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INSA Inventar der neueren Schweizer Architektur 1850 ... - DigiBern

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381 Bern<br />

Abb. 49 un(j 5Q Bern Erlachdenkmal auf dem Münsterplatz, eingeweiht 1849. Ansicht von Süden, im Hintergrund Mosesbrunnen.<br />

Ausrichtung des Reiterdenkmals auf die Münsterfassade. Photographie von Hermann Völlger (Bern). Aus: Berner Bauten 1895. -<br />

Adrian von Bubenberg. Bronzeguss nach dem Entwurf für ein Bubenbergdenkmal von Karl Stauffer-Bern, 1890. Höhe 55 cm. Kunstmuseum<br />

Bern.<br />

Reisenden in eine Wächtgergestalt umformte,<br />

nahm die Figur die bedrohlichen Züge eines Goliath<br />

an, was auch zur Aufstellung <strong>der</strong> Davidfigur<br />

auf dem Spitalbrunnen geführt haben<br />

mochte. Es schien allerdings, als ob <strong>der</strong> Riese<br />

den Sieg davongetragen hätte: die Davidfigur<br />

war, obwohl erst 1778 durch einen Jüngling in<br />

modischem Schäferkostüm ersetzt, verschwunden;<br />

vor <strong>der</strong> Heiliggeistkirche stand seit 1846 ein<br />

ne ugotischer Brunnen 62 . Howald schlug vor, auf<br />

mm einen bronzenen David aufzustellen, und er<br />

Sab seiner Hoffnung Ausdruck, dass <strong>der</strong> hässlic<br />

he Christoffelturm «sammt dem hölzernen Goliath»<br />

verschwinden möge. Zwar kämpfte gerade<br />

damals eine Gruppe von Burgern um die Erhaltung<br />

des Baudenkmals, aber selbst sie glaubten,<br />

die Riesenstatue hinter neugotischem Gitterwerk<br />

verbergen o<strong>der</strong> ganz opfern zu müssen, und die<br />

ß erner Zeitung for<strong>der</strong>te 1858 seine Verbannung<br />

m die Nachbarschaft des Bärengrabens (Abb.<br />

^') H . Howalds Wunsch wurde nicht erhört; <strong>der</strong><br />

kinn <strong>der</strong> Zeit war auf historische, nicht auf biblische<br />

Denkmalfiguren gerichtet. Schon 1827 hatte<br />

d*e städtische Baukommission beim Bildhauer<br />

mnz Abart Modelle für Brunnenfiguren bestellt,<br />

die den Stadtgrün<strong>der</strong> und die Schlachthelden<br />

Rudolf von Erlach und Adrian von Buben­<br />

berg darstellen sollten. Aber gerade wenn man<br />

die «steifen, heraldischen» 64 Figuren <strong>der</strong> alten<br />

Brunnen durch naturalistischere Gestalten ersetzte,<br />

wirkten diese auf den schmalen Brunnensäulen<br />

unnatürlich. Diesen Zwiespalt hatte man<br />

schon im 18. Jahrhun<strong>der</strong>t gespürt und deshalb<br />

nur noch figurenlose Brunnen geschaffen 65 .<br />

Wenn jetzt ein selbständiges Denkmal ins Auge<br />

gefasst wurde, konnte man sich nicht mehr auf<br />

die Tradition berufen. Ausser einer 1810 im Botanischen<br />

Garten aufgestellten Büste Albrecht von<br />

Hallers besass die Stadt <strong>der</strong> Figurenbrunnen<br />

kein einziges Standbild.<br />

Es bedurfte <strong>der</strong> Initiative von Künstlerseite, um<br />

diesen Zirkel zu durchbrechen: Joseph Simon<br />

Volmar entschloss sich 1839, ein Erlachdenkmal<br />

zu schaffen, Karl Emanuel von Tscharner vom<br />

Lohn stellte im folgenden Jahr den Entwurf für<br />

ein Stadtgrün<strong>der</strong>monument vor 66 . Das bronzene<br />

Denkmal des Herzogs von Zähringen war zuerst<br />

vollendet. Obwohl <strong>der</strong> patrizische Name seines<br />

Schöpfers für Tradition bürgte, wollte <strong>der</strong> Burgerrat<br />

für die Errichtung <strong>der</strong> Statue keinen Platzraum<br />

zur Verfügung stellen und schlug das Münster<br />

als Aufstellungsort vor.' Auch die Aufstellung<br />

bei <strong>der</strong> Nydeggbrücke und auf einer Brunnensäule<br />

wurde erwogen. Schliesslich durfte <strong>der</strong>

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