war - Bezirksmagazine.de
war - Bezirksmagazine.de
war - Bezirksmagazine.de
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Haben Sie gewusst…<br />
…dass Pankow <strong>de</strong>r zweitgrößte Bezirk Berlins ist?<br />
Seine Fläche beträgt 10.307 ha (103 km2); damit liegt er auf Platz 2 nach<br />
Treptow-Köpenick. Der Bezirk reicht vom Zentrum <strong>de</strong>r Stadt unweit <strong>de</strong>s<br />
Alexan<strong>de</strong>rplatzes bis an die Bran<strong>de</strong>nburger Lan<strong>de</strong>sgrenze mit <strong>de</strong>n Ortsteilen<br />
Buch und Blankenfel<strong>de</strong>. Er ist sehr unterschiedlich besie<strong>de</strong>lt. Zwei<br />
Drittel <strong>de</strong>r Bevölkerung leben in <strong>de</strong>n drei größten Ortsteilen Prenzlauer<br />
Berg, Pankow und Weißensee. Am dünnsten besie<strong>de</strong>lt sind Blankenfel<strong>de</strong><br />
und die Stadtrandsiedlung Malchow; sie stellen jedoch fast ein Fünftel <strong>de</strong>r<br />
Fläche <strong>de</strong>s Bezirks.<br />
…dass Pankow die meisten Einwohner Berlins hat?<br />
Rund 378.000 Menschen leben hier, etwa so viele wie an<strong>de</strong>re <strong>de</strong>utsche<br />
Städte Einwohner haben, z.B. Wuppertal, Bielefeld o<strong>de</strong>r Bochum. Der Bezirk<br />
freut sich über Zuzügler, darunter beson<strong>de</strong>rs viele junge Familien und<br />
Menschen aus <strong>de</strong>n westlichen Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn. Die Bevölkerungszahl hat<br />
hier zwischen 1991 und 2010 am stärksten von allen Berliner Bezirken<br />
zugenommen. Rund 40.000 neue Bewohner kamen in <strong>de</strong>n vergangenen<br />
Jahren nach Pankow, allein 2010 <strong>war</strong>en es über 5.000. Auch in <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n<br />
Jahren rechnet <strong>de</strong>r Bezirk mit vielen Neuankömmlingen.<br />
…dass in Pankow Menschen aus über 150 Staaten leben?<br />
Die Zahl <strong>de</strong>r Bewohner ohne <strong>de</strong>utschen Pass liegt bei 27.000, das entspricht<br />
einer Quote von 7,4 %, die <strong>de</strong>r Menschen mit Migratonshintergrund bei<br />
etwa 47.900, das entspricht 13 % <strong>de</strong>r Bevölkerung. Die am häufigsten<br />
anzutreffen<strong>de</strong>n Nationen sind Polen, Italien, Frankreich, Großbritannien,<br />
Russland und Vietnam. Etwa die Hälfte kommt aus EU-Län<strong>de</strong>rn.<br />
INTeressANTes & WIsseNsWerTes<br />
…dass Pankow <strong>de</strong>r geburtenfreudigste Bezirk Berlins ist?<br />
Neben Mitte und Friedrichshain-Kreuzberg hat sich die Zahl <strong>de</strong>r Geburten<br />
im Bezirk in <strong>de</strong>n letzten Jahren ständig erhöht. 2010 kamen hier 1305<br />
Kin<strong>de</strong>r zur Welt. Ein Grund ist die junge Bevölkerung. In Prenzlauer Berg<br />
ist etwa je<strong>de</strong> dritte Frau zwischen 15 und 44 Jahren alt. Auch in <strong>de</strong>n Ortsteilen<br />
Pankow und Weißensee nimmt <strong>de</strong>r Anteil junger Menschen an <strong>de</strong>r<br />
Bevölkerung stetig zu.<br />
…dass in Pankow die meisten neuen Wohnungen Berlins entstehen?<br />
Beim Wohnungsbau steht <strong>de</strong>r Bezirk an <strong>de</strong>r Spitze Berlins. 2010 wur<strong>de</strong>n<br />
über 1.000 neue Wohnungen fertiggestellt, für ebenso viele gab es Baugenehmigungen;<br />
auch 2011 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Bau von über 1.000 neuen Wohnungen<br />
genehmigt. Dies be<strong>de</strong>utet, fast ein Drittel aller neuen Wohnungen in<br />
<strong>de</strong>r ganzen Stadt entsteht im Bezirk. Begehrt sind vor allem die sanierten<br />
Altbaugebiete von Prenzlauer Berg, aber auch das ruhigere Pankow entwickelt<br />
sich zum Szene- und Familienkiez, z.B. rund um die Florastraße.<br />
Weißensee ist als Wohnstandort beson<strong>de</strong>rs für junge Familien ebenfalls<br />
immer mehr im Kommen.<br />
Weitere Zahlen:<br />
LUST auf Pankow?<br />
Auf <strong>de</strong>r Suche nach einem neuen, <strong>de</strong>m ultimativen Familiensitz<br />
Am Anfang <strong>war</strong> die Stadt… und<br />
mehr als eine Straßenlücke, sichtbar<br />
Fehlen<strong>de</strong>s. 135 Meter fast Leere,<br />
mitten in Pankow. Heute ein<br />
sehr guter Ort zum Bauen.<br />
Dazu angenehmes Stadtgeflüster<br />
und zugleich eine beruhigen<strong>de</strong><br />
Natur.<br />
Das etwas holprige Straßenpflaster<br />
in <strong>de</strong>r ehrwürdigen Men<strong>de</strong>lstraße<br />
mitten in Pankow könnte<br />
dazu Geschichten erzählen…<br />
Hier gibt es sie, die Oma mit <strong>de</strong>m<br />
Stock, die Mutter mit <strong>de</strong>m Zwillingswagen,<br />
<strong>de</strong>n ra<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>n Jungen, die<br />
träumen<strong>de</strong> Pauline auf <strong>de</strong>m Schulweg,<br />
das Pärchen im Park.<br />
Man ent<strong>de</strong>ckt das Feuerwehrhaus, die<br />
Trattoria, <strong>de</strong>n Bäcker, <strong>de</strong>n Amalienpark,<br />
eine Galerie und <strong>de</strong>n guten Buchla<strong>de</strong>n<br />
gleich um die Ecke.<br />
Nur einen Steinwurf von Pankow-Kirche<br />
und Schlosspark entfernt, entsteht seit<br />
Sommer 2012 das attraktive Bauprojekt<br />
MENDELKARREE. Es weist Bemerkens-<br />
wertes auf, weil es hat, was mancher gern<br />
im mo<strong>de</strong>rnen Kiez sucht: Mehr Moll als<br />
Dur. Und das vor <strong>de</strong>r eigenen Tür.<br />
Das Baugeschehen ist im Gange. Gebaut<br />
wer<strong>de</strong>n Wohnwelten in freier Raumplanung<br />
mit einer lebhaften Ensemble-Fassa<strong>de</strong>.<br />
Sehr private Stadthäuser (16) und<br />
nur zehn Etagenwohnungen fügen sich<br />
architektonisch bestens zusammen. Auf<br />
eine überreizte Kubatur-Masse hin zur<br />
Bevölkerungsdichte: 36 Einwohner/ha (3.600/km2)<br />
Zahl <strong>de</strong>r Schüler: 29.920 (davon 4% Auslän<strong>de</strong>r)<br />
Mittleres monatliches Haushaltsnettoeinkommen:<br />
1.600 Euro (Berliner Durchschnitt: 1.575 Euro)<br />
Erholungsfläche: 1.335 ha<br />
Landwirtschaftsfläche: 1.865 ha<br />
Waldfläche: 1.335 ha<br />
Wasserfläche: 161 ha<br />
(Angaben: Kleine Berlin-Statistik 2011)<br />
gähnen<strong>de</strong>n Uniformiertheit wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r<br />
Planung bewusst verzichtet.<br />
Nicht jedoch auf Gewohntes und Naheliegen<strong>de</strong>s:<br />
<strong>de</strong>shalb <strong>de</strong>r städtische Pankower<br />
Vorgarten, sichtbare Mauerrundungen<br />
angelehnt an das historische<br />
Bau<strong>de</strong>nkmal vis-à-vis. Und<br />
viel Raum, Licht, große Fenster,<br />
Dachstudios und Galerien,<br />
klare Linien aus <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>rne.<br />
Ebenso be währte Baustoffe,<br />
Energiebewusstheit, Ästhetik.<br />
Die Wohnwelten innen und<br />
die privaten Gärten bleiben<br />
das Geheimnis ihrer künftigen<br />
Besitzer.<br />
Angekommen, sagen die einen,<br />
Wertsteigerung die an<strong>de</strong>ren.<br />
Ergo: Räumliche Vielfalt und industrielle<br />
Baulogistik müssen sich im städtischen<br />
Wohnbau keinesfalls ausschließen.<br />
Gleichsam Berufserfahrung und Anspruch<br />
<strong>de</strong>r Macher im neuen MENDELKARREE.<br />
Beratung und Verkauf: (030) 97 00 24 05<br />
Bauherr: Men<strong>de</strong>lkarree Projekt GmbH<br />
Pankow 2012/2013 3
INTeressANTes & WIsseNsWerTes<br />
Vielfältig und bunt:<br />
13 Ortsteile prägen <strong>de</strong>n Bezirk<br />
Der heutige Bezirk Pankow besteht aus <strong>de</strong>n<br />
ehemaligen Bezirken Pankow, Prenzlauer<br />
Berg und Weißensee. Sie schlossen sich im<br />
Jahre 2001 durch eine Gebietsreform zum<br />
einwohnerstärksten Bezirk Berlins zusammen.<br />
Insgesamt 13 Ortsteile prägen das<br />
Gesicht <strong>de</strong>s Bezirks. Je<strong>de</strong>r hat seine eigene<br />
Geschichte, seine spezifischen Merkmale und<br />
Beson<strong>de</strong>rheiten. Der Bezirk erstreckt sich vom<br />
PANKOW<br />
(Alt-)Pankow<br />
…wur<strong>de</strong> erstmals 1311 in einer<br />
markgräflichen Urkun<strong>de</strong> erwähnt.<br />
Erste Angaben über Besiedlung und<br />
Besitzverhältnisse fin<strong>de</strong>n sich im<br />
Landbuch Kaiser Karls IV. aus <strong>de</strong>m<br />
Jahre 1375. Der Name ist wahrscheinlich<br />
slawischen Ursprungs,<br />
abgeleitet von <strong>de</strong>m Flüsschen Panke<br />
(„Ponikwa“ o<strong>de</strong>r „Panikwa“ –<br />
Fluss mit Stru<strong>de</strong>ln). Noch heute ist<br />
die ursprüngliche Dorfstruktur zwischen<br />
Rathaus und Amalienpark<br />
entlang <strong>de</strong>r Breiten Straße mit <strong>de</strong>r<br />
Kirche auf <strong>de</strong>m Anger zu erkennen.<br />
Daneben kün<strong>de</strong>n prächtige Grün<strong>de</strong>rzeitbauten<br />
vom industriellen<br />
und wirtschaftlichen Aufschwung<br />
En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts.<br />
4<br />
cHIc & scHöN<br />
Herrenmo<strong>de</strong> & AutomAtenstickerei<br />
Breite Straße 20 ·13187 Berlin (im Rathaus-Center Pankow, EG)<br />
Telefon 485 49 12 · Telefax 48 09 91 33 · email: info@estilo.<strong>de</strong> · www.estilo.<strong>de</strong><br />
nördlichsten Berliner Zipfel (Buch) bis zur<br />
citynahen Torstraße, vereinigt in sich fast<br />
ländliche Beschaulichkeit und pulsieren<strong>de</strong>s<br />
Großstadtleben. Er bietet viel Grün und einige<br />
Ortsteile haben noch ihr dörfliches Aussehen<br />
behalten. Dazu bil<strong>de</strong>t vor allem Prenzlauer<br />
Berg mit seiner engen Bebauung und seiner<br />
Kultur- und Kneipenszene einen lebendigen<br />
Kontrast.<br />
Florastraße<br />
Sabine An<strong>de</strong>rs<br />
Friseurmeisterin<br />
• Hauskun<strong>de</strong>ndienst<br />
• Braut-Service<br />
• Andullationstherapie<br />
Röbellweg 90 · 13125 Berlin · 941 40 32<br />
Digitale Pass- und<br />
Bewerbungsfotos<br />
Ernst-Busch-Str. 31<br />
13125 Berlin<br />
94 39 76 30<br />
Das eindrucksvolle Rathaus vom<br />
Anfang <strong>de</strong>s 20. Jahrhun<strong>de</strong>rts ist<br />
Ausdruck <strong>de</strong>s gewachsenen Selbstbewusstseins<br />
<strong>de</strong>r märkischen<br />
Landgemein<strong>de</strong>. Bis heute ist es Sitz<br />
<strong>de</strong>s Bezirksbürgermeisters. Weitere<br />
be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Bau<strong>de</strong>nkmale sind neben<br />
<strong>de</strong>r Kirche „Zu <strong>de</strong>n vier Evangelisten“<br />
auf <strong>de</strong>m Dorfanger und<br />
<strong>de</strong>m Kavaliershaus in <strong>de</strong>r Breiten<br />
Straße die Alte und Neue Mälzerei<br />
in <strong>de</strong>r Mühlenstraße und die Alte<br />
Bäckerei in <strong>de</strong>r Wollankstraße.<br />
Bereits En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts<br />
<strong>war</strong> Pankow mit seinen vielen<br />
Grün- und Freiflächen ein beliebtes<br />
Ausflugsziel <strong>de</strong>r Berliner. Ebenso<br />
wie im benachbarten Nie<strong>de</strong>rschönhausen<br />
entstan<strong>de</strong>n villenartige<br />
Sommersitze für Bankiers, Fabrikanten,<br />
Ärzte und Künstler, aber<br />
auch zahlreiche Schrebergärten<br />
für Arbeiter und <strong>de</strong>ren Familien.<br />
Wie das wohlhaben<strong>de</strong> Bürgertum<br />
<strong>de</strong>r Grün<strong>de</strong>rzeit hier lebte, zeigt<br />
z.B. eine Dauerausstellung in <strong>de</strong>r<br />
Museumswohnung Pankow in <strong>de</strong>r<br />
Heynstraße.<br />
1920 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Ort in <strong>de</strong>n Bezirk<br />
Berlin-Pankow eingemein<strong>de</strong>t, zu<br />
<strong>de</strong>m damals auch die umliegen<strong>de</strong>n<br />
Gemein<strong>de</strong>n und Gutsbezirke<br />
Blankenburg, Blankenfel<strong>de</strong>, Buch,<br />
Buchholz, Heinersdorf, Karow,<br />
Nie<strong>de</strong>rschönhausen und Rosenthal<br />
gehörten. Pankow <strong>war</strong> die größte<br />
Gemein<strong>de</strong> und so Namensgeber für<br />
<strong>de</strong>n Bezirk.<br />
Pankow 2012/2013
Gewächshäuser im<br />
Botanischen Volkspark<br />
Buch<br />
…fand 1375 urkundliche Erwähnung<br />
im Landbuch Kaiser Karls<br />
IV. Entstan<strong>de</strong>n ist das Dorf an <strong>de</strong>r<br />
Panke bereits um 1289 als Straßendorf;<br />
später <strong>war</strong> es Rittergut. Freiherr<br />
von Pölnitz ließ um 1670 ein<br />
Herrenhaus mit einem Lustgarten<br />
errichten, das später unter Adam<br />
Otto von Viereck zu einem Schloss<br />
umgebaut wur<strong>de</strong>. Die barocke<br />
Schlosskirche von 1736 im historischen<br />
Dorfkern ist heute das be<strong>de</strong>utendste<br />
historische Bauwerk im<br />
Ort; das Schloss und die Orangerie<br />
wur<strong>de</strong>n 1964 abgetragen.<br />
1898 kaufte die Stadt Berlin das<br />
Gut, um hier Rieselfel<strong>de</strong>r anzulegen<br />
und städtische Wohlfahrtseinrichtungen<br />
zu bauen. Bis 1929<br />
entstand mit mehreren Pflege- und<br />
Krankenanstalten nach Plänen <strong>de</strong>s<br />
In Pankow<br />
zu Hause<br />
www.gsw.<strong>de</strong><br />
Künstlerhof Buch<br />
ehemaligen Berliner Stadtbaurates<br />
Ludwig Hoffmann <strong>de</strong>r größte Klinikkomplex<br />
Europas. Es folgten<br />
Einrichtungen <strong>de</strong>r medizinischen<br />
Forschung, wie z.B. das Institut<br />
Blankenfel<strong>de</strong><br />
…wur<strong>de</strong> 1284 erstmals urkundlich<br />
erwähnt. Seit 1920 gehört <strong>de</strong>r Ort,<br />
<strong>de</strong>r sich aus <strong>de</strong>r seinerzeit selbstständigen<br />
Landgemein<strong>de</strong> Blankenfel<strong>de</strong><br />
und <strong>de</strong>m gleichnamigen<br />
Gutsbezirk zusammensetzte, zu<br />
Groß-Berlin. Er ist <strong>de</strong>r am dünnsten<br />
besie<strong>de</strong>lte Ortsteil Berlins und auch<br />
heute noch sehr ländlich geprägt.<br />
Bis 1985 gab es hier noch große<br />
Rieselfel<strong>de</strong>r, auf die die Abwässer<br />
Berlins verbracht wur<strong>de</strong>n. 1909/12<br />
entstand auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>s früheren<br />
Rittergutes <strong>de</strong>r zentrale Berliner<br />
Schulgarten mit botanischen<br />
Anlagen und einem Landschafts-<br />
für Hirnforschung <strong>de</strong>r Kaiser-<br />
Wilhelm-Gesellschaft, das nach<br />
1949 Bestandteil <strong>de</strong>r Aka<strong>de</strong>mie<br />
<strong>de</strong>r Wissenschaften <strong>de</strong>r DDR <strong>war</strong>.<br />
Die Krankenhäuser wur<strong>de</strong>n 1963<br />
Nah zum Zentrum, mitten im Grünen: Wir bieten vielfältige Wohn möglichkeiten<br />
für alle Lebenslagen von 1 bis 5 Zimmern. I<strong>de</strong>al für Stu<strong>de</strong>nten, Singles<br />
und Familien.<br />
Wunschwohnungstelefon: 030. 25 34 10 10, E-Mail: vermietung@gsw.<strong>de</strong><br />
GSW Mietpunkt: Danziger Str. 80 b, 10407 Berlin, Di 14 –18 Uhr geöffnet<br />
garten – <strong>de</strong>r heutige Botanische<br />
Volkspark Pankow. Mit seinen historischen<br />
Gewächshäusern, einem<br />
kleinen Arboretum und Damwild-<br />
Gehege, <strong>de</strong>m alten Baumbestand,<br />
Stau<strong>de</strong>nbeeten, Wasser- und<br />
Steingärten, Getrei<strong>de</strong>flächen und<br />
naturbelassenen Bereichen ist er<br />
einmalig in Berlin. Das historische<br />
Stadtgut mit Kurhaus und Gutshaus<br />
wird durch einen Verein wie<strong>de</strong>rbelebt<br />
– durch generationsübergreifen<strong>de</strong>s<br />
Wohnen, Handwerk,<br />
Garten und Projekte aller Art.<br />
Zu Blankenfel<strong>de</strong> gehört auch die<br />
Siedlung Arkenberge.<br />
zum Städtischen Klinikum Buch<br />
zusammengefasst und 2001 von<br />
<strong>de</strong>r HELIOS Kliniken Gruppe übernommen,<br />
die 2007 einen Neubau<br />
an <strong>de</strong>r Schwanebecker Chaussee<br />
errichtete. Der 1992 entstan<strong>de</strong>ne<br />
Campus Berlin-Buch mit <strong>de</strong>m Max-<br />
Delbrück-Centrum knüpft an die<br />
medizinischen und wissenschaftlichen<br />
Traditionen <strong>de</strong>s Gesundheitsstandortes<br />
an. So entwickelte<br />
sich hier einer <strong>de</strong>r größten und be<strong>de</strong>utendsten<br />
Biotechnologieparks<br />
Deutschlands.<br />
Bekannt ist <strong>de</strong>r „Künstlerhof<br />
Buch“, <strong>de</strong>r noch zu DDR-Zeiten<br />
auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>s alten Gutshofes<br />
entstand. Heute beherbergt das<br />
alte Stadtgut neben <strong>de</strong>n Künstlerateliers<br />
einen Hotel- und Restaurantkomplex<br />
und ist ein bekannter<br />
Veranstaltungsort.<br />
Mein Berlin. Mein Zuhause.<br />
08212055 Anz_Pankow_185x90_rz.indd 1 04.05.12 11:02<br />
Pankow 2012/2013 5
INTeressANTes & WIsseNsWerTes<br />
Französisch Buchholz<br />
…ursprünglich Buchholz, ist urkundlich das älteste<br />
Dorf Pankows (1242 erwähnt). Der historische<br />
Dorfanger mit <strong>de</strong>r Kirche aus <strong>de</strong>m 13. Jahrhun<strong>de</strong>rt<br />
ist bis heute im Verlauf <strong>de</strong>r Hauptstraße<br />
sichtbar. 1688 entstand in Buchholz im Ergebnis<br />
<strong>de</strong>s Edikts von Potsdam eine französische Kolonie,<br />
in <strong>de</strong>r sich Hugenotten aus Frankreich<br />
ansie<strong>de</strong>lten. Ab etwa 1750 bis 1912 bürgerte<br />
sich <strong>de</strong>shalb auch die Bezeichnung Französisch<br />
Buchholz ein. Die Kolonisten trugen wesentlich<br />
zum wirtschaftlichen Aufschwung <strong>de</strong>s Ortes bei,<br />
bauten u.a. bis dahin unbekannte Gemüsesorten<br />
Schloss Schönhausen<br />
Nie<strong>de</strong>rschönhausen<br />
…1375 erstmals urkundlich erwähnt, ist geprägt<br />
von alten Villen und Mietshäusern, die<br />
vornehmlich En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 19./Anfang <strong>de</strong>s 20. Jahrhun<strong>de</strong>rts<br />
entstan<strong>de</strong>n sind. Bis zur Gründung<br />
Rosenthal<br />
…<strong>war</strong> bis zur Bildung von Groß-Berlin 1920<br />
selbstständiger Gutsbezirk und Landgemein<strong>de</strong>.<br />
Der größere Teil seines Territoriums kam<br />
damals zum neu gegrün<strong>de</strong>ten Bezirk Berlin-<br />
Reinickendorf; <strong>de</strong>r kleinere mit <strong>de</strong>m ehemaligen<br />
Gut wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>m Bezirk Pankow zugeordnet. Das<br />
1356 erstmals urkundlich erwähnte Angerdorf<br />
besitzt mit seinen vielen Gärten auch heute noch<br />
Siedlungscharakter. Der historische Dorfanger<br />
mit <strong>de</strong>r um 1230 erbauten Kirche, <strong>de</strong>m Gemein<strong>de</strong>-,<br />
<strong>de</strong>m Guts- und <strong>de</strong>m Amtshaus steht unter<br />
Denkmalschutz. Ringsum fin<strong>de</strong>t man noch alte<br />
Bauernhäuser mit angrenzen<strong>de</strong>n Gehöften.<br />
6<br />
Mirbach<br />
kaffeehaus & restauration<br />
Behaimstraße 64 13086 Berlin-Weißensee<br />
Mail info@cafe-mirbach.<strong>de</strong><br />
Tel 030 - 92 045 612<br />
WWW.CAFE-MIRBACH.DE<br />
Mo-Sa 9.00 - 1.00 Uhr So 10.00 - 1.00 Uhr<br />
an und widmeten sich <strong>de</strong>r Blumenzucht und <strong>de</strong>r<br />
Obstverarbeitung. Das Dorf mit seinen vielen<br />
Gärten wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>shalb bald zu einem beliebten<br />
Ausflugsziel <strong>de</strong>r Berliner. Gärtnereien und<br />
Kleingartenanlagen prägen auch heute noch<br />
das Ortsbild. Nach 1990 vergrößerte sich <strong>de</strong>r<br />
Ortsteil durch <strong>de</strong>n Bau eines neuen Wohnquartiers<br />
erheblich. Die Straßennamen erinnern hier<br />
teilweise an die über 300-jährige hugenottische<br />
Tradition.<br />
Im Zuge <strong>de</strong>r Verwaltungsreform 2001 wur<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>r Ort wie<strong>de</strong>r in Französisch Buchholz rückbenannt.<br />
von Groß-Berlin 1920 <strong>war</strong> Nie<strong>de</strong>rschönhausen<br />
ein eigenständiges Dorf im Landkreis Nie<strong>de</strong>rbarnim.<br />
Bekannt wur<strong>de</strong> es vor allem durch das 1664<br />
als Herrenhaus <strong>de</strong>r Gräfin Dohna erbaute Schloss<br />
Schönhausen, das seine heutige Gestalt durch<br />
Königin Elisabeth Christine, Gattin <strong>de</strong>s Preußen-Königs<br />
Friedrich II., erhielt. Auf Elisabeth<br />
Christine geht auch die Gründung <strong>de</strong>r Kolonie<br />
Schönholz westlich <strong>de</strong>s alten Dorfes zurück. Mit<br />
<strong>de</strong>r Gründung <strong>de</strong>r DDR <strong>war</strong> das Schloss bis 1960<br />
Amtssitz <strong>de</strong>s Präsi<strong>de</strong>nten, ab 1965 Gästehaus <strong>de</strong>r<br />
DDR-Regierung. Heute dient es als Museum und<br />
ist, wie <strong>de</strong>r Schlosspark, wie<strong>de</strong>r für je<strong>de</strong>rmann<br />
zugänglich.<br />
Bis 1965 bewohnten Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r DDR-Regierung<br />
in Nie<strong>de</strong>rschönhausen das so genannte<br />
Städtchen, ein mit Schlagbaum und Wachposten<br />
Freizeitstätte Landhaus Rosenthal<br />
KuLINArIscHes<br />
Arabische Spezialitäten<br />
Partyservice<br />
Täglich von<br />
10 bis 02 Uhr geöffnet<br />
Gleimstraße 25<br />
10437 Berlin<br />
Telefon (030) 44 04 73 66<br />
Café Pankow Bar<br />
Lounge · Café · Bar · Events<br />
Café Pankow<br />
Pankower Straße 29<br />
13127 Berlin Pankow<br />
Tel. (030) 48 62 60 0<br />
Fax (030) 48 62 60 60<br />
cafe@hotel-pankow-berlin.<strong>de</strong><br />
www.hotel-pankow-berlin.<strong>de</strong><br />
Hugenottenplatz<br />
abgeriegeltes Gebiet um <strong>de</strong>n Majakowskiring.<br />
Unweit davon entstand ab 1950 um die Straße<br />
201 die Künstlersiedlung „Erich Weinert“, in <strong>de</strong>r<br />
namhafte Maler, Bildhauer, Schriftsteller, Wissenschaftler<br />
und Publizisten gelebt und gearbeitet<br />
haben.<br />
Schon von jeher <strong>war</strong> Nie<strong>de</strong>rschönhausen, ebenso<br />
wie das benachbarte Pankow, mit seinen vielen<br />
Parkanlagen (Bürgerpark, Schlosspark, Brosepark,<br />
Schönholzer Hei<strong>de</strong>) ein beliebter Wohnstandort<br />
für Künstler, Intellektuelle, Prominente<br />
und wohlhaben<strong>de</strong> Berliner. Hier lebten u.a. <strong>de</strong>r<br />
berühmte Berliner Fotograf Richard Kasbaum,<br />
<strong>de</strong>r Filmpionier Max Skladanowsky, <strong>de</strong>r Sänger<br />
Ernst Busch und die Dichter und Schriftsteller<br />
Hans Fallada und Johannes R. Becher.<br />
Im 17./18. Jahrhun<strong>de</strong>rt soll in Rosenthal auch<br />
einmal ein Lustschloss von Kurfürst Friedrich<br />
III. gestan<strong>de</strong>n haben, das aber schon unter <strong>de</strong>r<br />
Regierung seines Sohnes, <strong>de</strong>s Soldatenkönigs<br />
Friedrich Wilhelm I. zu verfallen begann.<br />
Zu Rosenthal gehört auch Nor<strong>de</strong>nd (postalisch<br />
aber Nie<strong>de</strong>rschönhausen zugeordnet); die erste<br />
Bebauung begann hier 1871/74. Im Zuge <strong>de</strong>s<br />
Anwachsens von Berlin entstan<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>r heutigen<br />
Dietzgenstraße zwischen 1896 und 1900<br />
drei einheitlich angelegte Friedhöfe von verschie<strong>de</strong>nen<br />
Gemein<strong>de</strong>n – die Friedhöfe Nor<strong>de</strong>nd.<br />
Café · Restaurant · Cocktailbar<br />
Spanisch-Maurische Küche<br />
Täglich ab 16 Uhr geöffnet<br />
Partykeller (mietfrei)<br />
Kopenhagener Straße 69<br />
10437 Berlin<br />
Telefon (030) 53 67 33 03<br />
Pankow 2012/2013
Wilhelmsruh<br />
…gehörte bis zum Jahr 2000 zu Rosenthal und<br />
wur<strong>de</strong> erst mit <strong>de</strong>r im Januar 2001 in Kraft getretenen<br />
Bezirksreform eigenständiger Ortsteil<br />
im Bezirk Pankow. Die Kolonie Wilhelmsruh<br />
wur<strong>de</strong> im späten 19. und frühen 20. Jahrhun<strong>de</strong>rt<br />
als Villenvorort von Rosenthal aus angelegt.<br />
Bauern hatten hier ihre Fel<strong>de</strong>r an große Baugesellschaften<br />
verkauft. Bereits 1877 nahm die<br />
Berliner Nordbahn ihren Betrieb zwischen <strong>de</strong>m<br />
Pankower (später Stettiner) Bahnhof und Oranienburg<br />
auf und richtete hier einen Haltepunkt<br />
PRENZLAUER BERG<br />
Prenzlauer Berg<br />
….heute Ortsteil im Bezirk Pankow, <strong>war</strong> von<br />
1920 bis zur Bezirksfusion 2001 eigenständiger<br />
Bezirk von Berlin. Die Bebauung begann hier<br />
Schönhauser Allee<br />
WEISSENSEE<br />
(Alt-)Weißensee<br />
…ging aus einem Straßendorf hervor, das im<br />
13. Jahrhun<strong>de</strong>rt gegrün<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>. Der fischreiche<br />
Große See (seit <strong>de</strong>m 19. Jh. Weißer See) bot<br />
Nahrung und Arbeit, so dass sich das Dorf an<br />
seinem Ostufer schnell ausbreiten konnte. 1540<br />
entstand das Rittergut Weißensee. Carl Gottlob<br />
von Nüßler errichtete am Südufer <strong>de</strong>s Sees<br />
ein schlichtes Gutshaus, das später durch ein<br />
schlossähnliches Gebäu<strong>de</strong> ersetzt und mit einem<br />
Landschaftspark, <strong>de</strong>m heutigen Park am Weißen<br />
See, umgeben wur<strong>de</strong>. Das Schloss, später zu einem<br />
Restaurant umgebaut, wur<strong>de</strong> 1919 durch<br />
einen Brand zerstört.<br />
Weißensee lag nahe an <strong>de</strong>r Stadt und entwickelte<br />
sich En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts zu einem be-<br />
Hauptstraße<br />
erst im 18. Jahrhun<strong>de</strong>rt, historische Siedlungskerne<br />
<strong>war</strong>en nicht vorhan<strong>de</strong>n. Es gab nur ein<br />
paar hun<strong>de</strong>rt Einwohner und viele Windmühlen<br />
in unmittelbarer Nähe zur Stadt Berlin. Ab 1840<br />
sie<strong>de</strong>lten sich dann zahlreiche Brauereien wie<br />
Schultheiss, Bötzow, Pfeffer und Groterjan an,<br />
die sich die hervorragen<strong>de</strong> Grundwasserqualität<br />
sowie die zur Errichtung von unterirdischen<br />
Kühlräumen geeignete Bo<strong>de</strong>nbeschaffenheit zunutze<br />
machten. Mit ihren vielen Ausflugs- und<br />
Gartenlokalen prägten sie <strong>de</strong>n Ort.<br />
En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts entstand mit <strong>de</strong>r Errichtung<br />
von dicht gedrängten Mietskasernen<br />
nach Plänen von James Hobrecht die heute<br />
noch größte zusammenhängen<strong>de</strong> Grün<strong>de</strong>rzeitbebauung<br />
Berlins. Von schweren Zerstörungen<br />
liebten Ausflugsort. Die Wohnbebauung setzte<br />
En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts ein. Ab 1877 fuhr<br />
eine Pfer<strong>de</strong>bahn vom Alexan<strong>de</strong>rplatz nach Weißensee.<br />
Die Strecke ist heute die älteste erhaltene<br />
Straßenbahntrasse Berlins.<br />
1880 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r ehemalige Weißenseer Gutsbezirk<br />
in eine Landgemein<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>m Namen<br />
Neu-Weißensee umgewan<strong>de</strong>lt. 1905 folgte die<br />
Vereinigung mit <strong>de</strong>m Dorf. Der Ortsteil <strong>war</strong> Namensgeber<br />
für <strong>de</strong>n gesamten Bezirk Weißensee,<br />
<strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>r Bildung <strong>de</strong>r Einheitsgemein<strong>de</strong> Groß-<br />
Berlin 1920 entstand.<br />
Anfang <strong>de</strong>s 20. Jahrhun<strong>de</strong>rts galt Weißensee sogar<br />
als Filmstadt, in <strong>de</strong>r sich – nach <strong>de</strong>m Boom<br />
im Zentrum Berlins – zahlreiche Filmstudios<br />
und Kinos ansie<strong>de</strong>lten. Bekannte Ortslagen sind<br />
u.a. <strong>de</strong>r alte Ortskern um die Berliner Allee, das<br />
mo<strong>de</strong> | scHmucK | AccessoIres<br />
BERND KORNOTZKI<br />
UHRMACHERMEISTER<br />
UTA KORNOTZKI<br />
GOLDSCHMIEDEMEISTER<br />
Breite Straße 13 · 13187 Berlin<br />
direkt Pankow Kirche<br />
Telefon 48 584 30<br />
Inh. Vera Gloyna<br />
Dietzgenstraße 28 · 13156 Berlin<br />
Telefon (030) 476 42 69<br />
Geöffnet:<br />
Di-Fr 10-20 Uhr · Sa 10-14 Uhr<br />
ein – <strong>de</strong>n heutigen S-Bahnhof Wilhelmsruh. Er<br />
<strong>war</strong> mit <strong>de</strong>m Bau <strong>de</strong>r Berliner Mauer 1961 nur<br />
für West-Berliner zugänglich und öffnete sich<br />
für die Wilhelmsruher erst 1990 wie<strong>de</strong>r.<br />
Ab Anfang <strong>de</strong>s 20. Jahrhun<strong>de</strong>rts entwickelte<br />
sich Wilhelmsruh durch die Ansiedlung <strong>de</strong>r<br />
Bergmann-Elektrizitätswerke zu einem Industriestandort<br />
Berlins. Heute wird auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>r PankowPark als Gewerbe-, Kultur- und<br />
Bildungsstandort ausgebaut.<br />
im Zweiten Weltkrieg weitestgehend verschont<br />
geblieben, sind viele <strong>de</strong>r typischen Wohnviertel<br />
– inzwischen zum großen Teil saniert – noch<br />
erhalten. Beson<strong>de</strong>rs Neu-Berliner mit Kin<strong>de</strong>rn<br />
zieht es in <strong>de</strong>n zum Szene- und Familienkiez<br />
avancierten Stadtteil.<br />
Seinen Namen verdankt er übrigens einer kleinen<br />
Anhöhe am südlichen Ran<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Territoriums.<br />
Bereits im Mittelalter gelangte man von<br />
dort auf einer Han<strong>de</strong>lsstraße in das 90 Kilometer<br />
entfernte Prenzlau. Die städtebauliche Struktur<br />
<strong>de</strong>s späteren Bezirks wur<strong>de</strong> wesentlich von <strong>de</strong>n<br />
aus <strong>de</strong>m Mittelalter stammen<strong>de</strong>n, nach Nor<strong>de</strong>n<br />
und Nordosten führen<strong>de</strong>n Verkehrswegen bestimmt,<br />
so <strong>de</strong>r Schönhauser Allee, <strong>de</strong>r Prenzlauer<br />
Allee und <strong>de</strong>r Greifswal<strong>de</strong>r Straße.<br />
Bizetstraße<br />
Komponistenviertel und das Munizipalviertel.<br />
1877 wur<strong>de</strong> auf einem an Heinersdorf grenzen<strong>de</strong>n<br />
Gelän<strong>de</strong> die erste Berliner Trabrennbahn<br />
errichtet.<br />
Mo<strong>de</strong>llhüte · Einzelanfertigungen<br />
Umarbeitungen · Accessoires<br />
diverse Marken z.B. Borsolino, Stetsen, Maiser<br />
Schönhauser Allee 85 · 10439 Berlin<br />
� 030 / 445 94 86<br />
S- und U-Bahnhof Schönhauser Allee<br />
Nähe Bornholmer Straße<br />
Geschäftszeiten:<br />
Mo–Fr 10–19.30 Uhr und Sa 10–16 Uhr<br />
Pankow 2012/2013 7
INTeressANTes & WIsseNsWerTes<br />
Alt-Blankenburg<br />
Heinersdorf<br />
… erstmals 1319 urkundlich erwähnt, <strong>war</strong> bis<br />
zur Bildung Groß-Berlins selbstständige Landgemein<strong>de</strong><br />
und wur<strong>de</strong> 1920 in <strong>de</strong>n neuen Bezirk<br />
Berlin-Pankow eingemein<strong>de</strong>t.<br />
1986 wur<strong>de</strong> Heinersdorf mit Blankenburg und<br />
Karow <strong>de</strong>m Bezirk Weißensee zugeordnet; mit<br />
<strong>de</strong>r Bezirksreform 2001 kam es wie<strong>de</strong>r zu Pan-<br />
Alt-Karow<br />
Karow<br />
…wur<strong>de</strong> 1375 erstmals urkundlich erwähnt.<br />
Ihren dörflichen Charakter hat<br />
die Siedlung bis heute bewahrt. Neben<br />
<strong>de</strong>r Kirche, <strong>de</strong>m ehemaligen Schulgebäu<strong>de</strong><br />
und <strong>de</strong>m Gemein<strong>de</strong>haus fin<strong>de</strong>n sich<br />
noch zahlreiche Bauernhäuser aus<br />
<strong>de</strong>m 19. Jahrhun<strong>de</strong>rt. Die Kirche<br />
zählt zu <strong>de</strong>n ältesten erhaltenen<br />
Dorfkirchen im Berliner<br />
Raum und stammt aus<br />
<strong>de</strong>m 13. Jahrhun<strong>de</strong>rt. Im<br />
Nordwesten Karows liegen die Ka-<br />
8<br />
Wilhemsruh<br />
rower Teiche, ein großes zusammenhängen<strong>de</strong>s<br />
Natur schutz gebiet, das gern<br />
zur Naherholung genutzt wird.<br />
In <strong>de</strong>n 1990er-Jahren wur<strong>de</strong>n im Nor<strong>de</strong>n Karows<br />
rund 5000 Woh nungen mit einer vielfältigen<br />
Infrastruktur und einem eigenen Zentrum<br />
entlang <strong>de</strong>r Achillesstraße neu errichtet; die<br />
Einwohnerzahl <strong>de</strong>s Ortsteils stieg dadurch stark<br />
an.<br />
Karow ist heute eine mo<strong>de</strong>rne Stadtrandsiedlung<br />
mit vielen Ein- und Mehrfamilienhäusern,<br />
Grünflächen und Spielplätzen. Von Karow aus<br />
fährt die „Hei<strong>de</strong>krautbahn“ ins Berliner Umland.<br />
Blankenburg<br />
…die erste urkundliche Erwähnung <strong>de</strong>s Dorfes<br />
wird auf das Jahr 1375 datiert. 1920 wur<strong>de</strong> Blankenburg<br />
nach Groß-Berlin eingemein<strong>de</strong>t und<br />
kam zum Bezirk Pankow, 1986 wechselte es<br />
mit <strong>de</strong>n Ortsteilen Heinersdorf und Karow zum<br />
damaligen Bezirk Weißensee. Seit 2001 gehört<br />
es nun wie<strong>de</strong>r zum neu entstan<strong>de</strong>nen Fusionsbezirk<br />
Berlin Pankow. Einige Flächen <strong>de</strong>s Orts-<br />
kow. Der verkehrsreiche Ortskern von Heinersdorf<br />
hat seine dörfliche Prägung fast völlig verloren.<br />
Seit 1911 gibt es hier eine Straßenbahn, die<br />
bis heute nach Berlin–Mitte fährt.<br />
Sehenswert sind die um 1300 errichtete Feldsteinkirche,<br />
das alte Spritzenhaus von 1750 und<br />
<strong>de</strong>r Heinersdorfer Wasserturm von 1911.<br />
Blankenfel<strong>de</strong><br />
Rosenthal<br />
Nie<strong>de</strong>rschönhausen<br />
Die Ortsteile <strong>de</strong>s<br />
Bezirks Pankow<br />
Pankow<br />
Buchholz<br />
Prenzlauer Berg<br />
Heinersdorf<br />
Blanken<br />
burg<br />
Weißensee<br />
Karow<br />
Stadtrandsiedlung<br />
Malchow<br />
Buch<br />
teils sind Bestandteil <strong>de</strong>s Berlin-Bran<strong>de</strong>nburger<br />
Naturparks Barnim.<br />
Blankenburg wird als Vorortsiedlung durch <strong>de</strong>n<br />
gut erhaltenen Dorfanger samt Kirche und die<br />
umliegen<strong>de</strong>n Einfamilienhäuser geprägt. Zahlreiche<br />
Gebäu<strong>de</strong> rund um die Straße Alt-Blankenburg<br />
stehen unter Denkmalschutz. Beson<strong>de</strong>re<br />
Be<strong>de</strong>utung für <strong>de</strong>n Ort haben die Gebäu<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />
Pflegeheims <strong>de</strong>r Albert-Schweitzer-Stiftung.<br />
Kirche Heinersdorf<br />
Stadtrandsiedlung Malchow<br />
…<strong>de</strong>r Ortsteil im Bezirk Pankow ist nicht zu<br />
verwechseln mit <strong>de</strong>m sich östlich anschließen<strong>de</strong>n<br />
Lichtenberger Ortsteil Berlin-Malchow. Das<br />
Gebiet gehörte ursprünglich zur Landgemein<strong>de</strong><br />
Malchow, die seit <strong>de</strong>r Bildung von Groß-Berlin<br />
1920 ein Ortsteil im Bezirk Berlin-<br />
Weißensee <strong>war</strong>.<br />
1985 wur<strong>de</strong> Malchow geteilt:<br />
<strong>de</strong>r alte Dorfkern kam zum<br />
neu gebil<strong>de</strong>ten Bezirk Hohenschönhausen,<br />
das restliche<br />
Gebiet einschließlich <strong>de</strong>r Stadtrandsiedlung<br />
verblieb bei Weißensee.<br />
Die Siedlung wur<strong>de</strong> 1936 und 1939 auf<br />
ehemaligen Rieselfel<strong>de</strong>rn gebaut. Ihre<br />
Straßen sind nach Figuren und Orten <strong>de</strong>r<br />
nordischen Mythologie benannt.<br />
Ortnitstraße<br />
Pankow 2012/2013
Highlights im Bezirk<br />
Das sollten Sie kennen<br />
Wer kennt die touristischen Sehenswürdigkeiten in seinem Kiez,<br />
weiß, wo sich historische Orte befin<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r ist mit Freun<strong>de</strong>n und<br />
Besuchern schon einmal auf Ent<strong>de</strong>ckungstour in <strong>de</strong>r eigenen Umgebung<br />
gewesen? Oft geht man achtlos an be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Bauwerken,<br />
Plätzen o<strong>de</strong>r Parkanlagen vorüber, ahnt gar nicht, welche Geschichte<br />
sich dahinter verbirgt. Von <strong>de</strong>n vielen touristischen Highlights, die es<br />
in Pankow, Prenzlauer Berg und Weißensee zu ent<strong>de</strong>cken gibt, hier<br />
eine kleine Auswahl. Erkun<strong>de</strong>n kann man sie übrigens auch über ein<br />
Wegeleitsystem <strong>de</strong>s Bezirks. Hierbei verweisen Stelen an markanten<br />
Standorten auf Sehenswürdigkeiten, Ausflugsziele, historische Orte<br />
und be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Einrichtungen. Und auch im TIC, <strong>de</strong>m Tourist Informations<br />
Center in <strong>de</strong>r Kulturbrauerei, erhält man Tipps, Hinweise und<br />
Angebote zum Bezirk.<br />
gesuNd eINKAufeN<br />
uNd geNIesseN<br />
REWE-Markt Dopichay oHG<br />
Zepernicker Straße 10 · 13125 Berlin<br />
Telefon (030) 94 63 35 11<br />
Telefax (030) 94 63 32 37<br />
Internet: www.rewe.<strong>de</strong><br />
Öffnungszeiten: Mo–Sa 7–22 Uhr<br />
seHeNsWerTes & AusfLugszIeLe<br />
Alte Bäckerei Pankow<br />
Fast 100 Jahre Backtradition (von<br />
1875-1964) verkörpert die Alte Bäckerei<br />
<strong>de</strong>r Familie Hartmann in <strong>de</strong>r<br />
Wollankstraße 130. Hinter <strong>de</strong>m eingeschossigen<br />
Wohnhaus schlossen<br />
sich als Anbauten eine Backstube<br />
sowie Remise für Pferd und Kutsche<br />
an. Die kleine Hofanlage blieb als idyllisches Kleinod erhalten und erin-<br />
PRO AGORA<br />
BIO-CATERING<br />
INH. GABI GORGAS<br />
BIO-CATERING<br />
für Kitas und Schulen<br />
Mühlenstraße 62-65<br />
tel: 030 / 428 02 665<br />
e-mail: info@proagora.<strong>de</strong><br />
web: www.proagora.<strong>de</strong><br />
nert an die dörfliche Bebauung Pankows um 1860. Heute steht die Verkaufstheke<br />
– wie das gesamte Ensemble – unter Denkmalschutz. Es wur<strong>de</strong><br />
zu einer Begegnungsstätte für Jung und Alt ausgebaut – als Museum,<br />
Backstube, Herberge und Veranstaltungsort.<br />
Alte Mälzerei Pankow<br />
Sie <strong>war</strong> die erste be<strong>de</strong>utsame Industrieansiedlung<br />
in Pankow. Errichtet<br />
wur<strong>de</strong> das Gebäu<strong>de</strong> auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong><br />
einer bereits seit 1874 bestehen<strong>de</strong>n<br />
Malzfabrik zwischen <strong>de</strong>r heutigen<br />
Mühlen- und Neuen Schönholzer<br />
Straße zwischen 1881 und 1897 für<br />
die Schultheiss-Brauerei, Berlins größten Braubetrieb. Die burgähnlichen<br />
Klinkerverblendbauten mit ihren Schloten, Türmchen und zinnenartigen<br />
Aufbauten <strong>war</strong>en typisch für die Industriearchitektur <strong>de</strong>s ausgehen<strong>de</strong>n<br />
19. Jahrhun<strong>de</strong>rts. Nach <strong>de</strong>m Zweiten Weltkrieg been<strong>de</strong>te Schultheiss die<br />
Malzproduktion. Das Gebäu<strong>de</strong> diente viele Jahre als Warenlager <strong>de</strong>r HO<br />
(Han<strong>de</strong>lsorganisation <strong>de</strong>r DDR) und stand nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> lange Zeit leer.<br />
Heute befin<strong>de</strong>n sich in <strong>de</strong>n <strong>de</strong>nkmalgeschützten Bauten attraktive Wohnungen.<br />
Antonplatz<br />
Der Platz entstand 1871 nach <strong>de</strong>r Reichsgründung mit <strong>de</strong>m Bau von Hotels,<br />
Banken und einem Warenhaus. Benannt wur<strong>de</strong> er nach <strong>de</strong>m Unternehmer<br />
und Politiker Anton Matthias Schön, einem Bru<strong>de</strong>r von Gustav<br />
Pankow 2012/2013 9
seHeNsWerTes & AusfLugszIeLe<br />
Adolf Schön, <strong>de</strong>r zu <strong>de</strong>n wesentlichen<br />
Mitbegrün<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>s städtischen<br />
Weißensee gehörte. Der Platz liegt<br />
im so genannten Grün<strong>de</strong>rzeitviertel,<br />
<strong>de</strong>ssen Straßen und Plätze nach Personen<br />
benannt sind, die sich um <strong>de</strong>n<br />
Ausbau Weißensees zur Grün<strong>de</strong>rzeit<br />
verdient gemacht haben. 1919/20<br />
wur<strong>de</strong> im unteren Bereich eines neu<br />
erbauten Wohnhauses das erste eigenständige Kino Weißensees errichtet,<br />
das heutige „Toni & Tonino“. Der Platz wur<strong>de</strong> zu DDR-Zeiten mehrfach<br />
umgestaltet, zuletzt im Jahre 2008.<br />
10<br />
Bösebrücke<br />
Die 138 Meter lange Brücke am<br />
S-Bahnhof Bornholmer Straße<br />
wur<strong>de</strong> 1912 bis 1916 erbaut und<br />
verband die ehemaligen Bezirke<br />
Prenzlauer Berg und Wedding.<br />
Ihren heutigen Namen erhielt sie<br />
1948 nach <strong>de</strong>m Kommunisten Wilhelm Böse, <strong>de</strong>r 1944 in Bran<strong>de</strong>nburg<br />
hingerichteten wor<strong>de</strong>n <strong>war</strong> (vorher Hin<strong>de</strong>nburgbrücke). Als die DDR am<br />
13. August 1961 <strong>de</strong>n Westteil Berlins durch die Mauer abriegelte, wur<strong>de</strong><br />
hier ein Grenzübergang eingerichtet. Am 9. November 1989, <strong>de</strong>m Tag <strong>de</strong>s<br />
Mauerfalls, <strong>war</strong> dieser Übergang <strong>de</strong>r erste, <strong>de</strong>r sich für die DDR-Bürger<br />
wie<strong>de</strong>r öffnete. Tausen<strong>de</strong> Ostberliner strömten gen Wedding; die Bil<strong>de</strong>r<br />
gingen um die ganze Welt. Nahe <strong>de</strong>r Böse-Brücke, auf <strong>de</strong>r nördlichen Seite<br />
<strong>de</strong>r Bornholmer Straße, erinnert <strong>de</strong>r „Platz <strong>de</strong>s 9. November“ an die<br />
Ereignisse.<br />
Bran<strong>de</strong>nburger Tor in Buch<br />
Von einer 12x16 Meter hohen Giebelwand<br />
am Haus Robert-Rössle-Straße 20 blickt<br />
uns das Motiv <strong>de</strong>s Bran<strong>de</strong>nburger Tores<br />
entgegen, gestaltet von <strong>de</strong>m Fassa<strong>de</strong>nkünstler<br />
Gert Neuhaus. Als hätte man es<br />
von Mitte nach Buch versetzt, schaut es<br />
zwischen <strong>de</strong>n Fassa<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Plattenbauten<br />
hervor. Damit soll eine Brücke von<br />
Buch ins Stadtzentrum geschlagen wer<strong>de</strong>n,<br />
<strong>de</strong>nn die Gesundheitsregion Buch ist<br />
wichtig für Berlin und Berlin ist wichtig<br />
für Buch. Gleichzeitig ist die Giebelwand<br />
ein weithin sichtbares Zeichen dafür, dass<br />
<strong>de</strong>r Wohnort Buch zunehmend attraktiver wird.<br />
Brosehaus/Brosepark<br />
Das kleine Traufenhäuschen am<br />
Brosepark in <strong>de</strong>r Dietzgenstraße<br />
42 wur<strong>de</strong> 1764 für Johann<br />
Gottfried Palm, seit 1740 Küster<br />
zu Pankow, errichtet und später<br />
durch <strong>de</strong>n Bankier Engel noch um<br />
ein kleines Herrenhaus und eine<br />
Orangerie ergänzt. Der Bankier<br />
Christian Wilhelm Brose <strong>war</strong> hier häufiger Gast und kaufte nach <strong>de</strong>m frühen<br />
Tod von Engel im Jahre 1818 das Anwesen. Er versammelte um sich<br />
einen großen Freun<strong>de</strong>skreis, zu <strong>de</strong>m neben Karl Friedrich Schinkel u.a.<br />
auch die Gebrü<strong>de</strong>r Gropius, Karl Knoblauch sowie namhafte Geistliche<br />
und Künstler, wie Christian Daniel Rauch o<strong>de</strong>r Ludwig Tieck, gehörten.<br />
Über hun<strong>de</strong>rt Jahre blieb das Anwesen im Besitz <strong>de</strong>r Familie, bis es 1919<br />
die Gemein<strong>de</strong> er<strong>war</strong>b. Im Zweiten Weltkrieg trugen die Gebäu<strong>de</strong> schwere<br />
Schä<strong>de</strong>n davon und wur<strong>de</strong>n später wegen Baufälligkeit abgetragen, das<br />
Küster-Palm-Haus erst 1988. Mitte <strong>de</strong>r 1990er-Jahre ist es jedoch mit Sponsorenmitteln<br />
und Senatsgel<strong>de</strong>rn wie<strong>de</strong>r aufgebaut wor<strong>de</strong>n. Seit 1994 hat<br />
hier <strong>de</strong>r Freun<strong>de</strong>skreis <strong>de</strong>r Chronik Pankow seinen Sitz. Er organisiert u.a.<br />
Ausstellungen, Lesungen und Vorträge.<br />
Brotfabrik<br />
Das Kunst- und Kulturzentrum<br />
an <strong>de</strong>r Prenzlauer Promena<strong>de</strong> hat<br />
fast schon Kultcharakter. Die Einrichtung<br />
mit Kino, Bühne, Galerie<br />
und diversen Projekten befin<strong>de</strong>t<br />
sich an <strong>de</strong>r so genannten Weißenseer<br />
Spitze, wo die drei früheren<br />
Bezirke Pankow, Prenzlauer<br />
Berg und Weißensee zusammentreffen. Von 1890 bis Anfang <strong>de</strong>r 1950er-<br />
Jahre wur<strong>de</strong> hier noch Brot gebacken, seit 1986 wird das Gebäu<strong>de</strong> kulturell<br />
genutzt. Der Platz vor <strong>de</strong>r Brotfabrik erhielt 2002 <strong>de</strong>n Namen Caligariplatz<br />
und nimmt damit Bezug auf die weltbekannte Hauptfigur eines Films, <strong>de</strong>r<br />
in <strong>de</strong>n 1920er-Jahren ganz in <strong>de</strong>r Nähe produziert wur<strong>de</strong>. Mit ihrem Programm<br />
knüpft die Brotfabrik an die filmgeschichtlichen Traditionen <strong>de</strong>s<br />
Standortes an.<br />
Bühring-Gymnasium<br />
Das stattliche Schulhaus an <strong>de</strong>r<br />
Woelckpromena<strong>de</strong> wur<strong>de</strong> Anfang<br />
<strong>de</strong>s 20. Jahrhun<strong>de</strong>rts zusammen<br />
mit <strong>de</strong>m umliegen<strong>de</strong>n<br />
Wohnviertel in märkischer Backsteinarchitektur<br />
errichtet. Bis zur<br />
Zusammenlegung mit <strong>de</strong>r benachbarten<br />
Wieland-Herzfel<strong>de</strong>-<br />
Oberschule an <strong>de</strong>r Pistoriusstraße<br />
Anfang 2007 trug das Gymnasium <strong>de</strong>n Namen <strong>de</strong>s Architekten Carl-James<br />
Bühring (1871-1936); zu DDR-Zeiten <strong>war</strong> das Gebäu<strong>de</strong> unter <strong>de</strong>m Namen<br />
„Erweiterte Oberschule Paul Oestreich“ bekannt. Bühring hatte nicht nur<br />
das Schulgebäu<strong>de</strong>, son<strong>de</strong>rn auch die umliegen<strong>de</strong>n Bauten <strong>de</strong>s Gemein<strong>de</strong>forums<br />
am Kreuz p fuhl entworfen und das architektonische Bild <strong>de</strong>s einstigen<br />
Berliner Vorortes Weißensee wesentlich geprägt. Heute gehört die<br />
Schulstätte zum Primo-Levi-Gymnasium Weißensee.<br />
Bürgerpark Pankow<br />
Der Park wur<strong>de</strong> ab 1856 vom Zeitungsverleger<br />
Hermann Killisch<br />
von Horn zunächst im italienischen<br />
Renaissance-Stil als Privatgarten<br />
angelegt und später nach<br />
englischem Vorbild weiter ausgebaut<br />
und vergrößert. Nach 1864<br />
entstand das prächtige Eingangsportal<br />
an <strong>de</strong>r heutigen Wilhelm-Kuhr-Straße, das zu <strong>de</strong>n Wahrzeichen Pankows<br />
gehört. Nach <strong>de</strong>m Tod <strong>de</strong>s Grün<strong>de</strong>rs kaufte die Gemein<strong>de</strong> Pankow<br />
1907 <strong>de</strong>n Besitz und gestaltete ihn in eine öffentliche Grünanlage, <strong>de</strong>n Bürgerpark,<br />
um. Der damalige Bürgermeister Wilhelm Kuhr verhin<strong>de</strong>rte, dass<br />
das Areal als Baugelän<strong>de</strong> freigegeben wur<strong>de</strong>. Die am Park vorbeiführen<strong>de</strong><br />
Straße erinnert heute an ihn. Zwischen 1920 und 1939 erlebte <strong>de</strong>r Park<br />
seine Blütezeit. Herzstück <strong>war</strong>en das Restaurant und <strong>de</strong>r Musikpavillon,<br />
wo wöchentlich mehrere Konzerte und Veranstaltungen stattfan<strong>de</strong>n. Nach<br />
<strong>de</strong>m Zweiten Weltkrieg <strong>war</strong>en die meisten Gebäu<strong>de</strong> stark beschädigt und<br />
wur<strong>de</strong>n teilweise abgetragen. Nach einer weitreichen<strong>de</strong>n Rekonstruktion<br />
1965-68 erhielt <strong>de</strong>r Park sein heutiges Aussehen. Er ist geprägt durch die<br />
<strong>de</strong>n Park durchfließen<strong>de</strong> Panke, weiträumige Wiesenflächen und <strong>de</strong>n teilweise<br />
150 Jahre alten Baumbestand.<br />
Carl von Ossietzky<br />
Der Name Carl von Ossietzky ist in Pankow nicht zu übersehen. Die Ossietzkystraße<br />
führt nach Nie<strong>de</strong>rschönhausen und mün<strong>de</strong>t auf <strong>de</strong>n Platz<br />
Pankow 2012/2013
Carl-von-Ossietzky-Gymnasium<br />
Der Schulkomplex in <strong>de</strong>r Görschstraße 42-44<br />
wur<strong>de</strong> 1909/10 als damals größte „Schulstadt“<br />
im Berliner Raum im Stil <strong>de</strong>r Renaissance<br />
errichtet. Fe<strong>de</strong>rführend beim Entwurf<br />
<strong>war</strong> <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>baurat Carl Fenten, <strong>de</strong>m<br />
die Gemein<strong>de</strong>architekten Rudolf Klante und<br />
Eilert Franzen assistierten. Die Fassa<strong>de</strong>n tragen<br />
Motive aus <strong>de</strong>r Sagen- und Märchenwelt.<br />
Die Innengestaltung zeichnet sich auf je<strong>de</strong>r<br />
Etage durch eine an<strong>de</strong>re Kunstrichtung – Romantik,<br />
Gotik und Klassizismus – aus. Das<br />
<strong>war</strong> typisch für die Zeit <strong>de</strong>r Jahrhun<strong>de</strong>rtwen<strong>de</strong>.<br />
GmbH<br />
Türöffnungen<br />
Schließanlagen · Schlosserei<br />
Danziger Straße 172 · 10407 Berlin<br />
Telefon: (030) 41 728 188<br />
Funk: 0172-32 32 570<br />
gleichen Namens. Eine Statue in <strong>de</strong>r Ossietzkystraße<br />
erinnert an <strong>de</strong>n streitbaren Publizisten<br />
und Journalisten. Carl von Ossietzky wur<strong>de</strong><br />
1889 in Hamburg geboren und starb 1938 in<br />
Pankow, nach<strong>de</strong>m er sich im KZ mit Tuberkelbazillen<br />
infiziert hatte. Sein Grab befin<strong>de</strong>t sich<br />
auf <strong>de</strong>m Friedhof in <strong>de</strong>r Buchholzer Straße in<br />
Nie<strong>de</strong>rschönhausen. Ossietzky <strong>war</strong> Mitherausgeber<br />
<strong>de</strong>r politischen, kulturellen und wirtschaftlichen<br />
Wochenschrift „Die Weltbühne“.<br />
Dorfkirche Buchholz<br />
Den Kern <strong>de</strong>r Kirche bil<strong>de</strong>t ein<br />
nach 1250 errichteter, spätromanischer<br />
Granitsteinbau. Die<br />
heutige Gestalt ist auf zahlreiche<br />
Umbau- und Erweiterungsbauten<br />
im Laufe <strong>de</strong>r Jahrhun<strong>de</strong>rte<br />
zurückzuführen. Sowohl <strong>de</strong>r Innenausbau<br />
im Barockstil (1670-92) wie auch die Erweiterung <strong>de</strong>r Kirche<br />
1814 wur<strong>de</strong>n im Zuge <strong>de</strong>r Baumaßnahmen 1852-53 beseitigt. Die Kirche<br />
erhielt das heute noch existieren<strong>de</strong> östliche Querschiff mit halbrun<strong>de</strong>r Apsis<br />
und Staffelgiebel nach Plänen von Regierungsbaurat Soller. 1886 kam<br />
<strong>de</strong>r heutige dreigeschossige Südwestturm hinzu. Bemerkenswert ist, dass<br />
HAus | gArTeN | WoHNuNg<br />
Rollla<strong>de</strong>n • Rollgitter<br />
Rolltore • Jalousien<br />
Markisen • Insektenschutz<br />
Sonnenschutz • Ersatzteilverkauf<br />
die Kirche ab 1689 als Simultankirche für die Evangelisch-lutherische und<br />
die Französisch-reformierte Gemein<strong>de</strong> diente. Für die Sanierung <strong>de</strong>r Kirche<br />
wer<strong>de</strong>n Spen<strong>de</strong>n gesammelt.<br />
Erich-Weinert-Siedlung/<br />
Intelligenz- und Künstlerkolonie<br />
Pankow<br />
Die DDR-Führung för<strong>de</strong>rte in<br />
<strong>de</strong>r Nachkriegszeit <strong>de</strong>n Bau von<br />
Einfamilienhäusern für Künstler<br />
und Wissenschaftler zur Verbes-<br />
Max-Lingner-Haus<br />
serung ihrer Arbeits- und Lebensbedingungen. So entstand 1951/52 das<br />
Wohnviertel um die Straße 201 in Nie<strong>de</strong>rschönhausen, das nach <strong>de</strong>m Tod<br />
Erich Weinerts im Jahre 1953 nach <strong>de</strong>m Schriftsteller benannt wur<strong>de</strong> und<br />
heute unter Denkmalschutz steht. Nach Plänen von Hanns Hopp wur<strong>de</strong>n<br />
am Ran<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Schönholzer Hei<strong>de</strong>, mitten im Grünen, 23 relativ einfache<br />
zwei- und dreigeschossige Wohnhäuser errichtet, <strong>de</strong>ren Bauweise an die<br />
1920/30er-Jahre anknüpfte. Die Straße ist nur etwa 500 Meter vom Majakowskiring,<br />
<strong>de</strong>m damaligen „Städtchen“ entfernt.<br />
Hervorragen<strong>de</strong> Maler, Bildhauer, Schriftsteller, Wissenschaftler und Publizisten<br />
haben hier gelebt und gearbeitet. So zogen die Schriftsteller Erich<br />
Weinert und Willi Bre<strong>de</strong>l sowie <strong>de</strong>r Grafiker und Publizist Herbert Sandberg<br />
hierher. Später folgten u.a. <strong>de</strong>r Maler Max Lingner und die Bildhauerin<br />
Ruthild Hahne, die hier an einem Mo<strong>de</strong>ll für ein monumentales Ernst-<br />
Thälmann-Denkmal arbeitete.<br />
Im ehemaligen Atelier-Wohnhaus von Max-Lingner (Straße 201 Nr. 2), in<br />
<strong>de</strong>m heute u.a. die Max-Lingner-Stiftung ihren Sitz hat, fin<strong>de</strong>n Vorträge,<br />
Diskussionen und an<strong>de</strong>re Veranstaltungen statt; es kann nach Voranmeldung<br />
auch besichtigt wer<strong>de</strong>n. Ebenso das Großraumatelier von Ruthild<br />
Hahne – neben <strong>de</strong>m Kolbe-Atelier übrigens das einzige seiner Art in Berlin.<br />
Das Haus <strong>de</strong>r Künstlerin wur<strong>de</strong> abweichend von <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren in <strong>de</strong>r<br />
Siedlung nicht als Hopp’scher Typenbau errichtet, son<strong>de</strong>rn entstand nach<br />
Plänen <strong>de</strong>s Bauhaus-Schülers Kuhnert.<br />
Frie<strong>de</strong>nskirche Nie<strong>de</strong>rschönhausen<br />
Die Kirche an <strong>de</strong>r Dietzgenstraße im früheren Dorfkern von Nie<strong>de</strong>rschönhausen<br />
wur<strong>de</strong> 1869/71 im Stil <strong>de</strong>r Neuromantik errichtet. König Friedrich<br />
Wilhelm IV. selbst soll <strong>de</strong>n Grundriss entworfen haben. Aber schon vorher<br />
Eigene Fertigung<br />
� 030 / 485 31 80<br />
Beratung & Verkauf<br />
Montagen Reparaturen<br />
Bucher Straße 23/Ecke Pankgrafenstraße · 13125 Berlin<br />
E-Mail: fincke-rollla<strong>de</strong>n@t-online.<strong>de</strong> · Fax 030 / 485 31 82<br />
Pankow 2012/2013 11
seHeNsWerTes & AusfLugszIeLe<br />
stand hier eine Kirche, die wegen Baufälligkeit<br />
abgerissen wer<strong>de</strong>n musste. Da die neue<br />
Kirche zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Deutsch-Französischen<br />
Krieges 1871 fertiggestellt wor<strong>de</strong>n <strong>war</strong>, erhielt<br />
sie <strong>de</strong>n Namen „Frie<strong>de</strong>nskirche“. Der benachbarte<br />
Platz, heute Ossietzkyplatz, wur<strong>de</strong> Frie<strong>de</strong>nsplatz<br />
genannt.<br />
Die Kirche ist reich mit Schmuckformen versehen.<br />
Sie bil<strong>de</strong>t bis heute das Zentrum <strong>de</strong>s<br />
Stadtplatzes. Am Westeingang sind noch<br />
zwei Grabmale <strong>de</strong>s 1866 geschlossenen historischen<br />
Kirchhofes vorhan<strong>de</strong>n. Zum Komplex<br />
gehört auch das 1901/02 als Gemein<strong>de</strong>schule<br />
errichtete Pfarrhaus. Hauseingang und Fenster <strong>de</strong>s Backsteinbaues sind in<br />
weiten Teilen noch original erhalten.<br />
12<br />
Friedrich-Ludwig-Jahn-<br />
Sportpark<br />
Seit 1825 wur<strong>de</strong> das Gelän<strong>de</strong><br />
von <strong>de</strong>r Preußischen Armee als<br />
Exerzierplatz genutzt. En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />
19. Jahrhun<strong>de</strong>rts gab die Armee<br />
<strong>de</strong>n mittlerweile mit Wohnhäusern<br />
umbauten Platz als Übungsplatz<br />
auf. Auf seinem östlichen Teil entstand 1913 ein Sportplatz. 1951,<br />
im Zuge <strong>de</strong>r Weltjugendfestspiele, wur<strong>de</strong> die Anlage zum „Berliner Sportpark“<br />
ausgebaut. Es entstan<strong>de</strong>n ein Fußball- und ein Leichtathletikstadion<br />
sowie mehrere Spiel-, Trainings- und Wettkampfstätten. 1952 erhielt <strong>de</strong>r<br />
Sportpark anlässlich <strong>de</strong>s 100. Geburtstages von Friedrich Ludwig Jahn<br />
(1778-1852) <strong>de</strong>n Namen <strong>de</strong>s Sporterziehers und Initiators <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen<br />
Turnbewegung. In <strong>de</strong>r Folgezeit fan<strong>de</strong>n hier wichtige Fußballspiele und<br />
Sportereignisse statt. Das Stadion <strong>war</strong> ebenso in die Streckenführung <strong>de</strong>r<br />
Internationalen Frie<strong>de</strong>nsfahrt <strong>de</strong>r Radsportler mit einbezogen. Heute ist<br />
<strong>de</strong>r Sportpark ein fester Treffpunkt für Sport- und Freizeitveranstaltungen;<br />
das Stadion wird auch für Heimspiele genutzt. Eine interessante Plastik,<br />
die schon aus <strong>de</strong>r Ferne zu sehen ist, hat hier ihren Platz. Die Bronzefigur<br />
„Fußballspieler“ zeigt einen jungen Sportler, <strong>de</strong>r im Begriff ist, einen<br />
Schuss abzugeben<br />
Gemein<strong>de</strong>forum<br />
am Kreuzpfuhl<br />
Das Gemein<strong>de</strong>forum am Kreuzpfuhl,<br />
auch Munizipalviertel genannt,<br />
umfasst das Gebiet um<br />
die Woelckpromena<strong>de</strong>. Das Bauensemble<br />
mit rotem Klinkermauerwerk<br />
entstand zwischen 1908<br />
und 1915 nach Entwürfen <strong>de</strong>s Architekten und Gemein<strong>de</strong>baurates Carl<br />
James Bühring. Neuartig <strong>war</strong> damals die Großzügigkeit <strong>de</strong>r Bauten, die bis<br />
zu künstlerischen Details im Hausinnern reichte. Die Parkanlage wur<strong>de</strong><br />
mit in das Bauensemble einbezogen. 1925/29 schloss Architekt Joseph<br />
Tie<strong>de</strong>mann mit seinem so genannten Hollän<strong>de</strong>rquartier zwischen Woelckpromena<strong>de</strong><br />
und Schönstraße an die Gemein<strong>de</strong>bauten Bührings an. Bei<strong>de</strong><br />
Wohnanlagen sind herausragen<strong>de</strong> Beispiele <strong>de</strong>s Reformwohnungsbaus.<br />
Gethsemanekirche<br />
Die Kirche an <strong>de</strong>r Ecke Stargar<strong>de</strong>r/Greifenhagener<br />
Straße wur<strong>de</strong> beson<strong>de</strong>rs durch die Ereignisse<br />
um <strong>de</strong>n Herbst 1989 bekannt. Sie <strong>war</strong> Informationszentrum<br />
und Treffpunkt <strong>de</strong>r oppositionellen<br />
Bürgerbewegung <strong>de</strong>r DDR. Die Kopie <strong>de</strong>s „Geistkämpfers“<br />
von Ernst Barlach vor <strong>de</strong>r Kirche und<br />
das Relief „Wi<strong>de</strong>rstand“ von Karl Bie<strong>de</strong>rmann<br />
erinnern an die Frie<strong>de</strong>nsgebete, für die sich die<br />
Menschen im Herbst 1989 hier versammelten.<br />
Errichtet wur<strong>de</strong> die Kirche 1890-1893 durch <strong>de</strong>n<br />
Geheimen Baurat August Orth (1828-1901) als Klinkerbau im neugotischem<br />
Stil. Sie ist die älteste protestantische Kirche im Ortsteil Prenzlauer<br />
Berg und steht auf <strong>de</strong>m höchsten Punkt <strong>de</strong>s Ortsteils. Schon von weitem<br />
ist ihr hoch emporragen<strong>de</strong>r Turm zu erkennen. Große Aufmerksamkeit<br />
erlangte die Kirche noch einmal zum Ökumenischen Kirchentag 2003, als<br />
hier zwei ökumenische Gottesdienste mit gemeinsamer Abendmahlsfeier<br />
evangelischer und katholischer Christen stattfan<strong>de</strong>n.<br />
Helmholtzplatz<br />
Der Platz an <strong>de</strong>r Raumer Straße<br />
wur<strong>de</strong> 1897 nach <strong>de</strong>m Physiologen<br />
und Physiker Ferdinand von<br />
Helmholtz benannt. Er entstand<br />
im Zuge <strong>de</strong>r grün<strong>de</strong>rzeitlichen<br />
Blockbebauung in Prenzlauer<br />
Berg En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts<br />
auf <strong>de</strong>n Resten einer Ziegelei, die das Baumaterial für die Mietshäuser in<br />
<strong>de</strong>r Umgebung lieferte. Mehrfach wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Platz in <strong>de</strong>r Folgezeit umgestaltet.<br />
Beson<strong>de</strong>rs seit <strong>de</strong>r Sanierung 1999-2000 ist er wie<strong>de</strong>r grüne Mitte<br />
<strong>de</strong>s Wohngebietes und wird mit seinen vielfältigen Spiel- und Freizeitangeboten<br />
gern von Anwohnern und Gästen genutzt.<br />
Jüdischer Friedhof Prenzlauer Berg<br />
Der von Friedrich Wilhelm Langerhans entworfene<br />
Jüdische Friedhof in <strong>de</strong>r Schönhauser Allee<br />
23 entstand 1827 als Entlastung für <strong>de</strong>n bis dahin<br />
genutzten Jüdischen Friedhof in <strong>de</strong>r Großen<br />
Hamburger Straße. Nach Eröffnung <strong>de</strong>s Jüdischen<br />
Friedhofes in Weißensee 1880 wur<strong>de</strong> er<br />
geschlossen; allerdings fan<strong>de</strong>n auch später noch<br />
einzelne Beisetzungen statt. Be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Persönlichkeiten<br />
fan<strong>de</strong>n hier ihre letze Ruhestätte,<br />
so u.a. <strong>de</strong>r Maler Max Liebermann (1847-1935), <strong>de</strong>r Komponist Giacomo<br />
Meyerbeer (1791-1864) sowie <strong>de</strong>r Großkaufmann, Mäzen und Verlagsgrün<strong>de</strong>r<br />
Leopold Ullstein (1826-1899).<br />
In <strong>de</strong>n vergangenen Jahren ist <strong>de</strong>r Friedhof weitgehend restauriert wor<strong>de</strong>n.<br />
Der neue Hintereingang in <strong>de</strong>r Knaackstraße 41 mit <strong>de</strong>m anschließen<strong>de</strong>n<br />
400 Meter langen „Ju<strong>de</strong>ngang“ wird allerdings nur für Führungen geöffnet.<br />
Der „Ju<strong>de</strong>ngang“ ist <strong>de</strong>r historische Weg, über <strong>de</strong>n die Ju<strong>de</strong>n ihre Verstorbenen<br />
tragen mussten. Er führt entlang <strong>de</strong>r Backsteinmauer <strong>de</strong>s Friedhofes<br />
an <strong>de</strong>r Schönhauser Allee. Die Jüdische Gemein<strong>de</strong> hat das Tor zum „Ju<strong>de</strong>ngang“<br />
wie<strong>de</strong>r so aufbauen lassen, wie es bis in die 1930er-Jahre dort<br />
stand. In einem auf <strong>de</strong>n Fundamenten <strong>de</strong>r kriegszerstörten Trauerhalle neu<br />
errichteten Lapidarium wer<strong>de</strong>n wertvolle alte Grabsteine vor Wetterunbil<strong>de</strong>n<br />
geschützt aufbewahrt und eine Ausstellung informiert über <strong>de</strong>n Ritus<br />
<strong>de</strong>r jüdischen Bestattung.<br />
Jüdischer Friedhof<br />
Weißensee<br />
Der Friedhof in <strong>de</strong>r Herbert-Baum-<br />
Straße 45 ist einer <strong>de</strong>r größten in<br />
Europa und wur<strong>de</strong> als dritte Begräbnisstätte<br />
<strong>de</strong>r wachsen<strong>de</strong>n<br />
Jüdischen Gemein<strong>de</strong> Berlins angelegt.<br />
Hier gibt es über 115.000<br />
Gräber, die nach jüdischer Tradition nicht mehr angetastet wer<strong>de</strong>n dürfen.<br />
Der Friedhof entstand 1880 nach Plänen <strong>de</strong>s Architekten Hugo Licht,<br />
<strong>de</strong>r die gelben Backsteingebäu<strong>de</strong> und das Arrangement <strong>de</strong>r Grabfel<strong>de</strong>r in<br />
Dreiecke, Rechtecke und Trapeze gestaltete. Hinter <strong>de</strong>m Eingang steht<br />
ein Denkmal für die sechs Millionen von <strong>de</strong>n Nationalsozialisten ermor<strong>de</strong>ten<br />
Ju<strong>de</strong>n. Die Namen <strong>de</strong>r größten Konzentrationslager befin<strong>de</strong>n sich<br />
auf kreisförmig aufgestellten Stelen. Zahlreiche berühmte Berliner sind hier<br />
bestattet, so u.a. <strong>de</strong>r Maler Lesser Ury, die Verleger Samuel Fischer und<br />
Rudolf Mosse sowie <strong>de</strong>r Schriftsteller Stefan Heym. Neben <strong>de</strong>n traditionell<br />
Pankow 2012/2013
schlichten Grabsteinen kann man hier auch aufwändige Grabgestaltungen<br />
ent<strong>de</strong>cken, so z.B. die von Walter Gropius geschaffene kubistische Grabstätte<br />
für Albert Men<strong>de</strong>l o<strong>de</strong>r das Grab <strong>de</strong>r Familie Panowsky von Ludwig<br />
Hoffmann.<br />
Dach<strong>de</strong>ckerei<br />
Matthias Dölle<br />
Ausführung sämtlicher Dach<strong>de</strong>ckerarbeiten<br />
Grabbeallee 46 · 13156 Berlin<br />
Telefon 4 77 17 09 · Fax 417 19 331<br />
Bauadler Berlin ©<br />
Meisterbetrieb<br />
Mitglied HWK Berlin<br />
Sachkundiger<br />
Dichtheitsprüfung<br />
Inh. Werner Arndt<br />
Dichtheitsprüfungen<br />
für Abwasseranlagen einschließlich<br />
Hausanschlussleitungen DIN EN<br />
1610/DIN1986 T 30 usw. Kamerainspektion<br />
Abwassersammelgruben mit DiBt-Z<br />
Regenwasseranlagen<br />
Pool/Garten- und Schwimmteiche<br />
Blankenburger Str. 48, Nr. 67 · 13089 Berlin<br />
Tel. 47 830 55 · Funk 0177-2 666 914<br />
www.bauadler.<strong>de</strong><br />
Jüdisches Waisenhaus<br />
Seine bewegte Vergangenheit<br />
sieht man <strong>de</strong>m neobarocken<br />
Gebäu<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Berliner Straße<br />
120/121/Ecke Hadlichstraße in<br />
Pankow nicht an. Das 1912/13 in<br />
seiner jetzigen Gestalt errichtete<br />
Jüdische Waisenhaus wur<strong>de</strong> in<br />
<strong>de</strong>r Nazizeit als Behör<strong>de</strong> <strong>de</strong>r SS<br />
missbraucht. Nach <strong>de</strong>m Zweiten Weltkrieg <strong>war</strong>en hier nacheinan<strong>de</strong>r zwei<br />
Botschaften untergebracht. Heute befin<strong>de</strong>n sich nach umfassen<strong>de</strong>r baulicher<br />
Instandsetzung die Janusz-Korczak-Bibliothek, soziale Einrichtungen<br />
und die freie Grundschule „SchuleEins“ im Haus. Der prunkvolle Betsaal<br />
mit seiner wertvollen Kassetten<strong>de</strong>cke im 2. Obergeschoss, 1913 vom jüdischen<br />
Zigarettenfabrikanten und Mäzen Josef Garbáty-Rosenthal gestiftet,<br />
wird für verschie<strong>de</strong>ne Veranstaltungen, Konzerte und Foren genutzt.<br />
Das Jüdische Waisenhaus beherbergte bis zu hun<strong>de</strong>rt Zöglinge auf einmal.<br />
Unter <strong>de</strong>r Nazidiktatur wur<strong>de</strong> es geschlossen. 43 Kin<strong>de</strong>r und Erzieher<br />
wur<strong>de</strong>n <strong>de</strong>portiert und ermor<strong>de</strong>t. Auf die insgesamt 589 <strong>de</strong>portierten Pankower<br />
Ju<strong>de</strong>n weist eine Ge<strong>de</strong>nkwand in <strong>de</strong>r Bibliothek hin. Der Verein <strong>de</strong>r<br />
För<strong>de</strong>rer und Freun<strong>de</strong> <strong>de</strong>s ehemaligen Jüdischen Waisenhauses setzt sich<br />
für die Erforschung und Bewahrung <strong>de</strong>r Geschichte <strong>de</strong>s Jüdischen Waisenhauses<br />
als Kultur<strong>de</strong>nkmal und für das An<strong>de</strong>nken ehemaliges jüdisches<br />
Leben in Pankow ein.<br />
Kavalierhaus<br />
(Villa Hil<strong>de</strong>brand)<br />
Der einstige Prachtbau an <strong>de</strong>r<br />
Breiten Straße 45 gehörte einmal<br />
zu <strong>de</strong>n schönsten Häusern<br />
Pankows und ist heute eines <strong>de</strong>r<br />
ältesten Bau<strong>de</strong>nkmale in seinem<br />
Zentrum. Errichtet wur<strong>de</strong> es um 1765 als Sommersitz eines reichen Berliner<br />
Kaufmanns. Der Name Kavalierhaus erinnert an Gebäu<strong>de</strong>, die in <strong>de</strong>r<br />
HAus | gArTeN | WoHNuNg<br />
Nähe <strong>de</strong>s Schlosses Schönhausen für Kavaliere – Günstlinge und ausgewählte<br />
Gesellschafter <strong>de</strong>s Hofes – gebaut wor<strong>de</strong>n <strong>war</strong>en. Bewohnt wur<strong>de</strong><br />
die Villa u.a. von <strong>de</strong>m Dichter Achim von Arnim und <strong>de</strong>m Kaufmann Carl<br />
Philipp Möring. Bekannt ist sie auch als Villa Hil<strong>de</strong>brand, benannt nach<br />
einem Schokola<strong>de</strong>nfabrikanten aus <strong>de</strong>m Wedding, <strong>de</strong>r das Gebäu<strong>de</strong> bis<br />
1939 als Sommersitz nutzte.<br />
Das <strong>de</strong>nkmalgeschützte Gebäu<strong>de</strong> wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>tailgetreu rekonstruiert und <strong>de</strong>r<br />
Park in Anlehnung an die historischen Vorlagen neu gestaltet. Blickfang<br />
sind die markant geschwungene Sandsteintreppe und die vier Putten an<br />
<strong>de</strong>r Vor<strong>de</strong>rfront <strong>de</strong>s Hauses, die nach klassischer griechischer Vorstellung<br />
die vier Temperamente darstellen: <strong>de</strong>n Melancholiker, <strong>de</strong>n Sanguiniker,<br />
<strong>de</strong>n Phlegmatiker und <strong>de</strong>n Choleriker. Die Originale befin<strong>de</strong>n sich im Besitz<br />
<strong>de</strong>r Skulpturensammlung <strong>de</strong>r Staatlichen Museen und stammen aus<br />
<strong>de</strong>r Werkstatt von Gottfried Köffler. Träger <strong>de</strong>s Kavalierhauses ist heute<br />
die Caritas. Es fin<strong>de</strong>n Konzerte, Lesungen und verschie<strong>de</strong>ne Veranstaltungen<br />
statt.<br />
Kirche zu <strong>de</strong>n vier<br />
Evangelisten am Anger<br />
Die kleine Dorfkirche „Zu <strong>de</strong>n<br />
vier Evangelisten“ auf <strong>de</strong>m Pankower<br />
Anger in <strong>de</strong>r Breiten Straße<br />
wur<strong>de</strong> 1230 das erste Mal urkundlich<br />
erwähnt und ist heute das älteste<br />
Bau<strong>de</strong>nkmal in Pankow. Die<br />
ursprüngliche Kirche aus Feldsteinen umfasste nur <strong>de</strong>n heutigen Altarbereich<br />
bis zur Kanzel. Der noch erhaltene alte Teil <strong>de</strong>r Kirche stammt aber<br />
wahrscheinlich aus späterer Zeit um 1500. Im 19. Jahrhun<strong>de</strong>rt reichte die<br />
Kirche für die gewachsene Gemein<strong>de</strong> nicht mehr aus und wur<strong>de</strong> nach Plänen<br />
von Friedrich August Stüler 1857-1859 durch einen dreischiffigen Anbau<br />
vergrößert, <strong>de</strong>r ihr auch ihr heutiges Gepräge gab. Die Kirche ist nach<br />
<strong>de</strong>n vier Evangelisten <strong>de</strong>s Zweiten Testaments Johannes, Lukas, Markus<br />
und Matthäus benannt. Die im Krieg stark beschädigten Türme wur<strong>de</strong>n<br />
1953 verkürzt wie<strong>de</strong>r aufgebaut.<br />
Kollwitzplatz<br />
Der Platz gehört zu <strong>de</strong>r wohl quirligsten Gegend in Prenzlauer Berg. Um<br />
<strong>de</strong>n „Kolle“ herum la<strong>de</strong>n viele Szenecafés, Restaurants und kulturelle<br />
Einrichtungen zum Besuch ein. Begrenzt wird <strong>de</strong>r 1875 entstan<strong>de</strong>ne<br />
Meisterbetrieb Wolfram Bien GmbH<br />
Gas - Heizung - Sanitärinstallation und Service<br />
Pasewalker Straße 56-57 · 13127 Berlin<br />
Telefon: 4 74 40 96 · Telefax: 47 53 18 52 · Funk: 0172 / 30 72 002<br />
kontakt@wolfram-bien-gmbh.<strong>de</strong> · www.wolfram-bien-gmbh.<strong>de</strong><br />
Pankow 2012/2013 13
seHeNsWerTes & AusfLugszIeLe<br />
Platz von <strong>de</strong>r Wörther Straße im<br />
Nor<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r Kollwitzstraße im<br />
Südosten und <strong>de</strong>r Knaackstraße<br />
im Südwesten. Sowohl <strong>de</strong>r Platz<br />
(ehem. Wörther Platz) als auch<br />
die heutige Kollwitzstraße (ehem.<br />
Weißenburger Straße) erhielten<br />
ihren Namen 1947 zu Ehren <strong>de</strong>r<br />
Grafikerin und Bildhauerin Käthe<br />
Kollwitz (1867-1945), die hier in<br />
<strong>de</strong>r Weißenburger Straße 25 fünfzig Jahre lang wohnte und arbeitete. Ihr<br />
Mann, Dr. Karl Kollwitz, <strong>war</strong> als „Armenarzt“ von Prenzlauer Berg bekannt.<br />
Das Wohnhaus wur<strong>de</strong> im Zweiten Weltkrieg zerstört. An seiner<br />
Stelle steht heute das Haus Kollwitzstraße 56 A. Eine Ge<strong>de</strong>nktafel erinnert<br />
an das Wirken von Käthe und Karl Kollwitz. Ein Denkmal <strong>de</strong>r Künstlerin<br />
von Gustav Seitz steht seit 1959 auf <strong>de</strong>m Platz.<br />
14<br />
Krankenhausstadt<br />
Berlin-Buch<br />
Bereits vor hun<strong>de</strong>rt Jahren hat<br />
sich Buch einen Namen als Medizinstandort<br />
gemacht. Die Stadt<br />
Berlin ließ hier mehrere Krankenanstalten<br />
mit großzügigen parkähnlichen<br />
Anlagen bauen, die<br />
zusammen die größte und damals<br />
mo<strong>de</strong>rnste Krankenhausstadt Europas bil<strong>de</strong>ten. Bald gesellte sich zu <strong>de</strong>n<br />
Kliniken die Wissenschaft. Aus <strong>de</strong>m Institut für Hirnforschung und <strong>de</strong>r daran<br />
angeschlossenen Forschungsklinik ging nach <strong>de</strong>m Zweiten Weltkrieg<br />
<strong>de</strong>r be<strong>de</strong>utendste biomedizinische Forschungskomplex <strong>de</strong>r Aka<strong>de</strong>mie <strong>de</strong>r<br />
Wissenschaften <strong>de</strong>r DDR hervor. Die Krankenhäuser wur<strong>de</strong>n 1963 zum<br />
Städtischen Klinikum Berlin-Buch zusammengefasst. Es wird seit 2001 von<br />
<strong>de</strong>r HELIOS Kliniken Gruppe geführt und bezog 2007 einen Neubau an <strong>de</strong>r<br />
Schwanbecker Chaussee.<br />
Noch heute ist Berlin-Buch einer <strong>de</strong>r größten Wissenschaftsstandorte<br />
Deutschlands. Aus <strong>de</strong>r Krankenhausstadt wur<strong>de</strong> die Gesundheitsregion<br />
Berlin-Buch mit einem integrierten Forschungskomplex. Der 32 Hektar<br />
große Campus Berlin-Buch mit <strong>de</strong>m Max-Delbrück-Centrum für Molekulare<br />
Medizin entwickelte sich zu einem mo<strong>de</strong>llhaften biomedizinischen<br />
Standort mit einem <strong>de</strong>r größten Biotechnologieparks in Deutschland.<br />
KulturBrauerei<br />
Die KulturBrauerei in <strong>de</strong>r Schönhauser<br />
Allee 36 ist ein multikulturelles<br />
Zentrum, das 1991 im Zuge<br />
<strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> gegrün<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong> und<br />
sich zu einer <strong>de</strong>r größten alternativen<br />
Kultureinrichtungen Berlins<br />
entwickelt hat. Es entstand auf<br />
<strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r früheren Schultheiss-Brauerei,<br />
einem fast vollständig erhaltenen Industriekomplex aus<br />
<strong>de</strong>m 19. Jahrhun<strong>de</strong>rt. Heute la<strong>de</strong>n hier Restaurants, Büros, Verlage, Ateliers,<br />
Theater, ein Kino und Museen ein.<br />
Die zu Backstein gewor<strong>de</strong>ne Geschichte <strong>de</strong>r KulturBrauerei nahm bereits<br />
1842 ihren Anfang, als <strong>de</strong>r Apotheker Heinrich Prell in <strong>de</strong>r Neuen Jakobstraße<br />
eine kleine Brauerei mit Bierstube grün<strong>de</strong>te. Nach seinem Tod 1853<br />
übernahm Jobst Schultheiss die Brauerei und gab ihr und <strong>de</strong>m Bier <strong>de</strong>n<br />
später weltberühmten Namen. In <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Jahrzehnten wur<strong>de</strong> das<br />
Gelän<strong>de</strong> erweitert und die heutigen, jetzt unter Denkmalschutz stehen<strong>de</strong>n<br />
Gebäu<strong>de</strong> errichtet. Die Brauerei <strong>war</strong> bis 1967 in Betrieb.<br />
Kunsthochschule Weißensee<br />
1946 grün<strong>de</strong>ten Künstler und Gestalter, die sich <strong>de</strong>n I<strong>de</strong>en <strong>de</strong>s Bauhauses<br />
verpflichtet fühlten, in <strong>de</strong>r Bühringstraße 20 die „Kunsthochschule <strong>de</strong>s<br />
Nor<strong>de</strong>ns“. Sie nutzten dafür das<br />
1935 errichtete Verwaltungsgebäu<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>r enteigneten Schokola<strong>de</strong>nfabrik<br />
<strong>de</strong>r Trumpf-Werke. Ein<br />
Jahr später erhielt die Schule <strong>de</strong>n<br />
Status einer Hochschule für Angewandte<br />
Kunst. 1955/56 entstand <strong>de</strong>r Erweiterungsbau. Heute wer<strong>de</strong>n an<br />
<strong>de</strong>r Kunsthochschule Berlin, Hochschule für Gestaltung (KHU), über 600<br />
Stu<strong>de</strong>nten in Freier Kunst (Malerei und Bildhauerei), Design, Architektur<br />
und Bühnenbild sowie Visueller Kommunikation unterrichtet. Viele<br />
tausend Absolventen haben nationale und internationale Anerkennung<br />
erlangt.<br />
Längste Sitzbank Berlins<br />
In Prenzlauer Berg steht die<br />
längste Sitzbank Berlins. Sie ist<br />
54 Meter lang, besteht aus Holz<br />
und hat eine geschwungene<br />
Form. Die Bank gehört zu einer<br />
kleinen gestalteten Freifläche an<br />
<strong>de</strong>r Ecke Kollwitz-/Wörtherstraße mit <strong>de</strong>m Namen „Schöne Ecke Prenzlberg“<br />
und hat schon so einige „Stammsitzer“ gefun<strong>de</strong>n. Gut 120 Menschen<br />
fin<strong>de</strong>n auf ihr Platz.<br />
Majakowskiring/<br />
Das „Städtchen“<br />
Die ringförmige Straße im Ortsteil<br />
Nie<strong>de</strong>rschönhausen wur<strong>de</strong> 1950<br />
nach <strong>de</strong>m russisch-sowjetischen<br />
Dichter Wladimir Majakowski benannt<br />
und ist ein beredtes Zeugnis<br />
<strong>de</strong>utscher Geschichte. Führen<strong>de</strong> DDR-Politiker wie Otto Grotewohl,<br />
Wilhelm Pieck und Walter Ulbricht bewohnten von 1949 bis 1965 das<br />
mit Schlagbaum und Wachposten abgeriegelte „Städtchen“. Aber auch vor<br />
dieser Zeit <strong>war</strong> die Gegend um das Schloss Schönhausen mit seinen vielen<br />
Parkanlagen ein beliebter Wohnstandort. In <strong>de</strong>r Nähe <strong>de</strong>s Schlosses entstan<strong>de</strong>n<br />
schon um die Wen<strong>de</strong> zum 20. Jahrhun<strong>de</strong>rt schöne Villen, wie z.B.<br />
die Villa Magna, Majakowskiring 2, die von <strong>de</strong>m berühmten Berliner Fotografen<br />
Richard Kasbaum errichtet wur<strong>de</strong>. Die alten Bürgervillen wur<strong>de</strong>n<br />
1945 von <strong>de</strong>r Roten Armee beschlagnahmt und zwangsgeräumt.<br />
Das En<strong>de</strong> ereilte das „Städtchen“ im Herbst 1972, als die DDR-Führung<br />
nach Wandlitz übergesie<strong>de</strong>lt <strong>war</strong>. Seit<strong>de</strong>m residieren hier diplomatische<br />
Vertretungen. Auch heute noch ist die Gegend eine Top-Adresse für Botschaften<br />
und Resi<strong>de</strong>nzen.<br />
Max-Schmeling-Halle<br />
Die Mehrzweckhalle für Sport-<br />
und Musikveranstaltungen,<br />
Messen, Ausstellungen und<br />
Konferenzen auf <strong>de</strong>r Nordseite<br />
<strong>de</strong>s Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportparkes<br />
wur<strong>de</strong> 1997 eröffnet und<br />
verfügt über bis zu 10.000 Zuschauerplätze. Seit 1996 trainiert <strong>de</strong>r Profi-<br />
Basketballverein ALBA Berlin in <strong>de</strong>r Halle. Megastars aus <strong>de</strong>r Musikbranche,<br />
Top-Athleten und internationale Größen <strong>de</strong>s Showbusiness sorgen<br />
für unterhaltsame Stun<strong>de</strong>n und unvergessliche Erlebnisse. 2002 wur<strong>de</strong> die<br />
Halle mit <strong>de</strong>m Architekturpreis in Gold <strong>de</strong>s Internationalen Olympischen<br />
Komitees und <strong>de</strong>r Internationalen Vereinigung Sport- und Freizeiteinrichtungen<br />
ausgezeichnet.<br />
Mauerpark<br />
Seit seiner Entstehung Anfang <strong>de</strong>r 1990er-Jahre hat sich <strong>de</strong>r Park mit seinen<br />
Spiel- und Sportmöglichkeiten, Amphitheater, Kin<strong>de</strong>rbauernhof und<br />
Pankow 2012/2013
Kletterfelsen sowie zahlreichen<br />
Veranstaltungen zur „buntesten<br />
Grünfläche“ Berlins entwickelt.<br />
Sie soll in <strong>de</strong>n nächsten Jahren<br />
vergrößert und weiter gestaltet<br />
wer<strong>de</strong>n. Entstan<strong>de</strong>n ist <strong>de</strong>r Park<br />
entlang <strong>de</strong>r Schwedter Straße<br />
auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r ehemaligen<br />
DDR-Grenzanlagen zwischen Prenzlauer Berg und Wedding. Der Verlauf<br />
<strong>de</strong>r ehemaligen Außenmauer ist durch eine Reihe von Betonplomben im<br />
Bo<strong>de</strong>n gekennzeichnet und ein Teil <strong>de</strong>r Hinterlandmauer auf einer Länge<br />
von rund hun<strong>de</strong>rt Metern auf <strong>de</strong>m Hang noch erhalten. Bis Anfang <strong>de</strong>s 19.<br />
Jahrhun<strong>de</strong>rts <strong>war</strong> das Areal vorstädtisches Ackerland, ab 1822 Exerzierplatz<br />
<strong>de</strong>r preußischen Armee. 1872-78 wur<strong>de</strong> hier <strong>de</strong>r Güterbahnhof <strong>de</strong>r<br />
Nordbahn (seit 1950 Güterbahnhof Eberswal<strong>de</strong>r Straße) errichtet. Er <strong>war</strong><br />
noch bis Anfang <strong>de</strong>r 1980er-Jahre in Betrieb.<br />
Ihr Partner für Miet- und Kaufobjekte!<br />
Rykestrasse 51- 10405 Berlin<br />
www.carat24-immobilien.<strong>de</strong><br />
Achat<br />
Hausverwaltung<br />
GmbH<br />
WEG – Verwaltung<br />
Miethäuser<br />
Gewerbeobjekte<br />
Chodowieckistr. 12/II · 10405 Berlin<br />
Tel. 443 58 047 · Fax. 443 58 048<br />
info@achat-hv.<strong>de</strong> · www.achat-hv.<strong>de</strong><br />
Panke<br />
Das Flüsschen hat Pankow seinen Namen<br />
gegeben; sogar für <strong>de</strong>n zusammengelegten<br />
Bezirk, <strong>de</strong>r seit 2001 auch<br />
Prenzlauer Berg und Weißensee mit<br />
einschließt, hat er sich durchgesetzt.<br />
„Panikwa“ soll es irgendwann geheißen<br />
haben, was im Slawischen so viel<br />
be<strong>de</strong>utet wie „Fluss mit Stru<strong>de</strong>ln“. Heute ist <strong>de</strong>r Panke nicht mehr anzusehen,<br />
dass sie bis 1908, <strong>de</strong>m Beginn ihrer Regulierung, ein Fluss mit<br />
starkem Gefälle <strong>war</strong>, <strong>de</strong>r für Überschwemmungen sorgte und 1839 sogar<br />
das Mühlenrad einer Wassermühle im heutigen Bürgerpark fortriss. Die<br />
Panke nimmt am Stadtrand von Bernau ihren unscheinbaren Anfang und<br />
schlängelt sich ca. 26 km über die Landschaft <strong>de</strong>s Panketals, vorbei an <strong>de</strong>n<br />
alten Dorfgemein<strong>de</strong>n Buch, Karow, Blankenburg, Französich Buchholz,<br />
Nie<strong>de</strong>rschönhausen und Pankow, dann weiter durch Wedding nach Mitte,<br />
wo sie sich am Nordhafen in <strong>de</strong>n Spandauer Schifffahrtskanal ergießt.<br />
Die Ufer sind an <strong>de</strong>n meisten Stellen durch einen Wan<strong>de</strong>r- und Radweg<br />
erschlossen (Pankeweg).<br />
Pankower Rathaus<br />
Das Pankower Rathaus gehört noch heute zu <strong>de</strong>n architektonisch schönsten<br />
in Berlin. Errichtet wur<strong>de</strong> es in Formen <strong>de</strong>s Jugendstils von Wilhelm<br />
Johow im Jahre 1903. Beson<strong>de</strong>rs eindrucksvoll ist <strong>de</strong>r von zwei Türmen<br />
bAueN | WoHNeN | ImmobILIeN<br />
Wir<br />
fin<strong>de</strong>n Ihre<br />
nung<br />
Woh !<br />
HEIZUNG & SANITÄR<br />
H.-J. Leib<br />
Schillerstraße 14 • 13158 Berlin<br />
� (030) 9 16 54 19 · Fax 917 430 23<br />
www.<br />
bezirksmagazin<br />
.<strong>de</strong><br />
flankierte Haupteingang, durch <strong>de</strong>n man in<br />
ein geräumiges, vornehm gehaltenes Vestibül<br />
tritt. Schmuckstück ist das historische Trauzimmer,<br />
<strong>de</strong>ssen Ausstattung aus <strong>de</strong>m alten<br />
Stan<strong>de</strong>samt auf <strong>de</strong>r Fischerinsel stammt.<br />
Nach <strong>de</strong>r Fusion <strong>de</strong>r drei ehemaligen Bezirke<br />
Pankow, Weißensee und Prenzlauer Berg ist<br />
das markante Gebäu<strong>de</strong> heute Sitz <strong>de</strong>s gemeinsamen<br />
Bezirksbürgermeisters. Doch nicht nur<br />
Behör<strong>de</strong>ngänge führen hierher, regelmäßig<br />
fin<strong>de</strong>n auch Konzerte, Kunstausstellungen<br />
o<strong>de</strong>r Vortragsreihen statt.<br />
Ihre neue Wohnung in Berlin<br />
fin<strong>de</strong>n Sie bei uns:<br />
Aachener Siedlungs- und Wohnungsgesellschaft mbH<br />
Prinzenallee 22 · 13359 Berlin<br />
Aktuelle Angebote unter:<br />
www.aachener-swg.<strong>de</strong><br />
o<strong>de</strong>r nehmen Sie mit uns Kontakt auf:<br />
berlin@aachener-swg.<strong>de</strong><br />
� (030) 4 000 333 1<br />
Pfarrkirche Weißensee<br />
Die Kirche <strong>de</strong>r evangelischen Gemein<strong>de</strong><br />
Weißensee in <strong>de</strong>r heutigen Berliner Allee 180<br />
wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r zweiten Hälfte <strong>de</strong>s 15. Jahrhun<strong>de</strong>rts<br />
am damaligen Dorfanger aus Feldsteinen<br />
anstelle einer Holzkirche aus <strong>de</strong>m 13.<br />
Jahrhun<strong>de</strong>rt errichtet. Der heutige Turmunterbau<br />
ist <strong>de</strong>r einzige Überrest aus jener Zeit.<br />
Westportal und Turmaufsatz entstan<strong>de</strong>n<br />
1830 vermutlich nach Entwürfen aus <strong>de</strong>m<br />
Umkreis von Karl-Friedrich Schinkel. En<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>s 19. Jh. wur<strong>de</strong> das Gebäu<strong>de</strong> erweitert.<br />
Die Kirche brannte 1943 nach Bombenangriffen<br />
völlig aus und wur<strong>de</strong> 1948/49 in vereinfachter Form nach Entwürfen<br />
von Herbert Erbs wie<strong>de</strong>r aufgebaut; <strong>de</strong>r Turm über <strong>de</strong>m Zeltdach erhielt<br />
einen einfachen Spitzhelm. Von <strong>de</strong>r alten Ausstattung <strong>de</strong>r Kirche ist nichts<br />
mehr erhalten. Altartisch, Taufe und Kanzel wur<strong>de</strong>n nach Entwürfen von<br />
Werner Richter gestaltet, das Altarkreuz schuf <strong>de</strong>r Kunstschmied Fritz<br />
Kühn. Die Glasbil<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n Apsisfenstern sind ein Werk von Gerhard Olbrich.<br />
Eine Beson<strong>de</strong>rheit <strong>de</strong>r Kirche sind ihre zwei Orgeln. 2005/06 wur<strong>de</strong><br />
die Kirche aufwändig restauriert. Regelmäßig fin<strong>de</strong>n hier auch Konzerte<br />
statt.<br />
Pfefferberg<br />
Das Gelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r ehemaligen Brauerei Pfefferberg zwischen Schönhauser<br />
Allee und Christinenstraße ist zu einem Zentrum für Kunst und Kultur,<br />
Dienstleistungen und soziale Einrichtungen umgestaltet wor<strong>de</strong>n. Hier<br />
Dachstühle · Holzhäuser · Innenausbau<br />
Carports · Wintergärten · Sanierung<br />
Fußbö<strong>de</strong>n · Hochbetten · sämtliche Holzarbeiten<br />
NEHME AUCH KLEINAUFTRÄGE AN!<br />
R. Bonitz staatl. gepr. Hochbautechniker<br />
Telefon 030 / 92 37 02 86 · Mobil 0177 / 2 40 49 10 · Fax 030 / 92 40 22 40<br />
www.zimmerei-bonitz.<strong>de</strong> · E-mail: ronny_b@gmx.net<br />
Pankow 2012/2013 15
seHeNsWerTes & AusfLugszIeLe<br />
fin<strong>de</strong>n Konzerte, Tanz- und Theateraufführungen,<br />
Kabarett und Varieté,<br />
Lesungen und Tanz-Parties statt. Die<br />
Brauerei wur<strong>de</strong> 1841 errichtet und ist<br />
damit die älteste im Ortsteil Prenzlauer<br />
Berg. Seinen Namen erhielt <strong>de</strong>r ehemalige<br />
Windmühlenberg nach <strong>de</strong>m bayerischen<br />
Brauereibesitzer Pfeffer. Dem<br />
Bierbrauen dienten die Gebäu<strong>de</strong> allerdings nur bis 1921, danach wur<strong>de</strong>n<br />
sie für unterschiedliche Zwecke genutzt. 1991 grün<strong>de</strong>ten Künstler <strong>de</strong>n Verein<br />
„Pfefferwerk“, <strong>de</strong>r hier sozio-kulturelle Projekte betreibt.<br />
16<br />
Prater-Garten<br />
Der Prater in <strong>de</strong>r Kastanienallee 7-9, seit<br />
1995 zweite Spielstätte <strong>de</strong>r Volksbühne,<br />
ist Berlins ältester Biergarten. Seit 1837<br />
gibt es hier Bier und Kaffee. 1852 begann<br />
<strong>de</strong>r Aufstieg <strong>de</strong>s „Etablissements“ zur<br />
Freizeit- und Vergnügungsstätte. Das Haus <strong>war</strong> Kneipe, Ausflugslokal, Varieté,<br />
Volkstheater, Ballsaal und politischer Versammlungsort zugleich. Mit<br />
<strong>de</strong>r Einführung <strong>de</strong>s Films hielt das neue Medium auch hier Einzug. Das Gebäu<strong>de</strong><br />
reihte sich ein in die vielen Gastwirtschaften und Saalbauten rund<br />
um die Schönhauser Allee, die sich um die Wen<strong>de</strong> zum 20. Jahrhun<strong>de</strong>rt zu<br />
<strong>de</strong>n gern besuchten Gartenkinos entwickelten.<br />
Seit 1967 <strong>war</strong> <strong>de</strong>r Prater Kreiskulturhaus von Prenzlauer Berg. 1994 übergab<br />
<strong>de</strong>r ehemalige Bezirk das Theater an die Volksbühne, die hier über ihren<br />
regulären Spielbetrieb hinaus jährliche Großspektakel, Ausstellungen,<br />
Performances, Konzerte und Filmvorführungen veranstaltet.<br />
Wohnen maßgeschnei<strong>de</strong>rt – aus Wohnräumen entstehen wahre Wohnträume<br />
bo.<strong>de</strong>.ga RAUMDESIGN begleitet Sie mit handwerklicher Präzision, Kreativität und exclusiven Einrichtungsi<strong>de</strong>en durch das<br />
große Abenteuer <strong>de</strong>r Gestaltung Ihres Zuhauses. Dazu gehören Bo<strong>de</strong>nbeläge ebenso wie stilvolle Deko- und Gardinenstoffe,<br />
Sonnenschutz (Jalousien, Rollos, Plissees o<strong>de</strong>r Markisen), Insektenschutz nach Maß, Polsterarbeiten, aber auch<br />
Tapezier- und Malerarbeiten, Montage und Dekorationen.<br />
Wohnen maßgeschnei<strong>de</strong>rt be<strong>de</strong>utet für uns: durchdachte, auf Ihre Bedürfnisse und Wünsche zugeschnittene ganzheitliche<br />
Wohnkonzepte und perfekt ausgestaltete Räume. Sorgfältige Planung und höchste Qualität in Material und<br />
Ausführung sind unser Credo.<br />
Unser Gestaltungstipp:<br />
Textile Wandbespannung statt Tapete<br />
Schlosskirche Buch<br />
Die von Baumeister Friedrich Wilhelm<br />
Diterichs (Prinzessinen-Palais Unter<br />
<strong>de</strong>n Lin<strong>de</strong>n) entworfene Kirche im historischen<br />
Dorfkern von Buch gilt wegen<br />
ihrer eindrucksvollen barocken Gestaltung<br />
als eine <strong>de</strong>r schönsten Landkirchen<br />
in <strong>de</strong>r Region. Gutsherr Adam Otto von Viereck ließ sie zwischen 1731<br />
und 1736 nach Abriss <strong>de</strong>r mittelalterlichen Fachwerkkirche errichten, um<br />
sein Schloss aufzuwerten. Nach einem Bombentreffer 1943 brannte die<br />
Kirche weitgehend aus. Bei ihrer Wie<strong>de</strong>rherstellung 1950-53 wur<strong>de</strong> auf<br />
<strong>de</strong>n Wie<strong>de</strong>raufbau <strong>de</strong>s Turmes verzichtet und auch die Kuppel weit flacher<br />
als ursprünglich ausgeführt. Pilaster, Segmentbogen- und Rundfenster, un-<br />
Es muss nicht immer die große Renovierung sein, auch mit kleinen Verän<strong>de</strong>rungen kann man große Wirkung erzielen.<br />
Eine textile Wandbespannung ist – vor allem dann, wenn <strong>de</strong>r Fußbo<strong>de</strong>n aus oftmals kühl wirken<strong>de</strong>n Fliesen besteht –<br />
eine beson<strong>de</strong>rs interessante Alternative, um eine behagliche Wohnatmosphäre zu schaffen. Zahlreiche Stoffvarianten<br />
erlauben vielfältigste Gestaltungsmöglichkeiten und lassen sich leicht und ohne größere Vorarbeiten montieren. Positive<br />
Effekte sind die Wärme- und Schallisolierung, was Energiekosten spart, sowie die Verbesserung <strong>de</strong>r Akustik und <strong>de</strong>s<br />
Raumklimas.<br />
Sollten Sie <strong>de</strong>nnoch Tapeten bevorzugen, fin<strong>de</strong>n Sie bei uns eine große Auswahl an Papiertapeten, Vliestapeten,<br />
Textiltapeten, Le<strong>de</strong>rtapeten und Metalltapeten. Ob bedruckt, beflockt, geprägt, gecrasht o<strong>de</strong>r einfach glatt. Von Retro bis<br />
Romantik, von zeitlos bis mo<strong>de</strong>rn. Schauen Sie vorbei und lassen Sie sich inspirieren...<br />
terschiedlich geschmückte Portale sowie ein abschließen<strong>de</strong>s Triglyphengebälk<br />
veranschaulichen allerdings noch heute Diterichs Beitrag zur Berliner<br />
Barockarchitektur. Der Turm soll wie<strong>de</strong>r aufgebaut wer<strong>de</strong>n.<br />
Der angrenzen<strong>de</strong> Friedhof mit seinem reichen Baumbestand ist ebenfalls<br />
Teil <strong>de</strong>s Denkmalensembles.<br />
Schloss Schönhausen<br />
Das <strong>de</strong>nkmalgeschützte Schloss ist mit<br />
seinem riesigen Park und etlichen Nebengebäu<strong>de</strong>n<br />
ein herausragen<strong>de</strong>s Denkmalensemble<br />
in Pankow. In <strong>de</strong>n 1950er-Jahren<br />
<strong>war</strong> es Amtssitz <strong>de</strong>s DDR-Präsi<strong>de</strong>nten<br />
Wilhelm Pieck; danach wur<strong>de</strong> es als Gästehaus<br />
<strong>de</strong>r DDR-Regierung genutzt; u.a. nächtigten hier Fi<strong>de</strong>l Castro und<br />
Michail Gorbatschow. 1989 fan<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n neben <strong>de</strong>m Schloss gelegenen<br />
Konferenzräumen die Zwei-plus-vier-Verhandlungen zur Wie<strong>de</strong>rvereinigung<br />
und die Sitzungen <strong>de</strong>s Run<strong>de</strong>n Tisches statt.<br />
Seine heutige Gestalt erhielt das Schloss von Königin Elisabeth-Christine,<br />
Gemahlin <strong>de</strong>s legendären Preußenkönigs Friedrich II. Er schenkte es ihr<br />
1740 bei seiner Thronbesteigung. Nach <strong>de</strong>m Tod von Elisabeth-Christine<br />
<strong>war</strong> das Schloss Sommersitz für verschie<strong>de</strong>ne Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Hohenzollern-Familie.<br />
1920 ging es in <strong>de</strong>n Besitz <strong>de</strong>s preußischen Staates über.<br />
Im Dezember 2009 wur<strong>de</strong> das Gebäu<strong>de</strong> nach über fünfjähriger Sanierung<br />
als Museumsschloss <strong>de</strong>r Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-<br />
Bran<strong>de</strong>nburg wie<strong>de</strong>reröffnet.<br />
✂<br />
Schwedter Nordwand<br />
Am nördlichen En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Mauerparks, an <strong>de</strong>r<br />
Fußgängerbrücke Schwedter Steig, lädt seit 2004<br />
ein 15 Meter hoher Kletterfelsen zur sportlichen<br />
Betätigung ein. Die Anlage mit <strong>de</strong>m Namen<br />
„Schwedter Nordwand“ wur<strong>de</strong> vom Quartiersmanagement<br />
Falkplatz auf Wunsch von Anwohnern<br />
aus Mitteln <strong>de</strong>s Fonds „Soziale Stadt“<br />
errichtet. Betreut wird <strong>de</strong>r Felsen vom Alpinclub<br />
Berlin. Geübte Kletterer können hier auf 18 verschie<strong>de</strong>nen Routen nach<br />
oben gelangen.<br />
Senefel<strong>de</strong>rplatz<br />
Der Platz entstand 1885 auf <strong>de</strong>m Pfefferberg nach Plänen <strong>de</strong>s damaligen<br />
Berliner Stadtgartendirektors Hermann Mächtig als grün<strong>de</strong>rzeitlicher<br />
Schmuckplatz. 1892 wur<strong>de</strong> hier <strong>de</strong>m Erfin<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Lithografie, Alois Senefel<strong>de</strong>r,<br />
ein Denkmal gesetzt (geschaffen von Rudolf Pohle). 1896 schließ-<br />
®<br />
bo <strong>de</strong> ga<br />
r a u m D E s i g n<br />
Der textile Einrichter<br />
Wisbyer Straße 70<br />
10439 Berlin-Prenzlauer Berg<br />
Telefon 030 - 28 04 76 52<br />
www.bo-<strong>de</strong>-ga.<strong>de</strong><br />
Rabattcoupon<br />
10%<br />
auf Gardinen, Sonnenschutzsysteme,<br />
Teppichbo<strong>de</strong>n, nicht auf Dienstleistung<br />
Pankow 2012/2013
lich erhielt <strong>de</strong>r ehemalige Thusneldaplatz seinen<br />
heutigen Namen. Im Krieg wur<strong>de</strong>n Denkmal und<br />
Gartenanlage beschädigt, bis 1963 jedoch erneuert.<br />
Seit 2001 steht auch das „Cafè Achteck“ nach seiner<br />
Restaurierung wie<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>m Platz.<br />
Stadtbad O<strong>de</strong>rberger Straße<br />
Um 1900 hatte mehr als die Hälfte <strong>de</strong>r Berliner<br />
Wohnungen keine eigenen Sanitäranlagen.<br />
Als eines <strong>de</strong>r ersten öffentlichen Bä<strong>de</strong>r in Berlin<br />
entstand 1899-1902 die Volksba<strong>de</strong>anstalt<br />
in <strong>de</strong>r O<strong>de</strong>rberger Straße nach Entwürfen von<br />
Stadtbaurat Ludwig Hoffmann. Sie sollte nicht<br />
nur <strong>de</strong>r Verbesserung <strong>de</strong>r Hygiene, son<strong>de</strong>rn<br />
auch <strong>de</strong>r Erholung <strong>de</strong>r Bevölkerung dienen.<br />
Die Fassa<strong>de</strong> wur<strong>de</strong> in Anlehnung an die <strong>de</strong>utsche<br />
Renaissance gefertigt, die Innenausstattung<br />
orientierte sich an englischen Vorbil<strong>de</strong>rn.<br />
Das Stadtbad <strong>war</strong> bis 1986 in Betrieb. Eine von<br />
Anwohnern gegrün<strong>de</strong>te Genossenschaft reparierte es notdürftig und nutzte<br />
es für kulturelle Veranstaltungen. Dann <strong>war</strong> es an eine Eventagentur<br />
zwischenvermietet. 2011 wur<strong>de</strong> das Bad an das benachbarte GLS-Sprachenzentrum<br />
verkauft, das hier zusätzliche Hotelzimmer und Seminarräume<br />
mit einem integrierten öffentlichen Schwimmbad errichten will.<br />
Gegenwärtig wird das Haus saniert.<br />
Synagoge Rykestraße<br />
Die heute größte Synagoge Deutschlands<br />
ist das markanteste Gebäu<strong>de</strong> in<br />
<strong>de</strong>r Rykestraße. Im Hof gelegen, wur<strong>de</strong><br />
sie ebenso wie das Vor<strong>de</strong>rhaus 1902-<br />
1904 nach Plänen <strong>de</strong>s Architekten Johann<br />
Hoeniger im neoromanischen Stil<br />
erbaut und bot rund 2000 Besuchern Platz. Im Vor<strong>de</strong>rhaus befan<strong>de</strong>n sich<br />
eine Religionsschule <strong>de</strong>r Jüdischen Gemein<strong>de</strong> zu Berlin und seit 1922 auch<br />
eine Schule <strong>de</strong>s Zionistischen jüdischen Schulvereins, die von <strong>de</strong>r Jüdischen<br />
Gemein<strong>de</strong> 1929 als III. Private Volksschule übernommen wur<strong>de</strong>.<br />
1941 musste die Schule nach <strong>de</strong>r Beschlagnahme <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s durch die<br />
Nationalsozialisten schließen. Viele Schüler und Lehrer wur<strong>de</strong>n <strong>de</strong>portiert<br />
und ermor<strong>de</strong>t.<br />
Nach einer kurzen Zeit als Durchgangsheim für jüdische Überleben<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />
Konzentrationslager nutzte die Volkssolidarität das Haus. In <strong>de</strong>r DDR <strong>war</strong><br />
die 1953 restaurierte und neu eingeweihte Synagoge die einzige erhaltene<br />
Synagoge <strong>de</strong>r Jüdischen Gemein<strong>de</strong> in Ost-Berlin. Regelmäßig fan<strong>de</strong>n am<br />
Sabbat und an Feiertagen Gottesdienste statt.<br />
1999 öffnete hier wie<strong>de</strong>r ein jüdisches Lehrhaus, die Ronald S. Lau<strong>de</strong>r<br />
Foundation. Nach umfassen<strong>de</strong>r Renovierung wur<strong>de</strong> die Synagoge im<br />
August 2007 mit <strong>de</strong>r feierlichen Einbringung <strong>de</strong>r Thora-Rollen neu eingeweiht.<br />
Der Innenraum ist nahezu originalgetreu wie<strong>de</strong>rhergestellt. Im<br />
Beetraum haben jetzt 1.200 Menschen Platz.<br />
Wasserturm Prenzlauer Berg<br />
„Dicker Hermann“<br />
Der Wasserturm an <strong>de</strong>r Knaackstraße,<br />
auch als „Dicker Hermann“ bekannt,<br />
steht auf <strong>de</strong>m ehemaligen Windmühlenberg<br />
und ist eines <strong>de</strong>r Wahrzeichen<br />
Prenzlauer Bergs. Um ihn herum la<strong>de</strong>n Kneipen, Bistros, Restaurants, Weinstuben,<br />
Pizzerias, Döner- und Falafelstän<strong>de</strong> ein. Der Turm wur<strong>de</strong> 1875-1877<br />
nach Plänen <strong>de</strong>s langjährigen Direktors <strong>de</strong>r Berliner Wasserwerke, Henry<br />
Gill, mit einem Hochwasserbehälter und Beamtenwohnungen darunter erbaut.<br />
Er <strong>war</strong> bis 1952 in Betrieb. Nach seiner <strong>de</strong>nkmalgerechten Sanierung<br />
beherbergt das Gebäu<strong>de</strong> heute neue Wohnungen, <strong>de</strong>ren Zimmer die Form<br />
eines Tortenstücks haben. Neben dieser architektonischen hat <strong>de</strong>r Turm<br />
auch eine akustische Attraktion zu bieten: Je<strong>de</strong>n Sommer gibt es hier Musik,<br />
Installationen und Performances in <strong>de</strong>n unterirdischen Wasserspeichern.<br />
Der Wasserturm ist heute das älteste Industrie<strong>de</strong>nkmal seiner Art in Berlin.<br />
Auf Berliner Gebiet dienten ab 1856 mehr als 30 Wassertürme und Hochbehälter<br />
<strong>de</strong>r Wasserversorgung.<br />
Weißer See<br />
Mit seiner zehn Meter hohen Fontäne<br />
ist er Wahrzeichen und Namensgeber<br />
<strong>de</strong>s gleichnamigen Ortsteils. Der Park<br />
am Weißen See hat sich in <strong>de</strong>n vergangenen<br />
Jahren gründlich herausgeputzt.<br />
Wege, Zugänge und Beleuchtung wur<strong>de</strong>n<br />
erneuert, ein Pavillon sowie ein Aussichtssteg neu angelegt. Mitten in<br />
<strong>de</strong>r Stadt und doch von <strong>de</strong>r Magistrale abgeschirmt lädt ein Rundweg zu<br />
Spaziergängen ein. Am Ran<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Sees befin<strong>de</strong>t sich das historische Seebad,<br />
1879 als Bestandteil <strong>de</strong>s Etablissements „Schloss Weißensee“ errichtet.<br />
Von <strong>de</strong>r Terrasse <strong>de</strong>s traditionsreichen Restaurants „Milchhäuschen“<br />
hat man einen herrlichen Blick über <strong>de</strong>n See.<br />
Wohnanlage Amalienpark<br />
Die Wohnanlage mit ihren landhausartigen<br />
Mietshäusern am Amalienpark<br />
1-8 wur<strong>de</strong> 1896/97 nach englischem<br />
Vorbild errichtet, entworfen und erbaut<br />
von Architekt Otto March. Sie diente als<br />
Vorzeigeprojekt <strong>de</strong>r Ersten Deutschen<br />
Städtebau-Ausstellung 1910 und galt als<br />
herausragen<strong>de</strong> Alternative zu <strong>de</strong>n seinerzeit typischen Mietskasernen. Ab<br />
1990 ist die Wohnanlage originalgetreu saniert wor<strong>de</strong>n. Ihren Namen erhielt<br />
sie nach <strong>de</strong>r Prinzessin Anna Amalie von Preußen (1723-1787), <strong>de</strong>r<br />
jüngsten Schwester König Friedrich II.<br />
Zeiss-Großplanetarium<br />
Das Planetarium an <strong>de</strong>r Prenzlauer Allee<br />
ist eines <strong>de</strong>r größten und mo<strong>de</strong>rnsten<br />
Sternentheater in Europa. Es wur<strong>de</strong><br />
1987 anläss lich <strong>de</strong>r 750-Jahr-Feier<br />
Berlins auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>s ehemaligen<br />
Gaswerkes eröffnet. Zentrum ist<br />
die große Himmelskuppel mit 23 Metern Durchmesser. Im Planetarium<br />
kann man einen künstlichen Sternenhimmel betrachten und einen spannen<strong>de</strong>n<br />
Streifzug durch die Geschichte <strong>de</strong>r Astronomie unternehmen. Allerlei<br />
technische Raffinesse verbin<strong>de</strong>t sich zu einer tollen Show. Spezielle<br />
Kin<strong>de</strong>rprogramme bieten auch <strong>de</strong>n jüngeren Besuchern einen Blick in die<br />
faszinieren<strong>de</strong> Welt <strong>de</strong>r Himmelskörper.<br />
Zigarettenfabrik und Villa Garbáty<br />
Berlin <strong>war</strong> En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts<br />
ein Zentrum <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Zigarettenproduktion<br />
– eine Erwerbsquelle u.a.<br />
auch für jüdische Einwan<strong>de</strong>rer. Im Stil<br />
<strong>de</strong>s Neoklassizismus ent<strong>war</strong>f Architekt<br />
Karl Überholz 1906 im Auftrag Josef Garbáty-Rosenthals ein u-förmiges<br />
Fabrikgebäu<strong>de</strong>, das 1913 um einen weiteren Trakt zur Berliner Straße hin<br />
ergänzt wur<strong>de</strong>. Bis 1931 arbeiteten hier etwa 1600 Menschen. Der Industriekomplex,<br />
hauptsächlich die Front zur Hadlichstraße mit ihren weißen<br />
Glasursteinen, Jugendstilelementen und <strong>de</strong>n großzügigen Fenstern, <strong>war</strong><br />
typisch für die Architektursprache <strong>de</strong>r Gewerbebauten vor <strong>de</strong>m Ersten<br />
Weltkrieg. Nach <strong>de</strong>m Zweiten Weltkrieg setzte die Fabrik in einem Teil<br />
<strong>de</strong>s alten Komplexes bis zur Wie<strong>de</strong>rvereinigung die Zigarettenproduktion<br />
<strong>de</strong>r Marken Club, Cabinet und Karo fort. Jetzt entstehen hier Wohnungen.<br />
Neben <strong>de</strong>r Fabrik in <strong>de</strong>r Berliner Straße 126-127 liegt die neobarocke Villa<br />
Garbáty, die 1890 für <strong>de</strong>n Bankier und Rechtsanwalt Salomonsohn erbaut<br />
wor<strong>de</strong>n <strong>war</strong>. 1901 er<strong>war</strong>b sie <strong>de</strong>r jüdische Zigarettenfabrikant Josef Garbáty-Rosenthal,<br />
<strong>de</strong>r hier bis zu seinem To<strong>de</strong> 1939 lebte. Heute befin<strong>de</strong>t sich<br />
hier die Libanesische Botschaft in Berlin.<br />
Pankow 2012/2013 17
seHeNsWerTes & AusfLugszIeLe<br />
18<br />
Eingang Bernauer Straße<br />
Bahngelän<strong>de</strong><br />
To<strong>de</strong>sstreifen<br />
Freizeitoase<br />
Der Mauerpark zwischen Prenzlauer Berg<br />
und Wedding ist mehr als eine Grünanlage<br />
Grüne Oase, Freizeittreff, Partymeile<br />
– <strong>de</strong>r Mauerpark entlang <strong>de</strong>r<br />
Schwedter Straße zwischen Prenzlauer<br />
Berg und Wedding ist alles<br />
in einem. Als Ort <strong>de</strong>r Erholung für<br />
die Anwohner angelegt, ist er heute<br />
vor allem als Treffpunkt für junge<br />
und jung gebliebene Menschen aus<br />
aller Welt bekannt. Der angrenzen<strong>de</strong><br />
Flohmarkt, Open-Air-Karaoke<br />
und an<strong>de</strong>re Veranstaltungen locken<br />
jährlich Tausen<strong>de</strong> Besucher<br />
hierher. Beson<strong>de</strong>rs an <strong>de</strong>n Wochenen<strong>de</strong>n<br />
treffen sich Trommler,<br />
Folktänzer, Streetball- und Boulespieler,<br />
Skater, Griller…Ein einzigartiger<br />
Mix aus Entspannung, Spaß<br />
und Gegensätzen! Der Park ist beliebt<br />
bei Laienkünstlern, Musikern<br />
und Touristen.<br />
Doch auch fernab lauten Trubels<br />
gibt es Rückzugsmöglichkeiten für<br />
Familien, Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche.<br />
So la<strong>de</strong>n nördlich <strong>de</strong>s Gleimtunnels<br />
z.B. ein Kin<strong>de</strong>rbauernhof, Spielplätze,<br />
ein Kletterfelsen und weitere<br />
Grünanlagen ein. Ebenso gibt es<br />
Amphitheater Moritzhof<br />
ein Birkenwäldchen<br />
auf <strong>de</strong>m ehemaligen<br />
Bahndamm, einen<br />
Ballspielplatz, ein<br />
Amphitheater und<br />
eine große Liegewiese.<br />
Sogar an Hun<strong>de</strong>halter<br />
wur<strong>de</strong> mit<br />
einem kleinen Auslaufgebiet für<br />
Vierbeiner gedacht. Beson<strong>de</strong>re Attraktion<br />
für Jung und Alt sind die<br />
hohen stabilen Schaukeln auf <strong>de</strong>m<br />
Hang. Von hier aus hat man einen<br />
weiten Blick auf Berlins Mitte.<br />
Park als brücke zwischen<br />
ost und West<br />
Entstan<strong>de</strong>n ist <strong>de</strong>r Park auf <strong>de</strong>m<br />
Gelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r ehemaligen DDR-<br />
Grenzanlagen zu West-Berlin. Er<br />
ist zugleich <strong>de</strong>r bekannteste Teil<br />
<strong>de</strong>s Mauergrünzuges, <strong>de</strong>r sich vom<br />
heutigen Nordbahnhof bis zum<br />
Berliner Barnim, entlang <strong>de</strong>r ehemaligen<br />
Grenze quer durch Berlin<br />
erstreckt. Wo die Mauer die Menschen<br />
einst trennte, soll ein grünes<br />
Band sie wie<strong>de</strong>r vereinen. Diesem<br />
Konzept folgt auch die Gestaltung<br />
<strong>de</strong>s Mauerparks nach Entwürfen<br />
von Architekt Gustav Lange. Es<br />
zeichnet sich durch großzügige<br />
und klare Formen aus und nimmt<br />
Bezug auf die Geschichte <strong>de</strong>s Ortes.<br />
So wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Verlauf <strong>de</strong>r ehemaligen<br />
Außenmauer <strong>de</strong>r Grenzanlagen<br />
durch eine Reihe von Betonplomben<br />
im Bo<strong>de</strong>n sichtbar gemacht.<br />
Auch die Hinterlandmauer an <strong>de</strong>r<br />
Rückseite <strong>de</strong>s Friedrich-Ludwig-<br />
Jahn-Sportparks ist auf einer Länge<br />
von rund hun<strong>de</strong>rt Metern auf <strong>de</strong>m<br />
Hang erhalten geblieben.<br />
Bereits 1995 wur<strong>de</strong>n die ersten Flächen<br />
<strong>de</strong>s Mauerparks fertiggestellt,<br />
jedoch nur auf <strong>de</strong>r Seite von Prenzlauer<br />
Berg. Heute umfasst <strong>de</strong>r Park<br />
rund acht Hektar; er soll auf 13 ha<br />
erweitert und nach Wedding ausge<strong>de</strong>hnt<br />
wer<strong>de</strong>n. Um die Bebauung<br />
und Gestaltung <strong>de</strong>r restlichen Areale<br />
wur<strong>de</strong> lange zwischen Grundstückseigentümern,Anwohner-Initiativen<br />
und <strong>de</strong>m Senat gerungen.<br />
Die Parkerweiterung erfolgt nun<br />
auf <strong>de</strong>m <strong>de</strong>rzeit als Gewerbegebiet<br />
genutzten Stück zwischen Bernauer<br />
Straße und Gleimstraße. Berliner<br />
sollen hier die Möglichkeit zum<br />
Sonnen, Spielen und Picknicken<br />
haben. Nördlich <strong>de</strong>s Gleimtunnels<br />
sind Wohnhäuser vorgesehen.<br />
Auch neue Wegeverbindungen<br />
zwischen <strong>de</strong>n Stadtteilen soll es<br />
geben.<br />
Pankow 2012/2013
Graffitiwand Flohmarkt<br />
Alter güterbahnhof<br />
<strong>de</strong>r Nordbahn<br />
Bis Anfang <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts<br />
<strong>war</strong> das Gebiet <strong>de</strong>s heutigen Mauerparks<br />
Ackerland; später wur<strong>de</strong><br />
es als Exerzierplatz <strong>de</strong>r Preußischen<br />
Armee und Bahngelän<strong>de</strong><br />
genutzt. Seit 1877/78 en<strong>de</strong>te hier<br />
die Nordbahn, die Berlin mit Stralsund<br />
verband. Der Bahnhof (Alter<br />
Nordbahnhof) an <strong>de</strong>r Schwedter/<br />
Bernauer Straße diente jedoch fast<br />
ausschließlich <strong>de</strong>m Güterverkehr.<br />
Personenzüge hielten hier eher selten,<br />
sie wur<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Regel zum<br />
zentraler gelegenen Stettiner Bahnhof<br />
an <strong>de</strong>r Invali<strong>de</strong>nstraße geleitet.<br />
Als dieser 1950 in Nordbahnhof<br />
umbenannt wor<strong>de</strong>n <strong>war</strong>, erhielt<br />
<strong>de</strong>r Alte Nordbahnhof <strong>de</strong>n Namen<br />
„Güterbahnhof Eberswal<strong>de</strong>r Straße“.<br />
1952 schließlich stellte die<br />
Berliner Nordbahn <strong>de</strong>n Personenfernverkehr<br />
ein. Der Güterbahnhof<br />
<strong>war</strong> jedoch noch bis Anfang <strong>de</strong>r<br />
1980er-Jahre in Betrieb. Danach<br />
wur<strong>de</strong>n die Gleise abgebaut und<br />
die Gebäu<strong>de</strong> an Gewerbebetriebe<br />
vermietet.<br />
Das Bahnhofsgelän<strong>de</strong> lag genau<br />
an <strong>de</strong>r Grenze zwischen <strong>de</strong>n 1920<br />
gebil<strong>de</strong>ten Verwaltungsbezirken<br />
Prenzlauer Berg und Wedding auf<br />
Westberliner Seite. Durch <strong>de</strong>n Bau<br />
<strong>de</strong>r Mauer 1961 <strong>war</strong> es von <strong>de</strong>r<br />
an ihm vorbeiführen<strong>de</strong>n Schwedter<br />
Straße (ehemaliger Ostsektor)<br />
abgeschnitten. Die Staatsgrenze<br />
verlief hier genau an einer steilen<br />
Böschung unterhalb <strong>de</strong>r aus<br />
Kriegstrümmern aufgeschütteten<br />
westlichen Begrenzung <strong>de</strong>s Jahn-<br />
Stadions und <strong>war</strong> schwer einzusehen.<br />
Noch 1988 er<strong>war</strong>b die DDR im<br />
Zuge eines Gebietsaustausches <strong>de</strong>n<br />
östlichen Teil <strong>de</strong>s alten Bahngelän<strong>de</strong>s,<br />
um darauf Grenzanlagen,<strong>de</strong>n<br />
so genannten To<strong>de</strong>sstreifen, zu<br />
errichten. Die Sektorengrenze wur<strong>de</strong><br />
auf gut einem Kilometer Länge<br />
Richtung Westen verschoben.<br />
Nach <strong>de</strong>m Fall <strong>de</strong>r Mauer nutzten<br />
viele Berliner <strong>de</strong>n ehemaligen To<strong>de</strong>sstreifen<br />
für Spaziergänge und<br />
Radtouren, Anwohner pflanzten<br />
Bäume. Heute befin<strong>de</strong>t sich hier,<br />
unmittelbar am Friedrich-Ludwig-<br />
Jahn-Sportpark, <strong>de</strong>r Mauerpark.<br />
relikt aus alten eisenbahnzeiten:<br />
<strong>de</strong>r gleimtunnel<br />
Der Gleimtunnel entstand Anfang<br />
<strong>de</strong>s 20. Jahrhun<strong>de</strong>rts als abgesenkte<br />
Straßenverbindung zwischen<br />
<strong>de</strong>m Gleim- und <strong>de</strong>m Brunnenviertel.<br />
Über <strong>de</strong>n Tunnel führten<br />
die Gleise <strong>de</strong>r von Nor<strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n<br />
Eisenbahnlinien entlang<br />
<strong>de</strong>r Schwedter Straße bis zum Alten<br />
Nordbahnhof an <strong>de</strong>r Bernauer<br />
Straße. Viele Arbeiter aus <strong>de</strong>n dicht<br />
besie<strong>de</strong>lten Wohngebieten Prenzlauer<br />
Bergs nutzten die Unterführung<br />
als wichtige Verbindung zu<br />
<strong>de</strong>n Fabriken im Wedding, z.B. <strong>de</strong>r<br />
AEG an <strong>de</strong>r Brunnenstraße.<br />
Von 1961 bis 1989 lag <strong>de</strong>r Tunnel<br />
unpassierbar vor <strong>de</strong>m damaligen<br />
Grenzgebiet <strong>de</strong>r DDR. Der östliche<br />
Ausgang <strong>war</strong> durch die Berliner<br />
Mauer versperrt. Schon En<strong>de</strong> 1990<br />
wur<strong>de</strong> er für Fußgänger wie<strong>de</strong>r geöffnet,<br />
1993 dann auch für <strong>de</strong>n Autoverkehr.<br />
Seit Sommer 2008 führt<br />
auch ein Weg über <strong>de</strong>n Gleimtunnel,<br />
so dass Fußgänger und Radfahrer<br />
bequem von einer Hälfte <strong>de</strong>s<br />
Mauerparks in die an<strong>de</strong>re gelangen<br />
können.<br />
Heute steht <strong>de</strong>r Gleimtunnel unter<br />
Denkmalschutz. Bedingt durch<br />
seine Lage im ehemaligen Grenzgebiet<br />
ist er in seiner Ursprungsausführung<br />
noch weitestgehend<br />
erhalten. Er gilt als eines <strong>de</strong>r letzten<br />
großen Eisenbahnbrücken-<br />
Bauwerke Berlins aus <strong>de</strong>r Zeit um<br />
1900. Sie prägten an vielen Stellen<br />
das alte Stadtbild, wur<strong>de</strong>n aber im<br />
Rahmen von Mo<strong>de</strong>rnisierungsmaßnahmen<br />
vielerorts ersetzt.<br />
Weitere Informationen:<br />
Freun<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Mauerparks e.V.<br />
Telefon 609 800 18<br />
www.mauerpark.info<br />
Welt-Bürger-Park e.V.<br />
Telefon 0163-6820125<br />
www.welt-buerger-park.<strong>de</strong><br />
Bürgerverein Gleimviertel e.V.<br />
Telefon 44 124 59<br />
www.gleimviertel.<strong>de</strong><br />
Pankow 2012/2013 19
seHeNsWerTes & AusfLugszIeLe<br />
Statue einer Frau mit Säugling<br />
Über 80 Jahre ist es nun schon<br />
alt und es <strong>war</strong> immer DAS Gesundheitshaus.<br />
Mit seinen vielen<br />
Schmuckelementen an <strong>de</strong>r Außenfassa<strong>de</strong><br />
ist <strong>de</strong>r markante Klinkerbau<br />
in <strong>de</strong>r Grunowstraße ein typisches<br />
Bauwerk aus <strong>de</strong>m ersten<br />
Drittel <strong>de</strong>s 20. Jahrhun<strong>de</strong>rts. In<br />
Berlin fin<strong>de</strong>n sich einige öffentliche<br />
Gebäu<strong>de</strong> in diesem Stil. Doch<br />
kaum jemand weiß, dass dieses<br />
Haus einmal Geschichte geschrieben<br />
hat und weit über <strong>de</strong>n Bezirk<br />
und die Stadt hinaus bekannt und<br />
berühmt <strong>war</strong>.<br />
Zu seiner Eröffnung 1928 zog es<br />
weltweite Aufmerksamkeit auf<br />
sich. Sogar Journalisten aus <strong>de</strong>n<br />
USA kamen zur Einweihung und<br />
im „Anzeiger für <strong>de</strong>n Berliner Nor<strong>de</strong>n“<br />
lautete die Schlagzeile: „Der<br />
Welt um einen Schritt voraus“.<br />
20<br />
„Der Welt um einen Schritt voraus“<br />
Das Gesundheitshaus Pankow <strong>war</strong> ein Musterbau über <strong>de</strong>n Bezirk hinaus<br />
Eingangshaus mit kunstvoller<br />
Klinkerfassa<strong>de</strong><br />
Erstmals <strong>war</strong>en in <strong>de</strong>m Gebäu<strong>de</strong><br />
alle mo<strong>de</strong>rnen Gesundheitsabteilungen<br />
wie Rettungsstelle, Seuchen<strong>de</strong>zernat,<br />
Hygieneinspektion,<br />
das Schul- und Wohlfahrtsamt<br />
o<strong>de</strong>r das Röntgenlabor unter einem<br />
Dach vereint. Ein ganzes<br />
Haus im Dienste <strong>de</strong>r Volksgesundheit!<br />
So etwas gab es bisher nicht.<br />
„Die Überschrift … mag etwas<br />
prahlerisch klingen“, schreibt <strong>de</strong>r<br />
„Anzeiger für <strong>de</strong>n Berliner Nor<strong>de</strong>n“<br />
weiter, „aber<br />
wir Pankower haben<br />
so selten Gelegenheit,<br />
unser Licht<br />
leuchten zu lassen,<br />
dass wir es in diesem<br />
Son<strong>de</strong>rfall wirklich<br />
einmal tun können.“<br />
Das Gesundheitshaus<br />
Pankow, wie es<br />
fortan hieß, <strong>war</strong> das<br />
erste kommunale<br />
Gebäu<strong>de</strong> dieser Art<br />
in ganz Deutschland<br />
und sollte beispielgebend für an<strong>de</strong>re<br />
Bezirke und Städte sein. Denn<br />
öffentliche Gesundheitspflege<br />
spielte vor gut hun<strong>de</strong>rt Jahren noch<br />
eine große Rolle. Die Menschen in<br />
Berlin lebten dicht gedrängt und<br />
unter miserablen Umstän<strong>de</strong>n in<br />
Mietskasernen. Anlaufstellen für<br />
medizinische Hilfen <strong>war</strong>en selten<br />
o<strong>de</strong>r weit verstreut. So <strong>war</strong> das<br />
neue Haus, das 1926-28 mit Unterstützung<br />
<strong>de</strong>s Berliner Magistrats<br />
– mitten im Herzen Pankows, nur<br />
wenige Meter vom repräsentativen<br />
Rathaus entfernt – errichtet wur<strong>de</strong>,<br />
in je<strong>de</strong>r Hinsicht etwas Einmaliges.<br />
Farbige Fliesen in Fluren<br />
und Wartezimmern<br />
Es bot auf drei Etagen nicht nur<br />
genügend Platz, um alle wichtigen<br />
städtischen Gesundheitseinrichtungen<br />
unterzubringen, es stellte<br />
auch Räume für öffentliche Vor-<br />
Blick in <strong>de</strong>n blauen Wartesaal<br />
Foto: Charis Salomon, Bezirksamt Pankow<br />
Brunnen im<br />
Eingangsbereich<br />
mit Speier<br />
Foto: Charis Salomon, Bezirksamt Pankow<br />
träge und Ausstellungen zur Verfügung.<br />
Ebenso folgte es in seiner<br />
Architektur einer eigenwilligen<br />
Farb- und Formgebung, die über<br />
das Funktionelle einer öffentlichen<br />
Behör<strong>de</strong> weit hinaus ging. Der Architekt<br />
Eilert Franzen fand eine an<br />
<strong>de</strong>n Expressionismus angelehnte,<br />
aber schlichte Formensprache samt<br />
<strong>de</strong>korativer Außenklinkerfassa<strong>de</strong><br />
und vielen Schmuckelementen im<br />
Innern.<br />
An <strong>de</strong>r dreigeschossigen Fassa<strong>de</strong><br />
befin<strong>de</strong>n sich sechs Figuren aus<br />
Kunststein, allesamt Allegorien <strong>de</strong>s<br />
Gesundheitswesens, wie etwa eine<br />
Frau mit Säugling im Arm (für die<br />
Säuglingspflege) o<strong>de</strong>r ein Mann<br />
mit Lupe und Glaskolben (für die<br />
medizinische Wissenschaft). Die<br />
Fensterflügel wur<strong>de</strong>n weiß auf<br />
blauem Rahmen gestrichen. Blau<br />
gehalten sind auch die verschie<strong>de</strong>nen<br />
Eingangstüren sowie die Ka-<br />
cheln im Eingangsbereich. Eine farbige<br />
Kachelverkleidung erhielten<br />
ebenso das Haupttreppenhaus und<br />
die Wartesäle in <strong>de</strong>r ersten und<br />
zweiten Etage mit schmuckvollen<br />
Wandbrunnen, die übrigens noch<br />
bis in die 1960er-Jahre in Betrieb<br />
<strong>war</strong>en.<br />
Pankow 2012/2013
Uhr im Haupttreppenhau Foto: Charis Salomon, Bezirksamt Pankow Blick in Flur … … und ins Treppenhaus<br />
Auch technisch <strong>war</strong> das Gebäu<strong>de</strong><br />
nach damaligen Maßstäben auf’s<br />
Mo<strong>de</strong>rnste ausgestattet. Das Fernheizwerk<br />
Görschstraße versorgte<br />
das Gesundheitshaus über eine<br />
ein Kilometer lange Trasse mit<br />
Wärme; in <strong>de</strong>n Sommermonaten<br />
erfolgte die Warmwasserversorgung<br />
durch eine eigene Gasheizungsanlage.<br />
Im Haus befan<strong>de</strong>n<br />
sich eine Haussprechanlage mit<br />
50 Nebenstellen und ein Münzfernsprecher;<br />
ferner gab es einen<br />
Personenaufzug sowie einen Aufzug<br />
für Lebensmittel und in <strong>de</strong>n<br />
Ausklei<strong>de</strong>zellen <strong>war</strong>en elektrische<br />
Licht signalanlagen von damals<br />
neuester Form angebracht. Sieben<br />
an Ketten hängen<strong>de</strong> Uhren zeigten<br />
noch bis En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 1970er-Jahre<br />
die Zeit an. Verblieben ist die Uhr<br />
im Erdgeschoss, die in <strong>de</strong>n Türbogenbereich<br />
zum Treppenhaus eingelassen<br />
ist.<br />
Die Baukosten von 858.000 Reichsmark<br />
<strong>war</strong>en damals gigantisch<br />
hoch. Lei<strong>de</strong>r blieb das Gebäu<strong>de</strong> in<br />
dieser Form ein ambitioniertes Einzelprojekt.<br />
Die Weltwirtschaftskrise<br />
machte Pläne für weitere Sozial-<br />
reformen und Einrichtungen dieser<br />
Art zunichte.<br />
Über 80 Jahre im Dienst<br />
<strong>de</strong>r Gesundheit<br />
Nach seiner Eröffnung wur<strong>de</strong> das<br />
Gesundheitshaus für einige Jahre<br />
zur Pilgerstätte für Menschen aus<br />
<strong>de</strong>m In- und Ausland. Auch fan<strong>de</strong>n<br />
gut besuchte Ausstellungen und<br />
Vorträge zu gesundheitlichen Themen<br />
statt.<br />
Trotz verschie<strong>de</strong>ner Struktur- und<br />
Raumverän<strong>de</strong>rungen in <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n<br />
Jahrzehnten blieb das Gebäu<strong>de</strong><br />
immer seinem ursprünglichen<br />
Zweck, <strong>de</strong>r Gesundheit, treu. Mit<br />
<strong>de</strong>r Machtergreifung <strong>de</strong>r Nationalsozialisten<br />
1933 wur<strong>de</strong>n hier,<br />
wie überall in Deutschland, Beratungsstellen<br />
für Erb- und Rassenpflege<br />
eingerichtet. Während <strong>de</strong>s<br />
Krieges kam eine Kriegsdienststelle<br />
hinzu und die Keller wur<strong>de</strong>n als<br />
Luftschutzkeller ausgebaut. Doch<br />
schon im Juni 1945 nahm das<br />
Haus seinen geregelten Sprechstun<strong>de</strong>nbetrieb<br />
wie<strong>de</strong>r auf. Die<br />
kriegsbedingten Schä<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>r<br />
Eingangstür Detail <strong>de</strong>r Eingangstür<br />
Klinkerfassa<strong>de</strong> und an <strong>de</strong>n Kellerschächten<br />
wur<strong>de</strong>n allerdings erst<br />
in <strong>de</strong>n 1980er-Jahren beseitigt.<br />
Während <strong>de</strong>r DDR-Zeit <strong>war</strong>en im<br />
Gesundheitshaus die Säuglingspflege<br />
und spätere Mütterberatung, die<br />
Tuberkuloseabteilung, die Ju g endzahnklinik,<br />
die Impfzentrale, die<br />
Hygieneinspektion, die Bezirks-<br />
schwesternstation sowie staatliche<br />
Kin<strong>de</strong>rarztpraxen und Verwaltungsräume<br />
untergebracht.<br />
Mitte <strong>de</strong>r 1990er-Jahre wur<strong>de</strong> das<br />
Haus renoviert und das Dachgeschoss<br />
weiter ausgebaut. Seit 2008<br />
sind hier alle Bereiche und Beratungsstellen<br />
<strong>de</strong>s Gesundheitsamtes<br />
Pankow vereint – in Anknüpfung<br />
Prävention Foto: Charis Salomon, Bezirksamt Pankow<br />
an eine langjährige Tradition und<br />
die ursprüngliche Konzeption <strong>de</strong>s<br />
Hauses: alle Dienste unter einem<br />
Dach. Der heutige Konferenzraum<br />
und frühere Kultur- und Vortragsraum<br />
ist wie in <strong>de</strong>n Jahrzehnten<br />
zuvor gut frequentiert.<br />
(Quelle: Broschüre „Gesundheitshaus<br />
Pankow – gestern und heute“,<br />
Dez. 2011, Historie: Michael Frick)<br />
Einrichtungen <strong>de</strong>s Gesundheitsamtes:<br />
siehe Seite 49<br />
Pankow 2012/2013 21
seHeNsWerTes & AusfLugszIeLe<br />
Kunst im rathaus<br />
Das Pankower Rathaus in <strong>de</strong>r Breiten Straße gehört<br />
architektonisch zu <strong>de</strong>n schönsten <strong>de</strong>r Stadt. Mit<br />
seinem gediegenen Ambiente bietet es jedoch nicht<br />
nur eine schöne Kulisse für Behör<strong>de</strong>ngänge o<strong>de</strong>r<br />
Hochzeitsgesellschaften, auch Konzerte, Vortragsreihen<br />
und Kunstausstellungen fin<strong>de</strong>n hier einen<br />
passen<strong>de</strong>n Rahmen.<br />
Die Ausstellungen in <strong>de</strong>r Galerie im<br />
Rathaus haben eine lange Tradition.<br />
Vor allem professionelle Pankower<br />
Künstler und Stu<strong>de</strong>nten <strong>de</strong>r<br />
Kunsthochschule, aber auch Teilnehmer<br />
<strong>de</strong>r künstlerischen Kurse<br />
<strong>de</strong>r Volkshochschule sowie Mal-<br />
und Zeichengruppen ansässiger<br />
Vereine haben hier die Möglichkeit,<br />
ihre Arbeiten <strong>de</strong>r Öffentlichkeit zu<br />
präsentieren. Ebenso können interessierte<br />
Initiativen aus <strong>de</strong>m Sozial-<br />
und Jugendbereich ihre Projekte<br />
vorstellen. Die Bandbreite <strong>de</strong>r<br />
Arbeiten reicht von <strong>de</strong>r Malerei/<br />
Grafik über die Darstellung unterschiedlichster<br />
Techniken, realistische<br />
o<strong>de</strong>r abstrakte Kunst bis hin<br />
zu Fotoausstellungen.<br />
Die Rathaus-Galerie präsentierte<br />
in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren auch<br />
grafische Arbeiten sowie Malerei<br />
auf Papier und Leinwand aus <strong>de</strong>m<br />
Bestand <strong>de</strong>r Kommunalen Kunstsammlung<br />
Pankow, darunter Werke<br />
von Künstlern, die im Bezirk beheimatet<br />
sind o<strong>de</strong>r <strong>war</strong>en, z.B. von<br />
Michael Hegewald, Lin<strong>de</strong> Bischof,<br />
Eva Vent, Petra Flierl o<strong>de</strong>r Martin<br />
Col<strong>de</strong>n.<br />
Desweiteren konnten Besucher<br />
u.a. Werke von Peter Becker, (Märchenillustrationen<br />
und Druckgrafik),<br />
Ilse-Maria Feltz (Kostüm- und<br />
Bühnenbil<strong>de</strong>r), Jörg Schulz-Liebig<br />
22<br />
(Malerei und Grafik), Hartmut<br />
Heck (Oxydationstechnik), Gotthard<br />
Krupp (Malerei), Ilka Neumann<br />
(Pleinairmalerei) und Kathrin<br />
Eckhorn (Malerei/Zeichnung) betrachten.<br />
Ulrich Karlkurt Köhler (links) mit Bezirksbürgermeister Matthias Köhne<br />
zur Ausstellungseröffnung „PINOCHCCHIO HAT FERTIG“ am 27.09.2012<br />
Foto: Pressestelle, Renate Erbert<br />
Noch bis zum 4. Januar 2013 ist<br />
die Ausstellung von Ulrich Karlkurt<br />
Köhler „PINOCHCCHIO HAT<br />
FERTIG“ zu sehen. Gezeigt wer<strong>de</strong>n<br />
Zeichnungen und Kupferstiche.<br />
Ilka Neumann, „Pleinairmalerei“<br />
Bild mit Tochter Klara vor <strong>de</strong>m<br />
Aquarell „Klara 2003“<br />
(Copyright: Pressestelle Pankow)<br />
Ulrich Karlkurt Köhler, „Schnauze voll“, Zeichnung 2002, 12,5x10 cm<br />
Foto: Ulrich Karlkurt Köhler<br />
„Der Künstler Karlkurt Köhler fin<strong>de</strong>t<br />
in vielen seiner Bil<strong>de</strong>r irrwitzige<br />
Verbindungen, Metamorphosen,<br />
Transformationen. Er fabuliert mit<br />
<strong>de</strong>n Formen, <strong>de</strong>n menschlichen<br />
Figuren, bis sie kenntlich wer<strong>de</strong>n.<br />
Köhler ist kein Phantast, kein Träumer,<br />
er führt uns keine abgehobene<br />
Son<strong>de</strong>rwelt vor. Seine kritische<br />
Sicht auf die Welt formuliert er u.a.<br />
in seinen Kupferstichen mit Witz,<br />
Sarkasmus und einer gewissen ironischen<br />
Distanz“, so <strong>de</strong>r Kunstwis-<br />
senschaftler und Galerist Volkhard<br />
Böhm.<br />
Die Ausstellungen im Rathaus<br />
Pankow wechseln mehrmals im<br />
Jahr und wer<strong>de</strong>n jeweils mit einer<br />
Vernissage vom Bezirksbürgermeister<br />
eröffnet. Der Eintritt ist frei.<br />
Die Galerie in <strong>de</strong>r ersten Etage <strong>de</strong>s<br />
Rathauses ist Montag bis Freitag<br />
von 9 bis 19 Uhr geöffnet. Weitere<br />
Informationen sind unter Telefon<br />
90295-2211 erhältlich.<br />
Pankow 2012/2013
Erinnerung an einen<br />
Künstler, <strong>de</strong>r einigen zu<br />
„französisch“ <strong>war</strong><br />
Begegnung im Max-Lingner-Haus<br />
In diesem Haus lebte <strong>de</strong>r Maler und Pressezeichner Max Lingner von 1950 bis 1959.<br />
Anfang <strong>de</strong>r 1950er-Jahre entstand<br />
am Ran<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Schönholzer Hei<strong>de</strong><br />
in Nie<strong>de</strong>rschönhausen eine kleine,<br />
später nach Erich Weinert benannte<br />
Wohnsiedlung. Sie wirkte<br />
beschei<strong>de</strong>n und lehnte sich in ihrer<br />
Gestaltung an die damals bestehen<strong>de</strong><br />
Struktur von Einfamilienhäusern<br />
<strong>de</strong>r 1920er- und 1930er-Jahre<br />
an. Dennoch <strong>war</strong> sie etwas Beson<strong>de</strong>res,<br />
gehörte sie doch zu <strong>de</strong>n drei<br />
so genannten Intelligenzsiedlungen<br />
in Berlin, mit <strong>de</strong>nen die damals<br />
noch junge DDR aus <strong>de</strong>r Emigration<br />
heimkehren<strong>de</strong> Künstler, Wissenschaftler<br />
und Publizisten an<br />
sich bin<strong>de</strong>n wollte.<br />
Zu ihnen gehörte neben <strong>de</strong>m<br />
Schriftsteller Erich Weinert, <strong>de</strong>r<br />
Bildhauererin Ruthild Hahne, <strong>de</strong>m<br />
Grafiker und Publizisten Herbert<br />
Sandberg und vielen an<strong>de</strong>ren auch<br />
<strong>de</strong>r Maler und Grafiker Max Lingner.<br />
Er lebte und arbeitete hier von<br />
1950 bis zu seinem To<strong>de</strong> 1959.<br />
Sein ehemaliges Atelier-Wohnhaus<br />
ist heute für Besucher geöffnet und<br />
lädt ein zum Dialog. Nach einer<br />
grundlegen<strong>de</strong>n Sanierung und Restaurierung<br />
2010/11 fin<strong>de</strong>n hier<br />
Diskussionen, Lesungen, Filmvorführungen,<br />
Konzerte und weitere<br />
Veranstaltungen statt, organisiert<br />
von <strong>de</strong>r Max-Lingner-Stiftung. Sie<br />
wur<strong>de</strong> 2007 gegrün<strong>de</strong>t und hat<br />
die Aufarbeitung und Verbreitung<br />
<strong>de</strong>s Werkes von Max Lingner zum<br />
Ziel. Gleichzeitig möchte sie an die<br />
Kunst <strong>de</strong>s 20. Jahrhun<strong>de</strong>rts erinnern.<br />
Bekannt in Frankreich<br />
und in Deutschland<br />
Max Lingner lebte viele Jahre in<br />
Paris und gehört zu <strong>de</strong>n wenigen<br />
Künstlern <strong>de</strong>s 20. Jahrhun<strong>de</strong>rts,<br />
die sowohl in Frankreich als auch<br />
in Deutschland populär und anerkannt<br />
<strong>war</strong>en. Geboren 1888 in<br />
Leipzig, besuchte er hier von 1904<br />
bis 1908 im Abendstudium die<br />
Aka<strong>de</strong>mie für graphische Künste<br />
und Buchgewerbe; später studierte<br />
er in Dres<strong>de</strong>n Kunst. Seine ersten<br />
Zeichnungen zeigten vor allem<br />
Gesichter von Arbeitern und einfachen<br />
Menschen, was ihm in <strong>de</strong>r damaligen<br />
Kunstszene jedoch wenig<br />
Anerkennung einbrachte. Von <strong>de</strong>r<br />
Malerin Käthe Kollwitz bestärkt,<br />
verließ er 1928 Deutschland, um in<br />
Paris die künstlerische Avantgar<strong>de</strong><br />
zu fin<strong>de</strong>n.<br />
In <strong>de</strong>n 1930er-Jahren machte er<br />
sich dort als Pressezeichner und<br />
Plakatgestalter einen Namen und<br />
gab mit Henri Barbusse die Zeitschrift<br />
„Mon<strong>de</strong>“ heraus (siehe<br />
auch „Die Welt <strong>de</strong>r Pariser Wochenzeitung<br />
MONDE, 1928-1935,<br />
hrsg. von Th. Flierl, W. Klein, A.<br />
Weißbach im Aisthesis Verlag,<br />
2012 – die Red.) Er trat <strong>de</strong>r Kommunistischen<br />
Partei Frankreichs<br />
bei und freun<strong>de</strong>te sich mit Malern<br />
wie Matisse und Léger an. Nach<br />
Einmarsch <strong>de</strong>r Deutschen wur<strong>de</strong><br />
er interniert, konnte aber fliehen<br />
und schloss sich <strong>de</strong>r Résistance an.<br />
1949 kehrte er nach Deutschland<br />
zurück, wo er einen Ruf als Professor<br />
für Künste an <strong>de</strong>r Kunsthochschule<br />
Weißensee annahm. Ebenso<br />
gehörte er zu <strong>de</strong>n Gründungsmitglie<strong>de</strong>rn<br />
<strong>de</strong>r Aka<strong>de</strong>mie <strong>de</strong>r Künste<br />
<strong>de</strong>r DDR.<br />
„Französisch“, leicht,<br />
anmutig<br />
Max Lingners künstlerischer Stil<br />
wird als „französisch“ leicht, beschwingt<br />
erotisch und charmant<br />
beschrieben – vor allem seine<br />
Werke nach <strong>de</strong>m Krieg sind Reminiszenzen<br />
an Frankreich, an Boulevards,<br />
Parks, Tanzlokale... Er stellt<br />
junge Arbeiterinnen und Marktfrauen<br />
elegant und anmutig dar;<br />
seine Bil<strong>de</strong>r zeigen we<strong>de</strong>r Pathos<br />
noch Inhaltsschwere. Bekannt sind<br />
z.B. „Arbeiterliebe“ (1929), „Mutter<br />
mit Kind“ (1927), „Madmoiselle<br />
Yvonne“ (1939) und „Die Weintraubenverkäuferinnen“<br />
(1949),<br />
ebenso wie seine Illustrationen für<br />
das Buch „Der Ziegenhirt“ o<strong>de</strong>r<br />
das Märchen „Vom Fischer und<br />
seiner Frau“. Ein Wandbild zum<br />
Aufbau <strong>de</strong>r Republik, entstan<strong>de</strong>n<br />
im Auftrag <strong>de</strong>r DDR-Führung, ist<br />
noch heute in <strong>de</strong>r Pfeilerhalle <strong>de</strong>s<br />
Bun<strong>de</strong>sfinanzministeriums an <strong>de</strong>r<br />
Leipziger Straße zu sehen. Beinahe<br />
selbstquälerisch versuchte Lingner,<br />
<strong>de</strong>n programmatischen Vorgaben<br />
gerecht zu wer<strong>de</strong>n. Mehrmals<br />
wur<strong>de</strong>n seine Entwürfe als zu<br />
„französisch“ und zu formalistisch<br />
abgelehnt. Selbst Otto Grotewohl,<br />
hobbymalen<strong>de</strong>r Ministerpräsi<strong>de</strong>nt,<br />
hat bei <strong>de</strong>n Entwürfen korrigierend<br />
Hand angelegt. Erst nach seinem<br />
Tod 1959 fand Lingner die ihm<br />
gebühren<strong>de</strong> Anerkennung in <strong>de</strong>r<br />
DDR.<br />
Die Kunstwissenschaftlerin, Frau<br />
Dr. Gertrud Hei<strong>de</strong>r (1928-2007)<br />
kümmerte sich nach <strong>de</strong>m Tod <strong>de</strong>s<br />
Malers um das Wohnhaus und das<br />
Werk Max Lingners. Seit 1988 betreute<br />
sie das Max-Lingner-Archiv<br />
und führte es 2007, kurz vor ihrem<br />
Tod, in die Max-Lingner-Stiftung.<br />
Sie hat im Max-Lingner-Haus ihren<br />
Sitz und wird von <strong>de</strong>r Rosa-Luxemburg-Stiftung<br />
treuhän<strong>de</strong>risch<br />
betreut.<br />
An die tausend Werke, meist Arbeiten<br />
auf Papier, lagern hier in <strong>de</strong>n<br />
Schränken, einige sind ausgestellt.<br />
Die Wohnräume, größtenteils noch<br />
original möbliert, erzählen, wie<br />
Lingner gearbeitet und gelebt hat.<br />
Bibliothek und Archiv sind akkurat<br />
geordnet; auch auf unvollen<strong>de</strong>te<br />
Werke kann man einen Blick werfen.<br />
Die durch Internierung und<br />
Résistance angeschlagene Gesundheit<br />
bremste <strong>de</strong>n Schaffensdrang<br />
<strong>de</strong>s Künstlers.<br />
Ein Museum soll Lingners Haus<br />
jedoch nicht sein, son<strong>de</strong>rn ein<br />
Ort, an <strong>de</strong>m sich Leute begegnen.<br />
Hier trifft sich die Max-Lingner-<br />
Max Lingner: Weintraubenverkäuferinnen in Südfrankreich“ (1. Fassung, 1949),<br />
Tempera auf Leinwand, 129 x 177 cm, Max-Lingner-Stiftung,<br />
Foto: Arlett Mattescheck<br />
Gesellschaft, kommen Architekten,<br />
Kulturwissenschaftler, Historiker<br />
und Dichter zusammen. Zahlreiche<br />
Veranstaltungen la<strong>de</strong>n das interessierte<br />
Publikum ein.<br />
Informationen:<br />
Max-Lingner-Stiftung<br />
Straße 201 Nr. 2, 13156<br />
Telefon 486 80 19/486 47 02<br />
www.max-lingner-stiftung.<strong>de</strong><br />
Pankow 2012/2013 23
AueN • WoHNeN • sTAdTeNTWIcKLuNg<br />
Es <strong>war</strong> einmal:<br />
„Filmstadt“ in Weißensee<br />
Bezirk möchte stärker an die Wiege <strong>de</strong>s Stummfilms im Ortsteil erinnern<br />
Zu Beginn <strong>de</strong>s Jahres 1920 machte<br />
eine Filmproduktion aus Weißensee<br />
von sich re<strong>de</strong>n. „Das Cabinet<br />
<strong>de</strong>s Dr. Caligari“ von Regisseur<br />
Robert Wiene <strong>war</strong> in aller Mun<strong>de</strong><br />
und ging um die ganze Welt. Erzählt<br />
wird die Geschichte eines Wahnsinnigen,<br />
<strong>de</strong>r einen unter seiner<br />
Kontrolle stehen<strong>de</strong>n Schlafwandler<br />
für blutrünstige Taten missbraucht.<br />
Der legendäre Stummfilm gilt mit<br />
seinem künstlerischen Anspruch<br />
und <strong>de</strong>n versteckten sozialpolitischen<br />
Anspielungen bis heute als<br />
erstes <strong>de</strong>utsches Filmkunstwerk<br />
überhaupt.<br />
Gedreht wur<strong>de</strong> „Dr. Caligari“ im<br />
Lixie-Atelier in Weißensee. Doch<br />
ist <strong>de</strong>r berühmte Film bei weitem<br />
nicht <strong>de</strong>r einzige, <strong>de</strong>r hier entstand.<br />
Von 1913 bis 1928 wur<strong>de</strong>n<br />
in Weißensee mehr als 50 Filme<br />
produziert, darunter so bekannte<br />
Streifen wie „Der Hund von Baskerville“,<br />
die Detektiv-Reihe „Engelbert<br />
Fox“, „Halbblut“, „Die Pest<br />
von Florenz“, „Das indische Grabmal“<br />
o<strong>de</strong>r „Der Tiger von Eschnapur“.<br />
Noch bevor Babelsberg zum<br />
Mekka <strong>de</strong>r Filmindustrie wur<strong>de</strong>,<br />
erlebte <strong>de</strong>r kleine Ort, <strong>de</strong>r damals<br />
noch vor <strong>de</strong>n Toren Berlins lag,<br />
eine beispiellose Blüte als Filmstandort.<br />
Zahlreiche Regisseure<br />
und Darsteller mit Rang und Na-<br />
24<br />
men <strong>war</strong>en hier präsent, Stars und<br />
Sternchen gaben sich die Klinke<br />
in die Hand. Schauspieler wie Mia<br />
May, Emil Jannings, Conrad Veidt<br />
o<strong>de</strong>r Lil Dagover verliehen <strong>de</strong>n Filmen<br />
Glamour, Albert Bassermann,<br />
eine <strong>de</strong>r ersten hauptstädtischen<br />
Theatergrößen und Fritz Lang<br />
drehten in <strong>de</strong>n Weißenseer Studios<br />
und Marlene Dietrich gab hier sogar<br />
ihr Film<strong>de</strong>büt.<br />
Riesige Kulissen<br />
aus <strong>de</strong>r ganzen Welt<br />
Ihren Anfang nahm die Weißenseer<br />
Filmgeschichte in <strong>de</strong>r damals<br />
noch fast unbebauten Franz-Joseph-Straße<br />
(heute Liebermannstraße)<br />
nahe <strong>de</strong>r Rennbahn. Viele<br />
Filmproduzenten schlugen hier ihr<br />
Lager auf, nach<strong>de</strong>m die Atelieranlagen<br />
im Zentrum Berlins für die<br />
zunehmend aufwändigen Filmproduktionen<br />
zu klein wur<strong>de</strong>n. Der<br />
erste, <strong>de</strong>r sich hier nie<strong>de</strong>rließ, <strong>war</strong><br />
1913 Jules Greenbaum mit seiner<br />
Produktionsfirma Vitascope. Viele<br />
weitere folgten nach. Weitläufige<br />
Studios und ebenerdige Glasateliers<br />
entstan<strong>de</strong>n, in <strong>de</strong>nen riesige<br />
Kulissen von Schauplätzen aus <strong>de</strong>r<br />
ganzen Welt nachgebaut wur<strong>de</strong>n.<br />
Auch La<strong>de</strong>nkinos und Filmtheater<br />
schossen wie Pilze aus <strong>de</strong>m Bo<strong>de</strong>n.<br />
Der erste eigenständige Kinoneubau<br />
in Weißensee entstand 1920<br />
am Antonplatz (heute Toni & Tonino).<br />
Bis En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 1920er-Jahre gesellten<br />
sich mit <strong>de</strong>n „Schlosspark-<br />
Lichtspielen“, „Harmonie“ und<br />
„Delphi“ weitere Kinotheater mit<br />
großem Platzangebot hinzu. Das<br />
kleine Weißensee <strong>war</strong> zu einer<br />
Filmstadt gewor<strong>de</strong>n.<br />
Ab Mitte <strong>de</strong>r 1920er-Jahre begann<br />
<strong>de</strong>r Ruhm <strong>de</strong>s Standortes jedoch<br />
langsam zu verblassen. Mit <strong>de</strong>r<br />
Umstellung <strong>de</strong>s Stummfilms auf<br />
<strong>de</strong>n teureren Tonfilm kam es zu<br />
Fusionsprozessen; viele kleine Kinos<br />
gingen ein. Auch so manche<br />
Produktionsfirma hielt <strong>de</strong>m Druck<br />
<strong>de</strong>r Zentralisierung nicht stand,<br />
es fehlten die Voraussetzungen<br />
für Tonfilmproduktionen. An<strong>de</strong>re<br />
Produzenten wechselten nach<br />
Babelsberg und begaben sich in<br />
die Hän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r mächtigen Ufa. Die<br />
Weltwirtschaftskrise tat ihr übriges.<br />
An <strong>de</strong>r Stelle, wo einst Filme<br />
gedreht wur<strong>de</strong>n, sie<strong>de</strong>lten sich zunehmend<br />
Fabriken an.<br />
Plätze nach Joe May<br />
und Caligari<br />
Tafeln: © Brotfabrik<br />
Heute erinnert nicht mehr viel an<br />
die einstige Filmstadt Weißensee.<br />
Eine Verkehrsinsel an <strong>de</strong>r Ecke Liebermann-/Parkstraße<br />
wur<strong>de</strong> 1999<br />
auf Vorschlag <strong>de</strong>r „Weißenseer<br />
Heimatfreun<strong>de</strong> e.V.“ in Joe-May-<br />
Platz umbenannt – nach <strong>de</strong>m 1933<br />
in die USA emigrierten Filmmogul,<br />
<strong>de</strong>m Chef <strong>de</strong>r May-Film. Das Toni<br />
ist als einziges <strong>de</strong>r zahlreichen<br />
ehemaligen Kinos in <strong>de</strong>r Gegend<br />
noch in Betrieb. Hinter unscheinbaren<br />
Schaufenstern steht in <strong>de</strong>r<br />
Pankow 2012/2013
Gustav-Adolf-Straße auch noch das<br />
1929 eröffnete ehemalige Stummfilmtheater<br />
„Delphi“. Es wur<strong>de</strong> bereits<br />
1959 geschlossen, 1995 unter<br />
Denkmalschutz gestellt und wird<br />
gegenwärtig als Revuetheater ausgebaut.<br />
Auch <strong>de</strong>r Caligariplatz an <strong>de</strong>r so<br />
genannten „Weißenseer Spitze“<br />
nimmt seit 2002 auf die Kinoge-<br />
foTo | medIeN | TecHNIK<br />
wir digitalisieren ihre normal8 und super8/16mm<br />
filme mit <strong>de</strong>r neuesten technik auf DVD o<strong>de</strong>r für die<br />
eigene bearbeitung am computer, jetzt auch in<br />
echter high-<strong>de</strong>finition auflösung.<br />
www.screenshot-berlin.<strong>de</strong> sredzkistr. 24 10435 berlin tel.: 030 - 40 50 59 82<br />
Beratung • An- & Ummeldung<br />
Fernsehen, Internet und Telefon<br />
Medienberatung Nordost<br />
Inh. Andreas Owesle<br />
- Medienberater -<br />
i.A. Kabel Deutschland<br />
Rosenthaler Weg 62<br />
13127 Berlin<br />
schichte Weißensees<br />
Bezug. Der einst namenlose<br />
Platz wur<strong>de</strong><br />
auf Initiative <strong>de</strong>s Vereins<br />
Glashaus e.V.,<br />
Betreiber <strong>de</strong>r Brotfabrik,<br />
so benannt.<br />
Mit seinen Veranstaltungen<br />
knüpft<br />
das Kunst- und Kulturzentrumregelmäßig<br />
an die film- und<br />
stadtgeschichtlichen<br />
Traditionen im Berliner<br />
Nordosten an.<br />
2011 fand z.B. das<br />
erste Internationale<br />
Caligari-Festival statt,<br />
das mit zahlreichen<br />
Vorführungen die fast<br />
vergessene Blütezeit<br />
<strong>de</strong>s Stummfilms in<br />
Berlin-Weißensee wie<strong>de</strong>r aufleben<br />
ließ.<br />
In absehbarer Zeit soll auch mit<br />
einem Kunstwerk auf die Geburtsstätte<br />
<strong>de</strong>s Stummfilms in Weißensee<br />
aufmerksam gemacht wer<strong>de</strong>n:<br />
Kunsthochschule und Bezirk wollen<br />
dafür einen Wettbewerb ausloben.<br />
✆ Mo. - Sa. 9.30 - 21.00 Uhr<br />
Tel. 030 / 86 87 0 85 88 0<br />
Bürozeiten:<br />
Mo. 15.00 - 19.00 Uhr<br />
Mi. 10.00 - 13.00 Uhr<br />
Do. 16.00 - 20.00 Uhr<br />
• Vorortbuchung = Vorortbetreuung<br />
• Ihr fester Ansprechpartner zum Ortstarif<br />
Kostenlose<br />
Vorortberatung<br />
Fotostudio<br />
www.fotostudio-silvia-von-eigen.<strong>de</strong><br />
Montag – Freitag 10 – 18 Uhr · Sonnabends nach Vereinbarung · Tel. (030) 96 209 372<br />
Jetzt NEU: Berliner Allee 7 · 13088 Berlin<br />
HertelMedia<br />
AGENTUR & VERLAG<br />
Fon (030) 981 60 32<br />
Fax (030) 986 94 888<br />
www.bezirksmagazin.<strong>de</strong><br />
ERFOLGREICH WERBEN<br />
IM BEZIRK<br />
Wir für Sie!<br />
Computer und Zubehör<br />
Reparaturservice<br />
Computerkurse<br />
Kommunikation<br />
Computernetzwerke<br />
Planung und Betreuung<br />
Soft<strong>war</strong>e für Handwerker<br />
Kompetent & günstig<br />
Tel + PC-Notruf: 4 44 09 16<br />
corateach@corateach.<strong>de</strong><br />
CORA C T EACH T ...Computer<br />
Lotsch - Mielack - Reichert GbR<br />
10439 Berlin<br />
Bornholmer Str. 78<br />
Pankow 2012/2013 25
Vom Stummfilmkino zum Revuetheater<br />
Weißensee <strong>war</strong> Anfang <strong>de</strong>s 20.<br />
Jahrhun<strong>de</strong>rts nicht nur Standort<br />
großer Filmproduktionen, auch<br />
zahlreiche Kinotheater entstan<strong>de</strong>n<br />
zu dieser Zeit. Eng mit <strong>de</strong>m<br />
Aufschwung <strong>de</strong>r Kinobranche verbun<strong>de</strong>n<br />
<strong>war</strong> das Stummfilmkino<br />
Delphi in <strong>de</strong>r Gustav-Adolf-Straße.<br />
Es wur<strong>de</strong> 1929 als letzter großer Kinoneubau<br />
eröffnet. Insgesamt gab<br />
es in Berlin etwa 400 Kinos, allein<br />
um <strong>de</strong>n Antonplatz in Weißensee<br />
<strong>war</strong>en es sieben.<br />
Mehr als 800 Menschen hatten im<br />
Delphi Platz. Der Zuschauerraum<br />
<strong>war</strong> in rot gehalten und die Leinwand<br />
über einer acht Meter breiten<br />
Bühne mit einem Vorhang aus<br />
Raupensei<strong>de</strong> angebracht. Die feierliche<br />
Eröffnung <strong>de</strong>s damals mit<br />
mo<strong>de</strong>rnster Technik ausgestatteten<br />
Kinos fand mit <strong>de</strong>m Stummfilm<br />
„Hochverrat“ statt. Er wur<strong>de</strong> von<br />
einem 13 Mann starken Orchester<br />
musikalisch untermalt. Zahlreiche<br />
Ehrengäste <strong>war</strong>en gela<strong>de</strong>n, so<br />
<strong>de</strong>r bekannte Theatermime und<br />
Filmdarsteller Eugen Rex.<br />
Das Kino zeigte vor allem Stummfilme,<br />
die in <strong>de</strong>n umliegen<strong>de</strong>n<br />
Studios gedreht wur<strong>de</strong>n, so auch<br />
<strong>de</strong>n legendären Streifen „Das Cabinet<br />
<strong>de</strong>s Dr. Caligari“. Doch <strong>war</strong><br />
es auch für Tonfilmvorführungen<br />
gerüstet, die En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 1920er-Jahre<br />
26<br />
nach und nach <strong>de</strong>n Stummfilm ablösten.<br />
Mit großen Heimatfilmen,<br />
aber auch Theater- und Musikveranstaltungen<br />
überstand das Kino<br />
die Weltwirtschaftskrise.<br />
Während <strong>de</strong>s Zweiten Weltkrieges<br />
wur<strong>de</strong> das Kino nur leicht zerstört.<br />
Nach provisorischen Reparaturen<br />
nahm es bereits im Juni 1945 seinen<br />
Spielbetrieb wie<strong>de</strong>r auf. Doch<br />
<strong>de</strong>r bauliche Zustand verschlechterte<br />
sich zusehends. Als 1959 <strong>de</strong>r<br />
Alt-Berlin kehrt zurück<br />
Stuck von <strong>de</strong>r Decke in <strong>de</strong>n Zuschauerraum<br />
fiel, musste das Kino<br />
schließlich geschlossen wer<strong>de</strong>n.<br />
Eine Rekonstruktion <strong>war</strong> geplant,<br />
kam aber nie zur Ausführung; <strong>de</strong>r<br />
Verfall ging weiter.<br />
Zwischenzeitlich als Lager, Rewatex-Stützpunkt,Briefmarkengeschäft<br />
und zuletzt als Orgelzentrum<br />
genutzt, wur<strong>de</strong> das Kino<br />
2006 zwangsversteigert und bekam<br />
einen neuen Eigentümer. Es wird<br />
Anzeige<br />
seit<strong>de</strong>m zur Kulturstätte ausgebaut.<br />
Das Innere <strong>de</strong>s Kinos ist überwiegend<br />
noch so erhalten, wie es einmal<br />
errichtet wur<strong>de</strong> und lässt <strong>de</strong>n<br />
Charme und das unverwechselbare<br />
Ambiente <strong>de</strong>s letzten Jahrhun<strong>de</strong>rts<br />
erkennen.<br />
Im Delphi wird bald wie<strong>de</strong>r ein<br />
Stück Alt-Berlin <strong>de</strong>r 1930er- bis<br />
1950er-Jahre mit Tango, Swing<br />
und Shows aufleben. Bereits heute<br />
bietet die einmalige Kulisse <strong>de</strong>n<br />
i<strong>de</strong>alen Rahmen für Film-, Theater-,<br />
Foto- und TV-Produktionen,<br />
Firmenempfänge, Preisverleihungen,<br />
Mo<strong>de</strong>nschauen und vieles<br />
mehr.<br />
Informationen und Vermietung<br />
Rentlocation Andreas Jahn GmbH<br />
Langhansstraße 123<br />
13086 Berlin-Weißensee<br />
Telefon 030-440 111 66<br />
Telefax 030-440 111 67<br />
www.rentlocation.<strong>de</strong><br />
info@rentlocation.<strong>de</strong><br />
Pankow 2012/2013
AueN • WoHNeN • sTAdTeNTWIcKLuNg<br />
CITY LOOK<br />
Angelika Rottleb<br />
Ihre Damenboutique<br />
• anspruchsvolle Mo<strong>de</strong><br />
• individuelles Styling u. Beratung<br />
• Än<strong>de</strong>rungsservice<br />
Danziger Straße 38 /<br />
Ecke Husemannstraße<br />
Telefon 4 42 64 55<br />
Mo-Di 12-20 · Mi-Fr 11-20 · Sa 11-16 Uhr<br />
www.rottleb-city-look.<strong>de</strong><br />
≤¥<br />
BEI UNS WOHNEN SIE.<br />
ARGENTINISCHES<br />
STEAKHAUS<br />
Restaurant • Cocktailbar<br />
DAUERANGEBOT<br />
50% Rabatt auf alle Speisen<br />
SONN- UND<br />
FEIERTAGSBRUNCH<br />
COCKTAIL von 10 bis 15 Uhr<br />
Happy Hour Riesenbuffet –<br />
ab 18 Uhr nur 3,90 € kalt und <strong>war</strong>m nur 9.00 € p. P.<br />
Kollwitzstraße 56 / Ecke Knaakstraße · 10405 Berlin · Telefon 400 568 30<br />
www.steakhaus-mi-amor.<strong>de</strong><br />
Belebt und quirlig: <strong>de</strong>r Kollwitzplatz<br />
Er ist ein Anziehungspunkt für<br />
Touristen und auch, die hier wohnen,<br />
genießen das quirlige Treiben<br />
rundum. Der Kollwitzplatz im Herzen<br />
von Prenzlauer Berg ist mit seinen<br />
unzähligen Straßencafés und<br />
vielen außergewöhnlichen<br />
Geschäften nicht<br />
nur ein Magnet für Neuzugezogene,<br />
son<strong>de</strong>rn<br />
auch für Familien mit<br />
Kin<strong>de</strong>rn. In <strong>de</strong>n letzten<br />
zwei Jahrzehnten sind<br />
hier zahlreiche Grün<strong>de</strong>rzeitbautenmo<strong>de</strong>rnisiert<br />
und instandgesetzt,<br />
neue Wohn- und Geschäftshäuser<br />
gebaut<br />
sowie Schulen, Kin<strong>de</strong>rtagesstätten,Spielplätze,<br />
Grünanlagen,<br />
Freizeiteinrichtungen<br />
und Gewerbestandorte<br />
um- und neugestaltet<br />
wor<strong>de</strong>n. Der Kiez hat<br />
sich verän<strong>de</strong>rt und mit<br />
ihm seine Bewohner.<br />
Vor gut 150 Jahren<br />
<strong>war</strong> die Gegend um<br />
<strong>de</strong>n Kollwitzplatz noch<br />
nahezu unbebaut. Der ehemalige<br />
Wörther Platz, benannt nach einem<br />
Schlachtsieg im Deutsch-Französischen<br />
Krieg 1870/71, entstand<br />
in <strong>de</strong>r Grün<strong>de</strong>rzeit als Mittelpunkt<br />
eines gutbürgerlichen Wohnquar-<br />
Der neue Spielplatz in <strong>de</strong>r Saarbrücker/Ecke Straßburger Straße erweitert das<br />
Freizeitangebot für Familien und Kin<strong>de</strong>r im Kollwitzkiez. Sandkiste, Rutsche, Spielhaus,<br />
Trampoline, Malwand, Schaukeln u.v.m. <strong>war</strong>ten auf kleine und größere Akteure.<br />
tiers mit <strong>de</strong>n für diese Zeit typischen<br />
stuckverzierten Mietshäusern<br />
und <strong>de</strong>ren Hinterhäusern und<br />
Innenhöfen. Schon um 1900 zählte<br />
das Gebiet zu <strong>de</strong>n am dichtesten<br />
besie<strong>de</strong>lten vor <strong>de</strong>n Toren Berlins.<br />
In einem im Zweiten Weltkrieg<br />
zerstörten Eckhaus lebte über 50<br />
Jahre, von 1889 bis 1943, die Grafikerin<br />
und Bildhauerin Käthe Kollwitz.<br />
1947 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Platz nach ihr<br />
benannt; ein Denkmal erinnert seit<br />
1959 an sie.<br />
Die ursprüngliche bauliche Struktur<br />
<strong>de</strong>s Wohnquartiers zwischen<br />
Wohnen Sie schön!Aktuelle Angebote:<br />
Wir bieten Ihnen viel Raum für Ihre Wohni<strong>de</strong>en in Prenzlauer Berg<br />
und ganz Berlin. Wählen Sie zwischen Stuckaltbau und Neubau.<br />
Mit zahlreichen sozialen Projekten bringen wir uns aktiv in die<br />
Stadtteilentwicklung ein.<br />
GEWOBAG Wohnungsbau-<br />
Aktiengesellschaft Berlin<br />
Fon: 030 4708-5803<br />
www.gewobag.<strong>de</strong><br />
Schönhauser und Prenzlauer Allee,<br />
Torstraße und Danziger Straße<br />
ist heute größtenteils noch erhalten.<br />
Markante Anlagen sind <strong>de</strong>r<br />
Jüdische Friedhof an <strong>de</strong>r Schönhauser<br />
Allee, die größte Synagoge<br />
Deutschlands in <strong>de</strong>r Rykestraße,<br />
die Kulturbrauerei mit einer Vielzahl<br />
von Musikclubs, Kinos und<br />
Restaurants sowie <strong>de</strong>r 1877 auf<br />
<strong>de</strong>m ehemaligen Windmühlenberg<br />
errichtete Wasserturm. Er<br />
legt Zeugnis ab von <strong>de</strong>r ersten<br />
geschlossenen Wasserversorgung<br />
Berlins.<br />
Pankow 2012/2013 27
AueN • WoHNeN • sTAdTeNTWIcKLuNg<br />
Einkaufen, Spielen, Entspannen –<br />
Buntes Leben um <strong>de</strong>n Helmholtzplatz<br />
Dutzen<strong>de</strong> Cafés und Restaurants<br />
reihen sich hier aneinan<strong>de</strong>r. Dazwischen<br />
kleine Geschäfte zum<br />
Stöbern, mit Mo<strong>de</strong>, Kin<strong>de</strong>rspielzeug<br />
und allem, was man zum<br />
Leben braucht. Der Helmholtzplatz<br />
zwischen Lychener und<br />
Dunckerstraße ist Park und Platz<br />
in einem, Naherholungsgebiet<br />
und Treffpunkt zugleich. Er wur<strong>de</strong><br />
1999/2001 komplett umgestaltet<br />
und gehört seit<strong>de</strong>m zu <strong>de</strong>n begehrtesten<br />
Grünanlagen Berlins. Bei<br />
schönem Wetter sind Liegewiesen,<br />
Spiel- und Bolzplatz sowie die zahlreichen<br />
Parkbänke stark besucht.<br />
Vor 150 Jahren noch nahezu unbebaut,<br />
gehörte das Karree um <strong>de</strong>n<br />
Helmholtzplatz bereits um 1900<br />
zu <strong>de</strong>n am dichtesten besie<strong>de</strong>lten<br />
Gebieten Berlins. Die bauliche<br />
Struktur ist in großen Teilen noch<br />
unversehrt erhalten, viele Bauten<br />
stehen unter Denkmalschutz. Der<br />
Platz selbst entstand im Zuge <strong>de</strong>r<br />
grün<strong>de</strong>rzeitlichen Blockbebauung<br />
En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts. Vorher<br />
befand sich hier eine Ziegelei, die<br />
für <strong>de</strong>n Aufbau <strong>de</strong>r Mietshäuser in<br />
28<br />
Prenzlauer Berg das Baumaterial<br />
lieferte. Über <strong>de</strong>n Ruinen <strong>de</strong>s Ringofens<br />
wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Schmuckplatz mit<br />
Grünfläche und Spielplatz angelegt.<br />
Er ist seit 1897 nach <strong>de</strong>m Physiologen<br />
und Physiker Ferdinand<br />
von Helmholtz benannt, <strong>de</strong>r u.a.<br />
<strong>de</strong>n Augenspiegel erfun<strong>de</strong>n hatte,<br />
mit <strong>de</strong>m erstmals Untersuchungen<br />
<strong>de</strong>s Augenhintergunds möglich<br />
wur<strong>de</strong>n.<br />
Wie es im Kiez um 1900 aussah,<br />
zeigt eine Ausstellung in <strong>de</strong>r Dunckerstraße<br />
77. Sie befin<strong>de</strong>t sich in<br />
einer Wohnung im Vor<strong>de</strong>rhaus,<br />
die entsprechend <strong>de</strong>r damaligen<br />
Zeit eingerichtet ist. Informationstafeln<br />
erläutern die Geschichte <strong>de</strong>s<br />
Hauses, das 1895/96 vom Zimmermeister<br />
Heinrich Brunzel errichtet<br />
wur<strong>de</strong>, und lassen <strong>de</strong>n Alltag <strong>de</strong>r<br />
Bewohner lebendig wer<strong>de</strong>n. Die<br />
Ausstellung wird ehrenamtlich von<br />
Senioren <strong>de</strong>r Freizeitstätte „Herbstlaube“<br />
betreut.<br />
Übrigens wur<strong>de</strong> im Eckhaus Duncker-/Raumerstraße<br />
1995 <strong>de</strong>r Film<br />
„Sommer vorm Balkon“ von Andreas<br />
Dresen gedreht.<br />
WOCHENMÄRKTE<br />
n PANKOW<br />
Breite Straße (Mittelpromena<strong>de</strong>)<br />
Di und Fr 813 Uhr<br />
Mi 1117 Uhr<br />
Hugenottenplatz<br />
Französisch Buchholz<br />
Sa 913 Uhr<br />
Hauptstraße/Goethestraße<br />
Wilhelmsruh<br />
Mi und Fr 814 Uhr<br />
n PRENZLAUER BERG<br />
Greifswal<strong>de</strong>r Straße 87-88/<br />
Thomas-Mann-Straße<br />
Di und Do 1018 Uhr<br />
Sa 813 Uhr<br />
Markt am Helmholtzplatz<br />
Sa 916 Uhr<br />
Fachhan<strong>de</strong>l für Nähund<br />
Stickmaschinen<br />
Kurz<strong>war</strong>en, Stoffe,<br />
Knöpfe, Wolle,<br />
Reißverschlüsse,<br />
Garne usw.<br />
Beratung · Verkauf · Service<br />
Markt am Stierbrunnen<br />
Sa 915 Uhr<br />
Neuer Markt am Kollwitzplatz<br />
Sa 916 Uhr<br />
Ökomarkt am Kollwitzplatz<br />
Do 1219 Uhr<br />
Seelower Straße<br />
Sa 1016 Uhr<br />
Trö<strong>de</strong>lmarkt Kopenhagener Straße<br />
Sa 714 Uhr<br />
n WEISSENSEE<br />
Antonplatz<br />
Mi und Fr 1018 Uhr<br />
Bucher Chaussee/Achillesstraße<br />
Karow<br />
Do 916 Uhr<br />
Sa 813.30 Uhr<br />
VERITAS · BERNINA<br />
BROTHER · HUSQVARNA<br />
PFAFF · SINGER · ALTIN · CLAES<br />
Stargar<strong>de</strong>r Straße 15<br />
10437 Berlin<br />
Telefon 445 29 78<br />
Pankow 2012/2013
und um <strong>de</strong>n Arnswal<strong>de</strong>r Platz<br />
im bötzowviertel<br />
Er steht mitten auf <strong>de</strong>m Arnswal<strong>de</strong>r<br />
Platz und ist nur noch von<br />
<strong>de</strong>n Bäumen überragt – <strong>de</strong>r riesige<br />
Stierbrunnen, wie er seit jeher<br />
im Volksmund heißt. Eigentlich<br />
als „Fruchtbarkeitsbrunnen“ von<br />
Hugo Le<strong>de</strong>rer im Zeitgeist <strong>de</strong>r<br />
späten 1920er-Jahre geschaffen,<br />
schmückt er seit 1934 <strong>de</strong>n grünen<br />
Quartierplatz <strong>de</strong>s Bötzowviertels.<br />
Wegen <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n hoch aufgerichteten<br />
Stiere beidseitig <strong>de</strong>r Brunnenschalen<br />
hat sich jedoch die<br />
Bezeichnung Stierbrunnen durchgesetzt.<br />
Der Platz mit seinem alten Baumbestand<br />
wur<strong>de</strong> im Zuge <strong>de</strong>r Bebau-<br />
ung <strong>de</strong>s Bötzowviertels<br />
zwischen 1900<br />
und 1904 angelegt<br />
und erhielt seinen<br />
Namen nach <strong>de</strong>r<br />
ehemaligen Kreisstadt<br />
Arnswal<strong>de</strong>,<br />
heute Choszczno in<br />
<strong>de</strong>r polnischen Woiwodschaft<br />
Westpommern. Mit Ra s enflächen<br />
und Blumenbeeten, Bud<strong>de</strong>lplatz,<br />
einem kleinen Springbrunnen und<br />
einer Rotun<strong>de</strong> als Pissoir <strong>war</strong> er damals<br />
eine kleine Oase inmitten <strong>de</strong>r<br />
schnell wachsen<strong>de</strong>n grün<strong>de</strong>rzeitlichen<br />
Blockbebauung, die zwischen<br />
<strong>de</strong>n bereits bebauten Ausfallstraßen<br />
Am Friedrichshain und Greifswal<strong>de</strong>r<br />
Straße emporschoss. Namensgeber<br />
für das Wohnviertel<br />
<strong>war</strong> <strong>de</strong>r Brauereibesitzer Julius<br />
Bötzow, <strong>de</strong>r in diesem Gebiet Län<strong>de</strong>reien<br />
besaß.<br />
Das Bötzowviertel in Prenzlauer<br />
Berg zwischen Volkspark Friedrichshain,<br />
Danziger und Greifswal<strong>de</strong>r<br />
Straße ist heute zu einem <strong>de</strong>r<br />
trendigsten Kieze <strong>de</strong>r Berliner Innenstadt<br />
gewor<strong>de</strong>n. Wun<strong>de</strong>rschöne<br />
Jugendstilhäuser, zum großen Teil<br />
saniert, kleine kreative Geschäfte,<br />
Vereinslä<strong>de</strong>n, Galerien und Lokale<br />
prägen das Bild. Die Mischung<br />
Pasteurstraße 32<br />
im Bötzow-Viertel<br />
10407 Berlin-Prenzlauer Berg<br />
Öffnungzeiten:<br />
Di-Fr 7.00–18.30 Uhr<br />
Sa 6.30–13.00 Uhr<br />
So 14.00–16.00 Uhr<br />
aus Urbanität und Kiezkultur ist<br />
beliebt bei jungen Einwohnern mit<br />
Kin<strong>de</strong>rn, Künstlern, Schauspielern.<br />
Um gut 20 Prozent ist die Bevölkerung<br />
in <strong>de</strong>n letzten Jahren gewachsen.<br />
Vor allem gut verdienen<strong>de</strong> Bewohner<br />
zogen neu in das Viertel,<br />
die sich die teuren Mieten in <strong>de</strong>n<br />
mo<strong>de</strong>rnisierten und neu errichteten<br />
Wohnungen leisten können.<br />
Berufsbekleidung<br />
GmbH<br />
Greifswal<strong>de</strong>r Straße 5<br />
10405 Berlin<br />
Telefon (030) 42 85 66 36<br />
Telefax (030) 42 85 66 37<br />
email: berufsbekleidung-btu@web.<strong>de</strong><br />
Internet: www.berufsbekleidung-btu.<strong>de</strong><br />
Mo-Fr 8-19 Uhr · Sa 9-13 Uhr<br />
Pankow 2012/2013 29