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INSA Inventar der neueren Schweizer Architektur 1850 ... - DigiBern

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417 Bern<br />

«Das nun einsetzende sprunghafte Emporschnellen<br />

<strong>der</strong> Bodenpreise im ganzen Quartier -<br />

um so höher natürlich dort, wo die Strassenbahn<br />

die bequemste Verbindung mit <strong>der</strong> Stadt herstellte<br />

- zeigt den Einfluss guter Verkehrsverhältnisse<br />

wie<strong>der</strong> 210 .» Südlich des vor 1845 erb. Beaumont-<br />

Gutes (Gelände <strong>der</strong> beiden Villen von Christian<br />

Trachsel Seftigenstrasse Nrn. 2 u. 6) entstand<br />

nach 1893 das seiner Lage und Wohnlichkeit wegen<br />

bevorzugte Beaumont-Quartier. Heute dicht<br />

überwachsene Vorgärten trennen die meist zweigeschossigen,<br />

in spätklassizistischer Vornehmheit<br />

erstellten Ein- und Mehrfamilienhauszeilen<br />

(Armandweg, Balmweg, Beaumontweg, Steinauw<br />

eg, Werdtweg).<br />

°ie Eröffnung <strong>der</strong> Gürbetalbahnlinie 1901 (s.<br />

Bahnareal) trennte nicht nur das Weissenbühl<br />

v om Steinhölzli, son<strong>der</strong>n brachte mit <strong>der</strong> Station<br />

Weissenbühl, dem sogenannten Südbahnhof,<br />

auch eine neue Verkehrsmöglichkeit, die sich in<br />

den repräsentativen, städtischen Überbauungen<br />

<strong>der</strong> Chutzen- und Südbahnhofstrasse baulich nie<strong>der</strong>schlug<br />

211 . Im mittleren Bereich zwischen<br />

Eigerplatz und Station Weissenbühl entstand<br />

1904-1906 im Geviert Seftigenstrasse Nrn. 25-29/<br />

Weissenbühlweg/Morellweg/Hohikofenweg eine<br />

Grossüberbauung mit für Bern ungewöhnlich<br />

v irtuoser Jugendstil-Bauplastik. Eine weitere<br />

v erkehrserleichterung zur Innenstadt brachte<br />

19 12 die Eröffnung <strong>der</strong> durchgehenden Monbij°ustrasse<br />

mit ihrer Tramlinie.<br />

Auf <strong>der</strong> Geländeterrasse zwischen Holligen und<br />

dem Liebefeld (Gemeinde Köniz) wurde<br />

1919-1925 die grossflächige Eisenbahner-Siedlung<br />

Weissenstein nach Plänen von Franz Trach-<br />

Se l und Otto Ingold erbaut. Der aus dem 18. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

stammende Landsitz Weissensteingut<br />

(Hauensteinweg Nr. 12) bildet als erweiterter<br />

ß au nicht nur Point de vue und Zentrum mit Läden<br />

und Gemeinschaftsräumen für die ganze<br />

Siedlung, son<strong>der</strong>n bestimmt auch den neubarokke<br />

n Grundtypus <strong>der</strong> Doppel- und Mehrfamilienhäuser:<br />

schlichte, in <strong>der</strong> Regel zweigeschossige<br />

Walmdachbauten mit Eingangsrisaliten. Grosszü<br />

gige Alleeachsen und Zentralplätze unterstüt-<br />

Ze n den angestrebten orthogonalen Siedlungsc<br />

harakter. An <strong>der</strong> Kreuzung Dübystrasse/Martiw<br />

eg übereckgestellte Platzbebauung. Strassenbe-<br />

Ze ichnungen wie Brünigweg, Bundesbahnweg,<br />

Gotthardweg, Hauensteinweg, Lötschbergweg,<br />

Rickenweg und Simplonweg unterstreichen die<br />

herufliche Ausrichtung <strong>der</strong> Bewohner. Vor dem<br />

Weissensteingut antikisierendes Vasendenkmal<br />

^.°n F.Trachsel und Bildhauer Etienne Perincioh-<br />

Neben <strong>der</strong> Cite-jardin cooperative d'Ai're in<br />

Genf und dem Freidorf in Muttenz eine <strong>der</strong> be-<br />

Abb. 96 Bern. Holligen-Fischermätteli. Friedenskirche, erbaut<br />

1917-1920 von Karl In<strong>der</strong>mühle, und die ihr zugeordnete<br />

Wohnhaus-Überbauung am Vejelihubel. Photographie 1923.<br />

Aus: Werk 10 (1923), S. 111.<br />

deutendsten genossenschaftlichen Gartenstadt-<br />

Siedlungen <strong>der</strong> Schweiz 212 (Abb. 95).<br />

2.8.6 Holligen-Fischermätteli<br />

Vgl. Plan-Abb. 137<br />

Holligen-Fischermätteli, <strong>der</strong> westlich an den<br />

Mattenhof anschliessende Stadtbereich, besitzt<br />

keinen einheitlichen Quartiercharakter. Noch bis<br />

zum Bau des grossen Inselspital-Komplexes<br />

1881-1884 {Freiburgstrasse Nrn. 6-46) war dieser,<br />

bis zur Eingemeindung von Bümpliz westlichste<br />

Stadtraum weitgehend unbebaut. Unter den wenigen<br />

Landsitzen ist das aus dem 15. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

stammende Schloss Holligen (Holligenstrasse<br />

Nr. 44) zu nennen 213 . Landschaftlich ins Gewicht<br />

fallende Elemente setzten 1860 <strong>der</strong> Bahndamm<br />

<strong>der</strong> Linie Bern-Freiburg sowie <strong>der</strong> 1865<br />

eröffnete Bremgarten-Friedhof (Murtenstrasse).<br />

Die Inbetriebnahme <strong>der</strong> Tramlinie Bärengraben-Bahnhof-Bremgarten-<br />

Friedhof 1890 sowie<br />

verschiedene Strassenausbauten und die Bahnüberbrückung<br />

nach <strong>der</strong> Länggasse bei <strong>der</strong> Linde<br />

Hessen vor <strong>der</strong> Jahrhun<strong>der</strong>twende im Nahbereich<br />

<strong>der</strong> Bahnlinie erste Überbauungen folgen<br />

214 . In Ausserholligen beim Weyermannshaus-<br />

o<strong>der</strong> Steigerhubel-Gut erstellte die Einwohnergemeinde<br />

bis 1920 ein Arbeiterwohnquartier<br />

(Bahnstrasse, Eggimannstrasse, Krippenstrasse).<br />

Die Eröffnung <strong>der</strong> Gürbetalbahn mit <strong>der</strong> Station<br />

Fischermätteli 1901 löste die konzentrierte<br />

Wohnhaus-Überbauung Fischermättelistrasse-<br />

Forsthausweg aus.<br />

Eine städtebaulich-landschaftliche Gesamtpia-

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