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INSA Inventar der neueren Schweizer Architektur 1850 ... - DigiBern

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Bern 422<br />

ihrem halb ländlichen Charakter wie schüchterne<br />

Vorläufer <strong>der</strong> kommenden Industriekasernen<br />

wirken» (heute weitgehend zerstört) 239 . Kleinere<br />

und grössere Rieghäuser mit Kleingärten prägen<br />

zum Teil noch heute den nordwestlichen Quartierbereich<br />

(Lorrainestrasse, Polygonstrasse, Jurastrasse,<br />

Dammweg, Platanenweg, Ulmenweg, Haldenstrasse).<br />

Im Beispiel Polygonstrasse Nrn. 5-7<br />

tritt auch <strong>der</strong> bekannte Villenarchitekt Eduard<br />

von Rodt als Entwerfer auf 240 .<br />

Für eher städtisch-repräsentativen Charakter<br />

sorgten Bauherren, Architekten und Baumeister<br />

Abb. 102 Bern. Grosstädtischer Auftakt zum Lorraine-Quartier:<br />

Wohn- und Geschäftshauszeile Lorrainestrasse<br />

Nrn. 2-14/Schulweg Nr. 15, erbaut 1896 von Otto Lutstorf für<br />

die Baugesellschaft Seeland.<br />

in <strong>der</strong> südlichen, brückennahen Zone. Für die<br />

dort vorherrschenden Massivbauten wurden auf<br />

dem ehem. Steinhauerplatz (heutige Lorraine-<br />

Promenade) die rohen Steinblöcke bearbeitet<br />

und vorbereitet 241 . An <strong>der</strong> Lorrainestrasse entstanden<br />

geschlossene Wohn- und Geschäftshauszeilen,<br />

darunter das vor 1900 längste Reihen-<br />

Miethaus Berns (Nrn. 2-14). Vorwiegend Bieler<br />

Baufirmen, darunter die Baugesellschaft Seeland,<br />

überbauten oft unter Verwendung von Gesteinen<br />

aus Brüchen am Bielersee das Gebiet<br />

Nordweg, Schulweg, Seelandweg. Bis zur Eröffnung<br />

des quartiereigenen Schulhauses 1880 {Lorrainestrasse<br />

Nr. 33) erreichten die Schulkin<strong>der</strong><br />

das Schulhaus Breitenrain jenseits des Bahndammes<br />

über den Schulweg. Zu den grossen<br />

Wohnbauerneuerungen in <strong>der</strong> Lorraine nach<br />

1920 zählt vor allem <strong>der</strong> 80 Wohnungen umfassende<br />

Komplex Lorrainestrasse Nrn. 63-69/ Talweg/Dammweg<br />

(1923).<br />

Mit dem <strong>Inventar</strong> Lorraine 1982 (Inv. Lo. 1982,<br />

vgl. Kap. 4.4) besitzt Bern ein detailliertes Instrumentarium<br />

für die Wertung von Strassenräumen<br />

und Einzelbauten in diesem Quartier 242 .<br />

2.8.10 Wyler<br />

Vgl. Plan-Abb. 139<br />

Die Eröffnung des Bahnhofes auf dem Wylerfeld<br />

am 16. Juni 1857 - bis 1858 Endpunkt <strong>der</strong> Eisenbahn<br />

Olten-Bern - brachte Entwicklung in<br />

diese nördliche Randzone. Im Bereich <strong>der</strong> heutigen<br />

Marienkirche wurde 1866 <strong>der</strong> Schiessstand<br />

Wylerfeld in Betrieb genommen (1889 Verlegung<br />

weiter nördlich in den Bereich Scheibenstrasse<br />

Nr. 65, 1926 auf das Oberfeld in <strong>der</strong> Gemeinde<br />

Bolligen, heute Ostermundigen) 243 .<br />

Als wichtiger Arbeitsplatz mit auslösen<strong>der</strong> Quartierentwicklung<br />

ist die Eigenössische Waffenfabrik<br />

an den Bahnanlagen im Wyler zu nennen,<br />

die 1875 an <strong>der</strong> Wylerstrasse Nr. 48 die Produktion<br />

aufnahm und 1912 an die Stauffacherstrasse<br />

Nrn. 59-71 verlegt wurde. Die Ende <strong>der</strong> 1880er

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