Erinnerungen
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Erich Preibisch mit Familie<br />
Unter den Preibischs wurde ich als kleiner Nachwuchs sehr freundlich aufgenommen.<br />
Zum Brücken-Bauer stellte sich ebenfalls ein gutes Verhältnis ein und zum Heidrich-Bauern<br />
frequentierte ich mit meinen Scholz-Freunden, wobei uns „Hederch“ Edmunt immer von<br />
weitem schon zu rief- „Macht Euch ja lucker“, was von seiner und unserer Seite aber als eine<br />
Art Pflichtübung ohne weitere Bedeutung angesehen wurde. Jedenfalls vertrugen wir uns<br />
prächtig auf seinem Hof.<br />
Von Kleintieren und Kühen auf den Höfen will ich derweil nicht berichten, denn für uns<br />
Jungs war die Arbeit der Männer vor allem interessant und damit verbunden waren damals die<br />
Zugtiere. Bei Hederch Edmund standen die Pferde Hans und Harras, beide über 24 Jahre alt<br />
und Harras kam eines Tages nicht mehr hoch. Über dem Pferdestall war eine Futterkammer<br />
mit Säcken voll Zuckerrüben-Schnitzel und Edmund, der sehr wohl wusste, warum wir uns<br />
um ihn herumdrehten, ging dann wohl mit uns dort hinauf und wir durften uns jeder eine<br />
Handvoll nehmen. Bei Onkel Erich stand ebenfalls ein alter „Hans“ im Stall (das jüngere<br />
Pferd musste abgegeben werden) und ein ersatzweise herangezogener riesiger rotbunter<br />
Ochse „Fritz“. Auf Fritz war ich sofort stolz, denn er verfügte über größte Kräfte. Wenn ein<br />
damals seltener LKW im Straßengraben landete, so wurde Fritz geholt und es gab nur zwei<br />
Möglichkeiten, entweder der LKW stand wieder auf der Straße oder Fritz hatte die Stränge<br />
zerrissen. Beim Brückner-Bauer stand ein Schimmel im Stall. Außer durch Kuh- und<br />
Pferdeställe zeichneten sich die Höfe durch Scheunen mit Dreschmaschinen und Maschinen<br />
zur Heuernte aus. Bei Edmund in der Scheune stand auch ein hochmechanischer Mähbinder,<br />
der von 3 Pferden zu ziehen war, das Getreide schnitt, zu Garben bündelte, mit einer Schnur<br />
umband, einen Knoten machte und die fertige Garbe seitlich auswarf. Das war schon was!<br />
Ansonsten waren vorhanden:<br />
– eisenbereifte hölzerne Ackerwagen, deren Seitenteile auch durch sogenannte Leitern für den<br />
Heu- und Getreidetransport ersetzt werden konnten,<br />
– sogenannte leichte und schwere „Rollwagen“ mit kleineren einsenbereiften Rädern unter<br />
einer nach außen etwas gehobenen Plattform für Säcketransport und Umzüge,<br />
– leichte sogenannte „Jagdwagen“, wahlweise umrüstbar für den Transport von Menschen<br />
oder Gütern, eine Vorstufe von Kutschen,<br />
– sogenannte „Landauer“, d. h. Kutschen für insgesamt bis 8 Personen und einer Innenausstattung<br />
die heute von manchem PKW nicht erreicht wird,<br />
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