Mainova Magazin 2008 (pdf | 5,65 MB) - Mainova AG

Enrico Santifaller, Architekturjournalist und Autor
Studium der Geschichte und Soziologie; Volontär der Frankfurter Neuen Presse, Redakteur der
Offenbach Post und der Deutschen Bauzeitschrift DBZ. Seit 1994 freier Journalist mit zahlreichen
Beiträgen in Fachzeitschriften und Fachbüchern, Tageszeitungen und Rundfunk. 2000 als außerordentliches
Mitglied in den Bund Deutscher Architekten (BDA) aufgenommen. 2005 mit dem
Literaturpreis Baukultur der Deutschen Architekten- und Ingenieurvereine ausgezeichnet.
Garden Tower,
Frankfurt am Main
Ein Beitrag von Enrico Santifaller
E
in für die damaligen
Verhältnisse revolutionäres
Gebäude war das 1976 fertiggestellte
Hochhaus der
Hessischen Landesbank
(Helaba) in Frankfurt am
Main. Ein Bauwerk, dessen
Architekten die technologischen
Utopien der „plug-in
city“ offensichtlich ganz
wörtlich genommen und
in Beton gegossen hatten.
Das fand sogar jenseits des
großen Teichs Beachtung.
Arthur Drexler, damals Kurator
am New Yorker Museum
of Modern Art, war von
dem Helaba-Turm so be -
geistert, dass er ihn 1979 in
seiner Blockbuster-Ausstel-
lung „Transformations in
Modern Architecture“ zeigte.
Doch rund ein Vierteljahrhundert
danach stand
der einst gefeierte Himmelsstürmer
leer. Die Helaba,
inzwischen zur Landesbank
Hessen-Thüringen expandiert,
hatte sich 1998
den benachbarten Maintower
bauen lassen und
war anschließend dorthin
umgezogen. Auf dem
aggressiven Frankfurter
Immobilienmarkt war das
für einen Eigennutzer konzipierte
Gebäude mit Großraumbüros
und zahlreichen
Sonderlösungen nicht mehr
zu vermarkten. Normalerweise
folgt darauf in Frankfurt
wie in anderen Standorten
der Republik das Ende
– der Abriss. Der Bebauungsplan
bewahrte den
Helaba-Turm vor diesem
Schicksal. Denn das Bau-
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