Das österreichische und das deutsche Wehrrecht

chen Vorschriften über die Amtsverschwiegenheit 344 bleiben gemäß § 17 Abs. 2 S. 4WG ausdrücklich unberührt.Die Pflicht zur Verteidigung der Demokratie und der demokratischen Einrichtungenist grundsätzlich eine gesetzliche Pflicht des Bundesheeres. 345 Dennoch bestimmt § 3Abs. 2 S. 2 ADV, daß auch der einzelne Soldat zur Verteidigung der Demokratie undder demokratischen Einrichtungen verpflichtet ist.Desweiteren ist der Soldat verpflichtet, daß ”auch das äußere Verhalten (...) der Achtungund dem Vertrauen gerecht werden, die der Dienst als Soldat fordert. Zu einemsolchen Verhalten ist der Soldat gegenüber jedermann verpflichtet, gleichgültig, ob imoder außer Dienst, ob in Uniform oder in Zivil” 346 („Repräsentationspflicht“). § 3Abs. 7 ADV begründet im Vergleich zu § 3 Abs. 1 S. 1 ADV eine weitreichende Verhaltenspflichtund wirkt dem Wortlaut nach auch in der Privatsphäre. Ein solche Pflichtverletzt allerdings rechtsstaatliche Grundsätze und ist daher restriktiv auszulegen. Daherwird verlangt, daß das Verhalten in irgendeinem Bezug mit dem Dienst als Soldatsteht. 347Letztendlich überträgt § 3 Abs. 4 ADV in Ergänzung zu § 43 Abs. 1 WG dem Soldatendie Pflicht, mit Waffen, Ausrüstung, Gerät, Bekleidung und anderem Heeresgut schonendund pflegend umzugehen.cc) Pflichten gegenüber den KameradenAls wesentliche Voraussetzung für eine auf Hilfe und Kooperation angewiesenen Gemeinschaftnormiert § 3 Abs. 6 ADV die Kameradschaftspflicht. Der Soldat hat diePflicht, ”Kameraden mit Achtung zu begegnen, sie vor unnötiger Gefährdung zu be-344 Vgl. § 46 BDG und § 5 Abs. 1 VBG.345 Vgl. § 2 Abs. 1 lit. b WG.346 § 3 Abs. 7 ADV.347 Dies wird mit der Formulierung ”...Achtung und Vertrauen, die der Dienst als Soldat erfordert...”(§ 3 Abs. 7 S. 1 ADV) begründet.101