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Das österreichische und das deutsche Wehrrecht

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1. Kapitel: EinleitungA. ProblemstellungDie Rahmenbedingungen für die österreichischen <strong>und</strong> <strong>deutsche</strong>n Streitkräfte haben sichin diesem Jahrzehnt erheblich verändert. Die Zeiten des kalten Krieges sind vorbei, derWarschauer Pakt hat aufgehört zu existieren, Deutschland ist (wieder-) vereinigt <strong>und</strong>Österreich Mitglied der Europäischen Union. In Europa ist ein sich auf verschiedenenEbenen vollziehender Integrationsprozeß festzustellen, der auch vor der österreichischen<strong>und</strong> <strong>deutsche</strong>n Außen-, Sicherheits- <strong>und</strong> Verteidigungspolitik nicht halt macht.Die <strong>deutsche</strong> Verteidigungspolitik wird auch nach dem Regierungswechsel 1998 vondem Willen getragen, den Weg der vertieften internationalen Zusammenarbeit <strong>und</strong> Integrationauf militärischer Ebene fortzuführen. 1 ”Multinationalität” 2 gilt aus politischen<strong>und</strong> ökonomischen Gründen als <strong>das</strong> Schlüsselelement der <strong>deutsche</strong>n Sicherheitsstruktur.3In Österreich wird auf Gr<strong>und</strong> der veränderten Rahmenbedingungen die Frage von”Multinationalität” <strong>und</strong> länderübergreifender militärischer Kooperation kontrovers diskutiert.4 Mit dem Beitritt zur Europäischen Union hat sich Österreich zur vollen Mitwirkungan der Gemeinsamen Außen- <strong>und</strong> Sicherheitspolitik <strong>und</strong> damit auch zu der imEU-Vertrag verankerten Perspektive einer gemeinsamen europäischen Verteidigungs-1 Vgl. dazu: Koalitionsvereinbarung zwischen der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands <strong>und</strong>Bündnis 90/Die Grünen vom 20. Oktober 1998, Kapitel IX: Europäische Einigung, internationalePartnerschaft, Sicherheit <strong>und</strong> Frieden, Absätze 3 <strong>und</strong> 4.2 Der Begriff „Multinationalität“ wird gemeinhin als Oberbegriff für die Zusammenarbeit mehrererNationen auf militärischer Ebene verwendet.3 Vgl. <strong>das</strong> Weißbuch 1994: Gr<strong>und</strong>züge <strong>und</strong> Perspektiven <strong>deutsche</strong>r Sicherheits- <strong>und</strong> Verteidigungspolitik,Kapitel 3, Nr. 319 <strong>und</strong> 310, B<strong>und</strong>esministerium der Verteidigung [Hrsg.]; Bagger, Hartmut:Multinationale Streitkräftestrukturen - wesentliches Element einer neuen europäischen Sicherheitsordnung,in: Bradley, Dermont / Borgert, Heinz-Lidger / Zelle, Wolfram [Hrsg.]: MARS, Jahrbuchfür Wehrpolitik <strong>und</strong> Militärwesen, Jg. 3/4 (1997/1998) Osnabrück 1997, S. 7 ff [11].4 Vgl. Neuhold, Hanspeter: Optionen österreichischer Sicherheitspolitik, in: ÖMZ 4/97, S. 387 ff;Majcen, Karl: Sicherheit im Alleingang - Sicherheit im Verb<strong>und</strong>, in: ÖMZ 6/96, S. 627 ff; Pleiner,Horst: Die militärstrategische Lage Österreichs <strong>und</strong> ihre Konsequenzen, in: ÖMZ 1/98, S. 9 ff; Berichteüber <strong>das</strong> Arbeitsübereinkommen der neuen österreichischen B<strong>und</strong>esregierung, in: ÖMZ 3/96,S. 324; Reiter, Erich: Kosten eines NATO-Beitritts Österreichs, in: ÖMZ 3/98, S. 280 ff.1

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