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ein unmoralisches Angebot? - Åbo Akademi

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”Isolde, jag tror på den stora kärleken, den eviga kärleken. Det är du, Isolde. Nu vetjag, varför jag irrat omkring så länge, det var för att finna dig.” 738Die Liebe zu Isolde ist im Stande, Göran <strong>ein</strong>e Weile zufrieden zu stellen. Er glaubt nun, s<strong>ein</strong>eWahrheit in der Liebe gefunden zu haben und will jeden Moment mit Isolde verbringen. DieLiebe wird zu Görans Lebenswahrheit und –inhalt, er ist davon überzeugt, dass er nun amZiel s<strong>ein</strong>er Suche angekommen ist.Aber auch in dieser Liebe ist Göran unfähig, <strong>ein</strong>en Menschen längerfristig an sich zu binden,denn die erste kl<strong>ein</strong>e Unstimmigkeit bringt Göran schon aus dem Konzept. In die Pension aufden Alpen, wo Göran und Isolde wohnen, kommt <strong>ein</strong> finnisches Ehepaar. Der Mann, vonschwerer Krankheit gezeichnet, ist Komponist. Eines Tages entdeckt Göran in s<strong>ein</strong>en Notendie Überschrift „Kultala, romans av Ilmi Lindroth“. 739 Für Göran bricht <strong>ein</strong>e Welt zusammen;Kultala, das Idealland s<strong>ein</strong>es Vaters – und auch Görans Traum – nun als <strong>ein</strong>e „Romanze“ und„månskenssvärmeri“ („Mondsch<strong>ein</strong>schwärmerei“) auf dem Notenblatt <strong>ein</strong>es fremden Finnenzu sehen erschüttert ihn und s<strong>ein</strong>en Glauben an das, was er bislang empfunden hat, auch alsoan die Liebe. Er sieht wieder die Realität dieser Welt, nach wie vor grau und schrecklich. S<strong>ein</strong>Glück mit Isolde sch<strong>ein</strong>t ihm nunmehr nur wie <strong>ein</strong> Traumbild, s<strong>ein</strong>e Liebe zu ihr wie <strong>ein</strong>Spiel:„Därborta bakom bergen hungras det och fryses det. Där är dumhet och nöd, fulhetoch förtvivlan, orätt och död.” […] Han tittar på henne: är den där flickan hans,Isolde? Är hon inte en främmande? En drömbild bara. En tom hamn, som han fylltmed sin längtan. „Och vi leka“, säger han.”Vad skulle vi göra då?””Just det, vad skulle vi göra då? Kyssas och smekas bara, låt världen gå undersedan.” 740Auch in der Liebe – in s<strong>ein</strong>er und in der des finnischen sterbenskranken Komponisten – kanner nur noch das Leiden der Menschen sehen, er spürt nur noch den Tod, der letztendlich das„letzte Wort“ haben wird anstatt der Liebe. 741 Auch Isolde stellt traurig fest: „Din kärlek är738 S. 281, Übers.: „ ’Ich habe nie mit der Liebe gespielt, Isolde, für mich ist sie Ernst und Heiligtum. Und jetztliebe ich. Isolde, gib mir das Leben oder den Tod!’ Sie antwortet nichts, lehnt sich nur an ihn und versinkt ins<strong>ein</strong>e Arme. ‚Isolde, ich glaube an die große Liebe, die ewige Liebe. Das bist du, Isolde. Jetzt weiß ich, warumich so lange herumgeirrt bin, es war, um dich zu finden.’ “739 S. 286, Übers.: „Kultala, <strong>ein</strong>e Romanze von Ilmi Lindroth“740 S. 288, Übers.: „ ‚Da drüben hinter den Bergen wird verhungert und gefroren. Da gibt es Dummheit und Not,Hässlichkeit und Verzweiflung, Unrecht und Tod.’ […] Er schaut sie an: ist dieses Mädchen s<strong>ein</strong>s, Isolde? Ist sienicht <strong>ein</strong>e Fremde? Nur <strong>ein</strong> Traumbild. Ein leerer Hafen, den er mit s<strong>ein</strong>er Sehnsucht gefüllt hat. ‚Und wirspielen’, sagt er. ‚Was sollten wir denn sonst tun?’ ‚Genau, was sollten wir denn sonst tun. Nur küssen undliebkosen, die Welt kann ja nachher untergehen.’ “741 Siehe S. 289. Göran liest s<strong>ein</strong>er Isolde etwas aus Peer Gynt vor. „Plötsligt tittar han upp, två skuggor kyssavarandra på väggen inne i sällskapsrummet. Det är finnen och hans käresta. Två döda kyssa varandra; Göran sersin egen skugga, det är ett ansikte som en dödsskalle. Döden, nu känner han dubbelgängaren, som förföljerhonom. Han slår igen boken: ’Det är en löjlig historia det här. Att låta kärleken ha sista ordet; det är i alla fallknappstöpar Döden, som har det.’ ” Übers.: ”Plötzlich hebt er s<strong>ein</strong>en Blick und sieht zwei Schatten sich an der234

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