INSA Inventar der neueren Schweizer Architektur 1850 ... - DigiBern
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495 Bern<br />
che überzeugend auszudrücken und<br />
den wirtschaftlichen Nöten <strong>der</strong> Zeit gerecht<br />
zu werden, unterstützten dieses<br />
Suchen nach Grösse und Klarheit des<br />
Entwurfes. Es wurde ihm <strong>der</strong> Geist des<br />
Klassizismus, eines Weinbrenner,<br />
Schinkel und nicht zuletzt <strong>der</strong> Berner<br />
Heiliggeistkirche Führer und Wegleiter.<br />
Damit war aller Romantik <strong>der</strong> Abschied<br />
gegeben... Die Kirche wird zum<br />
einfachen Rechteck mit vorgelagertem<br />
Portikus, dessen Säulenstellung die<br />
Verhältniszahl für alle Aussenteile des<br />
Baues abgibt» (Lit. 1, S. 102). Kubisch<br />
einfacher Predigtsaal mit Frontturm zur<br />
Freitreppe. Lit. 1) SBZ 65 (1915), S.<br />
66-67, 233; 66 (1915), S. 131, 179,<br />
242-246, 250-255; 73 (1919), S. 102. 2)<br />
SS 7 (1915), S. 36, 108; 8 (1916), S. 13-19<br />
(Projekt A. R. Strähsle, Ölten); 10 (1918),<br />
S. 38-39. 3) Werk 10 (1923), S. 109-118<br />
(Ausstattung). 4) KFS 3 (1982), S. 232.<br />
5) Biland 1985, S. 77.<br />
Nrn. 29, 4 s. Hubelmattstrasse Nr. 7.<br />
Nr. 35 A: O. Laubscher (1924). Nrn.<br />
37-43 (1929-1930), 20 (1919) A: Fritz<br />
Brechbühler. Nrn. 49-55 (1927),<br />
34/Friedensstrasse Nr. 10 (1924) A: Hermann<br />
Stoll. Nr. 10 A: A. R. Strähsle<br />
(1919). Nr. 14 A: Scherler & Berger<br />
(1916). Lit. 1) SB 8 (1916), S. 67. Nr. 24<br />
A: F. Stämpfli (1917). Nr. 52 (1926).<br />
Kirchenf eidbrücke<br />
4 Zur städtebaulichen u. quartierbezoge-<br />
9 nen Stellung s. Kap. 2.6 u. 2.8.14, Casi-<br />
,0 noplatzu. Helvetiaplatz.<br />
86 Eiserne Fachwerk-Bogenbrücke mit<br />
1,6 zwei Hauptöffnungen, einem Pfeiler-<br />
65 sockel in <strong>der</strong> Talmitte (Schwellenmättety<br />
u. zwei Wi<strong>der</strong>lagern an den Talhängen.<br />
Länge; 229,2 m, Breite: 13,2 m,<br />
Höhe: 39 m, Spannweiten zwischen<br />
Pfeilerachsen: 2x86 m. Projekt: Ing.<br />
Moritz Probst (Ins) u. Jules Röthlisberger<br />
(Neuenburg), B: Berne-Land-Com-<br />
Pany Ltd., Ausführung: G. Ott & Cie.<br />
Qua<strong>der</strong>- u. Mauerwerk: Ing. Paul Simons.<br />
B: Berne-Land-Company Ltd.,<br />
Baubeginn Dez. 1881, Einweihung 23.<br />
Sept. 1883. Spätere Verän<strong>der</strong>ungen:<br />
Verstärkungen 1894 wegen Schwingungen<br />
u. 1901 (Erstellung Trambahn Burgernziel-Zytglogge-Breitenrainplatz).<br />
Verstärkung 1913-1914 nach Vorschlag<br />
v on Prof. A. Rohn (höhere Nutzlast<br />
durch Ersetzen <strong>der</strong> Eisenbeton-Fahr-<br />
°ahnplatte mittels Holzpflasterbelag,<br />
Einbetonierung <strong>der</strong> Hauptpfeilergerüste.<br />
Abbruch 1972 <strong>der</strong> urspr. Gelän<strong>der</strong><br />
u ' Kandelaber aus Gusseisen u. Montierung<br />
des Stahlgelän<strong>der</strong>s. Projektwettb<br />
ewerb für neue Brücke 1955 s. Lit. 9.<br />
Erste Ideen zum Brückenbau bereits<br />
u m 1827 u. 1836 von Oberst Henri<br />
D ufour, Ing. I. A. Watt u. Lutz als Vakante<br />
zur Nydeggbrücke. Projekte<br />
•864/1865 von Ing. Philipp Gösset im<br />
Zusammenhang mit Kirchenfeld-Über-<br />
°auungsprojekt von Friedrich Schmid.<br />
Projekt für steinerne Bogenbrücke mit 4<br />
Hauptjochen 1872 von Ing. G. Gränicher<br />
(«Gerberngrabenprojekt») löste<br />
Diskussionen aus über Standort des<br />
stadtseitigen Brückenkopfes. Dem Gerbergrabenprojekt,<br />
dem die Häuserzeile<br />
des Gerberngrabens (heute Münzgraben-Bellevuegarage)<br />
zum Opfer gefallen<br />
wäre, wurde das «Polizeigrabenprojekt»<br />
(entspricht <strong>der</strong> heutigen Brückenführung)<br />
vorgezogen. Weitere Vorschläge<br />
bis 1875: Projekte für Bogenbrücke<br />
«en Beton de Portland» <strong>der</strong> Firma de<br />
Lastre (Virieu le grand, Dep. Ain,<br />
Frankreich) u. für eine Eisenbrücke <strong>der</strong><br />
Eisenwerke Creusoz. 1875 Projekt für<br />
eiserne Brücke von Ing. F. Thormann u.<br />
Offerten <strong>der</strong> Firmen Lauterburg &<br />
Thormann sowie G. Ott & Cie. «Der<br />
Eisenkonstruktion wurde für die Brükke<br />
entschieden <strong>der</strong> Vorzug vor einer<br />
solchen in Beton eingeräumt u. die<br />
schöne Konstruktion des Planes von G.<br />
Ott & Cie. empfohlen» (Lit. 9). Eines<br />
<strong>der</strong> Hauptwerke innerhalb <strong>der</strong> schweizerischen,<br />
aber auch europäischen Eisenbaukunst.<br />
Die Brücke beweise, so F.<br />
Reuleaux, <strong>der</strong> Lehrer von M. Probst,<br />
1890 in <strong>der</strong> Berliner Zeitschrift Prometheus,<br />
«dass Schönheit, Einfachheit u.<br />
Zweckdienlichkeit in erster Linie einan<strong>der</strong><br />
nicht wi<strong>der</strong>sprechen, son<strong>der</strong>n ineinan<strong>der</strong><br />
aufgehen können» (Lit. 6, S.<br />
438).<br />
Lit. 1) Kirchenfeld 1872, Plan <strong>der</strong> Steinbrücke<br />
im Anhang. 2) Lauterburg 1875,<br />
S. 8 f. 3) Kirchenfeld 1881. 4) SBZ 2<br />
(1883), S. 35, 88; 21 (1893), S. 137-138;<br />
34 (1899), S. 114; 56 (1910), S. 371; 57<br />
(1911), S. 147 (Vorschläge A. Rohn); 61<br />
(1913), S. 106; 63 (1914), S. 293; 65<br />
(1915), S. 223-228, 235-239, 247-250. 5)<br />
Kirchenfeldbrücke 1883 (mit Eröffnungsprogramm).<br />
6) F. Reuleaux in:<br />
Prometheus. Illustrierte Wochenschrift<br />
über die Fortschritte <strong>der</strong> angewandten<br />
Naturwissenschaften (Berlin), Bd. 1<br />
(1890), S. 433-438. 7) BW \9\\, S. 116,<br />
319; 1913, S. 351; 1933, S. 603. 8) <strong>Schweizer</strong><br />
1980, S. 13-14. 9) Furrer 1984, S.<br />
25-27, 56-59,159.<br />
Kirchenfeldstrasse —• Kirchenfeld<br />
116 Eine <strong>der</strong> frühen peripheren Strassenan-<br />
120 lagen im Kirchenfeld, <strong>der</strong>en westliche<br />
Fortsetzung, die Monbijoubrücke, damals<br />
schon vorgesehen, aber erst<br />
1960-1961 zur Ausführung kam. An <strong>der</strong><br />
oberen Kirchenfeldstrasse zwischen Jubiläums-<br />
u. Thunplatz eine <strong>der</strong> repräsentativsten<br />
Villenreihung in Bern (Nrn.<br />
56-90, heute mehrheitlich Botschaftsgebäude):<br />
Dem Neubarock und Neurokoko<br />
verpflichtete Landhäuser, die in<br />
Henry B. v. Fischers Villenkette um den<br />
124 Thunplatz überleiten. Die tiefen, bis an<br />
den Rand des Dählhölzli vorgezogenen<br />
Parzellen u. die starke Zurücksetzung<br />
<strong>der</strong> Villen von <strong>der</strong> Strasse u. den dortigen<br />
kunstvollen Einfahrten verleihen<br />
<strong>der</strong> Zone einen stark durchgrünten u.<br />
privaten Charakter. Den unteren, westlichen<br />
Teil <strong>der</strong> Strasse prägen dagegen<br />
langgezogene Reihenhäuser, unterbrochen<br />
von <strong>der</strong> monumentalen Anlage<br />
des Städtischen Gymnasiums (Nr. 25),<br />
130 das die Baumasse in <strong>der</strong> Achse Kirchenfeldbrücke-Thormannstrasse<br />
südwärts<br />
abschliesst. Lit. 1) Inv. Ki.-Br. 1975. S.<br />
11, 233-279. 2) <strong>Schweizer</strong> 1980, S. 25-26.<br />
3) KFS 3 (\9S2),S. 220-221.<br />
266 Nr. 25 Städtisches Gymnasium. A:<br />
Widmer & Daxelhoffer. Wettbewerbe<br />
1923 für Bau u. 1926 für Aulaausmalung,<br />
Plastiken beidseits <strong>der</strong> Vortreppe.<br />
Einweihung 1926. Spartanisch klassizistische<br />
Flügelanlage mit tempelartigem<br />
Mittelrisalit. Kanellierte Kolossalpilaster<br />
mit ägyptisierenden Palmettenkapitellen.<br />
Löwen und Greife als Eckakroterien.<br />
Bronzegruppen beim Aufstieg<br />
von Karl Geiser (1938, vorerst in<br />
Kunststein geplant, Lit. 5). Kassettierte<br />
u. stukkierte Aula mit 5 Wandbil<strong>der</strong>n