Mainova Magazin 2008 (pdf | 5,65 MB) - Mainova AG

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Verpflegung über den Wolken: Täglich bestücken die Mitarbeiter der LSG Sky Chefs 375 Flüge mit Getränken, Kalt- und Warmspeisen, Medikamenten, Spielzeug und zollfreien Waren. Der Neubau der Luft hansa-Tochter LSG Sky Chefs nahe des Frankfurter Flughafens ist eine Fabrik der Superlative: Im größten Cateringbetrieb Europas bereiten 2 500 Mitarbeiter jeden Tag bis zu 77 000 Mahlzeiten für 375 Flüge zu. Allein die Bäckerei könnte eine Kleinstadt mit Brötchen versorgen. Blick vom Dach des viergeschossigen Schwesterbetriebs auf den Neubau, im Hintergrund Frankfurts Skyline. Der Umzug erleichtert dem Team der LSG Sky Chefs den Arbeitsalltag. Wurden Rollwagen und Tabletts früher noch von Geschoss zu Geschoss geschoben, transportiert sie heute eine 1,6 Kilometer lange Hängebahn. Nur Fliegen ist schöner: Mit seinen aerodynamischen Dachrändern aus Metall erinnert der Neubau der Frankfurter Architekten Neumann + Partner an einen Flugzeugrumpf. Alltägliche Luftbrücke 58 MAINOVA MAGAZIN 08 LSG SKY CHEFS 59
T Wärme für die Riesenspüle rolley Washer, das hört sich so niedlich an. Dabei hat Europas größte Spülmaschine die Dimensionen einer Autowaschanlage: drei Meter breit, fünf Meter hoch, 28 Meter lang. Seit dem 15. Mai 2008 wäscht die Riesenspülmaschine, was ihre Düsen hergeben. Da nämlich wurde direkt am Frankfurter Flughafen in Europas größtem Cateringbetrieb die Produktion aufgenommen. Der Neubau der Lufthansa-Cateringtochter LSG Sky Chefs ist etwa 150 Meter lang und 230 Meter breit. In seinem Inneren bereiten zirka 2 500 Mitarbeiter täglich bis zu 77 000 Mahlzeiten für etwa 375 Flüge zu. Neben kalten und warmen Speisen gehören auch Getränke, Medikamente, Spielzeug oder zollfreie Waren zum Cateringangebot. Es gibt eine eigene Bäckerei, die pro Tag 80 000 Brötchen backt, und ein 1 400 Quadratmeter großes Kühlhaus. Selbst Pralinen und Saunatücher haben eigene Kühlräume. Auch der Trolley- Washer ist nur Teil eines gewaltigen Spülbereichs mit elf Spülmaschinen – darunter jeweils eine eigene für Geschirr, Besteck und Ob Kochen oder Spülen – ohne Fernwärme ginge nichts in Europas größtem Cateringbetrieb. Mainova versorgt den Neubau der LSG Sky Chefs jährlich mit rund sechs Millionen Kilowattstunden. Die Energie liefert das Heizkraftwerk Niederrad, das seit Ende 2005 mit einer hocheffizien ten, umweltschonenden GuD-Anlage (Gas- und Dampfturbine) arbeitet. Im Vergleich zum Bundesdurchschnitt sinken dadurch die jährlichen Kohlendioxid-Emissionen um rund 2 500 Tonnen. Zur Erschließung musste die bestehende Fernwärmetrasse aus den Sechzigerjahren lediglich abgezweigt und um 1 400 Trassenmeter verlängert werden. Die erweiterte Trasse versorgt künftig das gesamte Areal „Gateway Gardens“. „Sie wurde damals mit viel Weitsicht geplant und so dimen sioniert, dass wir heute noch darauf zurückgreifen können“, sagt Mainova-Key-Accounter Reiner Bergmann. Nur im Sommer, wenn die Fernwärme maximal 70 Grad Celsius erreicht, werden die Spülmaschinen mit Erdgas auf 120 Grad Celsius nachbeheizt. Im Obergeschoss ragt das Betriebsrestaurant wie ein Leitwerk keilförmig aus dem Dach. Trolleys (Rollwagen) sowie Economy-, Business- und First-Class-Equipment. Der Neubau ersetzt den bisherigen Standort der LSG Sky Chefs am Terminal 1, der mit der Flughafenerweiterung im Mai 2008 geschlossen wurde. In dem viergeschossigen Altbau von 1966 wurden Rollwagen und Tabletts noch von Geschoss zu Geschoss geschoben. Jetzt nimmt eine elekt ronische Hängebahn den Mitarbeitern das Tragen ab – sie windet sich 1,6 Kilometer durch den Neubau. An den einzelnen Arbeitsstationen der Spüle brauchen Schubladen oder Tabletts nur noch herausgenommen werden. „Wege und Durchlaufzeiten verkürzen sich, die Produktivität steigt“, sagt Projektleiter Jürgen Starck. Seit drei Jahren koordiniert der 50-Jährige gemeinsam mit einem achtköpfigen Team und einer Gruppe aus externen Fachleuten den Neubau und die gesamte Logistik. „Das war zunächst absolutes Neuland für mich“, sagt der gelernte Luftverkehrskaufmann. Für einen Cateringbetrieb mit diesen Dimensionen gab es keinerlei Vorbilder. Ulrich Höngen verantwortet als Leiter des Standorts Frankfurt den Betrieb des neuen Werks. „Ich bin stolz darauf, mit einer hoch motivierten Mannschaft in diesen modernen Neubau einziehen zu können, der auf dem technologisch neuesten Stand basiert“, so der Diplom- Ingenieur. „So können wir unserem Kunden Lufthansa den bestmöglichen Service bei optimaler Qualität bieten.“ Besonders die Kühlung der Lebensmittel stellte die Planer vor eine Herausforderung. Ein Kühltunnel mit einer Innentemperatur von arktischen minus 42 Grad kühlt Getränke in drei Minuten auf fünf bis zehn Grad herunter. Gekühlte Förderbänder, Kühlwagen und Kühlräume halten die Produkte frisch. Gebündelt für einen Flug lagern sie schließlich unter zwei mal sieben Meter großen Kühlhauben. Von außen ähnelt das Gebäude einem Flugzeugrumpf – mit seinen wie Seitenflügel schräg zulaufenden Dachrändern, Bull- augen als Fenstern und metallenen Fassadenpaneelen. Im Obergeschoss ragt das Betriebsrestaurant wie ein Leitwerk keilförmig aus dem Dach und erlaubt von der Terrasse einen fantastischen Blick auf die Frankfurter Skyline. „Der Neubau ist eine großartige Chance“, sagt Jürgen Starck. „Europas größten Cateringbetrieb baut man schließlich nur einmal.“ „Der Neubau ist eine großartige Chance“: Projektleiter Jürgen Starck inmitten der gewaltigen Spülstraße des Neubaus. Insgesamt elf Spülmaschinen säubern Geschirr, Besteck und Rollwagen. 60 MAINOVA MAGAZIN 08 LSG SKY CHEFS 61
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