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Vertrauen und Verantwortung im Detailhandel - Tobler + Tobler

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BACKGROUND<strong>Verantwortung</strong> <strong>und</strong> <strong>Vertrauen</strong> <strong>im</strong> mittelständischen Fachgeschäft«Wir tragen eine hohemoralische <strong>Verantwortung</strong>»Spielen dient ein Leben lang dem Erlernen verschiedenster Fähigkeiten <strong>und</strong> fördert die Kreativität. Die braucht auch, wer <strong>im</strong>harten Spielwarenbusiness Erfolg haben will. Den hat das Spielhuus in Basel. Wie das bekannte Fachgeschäft den heiklen Spagatzwischen Ökonomie <strong>und</strong> gesellschaftlicher <strong>Verantwortung</strong> schafft, erklärt Spielhuus-Inhaber Gerhard Hirt.Jedes Jahr <strong>im</strong> Februar wird Nürnberg zurWelthauptstadt der Spielwaren. An die3000 Anbieter aus 60 Nationen <strong>und</strong> zigtausendeaus aller Welt angereiste Fachbesucherinnen<strong>und</strong> Einkäufer treffen sich auf derToy Fair, der grössten Spielwarenmesse derWelt. Während sechs Tagen präsentiert diebedeutendste Leitmesse der Branche r<strong>und</strong>eine Million Produkte, darunter etwa70000 Neuheiten.Schwierige GrenzziehungAuch Gerhard Hirt vom Basler Spielhuusreist zum alljährlichen Branchentreff in diebayrische Metropole. Das diesjährige Leitmotivder Spielwarenmesse, «SpielendLernen», gefällt ihm gut. «Spielen heisst fürheranwachsende Kinder ‹leben lernen› <strong>und</strong>für uns Erwachsenen oft ‹wieder leben lernen›.»Vor 25 Jahren stieg Hirt aus dertechnisch-wissenschaftlichen Berufsweltaus <strong>und</strong> übernahm mit seiner Frau dieSpielhuus AG, die heute zu den grössteneigenständigen Spielwarengeschäften derSchweiz zählt. «Die Branche umfasst alleAltersgruppen, beschäftigt sich mit rationalen,vitalen aber auch emotionalenwww.spielzeuglieferanten.chDer Spielwaren Verband Schweiz (SVS)bietet auf seiner Homepage eine Fülleinteressanter Fakten <strong>und</strong> Verlautbarungenzu den Themenbereichen <strong>Verantwortung</strong>,Sicherheit, Produktionsbedingungen <strong>und</strong>Ethik sowie Links zu branchenbezogenenGesetzen, Normen <strong>und</strong> Regelungen.Belangen <strong>und</strong> spricht dabei eine Vielzahlvon erzieherischen <strong>und</strong> gesellschaftlichenProblemen an. Das macht unseren Berufszweigungemein interessant <strong>und</strong> anspruchsvoll.»Ethische Wertvorstellungen, ökologischeNotwendigkeiten <strong>und</strong> Einsichten aberauch erzieherische Gr<strong>und</strong>sätze ändern sich<strong>und</strong> verändern das Verhalten der Konsumenten.Das beeinflusst sowohl das Leitbildwie die Unternehmungspolitik <strong>und</strong>zwingt zum kritischen Nachdenken <strong>und</strong>Definieren der eigenen Gr<strong>und</strong>sätze. Wiezum Beispiel bei vermeintlich brutalisierendenSpielsachen. «Die genauere Betrachtungzeigt rasch einmal Gegensätze auf, dieeine klare <strong>und</strong> verbindliche Grenzziehungschwierig machen», weiss SpielwarenexperteHirt. «Ist das berühmte Kinderbuch‹Struwelpeter› mit seinen abgeschnittenenDaumen brutalisierend? Ist das Schachspielkriegerisch <strong>und</strong> brutal, weil die Bauerngeopfert werden, damit der König überlebt?Verleitet eine Wasserpistole zur Gewalt?Warum können wir uns mit einemBausatz der ‹HMS Victory› aus dem 16.Jahrh<strong>und</strong>ert, mit über 100 Kanonen einKriegsgerät erster Güte, durchaus anfre<strong>und</strong>en,begegnen aber einem Flugzeugträgerder Neuzeit mit Argwohn?»Moralische <strong>Verantwortung</strong>«Es ist unsere Aufgabe, <strong>im</strong> Rahmen desselbst auferlegten Versorgungsauftrags <strong>und</strong>der ökonomischen Notwendigkeiten, machbare<strong>und</strong> sinnvolle Grenzen zu setzen»,erklärt Gerhard Hirt. So nehme sein GeschäftAbstand von Spielwaren, die KinderGerhard Hirt (62) war mehrere JahreVorstandsmitglied <strong>im</strong> Spielwarenverband,Verwaltungsrat in der Vedes-Einkaufsgenossenschaft<strong>und</strong> während über 20Jahren Berufsschullehrer <strong>und</strong> Prüfungsexpertein der Spielwarenbranche.nachhaltig in ihrer Entwicklung stören, sieüberfordern oder ihnen sogar schadenkönnten. «Brutalisierende Videospiele erachtenwir als kritisch <strong>und</strong> führen sie nicht<strong>im</strong> Sort<strong>im</strong>ent, da wir nicht wissen, in welcheHände sie gelangen <strong>und</strong> unter welchenVoraussetzungen mit ihnen gespielt wird.»Dort, wo es notwendig <strong>und</strong> erwünscht ist,versuche man <strong>im</strong> Spielhuus aufklärend zuberaten. Es liege aber gr<strong>und</strong>sätzlich in der<strong>Verantwortung</strong> der Eltern, wie <strong>und</strong> mit wasdie Kinder spielen. «In diesen sehr persönlichgeprägten Bereich können <strong>und</strong> wollenwir nicht eingreifen, zumal die Meinungender Erzieherinnen <strong>und</strong> Erzieher, was erlaubtoder nicht erlaubt sein soll, oft diametralauseinander gehen.» Obwohl der Gesetz-6 UP 01/2008

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