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ein unmoralisches Angebot? - Åbo Akademi

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Sowjetunion haben, wieder aufgetaut und „frisch“ herausgegeben werden können. So kannzumindest spätestens posthum die grausame Wirklichkeit der Stalinzeit bekannt werden.Achmatowa ist sich sicher, dass <strong>ein</strong>es Tages alles enthüllt wird, es kann aber noch dauern:- Meillä vain kuolleet kykenevät kertomaan, mitä todella tapahtui.- Milloin. Te kysytte, milloin se aika koittaa. Minä vastaan: sitten kun kuolleetheräävät. […] Ei, minä en voi kertoa teille kaikkea. Minähän elän. (S. 333) 555Bereits in diesem Teil der Trilogie ist <strong>ein</strong> Teufel ständig im Gespräch. Es wird häufig derZustand der Gesellschaft in der Sowjetunion mit den Zuständen in Dantes „Inferno“verglichen, nur mit dem Unterschied, dass es Dante dort noch fast gemütlich gehabt habensoll im Vergleich zu dem Leben unter Stalins Regime. In den Passagen, in denen von Stalindie Rede ist, ist es mehr als <strong>ein</strong>deutig, dass er hier die Inkarnation des Bösen ist:Sehän kertoo, että herra Paholainen on todella olemassa. Hän on Mefistonmoskovalainen ilmentymä. En minä eikä kukaan ystävistäni ole häntä nähnyt muutakuin kuvissa, niitä ei voi välttyä näkemästä. Mutta Boris Pasternak on kerran puhunuthänen kanssaan puhelimessa. Paholainen soitti Pasternakille. Mikä rohkaisevaesimerkki aikamme edistyksellisyydestä. Saatana veivaa numeron, Pasternak nostaaluurin ja siellä hän on, Hän Itse. Faust ei olisi voinut kuvitellakaan tällaistakommunikaatiota. 556Helvetti on nähtävä paratiisina. Se on puolueen ja Stalinin tahto. Ihmiset sanovat ettäStalin on kuollut. Jo kymmenen vuotta sitten. Voi olla, fyysisesti. Mutta mikäSaatanan tappaisi. En usko. 557In Stalin wird also im allgem<strong>ein</strong>-geschichtlichen Kontext der Teufel gesehen. S<strong>ein</strong>eAuffassung von der „Schönheit“ des Lebens wird dargestellt als seelische und physischeGrausamkeit s<strong>ein</strong>em Volk gegenüber. Als Beispiel dafür können die bereits genanntentiefgefrorenen, quasi frischen Erdbeeren gelten, die doch an sich etwas Schönesrepräsentieren, aber in der Situation – bei Hungersnot im kältesten Winter – die ungeheureGrausamkeit, die bloße Selbstdarstellung und Selbstbehauptung dieses Teufelsvertretersmarkieren sollen.555 Übers.: „[Achmatowa]: Bei uns können nur Tote erzählen, was wirklich geschehen ist.[Weiterhin Achmatowa:] - Wann. Sie fragen wann diese Zeit kommen wird. Ich antworte: Wenn die Totenauferstehen. […] N<strong>ein</strong>, ich kann euch nicht alles sagen. Ich lebe doch.“556 Rintala: Aika ja uni, S. 347. Übers.: „Das besagt ja, dass Herr Teufel wirklich existiert. Er ist die moskauerErsch<strong>ein</strong>ungsform Mefistos. Weder ich noch <strong>ein</strong>er m<strong>ein</strong>er Freunde hat ihn jemals gesehen, außer in Bildern, diekann man nicht übersehen. Aber Boris Pasternak hat <strong>ein</strong>mal mit ihm telefoniert. Der Teufel rief Pasternak an.Was für <strong>ein</strong> ermunterndes Beispiel über die Fortschrittlichkeit unserer Zeit. Der Satan wählt die Nummer,Pasternak hebt den Hörer ab und da ist er, Er Selbst. Faust hätte sich so <strong>ein</strong>e Art der Kommunikation nievorstellen können.“557 Rintala: Aika ja uni, S. 360. Übers.: „Die Hölle muss man als Paradies sehen. Das ist der Wille der Partei undStalins. Die Menschen sagen, Stalin sei tot. Schon seit zehn Jahren. Kann s<strong>ein</strong>, physisch. Aber was bringt schonden Satan um. Ich glaub’ es nicht.“166

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