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Vertrauen und Verantwortung im Detailhandel - Tobler + Tobler

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INPUT / GLOSSARBegriffe auf den Punkt gebracht.Ethisch-moralisch, unethischoder was?!UP bringt in jeder Ausgabe wichtige Begriffe zum Thema des Hefts. Verständlich auf den Punkt gebracht. Damit ein Begriff nichteinfach nur gut tönt, sondern bei der Anwendung <strong>und</strong> Umsetzung weiterhilft.Ethik wird oft als «praktische Philosophie»bezeichnet, weil sie zu allgemeingültigenNormen <strong>und</strong> Werten <strong>und</strong> damit zu sittlichenEntscheidungen anleiten will. Daslässt sich aus ihrer altgriechischenHerkunft ablesen. Ethos heisst Wohnort;ein Ort also, an dem best<strong>im</strong>mte Gewohnheiten,Sitten <strong>und</strong> Bräuche gelten. DieEthik will Kriterien für gutes <strong>und</strong> schlechtesHandeln <strong>und</strong> die Bewertung der entsprechendenMotive <strong>und</strong> Folgen anbieten.Die ethische Bewertung von Handlungenunterscheidet motivierende <strong>und</strong> in Kaufgenommene Folgen. Motivierende Folgensind direkt angestrebte Resultate, die durcheine Handlung erzielt werden sollen. InKauf genommene Folgen werden nichtunbedingt angestrebt, sie sind aber alsNebenwirkung voraussehbar <strong>und</strong> werdenbewusst akzeptiert. Schlechte Handlungensind daran zu erkennen, dass man einenSchaden unbegründbar zulässt oder verursacht.Eine Handlung kann nie «ethischneutral» sein <strong>und</strong> damit «jenseits vonRichtig <strong>und</strong> Falsch» liegen. Wir handeln<strong>im</strong>mer. Auch dann, wenn wir nicht handeln,beziehen wir automatisch einePosition <strong>und</strong> sprechen uns für oder gegenbest<strong>im</strong>mte Werte aus.Genuin heisst umgangssprachlich soviel wieecht, unverfälscht, originär oder selbständig.Kontinuum meint <strong>im</strong> wirtschaftlichenSprachgebrauch eine zusammenhängendeMessreihe, in der einzelne Werte oderDaten in einem Zusammenhang zueinanderstehen, aber nicht genau voneinanderabgrenzbar sind, sondern ineinander übergehen.Der Begriff Moral stammt aus demLateinischen (mos/mores) <strong>und</strong> meint dieguten Sitten <strong>und</strong> Gepflogenheiten in einerbest<strong>im</strong>mten Gesellschaftsordnung. Damitliegt die Moral begrifflich sehr nahe bei derEthik, weil sie das beschreibt, was mangemeinhin tun oder unterlassen sollte. DieEthik bildet gewissermassen den theoretischenUnterbau für die Moral <strong>und</strong> wirddaher oft als «Nachdenken über die Moral»bezeichnet. Dieses Nachdenken über sich<strong>und</strong> seine Handlungen, über das Unternehmen<strong>und</strong> seine Entscheidungen sindethische Handlungen. Wir können Bedürfnisse<strong>und</strong> Rechte anderer respektieren odermissachten, wir können richtig oder falsch,legit<strong>im</strong> oder illegit<strong>im</strong>, moralisch oderunmoralisch handeln, aber nie «unethisch».Stakeholder sind Anspruchsberechtigte(Personen/Gruppen), die ihre Interessenwahrnehmen, bzw. durch die Unternehmungberücksichtigt sehen wollen. Dazuzählen neben den Shareholdern (Eigentümer/Aktionäre)interne (Mitarbeitende/-Management) <strong>und</strong> externe Anspruchsgruppen(Öffentlichkeit, Staat, Umwelt, K<strong>und</strong>en,Lieferanten, Gläubiger). Der StakeholderValue-Ansatz erweitert den ShareholderValue-Ansatz prinzipiell, weil die Unternehmungbei ihren unternehmerischen Entscheidungendie Interessen aller für sie relevantenAnspruchsgruppen berücksichtigt.Die Wirtschaftsethik stützt sich auf Erkenntnissender Wirtschaftswissenschaften<strong>und</strong> der angewandten Ethik ab <strong>und</strong> beschäftigtsich mit den ethischen Gr<strong>und</strong>lagender Ökonomie <strong>und</strong> den gr<strong>und</strong>sätzlichengesellschaftlichen Wertvorstellungen,in die jedes wirtschaftliche Handeln eingeb<strong>und</strong>enist, bis hin zur moralischen D<strong>im</strong>ensionvon individuellen <strong>und</strong> unternehmerischenHandlungen. Richtig wirtschaftenheisst wirtschaftlich erfolgreich <strong>und</strong> moralischrechtfertigbar handeln. Langfristigunternehmerischer Erfolg ist nur über denEinbezug aller Stakeholder in das gr<strong>und</strong>sätzlichverantwortliche Handeln einerUnternehmung möglich. «Eine wirklichauf lange Sicht angelegte Unternehmenspolitikwird automatisch ethisch verantwortlich<strong>und</strong> sozial sein.» (Helmut Maucher,Nestlé-Ehrenpräsident/Manager-Brevier,Campus-Verlag).<strong>Verantwortung</strong> bedeutet allgemein, dieFolgen für eigene oder fremde Handlungenzu tragen <strong>und</strong> diese erklären <strong>und</strong> begründenzu können. Eine <strong>Verantwortung</strong> ziehtstets die Verantwortlichkeit nach sich,<strong>im</strong> jeweiligen <strong>Verantwortung</strong>sbereich dieanvisierte Entwicklung <strong>und</strong> Zielerreichungkontinuierlich sicher zu stellen.SIU-Download-ServiceSie können diese Seite auch auf IhrenComputer herunterladen.www.siu.ch/glossarUP 01/2008 13

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