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Layout 22 - E-Learning La Réunion

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DIE INSEL LA RÉUNION: EINE INSEL DER KÖSTLICHKEITEN<br />

Durch die unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen und Kulturen, hebt sich <strong>La</strong> <strong>Réunion</strong> in einem<br />

bestimmten Bereich besonders hervor: seinem außergewöhnlichen gastronomischen Angebot!<br />

Öffnen Sie Ihren Gaumen für die Düfte,<br />

Wohlgerüche und den Geschmack ferner<br />

Länder. Es erwarten Sie Gerichte, die von<br />

der europäischen, afrikanischen, madagassischen<br />

und asiatischen Küche beeinflusst<br />

wurden. Das traditionelle<br />

Nationalgericht ist das Cari (Curry). Der<br />

kreolische Ausdruck „chacun fait son<br />

cari“ (zu Deutsch in etwa: Jedem das<br />

seine) bringt die Einstellung der Kreolen<br />

deutlich auf den Punkt. Es gibt mindestens<br />

ebenso viele unterschiedliche Cari-<br />

Gerichte wie Zubereitungsarten. Ein Cari<br />

wird entweder mit Fisch, Huhn oder Garnelen<br />

zubereitet. Das Cari wird mit Kurkuma<br />

(oder Safran péi), geschältem<br />

Ingwer, Knoblauch und schwarzem Pfeffer,<br />

Tomaten (oder auch ohne, je nach Region)<br />

verfeinert und mit Reis,<br />

10<br />

Hülsenfrüchten (Linsen, Lima- oder<br />

Mondbohnen oder roten Bohnen), sautierten<br />

„Brèdes“(einer Art Spinat) sowie<br />

dem berühmten und oftmals scharf gewürzten<br />

Rougail (aus Tomaten, Zwiebeln,<br />

Auberginen…) serviert. Das Cari wird oft<br />

über dem Feuer zubereitet und ist das Nationalgericht<br />

auf <strong>La</strong> <strong>Réunion</strong>. Sogar zum<br />

Familien-Picknick bringen viele ihren Topf<br />

aus Edelstahl mit und bereiten dort ihr<br />

Cari unter freiem Himmel zu. Das sonntägliche<br />

Picknick ist eine echte kreolische<br />

Institution. Die Familien verbringen den<br />

Tag nicht vor dem Fernseher, sondern<br />

draußen am Strand oder im Wald... An<br />

geeigneten Plätzen, um diese wunderbare<br />

Tradition auszuleben, mangelt es wahrlich<br />

nicht! Auf ihren kulinarischen Streifzügen<br />

über die Insel, sollten Sie unbedingt die<br />

DIE BOURBON-VANILLE,<br />

DAS BESTE AROMA DER WELT<br />

Der erste Name des Indischen Ozeans<br />

lautete “Meer der Gewürze“, d.h. also<br />

dass die kleine Ile Bourbon (so der frühere<br />

Name <strong>Réunion</strong>s) schon immer umgeben<br />

war, von Gewürzen und Aromen.<br />

Man brachte auf die Insel Vanille ohne<br />

zu wissen wie sich diese Orchidee befruchtet<br />

werden könnte.<br />

Es war auf <strong>La</strong> <strong>Réunion</strong> im Jahr 1841 als<br />

man heraus fand, wie man die Vanille<br />

künstlich betäuben konnte. Der 12-jährige<br />

Sklave Edmond ALBIUS entwickelte<br />

eine Technik, das komplizierte<br />

Bestäubungsverfahren per Menschenhand<br />

zu machen. Dank ihm wurde die<br />

Insel (deren damaliger Name Insel<br />

Bourbon war) zum weltweit wichtigsten<br />

Vanilleproduzenten und gab der landwirtschaftlich<br />

erzeugten Vanille seinen<br />

Namen: Bourbon-Vanille. Der komplizierte<br />

und lange Reifungsprozess von<br />

der grünen Vanilleschote zur aromahaltigen<br />

schwarzen Vanille musste erst<br />

inseltypischen Köstlichkeiten probieren,<br />

wie z.B. das berühmte Chou-Chou (Christophine)<br />

in Salazie, das köstliche „cari bichique“<br />

sowie die Fischeier, die zu<br />

bestimmten Zeiten im Jahr an den Bachmündungen<br />

zu finden sind. Das Cari bichique<br />

gilt als der Kaviar von <strong>La</strong> <strong>Réunion</strong>.<br />

Noch ein weiteres Gericht ist sehr beliebt:<br />

ein Salat mit frischen Palmherzen: ein<br />

echter Genuss! Ganz zu schweigen von<br />

den sog. „vergessenen“ Gemüsesorten: In<br />

vielen Restaurants werden einige Gemüsesorten<br />

aus vergangenen Tagen wieder<br />

salonfähig gemacht, wie z.B. die Früchte<br />

der Taropflanze, die Urdbohne, die Bittergurke,<br />

die Jackfrucht oder die Yamswurzel…<br />

Greifen Sie ruhig zu, sie werden<br />

überrascht sein. Nichts ist schöner als<br />

über die Märkte auf <strong>La</strong> <strong>Réunion</strong> zu bummeln<br />

(am bekanntesten: Saint-Paul,<br />

Saint-Denis und Saint-Pierre) um die mitunter<br />

ungewöhnlichen Formen zu bestaunen.<br />

Eine kreolische Mahlzeit wäre<br />

nicht wirklich kreolisch, wenn man sie<br />

nicht mit einem Gläschen Rum ausklingen<br />

ließe. Dieser ist oftmals "arrangé“,<br />

d.h. mit verschiedenen heimischen Früchten<br />

angesetzt und ist der passende<br />

Schlusspunkt jeder kreolischen Mahlzeit.<br />

Planen Sie auch einen Besuch in einer<br />

Distillerie ein, um zu sehen, wie dieser für<br />

<strong>La</strong> <strong>Réunion</strong> typische kreolische Rum hergestellt<br />

wird.<br />

noch optimiert werden, was den beiden<br />

reunionesischen Anbauern Ernest<br />

Loupy und David de Floris gelang. Bis<br />

heute hat diese Technik sich nicht<br />

geändert. Die Bourbon-Vanille wird in<br />

der Region zwischen Sainte-Suzanne<br />

und Saint-Philippe angebaut, an Bäumen<br />

oder Holzgerüsten aus Drachenbaum.<br />

Die Vanille wird selbstverständlich beim<br />

Backen verwendet, aber auch in Gerichten<br />

wie der bekannten Vanille-Ente<br />

oder Getränken wie Rumpunsch. Jedes<br />

gute kreolische Essen wird mit einem<br />

Vanille-Kaffee gekrönt.<br />

Dank der Ausfuhren nach Europa erlebt<br />

der Vanilleanbau auf <strong>La</strong> <strong>Réunion</strong> einen<br />

Boom. Schließlich werden die auf <strong>La</strong><br />

<strong>Réunion</strong> entdeckte Bestäubungstechnik<br />

sowie die Trocknungs- und Gärungsprozesse<br />

der Vanilleschoten, die auch<br />

schon die Azteken anwendeten, auf die<br />

Nachbarinseln des Indischen Ozeans<br />

exportiert, erst auf die Seychellen, dann<br />

nach Madagaskar und auf die Komoren.

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