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INSA Inventar der neueren Schweizer Architektur 1850 ... - DigiBern

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Bern<br />

Kirchenfeldes sollte die ungehemmte Verlagerung<br />

nach dem Bahnhof eine wirksame Korrektur<br />

erfahren. Zudem wurden innerhalb <strong>der</strong> Burgergemeinde<br />

Stimmen laut, die eine Veräusserung<br />

des liegenden Stadtvermögens wünschten<br />

279 . Gute Voraussetzungen für eine neue<br />

Stadtanlage im Süden: Banquier Friedrich<br />

Schmid, einer <strong>der</strong> bürgerlichen Promotoren, sah<br />

1864 im Kirchenfeld<br />

«eine baumleere Fläche, auf welcher ein Einzelner nichts zuwege<br />

bringt; es ist eine Fläche, welche, durch eine Brücke mit<br />

<strong>der</strong> Stadt verbunden, Leben und Bewegung in dieselbe führt;<br />

die leere Fläche, welche gehörig verwandelt, den schönsten<br />

Vor<strong>der</strong>grund zu unserer herrlichen Alpensicht bildet. An das<br />

Kirchenfeld schliesst sich das Dählhölzlein an, ein liebliches<br />

Wäldchen, das mit zu erhalten<strong>der</strong> Bewilligung <strong>der</strong> Behörde<br />

durch geringe Correction <strong>der</strong> Wege zum angenehmsten Park<br />

für das neue Quartier geschaffen werden kann 280 .»<br />

Ein erstes Überbauungskonzept 1859 von Friedrich<br />

Stu<strong>der</strong> und dessen Partner Horace Edouard<br />

Davinet basiert auf dem «amerikanischen Würfelsystem»<br />

(Baugevierte mit rechteckigen Innenhöfen)<br />

281 . Ein als «Rond-Point» bezeichneter<br />

Strahlenplatz im Bereich <strong>der</strong> heutigen Kreuzung<br />

Thun-/Dufourstrasse erscheint 1865 in Projektvarianten<br />

des Ingenieur-Topographen Philipp<br />

432<br />

Gösset 282 . 1870 konstituierte sich das Kirchenfeld-Komitee,<br />

dem neben Geschäftsleuten,<br />

Banquiers und Burgern auch die Ingenieure und<br />

Architekten Albert Lauterburg, Eduard Stettier<br />

und Kantonsingenieur Rohr angehörten. Gleichzeitig<br />

mit den Plänen für eine Kirchenfeldbrücke<br />

von Ing. G. Gränicher 1872 legte E. Stettier im<br />

Auftrage dieses Komitees ein Überbauungsprojekt<br />

vor, in dem sich zwei Rastersysteme etwa im<br />

Gebiet <strong>der</strong> heutigen Mottastrasse überschneiden<br />

283 . Nach Verhandlungen zwischen Burgergemeinde<br />

und dem Kirchenfeld-Komitee - die<br />

Freihaltung <strong>der</strong> Alpensicht von <strong>der</strong> Münsterplattform<br />

via späterer Jungfraustrasse bestand als<br />

For<strong>der</strong>ung schon damals 284 - wurde dem Gemein<strong>der</strong>at<br />

1873 ein Strassen- und Parzellierungsplan<br />

zur Prüfung und Genehmigung eingereicht<br />

285 . Diesem Plan mit seiner «Unmasse von<br />

Kreuz- und Querstrassen» erwuchs Kritik in<br />

Form eines Projektes von den Ingenieuren<br />

A. Lauterburg und Gaston Anselmier, das<br />

Hauptavenuen mit Grünanlagen propagierte,<br />

«ähnlich wie auf dem St. Alban- und Aeschengraben<br />

in Basel und in Bern ausserhalb <strong>der</strong> Enge»<br />

(Engestrasse) 216 .<br />

Abb. 120 Bern. Kirchenfeld, Kirchenfeldstrasse (Mitte) und Dählhölzli. Oben rechts Brunna<strong>der</strong>n und Elfenaugut. Flugphotographie<br />

Walter Mittelholzer (Zürich), um 1920.

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