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Mainova Magazin 2008 (pdf | 5,65 MB) - Mainova AG

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kamen. Dieser Gestaltungsreichtum<br />

der einzelnen<br />

Hochhausepochen steht für<br />

die Vielfalt der Stadt, nur<br />

dadurch wird eine Silhouette<br />

lebendig.<br />

Wie beurteilen Sie das<br />

Image von Frankfurts<br />

Hochhäusern heute?<br />

Die Hochhäuser gehören<br />

heute fest zum Verständnis<br />

der Stadt. Denken Sie nur<br />

an das Hochhausfestival: Alle<br />

zwei Jahre kommen Tausende<br />

Menschen von nah<br />

und fern, um die Hochhäuser<br />

der Stadt zu feiern. Wo<br />

gibt es das schon? Oder der<br />

Hochhaus-Award, den die<br />

Stadt Frankfurt gemeinsam<br />

mit dem Architekturmuseum<br />

und der Deka Bank vergibt:<br />

Im vergangenen Jahr wurde<br />

der Stararchitekt Jean Nouvel<br />

ausgezeichnet. Einige<br />

Hochhäuser der Skyline<br />

planten Pritzker-Preisträger<br />

wie Richard Rogers oder Sir<br />

Norman Foster. Dass Frankfurt<br />

überhaupt einen Hochhaus-Award<br />

vergibt, zeigt,<br />

welche Bedeutung die Stadt<br />

den Hochhäusern beimisst.<br />

Droht Frankfurt nicht<br />

trotzdem ins Hintertreffen<br />

zu geraten, wenn man den<br />

Bauboom in internationalen<br />

Metropolen wie London<br />

oder Moskau sieht?<br />

Ich denke nicht. Frankfurt<br />

ist im Vergleich zu London<br />

oder Moskau eine kleine<br />

Stadt. Als „kleine Weltmetropole“<br />

leistet es viel.<br />

Mit dem geplanten Neubau<br />

der Europäischen Zentralbank<br />

entsteht zum Beispiel<br />

ein ganz neuer, avantgardistischer<br />

Beitrag zum Hochhausbau.<br />

Andere Metropolen treiben<br />

den Trend zum Megahochhaus<br />

– immer höher,<br />

immer größer, immer<br />

mehr umbauter Raum –<br />

„Eines muss klar sein:<br />

Nur mit einer nachhaltigen<br />

Landschafts- und<br />

Stadtplanung haben<br />

die Menschen überhaupt<br />

eine Zukunft.“<br />

Jochem Jourdan<br />

voran. Muss nicht auch<br />

Frankfurt an diesem Wettbewerb<br />

teilnehmen?<br />

In dem Hochhausentwicklungsplan<br />

von 1998 haben<br />

wir selbst einen Turm vorgeschlagen,<br />

der 360 Meter<br />

misst. Er wurde bisher nicht<br />

gebaut. Aber es ist immer<br />

nur eine Frage der Zeit,<br />

wann ein solcher Turm<br />

kommt. Trotzdem: Die<br />

Leben digkeit und Einmaligkeit<br />

der Skyline hängt nicht<br />

davon ab, ob hier mal eines<br />

der höchsten Hochhäuser<br />

der Welt steht.<br />

Sollte es eine Höchstgrenze<br />

geben?<br />

Nein, man sollte da keine<br />

Vorschrift machen. Eine<br />

Höchstgrenze entsteht automatisch:<br />

durch die Bedingungen<br />

der Umgebung.<br />

Etwa wenn ein Hochhaus im<br />

Sommer den öffentlichen<br />

Raum verschatten oder das<br />

Stadtklima beeinträchtigen<br />

würde. Als Planer muss man<br />

sehr genau darauf achten,<br />

in welchem Verhältnis das<br />

Gebäude zu seiner Umgebung<br />

steht.<br />

Was braucht ein Hochhaus,<br />

um städtebaulich<br />

integriert zu sein?<br />

Als Fußgänger sollte man<br />

nicht vor blinden Fensterscheiben<br />

stehen. Ganz wichtig<br />

sind deshalb die Sockelzonen.<br />

Sie dürfen sich nicht<br />

dem öffentlichen Raum entziehen,<br />

sondern müssen ihn<br />

bereichern. Der Maintower<br />

hat zum Beispiel im Erdgeschoss<br />

Restaurants und eine<br />

Arkade, die den Bürgersteig<br />

vergrößert. In der Turmspitze<br />

gibt es eine Aussichtsplattform<br />

für Besucher. Ein<br />

sehr gelungenes Hochhaus,<br />

das durch seine Maßstäblichkeit<br />

und seine Quadratund<br />

Kreisformen selbst<br />

etwas von der Idee der Stadt<br />

vermittelt. Oder der Main-<br />

24 MAINOVA M<strong>AG</strong>AZIN 08<br />

STADTPLANUNG 25

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