INSA Inventar der neueren Schweizer Architektur 1850 ... - DigiBern

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Bern 414 Abb. 91 Bern. Blick von der Kleinen Schanze auf die Einfamilienhauszeilen Marzilistrasse Nrn. 10-22 und 10a-22a. Rechts Überbauung Erlenweg und Hochkamin der Dampfzentrale. Im Hintergrund Kirchenfeld mit Bundesarchiv. Photographie um 1912. ALIGNEMENTSPLAN T Stadtbezirk Bc."n obenaus. //.*/,„«„,. *-/n*ff M
415 Bern ten vor allem als Belustigungsorte 202 . Im Wettbewerb für das Flussbad Marzili 1923 (Marziliinsel und Kleine Aare) gewann Hans Beyeler den ersten Rang 203 . Die quartiermässige Bebauung des Marzili reicht in die späten 1860er Jahre zurück. Die sieben sandsteinernen Reihen-Miethäuser Aarstrasse Nrn. 102-108/ Ländteweg Nrn. 1-5 (1869) trugen ersten städtischen Charakter ans dortige Aareufer. Der Bau der nahen Dalmazibrücke 1871-1872 erschloss das Dalmazi, während die 1885 eröffnete Marzilibahn, Europas kürzeste, öffentliche Standseilbahn, den Aufstieg zur Stadt erleichterte. 1890 wurde die gassenmässige Überbauung Marzilistrasse Nrn. 10-22/10a-22a bewilligt. Einheitliche Zeilen Häusergruppen entstanden nach 1900 an der Brückenstrasse (1903) und am Erlenweg (seit 1908). Ein erster Alignements- Plan für das vom Sulgenbach durchflossene Marzilimoos (mit Sulgenbachkanalisation und Geländedrainage, Verbot von Fabriken) wurde 1909 vom Regierungsrat genehmigt 204 . Zwischen Ober- und Mittelsandrain, unweit einer 1857 erb. Salpeterraffinerie und Schrapnellfabrik (Dom- Sasse) entwickelte sich seit 1874 die Arbeiterund Handwerkersiedlung Schönau (s. Schöne Sgweg). Schwierige Terrainverhältnisse und das Vorhandensein industrieller Betriebe wirkten sich auf die Entwicklung des Quartiers hemmend aus 205 . 2.8.4 Mattenhof-Monbijou V Sl- Plan-Abb. 136 D er Name Mattenhof bezeichnet seit der Mitte de s 19. Jh. den Stadtraum zwischen Hirschengra ben, Eigerplatz und Brunnmattstrasse. Monbijou zwischen Hirschengraben und Sulgenbach erinnert an das frühere barocke Landgut gleichen Namens (s. Monbijoustrasse). Bis um 1840 waren Mattenhof und Monbijou ländliche Gebiete mit Gutshöfen (Inselscheuer, Besenscheuer, Äusseres Sulgenbachgut, Scheuermattgut u.a.), durchflössen von Wasserläufen. Am Sulgenbach etablierten sich schon im Mittelalter Gewerbebauten wie Müllereien und Färbereien mit der Siedlungsbezeichnung Sulgen. Die Wasserkraft bestimmte auch im 19. Jh. die Standorte zahlreicher Gewerbebetriebe (s. Brunnhofweg, Giessereiweg, Philosophenweg, Scheuerrain, Sulgenrain) 206 . Die alte Könizstrasse (heute Monbijou- und Mühlemattstrasse) war bis 1860 (Bau der Belpstrasse) die wichtigste Nord-Süd-Verbindung. Zwischen Sulgenbach im Süden und der Villette im Norden, der vornehmen Vorstadtbebauung aus den 1840er Jahren (Laupenstrasse), begann sich nach 1850 eine gesamthaft betrachtet lose und uneinheitliche Siedlungsstruktur zu entwickeln, die den Mattenhof grösstenteils noch heute prägt. 1865 lag ein Entwurf über das Strassennetz im Vorland der Kleinen Schanze vor. 1869 wurde im Rahmen der gesamtstädtischen Stadterweiterungsverordnung auch ein Strassennetzplan für Mattenhof und Monbijou vorgestellt: Vom Gebiet der Kleinen Schanze sternförmig ausgehende «Radialstrassen» {Laupenstrasse, Effingerstrasse als westl. Verlängerung der Bundesgasse, Monbijoustrasse und Sulgeneckstrasse). Als «Ringstrassen», die in regelmässigen Abständen die genannten «Radialstrassen» verbinden sollen, wurden vorgeschlagen: eine «Grosse Ring- A bb. 93 und 94 Bern. Geschlossene Wohn- und Geschäftshausüberbauung ,m Bereu* der ehem. Inselscheuer Links Monb.jou- ««sse Nrn. 6-12 und Hofseite Gutenbergstrasse Nrn. 1-5. In der Baulücke steht seit 1909 das Druckere,- und Verlagshaus «Der Bu nd», Effingerstrasse Nrn. 1-3 (rechts). Photographie vor 1909 und Federze.chnung von Adolf Tleche Sohn um 1912.
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