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ein unmoralisches Angebot? - Åbo Akademi

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des Georgius Sabellicus Faustus „aus dem Vergessen“ erweckt und den Kontrast zwischendieser historischen Person und der Sagengestalt hervorhebt:Historian tuntema henkilö, Heidelbergin yliopiston maisteri Georgius Sabellicus Faustus,astrologi, alkemisti ja filosofi, eli vuosina 1470-1540.Tohtori Johan Faustus, silmänkääntäjä ja henkien manaaja syntyi suuren kertomuksenpäähenkilöksi Wittenbergissä tohtori Martin Lutherin pöytäpuheissa ja Philipp tohtorinvalmistaessa ylioppilaiden kanssa saarnatekstejä. […] Tämän pohjalta kansan rehevämielikuvitus alkoi Georgius Faustuksen viimeisinä elinvuosina luoda legendaa.Frankfurtilainen kirjanpainaja kokosi tarinat kirjaksi jo 1500-luvulla. HistoriallinenFaustus unohtui niiden alle – ja on ollut siellä tänne saakka. 579Faustus, se merkitsee onnellinen, onnea ennustava ja tuova. Georgius SabellicusOnnellinen. Mikä ironia. Famulukseni kanssa matkustan kaupungista toiseenelämäntapapakolaisena anoen raadilta oleskelu- ja työlupaa. Mutta minun kaksoisolentonion ehtinyt ennen minua, tohtori ja kuolleiden manaaja Johann Faust. Henkilö jota ei oleolemassa muualla kuin raatiherrojen, professoreiden ja hovineuvosten aivokopassa jotkatohtori Lutherin tavoin kykenevät näkemään pikku saatanoiden lentelevän ilmassa.Maineeni paholaisen kumppanina ehtii ennen minua menin mihin tahansa. 580Ebenfalls erläutert Rintala Goethes Anteil an der Umformung der Sage. Er hebt hervor, dassGoethe <strong>ein</strong>en wesentlichen Neubeitrag zu der Sage geleistet hat, indem er die Figur derMargareta, des Gretchens, <strong>ein</strong>führte 581 :579S. 14, Übers.: „Die historisch bekannte Person, Magister der Universität Heidelberg, Georgius SabellicusFaustus, Astrologe, Alchemist und Philosoph, lebte in den Jahren 1470-1540.Doktor Johan Faustus, Zauberkünstler und Geistesbeschwörer wurde zur Hauptperson <strong>ein</strong>er großen Geschichtegeboren in Wittenberg, in den Tischreden Martin Luthers, und als Doktor Philipp [Melanchthon] mit s<strong>ein</strong>emStudenten die Predigttexte vorbereitete. […] Von dieser Grundlage aus fing die lebhafte Phantasie des Volkesan, in den letzten Lebensjahren des Georgius Faustus <strong>ein</strong>e Sage zu formulieren. Ein Frankfurter Buchdruckersammelte die Geschichten zu <strong>ein</strong>em Buch bereits im 16. Jahrhundert. Der historische Faust wurde daruntervergessen – bis in die heutige Zeit.“580 S. 64, Übers.: „Faustus, das bedeutet glücklich, Glück voraussagend und bringend. Georgius SabellicusGlücklich. Welche Ironie. Mit m<strong>ein</strong>em Famulus reise ich von <strong>ein</strong>er Stadt zur anderen alsLebensgewohnheitsflüchtling, und flehe bei dem Rat um Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis. Aber m<strong>ein</strong>Doppelgänger hat es vor mir geschafft, der Doktor und Totenbeschwörer Johann Faust. Eine Person, die nichtexistiert, außer im Hirnkasten der Ratsherren, Professoren und Hofräten, die wie Luther fähig sind, kl<strong>ein</strong>e Satansin der Luft fliegen zu sehen. M<strong>ein</strong> Ruhm als Partner des Teufels ist vor mir da egal wohin ich gehe.“581 Die Gestalt des Gretchen stammt in der Tat von Goethe. Allerdings deutet die Forschung gelegentlich daraufhin, dass es bereits in Johannes Nicolaus Pfitzers Das ärgerliche Leben und schreckliche Ende deß vielberüchtigtenErtz-Schwartzkünstlers D. Johannis Fausti <strong>ein</strong>e „ziemlich schöne doch arme Dirne“ (II Theil, Kap.21) gibt, mit der sich Faust „verehelichen“ will. Diese „arme Dirne“ hat jedoch nichts von der Tiefe von GoethesGretchen – sie ist und bleibt <strong>ein</strong> sittsames Mädchen, die allen Verführungen Fausts widersteht. Die Episode beiPfitzer dient vorrangig dazu, zu zeigen, dass es <strong>ein</strong>em Teufelsbündler wie Faust nicht erlaubt war, sich zu„verehelichen“, denn nach der Episode mit der armen Dirne folgt der Zorn des Teufels darüber, dass Faustsolche von Gott gesetzten Gesetze <strong>ein</strong>halten wollte. M<strong>ein</strong>er Ansicht nach ist bei Pfitzer nicht die Gestalt der„armen Dirne“ an sich wichtig, wie später bei Goethe, sondern vielmehr ist die Erwähnung der Dirne wichtig alsBeispiel für das Heiratsverbot <strong>ein</strong>es Teufelsbündlers. Schon in der Historia gab es <strong>ein</strong>e Unterredung zwischenFaust und dem Teufel darüber, ob Faust heiraten könnte oder nicht (Historia, Kap. 10: „D. Faustus wolte sichverheyrathen“). Eine „arme Dirme“ kommt nach Pfitzer auch im Faustbuch des Christlich Meynenden sowie indem schwedischen Volksbuch Den Beryktade Trollkarlen och Swartkonstnären Dr. Johan Fausts Lefwerne,Gerningar och Helfwetesfärd (S. 77ff) vor. Eine bemerkenswerte Rolle, wie Gretchen bei Goethe spielt, habendiese „armen Dirnen“ jedoch nicht.174

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