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ein unmoralisches Angebot? - Åbo Akademi

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IIITeufelsbündler und der Faust-Stoff – <strong>ein</strong> historischer Überblick1. Teufelsbündler 14 vor dem historischen FaustFaust ist für viele Menschen zum Inbegriff <strong>ein</strong>es Teufelsbündlers geworden. Faust 15 warjedoch weder der erste noch der <strong>ein</strong>zige, der sich angeblich dem Teufel verschrieben hatte.Solange es den christlichen Glauben gibt, existiert auch der „Gegenglaube” an den„Widersacher Christi”, den Teufel. Gott und Jesus repräsentieren das Gute, der Teufel - oderder Satan - das Böse, das, was man als „guter Christ“ vermeiden sollte.Im Mittelalter waren die Heiligenlegenden <strong>ein</strong> beliebtes Mittel, dem Volk lehrreicheGeschichten zu vermitteln und ihm „geeignete“ und nachahmenswerte christliche Lebensläufezu präsentieren. Das Jahr war unterteilt in Tage, die jeder s<strong>ein</strong>en eigenen Schutzheiligenhatten, und die Menschen wurden nach ihnen getauft. Ebenso konnten sich die Menschen zuden für bestimmte Bereiche „zuständigen“ Heiligen im Gebet wenden und um ihreUnterstützung bitten.Im Mittelalter wurden aber auch legendenähnliche Sagen erzählt über Menschen, die alsTeufelsbündler galten, um dem Volk das Gegenteil des Guten und Nachahmenswerten zudemonstrieren. Einer von den legendären Teufelsbündlern war Simon Magus 16 , der im erstenJahrhundert nach Christus gelebt hatte und als Magier verrufen war. Er gilt unter anderem als<strong>ein</strong>er der Gründer der gnostischen Glaubensrichtung der Simonianer. Er soll s<strong>ein</strong>erzeit unterAnderem <strong>ein</strong>en Flugversuch in Venedig gemacht haben. Dieser Versuch wurde im 16.Jahrhundert Faust zugeschrieben.Ebenfalls gab es die Geschichte über die Päpstin Johanna 17 , die, als Mann verkleidet,Theologie studiert haben und schließlich Papst geworden s<strong>ein</strong> soll. Nach der Sage gebar siespäter <strong>ein</strong> Kind, was dazu führte, dass Johanna seitdem als Teufelsbündlerin galt, die ihr Kind14 Als Teufelsbündler wurden im Mittelalter und in der Renaissance und Reformation solche Menschenangesehen, die merkwürdige und ungewöhnliche Taten ausführten, und dies nicht im Namen Gottes taten. Ihnenwurde vorgeworfen, daß sie diese besagten Taten nur in Verbindung mit den teuflischen Kräften habenvollziehen können, und sie wurden dafür bestraft, meistens durch die Todesstrafe. Zu der Kategorie derTeufelsbündler zählten also u.a. Hexen und Zauberer sowie Naturwissenschaftler, deren neue Erkenntnisse überdie Welt oft den Lehren der Kirche widersprachen.15 Gem<strong>ein</strong>t ist hier der historische Faust (um 1480-1540).16 Baron: Faustus: Geschichte, Sage, Dichtung. S. 55.17 Frenzel: Stoffe der Weltliteratur. S. 584.16

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