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ein unmoralisches Angebot? - Åbo Akademi

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S<strong>ein</strong>e Suche ist nicht zufrieden stellend, er sehnt sich nach s<strong>ein</strong>er Heimat, nach <strong>ein</strong>emNeuanfang. Also reist er wieder nach Schweden zurück, schreibt sich erneut an derUniversität Uppsala <strong>ein</strong> und fängt nun an, Theologie zu studieren, <strong>ein</strong> Studienfach, das Faustauch in vielen deutschen Werken studiert hat. Allerdings ist die Herangehensweise Görans andieses Fach ungewöhnlich. Es ist k<strong>ein</strong>e plötzliche Umkehr zum christlichen Glauben, sondernvielmehr <strong>ein</strong> Versuch, aus dem Material des Christentums <strong>ein</strong>e neue Glaubensrichtung zuentwickeln:„Men så ämnar jag också bana nya vägar för teologien. Håller på och skriver en guideför Via dolorosa. Och en avsatt Guds dagbok. Gud Fader har börjat tvivla på sig själv,förstår ni.” 726Während s<strong>ein</strong>es Theologiestudiums lernt Göran aus dem faustischen Blickwinkel gesehenbemerkenswerte Menschen kennen. Vor allem der zwielichtige Professor Bergius, auf denspäter in diesem Kapitel noch näher <strong>ein</strong>gegangen wird, wird zu <strong>ein</strong>em s<strong>ein</strong>er wichtigstenVorbilder.Das Theologiestudium führt Göran trotz allen Interesses nicht zu Ende, denn um s<strong>ein</strong>enbevorstehenden Wehrdienst zu umgehen, flüchtet er erneut in <strong>ein</strong>e Reise nach Mitteleuropa.Er sucht s<strong>ein</strong>e Wahrheit diesmal in „Liéfra“, <strong>ein</strong>er „kommunistiskt andelsjordbruk“ 727 inDänemark, reist nach den unbefriedigenden Erfahrungen dort weiter nach Deutschland undversucht, in den Künstlerkreisen von Berlin Fuß zu fassen. Was er findet, sind zwar immernoch nicht die Wahrheit oder die Schönheit, aber immerhin <strong>ein</strong>ige Geistesverwandte,Menschen, die unter den gegebenen Umständen leiden, und ihr Leiden in Kunstwerke –Poesie oder Bildkunst – hin<strong>ein</strong>arbeiten. Im Gespräch mit <strong>ein</strong>em der Künstler, dem DichterPosinsky stellt Göran Ähnlichkeiten mit sich selbst fest:”Men någonstans finns ett land, som heter Dschinnistan, dit hitta jordens herraraldrig“, Posinskys röst har blivit så underligt sjungande. Nu ser Göran, vem han är: enspelman, som hört Näcken. Han vill trycka hans hand, men han gör det inte.”Någonstans finns ett land, jag kallade det Kultala.””Kultala”, Posinsky lerföraktfullt. ”Det är inte mitt Dschinnistan. Du har inte gåttvägen dit.”[…] ”Du hittar aldrig vägen till Dschinnistan. Du är en sådan där, som tror. Har dusett Gud, svensk? Jag har sett honom, därför är jag som jag är, ser du. Jag skall säga726 S. 210, Übers.: „Aber so habe ich auch vor, neue Wege für die Theologie zu bahnen. Bin gerade dabei, <strong>ein</strong>enFührer für die Via Dolorosa zu schreiben. Und das Tagebuch <strong>ein</strong>es entthronten Gottes. Gott Vater hatangefangen, an sich selbst zu zweifeln, verstehen Sie.“727 S. 235. Liéfra ist <strong>ein</strong>e zusammengestellte Bezeichnung aus den Wörtern „liberté, égalite, fraternité“, undName der „kommunistischen Anteilslandwirtschaft“, zu der Göran gekommen ist.230

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