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ein unmoralisches Angebot? - Åbo Akademi

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Die finnischen Volkssagen sind im Archiv der SKS nach <strong>ein</strong>em der SKS eigenen Verzeichniskatalogisiert. 193 Die Sagen sind nach Typen und Motiven geordnet; die Faustsagen findet manunter den Gruppen E1301 und E1302. Innerhalb dieser thematischen Einordnung ist dasHauptkriterium zur Einordnung der Sagen die Herkunftsregion und somit das Dialektgebietder jeweiligen Sage. 194 Ich werde die Sagen in derselben Reihenfolge wiedergeben, in der si<strong>ein</strong> der Kartei des Volksdichtungsarchivs vorkommen, werde sie aber durchnummerieren, umauf diese Weise <strong>ein</strong>facher auf die <strong>ein</strong>zelnen Sagen hinweisen zu können. Alle Sagen sind imAnhang dieser Dissertation in finnischer und deutscher Sprache zu finden. 195Die Faust-Gestalt wird in den finnischen Sagen am häufigsten Vauhtus 196 , Fauttus oderKautus genannt. Diese Namen sind für die finnische Sprache leichter aussprechbare Formendes Namens „Faust“. Gelegentlich heißt er aber auch Amos oder (Laiska-) Jaakko 197 , in <strong>ein</strong>erder Geschichten wird er Faustus Kolumbus genannt 198 , und in dem Sprichwort Matti Ström.Da diese Sagen aber sonst auf vergleichbare Weise verlaufen, ist es durchaus berechtigt, siealle als „Faust“-Sagen zu behandeln.Viele der <strong>ein</strong>zelnen Sagen sind sich thematisch und in der Ausdrucksweise sehr ähnlich; soließen sich die Sagen Nummer 2, 3, 5, 6, 7, 8, 10, 12 und 13 b<strong>ein</strong>ahe unter <strong>ein</strong>er Nummerzusammenfassen. Diese sind alle aus den Regionen a und b gesammelt, was insgesamt dassüd-westlichste Gebiet Finnlands zusammenfasst. Es liegt mir jedoch gerade daran, zu zeigen,wie weit verbreitet die Faustsage in Finnland gewesen ist und wie <strong>ein</strong>heitlich die Sage inFinnland verläuft. Daher ist es wichtig, jede <strong>ein</strong>zelne Sage für sich zu berücksichtigen, auchwenn zwei oder drei davon fast identisch sind.193 Dieses Verzeichnis wird erläutert in: Jauhiainen, Marjatta: Suomalaiset uskomustarinat. Tyypit ja motiivit.Tarkistettu ja laajennettu laitos Lauri Simonsuuren teoksesta Typen- und Motivverzeichnis der finnischenmythischen Sagen. (FF Communications No. 182. Helsinki 1961) Helsinki 1999.194 Die Dialektgebiete werden mit kl<strong>ein</strong>en Buchstaben angegeben (z. B. a=Varsinais-Suomi, b=Satakunta,c=Uusimaa).195 Einige der Zitate werden im Folgenden in der von mir übersetzten deutschen Fassung wiedergegeben, um denTextfluss nicht zu stören. Im Klammern wird nach jedem Zitat die Nummer der zitierten Geschichte angegeben.Diese sind wiederum im Anhang 1 im finnischen Original und in der deutschen Übersetzung zu finden.196 In 16 von 24 Fällen heißt der Held ‚Vauhtus’.197 Laiska-Jaakko (Jacob de la Gardie [1583-1652]) und s<strong>ein</strong> Vater Pontus waren Kriegsherren in Schweden-Finnland im 16. und 17. Jahrhundert. Sie passen also zeitlich ungefähr zu der Zeit der Entstehung der Faust-Sag<strong>ein</strong> Deutschland. Da Laiska-Jaakko (wörtlich: der faule Jacob) in Finnland der Held vieler verschiedener Sagenist, konnte man ihn auch gut mit dem Teufel in Verbindung setzen. Ein heimischer Held also für die deutscheSage.198 In der Sage Nr. 19 wird die Faust-Gestalt mit dem Namen Faustus Kolumbus vorgestellt. Kolumbus eignetsich natürlich besonders gut als Zweitname für <strong>ein</strong>en Faust, der die Seekarten verfertigen will. Eher ist esüberraschend, dass dieser B<strong>ein</strong>ame nur in <strong>ein</strong>er <strong>ein</strong>zigen Sage vorkommt.58

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