klinik kösching - Kliniken im Naturpark Altmühltal

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8 SchmerztherapieIn den Räumen der Physikalischen Abteilung findetdie Medizinische Trainingstherapie statt.für die Bewegung konstruiert; die Behandlungmuss also wieder zu einer möglichstnormalen und möglichst kraftvollen Beweglichkeitführen. Nach einer Schmerzlinderungmuss daher ein aktives Trainingder Rumpfmuskulatur erfolgen, damit einegezielte muskuläre Entlastung geschädigterWirbelsäulensegmente möglich wird.Erste Schritte derBesserungSchmerzlinderung ist also dererste von vielen weiteren Schritten:Aktives Muskeltraining, rückenfreundlichesAlltagsverhalten, Erlernen geeigneterÜbungen für eine regelmäßige Gymnastikin Eigenregie, Entspannungstraining,Erlernen von Schmerzbewältigungsstrategien,Stress- und Konfliktbewältigung.Durch die Spezialisten der verschiedenenFachgruppen lassen sich zwar oftnicht alle körperlichen Schäden beheben,das Ziel ist vorrangig die Wiederherstellungder Funktionsfähigkeit. Der Angst, derVermeidung und Schonung und dem zunehmendenFunktionsverlust der Rumpfmuskulaturwird entgegengewirkt, Kraftund Sicherheit werden zurückgewonnen.Der Patient soll wieder in die Lage versetztwerden, alleine zurecht zu kommen undseine Schmerzen zu besiegen.DR. MED. STEPHAN GRUNERT/BARBARA JUNGEine Schmerzpatientinim GesprächSonja K. (Name geändert) ist seit überzwei Wochen „Schmerzpatientin“ in der KlinikEichstätt. Sie hat sich bereit erklärt, über ihreSchmerzen und die Wirkung der Therapie zusprechen:Sie sind eine „Schmerzpatientin“.Was bedeutet das konkret für Sie,für Ihr Leben?Ich lebe schon seit vier Jahren mitständigen Schmerzen. Viele Behandlungen habeich schon hinter mich gebracht, doch bislangohne wirklich großen Nutzen. Ich muss vonmorgens bis abends mit meinem Schmerz umgehen.Das wird manchmal dermaßen unerträglich,dass man nicht mehr ein oder aus weiß.Es kann mir dann keiner mehr helfen, weder dieFamilie noch sonst jemand.Welche Erkrankung liegt Ihrem Schmerzzugrunde?Bei mir sind das hauptsächlich Wirbelsäulenschädenwie z. B. Bandscheibenvorfälle.Dann kam bei mir noch ein Magendurchbruchhinzu und eine gebrochene Schulter. Das allesmacht den Körper anfälliger für Schmerzen.Letztendlich landet man dann beim Schmerztherapeuten.Und dann sind Sie irgendwann hierherin die Klinik Eichstätt gekommen…Genau. Nach eineinhalb Jahren ambulanterSchmerztherapie bin ich jetzt hierher gekommen.Das ist etwas ganz anderes. Zu Hausehat man nicht die Ruhe und die Abgeschiedenheitvon dem ganzen Stress. Diese drei WochenSchmerztherapie haben mir mehr gebracht, alsmeine gesamte ambulante Schmerztherapie.Hier kann ich jeden Tag, ohne Probleme undohne Stress morgens aufstehen. Ich muss nichtschauen, was der Haushalt, die Arbeit und dieFamilie macht.Was wird für Ihre Schmerzen getan?Das Wichtigste ist die Abgeschiedenheitvon all dem Stress und den Sorgen, dieman so vom Alltag hat. Dann die medikamentöseBehandlung von Dr. Grunert. Sie ist ausschlaggebend,um im Anschluss Physiotherapie,Ergotherapie oder medizinische Trainingstherapiemachen zu können. Morgens, kurz nach7.00 Uhr ist Dr. Grunert schon auf dem Weg,und versucht uns durch Akupunktur und durchSpritzen in die Wirbelsäule schmerzfrei in denTag zu schicken.Das hat ja dann einen enormenErholungseffekt für Sie…Ja. Ich werde hier natürlich auchpsychologisch betreut und lerne wieder, mich zumotivieren und zu entspannen. Ich lerne, inmich zu hören, wo ich mich überfordere, wo ich„Nein“ sagen muss. Man lernt sich wirklichloszulassen und zu entspannen. Ich fühle michjetzt nach drei Wochen wie ein neuer Mensch.Wie sieht denn jetzt Ihre Therapie nachIhrem Klinikaufenthalt aus?Ich habe gelernt, dass es auch ohneSchmerzen gehen kann. Es ist ein wunderschönesGefühl, nach drei Wochen schmerzfrei nachHause zu gehen. Ich werde versuchen, sovielwie möglich davon in meinem Alltag umzusetzen,damit es längere Zeit anhält. Keinermöchte gern Schmerzen haben. Dr. Grunertsagte uns Schmerzpatienten: „Wir haben eucheinen Weg durch Entspannung, durch Medikamente,durch verschiedene Therapien gezeigt,aber laufen muss jeder Patient jetzt selber.“ Jemehr man auf sich selber achtet und von demumsetzt, was wir hier gelernt haben, desto längerwird man schmerzfrei sein.Gibt es das Ziel, als Schmerzpatientlangfristig ohne Medikamente bzw.mit geringen Dosen auszukommen?Natürlich. Mein Magendurchbruch istjetzt zwei Jahre her, und der kam durch ziemlichviele Schmerzmittel. Ich hatte Angst vorMedikamenten und musste Dr. Grunert sehr vielVertrauen entgegen bringen. Jetzt bin ich aberfroh, dass ich das gemacht habe. Aus dieserAngst heraus habe ich jedoch am Anfang derSchmerztherapie den Fehler gemacht, dass ichMedikamentengaben verschoben habe. Dasbringt keinen Erfolg. Durch die gesamten Anwendungenkonnte ich meinen Medikamentenkonsumenorm herunterschrauben. Nicht nurmein Körper wurde geschult, sondern natürlichauch mein Verhalten und mein Denken. Ichkonnte hier einiges lernen, wie ich mit Stressoder auch Konflikten umgehen kann, ohne dassich in meinen Schmerz hineingehe.DAS INTERVIEW FÜHRTE BARBARA JUNG

Anästhesie9Wie läuft eigentlicheine Narkose ab?Narkoseformen auf dem neuesten Stand■ Es ist verständlich, dass Patienten vor einem Eingriff viele Fragenhaben und sich Gedanken über den Ablauf der Anästhesie und möglicheKomplikationen machen. Im Folgenden erhalten Sie eine Übersicht zu dengängigen Anästhesieverfahren wie sie an unserem Institut für Anästhesieund Intensivmedizin in den Kliniken Eichstätt und Kösching täglich durchgeführtwerden. Es würde uns freuen, wenn wir mit diesen Informationenhelfen können, mögliche Ängste und Befürchtungen abzubauen.Chefarzt Dr. med. Martin Pesch im Aufklärungsgesprächmit einer Patientin.Lunge gelangt und dort eine starke Entzündunghervorruft.Zu Ihrer Sicherheit:Verhaltensregeln vorder AnästhesieBitte helfen Sie mit, vermeidbareZwischenfälle auszuschließen, indemSie unbedingt folgende Verhaltensregelnbeachten:q Sechs Stunden vor der Anästhesienichts mehr essen. Trinken von klarenFlüssigkeiten wie z. B. Wasser oder Teeist erlaubt (keine Milch!).q Zwei Stunden vor der Anästhesiekeine klaren Flüssigkeiten mehr trinken!(Ausnahme: Vorbereitungstablette(n) mitetwas Wasser)q Am Anästhesietag nicht mehrrauchen! Bitte schminken Sie sich ab(Make-up, Nagellack etc.), verwenden Siekeine Hautcreme, und lassen Sie alle leichtabnehmbaren Schmuckstücke (z. B. Ohrringe,Fingerringe, Halsketten) auf der Station.q Kontaktlinsen dürfen nicht mit inden Operationssaal bzw. Untersuchungsraumgenommen werden, Brillen nur beistarker Fehlsichtigkeit.q Lassen Sie gegebenenfalls auchZahnteile (Zahnprothesen), künstlicheHaarteile (Perücken) sowie andere Prothesenauf der Station zurück. Ausnahmensind nur nach Rücksprache mit demAnästhesisten bzw. der Anästhesistinmöglich.q Wenn Sie morgens Medikamenteeinnehmen, besprechen Sie bitte mitIhrem Anästhesisten, welche MedikamenteSie vor der Anästhesie noch einnehmenkönnen.Der Ablauf vor derAnästhesieAm Tag der Operation oder Untersuchungbekommen Sie in der Regel Medikamenteverordnet, die das Einleiten derAnästhesie erleichtern. Diese Medikamentekönnen beruhigend oder Schmerz linderndwirken, die Magensäure- oder Speichelbildunghemmen.Kurz vor Beginn des Eingriffs beginnenwir die Vorbereitung auf die Anästhesiemit der ständigen ÜberwachungIhrer Herztätigkeit (EKG) und Ihres Blutdrucks.Als nächstes legen wir eine Infusion,den so genannten Venentropf, in eineIhrer Arm- oder Handrückenvenen. Einkleines Messgerät an Ihrem Finger zeigtuns, wie viel Sauerstoff in Ihrem Blut ist.Die meistgestelltenFragen zur AnästhesieWarum darf ich vor der Operationnichts essen und trinken?Durch die Allgemeinanästhesiewerden neben dem Bewusstsein und derSchmerzempfindung auch die Schutzreflexe(z. B. Schluck- und Hustenreflex) ausgeschaltet.Es besteht daher die Gefahr,dass der Mageninhalt in den Rachen undanschließend über die Luftröhre in dieWache ich während der Operationwirklich nicht auf?Ihr Anästhesist überprüft währendder Operation ständig die Narkosetiefe, dieer sehr genau einstellen kann. Sie brauchensich also keine Sorgen zu machen,dass Sie während der Untersuchung oderder Operation wach werden.Wie stark werden meine Schmerzennach der Operation sein?Schmerzen nach einer Operationsind nicht vollständig zu vermeiden, siekönnen aber heutzutage auf ein erträglichesMaß begrenzt werden.

8 SchmerztherapieIn den Räumen der Physikalischen Abteilung findetdie Medizinische Trainingstherapie statt.für die Bewegung konstruiert; die Behandlungmuss also wieder zu einer möglichstnormalen und möglichst kraftvollen Beweglichkeitführen. Nach einer Schmerzlinderungmuss daher ein aktives Trainingder Rumpfmuskulatur erfolgen, damit einegezielte muskuläre Entlastung geschädigterWirbelsäulensegmente möglich wird.Erste Schritte derBesserungSchmerzlinderung ist also dererste von vielen weiteren Schritten:Aktives Muskeltraining, rückenfreundlichesAlltagsverhalten, Erlernen geeigneterÜbungen für eine regelmäßige Gymnastikin Eigenregie, Entspannungstraining,Erlernen von Schmerzbewältigungsstrategien,Stress- und Konfliktbewältigung.Durch die Spezialisten der verschiedenenFachgruppen lassen sich zwar oftnicht alle körperlichen Schäden beheben,das Ziel ist vorrangig die Wiederherstellungder Funktionsfähigkeit. Der Angst, derVermeidung und Schonung und dem zunehmendenFunktionsverlust der Rumpfmuskulaturwird entgegengewirkt, Kraftund Sicherheit werden zurückgewonnen.Der Patient soll wieder in die Lage versetztwerden, alleine zurecht zu kommen undseine Schmerzen zu besiegen.DR. MED. STEPHAN GRUNERT/BARBARA JUNGEine Schmerzpatientin<strong>im</strong> GesprächSonja K. (Name geändert) ist seit überzwei Wochen „Schmerzpatientin“ in der KlinikEichstätt. Sie hat sich bereit erklärt, über ihreSchmerzen und die Wirkung der Therapie zusprechen:Sie sind eine „Schmerzpatientin“.Was bedeutet das konkret für Sie,für Ihr Leben?Ich lebe schon seit vier Jahren mitständigen Schmerzen. Viele Behandlungen habeich schon hinter mich gebracht, doch bislangohne wirklich großen Nutzen. Ich muss vonmorgens bis abends mit meinem Schmerz umgehen.Das wird manchmal dermaßen unerträglich,dass man nicht mehr ein oder aus weiß.Es kann mir dann keiner mehr helfen, weder dieFamilie noch sonst jemand.Welche Erkrankung liegt Ihrem Schmerzzugrunde?Bei mir sind das hauptsächlich Wirbelsäulenschädenwie z. B. Bandscheibenvorfälle.Dann kam bei mir noch ein Magendurchbruchhinzu und eine gebrochene Schulter. Das allesmacht den Körper anfälliger für Schmerzen.Letztendlich landet man dann be<strong>im</strong> Schmerztherapeuten.Und dann sind Sie irgendwann hierherin die Klinik Eichstätt gekommen…Genau. Nach eineinhalb Jahren ambulanterSchmerztherapie bin ich jetzt hierher gekommen.Das ist etwas ganz anderes. Zu Hausehat man nicht die Ruhe und die Abgeschiedenheitvon dem ganzen Stress. Diese drei WochenSchmerztherapie haben mir mehr gebracht, alsmeine gesamte ambulante Schmerztherapie.Hier kann ich jeden Tag, ohne Probleme undohne Stress morgens aufstehen. Ich muss nichtschauen, was der Haushalt, die Arbeit und dieFamilie macht.Was wird für Ihre Schmerzen getan?Das Wichtigste ist die Abgeschiedenheitvon all dem Stress und den Sorgen, dieman so vom Alltag hat. Dann die medikamentöseBehandlung von Dr. Grunert. Sie ist ausschlaggebend,um <strong>im</strong> Anschluss Physiotherapie,Ergotherapie oder medizinische Trainingstherapiemachen zu können. Morgens, kurz nach7.00 Uhr ist Dr. Grunert schon auf dem Weg,und versucht uns durch Akupunktur und durchSpritzen in die Wirbelsäule schmerzfrei in denTag zu schicken.Das hat ja dann einen enormenErholungseffekt für Sie…Ja. Ich werde hier natürlich auchpsychologisch betreut und lerne wieder, mich zumotivieren und zu entspannen. Ich lerne, inmich zu hören, wo ich mich überfordere, wo ich„Nein“ sagen muss. Man lernt sich wirklichloszulassen und zu entspannen. Ich fühle michjetzt nach drei Wochen wie ein neuer Mensch.Wie sieht denn jetzt Ihre Therapie nachIhrem Klinikaufenthalt aus?Ich habe gelernt, dass es auch ohneSchmerzen gehen kann. Es ist ein wunderschönesGefühl, nach drei Wochen schmerzfrei nachHause zu gehen. Ich werde versuchen, sovielwie möglich davon in meinem Alltag umzusetzen,damit es längere Zeit anhält. Keinermöchte gern Schmerzen haben. Dr. Grunertsagte uns Schmerzpatienten: „Wir haben eucheinen Weg durch Entspannung, durch Medikamente,durch verschiedene Therapien gezeigt,aber laufen muss jeder Patient jetzt selber.“ Jemehr man auf sich selber achtet und von demumsetzt, was wir hier gelernt haben, desto längerwird man schmerzfrei sein.Gibt es das Ziel, als Schmerzpatientlangfristig ohne Medikamente bzw.mit geringen Dosen auszukommen?Natürlich. Mein Magendurchbruch istjetzt zwei Jahre her, und der kam durch ziemlichviele Schmerzmittel. Ich hatte Angst vorMedikamenten und musste Dr. Grunert sehr vielVertrauen entgegen bringen. Jetzt bin ich aberfroh, dass ich das gemacht habe. Aus dieserAngst heraus habe ich jedoch am Anfang derSchmerztherapie den Fehler gemacht, dass ichMedikamentengaben verschoben habe. Dasbringt keinen Erfolg. Durch die gesamten Anwendungenkonnte ich meinen Medikamentenkonsumenorm herunterschrauben. Nicht nurmein Körper wurde geschult, sondern natürlichauch mein Verhalten und mein Denken. Ichkonnte hier einiges lernen, wie ich mit Stressoder auch Konflikten umgehen kann, ohne dassich in meinen Schmerz hineingehe.DAS INTERVIEW FÜHRTE BARBARA JUNG

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