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ein unmoralisches Angebot? - Åbo Akademi

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Faust sieht <strong>ein</strong>, dass die Schönheit, die er gesucht hat, inhaltslos ist. Dafür macht er aber nichts<strong>ein</strong>en teuflischen Partner schuldig, sondern er beschuldigt vielmehr Gott dafür, dass er ihmdiesen Partner gegeben hat, der in ihm jede Liebe unterdrückt.Von nun an werden die Rollen getauscht. Dem Teufel und s<strong>ein</strong>em Gesandten kommt hier <strong>ein</strong>eviel positivere Rolle zu als Gott: sie fangen an, die frohe Botschaft der Liebe zu predigen! Fürdiese Tätigkeit hat der Teufel mehrere nicht ganz uneigennützige Gründe, die sich letztendlichin Dimensionen ausstrecken, die nicht nur diesen Faust betreffen: Um den Pakt mit diesemmodernen Faust-Vertreter zu erfüllen, um nach den Vertragsbedingungen zu handeln, mussder teuflische Gesandte Stravinski-von Gallenabsonderung Faust den Weg zu der Schönheitzeigen. Da die Schönheit, wie ursprünglich von Faust erwartet, ohne Liebe nicht möglich ist,muss der Teufel folgerichtig Faust den Weg über die Liebe zur Schönheit zeigen. Dieanfänglichen Versuche, Faust mit bloßem Liebesgenuss und Aphrodisiaka zu betören,schlugen fehl, wie wir bereits oben gesehen haben – diese flüchtigen Erlebnisse reizen Faustnicht und führen ihn nicht weiter in s<strong>ein</strong>er Suche. Der Teufel muss also über s<strong>ein</strong>en Schattenspringen und die „echte“ – quasi göttliche – Liebe predigen:- T<strong>ein</strong>ä, jos saan sanoa, käyttäisin viimeiset kuukauteni johonkin arvokkaampaan kuinkuolemanpelosta nauttimiseen, viimeisistä hetkistäni hekumoimiseen. Rakkaudenopetteluun vanhoilla päivilläni. 614- Mikään ei ole niin inhottavaa kuin kokea itsensä Mefistoksi joka luhistuuepätoivoonsa. 615 Te narri, te teette minut hulluksi. […] Lopettakaa jumalantähden tuoiänikuinen jahkaaminen. Menkää ja rakastakaa uudelleen kaikki elämänne naiset, oliheissä sitten yksi tai kymmenen minää. Vain rakkaus vapauttaa teidät jatkamaanelämäänne.- Minä pelkään kyvyttömyyttäni, pelkään etten tiedä mitä rakkaus on ja miten ilmaisensitä.- Alkakaa, jumalauta, harjoitella. Kirjoittakaa paperille. – Miten minä voin toteuttaasalaiset toiveenne, jos ette kykene sanomaan, millaisen rakkauden tahdotteomaksenne. Te kiusaatte hengiltä itsensä Saatanankin. 616diesem ganzen, zwischen dem Anfang und dem Ende, was man das Leben nennt, in das das göttliche Heiligtumangrenzende Bewussts<strong>ein</strong> hast du mir den Anderen, ebenfalls Unsichtbaren, zum Partner gegeben, der mit <strong>ein</strong>em<strong>ein</strong>zigen Wort, mit s<strong>ein</strong>em zynischen Räuspern jedes aus m<strong>ein</strong>em Gehirn kommende Signal der Liebe erdrosselt.[…] Warum musste ich die Lust der Schönheitssuche erfahren.“614 S. 149, Übers.: „Wenn ich Sie wäre – wenn ich das so sagen darf – würde ich m<strong>ein</strong>e letzten Monate für etwasWertvolleres verwenden als den Todesangst zu genießen, über m<strong>ein</strong>e letzten Momente zu sinnieren. Ich würdesie für das Erlernen der Liebe noch in m<strong>ein</strong>en alten Tagen verwenden.“615 Dieser Satz entspringt dem Goetheschen Faust I. Hier heißt es (V. 3370-3373): „Es lebe, wer sich tapfer hält!/ Du bist doch sonst so ziemlich <strong>ein</strong>geteufelt. / Nichts Abgeschmackters find ich auf der Welt / Als <strong>ein</strong>en Teufel,der verzweifelt.“ (Hervorhebung von mir, MS-S)616 S. 157, Übers.: [Stravinski:] „Nichts ist so widerlich wie sich selbst als <strong>ein</strong> Mefisto zu fühlen, der in s<strong>ein</strong>erVerzweiflung zugrunde geht. Sie Narr, Sie machen mich wahnsinnig. […] Hören Sie, Herrgott noch mal, mitdem ewigen Hin und Her auf. Gehen Sie und lieben Sie alle Frauen Ihres Lebens noch <strong>ein</strong>mal, ob sie nun <strong>ein</strong>oder zehn Ichs haben mögen. Nur die Liebe befreit Sie, Ihr Leben weiter zu leben.185

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