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Vertrauen und Verantwortung im Detailhandel - Tobler + Tobler

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ERFA-AUSTAUSCHAl<strong>im</strong>entana-PartneranlassDie richtige Ernährung <strong>und</strong><strong>Verantwortung</strong> <strong>im</strong> DiskursBrisante Thematik am traditionellen Partneranlasses der Ebikoner Al<strong>im</strong>entana Sista-Holding in Rüschlikon: Gibt es die richtigeErnährung? Welche <strong>Verantwortung</strong> trägt dabei der Lebensmittel-<strong>Detailhandel</strong>? Dass die Voten <strong>und</strong> Diskussionen mitunter hoheWellen schlugen, war Podiumsteilnehmer Othmar Keller vom siegreichen Alinghi-Team gerade recht.Schon der Einstieg in die Podiumsdiskussionzeigte, wie kontrovers dasThema wahrgenommen <strong>und</strong> interpretiertwird. Die von Gastgeber Ernest Abouchar,CEO der Al<strong>im</strong>entana Sista-Holding, präsentiertenWHO-Zahlen zur weltweit dramatischangestiegenen Fettleibigkeit beiJugendlichen liess Uwe Pollmer, Deutschlandswohl renommiertester <strong>und</strong> streitbarsterErnährungswissenschafter, nicht gelten.«Das sind doch bloss Normen!»,konterte der Bestsellerautor <strong>und</strong> wissenschaftlicheLeiter des Europäischen Institutsfür Lebensmittel- <strong>und</strong> Ernährungswissenschaftenin Heidelberg, um wortgewaltigzu erläutern, wie Studienzahlen «beliebigmanipuliert» werden könnten. «Manändert einfach die Definitionen.» DieErfahrungen der letzten 50 Jahre in derErnährungswissenschaft zeige, dass Experten<strong>im</strong>mer wieder <strong>und</strong> mit gleich bleibenderInbrunst genau das Gegenteil von demerzählten, was sie vorher vertreten hätten.«Wir müssen mit der Übernahme von sogenannten Fakten sehr vorsichtig sein»,empfahl Pollmer in seinem deftigen Plädoyerfür einen «vernünftigen Umgang mitdem Essen». Zahlen, Statistiken, Studien<strong>und</strong> Gegenstudien trügen viel mehr zurVerwirrung denn zur Aufklärung bei. «Obein Kind übergewichtig ist, ist doch nichtdurch Multiplizieren von ein paar Zahlenherauszufinden», polterte Pollmer.Ges<strong>und</strong>er MenschenverstandGanz anderer Meinung war der renommierteFitness-Spezialist <strong>und</strong> ErnährungsberaterOthmar Keller. Er kümmert sichum die Kondition der Schweizer Fussball-Nationalmannschaft <strong>und</strong> gehörte in gleicherMission zum siegreichen Alinghi-Team.Wenn er <strong>im</strong> Hallenbad be<strong>im</strong> Aqua-Joggingfeststelle, dass von einer 20-köpfigen Schulklassemindestens 5 Kinder stark übergewichtigseien, dann mache es ihm Angst.«Ges<strong>und</strong>heit ist unser höchstes Gut. Auchich muss mich <strong>im</strong>mer wieder dazu bewegen,ges<strong>und</strong>heitsbewusst zu leben <strong>und</strong>kann nicht einfach essen, was mir gefällt.»Das sei schlussendlich keine wissenschaftlicheAngelegenheit, sondern ges<strong>und</strong>erMenschenverstand. Den habe es auch aufder Alinghi mit ihrer Crew aus verschiedenstenRegionen <strong>und</strong> Kulturen gebraucht.« Wir standen <strong>im</strong> permanenten«Glauben Sie nicht,dass der Körper so doofist, wie ein Ernährungswissenschafter!»Konflikt. Hätten wir den Neuseeländernjeden Tag Müesli statt der geliebten Eiermit Speck zum Frühstück serviert, hättensie rebelliert», schmunzelte Keller. AmSchluss hätten aber alle ihre Ziele erreicht<strong>und</strong> konnten den America’s Cup hochstemmen.Viel wichtiger als die Unterscheidungin richtige <strong>und</strong> falsche Ernährungsei dabei die opt<strong>im</strong>ale Kombinationvon Ernährung <strong>und</strong> Bewegung gewesen.«Ich bin überzeugt, dass bei vielen Übergewichtigennicht die richtige Ernährung dasHauptproblem ist, sondern der Bewegungsmangel.»Klartext <strong>und</strong> engagierte Voten <strong>im</strong> Rüschlikoner Centre for global dialogue: Uwe Pollmer,Klaus Peter Rippe, Othmar Keller <strong>und</strong> Thomas <strong>Tobler</strong> (von links nach rechts).Ganz anders tönte es aus Pollmers Ecke:«Weder Bewegung noch die vielen Diätenhaben die erhoffte Wirkung gebracht.Glauben Sie nicht, dass der Körper so doofist, wie ein Ernährungswissenschafter!»Wenn sich der Körper mehr bewegenmüsse, verbrauche er nicht automatisch UP 01/2008 11

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