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TUM@School. School@TUM - TUM School of Education

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<strong><strong>TUM</strong>@<strong>School</strong></strong>. <strong><strong>School</strong>@<strong>TUM</strong></strong><br />

MINT-Lehrerbildung gefördert durch die Deutsche Telekom Stiftung


Grußwort des Präsidenten<br />

Die Lehrerbildung in den MINT-Fächern stellt eine zentrale gesellschaftspolitische Verantwortung<br />

dar, der sich die Technische Universität München mit einem innovativen Konzept<br />

zur Integration von Lehrerbildung, Schulpraxis und Bildungsforschung stellt. Unterstützt<br />

werden wir dabei von der Deutschen Telekom Stiftung, die für die kommenden drei Jahre<br />

rund 1,5 Millionen Euro zum Auf- und Ausbau von Schülerforschungszentren, des ersten<br />

deutschen gymnasialen Oberstufenmodells „<strong>TUM</strong> Kolleg am Otto-von-Taube-Gymnasium“<br />

und der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in Fachdidaktik und Bildungsforschung<br />

zur Verfügung stellt.<br />

Als namhafte Technische Universität wollen wir Schülerinnen und Schüler im Rahmen unserer<br />

Schulnetzwerke schon früh für die MINT-Fächer begeistern und Lehramtskandidaten für<br />

Gymnasium und Berufliche Schulen in der im Herbst 2009 gegründeten Fakultät <strong>School</strong> <strong>of</strong><br />

<strong>Education</strong> eine pr<strong>of</strong>essionelle Heimat geben. Über ein dichtes Kooperationsnetz mit Schulen,<br />

das wir über mehr als ein Jahrzehnt konsequent aufgebaut haben, werden die Studierenden<br />

bereits nach dem ersten Semester an die Schulpraxis herangeführt und während<br />

ihres weiteren Studiums von praxiserfahrenen Mentoren aus Schule und Wissenschaft sowie<br />

studentischen Tutoren begleitet und beraten.<br />

Das Schulnetzwerk mit 32 Referenzgymnasien und 16 Referenzschulen im beruflichen Bereich<br />

sowie den Schulclustern ist ein Garant für die enge Verzahnung der Bildungsforschung<br />

mit der konkreten Entwicklung und Erprobung neuer Unterrichtskonzepte an Schulen. Wichtige<br />

Bausteine im Schulnetzwerk sind die in die Lehrerbildung eingebundenen Schülerlabore<br />

wie das <strong>TUM</strong>Lab im Deutschen Museum, die <strong>TUM</strong>ScienceLabs an den <strong>TUM</strong>-<br />

Hochschulstandorten und die Schülerforschungszentren. Die Entwicklungsarbeit u.a. für<br />

diese Einrichtungen werden wir in Zukunft in der „<strong>TUM</strong> Hall <strong>of</strong> Science and Technology“<br />

zentral in Kooperation mit allen Fakultäten vorantreiben.<br />

Wir sind zuversichtlich, dass wir als eine der führenden Technischen Universitäten durch die<br />

Neuordnung und Stärkung der Lehrerbildung innerhalb der Hochschule eine nachhaltige<br />

Verstetigung der Lehrerbildung sichern können und damit unserer gesellschaftspolitischen<br />

Verpflichtung gerecht werden. Es mag als hochschulpolitisches Signal gewertet werden,<br />

dass ausgerechnet eine Technische Universität die MINT-Lehrerbildung in ihre Mitte nimmt.<br />

2<br />

Wolfgang A. Herrmann<br />

Präsident


Grußwort Deutsche Telekom Stiftung<br />

Unsere Welt ist zunehmend von Wissenschaft und Technik geprägt. Für die Teilnahme und<br />

Teilhabe an dieser Welt ist daher mehr und mehr ein grundsätzliches wissenschaftliches<br />

Verständnis erforderlich. Die Basis für dieses Verständnis sollte früh gelegt, also bereits<br />

Kindern und Jugendlichen mitgegeben werden. Nur wenn sich Kinder und Jugendliche auf<br />

ihrem Bildungsweg mit den MINT-Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften<br />

und Technik positiv auseinandersetzen, werden sie die Herausforderungen unserer Zeit bewältigen.<br />

Eine Schlüsselrolle haben dabei diejenigen inne, die den jungen Menschen diese<br />

Themen nahe bringen: die Lehrerinnen und Lehrer.<br />

Gerade in den mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern legen die Lehrkräfte Grundlagen<br />

dafür, dass MINT-Kompetenzen erworben und entwickelt werden, dass die Motivation<br />

an den MINT-Fächern erhalten bleibt und dafür, dass sich Schülerinnen und Schüler als in<br />

den MINT-Fächern kompetente Personen wahrnehmen. Gut ausgebildete Lehrkräfte können<br />

begeistern und das häufig sogar über die Schullaufbahn hinaus, prägen so manchmal sogar<br />

die Berufswahl.<br />

Verantwortung für die Lehrerbildung im Allgemeinen und die MINT-Lehrerbildung im Besonderen<br />

haben die Hochschulen. Leider haben sie diese Verantwortung bislang häufig nur unzureichend<br />

wahrgenommen und die Lehrerbildung vernachlässigt. Mit ihrem Wettbewerb für<br />

die Hochschulen, die in Deutschland MINT-Lehrkräfte ausbilden, hat die Deutsche Telekom<br />

Stiftung gezeigt, dass es auch anders geht: Die Technische Universität München gehört zu<br />

den vier Hochschulen, die innovative Ansätze für die MINT-Lehrerausbildung besonders<br />

vorbildlich konzipieren und umsetzen. Dabei spielt die Gründung der <strong>TUM</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong> <strong>Education</strong><br />

natürlich eine entscheidende Rolle.<br />

Mit der Gründung der <strong>TUM</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong> <strong>Education</strong> setzt sich die Universität in beispielgebender<br />

Weise für die Förderung künftiger Lehrerinnen und Lehrer ein. Um sie bei ihrem Engagement<br />

für eine hervorragende Lehrerbildung wirkungsvoll zu unterstützen, fördern wir das<br />

Konzept „<strong><strong>TUM</strong>@<strong>School</strong></strong>. <strong><strong>School</strong>@<strong>TUM</strong></strong>“ in den kommenden drei Jahren mit 1,5 Millionen<br />

Euro. Mit diesen Mitteln will die <strong>TUM</strong> vor allem an der Schnittstelle Hochschule / Schule<br />

arbeiten. In praktisch allen geplanten Maßnahmen wirken Lehrkräfte von Schulen und <strong>TUM</strong><br />

mit ihren einander ergänzenden Erfahrungen zusammen, so etwa bei der Entwicklung und<br />

Erprobung übergreifender Lehrpläne für den ganzheitlichen naturwissenschaftlichen Unterricht.<br />

Beispielhaft steht das <strong>TUM</strong>Kolleg, ein Modell für die gymnasiale Oberstufe, das bundesweit<br />

einmalig eine personelle Verschränkung des Lehrpersonals von Universität und<br />

Schule herstellt.<br />

3


Insgesamt verfolgt die TU München mit ihren Plänen ehrgeizige Ziele, bei deren erfolgreicher<br />

Umsetzung wir gern dabei sind. Wir wünschen allen, die hier in München an der Verbesserung<br />

der MINT-Lehrerbildung mitarbeiten, gutes Gelingen und freuen uns auf drei<br />

spannende Jahre.<br />

Dr. Ekkehard Winter<br />

Geschäftsführer Deutsche Telekom Stiftung<br />

4


Einführung<br />

Mit dem Antrag der Technischen Universität München<br />

<strong><strong>TUM</strong>@<strong>School</strong></strong>. <strong><strong>School</strong>@<strong>TUM</strong></strong><br />

sollen Schnittstellen zwischen Schule und Universität für die Lehrerbildung befruchtet werden.<br />

Den Kernbereich bilden außerschulische Lernorte (<strong>TUM</strong>Lab im Deutschen Museum,<br />

<strong>TUM</strong>ScienceLabs, <strong>TUM</strong>-Schülerforschungszentren), ein Student Assessment & Admission<br />

Center zur Gewinnung der bestgeeigneten und bestmotivierten Lehramtsstudierenden in<br />

Zusammenarbeit mit den Schulen, der Aufbau eines lehramtsspezifischen Qualitätsmanagements<br />

und Alumnisystems sowie die <strong>TUM</strong> Hall <strong>of</strong> Science and Technology als Forschungsraum<br />

zur Übersetzung komplexer fachwissenschaftlicher Erkenntnisse in den<br />

Schulbetrieb („didaktische Rekonstruktion“). Als Maßnahme zur systematischen Verknüpfung<br />

der Lehramtsausbildung mit der Schulpraxis wird ein gymnasiales Oberstufenmodell,<br />

das <strong>TUM</strong>Kolleg, erprobt: Es wird bundesweit erstmalig die personelle Verschränkung<br />

zwischen Lehrkräften einer Universität und eines Gymnasiums herstellen.<br />

In tieferer Absicht sollen diese Maßnahmen institutionell und personenbezogen die Lücken<br />

schließen, die traditionell zwischen Schule und Universität bestehen. Hierin sieht die <strong>TUM</strong><br />

nicht einen isolierten, sondern einen entwicklungsstrategischen Ansatz, in dessen Rahmen<br />

die genannten Maßnahmen mit Unterstützung durch die Telekom Stiftung ergriffen und umgesetzt<br />

werden sollen. Gleichzeitig sollen sie die staatlichen Lehrplanvorgaben für die MINT-<br />

Fächer im Sinne einer lebensnahen Gestaltung (Natur, Technik) positiv beeinflussen. Die<br />

<strong>TUM</strong> wird sich im Schulterschluss mit ausgewählten, leistungsfähigen Schulen („<strong>TUM</strong>-<br />

Referenzschulen“), Schulen der <strong>TUM</strong>-Schulcluster und außerschulischen Bildungsstätten,<br />

z.B. Deutsches Museum, an der frühzeitigen Talentfindung für den naturwissenschaftlichtechnischen<br />

Nachwuchs und insbesondere den Lehrernachwuchs engagieren.<br />

Durch begleitende Forschung werden die Wirkungen der Maßnahmen erfasst, bewertet und<br />

den Fakultäten, anderen Hochschulen sowie der Deutschen Telekom Stiftung bekannt gemacht.<br />

5<br />

Wilfried Huber<br />

Beauftragter des Präsidenten für<br />

Schulnetzwerke


<strong>TUM</strong>-Referenzschulen und Schulen der <strong>TUM</strong>-Schulcluster<br />

Ohne ein gut funktionierendes Netzwerk sind die ambitionierten Forschungs- und Entwicklungsprojekte<br />

der <strong>TUM</strong> nicht möglich.<br />

Referenzschulen<br />

Das Prädikat „Referenzschule“ bezeichnet Schulen, die in ihrer Unterrichtsarbeit und Schulentwicklung<br />

eine vorbildliche Reputation aufweisen. Diese Schulen geben der <strong>TUM</strong> wichtige<br />

Impulse für ihre Ausbildung und Forschung. Sie sind gefragte Partner bei der Erprobung und<br />

Umsetzung von Innovationen. Nicht zuletzt repräsentieren sie die bevorzugten Schulen für<br />

das <strong>TUM</strong>Paedagogicum, also für die Praktika der <strong>TUM</strong>-Studierenden, die dort außerdem<br />

durch ein Mentorenprogramm unterstützt werden. Die Zusammenarbeit mit diesen ausgewählten<br />

Gymnasien und Beruflichen Schulen ist vertraglich abgesichert.<br />

<strong>TUM</strong>-Schulcluster<br />

Als Fortentwicklung der Idee der Referenzschulen sind die <strong>TUM</strong>-Schulcluster zu verstehen.<br />

Benachbarte Gymnasien sowie örtliche Wirtschaftsunternehmen schließen sich zu Regionalgruppen<br />

zusammen und bilden ein Schulcluster, das gemeinsam z.B. Projekte durchführt<br />

oder Unterrichtsentwicklung betreibt. Zentraler Ansprechpartner für die <strong>TUM</strong> ist die Referenzschule<br />

des Clusters. Bereits gegründet sind die Schulcluster Berchtesgadener Land<br />

(2007), das Schulcluster AÖTS der Landkreise Altötting und Traunstein (Februar 2009), das<br />

Schulcluster Benediktbeuern mit Schulen der Landkreise Weilheim, Bad Tölz-<br />

Wolfratshausen und Garmisch-Partenkirchen und das Schulcluster Bayerischer Wald mit<br />

Cham, Regen und Freyung-Grafenau (März 2010).<br />

6


Beispiel Schulcluster Berchtesgadener Land<br />

Im <strong>TUM</strong>-Schulcluster vereinbaren<br />

Schulen untereinander und mit der<br />

<strong>TUM</strong> vertraglich eine Kooperation zur<br />

Durchführung von Schulprojekten,<br />

Verbesserung der Lehrerbildung und<br />

zur Schulentwicklung. Für die <strong>TUM</strong> ist<br />

das Referenzgymnasium des Clusters<br />

der ständige Ansprechpartner. Der<br />

Kreis der Schulen mit engem <strong>TUM</strong>-<br />

Kontakt erweitert sich so erheblich,<br />

ohne dass der organisatorische Aufwand an der Universität in gleicher Weise erhöht wird.<br />

Das erste <strong>TUM</strong>-Schulcluster im Berchtesgadener Land wurde am 16.11.2007 von den vier<br />

Gymnasien des Berchtesgadener Landes und der <strong>TUM</strong> gegründet. Im Oktober 2008 wurde<br />

das Schulcluster bereits um Grundschulen, Hauptschulen, Realschulen und die Berufsschule<br />

des Landkreises erweitert. Hier eröffnen sich interessante Möglichkeiten in der Lehrerausbildung<br />

und in der Forschung. Schulartübergreifende Projekte sind leichter zu realisieren,<br />

z.B. Lehrerfortbildungen gemeinsam für Realschule und Gymnasium. Außerdem werden<br />

Gymnasiasten im Rahmen eines P-Seminars Experimente für Grundschüler entwickeln.<br />

Tradition hat bereits unsere Pfingstakademie hoch über Berchtesgaden<br />

(CJD Christophorus Schulen) zum Thema Differentialgleichungen.<br />

Die Bilder zeigen Teilnehmer der Pfingstakademie beim<br />

Besuch des Lehrstuhls für Raumfahrttechnik von Pr<strong>of</strong>. Ulrich Walter<br />

(rechts) und mit Pr<strong>of</strong>. Kleber (theoretische Physik) im Hochseilgarten Schönau am Königssee.<br />

Ein weiteres „Highlight“ ist die jährliche Vortragsreihe „Wissenschaftsherbst Berchtesgadener<br />

Land“, und natürlich ist das Schulcluster aktiv an der Planung des Schülerforschungszentrums<br />

Berchtesgaden beteiligt.<br />

C1<br />

7<br />

<strong>TUM</strong>-Schulcluster Berchtesgadener Land<br />

<strong>TUM</strong>: Andreas Kratzer<br />

Lehrkräfte: Heike Gierisch<br />

Schüler: Florian Gierisch<br />

www.schulcluster.de


„MINTbegeistert“<br />

Gestaltung einer Ausstellung zum Anfassen und Mitmachen<br />

8<br />

Thema eines P-Seminars 2009/2011 ist „Mathematik, die begeistert<br />

– Gestaltung einer Ausstellung zum Anfassen und Mitmachen“.<br />

Ausgehend von der Überlegung „Ich brauche Mathematik,<br />

weil …“ wird in diesem Seminar ein Konzept zur Gestaltung,<br />

Durchführung und Betreuung einer anschaulichen Mathematikausstellung<br />

entworfen und umgesetzt.<br />

Darauf aufbauend soll das Konzept im Rahmen eines P-Seminars<br />

2010/2012 um naturwissenschaftlich-technische Bereiche erweitert<br />

werden: MINTbegeistert für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften<br />

und Technik.<br />

Vorbilder sind beispielsweise „Mathematikum“ in Gießen, welches<br />

mittlerweile auch mehrere Wanderausstellungen betreibt, die Ausstellung „ix-Quadrat“<br />

der TU München in Garching, die im November 2009 eröffnete „Experimenta“ in Heilbronn<br />

oder das im Frühjahr 2009 eröffnete Science Center im Haus der Natur Salzburg. Die Besucher<br />

der Ausstellung sollen erfahren, dass Anfassen und Mitmachen wesentlicher Bestandteil<br />

von MINT ist und begeistern kann.<br />

Es entstehen vielfältige Außenbezüge, vor allem zu bereits bestehenden Ausstellungen mit<br />

den hieran beteiligten Universitäten und zu Handwerks- und Feinmechanikbetrieben der<br />

Region, welche beim praktischen Bau der Ausstellungsobjekte theoretische und praktische<br />

Hilfe bieten. Durch Letztere sollen handwerkliche Fähigkeiten und Denkweisen gefördert<br />

werden.<br />

Es ist angedacht, die Ausstellung im Schülerforschungszentrum Berchtesgaden zu präsentieren.<br />

C2<br />

<strong>TUM</strong>-Schulcluster Berchtesgadener Land<br />

Gymnasium Berchtesgaden<br />

Lehrkräfte: Martin H<strong>of</strong>reiter, Karl-Heinz Repscher<br />

Schüler: Andreas Huber, Tobias Leubner,<br />

Theresa Reiner, Lukas Graßl, Dominik Meyer, Florian<br />

Kellner


DNA-Isolierung aus Mundschleimhautzellen<br />

Die Studierenden haben im Rahmen<br />

ihres Schulpraktikums, dem<br />

<strong>TUM</strong>Paedagogicum, drei Wochen am<br />

Gymnasium Penzberg verbracht. Neben<br />

den Hospitationen, den Unterrichtsversuchen<br />

und dem intensiven<br />

Kennenlernen des Berufsfeldes, konnten<br />

sie auch Erfahrungen mit sogenannten<br />

außerunterrichtlichen Aktivitäten<br />

gewinnen. Sie organisierten eigenverantwortlich<br />

ein Genetik-Praktikum,<br />

bei dem Schüler des Gymnasiums Penzberg unter Anleitung der Studierenden einen Aktionsstand<br />

bei dem Lernfest 2008 in Benediktbeuern betreuten.<br />

C3<br />

9<br />

<strong>TUM</strong>-Schulcluster Benediktbeuern<br />

Gymnasium Penzberg (Referenzschule)<br />

<strong>TUM</strong> Studenten: Christina Beck, Ina Beyer<br />

Lehrkräfte: Michael Schefcsik<br />

Schüler: Annika Tegeler, Kathi Doll, Julia Roppelt,<br />

Anja Schrader, Veronika Biersack, Maximilian Eberl<br />

Unter Verwendung eines standardisierten<br />

Versuchskits (Firma BIO Rad)<br />

kann die eigene DNA aus Mundschleimhautzellen<br />

isoliert und sichtbar<br />

gemacht werden. Der besondere<br />

Reiz dieser Aktivität liegt unter anderem<br />

darin, dass die DNA in eine kleine<br />

Glasampulle überführt wird, die<br />

dann als Anhänger an einer Halskette<br />

getragen werden kann.


Das OWL-Team: Organisieren - Wünschen - Lernen<br />

Organisieren: Das OWL-Team bemüht sich zusammen mit der Koordinatorin um einen eigenen<br />

Pool an möglichen Referenten, der sich unter anderem auch durch die Kontakte zu<br />

den Partnern der Schule wie z.B. der TU München speist.<br />

Zur Auswahl stehen vor allem bekannte Persönlichkeiten<br />

aus Wissenschaft und Technik (z.B.<br />

der Astronaut Ernst Messerschmid, siehe Foto),<br />

sowie in der Öffentlichkeit stehende Personen<br />

mit gesellschaftlicher Relevanz (z.B. der ehemalige<br />

Nationaltorhüter Oliver Kahn). Die Schüler<br />

engagieren sich, auch Wünsche der Fachschaft<br />

umzusetzen und gewünschte Vortragende zu<br />

gewinnen. Die Durchführung der Vortragsveranstaltung<br />

mit Einführung, Betreuung vor Ort,<br />

Pressemitteilung, Rednerpräsent (Blumen, Flasche<br />

Wein) übernimmt das OWL-Team, unter besonderer Berücksichtigung der jeweiligen<br />

Interessen der Schülerinnen und Schüler, um die wertvollen persönlichen Kontakte zu den<br />

Fachleuten zu intensivieren.<br />

Wünschen: Ein weiteres Hauptanliegen des OWL-Teams ist es, unter Anleitung der betreuenden<br />

Lehrkraft eigene Vorhaben zu realisieren. Hierbei lernen die Schüler persönlichkeitsfördernde<br />

Pläne eigenverantwortlich zu entwickeln, Ziele festzulegen und diese schrittweise<br />

durch systematische Planung umzusetzen, z.B. durch Exkursionen an die TU in Garching,<br />

bei der die erfolgreiche Zusammenarbeit einer Schülerin mit dem <strong>TUM</strong>Lab sowie die Vermittlung<br />

einer Facharbeit initiiert wurden.<br />

Lernen: Um die Persönlichkeitsentwicklung des OWL-Teams optimal zu fördern, sieht der<br />

Scienceclub des Gymnasiums Penzberg über die regelmäßige Unterstützung durch die<br />

Lehrkraft hinaus auch pr<strong>of</strong>essionelle Workshops vor, die insbesondere den Mitgliedern des<br />

OWL-Teams sowie ausgewählten Schülerinnen und Schülern vorbehalten sind. Hierbei werden<br />

Fachleute innerhalb und außerhalb des Kollegiums engagiert, die den Schülern vertiefendes<br />

Wissen über z.B. Kommunikation, Körpersprache, Moderations- und Präsentationstechniken<br />

vermitteln, das die Schülerinnen und Schüler ihrerseits bei der Vorstellung der<br />

Referenten während der Vorträge gleich praktisch anwenden können.<br />

C4<br />

10<br />

<strong>TUM</strong>-Schulcluster Benediktbeuern<br />

Gymnasium Penzberg (Referenzschule)<br />

Lehrkräfte: Cornelia Ulubay, Michael Schefcsik<br />

Schüler: Saskia Fähnrich, Tatjana Trifunovic,<br />

Pauline Kohlbeck und Carola Meindl


Verknüpfung der Lehramtsausbildung mit der Schulpraxis<br />

Im ständigen aktiven Dialog von Universität und Schule sehen wir den Schlüssel sowohl zu<br />

einer zeitgemäßen Lehrerbildung als auch zur Motivation junger Menschen für die MINT-<br />

Fächer im Allgemeinen und für ein Lehramtsstudium im Speziellen. In praktisch allen Maßnahmen<br />

wirken Lehrkräfte von Schule und Universität aus den einander ergänzenden Erfahrungsbereichen<br />

zusammen. Die Maßnahmen betreffen die<br />

• Erarbeitung exemplarischer, an den Schnittstellen übergreifender Curricula der MINT-<br />

Fächer in Schule und Universität (ganzheitlicher naturwissenschaftlicher Unterricht von der<br />

Naturbeobachtung zur Technikanwendung und vice versa). Hierbei sollen Gelegenheiten im<br />

Studium geschaffen und genutzt werden, bei denen die Studierenden (z.B. über Arbeitsaufträge,<br />

Projekte, Betreuungstätigkeiten, Tutoring etc.) zu bestimmten Zeitpunkten in die Entwicklung<br />

von Curriculumbausteinen, Unterrichtseinheiten und Versuchsanordnungen einbezogen<br />

werden. Die Realisierung des Modells erfolgt in ausgewählten <strong>TUM</strong>-Schulen (Referenzschulen)<br />

und in der mathematisch-naturwissenschaftlichen <strong>TUM</strong>-Lehrerbildung (dazu<br />

als eigene Institution für Entwicklungsarbeit: <strong>TUM</strong> Hall <strong>of</strong> Science and Technology);<br />

• Stärkung der studienbegleitenden Schulpraxis der <strong>TUM</strong>-Lehramtstudierenden<br />

(Mentorsystem <strong>TUM</strong>²) unter Beteiligung der Schulpädagogik und Didaktik mit strukturierten,<br />

elaborierten Arbeitsaufträgen und Rückmeldungsformaten;<br />

• Aufbau des „<strong>TUM</strong>Kolleg Otto von Taube“ als ersten gymnasialen Oberstufenzug an einer<br />

Universität (am Otto-von-Taube-Gymnasium in Gauting).<br />

11


<strong>TUM</strong>Kolleg Otto von Taube<br />

Das <strong>TUM</strong>Kolleg Otto von Taube ist ein Kooperationsprojekt zwischen der <strong>TUM</strong> und dem<br />

Otto-von-Taube-Gymnasium (OvTG) Gauting und will Gymnasium und Universität eng verzahnen.<br />

Seit Beginn des Schuljahres 2009/2010 erhalten 14 Schülerinnen und Schüler in<br />

einem eigenständig geführten Oberstufenzug eine spezielle Förderung unter Beteiligung von<br />

<strong>TUM</strong>-Wissenschaftlern im Bereich der MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften<br />

und Technik) und in englischer Sprache.<br />

Ein ganzer Tag pro Woche ist für die Arbeit an der <strong>TUM</strong> reserviert. In dieser Zeit können die<br />

Schülerinnen und Schüler naturwissenschaftliche Praktika in den Schüler- und Wissenschaftslaboratorien<br />

besuchen, fachspezifische Angebote in verschiedenen Fakultäten wahrnehmen<br />

und unter wissenschaftlicher Betreuung individuelle Forschungsprojekte durchführen.<br />

Die inhaltliche Ausrichtung und methodische Gestaltung der Projekte werden in Zusammenarbeit<br />

mit Wissenschaftlern<br />

der <strong>TUM</strong> und<br />

Lehrkräften des OvTG geplant<br />

und durchgeführt. Studierende<br />

höherer Semester<br />

begleiten als Mentoren die<br />

Kollegiatinnen und Kollegiaten.<br />

In der übrigen Zeit findet<br />

der Unterricht der Schülerinnen<br />

und Schüler am OvTG<br />

statt, wobei <strong>of</strong>fene Unterrichtsformen,<br />

themen- und<br />

projektorientiertes Lernen,<br />

fächerübergreifender Unterricht<br />

bevorzugt zum Einsatz kommen und auf die Vertiefung der englischen Sprachkenntnisse<br />

besonderer Wert gelegt wird.<br />

Die <strong>TUM</strong> erh<strong>of</strong>ft sich dadurch eine Signalwirkung für die naturwissenschaftlich-technischen<br />

und mathematischen Studienfächer und die Möglichkeit, exzellenten Nachwuchs zu generieren.<br />

Aus Sicht der <strong>TUM</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong> <strong>Education</strong>, der neu gegründeten Fakultät für Lehrerbildung,<br />

wird das <strong>TUM</strong>Kolleg im Sinne einer Modellschule wahrgenommen, an der die Lehramtsstudierenden<br />

hospitieren oder erste Unterrichtsversuche durchführen können. Gleichzeitig<br />

bietet das <strong>TUM</strong>Kolleg ein Praxisfeld für Forschungsprojekte der unterschiedlichen<br />

bildungswissenschaftlichen und fachdidaktischen Lehrstühle.<br />

K1<br />

12<br />

<strong>TUM</strong>Kolleg Otto von Taube<br />

<strong>TUM</strong>: Jutta Möhringer<br />

Lehrkräfte: Sylke Wischnevsky, Markus Stöckle<br />

Schüler: Julius Appelhagen, Timona Ghosh,<br />

Tobias Harrer, Christine Heuer, Eva-Maria Heuer,<br />

Julia Hummel, Rebecca Janssen, Jonathan Ott,<br />

Alina Pollak, Severin Reiz, Philip Salter,<br />

Lena Trautmann, Max Walther, Felix Wolff


Alumni-Club<br />

So wie sich die <strong>TUM</strong> in die Berufsmärkte ihrer Absolventen vorwärtsintegriert und ständig<br />

ihr Arbeitsportfolio (Forschung, Ausbildungspr<strong>of</strong>ile und -inhalte) auf den Bedarf überprüft, so<br />

eignen sich die ehemaligen <strong>TUM</strong>-Lehramtsabsolventen zum Aufbau eines resonanzfähigen<br />

Alumnisystems. Gleichzeitig lässt die emotionale Rückbindung der Alumni in das Universitätsleben<br />

die Verstetigung des bestehenden Schulnetzwerks und erhebliche Multiplikatoreffekte<br />

erwarten (z.B. gezielte Studienempfehlungen für MINT-Fächer an der <strong>TUM</strong>).<br />

Der erste Schritt besteht in der kompletten Erfassung aller Lehramtsalumni seit 1967, wobei<br />

auch mittlerweile pensionierte Alumni als Multiplikatoren, Betreuungsdozenten und Mitglieder<br />

bei der Studentenauswahl von Interesse sind. Die besonderen Verbindungen der <strong>TUM</strong><br />

zu den einschlägigen Lehrerverbänden (Bayerischer Philologenverband bzw. Verband der<br />

Lehrer an Beruflichen Schulen) sind hierbei hilfreich.<br />

Für die Mitglieder des Alumni-Clubs werden spezifische Informations- und Fortbildungsveranstaltungen<br />

durchgeführt, um vom Mehrwert der Mitgliedschaft zu überzeugen.<br />

Vermehrt sollen dann engagierte Alumni zur Mitwirkung bei der Studentenauswahl sowie zur<br />

kritischen Sichtung und Neugestaltung der Schul- und Lehramtscurricula herangezogen<br />

werden.<br />

Mit diesen Akzenten kann die institutionelle wie auch personenbezogene Wechselwirkung<br />

zwischen Schule und Universität auf der bereits bestehenden Vertrauensbasis ausgebaut,<br />

verstärkt und verstetigt werden.<br />

13


Ziele und Aktivitäten des Alumni-Clubs<br />

Der Alumni-Club für Lehrerinnen und Lehrer eröffnet bzw. erleichtert Neuerungen in der Lehrerbildung<br />

ganz wesentlich. Zunächst ist an die Einbindung der zweiten und dritten Phase<br />

der Lehrerbildung gedacht. Angehende Referendare sollen mit Master-Studentinnen und<br />

-Studenten Tandems bilden und so den Übergang von der Universität zum Referendariat<br />

erleichtern, aber auch Referendaren den Rückgriff auf die fachliche Ausbildung erleichtern.<br />

Spezielle Zielsetzungen wie diese erfordern eine eigene Organisation des Alumni-Clubs der<br />

Lehrkräfte. Diese kann aber auf die ausgesprochen erfolgreiche Arbeit des allgemeinen<br />

Alumni-Clubs der <strong>TUM</strong> zurückgreifen.<br />

C1<br />

14<br />

<strong>TUM</strong> Alumni-Club<br />

<strong>TUM</strong>: Gerlinde Friedsam


Außerschulische Lernorte<br />

Vom Grundschullabor zum Schülerforschungszentrum<br />

Neben den an den <strong>TUM</strong>-Standorten (<strong>TUM</strong>ScienceLabs) und im Deutschen Museum<br />

(<strong>TUM</strong>Lab) bereits eingerichteten Schülerlaboren werden in den <strong>TUM</strong>-Schulclustern<br />

<strong>TUM</strong>ClusterLabs und dazu (zunächst in ländlichen Regionen) <strong>TUM</strong>-Schülerforschungszentren<br />

aufgebaut.<br />

Die außerschulischen Lernorte der <strong>TUM</strong> folgen einem Gesamtkonzept, das beispielgebend<br />

für unser Ziel eines schülerzentrierten Unterrichts steht. Die <strong>TUM</strong> wird die Begeisterung für<br />

Naturwissenschaft und Technik in der Grundschule aufgreifen und in den Schullaboren weiterführen.<br />

Besonders Interessierte werden in den Schülerforschungszentren die Möglichkeit<br />

zu „echter Forschung“ bekommen. Enger Bezug besteht zur <strong>TUM</strong> Hall <strong>of</strong> Science and<br />

Technology, mit der auch ein entsprechendes Fortbildungsangebot entwickelt wird.<br />

15


Der Weg zur Forschung<br />

16<br />

Der Weg zur Forschung (<strong>TUM</strong> Angebote)<br />

Großraum München Bayern Zielgruppe Entwicklung<br />

Kindergarten/Grundschul-Labors<br />

an den <strong>TUM</strong>ClusterLabs und an den<br />

Schülerforschungszentren <strong>TUM</strong><br />

<strong>TUM</strong>Lab<br />

im Deutschen Museum<br />

<strong>TUM</strong>ScienceLabs<br />

<strong>TUM</strong>ClusterLabs<br />

Schülerforschungszentren <strong>TUM</strong><br />

Kindergarten/Grundschule<br />

Sekundarstufe I<br />

Sekundarstufe II<br />

„Schulartübergeifend“<br />

<strong>TUM</strong> Hall <strong>of</strong><br />

Science and<br />

Technology<br />

Ziel ist es, Schülerinnen und Schülern in allen MINT-Fächern den Zugang zur Forschung<br />

aufzuzeigen. Dazu ist ein auf die Jahrgangsstufen abgestimmtes Angebot notwendig. Unsere<br />

besondere Aufmerksamkeit gilt dabei auch einem flächendeckenden Angebot. Bundesweit<br />

ist eine Konzentration außerschulischer Lernorte an Ballungszentren festzustellen. Unsere<br />

Konzepte wollen diese Situation ändern und das Angebot auch in die Region tragen.<br />

Eine enge Kooperation mit Fachdidaktiken, „Agentur für Mädchen in Wissenschaft und<br />

Technik“ sowie der Bildungsforschung ist Voraussetzung für den Erfolg obiger Einrichtungen.<br />

Das Projekt TheoPrax wird in Zukunft ab Sekundarstufe I sowohl bei der Einbeziehung<br />

von Projektmanagement-Methoden als auch mit dem Ziel des „Ernst-Charakters“ eine wichtige<br />

Rolle spielen. Zum Einsatz kommen vermehrt auch die Materialien der<br />

fabricationCommunity (fabCom – www.applied-knowing.org).<br />

Die <strong>TUM</strong>-Schülerkonferenz dient der Veröffentlichung interessanter Ergebnisse.<br />

E1<br />

<strong>TUM</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong> <strong>Education</strong><br />

<strong>TUM</strong> Hall <strong>of</strong> Science and Technology<br />

<strong>TUM</strong>: Andreas Kratzer


Robotik-Lernkonzept für die Grundschule<br />

Zur Stärkung von Naturwissenschaft und Technik in der Grundschule beginnen wir mit Elementen<br />

der sogenannten „Lego Academy“. Das Projekt in der Volksschule Bisch<strong>of</strong>swiesen<br />

bereitet das Grundschullabor im Schülerforschungszentrum Berchtesgaden sowie entsprechende<br />

Angebote im Kinderreich des Deutschen Museums und in den <strong>TUM</strong>ClusterLabs vor.<br />

17<br />

Die Kinder arbeiten mit dem<br />

innovativen Lernsystem LEGO<br />

<strong>Education</strong> WeDo, einem neuen<br />

Robotiksystem für die Grundschule.<br />

Mit dem technisch-naturwissenschaftlichen<br />

Unterrichtsmaterial<br />

können sie handlungsorientiert<br />

umgehen. In Lerngruppen bearbeiten<br />

sie herausfordernde Aufgaben.<br />

Mit den bereitgestellten<br />

Materialien und Werkzeugen<br />

können sie eigene Lösungen<br />

finden.<br />

So lernen die Kinder mit Hilfe von Motoren, Sensoren und einer einfachen und intuitiven<br />

graphischen Programmiers<strong>of</strong>tware, ansprechende LEGO Modelle über den Computer zu<br />

steuern. Die Themen „Wilde Tiere“, „Die faszinierende Welt der Mechanik“, „Fußball“ und<br />

„Abenteuergeschichten“ entsprechen dem Erfahrungsbereich der Schüler.<br />

Aus den aktuellen Lehrplänen unterschiedlichster Fächer werden wesentliche Inhalte abgedeckt:<br />

Technik / Sachunterricht: Einfache Mechanismen, Zahnräder, Flaschenzug, Hebel, Übertragung<br />

von Bewegungen und Kräften, Planen und Konstruieren von Funktionsmodellen<br />

Informationstechnik / Informatik: Umgang und Handhabung von Programmiers<strong>of</strong>tware,<br />

Programmieren von Abläufen<br />

Mathematik: Messen von Zeit und Entfernung, Addition, Subtraktion, Multiplikation, Division,<br />

Schätzen usw.<br />

Sprache und Rechtschreibung: Schreiben von Erzählungen und Berichten, Geschichten<br />

erzählen, erklären, interpretieren, befragen<br />

G1<br />

<strong>TUM</strong>-Schulcluster Berchtesgadener Land/SFZ - BGL<br />

Volksschule Bisch<strong>of</strong>swiesen<br />

<strong>TUM</strong>: Andreas Kratzer<br />

Lehrkräfte: Josef Ametsbichler<br />

Schüler: Matthias Datz, Nico Fietkau, Katrin Stecher, Sophia<br />

Seitz, Lukas Geyer, Vinzenz Schrödl


<strong>TUM</strong>Lab im Deutschen Museum<br />

Das Schüler-Lehrer-Besucher-Labor der Technischen Universität München<br />

Für alle Neugierigen von 10 1 bis 10 2 Jahren<br />

Wie wird ein Roboter gebaut und<br />

programmiert? Wo ist welcher Stern<br />

am Himmel ? Was ist die Milchstraße?<br />

Wie viel Strom erzeugt eine Solarzelle?<br />

Wie sieht ein Zuckermolekül<br />

aus?<br />

Diesen und vielen anderen Fragen<br />

kann im <strong>TUM</strong>Lab im Deutschen Museum<br />

nachgegangen werden. Es<br />

bietet Kindern, Jugendlichen und<br />

Erwachsenen die Möglichkeit, in die<br />

Welt der Technik und der Naturwissenschaften<br />

einzutauchen.<br />

Automatisierungstechnik, Computing, Hands-On Universe, Molecular Modelling und<br />

Robotics sind die Module, aus denen sich unser Angebot aufbaut. In den Kursen dieser<br />

Module kann vielen interessanten Fragestellungen nachgegangen werden.<br />

L1<br />

18<br />

<strong>TUM</strong>Lab im Deutschen Museum<br />

<strong>TUM</strong>: Mike Kramler<br />

www.tumlab.de<br />

Unser Angebot umfasst Kurse für Schulklassen,<br />

Fortbildungen, Facharbeiten, Ferienangebote,<br />

Akademien und Arbeitsgruppen für besonders<br />

begabte Jugendliche. Die Kurse sind eng mit<br />

Ausstellungen im Deutschen Museum verzahnt.<br />

Ideal für Schulklassen: Eine Hälfte besucht die<br />

Ausstellung mit von uns vorbereiteten Arbeitsbögen,<br />

während die andere im Labor experimentiert.<br />

Alle, die in einem außergewöhnlichen Lernumfeld<br />

mit Wissenschaftlern an spannenden Projekten<br />

arbeiten möchten, sind im <strong>TUM</strong>Lab im Deutschen<br />

Museum richtig!


Das Kerschensteiner Kolleg<br />

Kooperationspartner des <strong>TUM</strong>Labs im Deutschen Museum<br />

Das Deutsche Museum besitzt eine der größten naturwissenschaftlich-technischen Sammlungen<br />

der Welt. Auf wissenschaftlich hohem Niveau werden Naturgesetze, Instrumente und<br />

technische Verfahren verständlich und unterhaltsam erklärt.<br />

Im Kerschensteiner Kolleg – einer Fortbildungseinrichtung mit 30 Gästezimmern, einem Tagungsraum<br />

und einem Experimentallabor direkt im Deutschen Museum – werden mehrtägige<br />

Seminare angeboten, die Teilbereiche oder Querschnittsthemen aus der Vielfalt der Ausstellungen<br />

des Deutschen Museums behandeln. Das Angebot richtet sich an Lehrkräfte,<br />

Museumsfachleute, Techniker, Wissenschaftler und Studierende aller Fachrichtungen, aber<br />

auch andere Gruppen, die sich für die<br />

Geschichte der Naturwissenschaften und<br />

Technik interessieren.<br />

19<br />

Hier können Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

ihr Fachwissen erweitern und<br />

vertiefen, moderne Naturwissenschaft<br />

und Technik aus ihrer historischen Entwicklung<br />

verstehen lernen, forschen, experimentieren,<br />

an Modellfällen studieren<br />

und sich mit aktueller Forschung und ihrer<br />

gesellschaftlichen Bedeutung auseinandersetzen.<br />

Für die Programme des Kerschensteiner Kolleg stehen die Fachleute, Wissenschaftlerinnen<br />

und Wissenschaftler des Deutschen Museums zur Verfügung. Sie wenden zur Vermittlung<br />

vielfältige, sich ergänzende Methoden und Medien an: dialogische Fachführungen, Experimentalvorträge,<br />

historisches Anschauungsmaterial, interaktive Modelle, neue Medien, eigenes<br />

Experimentieren, Gruppenarbeit, Nachbereitung und vertiefende Diskussionen. Die<br />

räumliche Nähe von Kolleg, Ausstellungen, Archiv und Bibliothek sind ideal für eigenes Forschen<br />

und die Erschließung neuer Themenstellungen.<br />

L2<br />

<strong>TUM</strong>Lab im Deutschen Museum<br />

<strong>TUM</strong>: Mike Kramler, Miriam Voss<br />

www.deutsches-museum.de/information/fortbildung


Neue Wege im <strong>TUM</strong>Lab<br />

Weiterentwicklung und Ausbau der Kooperation mit dem Deutschen Museum<br />

Die Programme des Kerschensteiner Kollegs werden in<br />

Zusammenarbeit mit dem Ansprechpartner der jeweiligen<br />

Teilnehmergruppe geplant. Basis dazu ist ein Vortragskatalog,<br />

mit dessen Hilfe Seminarinhalte und<br />

Schwerpunkte bestimmt werden. Das <strong>TUM</strong>Lab und die<br />

<strong>TUM</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong> <strong>Education</strong> werden weitere Bausteine für<br />

diesen Katalog entwickeln und auch gemeinsame fertig<br />

ausgearbeitete Fortbildungen anbieten.<br />

Neben Beiträgen zu Umwelt, Energie und Astrophysik<br />

soll ein bildungswissenschaftlicher Baustein zur Bedeutung<br />

von Schullabor und Museum als außerschulische<br />

Lernorte entstehen. Geplant sind auch gemeinsame<br />

Fortbildungsangebote, wie z.B. zum Thema Energie im<br />

Oktober 2010.<br />

Es bietet sich natürlich an, in diese Neuerung speziell Lehramtsstudenten mit einzubeziehen.<br />

Mit den außerschulischen Angeboten der <strong>TUM</strong> und der engen Kooperation mit dem<br />

Deutschen Museum bestehen hier einmalige Möglichkeiten. Das Kerschensteiner Kolleg<br />

wird dabei einen direkten Austausch mit erfahrenen und engagierten Praktikern ermöglichen.<br />

Ein wichtiges Ziel ist eine Kooperation mit dem Kinderreich im Deutschen Museum. Die sogenannte<br />

Lego Academy könnte hier ein wichtiger Baustein werden, da mit ihr ein direkter<br />

Bezug zu den Robotics-Kursen im <strong>TUM</strong>Lab entsteht.<br />

Konsequent sollen auch die Bezüge zur Ausstellung in alle Kurse des <strong>TUM</strong>Lab integriert<br />

werden. Dazu gehören nicht nur Arbeitsblätter, sondern auch entsprechende Informationen<br />

auf den Webseiten.<br />

Defizite haben die Angebote des <strong>TUM</strong>Lab im Deutschen Museum im Bereich der Vor- und<br />

Nachbereitung der Kurse an den Schulen. Dies wird sich mit Hilfe eines E-Learning-<br />

Angebots und neu konzipierten Lehrerfortbildungen in Zukunft deutlich verbessern.<br />

L3<br />

20<br />

<strong>TUM</strong>Lab im Deutschen Museum<br />

<strong>TUM</strong>: Mike Kramler, Miriam Voss<br />

www.tumlab.de


Das Berchtesgadener Robotics-Team<br />

Angefangen hat alles mit einem Besuch der 7. Klassen des<br />

Gymnasiums Berchtesgaden im <strong>TUM</strong>Lab im Deutschen Museum<br />

im April 2007. Einige der Schülerinnen und Schüler waren<br />

vom Experimentieren mit modernen Robotern so begeistert,<br />

dass die beiden Mathematik-, Physik- und Informatiklehrer<br />

Günther Kühlewind und Martin H<strong>of</strong>reiter spontan eine<br />

Robotics-Gruppe mit diesen Schülerinnen und Schülern ins<br />

Leben riefen und begannen, zunächst mit von der TU München<br />

ausgeliehenen Bausätzen eigene Geräte zu konstruieren<br />

und zu programmieren. Mit Hilfe der Wirtschaftsjunioren<br />

Rupertiwinkel konnten für die technikbegeisterten Schülerinnen<br />

und Schüler Sponsoren gefunden werden, mit deren Unterstützung<br />

eine Grundausstattung an Roboterkästen gekauft<br />

wurde. Mittlerweile haben wir acht LEGO-NXT-Roboter, welche mit den vielfältigen Möglichkeiten<br />

von LEGO-Technik gebaut werden.<br />

Programmiert werden diese mit der auf LabVIEW basierenden S<strong>of</strong>tware ROBOlab von National<br />

Instruments. Ein solcher Roboter kann zum Beispiel einer schwarzen Linie folgen, Hindernissen<br />

ausweichen oder mit einem Infrarot-Ball Fußball spielen. Im Rahmen des Wissenschaftsherbstes<br />

Berchtesgadener Land veranstalteten wir an unserer Schule einen<br />

Robotics-Tag für die 7. Klassen in Zusammenarbeit mit der TU München. Im November<br />

2008 und 2009 nahmen wir am Robotics-Wettbewerb First Lego League an der <strong>TUM</strong> teil,<br />

bei dem wir uns in der Kategorie Forschungspräsentation über einen 3. Platz freuen durften.<br />

Ziel ist es jedoch nicht nur, Schülerinnen und Schüler in die Robotik und in Mikrokontrollerbasierte<br />

Systeme einzuführen, sondern sie für Naturwissenschaft und Technik allgemein zu<br />

begeistern. Deshalb arbeiten wir eng mit der 170 km entfernten <strong>TUM</strong> und der 25 km entfernten<br />

Fachhochschule Salzburg zusammen. Beide Hochschulen haben bereits Vorträge und<br />

Experimente am Gymnasium Berchtesgaden durchgeführt. Auch wir waren bei beiden<br />

Hochschulen mehrmals zu Gast. Außerdem soll die Robotics-Gruppe Technologieunternehmen<br />

kennenlernen. Betriebsbesichtigungen beispielsweise beim Dolomitwerk Jettenberg<br />

und bei Mess- und Steuerungstechnik Heidenhain in Traunreut haben wir schon unternommen.<br />

L4 <strong>TUM</strong>-Schulcluster Berchtesgadener Land<br />

Gymnasium Berchtesgaden<br />

Lehrkräfte: Martin H<strong>of</strong>reiter<br />

Schüler: Simon Sebold, Markus Birner,<br />

Benedikt Eisenreich, Katharina Wieber,<br />

Jannes Angerer, Katharina Mühlenkamp<br />

21<br />

www.tumlab.de; www.roboticsteam.de


Informatik-Unterricht einer 7. Klasse im <strong>TUM</strong>Lab<br />

Die Klasse 7b des Gymnasiums Penzberg (Referenzgymnasium) besuchte am 26. Februar<br />

2010 im Rahmen des Natur und Technik- / Informatik-Unterrichts das <strong>TUM</strong>Lab im Deutschen<br />

Museum.<br />

Das 3-stündige Fach Natur und Technik ist in der 7. Jahrgangsstufe in die zwei Schwerpunkte<br />

Physik und Informatik untergliedert. Im Schwerpunkt Informatik steht u. a. das Programmieren<br />

eines einfachen Informatiksystems unter Verwendung einfacher Programmierbausteine<br />

im Lehrplan. Eine Möglichkeit, dies auch außerhalb der Schule umzusetzen, bietet<br />

das <strong>TUM</strong>Lab im Deutschen Museum,<br />

das jedes Referenzgymnasium<br />

kostenlos besuchen kann. Dort können<br />

die Schülerinnen und Schüler<br />

selbstgebaute kleine Lego-Roboter<br />

mit Hilfe einer graphischen Programmierumgebung<br />

so programmieren,<br />

dass sie selbstständig bestimmte<br />

Aufgaben erfüllen. Dabei begegnen<br />

ihnen alle elementaren Programmierbausteine<br />

wie Bedingte<br />

Anweisung oder Wiederholung in<br />

etwas anderer Form, als sie es im<br />

herkömmlichen Unterricht gelernt<br />

haben.<br />

Dieses Angebot der <strong>TUM</strong> haben wir gerne wahrgenommen und sind mit 26 Schülerinnen<br />

und Schülern nach München gefahren. Während am Vormittag die Mädchen die Roboter<br />

programmierten, besuchten die Buben die Physik- und Informatik-Abteilungen des Deutschen<br />

Museums, am Nachmittag wurde dann getauscht.<br />

Nach dem Besuch des <strong>TUM</strong>Labs hatten die Schülerinnen und Schüler die Aufgabe, als PowerPoint-Präsentation<br />

und mittels html-Seiten – beides Lerninhalte des Natur- und Technik-<br />

/ Informatik-Unterrichts – darzustellen, wie der Tag am <strong>TUM</strong>Lab und im Deutschen Museum<br />

verlaufen ist und was sie dabei gelernt haben.<br />

L5 <strong>TUM</strong>Lab<br />

Gymnasium Penzberg (Referenzgymnasium)<br />

22<br />

<strong>TUM</strong>: Mike Kramler<br />

Lehrkraft: Alexander Ruf<br />

Schüler: Paulina Helgerten, Elfriede Pestislia<br />

www.tumlab.de


Formel 1 in der Schule<br />

Formel 1 in der Schule ist Teil des<br />

multidisziplinären, internationalen<br />

Technologie-Wettbewerbs „F1 in<br />

<strong>School</strong>s“, bei dem Schüler ein<br />

Rennteam bilden, einen ca. 20 Zentimeter<br />

großen Formel-1-Flitzer am<br />

Computer konstruieren, mit einer<br />

CNC-Fräse fertigen und dann gegen<br />

andere Teams auf die Rennstrecke<br />

schicken. Den Antrieb für<br />

den Mini-Rennwagen bildet eine<br />

Gaspatrone, womit sie eine Durchschnittsgeschwindigkeit<br />

von 80<br />

km/h auf der 20-Meter-Bahn schaffen.<br />

Es geht aber nicht nur um das schnellste Auto, sondern auch darum, ein Marketing-<br />

und Finanzkonzept zu erstellen und sich als Team vor einer Fachjury zu präsentieren. Entscheidend<br />

ist die Teamleistung aus Konstruktion, Fertigung, Reaktionszeit, Fahrzeuggeschwindigkeit,<br />

Businessplan und Präsentation.<br />

In Regionalwettkämpfen und einer Deutschen Meisterschaft treten die Teams gegeneinander<br />

an. Das Siegerteam vertritt Deutschland bei der F1-in-<strong>School</strong>s-Weltmeisterschaft, die<br />

jährlich im Vorfeld eines Formel 1 Grand Prix stattfindet.<br />

L6<br />

23<br />

<strong>TUM</strong>Lab und F1 in <strong>School</strong>s<br />

Heinrich-Heine Gymnasium München<br />

<strong>TUM</strong>: Andreas Kratzer<br />

Lehrkraft: Alexander WIngler<br />

Schüler: Daisuke Spielvogel, Adrian Candussio, Markus Müller,<br />

Stefan Matl, Nicolas Benes, Maximilian Gawlik<br />

www.f1inschools.de<br />

Die von der „großen“ Formel 1 ausgehende<br />

Faszination und weltweite<br />

Präsenz wird genutzt, um ein aufregendes,<br />

spannendes Lernerlebnis<br />

zu schaffen und das Verständnis<br />

und den Einblick in die Bereiche<br />

Produktentwicklung, Technologie<br />

und Wissenschaft zu verbessern.<br />

Die Deutsche Meisterschaft findet<br />

am 7. / 8. Mai 2010 im Verkehrszentrum<br />

des Deutschen Museums in<br />

Zusammenarbeit mit der <strong>TUM</strong> statt.


<strong>TUM</strong>ScienceLabs<br />

� Authentische Lernumgebung<br />

� Nutzung vorhandener Ressourcen<br />

Grundlage hierfür sind die<br />

guten Erfahrungen, die speziell<br />

an den Fakultäten Chemie<br />

und Physik mit forschungsnahen<br />

Angeboten in<br />

Kooperation mit Schulen gemacht<br />

wurden. Höhere Jahrgänge,<br />

speziell die gymnasiale<br />

Oberstufe, gehen nicht in<br />

ein speziell für sie angelegtes<br />

Schullabor, sondern nutzen<br />

die vorhandenen Einrichtungen<br />

innerhalb der Universität,<br />

die sonst Studenten und Wissenschaftlern<br />

zur Verfügung<br />

stehen. Die aktuellen Aktivitäten<br />

reichen von Praktika bis zu Facharbeiten. Es konnte gezeigt werden, wie unsere Möglichkeiten<br />

den Schulen zur Verfügung gestellt und welche Lernziele dabei verfolgt werden<br />

können. Zudem erfüllen wir hierdurch die im G8 geforderten Kooperationen zwischen Schule<br />

und Universität in hervorragender Weise.<br />

Vision<br />

Ein Verbund von Schüler- und Lehrerlaboren,<br />

die an den verschiedenen Fakultäten<br />

der <strong>TUM</strong> eingerichtet sind und vorhandene<br />

Ressourcen nutzen. Damit wird<br />

die authentische Lernumgebung garantiert<br />

und Schüler- und Demoexperimente<br />

werden mit Bezug zur aktuellen Forschung<br />

durchgeführt. Die Kurse zeichnen<br />

sich aus durch:<br />

� Einsatz modernster experimenteller Ausstattung<br />

� Bezug zur aktuellen Forschung<br />

� Interdisziplinäre Inhalte<br />

� Zusätzliches schülergerechtes Arbeitsmaterial<br />

S1 <strong>TUM</strong>ScienceLabs<br />

24<br />

<strong>TUM</strong>: Andreas Kratzer


<strong>TUM</strong>ScienceLabs: Biologie<br />

Angewandtes Ökosystemmanagement als Baustein der Waldpädagogik<br />

Das lifeSCIENCElab bietet mit einem Kursmodul,<br />

basierend auf Elementen zur Waldpädagogik, eine<br />

Kooperationsmöglichkeit für die gymnasiale Oberstufe,<br />

wie sie für die neuen Seminarfächer gefordert<br />

wird. Anknüpfungspunkte des Themas zum Lehrplan<br />

finden sich nicht nur dort, sondern auch zum<br />

entsprechenden Lehrplan für berufliche Schulen.<br />

Das Modul wurde von der <strong>TUM</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong> <strong>Education</strong><br />

in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Waldwachstumskunde<br />

der <strong>TUM</strong> und der Bayerischen<br />

Forstverwaltung konzipiert und wird bereits erfolgreich als Lehrerfortbildung sowie als fachdidaktisches<br />

Seminar in der Lehrerausbildung an der <strong>TUM</strong> angeboten. An mehreren Schulen<br />

wird die Thematik und der Einsatz des Simulationsprogramms SILVA bereits in waldpädagogischen<br />

Projekten umgesetzt.<br />

Der Kurs „Ökosystemmanagement – Modellierung des Waldwachstums“ untergliedert sich<br />

in zwei Teilbereiche:<br />

Im ersten Teil dürfen die Teilnehmer selbst Hand anlegen und unter fachgerechter Anleitung<br />

den Baumbestand eines Waldstücks vermessen. Im zweiten Kursteil werden die erhobenen<br />

Daten aufbereitet und in das Simulationsprogramm SILVA eingespeist. Dort lassen sich unterschiedliche<br />

Entwicklungen der erhobenen Waldbestände unter verschiedenen externen<br />

Einflüssen im Zeitrafferverfahren simulieren und diskutieren sowie in dreidimensionalen Bildern<br />

darstellen.<br />

Am Beispiel von SILVA lernen die Kursteilnehmer<br />

ein Instrument modernen Ökosystemmanagements<br />

kennen und erhalten die Möglichkeit, die Auswirkungen<br />

menschlicher Eingriffe auf ein bekanntes<br />

Ökosystem abzuschätzen (LWF aktuell 75 / 2010)<br />

und im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung unter<br />

ökologischen und sozioökonomischen Aspekten zu<br />

reflektieren.<br />

S2 <strong>TUM</strong>ScienceLabs<br />

25<br />

<strong>TUM</strong>: Eva Sandmann, Manuela Festl, Hans Pretzsch


Informatik-Unterricht einer 10. Klasse<br />

(Ein Beispiel der <strong>TUM</strong>ScienceLabs)<br />

Die Nutzung vorhandener Ressourcen im Rahmen der <strong>TUM</strong>ScienceLabs und die damit verbundene<br />

Forschungsnähe erfuhren Schülerinnen und Schüler des Referenzgymnasiums<br />

Penzberg. Die Klasse 10b des Gymnasiums absolvierte ein einführendes Programmierpraktikum<br />

beim Fachgebiet Didaktik der Informatik der <strong>TUM</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong> <strong>Education</strong>.<br />

Dieses Praktikum war ursprünglich<br />

für Studienanfänger gedacht, die<br />

noch keine oder kaum Informatikkenntnisse<br />

haben. Dabei sollten sie<br />

es innerhalb eines bestimmten<br />

Zeitraums (2 Tage) schaffen, ohne<br />

„richtigen“ Unterricht, sondern mit<br />

umfangreichem Material und Betreuung<br />

durch Tutoren eine gegebene<br />

Programmieraufgabe zu lösen.<br />

Diese Praktikumsaufgaben wurden<br />

für die 10. Jahrgangsstufe des 8jährigen<br />

Gymnasiums etwas gekürzt und angepasst, denn im Gegensatz zu den Studienanfängern<br />

konnten die Schülerinnen und Schüler im neuen Informatik-Pflichtunterricht bereits<br />

Programmiererfahrungen sammeln. So konnte das Programmierpraktikum beim Fachgebiet<br />

Didaktik der Informatik in Garching an nur einem Tag durchgeführt werden. Betreut wurden<br />

die Schülerinnen und Schüler dabei von ihrem Informatiklehrer und von einem an die TU<br />

abgeordneten Informatiklehrer.<br />

Die Lösungen der Programmieraufgaben werden danach wissenschaftlich analysiert und mit<br />

den Resultaten der Studienanfänger verglichen. Von diesem Projekt pr<strong>of</strong>itieren somit beide<br />

Seiten – das Gymnasium Penzberg, dessen Klasse 10b einen Tag an der TU verbringen<br />

konnte, und die <strong>TUM</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong> <strong>Education</strong>, die mit den Ergebnissen Forschung betreiben<br />

kann.<br />

S3 <strong>TUM</strong>ScienceLabs<br />

Gymnasium Penzberg (Referenzgymnasium)<br />

Fachdidaktik Informatik<br />

26<br />

<strong>TUM</strong>: Alexander Ruf<br />

Lehrkraft: Karl Steiner<br />

Schüler: Veronika Grupp, Stefanie Wegele,<br />

Maximilian Egner, Markus Wagner


<strong>TUM</strong> Schülerforschungszentren<br />

27<br />

Provide the tools and the training and<br />

you will be amazed at what young minds can do.<br />

Das erste Schülerforschungszentrum der<br />

<strong>TUM</strong> wird derzeit in Berchtesgaden (Altes<br />

Gymnasium) aufgebaut. Das SFZ-BGD ist<br />

ein außerschulischer Lernort, der erstmals<br />

im Freistaat Bayern den pädagogischen<br />

Auftrag der Schulen mit dem Forschungsauftrag<br />

einer Universität verbindet, außeruniversitäre<br />

Bildungseinrichtungen integriert<br />

(u.a. Deutsches Museum, Nationalpark<br />

Berchtesgaden, Akademie für Naturschutz<br />

und Landschaftspflege), über die<br />

Landesgrenzen hinaus wirksam ist (u.a. Fachhochschule Salzburg, Universität Salzburg),<br />

Wirtschaftsunternehmen beteiligt und mit seiner Programmatik eine bundesweite Alleinstellung<br />

erreicht. Schülerinnen und Schüler sollen durch außerschulisches Engagement frühzeitig<br />

in ihrem Interesse an wissenschaftlichen Fragestellungen aktiv motiviert werden und finden<br />

einen ersten Zugang zur Forschung.<br />

Die Hinführung zur Forschung erfolgt gemäß dem Konzept der <strong>TUM</strong> bereits im Grundschullabor<br />

des SFZ-BGD. Daran schließt das Schullabor des SFZ-BGD an (<strong>TUM</strong>ClusterLab), das<br />

die Vorteile eines Schullabors erstmals an einen ländlichen Standort bringt. Speziell diese<br />

Bereiche werden gemeinsam mit der<br />

fabricationCommunity und der Agentur<br />

Mädchen in Wissenschaft und<br />

Technik weiter entwickelt. Ein weiteres<br />

Highlight ist ein Kompetenzzentrum<br />

Geoinformationssysteme. Das<br />

Konzept nimmt auch in spezifischer<br />

Weise die einzigartigen Vorteile der<br />

Touristikregion Berchtesgadener<br />

Land auf, indem es sich bewusst für<br />

Schüler öffnet, die ihre Ferien in der<br />

Region verbringen. Auf diese Weise erhält das SFZ-BGD auch eine bundesweite Attraktivität.<br />

Das zweite Schülerforschungszentrum der <strong>TUM</strong> wurde im Kloster Benediktbeuern am<br />

16.03.2010 in enger Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Umwelt und Kultur gegründet.<br />

F1 <strong>TUM</strong>-SFZ<br />

<strong>TUM</strong>: Andreas Kratzer


Schülerforschung: Neutronen-Radiographie und -Autoradiographie<br />

Mehrere Facharbeiten beschäftigten sich mit<br />

Themen, die Naturwissenschaft und Kunst<br />

bzw. Kunsttechnologien verbinden. Sie sind<br />

Beispiele für aufwändige Projekte, die an<br />

Großforschungseinrichtungen durchgeführt<br />

werden. Alle Schülerinnen und Schüler hatten<br />

Zugangsberechtigungen zum FRM2. Die Aufgabenstellung<br />

ist Schülern zugänglich und<br />

bietet einen besonders intensiven Einblick in<br />

den Forschungsalltag und interdisziplinären<br />

Charakter moderner Forschung. Und natürlich sind es keine Reproduktionen bekannter Experimente,<br />

sondern neue Problemstellungen.<br />

Bei der Autoradiographie werden z.B. die Schichten eines Gemäldes mit Neutronen aktiviert.<br />

Anschließend beobachtet man das Abklingen der Radioaktivität, um aus den Halbwertszeiten<br />

Rückschlüsse auf die Elemente und damit auf die Pigmente zu ziehen. Auch<br />

Vorzeichnungen können so gefunden werden. Das rechte Bild wurde 92 Stunden nach der<br />

Aktivierung aufgenommen und wird bestimmt durch den Phosphor im verwendeten Beinschwarz.<br />

F2 <strong>TUM</strong>-SFZ<br />

Ruperti-Gymnasium Mühldorf (Referenzgymnasium)<br />

28<br />

<strong>TUM</strong>: Andreas Kratzer<br />

Lehrkraft: Reinhard Neumeyer<br />

Schüler: Daniel Begovic (jetzt <strong>TUM</strong>-Student)<br />

Bei der Neutronenradiographie nutzt man die<br />

materialabhängige Absorption der Neutronen.<br />

Metall ist für Neutronen durchsichtig. Damit<br />

konnte das „Innenleben“ historischer Objektive<br />

sichtbar gemacht werden. Diese Aufnahmen<br />

werden jetzt in der Dauerausstellung im Deutschen<br />

Museum in München gezeigt.


Schülerforschung: Astroteilchenphysik<br />

Der Borexino-Detektor wurde von der Borexino-Kollaboration, bestehend aus über 15 Institutionen<br />

aus 7 Ländern, entwickelt und gebaut. Der Detektor befindet sich im Gran Sasso<br />

National Laboratory (LNGS) in Italien und ist mit 300 Tonnen eines organischen<br />

Flüssigszintillators gefüllt. Das Auftreffen von Neutrinos auf Elektronen dieses Szintillators<br />

löst Prozesse aus, die zur Emission von Licht führen. Dieses Licht wird von Photomultipliern<br />

(Lichtmessern) aufgefangen und zur Datenerfassung weitergeleitet. Die Kollaboration verfolgt<br />

mit Borexino als Hauptziel die Bestimmung der Rate solarer Neutrinos. Präzise Messungen<br />

dieser Rate sind zur Überprüfung physikalischer Theorien und für die Astronomie<br />

von großer Bedeutung.<br />

Um die Neutrinorate möglichst exakt zu bestimmen, sind genaue Kenntnisse über die im<br />

Experiment auftretenden Untergrundereignisse wichtig. Solche Ereignisse sind in<br />

Flüssigszintillatoren hauptsächlich Zerfälle von durch Myonen (Elementarteilchen, die unter<br />

anderem in der Höhenstrahlung vorkommen) erzeugten Radionukliden.<br />

Die Bestimmung von Obergrenzen der Entstehungsrate der durch Myonen erzeugten Radionuklide<br />

war das Thema der Facharbeit von Benedikt Brandt. Er hat dabei mit Wissenschaftlern<br />

des Lehrstuhls für Astroteilchenphysik (Lothar Oberauer, Lehrstuhlinhaber ist<br />

Franz von Feiitzsch) zusammengearbeitet.<br />

F3 <strong>TUM</strong>-SFZ<br />

Gymnasium Penzberg (Referenzgymnasium)<br />

29<br />

<strong>TUM</strong>: Lothar Oberauer, Andreas Kratzer<br />

Lehrkraft: Michael Schefcsik<br />

Schüler: Benedikt Brandt


Schülerforschungszentrum BGD - Geoinformationssysteme (GIS)<br />

Der Nationalpark Berchtesgaden nutzt Geoinformationssysteme<br />

(GIS) seit 1984 zur Unterstützung<br />

seiner Forschungsaufgaben. In einer Datenbank<br />

werden alle Informationen mit Raumbezug wie<br />

Wege, Gewässer, Schutzgebiete, Artenvorkommen<br />

usw. gespeichert. Mit diesen Daten können<br />

Auswertungen und Analysen – wie beispielsweise<br />

die Ausbreitung des Borkenkäfers oder eine<br />

Waldinventur - gemacht und aus den Ergebnissen<br />

Maßnahmen abgeleiteten werden.<br />

An unserem Stand zeigen wir Beispieldaten und Anwendungen des Nationalparks Berchtesgaden,<br />

der als Partner des Schülerforschungszentrums einen Teil seiner Daten für<br />

Schulprojekte zur Verfügung stellen wird.<br />

GIS wird in unterschiedlichen<br />

Berufsfeldern als Werkzeug eingesetzt.<br />

Die Anwendungsgebiete<br />

durchziehen Fachbereiche<br />

wie Geographie, Biologie, Agrar-<br />

und Forstwissenschaften sowie<br />

das Vermessungswesen, aber<br />

auch Medizin und Sozialwissenschaften.<br />

Auch Schulfächer wie<br />

Sozialkunde, Wirtschaft und<br />

Geschichte haben einen räumlichen<br />

Bezug. Im Rahmen des<br />

Schülerforschungszentrums in<br />

Berchtesgaden sollen sich<br />

Schülerinnen und Schüler frühzeitig mit diesem viel eingesetzten Werkzeug vertraut machen.<br />

Als Beispiel zeigen wir die Vorbereitung für ein geplantes P-Seminar des Christophorus-<br />

Gymnasiums in Berchtesgaden. Die Schüler werden hier einen Snowpark am Jenner Hausberg<br />

planen. GIS kann bei der Planung der Lage des Snowparks und der Anfahrtswege, bei<br />

der Analyse von Nutzungskonflikten mit benachbarten Flächen ober bei der Erfassung und<br />

Kartierung der vorhandenen Vegetation die Schülerinnen und Schüler in ihrer Projektarbeit<br />

unterstützen.<br />

Auch die enge Verbindung der Geoinformatik mit der Informatik sowie das didaktische Konzept<br />

für das Schülerforschungszentrum zum Thema Biodiversität stellen wir vor.<br />

F4<br />

30<br />

<strong>TUM</strong>-SFZ Berchtesgaden<br />

CJD-Christophorus-Gymnasium Berchtesgaden<br />

<strong>TUM</strong>: Matthäus Schilcher, Julia Stahl<br />

Lehrkraft: Herr Schober


ZUK – Programm Energie- und Geowerkstatt<br />

Die Wellenjäger -The E-Power Sound Discovery<br />

Wir „jagen und fischen“ in den verborgenen Energien unserer Umwelt. Wir finden natürliche<br />

und künstliche Energien und Töne. Wir machen sie hörbar, erkennbar, unterscheidbar, indem<br />

wir von den unbekannten Quellen einen akustischen Fingerabdruck nehmen und Unterscheidungshilfen<br />

benutzen.<br />

Dabei kommt unser Hörsinn groß heraus – womit<br />

die Menschen ohne Hilfsmittel die meisten Frequenzen<br />

unterscheiden können. Mit weiteren<br />

Hilfsmitteln bringen wir auch unsere Augen ins<br />

Spiel und erleben, wie beide zusammenhelfen,<br />

um eine Wahrnehmung zu bekommen, die sonst<br />

nicht möglich wäre. Wir dringen ein in die Welt<br />

der Felder, Töne und Wellen.<br />

Wir gestalten das Entdeckungsspiel als Wettbewerb<br />

zwischen Gruppen in verschiedenen<br />

Varianten. Die Varianten können mit jüngeren<br />

oder älteren Jugendlichen gespielt werden.<br />

Kombinierbar ist auch eine Bastelaktion, mit<br />

der die Wellenjäger den Spürsinn ihrer Geräte<br />

verstärken und dabei etwas über die Natur der<br />

Wellen erfahren.<br />

<strong>TUM</strong>-SFZ<br />

<strong>TUM</strong>: Andreas Kratzer<br />

ZUK: Martin Schöbinger, Dieter Kugler,<br />

Pater Karl Geissinger<br />

www.zuk-bb.de<br />

31<br />

Was uns dabei hilft ist zum Beispiel unser Zubehör:<br />

Fledermaus-Detektor, Richtmikr<strong>of</strong>on für Jäger und<br />

Schützen, E-Smog- / Lichtsmog-Spion, WaveLab<br />

S<strong>of</strong>tware, GPS-Gerät für Touristen, elektronisches<br />

Diktiergerät mit USB-Anschluss.


ZUK – Programm Energie- und Geowerkstatt<br />

Brennst<strong>of</strong>f Zellen, Wasserst<strong>of</strong>f Kreislauf<br />

Ziele:<br />

� Im Bereich zwischen Chemie und Physik, auf den seit ca. 20 Jahren große H<strong>of</strong>fnungen<br />

unserer Industrie gerichtet sind, ein praktisches Experiment machen.<br />

� Direkt spüren, wie die Gewinnung von erneuerbarer Energie aus der Umwelt stattfinden<br />

könnte. Die Rolle der Solarenergie.<br />

� Die umkehrbaren Vorgänge zwischen Wasser und Strom, zwischen Chemie und Physik<br />

sichtbar und erfahrbar machen am Kleinmodell. Als Variante sind auch Brennst<strong>of</strong>fzellen<br />

mit Methanol vorhanden.<br />

� Eine Vielzahl von Instrumenten und Stromquellen können zur Beobachtung herangezogen<br />

werden. Vorgehensweisen von Idee, Vermutung und Messung können ausprobiert<br />

werden.<br />

� Die Konsequenzen aus Methanol- oder Wasserst<strong>of</strong>f-Erzeugung abschätzen.<br />

� Zur Recherche über Erzeugung von Solarzellen und Wasserst<strong>of</strong>f arbeiten.<br />

� Für eine Präsentation in der GeoWerkstatt arbeiten.<br />

Das grundlegende Prinzip „in Echt-<br />

Vorgängen“ durchspielen am Fahrzeug-Modell:<br />

Wasserst<strong>of</strong>f und Sauerst<strong>of</strong>f erzeugen<br />

und auffangen.<br />

In das Modell einleiten, Strom erzeugen<br />

aus Wasser.<br />

Kleines Modellfahrzeug betreiben<br />

mit Wasserst<strong>of</strong>f.<br />

Das Modellauto zum Fahren bringen.<br />

Die flammen- und geräuschlose Verbrennung erleben und bestaunen. Messungen zum<br />

Energieaufwand anstellen. Mögliche Energiebilanzen ausrechnen.<br />

Die Chancen einer solarbetriebenen Wasserst<strong>of</strong>f-Energiewirtschaft ausmalen, recherchieren,<br />

und diskutieren. Die Folgen für Umwelt- und Lebensqualität, für Mobilität ausmalen, recherchieren<br />

und abschätzen.<br />

<strong>TUM</strong>-SFZ<br />

<strong>TUM</strong>: Andreas Kratzer<br />

ZUK: Martin Schöbinger, Lukas Grundling, Bernhard<br />

Güde, Martin Blösl, Pater Karl Geissinger<br />

www.zuk-bb.de<br />

32


<strong>TUM</strong> Hall <strong>of</strong> Science and Technology<br />

Das Modul-Angebot der Lehramtsstudiengänge wird sich künftig stärker auf die Kernfächer<br />

beschränken, bezogen auf die KMK-Standards, und im Gegenzug eine Intensivierung der<br />

Ausbildung in Richtung Vermittlungskompetenz sicherstellen. Zu jeder Vorlesung gibt es<br />

hierfür als Modulbestandteil ein entsprechendes, eng mit dieser abgestimmtes Seminar, bei<br />

dem Studierende ihren Kommilitoninnen und Kommilitonen die Vorlesung ergänzende Inhalte<br />

vermitteln. Wesentlicher Bestandteil ist die am Ende jeder Sitzung geführte Diskussion<br />

der Seminargruppe zur Reflexion des Vermittlungsversuchs. Darüber hinaus sollen künftig in<br />

viel größerem Rahmen als bisher spezielle Veranstaltungen für Lehramtsstudierende angeboten<br />

werden. Bei diesen Maßnahmen wird die nötige fachliche Tiefe nicht vernachlässigt.<br />

Schließlich stellt fundiertes Fachwissen eine notwendige Voraussetzung für erfolgreiches<br />

fachdidaktisches Handeln dar.<br />

Die <strong>TUM</strong> Hall <strong>of</strong> Science and Technology ist eine Entwicklungswerkstatt für Unterrichtskonzepte<br />

und -materialien, Schülerexperimente und Materialien für Museen, Science Center<br />

und Schullabore. Im Vordergrund steht dabei die Vermittlung modernster natur- und ingenieurwissenschaftlicher<br />

Forschungsergebnisse. Die Kompetenzen der <strong>TUM</strong> gehen somit direkt<br />

in den Schul- und Bildungsbereich ein.<br />

Die Hall wird in diese Arbeiten auch Schülerinnen und Schüler einbeziehen und integriert<br />

deshalb das Projekt TheoPrax in ihr Angebot.<br />

33


Die <strong>TUM</strong> Hall <strong>of</strong> Science and Technology<br />

Die <strong>TUM</strong> Hall <strong>of</strong> Science and Technology ist eine Entwicklungswerkstatt<br />

für Unterrichtskonzepte und -materialien,<br />

Schülerexperimente und Materialien für Museen, Science<br />

Center und Schullabore. Im Vordergrund stehen die Motivation<br />

für naturwissenschaftlich-technologische Inhalte und<br />

die Vermittlung modernster natur- und ingenieurswissenschaftlicher<br />

Forschungsergebnisse. Die Kompetenzen der<br />

<strong>TUM</strong> finden somit direkten Zugang in den Schul- und Bildungsbereich.<br />

Die Erprobung auf verschiedenen Ebenen<br />

findet in den <strong>TUM</strong>-Schulclustern, im Deutschen Museum<br />

und in eigenen Schullaboren statt.<br />

In Zusammenarbeit mit den Fachdidaktiken wird langfristig ein Entwicklungszentrum für<br />

Curricula entstehen und schließlich eine Zertifizierungsstelle für natur- und ingenieurswissenschaftliche<br />

Projekte im gesamten Bildungsbereich. Die hier zentrierte Kompetenz steht<br />

unmittelbar der gesamten Lehrerbildung zur Verfügung. Die <strong>TUM</strong> Hall kooperiert zudem mit<br />

dem Projekt applied-knowing/fab.com insbesondere bei der Entwicklung von case-kits und<br />

den zugehörigen Fortbildungsangeboten sowie mit der Agentur Mädchen in Wissenschaft<br />

und Technik. Lehrkräfte und vor allem Schülerinnen und Schüler werden im Rahmen des<br />

Projektes TheoPrax an der Entwicklungsarbeit beteiligt. Ziele sind:<br />

34<br />

� Entwicklung von Produkten zur Hinführung an naturwissenschaftliche und technologische<br />

Fragestellungen.<br />

� Die didaktische Reduktion komplexer Inhalte aus der aktuellen Forschung, die Entwicklung<br />

von Analogien und die Identifikation von Beispielen aus der Alltagswelt.<br />

� Ein Fortbildungsprogramm (<strong>TUM</strong> Science and Technology Coach) mit Zertifizierung<br />

in Kooperation mit applied-knowing/fab.com.<br />

Modellprojekte:<br />

H1<br />

� Neutronenphysik – Neutronenstreuung (eventuell magn. WW); Bezug zur Bragg-<br />

Gleichung (FRM2, Pr<strong>of</strong>. Petry)<br />

� Maschinenwesen, Produktentwicklung – Komplexitätsbeherrschung (MW, Pr<strong>of</strong>. Lindemann)<br />

� Hochauflösende Mikroskopie (N.N.)<br />

� Frequenzkamm (N.N.)<br />

� Weiterentwicklung der case-kits und gemeinsames Fortbildungsangebot mit Grundlagen-<br />

und Spezialisierungsteil zusammen mit der Agentur Mädchen in Wissenschaft<br />

und Technik und TheoPrax.<br />

<strong>TUM</strong> Hall <strong>of</strong> Science and Technology<br />

<strong>TUM</strong>: Andreas Kratzer


fabricationCommunity<br />

fabCom oder fabricationCommunity sieht sich als Gemeinschaft von Jugendlichen, Jugendorganisationen,<br />

Unternehmen und Schulen. Mit Lust und ohne Frust wird Lernen in der<br />

Community neu erfunden. Selbermachen ist das Prinzip. Die eigene Idee steht im Mittelpunkt<br />

– bei der praktischen Umsetzung unterstützt fabCom mit Equipment, Expertenrat und<br />

Räumlichkeiten. Da diese Ziele auch den Schulaktivitäten der <strong>TUM</strong> zugrunde liegen, ist eine<br />

gemeinsame Weiterentwicklung naheliegend.<br />

Ein wichtiger Bestandteil sind dabei die case kits. Case kits sind derzeit für die Bereiche<br />

„Energie“ und „Messen und Regeln“ vorhanden. Weitere (z.B. Optik) sollen entwickelt werden.<br />

Mit den case kits verbunden sind immer ausgearbeitete Unterrichtseinheiten und ein<br />

Konzept zur Ausbildung der Betreuer (Lernbegleiter Technik). Letzteres soll zukünftig kombiniert<br />

werden mit Methoden der Agentur Mädchen in Wissenschaft und Technik und des<br />

Projektes TheoPrax.<br />

Das fabCom Portal könnte Grundlage für ein zukünftiges Portal Schülerforschung der <strong>TUM</strong><br />

werden. Hier sind bereits wesentliche Werkzeuge zum erfolgreichen Austausch zwischen<br />

„Aktiven“ enthalten.<br />

H2<br />

35<br />

<strong>TUM</strong> Hall <strong>of</strong> Science and Technology<br />

<strong>TUM</strong>: Andreas Kratzer<br />

Festo: Alexander Benz, Hermann Klinger<br />

www.applied-knowing.org


Der Umgang mit Komplexität<br />

Komplexität prägt zunehmend unseren<br />

Alltag. Einerseits erleben wir im beruflichen<br />

Umfeld oder hören wir in der<br />

Presse, dass die Bewältigung von Projekten<br />

und die Entwicklung von Produkten<br />

immer komplexere Anforderungen<br />

an die Menschen stellen. Andererseits<br />

erweist sich auch unsere private<br />

Umgebung aufgrund vielfältiger Möglichkeiten<br />

moderner Medien als immer<br />

komplexeres Unterfangen. Diverse Informationsquellen<br />

und -kanäle oder<br />

soziale Netzwerke stehen exemplarisch<br />

für diese Entwicklung. Kern der steigenden<br />

Komplexität ist die Zunahme von Zusammenhängen, also Vernetzungen in unserem<br />

Umfeld. Soziale Netzwerke tragen diese Tatsache bereits im Namen. Aber auch in der heutigen<br />

beruflichen und privaten Umgebung hängen unsere Aktivitäten in vielfacher Weise mit<br />

möglichen Konsequenzen zusammen.<br />

H3<br />

36<br />

<strong>TUM</strong> Hall <strong>of</strong> Science and Technology<br />

<strong>TUM</strong>: Udo Lindemann, Andreas Kratzer<br />

Um den komplexen Anforderungen<br />

modernen Lebens gerecht zu<br />

werden, müssen wir lernen, mit<br />

Vernetzungen effizient umzugehen<br />

und uns in ihnen zu bewegen.<br />

Hierfür zeigen wir, wie man<br />

Strukturen begreifen, darstellen<br />

und verstehen kann – und mit<br />

vernetztem Denken Komplexität<br />

meistert.<br />

Zusammen mit dem Lehrstuhl für<br />

Produktentwicklung soll in der<br />

<strong>TUM</strong> Hall <strong>of</strong> Science and Technology<br />

ein neues Modul zum Thema<br />

Komplexität für die TheoPrax-<br />

Ausbildung (P-Seminare) entstehen.


Technikzugang, Technikhaltung und Berufsorientierung<br />

bei Schülerinnen und Schülern: Ein Berufsinformationsprojekt<br />

Vom Lehrstuhl für Pädagogik (Pr<strong>of</strong>. Andreas<br />

Schelten) werden Untersuchungsergebnisse<br />

der wissenschaftlichen Begleitung eines Berufsinformationsprojektes<br />

präsentiert. Sie könnten<br />

die Basis bilden, um in der <strong>TUM</strong> Hall <strong>of</strong><br />

Science and Technology ein neues Konzept zu<br />

entwickeln, zu implementieren und zu evaluieren,<br />

welches die Berufsorientierung junger<br />

Gymnasiasten fokussiert. Den Hintergrund stellt<br />

dabei eine Kooperation von Universität, Gymnasium<br />

und technischen Unternehmen der Arbeitswelt dar.<br />

Gegenstand der hier vorgestellten<br />

Untersuchung bildet das Berufsinformationsprojekt<br />

MeetME-Truck,<br />

welches für Haupt- und Realschulen<br />

konzipiert ist. Es ist initiiert von<br />

einem Kooperationspartner der<br />

Schule aus der Arbeitswelt. Die<br />

Metall- und Elektroindustrie informiert<br />

über ausgewählte MINT-<br />

Berufe. Einen Zugang zu Technik<br />

und zu den Berufen erfahren die<br />

Schülerinnen und Schüler über<br />

selbständiges Arbeiten an Experimenten<br />

mit technisch-naturwissenschaftlichem Inhalt, über das Beobachten einer realitätsnahen<br />

Arbeitssituation an einer Maschine (CNC-Fräse), über selbständiges Arbeiten an Multimediaterminals<br />

und über im Gespräch ausgetauschte Informationen.<br />

Die Untersuchung deckt unterschiedliche Technikhaltungen und verschiedene Zugänge zu<br />

Technik von Mädchen und Jungen, Haupt- und Realschülern sowie von niedrigen und höheren<br />

Jahrgangsstufen auf. Ansichten der Lehrkräfte werden denen der Schülerinnen und<br />

Schüler gegenübergestellt und auf Deckungsgleichheit untersucht. Während der Präsentation<br />

im Rahmen der MINT-Kick-<strong>of</strong>f-Veranstaltung werden ausgewählte Ergebnisse der deskriptiven,<br />

analytischen Studie, deren Daten auf der schriftlichen Befragung von 906 Schülerinnen<br />

und Schülern und 36 Lehrkräften basieren, dargestellt.<br />

H4<br />

37<br />

<strong>TUM</strong> Hall <strong>of</strong> Science and Technology<br />

Lehrstuhl für Pädagogik<br />

<strong>TUM</strong>: Edda Fiebig


Robotino ® für den Technikzugang in MINT-Berufen<br />

Robotino ® ist ein autonomer, selbstfahrender mobiler Roboter.<br />

Dieses System repräsentiert, didaktisch aufbereitet, den aktuellen<br />

Entwicklungsstand in der industriellen Automatisierungstechnik.<br />

Beispiele für die Anwendung solcher Systeme reichen vom automatisierten<br />

Waren- und Materialtransport bei der Lagerhaltung bis<br />

zu Dienstleistungen z.B. im Haushalt oder für behinderte Menschen.<br />

Der Lehrstuhl für Pädagogik an der TU München untersucht derzeit,<br />

wie Robotino ® in der beruflichen Bildung in unterschiedlichen<br />

technischen Berufen eingesetzt werden kann. Hier zeigt sich insbesondere,<br />

dass dieses pr<strong>of</strong>essionelle technische System ein<br />

adressatengerechtes, didaktisch reflektiertes und unterrichtsspezifisches<br />

Vermittlungskonzept erfordert, um seine Stärken ausspielen<br />

zu können.<br />

Die Erfahrungen zum Einsatz von Robotino ® im Unterricht an beruflichen Schulen zeigen<br />

verschiedene positive Aspekte: Robotino ® birgt einen sehr hohen Aufforderungscharakter<br />

und ermöglicht auch einen<br />

spielerischen Erstzugang.<br />

Lernende arbeiten insgesamt<br />

sehr motiviert mit<br />

Robotino ® . Das System<br />

bietet ein sehr breites und<br />

tiefgehendes Lernpotenzial<br />

für den Unterricht. Es<br />

lässt sich je nach Zielgruppe<br />

äußerst variabel<br />

gestalten. Durch seine<br />

kompakte Baugröße ist<br />

das System leicht handhabbar<br />

und somit sehr<br />

flexibel einsetzbar (Hardware<br />

kann in jedem Klassenzimmer auch auf einem Tisch betrieben werden, Programmierung<br />

durch eigene S<strong>of</strong>tware mittels PC).<br />

Das Lernpotenzial von Robotino ® lässt für den Unterricht an Gymnasien ähnliches erwarten.<br />

Bei einem zielgruppenadäquaten Vermittlungskonzept ist der Einsatz im Unterricht sowohl<br />

fächerübergreifend (Physik, Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) als<br />

auch auf einzelne Fächer bezogen denkbar. Hierbei kann Robotino ® den regulären Unterricht<br />

bereichern oder im Wahl- und Ergänzungsunterricht zum Einsatz kommen.<br />

H5<br />

38<br />

<strong>TUM</strong> Hall <strong>of</strong> Science and Technology<br />

Lehrstuhl für Pädagogik<br />

<strong>TUM</strong>: Frank Motz, Alfred Riedl


Biologie: Aufbau lifeSCIENCELab<br />

Im Zentrum der Lehreraus- und Weiterbildung steht eine engere Verzahnung mit der Schulpraxis.<br />

Eine der institutionellen Brücken zwischen der Universität und den Schulen ist das<br />

lifeSCIENCElab.<br />

Das Labor für Schülerinnen und Schüler sowie für Studierende identifiziert aktuelle Forschungsprojekte<br />

aus dem Life-Science-Bereich der <strong>TUM</strong> und bereitet diese zielgruppengerecht<br />

auf. So entstehen neue Materialien und geeignete Experimente für die Schulen. Das<br />

breite Themenspektrum im lifeSCIENCElab reicht von Bionik bis zum Umweltschutz und von<br />

Gesundheit bis zur Bioethik.<br />

Die Aktivitäten des lifeSCIENCElab konzentrieren sich derzeit auf die neue bayerische gymnasiale<br />

Oberstufe. Speziell durch die Unabhängigkeit vom Lehrplan bieten sowohl das WissenschaftspropädeutischeSeminar<br />

als auch das Projekt-<br />

Seminar zur Studien- und Berufsorientierung<br />

günstige Anknüpfungsmöglichkeiten<br />

für die<br />

Biologiedidaktik.<br />

Das lifeSCIENCElab fokussiert<br />

auf die für das Schulfach Biologie<br />

wichtigsten Kompetenzbereiche<br />

der Bildungsstandards. Neben<br />

dem Fachwissen und der<br />

Erkenntnisgewinnung liegt der<br />

Schwerpunkt auf der Kommunikation und der Bewertung. Diese Kompetenzbereiche erfordern<br />

nicht nur eine entsprechende umfassende Methodik als Handwerkszeug, sondern auch<br />

geeignete Themen zur Darstellung. Themengebiete wie die funktionelle aquatische Ökologie<br />

oder die Renaturierung der Isar in München erfüllen genau die Voraussetzung für ein solches<br />

Rahmenthema.<br />

Die Kurse werden für Lehramtsstudierende, Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler entwickelt<br />

und Studierende anderer Studiengänge sind als Tutoren eingebunden.<br />

H6<br />

39<br />

<strong>TUM</strong> Hall <strong>of</strong> Science and Technology<br />

Didaktik life science<br />

<strong>TUM</strong>: Manuela Festl, Eva Sandmann


Mathematik: <strong>TUM</strong> Hall <strong>of</strong> Science and Technology<br />

Lehren und Lernen in der Schule geschieht in der Regel in Fächern. In der Vorbereitung<br />

geht es entsprechend vor allem darum, geeignete fachliche Inhalte auszuwählen,<br />

Methoden der altersgemäßen Vermittlung zu identifizieren und zu prüfen sowie<br />

Vernetzungen im jeweiligen Fach und mit anderem Fächern oder Domänen aufzuzeigen.<br />

Alle diese Aspekte können als primäre Aufgaben der Fachdidaktik angesehen werden.<br />

Fraglos ist die gute Kooperation mit den Fächern bzw. den Fachvertreterinnen<br />

und -vertretern hier ein wichtiger Baustein.<br />

In der <strong>TUM</strong> Hall <strong>of</strong> Science and Technology soll es nun genau um diese Kooperation<br />

und ihre Ergebnisse gehen. Im Dialog zwischen Fach und Fachdidaktik, aber selbstverständlich<br />

auch im Einklang mit Ergebnissen der einschlägigen erziehungswissenschaftlichen<br />

Forschung entsteht ein Zentrum für die Erarbeitung, Diskussion und<br />

Implementation von beispielhaften Unterrichtskonzeptionen.<br />

Die Einbeziehung in die laufenden Aktivitäten rund um die Ausbildung von Doktorandinnen<br />

und Doktoranden in der <strong>TUM</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong> <strong>Education</strong> soll dabei Grundlage<br />

für eine Vernetzung zwischen Wissenschaft und Schulpraxis sein. Darüber hinaus<br />

wird sie es ermöglichen, die Begleitforschung zu initiieren und in den Kontext der<br />

<strong>TUM</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong> <strong>Education</strong> zu stellen.<br />

H7<br />

40<br />

<strong>TUM</strong> Hall <strong>of</strong> Science and Technology<br />

Didaktik der Mathematik<br />

<strong>TUM</strong>: Kristina Reiss


Ausgewählte Projekte aus dem Informatikunterricht der Oberstufe<br />

Im Schuljahr 2009/10 findet im G8 erstmalig regulärer Informatikunterricht in der<br />

Oberstufe statt. Am Hans-Leinberger-Gymnasium, Landshut, wurden deshalb ein<br />

Informatikkurs mit 19 Teilnehmerinnen und Teilnehmern sowie ein P-Seminar mit 15<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmern eingerichtet.<br />

Aus diesem Unterricht gibt es bereits einige Ergebnisse, die von den Schülerinnen<br />

und Schülern entwickelt wurden. Präsentiert werden eine Adressverwaltung mit sehr<br />

schneller Suche, eine grafische Umsetzung einer einfach verketteten Liste mit einer<br />

Girlande, eine grafische Umsetzung des Spiels „Die Türme von Hanoi“ und eine einfache<br />

Variante eines Routenplaners. Die Ideen bzw. Problemstellungen stammen<br />

aus dem an der TU München entwickelten Schulbuch „Informatik 4 –<br />

Rekursive Datenstrukturen, S<strong>of</strong>twaretechnik“ und wurden von den Schülerinnen und<br />

Schülern zusammen mit der Lehrkraft weiterentwickelt. In den meisten Fällen wurde<br />

eine grafische Benutzeroberfläche ergänzt und die Funktionalität sinnvoll erweitert.<br />

Um die zum Teil recht umfangreichen Anwendungen erfolgreich fertigstellen zu können,<br />

mussten die Schülerinnen und Schüler die im Unterricht erworbenen Kompetenzen<br />

auf neue Aufgaben anwenden und die dabei auftretenden Probleme lösen.<br />

Dabei erwies sich die Zusammenarbeit der Teammitglieder als sehr effizient und ermöglichte<br />

erst die präsentierten Ergebnisse.<br />

H8<br />

41<br />

<strong>TUM</strong> Hall <strong>of</strong> Science and Technology<br />

Didaktik der Informatik<br />

<strong>TUM</strong>: Christoph Steer<br />

Als Grundlage verwendet der<br />

Unterricht an der TU München<br />

entwickelte didaktische Konzepte<br />

und Arbeitsformen. Erfahrungen<br />

mit dem Schulbuch und den<br />

didaktischen Konzepten bzw.<br />

Arbeitsformen fließen direkt in<br />

die Forschung der Didaktik der<br />

Informatik und die Lehre an der<br />

TU München ein. Die Kooperation<br />

von Universität und Schule<br />

nimmt am Hans-Leinberger-<br />

Gymnasium als einem Referenzgymnasium<br />

der TU München<br />

einen besonderen Platz ein.


Die Methodik TheoPrax – das Münchner TheoPrax-Modell<br />

Junge Menschen treffen heute auf eine Gesellschaft, die<br />

sich schneller verändert als je zuvor. Der technische und<br />

arbeitsorganisatorische Wandel stellt neue berufliche Herausforderungen<br />

an die Jugendlichen. Notwendig ist dabei<br />

einerseits das Wissen über Strukturen der Arbeitswelt. Andererseits müssen Jugendliche in<br />

ihrer beruflichen Orientierung unterstützt und mit Methoden vertraut gemacht werden, die<br />

praxisbezogenes und selbstgesteuertes Lernen sowie vernetztes und problemlösendes<br />

Handeln ermöglichen.<br />

An diesem Punkt setzt auch die Methodik TheoPrax an,<br />

die bereits 1996 im Fraunh<strong>of</strong>er Institut für chemische<br />

Technologie (Fraunh<strong>of</strong>er ICT) entwickelt wurde und seitdem<br />

erfolgreich in verschiedenen Bundesländern umgesetzt<br />

wird. In München ist es die Technische Universität München (<strong>TUM</strong>), die ein TheoPrax-<br />

Kommunikationszentrum eingerichtet hat. Die <strong>TUM</strong> ist auch Träger des Münchner<br />

TheoPrax-Modells, gefördert durch die Landeshauptstadt München.<br />

Charakteristisch für die TheoPrax-Methodik sind Projektarbeiten, die von Schülerinnen und<br />

Schülern im Rahmen eines Angebots-Auftrags-Verhältnisses durchgeführt werden. Die Projektarbeit<br />

erfolgt also auf der<br />

Grundlage realer Aufträge von<br />

Unternehmen.<br />

Fragestellungen aus Industrie,<br />

Wirtschaft und Kommunen werden<br />

als Auftrag an Schulen gegeben<br />

und in Abhängigkeit von<br />

Schulart und Klassenstufe durch<br />

Schülerinnen und Schüler bearbeitet.<br />

Kernpunkte dabei sind das<br />

verstärkte, selbstgesteuerte Handeln<br />

beim Lernen, praxisorientierte Einblicke in Arbeitsabläufe und Berufsfelder und die aktive<br />

eigenmotivierte Wissensbeschaffung. TheoPrax-Projektarbeit ist immer Arbeit im Team<br />

und immer mit Ernstcharakter. Bislang wurden bundesweit in über 500 erfolgreichen Projektarbeiten<br />

Kooperationen zwischen Schulen und Betrieben umgesetzt.<br />

Die <strong>TUM</strong> Hall <strong>of</strong> Science and Technology tritt als Auftraggeber für die Schülerinnen und<br />

Schüler auf und entwickelt gleichzeitig, in Kooperation mit dem bundesweiten TheoPrax-<br />

Netzwerk, die TheoPrax-Methodik weiter.<br />

T1<br />

42<br />

<strong>TUM</strong> Hall <strong>of</strong> Science and Technology<br />

Münchner TheoPrax Modell<br />

<strong>TUM</strong>: Ulrike Schulz, Joachim Noethen,<br />

Andreas Kratzer


Entwicklung eines <strong>TUM</strong>Lab-Kurses zu GIS und Satellitenfernerkundung<br />

Aus den Wetterdaten der letzten Jahrzehnte sind unbestreitbar Veränderungen abzulesen,<br />

die zu einem globalen Klimawandel führen werden. Unwetterkatastrophen durch Aufheizung<br />

der Erdatmosphäre, Bergstürze verursacht durch Rückgang des Permafrostbodens und<br />

Überschwemmungen der Küsten durch den Anstieg des Meeresspiegels stellen für viele<br />

Millionen Menschen eine existenzielle Bedrohung dar. Satellitenbeobachtungen ermöglichen<br />

eine globale Betrachtung der Entwicklungen und stellen daher eine wichtige wissenschaftlich<br />

fundierte Grundlage für weltweit notwendiges politisches Handeln dar. Es wird immer<br />

wichtiger, dass Menschen die Hintergründe verstehen und aus diesem Verständnis heraus<br />

ihr alltägliches Verhalten verändern und notwendige politische Entscheidungen in einer Demokratie<br />

mittragen.<br />

In diesem P-Seminar sollen die Oberstufenschülerinnen und -schüler deshalb für das<br />

<strong>TUM</strong>Lab einen Kurs für die Mittelstufe entwickeln, der anschaulich die Möglichkeiten der<br />

Satellitenbeobachtung verdeutlicht.<br />

T2<br />

43<br />

<strong>TUM</strong> Hall <strong>of</strong> Science and Technology<br />

St. Anna Gymansium München (Referenzgymnasium<br />

<strong>TUM</strong>: Mike Kramler, Andreas Kratzer<br />

Lehrkräfte: Verena Schroll, Margarethe Braun


Zeitgemäße MINT-Curricula: Mathematik für das Lehramt<br />

Der Unterricht gerade in den mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern fordert von<br />

Lehrkräften mehr als nur die Vermittlung von Fachwissen in einem eng abgegrenzten Bereich.<br />

Fachliche und überfachliche Bezüge herstellen, Inhalte in einen historischen Kontext<br />

einordnen, aktuelle Entwicklungen berücksichtigen oder Interesse für eine wissenschaftliche<br />

Domäne wecken und individuell fördern sind Beispiele für die vielen weiteren Aspekte, die<br />

mit dem Lehren und Lernen in der Schule verbunden sind.<br />

Leider bereitet die Universität die zukünftigen Lehrkräfte nicht optimal auf diese Aufgaben<br />

vor. Die Curricula der Studienfächer sind vor allem daraufhin ausgelegt, Fachwissen im Hinblick<br />

auf die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses effizient zu vermitteln, sie<br />

sind kaum geeignet, Lehramtsstudierenden das nötige umfassende Rüstzeug für ihren späteren<br />

Beruf mitzugeben. Der Projektbaustein „Zeitgemäße MINT-Curricula“ will deswegen<br />

ein Curriculum der Mathematik gestalten, das die vielfältigen spezifischen Anforderungen<br />

des Lehramts besser berücksichtigt. Aus fachlicher Sicht kann man „weniger ist mehr“ als<br />

einen Leitgedanken ansehen. Es wird hier darum gehen, grundlegende Ideen der Mathematik<br />

und ihre historische Entwicklung genauso wie die aktuelle Bedeutung des Fachs in<br />

disziplinärer und interdisziplinärer Hinsicht exemplarisch an geeigneten Teilgebieten aufzuzeigen<br />

und die Kommunikation von Mathematik stärker zu betonen.<br />

Dabei wird es wichtig sein, den Beitrag der Mathematik zur schulischen Bildung explizit zu<br />

machen, wobei der Verzahnung von Wissenschaft und Schulfach Mathematik im Rahmen<br />

des Curriculums eine wesentliche Bedeutung zukommt. Neben der inhaltlichen Konzeption<br />

wird auch die methodische Vorgehensweise den Bedürfnissen von Lehramtsstudierenden<br />

angepasst. Effektives und zielorientiertes Lernen in kleinen und engagierten Gruppen wird<br />

realisiert und soll Vorbildcharakter für das Handeln der zukünftigen Lehrkräfte haben.<br />

M1<br />

44<br />

MINT Curricula<br />

Didaktik der Mathematik<br />

<strong>TUM</strong>: Kristina Reiss


Zeitgemäße MINT-Curricula: Informatik in der Schule<br />

Didaktik der Informatik an der <strong>TUM</strong>: Moderne Lehrerausbildung für ein neues Unterrichtsfach<br />

Im Jahre 2003 wurde an den bayerischen Gymnasien Informatik als verpflichtendes Unterrichtsfach<br />

eingeführt. Damit schlug Bayern einen mutigen und radikalen Weg ein, auf den<br />

sich bisher nur Sachsen vorgewagt hatte. Das neue Fach entstand auf Initiative zweier Pr<strong>of</strong>essoren<br />

der TU München: Peter Hubwieser (Didaktik der Informatik) und Manfred Broy<br />

(S<strong>of</strong>twaretechnik). Auch die inhaltliche und methodische Konzeption des neuen Unterrichtsfaches<br />

wurde von Peter Hubwieser an der TU München entwickelt und in den Lehrplankommissionen<br />

konsequent durchgesetzt, u.a. auch durch das Verfassen einer erfolgreichen<br />

Schulbuchreihe für das Fach Informatik in Bayern.<br />

Informatik an der Schule ist ohne intensive aktive Beteiligung der Schülerinnen und Schüler<br />

nicht denkbar. Daher muss auch die Lehreraus- und -fortbildung für dieses neue Fach radikal<br />

neue Wege beschreiten. In allen Lehrveranstaltungen der Fachdidaktik werden deshalb<br />

auch die zukünftigen Lehrerinnen und Lehrer zu möglichst aktiver Beteiligung angeregt. Auf<br />

der Grundlage empirischer Ergebnisse entstehen Erkenntnisse und Kompetenzen vor allem<br />

in den Hausaufgaben oder während der Selbstlernphasen in Gruppen- oder Partnerarbeit.<br />

Vorträge kommen soweit möglich von den Studierenden selbst. Kompetenzen werden s<strong>of</strong>ort<br />

durch Anwendung der erlernten Konzepte<br />

aufgebaut. Auch in den Abschlussprüfungen sollen<br />

die Studierenden eher Kompetenzen nachweisen,<br />

anstatt bloß ihr Wissen wiederzugeben.<br />

Den zentralen Teil der Prüfung bildet daher die<br />

Erarbeitung eines Unterrichtsentwurfs, in dem<br />

möglichst viele der in der Vorlesung gelernten<br />

Begriffe, Methoden und Konzepte auf den Informatikunterricht<br />

bezogen bzw. angewandt werden.<br />

Die innovative Leistung des Fachgebietes Didaktik<br />

der Informatik an der <strong>TUM</strong> wurde u.a. von der<br />

KMK durch den Auftrag zur Entwicklung des<br />

Kerncurriculums Informatik für die Lehrerausbildung<br />

und von der Bayerischen Staatsregierung<br />

durch die Verleihung des Staatspreises für Unterricht<br />

und Kultus gewürdigt.<br />

M2<br />

45<br />

<strong>TUM</strong> Hall <strong>of</strong> Science and Technology<br />

Didaktik der Informatik<br />

<strong>TUM</strong>: Peter Hubwieser


Student Assessment & Admission Center / Qualitätsmanagement<br />

Auswahlverfahren<br />

Sollte jeder, der gerne Lehrerin oder Lehrer<br />

werden möchte, zum Lehramtsstudium zugelassen<br />

werden? Oder gibt es spezifische<br />

Anforderungen an zukünftige Lehrerinnen<br />

und Lehrer, die unbedingt erfüllt sein müssen,<br />

um einen Studienplatz zu bekommen?<br />

Ist ein umfassender Selektionsprozess, in<br />

dessen Verlauf akribisch nach den geeignetsten<br />

Lehramtsstudierenden gesucht<br />

wird, zu empfehlen, oder sollte der Notendurchschnitt<br />

ausschlaggebend für die Zulassung<br />

zum Lehramtsstudium sein? Fragen<br />

dieser Art sind sowohl aus wissenschaftlicher als auch aus praktischer Sicht von großem<br />

Interesse für die Lehrerbildung. Langfristig hat deren Beantwortung entscheidende Konsequenzen<br />

für die Qualität unseres Bildungssystems. Bei dem Bestreben der <strong>TUM</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong><br />

<strong>Education</strong>, geeignete, kompetente und motivierte Lehrerinnen und Lehrer der Biologie,<br />

Chemie, Informatik, Mathematik und Physik auszubilden, steht die Feststellung von Eignung<br />

und Neigung der Lehramtsbewerberinnen und -bewerber im Zentrum.<br />

An der TU München durchlaufen Lehramtsbewerberinnen und -bewerber ein zweistufiges<br />

Eignungsfeststellungsverfahren. In der ersten Stufe der Eignungsfeststellung sind die<br />

Durchschnittsnote der Hochschulzugangsberechtigung (HZB), fachspezifische Einzelnoten<br />

und ggf. eine bereits abgeschlossene einschlägige Berufsausbildung oder andere berufspraktische<br />

Tätigkeiten ausschlaggebend. Die zweite Stufe beinhaltet ein 20-minütiges Einzelgespräch,<br />

bei dem u.a. die Gründe der Bewerberinnen und Bewerber, ein Lehramtsstudium<br />

aufnehmen zu wollen, sowie ihre sozial-kommunikativen Fähigkeiten geprüft werden.<br />

Im Rahmen einer Posterpräsentation stellt die Expertengruppe für Eignungsfeststellung<br />

wichtige studien- und berufsrelevante Kompetenzen bzw. Qualifikationen sowie die methodische<br />

Konzeption des Auswahlverfahrens für den Bachelorstudiengang Naturwissenschaftliche<br />

Bildung (Lehramt Gymnasien) vor. In Form eines simulierten Gesprächs mit einer Lehramtsbewerberin<br />

wird konkret gezeigt, wie z.B. die berufliche Motivation thematisiert werden<br />

kann.<br />

A1 Auswahlverfahren<br />

Empirische Bildungsforschung<br />

46<br />

<strong>TUM</strong>: Johanna Ray

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