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Erinnerungen

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– Ca. 20 Jahre nach Kamp war ich erstmals wieder am Meeresstrand (39 – 42 vom März bis<br />

November fast täglich) und ich musste immer wieder sehen und lauschen, da war etwas<br />

Altbekanntes um mich herum.<br />

3. Reichenau 1943<br />

Die erste Zeit von 1942 – 1944 liegt im Unbewussten. Natürlich werde ich in dieser Zeit<br />

schon mein neues Umfeld aufgenommen haben, was aber von späteren Bildern überdeckt<br />

wird.<br />

Neben unserer direkten Wohnung mit meiner lieben Mutter, kleinen Schwester und<br />

vertrauten Kamper Möbeln, mit Rundumblick auf anfänglich unbekannte Objekte, ist sicherlich<br />

die Wohnküche mit meiner Großmutter im Erdgeschoss sofort das Zentrum geworden,<br />

welches es bis zur Großjährigkeit dann auch geblieben ist. Großmutter war eine feste Instanz<br />

und Zuflucht von Anfang an. Der berufstätige Großvater trat erst in den Folgejahren in<br />

anderer Weise in den Vordergrund, als mir bewusst wurde, dass ich von ihm immer gute<br />

Antworten bekam.<br />

Im Umfeld des Hause traf man auf Nachbarkinder, die alle Oberlausitzer Mundart<br />

sprachen. Anfänglich wurde ich abgewiesen und ausgeschlossen mit der Begründung: „... dar<br />

koan jo no gorne richtsch radn“, worauf zur Verzweiflung meiner Mutter das vornehme Nord-<br />

Hochdeutsch mit Stock und Stein – „S-T“ schnellstens von mir abfiel und ich ein akzeptierter<br />

Oberlausitzer Quirler wurde. Die umwohnenden Kinder hatten in damaliger Sicht alle nur<br />

Mütter, die Väter waren im Kriege. Die anwesende Großväter-Generation stellte einigermaßen<br />

einen Ersatz dar, aber manchmal unterhielten wir uns doch über die abwesenden Väter,<br />

wie stark die wären, was für Muskeln die hätten, usw.<br />

12<br />

Vater in Uniform in Nordfrankreich

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