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Erinnerungen

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mit Fußlappen leben. Noch heute beherrsche ich ganz automatisch die Handgriffe, die für das<br />

Anlegen von Fußlappen notwendig sind. In diesem Winter aber erinnere ich mich, dass ich<br />

auf dem Boden nur die Auswahl zwischen hoch hackigen hoch geschnürten Damenschuhen<br />

aus der Kaiserzeit hatte und den abgelegten Arbeitsschuhen eines Preibischs, der schon im<br />

Erwachsenenalter gewesen sein musste. Für letztere stellte ich notgedrungen die Skibindung<br />

ein. Es stellte sich heraus, dass selbst doppelte Fußlappen diese Schuhe nicht ausfüllten,<br />

weshalb ich sie im Kaninchenstall straff mit Heu ausfütterte. Anfangs ging auch alles gut, die<br />

Schwierigkeit mit den langen Skiern nahm aber zu, als das Heu in den großen Schuhen<br />

zerkrümelte, d. h. Kurvenfahren war fast immer ein stiller Versuch mit Sturz. Wir fuhren auch<br />

schon viele Jahre Schlittschuhe, diese konnten wir bei Paul Weigelt zeitweise abgeben für die<br />

Erneuerung des Schliffs, dann brauchte es nur noch guter Riemen, um die Dinger fest an die<br />

Schuhe zu binden und so ausgerüstet konnte man auf dem Eis des Husaren-Teiches Eishockey<br />

spielen, die Schläger schnitt sich jeder aus dem Gesträuch. Im Husaren-Teich, d. h. im abgesoffenen<br />

ehemaligen Bergwerk dort, hatte ich bis 50 auch Schwimmen gelernt. Alle meine<br />

Sportausübungen war in der Regel an die sehr sportliche Scholz-Familie (Vater und 3 Söhne)<br />

gebunden, die damals schon über 3 Fahrräder verfügten und Gottfried und mich auf der<br />

Querstange mitnahmen.<br />

Von links: Webmeister Walter Wildner, Chemiker Gerhard Hirsch, Johannes Scholz, Elektriker Werner<br />

Zimmermann, Webmeister Achim Schulz, Färber Max Ludwig, Webmeister Kurt Beyer, Webmeister Kurt<br />

Lachmann, meine Person.<br />

Vorn sitzend: Webmeister Kurt Stein und Jungen Gottfried Scholz, der kleine Wolfgang Wildner, Rainer<br />

Colavincenzo und andere Söhne.<br />

In diesem Jahr fanden wir uns über Mundpropaganda auch sonntags auf den Fußballplätzen<br />

in Markersdorf (nahe Colarinzezo-Gärtner) bei Bräuers Fabrik oder auf einer vereinbarten<br />

brauchbaren Wiese zusammen, um Alt- und Jung miteinander Fußball zu spielen.<br />

Gleichfalls begann in diesem Jahr die Freundschaft mit Manfred Horn/Domagalla und<br />

Klaus Joschko. Beide aus besser gestellten Arztfamilien, die schon damals jährlich ihren<br />

Seeurlaub machten, was für mich natürlich eine fremde und verzichtbare Sache war. Manfred<br />

war bis 1950 bei tschechischen Verwandten aufgewachsen und hatte dort auch die Schule<br />

besucht. Nach seine Übersiedlung nach Bogatynia besuchte er die polnische Grundschule und<br />

konnte sich sprachlich schnell umstellen. Schwieriger hatte es Klaus Joschko, der bis ca. 1949<br />

vom Großvater (Dr. vet.) geschult wurde, schnell einen hohen Wissensstand bekam, dieses<br />

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