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Vertrauen und Verantwortung im Detailhandel - Tobler + Tobler

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«Je mehr jemand von Ethik <strong>und</strong> Moral spricht, desto vorsichtiger sind wir in der Regel», sagt Klaus Peter Rippe <strong>im</strong> UP-Gespräch.Er leuchtet kritisch hinter Begriffe <strong>und</strong> Schutzbehauptungen <strong>und</strong> erklärt, was integre Kaufleute auszeichnet.nicht. Alle sind einzuhalten. Wenn es aberdarum geht, Gutes zu tun, ergeben sich wievon selbst Grenzen. Denn Verpflichtungen«Wenn es darum geht,Gutes zu tun, ergebensich wie von selbstGrenzen.»gegenüber den Eigentümern schränkenein, wie weit man Gutes für K<strong>und</strong>en t<strong>und</strong>arf, <strong>und</strong> ungekehrt begrenzen Verpflichtungengegenüber K<strong>und</strong>en die Pflicht, dieGewinne der Eigentümer zu mehren.Diese Grenzen einzuhalten ist letztlich das,was den integren Kaufmann <strong>und</strong> dieintegre Kauffrau auszeichnet.Der K<strong>und</strong>e schenkt jenem Geschäft<strong>Vertrauen</strong>, das ihm langfristig glaubwürdigerscheint. Wann ist ein Detailhändlerin Ihren Augen glaubwürdig?Glaubwürdigkeit messen wir nicht nachWorten <strong>und</strong> Versprechen, sondern nachTaten. Je mehr jemand von Ethik <strong>und</strong>Moral spricht, desto vorsichtiger sind wirin der Regel. Und auch bei den Taten gehtes nicht einfach darum, Gutes zu tun <strong>und</strong>davon zu sprechen. Das Ziel muss sein,dass andere darüber sprechen.Kaum ein Firmenleitbild mag auf einmehr oder minder gut geratenes Ethik-Postulat verzichten. Taugt Ethik alsMarketing-Instrument?Es gibt eine Marktnische des ethischenKonsumierens. Diese kann man durchEthik-Marketing besetzen. Die grosse Zahlder K<strong>und</strong>en bindet man langfristig abernur, wenn man Moral <strong>und</strong> Marketingstrikt trennt. Taten sollen sprechen, nichtdie Marketing-Experten……wie kann sich der Detailhändler denneine ethische Bewusstheit zu Eigenmachen?Bisher ist mir noch kein Detailhändlerbegegnet, der kein ethisches Bewusstseinhätte. Allerdings haben nicht alleDetailhändler auch wirklich den Mut, dazuzu stehen. Je mehr sich dazu bekennen,desto schwerer werden es jene haben, dienicht auf ihr ethisches Bewusstsein hörenwollen.www.ethikdiskurs.chKurzporträtPD Dr. Klaus Peter Rippe ist Privatdozentfür praktische Philosophie an derUniversität Zürich <strong>und</strong> hat unter anderempermanente Lehraufträge an derFachhochschule Nordwestschweiz (Wirtschaftsethik)<strong>und</strong> den veterinärmedizinischenFakultäten Bern <strong>und</strong> Zürich (Tierethik).2006 hat er die Schulleitung des«Instituts für Philosophie <strong>und</strong> Ethik –Fritz Allemann Stiftung» übernommen<strong>und</strong> n<strong>im</strong>mt derzeit eine Vertretungsprofessuran der Pädagogischen HochschuleKarlsruhe wahr. Rippe ist Präsident derEidgenössischen Ethikkommission fürBiotechnologie <strong>im</strong> ausserhumanen Bereich(EKAH) <strong>und</strong> Geschäftsführer des privatenEthik-Instituts «Ethik <strong>im</strong> Diskurs» inZürich.UP 01/2008 5

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