger<br />

Altbauviertel erinnert. Viel Wert legen die Planer auch auf ein<br />

abwechslungsreiches Erscheinungsbild. Daher soll kein Haus<br />

dem Nachbarhaus gleichen, sondern die Gebäude müssen sich<br />

durch Form, Material oder Farbe vonein<strong>and</strong>er unterscheiden.<br />

Durch Gestaltungsregeln wird dennoch sicher gestellt, dass zwar<br />

eine lebendige aber doch architektonisch geordnete Fassadenstruktur<br />

entsteht. Angrenzend an die bestehende gewerbliche<br />

Nutzung am nordöstlichen R<strong>and</strong> des Plangebietes ist ein kleines<br />

Gewerbegebiet vorgesehen.<br />

Diese städtebauliche Idee sollte eigentlich Ende des vergangenen<br />

Jahres mit dem Bebauungsplan „Jenfeld 23“ rechtsverbindlich<br />

beschlossen werden. Doch die Sache ist ins Stocken<br />

geraten. Bei ihrer ambitionierten Planung <strong>haben</strong> das Bezirksamt<br />

und die Stadtentwicklungsbehörde die Erschließungskosten<br />

off ensichtlich zu niedrig berechnet, so dass diese jetzt auf nicht<br />

Die Lettow-Vorbeck-Kaserne heute Bild: Jan Heitmann<br />

realisierbare 55.000 Euro pro Wohneinheit angestiegen sind.<br />

Diese Summe müsste jeder, der auf dem ehemaligen Kasernengelände<br />

bauen will, zusätzlich zu den Grunderwerbs- und<br />

Baukosten aufbringen. Damit droht das ganze Bauprojekt zu<br />

scheitern, es sei denn, die Stadt würde sich mit einem zweistelligen<br />

Millionenbetrag an den Erschließungskosten beteiligen<br />

oder eine wirtschaftlichere Lösung fi nden. Diese Lösung scheint<br />

das Bezirksamt in einer Erhöhung der Baudichte zu sehen. Der<br />

Bebauungsplan liegt erneut öff entlich aus. Statt der ursprünglich<br />

vorgesehenen 720 Wohneinheiten weist der Planentwurf jetzt<br />

weitere 50 Wohneinheiten in Geschossbauweise aus. Außerdem<br />

sollen neue Regelungen in Bezug auf den Denkmalschutz und<br />

zusätzliche Einzelh<strong>and</strong>elsfl ächen getroff en werden.<br />

Das Aus <strong>für</strong> ein Stück W<strong>and</strong>sbeker Militärgeschichte<br />

B A U e n U n D W O h n e n<br />

Wie auch immer die endgültige Planung aussehen wird, das<br />

Schicksal der Lettow-Vorbeck-Kaserne ist nach 75 Jahren besiegelt.<br />

Dort, wo heute noch die massiven Kasernengebäude die<br />

Gegend prägen, herrschte Anfang der 1930er Jahre ländliche<br />

Idylle. Doch dann begann die Wehrmacht, im Zuge der Wiederaufrüstung<br />

im heutigen Bezirk W<strong>and</strong>sbek <strong>mehr</strong>ere große<br />

Kasernenanlagen zu errichten. Im Jahre 1934 erwarb der Reichsfi<br />

skus, teilweise auf Kosten der Stadt W<strong>and</strong>sbek, als erstes in<br />

Jenfeld beiderseits des Loher Weges Ländereien und Kleingärten<br />

zum Bau von zwei Infanteriekasernen. Zunächst errichtete die<br />

Wehrmacht in den Jahren 1934/35 auf einer 11 Hektar großen<br />

Fläche eine Kaserne <strong>für</strong> das II. Bataillon des neu aufgestellten<br />

motorisierten Infanterieregiments 69. Es zog im Oktober 1935<br />

ein. In den Jahren 1935/36 entst<strong>and</strong> nebenan die 19 Hektar große<br />

Kaserne <strong>für</strong> das I. Bataillon, dessen erste Kompanien im April<br />

1936 eintrafen. Im Frühjahr 1937 folgten die restlichen Teile des<br />

Bataillons; der Erwerb weiterer Baufl ächen und die Fertigstellung<br />

der Kaserne zogen sich indes noch bis in die Kriegszeit hin. Dem<br />

Regiment übertrug man die Fortführung der Tradition der Deutschen<br />

Schutztruppen, die während der Kaiserzeit die deutschen<br />

Kolonien in Afrika militärisch gesichert hatten. Zur Erinnerung<br />

an die ehemaligen Komm<strong>and</strong>eure erhielt die westliche Kasernenanlage<br />

im Februar 1937 den Namen Lettow-Vorbeck-Kaserne,<br />

die <strong>and</strong>ere im April 1938 den Namen Estorff -Kaserne. Zur<br />

gleichen Zeit wurde der Loher Weg in Tangastraße umbenannt.<br />

Der Name sollte an den <strong>Sie</strong>g deutscher Kolonialtruppen über ein 23<br />

weiter auf Seite 25<br />

23


Den Menschen helfen<br />

Michaela Wackeroth leitet das W<strong>and</strong>sbeker GBI-Büro<br />

Seit rund 40 Jahren begleitet das W<strong>and</strong>sbeker Büro des Großhamburger<br />

Bestattungsinstituts rV (GBI) Menschen in Trauer.<br />

Michaela Wackeroth übernahm die Geschäftstelle am U-Bahnhof<br />

Ritterstraße vor einem Jahr.<br />

Für das GBI arbeitet sie seit acht Jahren. Ursprünglich hat<br />

die 42jährige zwei Berufe gelernt; sie machte zunächst eine<br />

h<strong>and</strong>werkliche Ausbildung und absolvierte dann eine kaufmännische<br />

Lehre. <strong>Sie</strong> begann 1995 bei einem <strong>and</strong>eren Hamburger<br />

Bestatter zu arbeiten und lernte dort ihr Metier gründlich<br />

kennen.<br />

Ihr Ziel ist die ganzheitliche Betreuung ihrer Kunden. Menschen,<br />

die zu ihr kommen, sind in einer Ausnahmesituation und<br />

verhalten sich nicht so rational wie sonst. Um mit ihnen die beste<br />

Lösung zu finden, setzt sie auf Intuition und Menschenkenntnis.<br />

Denn es kommen ganz unterschiedliche Charaktere zu ihr. „Vom<br />

kalkulierenden Geschäftsmann bis zur normalen Hausfrau sind<br />

alle vertreten“, erzählt Michaela Wackeroth.<br />

Und sie unterstützt die Menschen bei den vielen Schwierigkeiten<br />

eines Trauerfalls und beim Umgang mit der Trauer<br />

selbst. Für sie gehört das zu ihrer Berufung: „Wenn ich helfen,<br />

kann, ist es <strong>für</strong> mich das Schönste, was es gibt“, sagt sie über<br />

ihre Motivation.<br />

GBI heißt Wärme,<br />

Vertrauen,<br />

Empathie<br />

und Sorge<br />

um die Trauer<br />

Das GBI-Angebot ist auch am St<strong>and</strong>ort W<strong>and</strong>sbek breit gefächert.<br />

Seit seiner Gründung im Jahre 1920 durch die Gewerkschaften,<br />

einen Konsumverein und die AOK bietet das Institut<br />

allen Hamburgern eine sozialadäquate Bestattung. Richtschnur<br />

sind Werte wie Empathie und menschliche Wärme. Das GBI<br />

folgt einen ganzheitlichen Ansatz, der Bestattungsleistung und<br />

Trauerbegleitung gleichermaßen einschließt.<br />

In W<strong>and</strong>sbek ist Michaela Wackeroth <strong>für</strong> die Beratung zuständig.<br />

Außerdem macht sie kostenlos Hausbesuche im Stadtteil.<br />

GBI-Mitarbeiter übernehmen Abwicklung und Gestaltung der<br />

Trauerfeier. <strong>Sie</strong> selbst ist zu den Kernzeiten von 10.00 Uhr bis<br />

13.00 Uhr und nach Vereinbarung im Büro. Außerdem ist die<br />

GBI rund um die Uhr telefonisch erreichbar.<br />

Interessierte können mit der GBI einen Vorsorgervertrag<br />

abschließen, in dem sie etwa die Bestattungsart, die Gestaltung<br />

der Trauerfeier oder die Wahl des Beisetzungsortes festlegen.<br />

Absichern läßt sich dieser Vertrag durch eine Bankbürgschaft.<br />

Professionelle Trauerbegleiterinnen stehen zu Einzelsprechstunden<br />

bereit. Und seit Mai 2009 bieten sie mit einem TrauerCafé<br />

in Ohlsdorf Hinterbliebenen einen Ort der Einkehr und<br />

Gemeinsamkeit mit <strong>and</strong>eren Trauernden. Auch vermittelt das<br />

GBI Kontakte zu Rentenberatern. Friedrich List


itisches L<strong>and</strong>ungskorps in der Schlacht bei der Stadt Tanga<br />

im heutigen Tansania vom November 1914 erinnern. Vor dem<br />

Stabsgebäude der Estorff -Kaserne wurde eine Stele aus dunklen<br />

Ziegeln mit den Ehrentafeln <strong>für</strong> die Gefallenen der Überseetruppen<br />

errichtet. Ein weiteres, überlebensgroßes Relief aus<br />

Terracotta zeigt einen deutschen Unteroffi zier und <strong>mehr</strong>ere<br />

ostafrikanische Träger sowie Askari-Kämpfer, die während der<br />

Kolonialzeit in Diensten der deutschen Schutztruppen st<strong>and</strong>en.<br />

Später kam noch eine Ehrentafel <strong>für</strong> das Deutsche Afrika Korps<br />

des Zweiten Weltkrieges hinzu. Die Gebäudefassaden in beiden<br />

Kasernen wurden mit Militär- und Kolonialsymbolen verziert.<br />

Nachdem das Infanterieregiment 69 bei Kriegsbeginn ins Feld<br />

gerückt war, beherbergten die beiden Kasernen Ersatzeinheiten.<br />

Mit der Kapitulation 1945 bezogen britische Truppen die Liegenschaften<br />

und benannten sie in St.<br />

Patrick Barracks und St. Andrew<br />

Barracks um. Die Tangastraße änderte<br />

ebenfalls ihren Namen und<br />

hieß fortan Wilsonstraße. Nach<br />

dem Abzug der Besatzungstruppen<br />

dienten die beiden Kasernen<br />

als Notaufnahmelager <strong>für</strong> Flüchtlinge<br />

und Umsiedler. Mit der Aufstellung<br />

der Bundeswehr wurden<br />

sie nach gründlicher Renovierung<br />

ab 1959 wieder mit Truppen belegt<br />

und erhielten ihre alten Traditionsnamen<br />

zurück. 1973 wurde die<br />

Wilsonstraße <strong>für</strong> den öff entlichen<br />

Verkehr gesperrt, und im folgenden<br />

Jahr wurden beide Liegenschaften<br />

unter Einbeziehung der Straße zur<br />

Estorff -Lettow-Vorbeck-Kaserne<br />

zusammengelegt. Im August 1975<br />

erhielt die Kasernenanlage als Lettow-Vorbeck-Kaserne ihren endgültigen<br />

Namen. Nutzer waren über die Jahre das 1956 aufgestellte<br />

Inst<strong>and</strong>setzungsbataillon 6, das heute unter <strong>and</strong>erer Bezeichnung<br />

in Boostedt beheimatet ist und zu den ältesten Truppenteilen der<br />

Bundeswehr zählt, ein Luftwaff enausbildungsbataillon und weitere<br />

Einheiten und Dienststellen. Ihre Soldaten gehörten <strong>für</strong> Jahrzehnte<br />

zum Leben in W<strong>and</strong>sbek und stellten einen nicht unbedeutenden<br />

<strong>Wir</strong>tschaftsfaktor dar. Mit dem Ende des Kalten Krieges Anfang<br />

der 1990er Jahre wurde auch die Schließung der Lettow-Vorbeck-<br />

Kaserne verfügt. Zunächst verabschiedete sich im Februar 1994 die<br />

Luftwaff e aus Hamburg, und im Mai 1996 begann die Verlegung<br />

des Inst<strong>and</strong>setzungsbataillons 6 nach Boostedt. 1999 endete die<br />

militärische Nutzung der Kasernenanlage.<br />

So stellen sich Planer den neuen Stadtteil vor.<br />

Kontroverse um historisches Erbe<br />

Ungeklärt ist bislang der Umgang mit den historisch und kunsthistorisch<br />

gleichermaßen relevanten steinernen Zeugnissen der<br />

deutschen Kolonialtradition an den Gebäuden und auf dem Gelände.<br />

Über die Frage, wie die Monumente und der Bauschmuck<br />

zukünftig präsentiert werden sollen, wird seit Jahren eine heftige<br />

Kontroverse geführt. Die Idee des Kulturkreises Jenfeld, unter<br />

Einbeziehung der Ehrenmale, der Schrifttafeln, eines Teils der<br />

Fassadenzier und des EXPO-Pavillons der Republik Tansania auf<br />

dem Gelände einen „Tansania-Park“ zu errichten, wurde nicht<br />

realisiert. Damit wollten die Initiatoren nicht nur an die gemeinsame<br />

Geschichte Deutschl<strong>and</strong>s und seiner ehemaligen Kolonie<br />

Deutsch-Ostafrika erinnern, sondern vor allem auch die guten<br />

Beziehungen zwischen beiden Staaten<br />

darstellen. Kritiker des Vor<strong>haben</strong>s, die<br />

sich zu einem Bündnis Hamburger Initiativen<br />

zusammengeschlossen <strong>haben</strong>,<br />

be<strong>für</strong>chten, hier könne ein Ort der Verherrlichung<br />

der Kolonialzeit und des<br />

„Kolonialrevisionismus“ entstehen. <strong>Sie</strong><br />

fordern eine Einordnung der Relikte<br />

und ihres ideologischen Hintergrundes<br />

in den historischen Kontext und eine<br />

kritische Darstellung und Bewertung<br />

der Kolonialzeit, um zu einer Diskussion<br />

und Meinungsbildung darüber<br />

anzuregen. Nach ihren Vorstellungen<br />

soll die Anlage auch ein „würdiges Gedenken<br />

an die ungezählten Opfer von<br />

Kolonialismus, Rassismus und Krieg“<br />

ermöglichen. Wohl wurden die Monumente<br />

vor einigen Jahren in einem<br />

bislang nicht öff entlich zugänglichen<br />

Teil des Kasernenbereichs zusammengestellt und einige Erklärungstafeln<br />

angebracht. Allerdings fehlt <strong>für</strong> die Anlage ein<br />

geschichtsdidaktisches Konzept, das wissenschaftlichen und<br />

musealen Ansprüchen genügt. Zudem hat die Regierung von<br />

Tansania mittlerweile ihre Unterstützung <strong>für</strong> das Projekt zurückgezogen.<br />

Ein vom Bezirk W<strong>and</strong>sbek eingesetztes Kuratorium,<br />

in dem die verschiedenen Interessengruppen vertreten<br />

sind, soll ein Konzept <strong>für</strong> die zukünftige Gestaltung der Anlage<br />

und einen angemessenen Umgang mit der Kolonialgeschichte<br />

und ihren Zeugnissen erarbeiten. So gibt es – im übertragenen<br />

Sinne – auf dem Gelände der Lettow-Vorbeck-Kaserne gleich<br />

<strong>mehr</strong>ere Baustellen.<br />

Jan Heitmann<br />

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B A U e n U n D W O h n e n<br />

25


G e s U n D h e I T U n D W e l l n e s s<br />

26<br />

KOnZenTRATIOn UnD KRAfTVOlle eleGAnZ<br />

Hapkido schult Körper und Geist<br />

Hapkido nimmt im breiten Spektrum der asiatischen Kampfkünste<br />

eine Mittlerstellung ein. Es hat sowohl koreanische als<br />

auch japanische Ursprünge. Die Kampfkunst verbindet Techniken<br />

aus dem japanischen Jiu Jitsu und Aikido mit solchen aus<br />

dem Taekwondo. Tatsächlich hat der koreanische Ausdruck<br />

Hapkido dieselbe Bedeutung wie das japanische Wort Aikido,<br />

obwohl es zwischen beiden Kampfkünsten viele Unterschiede<br />

gibt. „Hap“ bedeutet „allumfassend“ oder „Harmonie von Körper,<br />

Geist und Seele“, „Ki“ steht <strong>für</strong> „innerliche und äußerliche Kraft“<br />

und „Do“ bezeichnet den „Weg“ des Kampfsportlers.<br />

„Traditionelles Hapkido ist eine reine Selbstverteidigungskunst“,<br />

erzählt André Pöhler, der seit 20 Jahren praktiziert und<br />

den Hapkido-Kurs im Dulsberger Fitnesstreff betreut. Schüler<br />

üben zunächst Abwehrmethoden, Hebeltechniken und Würfe,<br />

um auf die verschiedenen Angriff sformen reagieren zu können.<br />

Eine typische Hapkido-Abwehr nutzt die Angriff sbewegung des<br />

Gegners. Angriff stechniken sind Griff e, Tritte und Schläge. Hinzu<br />

kommen Verteidigungstaktiken gegen Angriff e mit Waff en<br />

wie Messer oder Stock.<br />

Pöhler folgt in seinem Training dem Kampfkunst-Aspekt. Das<br />

Trainieren in der Gemeinschaft steht im Vordergrund, nicht<br />

die Notwendigkeit, auf Ranglisten nach oben zu steigen oder<br />

Wettkämpfe zu bestehen. Die Hebeltechniken ähneln stark japanischen<br />

Jiu-Jitsu-Techniken. Wichtig sind die Falltechniken, die<br />

intensiv geübt werden. Für André Pöhler ist die Fallschule sogar<br />

eine der wichtigsten Disziplinen. „Man muss sie ständig und<br />

wiederkehrend üben, um sie zu beherrschen“, ist er überzeugt,<br />

„außerdem fällt man im normalen Leben öfters und da kann sie<br />

vor Verletzungen schützen.“<br />

Asiatische Kampfkünste lehren<br />

Selbstverteidigung und machen fi t.<br />

Bild: André Pöhler<br />

Hapkido wurde nach dem 2. Weltkrieg von Choi Yong-Sul entwickelt,<br />

einem Koreaner, der während der japanischen Besetzung<br />

Koreas in Japan Kampfkünste studiert hatte. Der Begriff selbst<br />

wurde erstmals 1959 von Ji Han Jae verwendet. In der Nachkriegszeit<br />

f<strong>and</strong> Hapkido dann seinen Weg in den Westen und<br />

nach Europa. Mittlerweile <strong>haben</strong> sich verschiedene Stile entwickelt,<br />

etwa der Jin Jung Kwang-Stil, den André Pöhler praktiziert.<br />

Ebenfalls anzutreff en sind Schulen wie Shinzon oder Yong Mu<br />

Sul. Das Graduierungssystem besteht in der Regel aus 10 Schüler-<br />

oder Kup-Graden sowie 10 Meister- oder Dan-Graden. Die<br />

Kup-Grade tragen farbige Gurte wie in <strong>and</strong>eren Kampfkünsten,<br />

die Meister schwarze Gurte.<br />

André Pöhler beginnt das Training mit einer kurzen formellen<br />

Begrüßung und einer Atemübung. Dann folgt ein Aufwärmen<br />

mit Gymnastik und leichten Kraftübungen. Als nächstes kommt<br />

die Grundschule, also Tritte, Schläge und Fallübungen. Dann<br />

trainieren die Sportler Bodentechniken, Hebel oder die Abwehr<br />

von Schlägen und Angriff en mit Gegenständen. Zum Hapkido<br />

gehört auch Frauenselbstverteidigung; hier üben Frauen, wie sie<br />

sich aus der Opferposition befreien und wehren können.<br />

Einsteigen können alle, die sich gesund und fi t fühlen. Aber<br />

auch im Hapkido macht nur Übung den Meister.<br />

Friedrich List<br />

Hapkido-Angebote in W<strong>and</strong>sbek:<br />

www.hh-fi tnesstreff.de<br />

www.korea-hapkido.de<br />

www.htb62.de<br />

www.tsvw<strong>and</strong>setal.de


VORBeUGen DURch schnelle DIAGnOse<br />

Wie die Asklepios-Klinik W<strong>and</strong>sbek Patienten mit Mini-Schlaganfällen hilft<br />

Die Anzeichen sind unangenehm: Leichter Schwindel und<br />

Lähmungsgefühle, vielleicht Sehstörungen, ein beeinträchtigtes<br />

Körpergefühl, sogar Lähmungen. <strong>Sie</strong> können einige Minuten anhalten,<br />

aber auch einige Stunden. Das können Symptome eines so<br />

genannten Mini-Schlaganfalls oder einer „transitorischen ischämischen<br />

Attacke“, kurz TIA, sein. Die Ursachen sind vielfältig. So<br />

könnten sich Teilchen von einem Blutgerinnsel in der Halsarterie<br />

gelöst <strong>haben</strong> und ein Blutgefäß im Gehirn verstopfen. Da eine<br />

TIA in bis zu 30 Prozent der Fälle einen schweren Schlaganfall<br />

ankündigt, sind eine schnelle Diagnose und die entsprechende<br />

Beh<strong>and</strong>lung nötig.<br />

Die Ärzte der Neurologie an der Asklepios-Klinik W<strong>and</strong>sbek<br />

um Professor Dr. Christian Arning arbeiten seit rund einem<br />

Jahr nach einem neuen TIA-Programm. Es geht auf eine 2007<br />

in der medizinischen Fachzeitschrift „Lancet“ veröff entlichte<br />

Studie zurück. „Diese Studie war<br />

der Anlass <strong>für</strong> uns, die Untersuchungen<br />

<strong>and</strong>ers zu organisieren“,<br />

sagt Professor Christian Arning.<br />

Denn sie hatte gezeigt, dass<br />

schnelle Diagnostik und Th erapie<br />

von TIA-Patienten das Risiko<br />

eines großen Schlaganfalls um 80<br />

Prozent senken. Zudem betrug<br />

Ermöglicht schnelle Diagnose und � erapie: Das TIA-Programm<br />

an der Asklepios-Klinik W<strong>and</strong>sbek. Bilder: Asklepios-Klinik<br />

die Schlaganfallrate von TIA-Patienten, die sofort stationär untersucht<br />

und beh<strong>and</strong>elt worden waren, 2,1 %. Dagegen lag diese<br />

Rate bei TIA-Patienten, die sich ambulant untersuchen ließen,<br />

bei 10,3 Prozent. „Wichtig war, schneller zu werden“, so Arning<br />

über die Neuerungen. Die Diagnostik ist nun zentral organisiert.<br />

So können die Ergebnisse direkt in den Untersuchungs- und Beh<strong>and</strong>lungsplan<br />

einfl ießen. Für das gesamte Programm brauchen<br />

Ärzte und Pfl egepersonal nun drei Arbeitstage.<br />

Patienten mit Mini-Schlaganfall kommen über die Notaufnahme<br />

ins Krankenhaus und werden sofort internistisch untersucht.<br />

Es folgen Blutabnahme und EKG. Auch die neurologische Untersuchung<br />

mit Computertomographie erfolgt sofort, um eine<br />

Blutung im Gehirn auszuschließen.<br />

Danach kommt der Patient <strong>für</strong> 24 Stunden auf die Stroke<br />

Unit, die Abteilung <strong>für</strong> Schlaganfall-Patienten. Dort überwachen<br />

die Mediziner Herz,<br />

Kreislauf, Blutdruck, Körpertemperatur,<br />

Blutzucker<br />

und neurologische Funktionen.<br />

So untersucht das<br />

Beh<strong>and</strong>lungsteam den<br />

Patient alle vier Stunden<br />

neurologisch, um festzustellen,<br />

ob Lähmungen<br />

oder Bewegungsstörungen<br />

aufgetreten sind.<br />

Daran schließen sich Ultraschall-Untersuchung<br />

und Kerspintomographie an. Außerdem<br />

gehören noch ein Lanzeit-EKG und eine Ultraschall-Untersuchung<br />

des Herzens zum Programm. So sieht das Team, wie etwa<br />

eine Druchblutungsstörung entst<strong>and</strong>en ist und wo Blutgefäße<br />

blockiert oder gerissen sind. Entsprechend der Ursache beginnt<br />

dann umgehend die Beh<strong>and</strong>lung.<br />

Arning ist mit den bisher gemachten Erfahrungen zufrieden.<br />

TIA-Patienten werden nun wesentlich schneller beh<strong>and</strong>elt als<br />

früher. Er strebt an, in Zukunft auch zu überprüfen, ob ein TIA-<br />

Patient an Schlaf-Apnoe leidet, also an kurzen Atemstillständen<br />

im Schlaf. Schlaf-Apnoe ist ein bislang wenig beachteter Risikofaktor.<br />

Friedrich List<br />

G e s U n D h e I T U n D W e l l n e s s<br />

27


A U s G e h e n<br />

28<br />

feIeRn WIe DIe BAYeRn In MARIenThAl<br />

Wo früher das Restaurant Amtrak residierte, hat sich seit<br />

Herbst 2009 das Hofbräu <strong>Wir</strong>tshaus Hamburg niedergelassen.<br />

Der klassische, kleine Biergarten wurde übernommen und ein<br />

wechselnder Mittagstisch bietet nun Schnitzelvariationen <strong>für</strong><br />

5,50 Euro. Hellbraune Holztische mit ausreichend Sitzgelegenheiten,<br />

ein Münchner Küchenchef und <strong>Wir</strong>tshaus<br />

Schmankerl (Schweinshaxe mit Kartoff elknödel<br />

<strong>für</strong> 12,90 Euro) sollen Besucher von der süddeutschen<br />

Gemütlichkeit überzeugen. Jeden Sonntag<br />

von 10:00 Uhr bis 15:00 Uhr wird ein deftiger<br />

Brunch <strong>für</strong> 9,90 Euro pro Person serviert. Dazu<br />

Brezel, süffi ges Bier und Weißwurst – es überwiegt<br />

die Hausmannskost. Das Bier wird nach<br />

deutschem Reinheitsgebot seit über 400 Jahren<br />

selbst gebraut und stammt aus der Original Hofbräu<br />

Brauerei München. Saisonal bedingt fi nden<br />

sich auch frisches Maibock oder Oktoberfestbier<br />

auf der Karte. Es stehen ferner Veranstaltungen<br />

auf dem Programm, die passend mit einem Brotzeitteller<br />

<strong>für</strong> 8,90 Euro kombiniert werden können:<br />

Oktoberfest, Silvesterparty, Fußball-Übertragungen<br />

oder regelmäßiger Sonntags-Brunch.<br />

Ein Tipp <strong>für</strong> den gelungenen Feierabend – zumal<br />

bei bester Verkehrsanbindung.<br />

Gut zu wissen:<br />

Hofbräu <strong>Wir</strong>tshaus W<strong>and</strong>sbek,<br />

Bahngärten 28, 22041 Hamburg,<br />

Tel.: 040 / 69 79 84 31,<br />

www.hofbraeu-wirtshaus.de.<br />

Das Hofbräuhaus bietet bürgerliche Gastlichkeit.<br />

Bilder: Ralf Falbe


MeRIDIAn sPA<br />

Wo in den 80er Jahren noch in der legendären Diskothek<br />

SOUNDS gerockt wurde, fi ndet man heute einen Wellness-<br />

Tempel auf rund 15.000 Quadratmetern, der über <strong>mehr</strong>ere<br />

Stockwerke verteilt ist. Fitness, Wellness, Bodycare – so heißen<br />

die Zauberworte in unserer leistungsorientierten und alternden<br />

Gesellschaft. Entspannung und Ausgleich fi nden Besucher in<br />

den weitläufi gen Räumlichkeiten des W<strong>and</strong>sbeker MeridianSpa.<br />

Erstklassig ausgestattete Gerätebereiche, Saunal<strong>and</strong>schaften, individuelle<br />

Trainingsangebote und umfangreiche Kursprogramme<br />

lassen kaum einen Wunsch <strong>für</strong> Besucher off en – von klassisch<br />

bis trendorientiert wie Yoga. Selbst <strong>für</strong> die Generation 50 Plus<br />

werden gezielt exotische Kurse wie Lomi-Lomi-Massage, Th alasso-Anwendungen<br />

mit Meeresextrakten oder Teilkörpermassagen<br />

mit Aromaöl angeboten. Höhepunkt jeder individuellen<br />

Beh<strong>and</strong>lung: Eine Ayurveda-Anwendung mit warmem Öl, die<br />

tiefenentspannend wirkt und die Energieströme in ein harmonisches<br />

Gleichgewicht rückt. Für das leibliche Wohl sorgen die<br />

Restaurants und Fitbars, die über die einzelnen Stockwerke<br />

gezielt verteilt sind. Tagesgäste können eine Mitgliedschaft bereits<br />

ab 16 Euro testen oder sich einfach nur der einladenden<br />

Pool- und Saunal<strong>and</strong>schaft hingeben.<br />

Gut zu wissen:<br />

MeridianSpa W<strong>and</strong>sbek,<br />

W<strong>and</strong>sbeker Zollstraße 87–89,<br />

22041 Hamburg,<br />

Tel.: 040 / 65 89 10 50,<br />

www.meridianspa.de.<br />

Schwimmen, Sauna,<br />

Massagen, Spinning –<br />

Interessierte fi nden<br />

hier ein reichhaltiges<br />

Fitness-Programm.<br />

Bilder: Ralf Falbe<br />

A U s G e h e n<br />

29


P R O G R A M M<br />

30<br />

WAs GehT In WAnDsBeK I-2010<br />

Juli<br />

Donnerstag, 1. Juli um 16:00 Uhr<br />

Vorlesen <strong>für</strong> Kinder<br />

Bücherhalle W<strong>and</strong>sbek<br />

W<strong>and</strong>sbeker Allee 64,<br />

22041 Hamburg, Telefon 68 63 32<br />

Für Kinder zwischen 4 und 12 Jahren.<br />

Freitag, den 2. Juli ab 15 Uhr im Jenfeld-Haus<br />

Jenfeld feiert!<br />

Kinderfest und Live-Fußball<br />

Charlottenburger Str. 1<br />

22045-Hamburg<br />

Tel: 6544060<br />

Samstag, den 3. Juli .2010 um 20:00 Uhr<br />

Figaros Hochzeit<br />

Oper in Kurz – <strong>für</strong> Erwachsene<br />

OPERNLOFT<br />

Conventstr. 8-10, Haus A<br />

22089 Hamburg<br />

Telefon: 25 49 10 40<br />

Sonntag, den 4.Juli .2010 um 15:00 Uhr<br />

Die Prinzessin der Feen<br />

Oper <strong>für</strong> Kinder<br />

OPERNLOFT<br />

Conventstr. 8–10, Haus A<br />

22089 Hamburg<br />

Telefon: 25 49 10 40<br />

Dienstag, den 6.Juli um 10:00 Uhr<br />

Bilderbuchkino „Ab heute sind wir cool“<br />

Nach dem Bilderbuch von Susanne Opel-Götz.<br />

Für Kinder ab 4 Jahren.<br />

Bücherhalle Horn<br />

Rhiemsweg 65, 22111 Hamburg,<br />

Telefon 651 51 33<br />

Dienstag, den 6.Juli um 16:45 Uhr<br />

Vorlesen <strong>für</strong> Kinder der „Lesewelt e.V.“<br />

Bücherhalle Jenfeld<br />

Rodigallee 293, 22043 Hamburg,<br />

Telefon 654 79 41<br />

Samstag, den 10. Juli um 15:00 Uhr<br />

Das Zauberfl ötchen<br />

Oper <strong>für</strong> Kinder<br />

OPERNLOFT<br />

Conventstr 8–10, Haus A<br />

22089 Hamburg<br />

Telefon: 25 49 10 40<br />

Samstag, 10. Juli um 19.30 Uhr<br />

Elbtonal Percussion<br />

Das Schlagwerk-Ensemble Norddeutschl<strong>and</strong>s spielt<br />

einen Mix aus Klassik, Neuer Musik, Rock, Jazz<br />

und Drum’n Bass.<br />

Hamburger Kammerkunstverein<br />

Bürgersaal W<strong>and</strong>sbek,<br />

Am Alten Posthaus 4<br />

Nähe U-Bahn W<strong>and</strong>sbek Markt<br />

August<br />

Samstag, den 21. August um 19.30 Uhr<br />

Hommage à Beethoven<br />

Auf dem Programm stehen u.a. die<br />

berühmtesten Sonaten Beethovens <strong>für</strong><br />

Violine und Klavier: die Frühlings- und<br />

die Kreutzer-Sonate.<br />

Hamburger Kammerkunstverein<br />

Bürgersaal W<strong>and</strong>sbek,<br />

Am Alten Posthaus 4<br />

Nähe U-Bahn W<strong>and</strong>sbek Markt<br />

Donnerstag, den 26.August 2010 um 16:00 Uhr<br />

Vorlesen <strong>für</strong> Kinder in Zusammenarbeit mit<br />

der „Lesewelt Hamburg e.V.“<br />

Für Kinder von 4 bis 12 Jahren<br />

Bücherhalle W<strong>and</strong>sbek<br />

W<strong>and</strong>sbeker Allee 64,<br />

22041 Hamburg,<br />

Telefon 68 63 32<br />

September<br />

Dienstag, 7. September um 10:00 Uhr<br />

Bilderbuchkino „Müssen wir?“ <strong>für</strong> Kinder ab 4 Jahren<br />

von Anja Fröhlich und Gergely Kiss<br />

Wohin beim dringenden Bedürfnis?<br />

Für die Tiere des Waldes fi ndet sich eine<br />

besondere Lösung.<br />

Bücherhalle Horn<br />

Rhiemsweg 65, 22111 Hamburg,<br />

Telefon 651 51 33


<strong>Sie</strong> lesen gern?<br />

<strong>Wir</strong> <strong>haben</strong> <strong>mehr</strong> <strong>für</strong> <strong>Sie</strong>!<br />

www.cittymedia.com


Asklepios Klinik W<strong>and</strong>sbek<br />

Unser Leistungsspektrum<br />

Zentrale Notaufnahme �Tel.: (0 40) 18 18-83 33 99<br />

24 Stunden täglich � Innere Medizin und Chirurgie � NAW-St<strong>and</strong>ort<br />

Innere Medizin �Tel.: (0 40) 18 18-83 12 52<br />

Herz- und Lungenkrankheiten � Infektiologie � Allergien � Intensivmedizin<br />

Neurologie �Tel.: (0 40) 18 18-83 14 13<br />

Schlaganfall-Früherkennung/-Therapie � Parkinson � Multiple Sklerose<br />

� Krampfanfälle � Schlafstörungen<br />

Geriatrie �Tel.: (0 40) 18 18-83 16 61<br />

Gedächtnisstörungen � Diabetes � Altersheilkunde � Frührehabilitation<br />

Orthopädie u. Unfallchirurgie �Tel.: (0 40) 18 18-83 12 53<br />

Gesamte Unfallchirurgie inkl. <strong>Wir</strong>belsäulen- u. Beckenfrakturen �<br />

Endoprothetik inkl. Wechseloperationen, arthroskopische Operationen<br />

aller Gelenke � Bereich <strong>Wir</strong>belsäulenchirurgie: B<strong>and</strong>scheibenvorfall,<br />

<strong>Wir</strong>belgleiten, Skoliosen, Spinalkanalstenosen, Tumoren �<br />

Berufsunfälle m. ambulanter und stationärer Versorgung („§ 6“)<br />

Viszeralmedizin �Tel.: (0 40) 18 18-83 12 65<br />

Allgemein- und Viszeralchirurgie � Gastroenterologie � Endoskopie<br />

Gefäßchirurgie �Tel.: (0 40) 18 18-83 12 41<br />

Durchblutungsstörungen u.a. der Beine � Gefäß-Aussackungen<br />

(Aneurysmen) � Therapie chronischer Wunden / diabetischer Fuß<br />

Plastische, ästhetische und rekonstruktive Chirurgie, H<strong>and</strong>-<br />

und Fußchirurgie �Tel.: (0 40) 18 18-83 13 20<br />

Korrekturen z.B. bei Narben � Hautstraffungen � Implantate � Fettabsaugungen<br />

� Brustaufbau nach Tumor, Brustverkleinerungen/vergrößerungen�<br />

Gesichtsoperationen, Arthrosen und <strong>and</strong>ere Erkrankungen<br />

an H<strong>and</strong> und Fuß � Basedow<br />

Gynäkologie und Geburtshilfe �Tel.: (0 40) 18 18-83 14 61<br />

Beckenbodenchirurgie � große Karzinomchirurgie � Brustoperationen<br />

� Entbindungen in familiärer Atmosphäre � perinataler Schwerpunkt<br />

Asklepios Klinik W<strong>and</strong>sbek � Alphonsstraße 14 � 22043 Hamburg<br />

Infoabende<br />

jeden 1. Montag im Monat (außer in<br />

den Schulferien) Rückfragen:<br />

Tel. 0 40 18 18-83 14 40<br />

Montag, 28. Juni 2010<br />

Geplante Geburt mit Kaiserschnitt?<br />

Montag, 5. Juli 2010<br />

Wenn jeder Schritt zur Qual wird<br />

(Spinalkanalstenose)<br />

Montag, 23. August 2010<br />

Endoprothesenlockerung<br />

(Aktuelle Therapien)<br />

Montag, 6. September 2010<br />

Divertikulitis beh<strong>and</strong>eln<br />

Außerdem:<br />

Dienstag, 29. Juni 2010<br />

<strong>Wir</strong> werden Eltern – Was ist zu tun?<br />

in Kooperation mit: Gesundheitsförderung im<br />

Fachamt Gesundheit & Familienplanungszentrum

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