Mainova Magazin 2008 (pdf | 5,65 MB) - Mainova AG

Mainova Magazin 2008 (pdf | 5,65 MB) - Mainova AG Mainova Magazin 2008 (pdf | 5,65 MB) - Mainova AG

03.12.2012 Aufrufe

„Die Hochhäuser gehören heute fest zum Verständnis der Stadt.“ Jochem Jourdan Jochem Jourdan & PAS Ideenwerkstatt: das Büro der Projektgruppe Architektur und Städtebau PAS. Seit fast drei Jahrzehnten begleitet der Stadtplaner und Architekt Jochem Jourdan maßgeblich die Stadtplanung in Frankfurt. 1937 in Gießen geboren, studierte er Anfang der Sechzigerjahre Architektur an der TU Darmstadt. 1970 gründete Jourdan gemeinsam mit Bernhard Müller die Projektgruppe Architektur und Städtebau PAS in Darmstadt, 1980 zog das Büro nach Frankfurt um. Mit behutsamen An-, und Umbauten, Sanierungen und Erweiterungen im historischen Bestand machte sich die PAS schnell einen Namen. In Frankfurt realisierte sie unter anderem die Landeszentralbank am Rand des Bahnhofsviertels, die Adlerwerke, das Städel Museum, die Gerbermühle und das Haus am Dom. Für Mainova bauten die Architekten 1989 das Heizkraftwerk West mit seinen markanten rostroten Zwillingstürmen. Zu ihren bundesweit wichtigsten Bauten gehören zudem die documenta-Halle in Kassel, das Heizkraftwerk Berlin-Mitte, der Hauptsitz der Altana AG in Bad Homburg, das Renaissanceschloss Horst in Gelsenkirchen und das Bundesministerium für Bildung und Forschung in Berlin. In jüngster Zeit kamen Wohnbauprojekte in China hinzu, wie etwa „Spring’s Vitality“ in Bejing. Für die Stadt Frankfurt entwickelte das Büro umfassende städtebauliche Studien, unter anderem zum Hochhausentwicklungsplan, zur Bewerbung Frankfurts für die Olympischen Sommerspiele 2012 und zum Standort der Europäischen Zent ralbank. Jochem Jourdan war von 1980 bis 2003 Professor für Entwerfen, Bauerhaltung und Denkmalpflege an der Gesamthochschule Kassel. Weitere Infos unter www.mueller-jourdan.de tower, neben dem es einen Park und kleinere Nachbargebäude gibt. Welche Hochhäuser prägen die Skyline am meisten? Das Japan-Center, der Messeturm, selbst der Turm der Commerzbank, auch wenn er nicht so gebaut wurde, wie der Architekt Norman Foster das ursprünglich wollte. Auch ältere Gebäude gehören dazu, etwa der kleine Turm der Schweizer Nationalversicherung. Sie haben der Stadt vor kurzem eine Überarbeitung des Hochhausentwicklungsplans vorgelegt. Warum? Wenn Frankfurt jetzt keine Fortschreibung machen würde, hätte es nicht genügend Angebote für Interessenten und Investoren, um neue Hochhäuser zu bauen. Dann gäbe es nur zehn oder zwölf Standorte. Und das ist viel zu wenig. Allein seit 1998 wurden 19 Hochhausstandorte umgesetzt, von denen gerade mal zwei im Bau sind. Eines muss man sich klarmachen: Stadtplanung braucht einen langen Atem. Denken Sie nur an den Opernturm. Das Planungsrecht gab es schon 1996/97 und jetzt wird er gerade erst gebaut. Themenwechsel: Was halten Sie von der geplanten Rekonstruktion historischer Bausubstanz im Areal zwischen Römerberg und Dom? Nichts. Jede Rekonstruktion stellt einen Klon her von etwas, das keine künstlerische oder kulturelle Dimension hat. Im Grunde ist auch die Ostseite des Römerbergs kein Baudenkmal, sondern ein Neubau. Teilweise stehen die Wohnungen leer, weil die Menschen dort nicht gern wohnen. Diese Gefahr besteht auch, wenn die Altstadt ohne Bezug zur Gegenwart rekonstruiert wird. Auf der anderen Seite muss man die mentale Lage der Bürger sehen: Viele fühlen sich von der gegenwärtigen Architektur nicht mehr angesprochen. Diesen Wunsch nach Anschaulichkeit, Verständlichkeit, nach einer Umgebung, die Harmonie ausstrahlt, müssen wir ernst nehmen. Das Areal zwischen Römer, Dom und Krönungsweg ist schließlich einer der bedeutendsten Orte in der Stadtgeschichte. Hier muss mit viel Finger- spitzengefühl und architektonischer Sorgfalt geplant werden. Aber es ist dafür nicht notwendig, Häuser zu rekonstruieren. Mit dem Haus am Dom haben Sie das selbst bewiesen. Das Haus am Dom zeigt, dass sich auch ein relativ großes Gebäude durch seine Gliederung und die Staffelung der Dächer behutsam in den historischen Stadtraum einfügen kann. Statt einer Tiefgarageneinfahrt, die den Domplatz zerschnitten hätte, ist wieder ein richtiger Platz entstanden: mit einem kleinen Bistro samt Terrasse und der Erweiterung des Dommuseums im Erdgeschoss. Das Museum für Moderne Kunst betreibt dort eine Galerie, die durch ein großes Schaufenster von der Braubachstraße einsehbar ist. Trotz solcher Beispiele ist der Wunsch nach Kleinteiligkeit, Beschaulichkeit und Rekonstruktion in Frankfurt groß. Woher kommt das? Möchte man der modernen Skyline, dem Glanz der Stahl- und Glastürme etwas entgegensetzen? Sicher hängt das auch damit zusammen. Umso wichtiger ist es, dass die Erdgeschosszonen der Hochhäuser den Stadtraum stärken. An manchen Fassaden können die Bürger nicht hinein, sie werden abgewiesen. Etwa die Sockelzone der Commerzbank: Um in das Restaurant zu kommen, muss man erst viele Stufen hoch. Eine ebenerdige Passage wäre viel großzügiger gewesen, aber davor hat sich die Bank aus Kostengründen gescheut. Ich kann es gut nachvollziehen, wenn durch solche Beispiele eine Abneigung gegenüber moderner Architektur entsteht. Wo sehen Sie Frankfurt 2050? Haben Sie eine Vision? Das Verständnis von Stadtentwicklung und Stadtplanung hat sich verändert. Stadt und Land werden immer mehr als Symbiose angesehen, nicht mehr als Gegensatz. Das gilt besonders für die großen Metropolregionen in Europa und der Welt. Hier muss Frankfurt sich neu aufstellen. Wo steht Frankfurt, was das angeht, im europäischen Wettbewerb? Gibt es Vorbildstädte oder -regionen? Die anderen europäischen Metropolregionen sind teilweise schon viel weiter. Gerade die Regionen, mit denen Frankfurt in Konkurrenz steht, schlafen nicht. Im Ruhrgebiet gab es die Internationale Bauausstellung Emscher Park, demnächst feiert man die Kulturhauptstadt Europas „Ruhr.2010“. In Hamburg läuft zurzeit die Internationale Bauausstellung. So etwas verschafft eine unglaubliche Öffentlichkeit und auch eine Verbesserung der Lebensqualität. Die Liste der Städte lässt sich weiter fortführen: Barcelona etwa 26 MAINOVA MAGAZIN 08 STADTPLANUNG 27

oder die Regiobasilensis mit den Städten Basel, Mühlhausen und Freiburg – überall wird viel in die Entwicklung gesteckt, um das Besondere, Einmalige, Unverwechselbare der Region he rauszuarbeiten und sie fit zu machen für die Zukunft. Hier hat die Region Frankfurt/Rhein-Main viel nachzuholen. Dabei steckt in der Rhein- Main-Region viel Potenzial ... Auf jeden Fall. Wir leben in einer polyzentrischen Region mit bedeutenden Städten wie Mainz, Wiesbaden, Aschaffenburg oder Darmstadt, die alle unverwechselbar sind. Hinzu kommen kleinere Städte wie Bad Homburg, Oberursel oder Rüsselsheim, eingebunden in herausragende Landschaften wie etwa das Rheintal, das mittlerweile zum Weltkulturerbe gehört. Dieses Landschaftsnetz ist unser Lebens- und Erholungsraum der Zukunft. Wir müssen die Städte deshalb weiter verdichten und alle vorhandenen Industriebrachen nutzen, anstatt Landschaften zu zersiedeln und zusätzliche Flächen herauszuschneiden. Um Familien oder alte Menschen zurück in die Stadt zu locken, braucht man attraktiven Wohnraum. Was wurde in Frankfurt dafür in den vergangenen Jahren getan? Frankfurt hat dieses Problem als eine der ersten Städte erkannt. So wurde das Güter- bahnhofgelände zu einem der wichtigsten Entwicklungsgebiete, dem Europaviertel, gemacht, um den Stadtraum zu verdichten und neue Wohnflächen zu schaffen. Und es gibt viele weitere Beispiele der Neuordnung von Bahnhofsoder Industriebrachen wie etwa das Areal Henninger- Turm. Womit wir beim Thema Nachhaltigkeit sind: Was kann städtebaulich getan werden, um die Umwelt zu entlasten? Die Verdichtung innerstädtischer Brachen ist ein ganz wesentlicher Punkt. Statt dünn besiedelte Flächen an den Stadträndern zu bebauen, brauchen wir zusätzlichen attraktiven Wohnraum in den Innenstädten. Das ist ökonomisch wie ökologisch sinnvoll: Der Autoverkehr verringert sich, die Erschließungskosten sinken. Außerdem müssen wir den öffentlichen Nahverkehr stärken. Der nächste Punkt sind die Gebäude selbst: Jedes Haus muss einen sparsamen Energieverbrauch nachweisen. Der Energiepass wird dabei in Zukunft eine zentrale Rolle spielen. Eines muss klar sein: Nur mit einer nachhaltigen Landschafts- und Stadtplanung haben die Menschen überhaupt eine Zukunft. Auch die Pläne für das Heizkraftwerk West (oben) mit seinen markanten Zwillingstürmen entstanden im Atelier von Jochem Jourdan (unten). Mitte: Zwei Mitarbeiter schneiden und kleben an Frankfurts Zukunft. - Grüner Wolkenkratzer Die Commerzbank hat ein Zeichen für den Klimaschutz gesetzt. Deutschlands höchstes Bürogebäude, der von Stararchitekt Sir Norman Foster konstruierte Commerzbank-Turm, wird seit diesem Jahr komplett mit Ökostrom von Mainova versorgt. Der Anlass, das zehnjährige Bestehen des Hochhauses, hätte passender nicht sein können: Mit seinen integrierten Gärten unterschiedlicher Klimazonen und einem um 30 Prozent niedrigeren Energieverbrauch als herkömmliche Hochhäuser gilt dieses architektonische Wahrzei- chen Frankfurts auch heute noch als Vorbild für umweltfreundliche und energiesparende Architektur. Der Ökostrom stammt von den beiden Laufwasserkraftwerken Griesheim und Eddersheim und sorgt dafür, dass die Commerzbank den ohnehin recht niedrigen CO2-Ausstoß ihrer Liegenschaften in Frankfurt noch einmal um 14 Prozent oder 4 600 Tonnen jährlich senkt. Mainova ist langjähriger Partner der Commerzbank und beliefert auch bundesweit alle Liegenschaften des Bankhauses mit Strom. Frankfurts höchstes Hochhaus soll auch ein Zeichen für das Klimaschutz-Engagement der Großbank sein. Das betonte Commerzbank- Chef Klaus-Peter Müller bei der Übergabe des Ökostrom-Zertifikats durch Mainova-Vorstand Dr. Constantin Alsheimer. 28 MAINOVA MAGAZIN 08 PARTNERSCHAFT 29

„Die Hochhäuser gehören heute fest<br />

zum Verständnis der Stadt.“ Jochem Jourdan<br />

Jochem Jourdan & PAS<br />

Ideenwerkstatt: das Büro der Projektgruppe Architektur und Städtebau PAS.<br />

Seit fast drei Jahrzehnten begleitet der Stadtplaner und Architekt Jochem Jourdan maßgeblich die Stadtplanung in<br />

Frankfurt. 1937 in Gießen geboren, studierte er Anfang der Sechzigerjahre Architektur an der TU Darmstadt. 1970 gründete<br />

Jourdan gemeinsam mit Bernhard Müller die Projektgruppe Architektur und Städtebau PAS in Darmstadt, 1980 zog<br />

das Büro nach Frankfurt um. Mit behutsamen An-, und Umbauten, Sanierungen und Erweiterungen im historischen<br />

Bestand machte sich die PAS schnell einen Namen. In Frankfurt realisierte sie unter anderem die Landeszentralbank am<br />

Rand des Bahnhofsviertels, die Adlerwerke, das Städel Museum, die Gerbermühle und das Haus am Dom. Für <strong>Mainova</strong><br />

bauten die Architekten 1989 das Heizkraftwerk West mit seinen markanten rostroten Zwillingstürmen. Zu ihren bundesweit<br />

wichtigsten Bauten gehören zudem die documenta-Halle in Kassel, das Heizkraftwerk Berlin-Mitte, der Hauptsitz<br />

der Altana <strong>AG</strong> in Bad Homburg, das Renaissanceschloss Horst in Gelsenkirchen und das Bundesministerium für Bildung<br />

und Forschung in Berlin. In jüngster Zeit kamen Wohnbauprojekte in China hinzu, wie etwa „Spring’s Vitality“ in Bejing.<br />

Für die Stadt Frankfurt entwickelte das Büro umfassende städtebauliche Studien, unter anderem zum Hochhausentwicklungsplan,<br />

zur Bewerbung Frankfurts für die Olympischen Sommerspiele 2012 und zum Standort der Europäischen<br />

Zent ralbank. Jochem Jourdan war von 1980 bis 2003 Professor für Entwerfen, Bauerhaltung und Denkmalpflege an der<br />

Gesamthochschule Kassel. Weitere Infos unter www.mueller-jourdan.de<br />

tower, neben dem es einen<br />

Park und kleinere Nachbargebäude<br />

gibt.<br />

Welche Hochhäuser prägen<br />

die Skyline am meisten?<br />

Das Japan-Center, der Messeturm,<br />

selbst der Turm der<br />

Commerzbank, auch wenn<br />

er nicht so gebaut wurde,<br />

wie der Architekt Norman<br />

Foster das ursprünglich<br />

wollte. Auch ältere Gebäude<br />

gehören dazu, etwa der<br />

kleine Turm der Schweizer<br />

Nationalversicherung.<br />

Sie haben der Stadt vor<br />

kurzem eine Überarbeitung<br />

des Hochhausentwicklungsplans<br />

vorgelegt.<br />

Warum?<br />

Wenn Frankfurt jetzt keine<br />

Fortschreibung machen<br />

würde, hätte es nicht genügend<br />

Angebote für Interessenten<br />

und Investoren, um<br />

neue Hochhäuser zu bauen.<br />

Dann gäbe es nur zehn oder<br />

zwölf Standorte. Und das ist<br />

viel zu wenig. Allein seit<br />

1998 wurden 19 Hochhausstandorte<br />

umgesetzt, von<br />

denen gerade mal zwei im<br />

Bau sind. Eines muss man<br />

sich klarmachen: Stadtplanung<br />

braucht einen langen<br />

Atem. Denken Sie nur an<br />

den Opernturm. Das Planungsrecht<br />

gab es schon<br />

1996/97 und jetzt wird er<br />

gerade erst gebaut.<br />

Themenwechsel: Was<br />

halten Sie von der geplanten<br />

Rekonstruktion historischer<br />

Bausubstanz im<br />

Areal zwischen Römerberg<br />

und Dom?<br />

Nichts. Jede Rekonstruktion<br />

stellt einen Klon her von<br />

etwas, das keine künstlerische<br />

oder kulturelle Dimension<br />

hat. Im Grunde ist auch<br />

die Ostseite des Römerbergs<br />

kein Baudenkmal, sondern<br />

ein Neubau. Teilweise stehen<br />

die Wohnungen leer,<br />

weil die Menschen dort<br />

nicht gern wohnen. Diese<br />

Gefahr besteht auch, wenn<br />

die Altstadt ohne Bezug zur<br />

Gegenwart rekonstruiert<br />

wird. Auf der anderen Seite<br />

muss man die mentale Lage<br />

der Bürger sehen: Viele fühlen<br />

sich von der gegenwärtigen<br />

Architektur nicht mehr<br />

angesprochen. Diesen<br />

Wunsch nach Anschaulichkeit,<br />

Verständlichkeit, nach<br />

einer Umgebung, die Harmonie<br />

ausstrahlt, müssen<br />

wir ernst nehmen. Das Areal<br />

zwischen Römer, Dom und<br />

Krönungsweg ist schließlich<br />

einer der bedeutendsten<br />

Orte in der Stadtgeschichte.<br />

Hier muss mit viel Finger-<br />

spitzengefühl und architektonischer<br />

Sorgfalt geplant<br />

werden. Aber es ist dafür<br />

nicht notwendig, Häuser zu<br />

rekonstruieren.<br />

Mit dem Haus am Dom<br />

haben Sie das selbst<br />

bewiesen.<br />

Das Haus am Dom zeigt,<br />

dass sich auch ein relativ<br />

großes Gebäude durch seine<br />

Gliederung und die Staffelung<br />

der Dächer behutsam<br />

in den historischen Stadtraum<br />

einfügen kann. Statt<br />

einer Tiefgarageneinfahrt,<br />

die den Domplatz zerschnitten<br />

hätte, ist wieder ein richtiger<br />

Platz entstanden: mit<br />

einem kleinen Bistro samt<br />

Terrasse und der Erweiterung<br />

des Dommuseums im<br />

Erdgeschoss. Das Museum<br />

für Moderne Kunst betreibt<br />

dort eine Galerie, die durch<br />

ein großes Schaufenster von<br />

der Braubachstraße einsehbar<br />

ist.<br />

Trotz solcher Beispiele ist<br />

der Wunsch nach Kleinteiligkeit,<br />

Beschaulichkeit<br />

und Rekonstruktion in<br />

Frankfurt groß. Woher<br />

kommt das? Möchte man<br />

der modernen Skyline,<br />

dem Glanz der Stahl- und<br />

Glastürme etwas entgegensetzen?<br />

Sicher hängt das auch damit<br />

zusammen. Umso wichtiger<br />

ist es, dass die Erdgeschosszonen<br />

der Hochhäuser den<br />

Stadtraum stärken. An manchen<br />

Fassaden können die<br />

Bürger nicht hinein, sie werden<br />

abgewiesen. Etwa die<br />

Sockelzone der Commerzbank:<br />

Um in das Restaurant<br />

zu kommen, muss man erst<br />

viele Stufen hoch. Eine<br />

ebenerdige Passage wäre<br />

viel großzügiger gewesen,<br />

aber davor hat sich die<br />

Bank aus Kostengründen<br />

gescheut. Ich kann es gut<br />

nachvollziehen, wenn durch<br />

solche Beispiele eine Abneigung<br />

gegenüber moderner<br />

Architektur entsteht.<br />

Wo sehen Sie Frankfurt<br />

2050? Haben Sie eine<br />

Vision?<br />

Das Verständnis von Stadtentwicklung<br />

und Stadtplanung<br />

hat sich verändert.<br />

Stadt und Land werden<br />

immer mehr als Symbiose<br />

angesehen, nicht mehr als<br />

Gegensatz. Das gilt besonders<br />

für die großen Metropolregionen<br />

in Europa und<br />

der Welt. Hier muss Frankfurt<br />

sich neu aufstellen.<br />

Wo steht Frankfurt, was<br />

das angeht, im europäischen<br />

Wettbewerb? Gibt<br />

es Vorbildstädte oder<br />

-regionen?<br />

Die anderen europäischen<br />

Metropolregionen sind teilweise<br />

schon viel weiter.<br />

Gerade die Regionen, mit<br />

denen Frankfurt in Konkurrenz<br />

steht, schlafen nicht.<br />

Im Ruhrgebiet gab es die<br />

Internationale Bauausstellung<br />

Emscher Park, demnächst<br />

feiert man die Kulturhauptstadt<br />

Europas<br />

„Ruhr.2010“. In Hamburg<br />

läuft zurzeit die Internationale<br />

Bauausstellung.<br />

So etwas verschafft eine<br />

unglaubliche Öffentlichkeit<br />

und auch eine Verbesserung<br />

der Lebensqualität. Die Liste<br />

der Städte lässt sich weiter<br />

fortführen: Barcelona etwa<br />

26 MAINOVA M<strong>AG</strong>AZIN 08<br />

STADTPLANUNG 27

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!