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Haben Sie gewusst…<br />

…dass Pankow <strong>de</strong>r zweitgrößte Bezirk Berlins ist?<br />

Seine Fläche beträgt 10.307 ha (103 km2); damit liegt er auf Platz 2 nach<br />

Treptow-Köpenick. Der Bezirk reicht vom Zentrum <strong>de</strong>r Stadt unweit <strong>de</strong>s<br />

Alexan<strong>de</strong>rplatzes bis an die Bran<strong>de</strong>nburger Lan<strong>de</strong>sgrenze mit <strong>de</strong>n Ortsteilen<br />

Buch und Blankenfel<strong>de</strong>. Er ist sehr unterschiedlich besie<strong>de</strong>lt. Zwei<br />

Drittel <strong>de</strong>r Bevölkerung leben in <strong>de</strong>n drei größten Ortsteilen Prenzlauer<br />

Berg, Pankow und Weißensee. Am dünnsten besie<strong>de</strong>lt sind Blankenfel<strong>de</strong><br />

und die Stadtrandsiedlung Malchow; sie stellen jedoch fast ein Fünftel <strong>de</strong>r<br />

Fläche <strong>de</strong>s Bezirks.<br />

…dass Pankow die meisten Einwohner Berlins hat?<br />

Rund 378.000 Menschen leben hier, etwa so viele wie an<strong>de</strong>re <strong>de</strong>utsche<br />

Städte Einwohner haben, z.B. Wuppertal, Bielefeld o<strong>de</strong>r Bochum. Der Bezirk<br />

freut sich über Zuzügler, darunter beson<strong>de</strong>rs viele junge Familien und<br />

Menschen aus <strong>de</strong>n westlichen Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn. Die Bevölkerungszahl hat<br />

hier zwischen 1991 und 2010 am stärksten von allen Berliner Bezirken<br />

zugenommen. Rund 40.000 neue Bewohner kamen in <strong>de</strong>n vergangenen<br />

Jahren nach Pankow, allein 2010 <strong>war</strong>en es über 5.000. Auch in <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n<br />

Jahren rechnet <strong>de</strong>r Bezirk mit vielen Neuankömmlingen.<br />

…dass in Pankow Menschen aus über 150 Staaten leben?<br />

Die Zahl <strong>de</strong>r Bewohner ohne <strong>de</strong>utschen Pass liegt bei 27.000, das entspricht<br />

einer Quote von 7,4 %, die <strong>de</strong>r Menschen mit Migratonshintergrund bei<br />

etwa 47.900, das entspricht 13 % <strong>de</strong>r Bevölkerung. Die am häufigsten<br />

anzutreffen<strong>de</strong>n Nationen sind Polen, Italien, Frankreich, Großbritannien,<br />

Russland und Vietnam. Etwa die Hälfte kommt aus EU-Län<strong>de</strong>rn.<br />

INTeressANTes & WIsseNsWerTes<br />

…dass Pankow <strong>de</strong>r geburtenfreudigste Bezirk Berlins ist?<br />

Neben Mitte und Friedrichshain-Kreuzberg hat sich die Zahl <strong>de</strong>r Geburten<br />

im Bezirk in <strong>de</strong>n letzten Jahren ständig erhöht. 2010 kamen hier 1305<br />

Kin<strong>de</strong>r zur Welt. Ein Grund ist die junge Bevölkerung. In Prenzlauer Berg<br />

ist etwa je<strong>de</strong> dritte Frau zwischen 15 und 44 Jahren alt. Auch in <strong>de</strong>n Ortsteilen<br />

Pankow und Weißensee nimmt <strong>de</strong>r Anteil junger Menschen an <strong>de</strong>r<br />

Bevölkerung stetig zu.<br />

…dass in Pankow die meisten neuen Wohnungen Berlins entstehen?<br />

Beim Wohnungsbau steht <strong>de</strong>r Bezirk an <strong>de</strong>r Spitze Berlins. 2010 wur<strong>de</strong>n<br />

über 1.000 neue Wohnungen fertiggestellt, für ebenso viele gab es Baugenehmigungen;<br />

auch 2011 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Bau von über 1.000 neuen Wohnungen<br />

genehmigt. Dies be<strong>de</strong>utet, fast ein Drittel aller neuen Wohnungen in<br />

<strong>de</strong>r ganzen Stadt entsteht im Bezirk. Begehrt sind vor allem die sanierten<br />

Altbaugebiete von Prenzlauer Berg, aber auch das ruhigere Pankow entwickelt<br />

sich zum Szene- und Familienkiez, z.B. rund um die Florastraße.<br />

Weißensee ist als Wohnstandort beson<strong>de</strong>rs für junge Familien ebenfalls<br />

immer mehr im Kommen.<br />

Weitere Zahlen:<br />

LUST auf Pankow?<br />

Auf <strong>de</strong>r Suche nach einem neuen, <strong>de</strong>m ultimativen Familiensitz<br />

Am Anfang <strong>war</strong> die Stadt… und<br />

mehr als eine Straßenlücke, sichtbar<br />

Fehlen<strong>de</strong>s. 135 Meter fast Leere,<br />

mitten in Pankow. Heute ein<br />

sehr guter Ort zum Bauen.<br />

Dazu angenehmes Stadtgeflüster<br />

und zugleich eine beruhigen<strong>de</strong><br />

Natur.<br />

Das etwas holprige Straßenpflaster<br />

in <strong>de</strong>r ehrwürdigen Men<strong>de</strong>lstraße<br />

mitten in Pankow könnte<br />

dazu Geschichten erzählen…<br />

Hier gibt es sie, die Oma mit <strong>de</strong>m<br />

Stock, die Mutter mit <strong>de</strong>m Zwillingswagen,<br />

<strong>de</strong>n ra<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>n Jungen, die<br />

träumen<strong>de</strong> Pauline auf <strong>de</strong>m Schulweg,<br />

das Pärchen im Park.<br />

Man ent<strong>de</strong>ckt das Feuerwehrhaus, die<br />

Trattoria, <strong>de</strong>n Bäcker, <strong>de</strong>n Amalienpark,<br />

eine Galerie und <strong>de</strong>n guten Buchla<strong>de</strong>n<br />

gleich um die Ecke.<br />

Nur einen Steinwurf von Pankow-Kirche<br />

und Schlosspark entfernt, entsteht seit<br />

Sommer 2012 das attraktive Bauprojekt<br />

MENDELKARREE. Es weist Bemerkens-<br />

wertes auf, weil es hat, was mancher gern<br />

im mo<strong>de</strong>rnen Kiez sucht: Mehr Moll als<br />

Dur. Und das vor <strong>de</strong>r eigenen Tür.<br />

Das Baugeschehen ist im Gange. Gebaut<br />

wer<strong>de</strong>n Wohnwelten in freier Raumplanung<br />

mit einer lebhaften Ensemble-Fassa<strong>de</strong>.<br />

Sehr private Stadthäuser (16) und<br />

nur zehn Etagenwohnungen fügen sich<br />

architektonisch bestens zusammen. Auf<br />

eine überreizte Kubatur-Masse hin zur<br />

Bevölkerungsdichte: 36 Einwohner/ha (3.600/km2)<br />

Zahl <strong>de</strong>r Schüler: 29.920 (davon 4% Auslän<strong>de</strong>r)<br />

Mittleres monatliches Haushaltsnettoeinkommen:<br />

1.600 Euro (Berliner Durchschnitt: 1.575 Euro)<br />

Erholungsfläche: 1.335 ha<br />

Landwirtschaftsfläche: 1.865 ha<br />

Waldfläche: 1.335 ha<br />

Wasserfläche: 161 ha<br />

(Angaben: Kleine Berlin-Statistik 2011)<br />

gähnen<strong>de</strong>n Uniformiertheit wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r<br />

Planung bewusst verzichtet.<br />

Nicht jedoch auf Gewohntes und Naheliegen<strong>de</strong>s:<br />

<strong>de</strong>shalb <strong>de</strong>r städtische Pankower<br />

Vorgarten, sichtbare Mauerrundungen<br />

angelehnt an das historische<br />

Bau<strong>de</strong>nkmal vis-à-vis. Und<br />

viel Raum, Licht, große Fenster,<br />

Dachstudios und Galerien,<br />

klare Linien aus <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>rne.<br />

Ebenso be währte Baustoffe,<br />

Energiebewusstheit, Ästhetik.<br />

Die Wohnwelten innen und<br />

die privaten Gärten bleiben<br />

das Geheimnis ihrer künftigen<br />

Besitzer.<br />

Angekommen, sagen die einen,<br />

Wertsteigerung die an<strong>de</strong>ren.<br />

Ergo: Räumliche Vielfalt und industrielle<br />

Baulogistik müssen sich im städtischen<br />

Wohnbau keinesfalls ausschließen.<br />

Gleichsam Berufserfahrung und Anspruch<br />

<strong>de</strong>r Macher im neuen MENDELKARREE.<br />

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Bauherr: Men<strong>de</strong>lkarree Projekt GmbH<br />

Pankow 2012/2013 3


INTeressANTes & WIsseNsWerTes<br />

Vielfältig und bunt:<br />

13 Ortsteile prägen <strong>de</strong>n Bezirk<br />

Der heutige Bezirk Pankow besteht aus <strong>de</strong>n<br />

ehemaligen Bezirken Pankow, Prenzlauer<br />

Berg und Weißensee. Sie schlossen sich im<br />

Jahre 2001 durch eine Gebietsreform zum<br />

einwohnerstärksten Bezirk Berlins zusammen.<br />

Insgesamt 13 Ortsteile prägen das<br />

Gesicht <strong>de</strong>s Bezirks. Je<strong>de</strong>r hat seine eigene<br />

Geschichte, seine spezifischen Merkmale und<br />

Beson<strong>de</strong>rheiten. Der Bezirk erstreckt sich vom<br />

PANKOW<br />

(Alt-)Pankow<br />

…wur<strong>de</strong> erstmals 1311 in einer<br />

markgräflichen Urkun<strong>de</strong> erwähnt.<br />

Erste Angaben über Besiedlung und<br />

Besitzverhältnisse fin<strong>de</strong>n sich im<br />

Landbuch Kaiser Karls IV. aus <strong>de</strong>m<br />

Jahre 1375. Der Name ist wahrscheinlich<br />

slawischen Ursprungs,<br />

abgeleitet von <strong>de</strong>m Flüsschen Panke<br />

(„Ponikwa“ o<strong>de</strong>r „Panikwa“ –<br />

Fluss mit Stru<strong>de</strong>ln). Noch heute ist<br />

die ursprüngliche Dorfstruktur zwischen<br />

Rathaus und Amalienpark<br />

entlang <strong>de</strong>r Breiten Straße mit <strong>de</strong>r<br />

Kirche auf <strong>de</strong>m Anger zu erkennen.<br />

Daneben kün<strong>de</strong>n prächtige Grün<strong>de</strong>rzeitbauten<br />

vom industriellen<br />

und wirtschaftlichen Aufschwung<br />

En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts.<br />

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nördlichsten Berliner Zipfel (Buch) bis zur<br />

citynahen Torstraße, vereinigt in sich fast<br />

ländliche Beschaulichkeit und pulsieren<strong>de</strong>s<br />

Großstadtleben. Er bietet viel Grün und einige<br />

Ortsteile haben noch ihr dörfliches Aussehen<br />

behalten. Dazu bil<strong>de</strong>t vor allem Prenzlauer<br />

Berg mit seiner engen Bebauung und seiner<br />

Kultur- und Kneipenszene einen lebendigen<br />

Kontrast.<br />

Florastraße<br />

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Das eindrucksvolle Rathaus vom<br />

Anfang <strong>de</strong>s 20. Jahrhun<strong>de</strong>rts ist<br />

Ausdruck <strong>de</strong>s gewachsenen Selbstbewusstseins<br />

<strong>de</strong>r märkischen<br />

Landgemein<strong>de</strong>. Bis heute ist es Sitz<br />

<strong>de</strong>s Bezirksbürgermeisters. Weitere<br />

be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Bau<strong>de</strong>nkmale sind neben<br />

<strong>de</strong>r Kirche „Zu <strong>de</strong>n vier Evangelisten“<br />

auf <strong>de</strong>m Dorfanger und<br />

<strong>de</strong>m Kavaliershaus in <strong>de</strong>r Breiten<br />

Straße die Alte und Neue Mälzerei<br />

in <strong>de</strong>r Mühlenstraße und die Alte<br />

Bäckerei in <strong>de</strong>r Wollankstraße.<br />

Bereits En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts<br />

<strong>war</strong> Pankow mit seinen vielen<br />

Grün- und Freiflächen ein beliebtes<br />

Ausflugsziel <strong>de</strong>r Berliner. Ebenso<br />

wie im benachbarten Nie<strong>de</strong>rschönhausen<br />

entstan<strong>de</strong>n villenartige<br />

Sommersitze für Bankiers, Fabrikanten,<br />

Ärzte und Künstler, aber<br />

auch zahlreiche Schrebergärten<br />

für Arbeiter und <strong>de</strong>ren Familien.<br />

Wie das wohlhaben<strong>de</strong> Bürgertum<br />

<strong>de</strong>r Grün<strong>de</strong>rzeit hier lebte, zeigt<br />

z.B. eine Dauerausstellung in <strong>de</strong>r<br />

Museumswohnung Pankow in <strong>de</strong>r<br />

Heynstraße.<br />

1920 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Ort in <strong>de</strong>n Bezirk<br />

Berlin-Pankow eingemein<strong>de</strong>t, zu<br />

<strong>de</strong>m damals auch die umliegen<strong>de</strong>n<br />

Gemein<strong>de</strong>n und Gutsbezirke<br />

Blankenburg, Blankenfel<strong>de</strong>, Buch,<br />

Buchholz, Heinersdorf, Karow,<br />

Nie<strong>de</strong>rschönhausen und Rosenthal<br />

gehörten. Pankow <strong>war</strong> die größte<br />

Gemein<strong>de</strong> und so Namensgeber für<br />

<strong>de</strong>n Bezirk.<br />

Pankow 2012/2013


Gewächshäuser im<br />

Botanischen Volkspark<br />

Buch<br />

…fand 1375 urkundliche Erwähnung<br />

im Landbuch Kaiser Karls<br />

IV. Entstan<strong>de</strong>n ist das Dorf an <strong>de</strong>r<br />

Panke bereits um 1289 als Straßendorf;<br />

später <strong>war</strong> es Rittergut. Freiherr<br />

von Pölnitz ließ um 1670 ein<br />

Herrenhaus mit einem Lustgarten<br />

errichten, das später unter Adam<br />

Otto von Viereck zu einem Schloss<br />

umgebaut wur<strong>de</strong>. Die barocke<br />

Schlosskirche von 1736 im historischen<br />

Dorfkern ist heute das be<strong>de</strong>utendste<br />

historische Bauwerk im<br />

Ort; das Schloss und die Orangerie<br />

wur<strong>de</strong>n 1964 abgetragen.<br />

1898 kaufte die Stadt Berlin das<br />

Gut, um hier Rieselfel<strong>de</strong>r anzulegen<br />

und städtische Wohlfahrtseinrichtungen<br />

zu bauen. Bis 1929<br />

entstand mit mehreren Pflege- und<br />

Krankenanstalten nach Plänen <strong>de</strong>s<br />

In Pankow<br />

zu Hause<br />

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Künstlerhof Buch<br />

ehemaligen Berliner Stadtbaurates<br />

Ludwig Hoffmann <strong>de</strong>r größte Klinikkomplex<br />

Europas. Es folgten<br />

Einrichtungen <strong>de</strong>r medizinischen<br />

Forschung, wie z.B. das Institut<br />

Blankenfel<strong>de</strong><br />

…wur<strong>de</strong> 1284 erstmals urkundlich<br />

erwähnt. Seit 1920 gehört <strong>de</strong>r Ort,<br />

<strong>de</strong>r sich aus <strong>de</strong>r seinerzeit selbstständigen<br />

Landgemein<strong>de</strong> Blankenfel<strong>de</strong><br />

und <strong>de</strong>m gleichnamigen<br />

Gutsbezirk zusammensetzte, zu<br />

Groß-Berlin. Er ist <strong>de</strong>r am dünnsten<br />

besie<strong>de</strong>lte Ortsteil Berlins und auch<br />

heute noch sehr ländlich geprägt.<br />

Bis 1985 gab es hier noch große<br />

Rieselfel<strong>de</strong>r, auf die die Abwässer<br />

Berlins verbracht wur<strong>de</strong>n. 1909/12<br />

entstand auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>s früheren<br />

Rittergutes <strong>de</strong>r zentrale Berliner<br />

Schulgarten mit botanischen<br />

Anlagen und einem Landschafts-<br />

für Hirnforschung <strong>de</strong>r Kaiser-<br />

Wilhelm-Gesellschaft, das nach<br />

1949 Bestandteil <strong>de</strong>r Aka<strong>de</strong>mie<br />

<strong>de</strong>r Wissenschaften <strong>de</strong>r DDR <strong>war</strong>.<br />

Die Krankenhäuser wur<strong>de</strong>n 1963<br />

Nah zum Zentrum, mitten im Grünen: Wir bieten vielfältige Wohn möglichkeiten<br />

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garten – <strong>de</strong>r heutige Botanische<br />

Volkspark Pankow. Mit seinen historischen<br />

Gewächshäusern, einem<br />

kleinen Arboretum und Damwild-<br />

Gehege, <strong>de</strong>m alten Baumbestand,<br />

Stau<strong>de</strong>nbeeten, Wasser- und<br />

Steingärten, Getrei<strong>de</strong>flächen und<br />

naturbelassenen Bereichen ist er<br />

einmalig in Berlin. Das historische<br />

Stadtgut mit Kurhaus und Gutshaus<br />

wird durch einen Verein wie<strong>de</strong>rbelebt<br />

– durch generationsübergreifen<strong>de</strong>s<br />

Wohnen, Handwerk,<br />

Garten und Projekte aller Art.<br />

Zu Blankenfel<strong>de</strong> gehört auch die<br />

Siedlung Arkenberge.<br />

zum Städtischen Klinikum Buch<br />

zusammengefasst und 2001 von<br />

<strong>de</strong>r HELIOS Kliniken Gruppe übernommen,<br />

die 2007 einen Neubau<br />

an <strong>de</strong>r Schwanebecker Chaussee<br />

errichtete. Der 1992 entstan<strong>de</strong>ne<br />

Campus Berlin-Buch mit <strong>de</strong>m Max-<br />

Delbrück-Centrum knüpft an die<br />

medizinischen und wissenschaftlichen<br />

Traditionen <strong>de</strong>s Gesundheitsstandortes<br />

an. So entwickelte<br />

sich hier einer <strong>de</strong>r größten und be<strong>de</strong>utendsten<br />

Biotechnologieparks<br />

Deutschlands.<br />

Bekannt ist <strong>de</strong>r „Künstlerhof<br />

Buch“, <strong>de</strong>r noch zu DDR-Zeiten<br />

auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>s alten Gutshofes<br />

entstand. Heute beherbergt das<br />

alte Stadtgut neben <strong>de</strong>n Künstlerateliers<br />

einen Hotel- und Restaurantkomplex<br />

und ist ein bekannter<br />

Veranstaltungsort.<br />

Mein Berlin. Mein Zuhause.<br />

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Pankow 2012/2013 5


INTeressANTes & WIsseNsWerTes<br />

Französisch Buchholz<br />

…ursprünglich Buchholz, ist urkundlich das älteste<br />

Dorf Pankows (1242 erwähnt). Der historische<br />

Dorfanger mit <strong>de</strong>r Kirche aus <strong>de</strong>m 13. Jahrhun<strong>de</strong>rt<br />

ist bis heute im Verlauf <strong>de</strong>r Hauptstraße<br />

sichtbar. 1688 entstand in Buchholz im Ergebnis<br />

<strong>de</strong>s Edikts von Potsdam eine französische Kolonie,<br />

in <strong>de</strong>r sich Hugenotten aus Frankreich<br />

ansie<strong>de</strong>lten. Ab etwa 1750 bis 1912 bürgerte<br />

sich <strong>de</strong>shalb auch die Bezeichnung Französisch<br />

Buchholz ein. Die Kolonisten trugen wesentlich<br />

zum wirtschaftlichen Aufschwung <strong>de</strong>s Ortes bei,<br />

bauten u.a. bis dahin unbekannte Gemüsesorten<br />

Schloss Schönhausen<br />

Nie<strong>de</strong>rschönhausen<br />

…1375 erstmals urkundlich erwähnt, ist geprägt<br />

von alten Villen und Mietshäusern, die<br />

vornehmlich En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 19./Anfang <strong>de</strong>s 20. Jahrhun<strong>de</strong>rts<br />

entstan<strong>de</strong>n sind. Bis zur Gründung<br />

Rosenthal<br />

…<strong>war</strong> bis zur Bildung von Groß-Berlin 1920<br />

selbstständiger Gutsbezirk und Landgemein<strong>de</strong>.<br />

Der größere Teil seines Territoriums kam<br />

damals zum neu gegrün<strong>de</strong>ten Bezirk Berlin-<br />

Reinickendorf; <strong>de</strong>r kleinere mit <strong>de</strong>m ehemaligen<br />

Gut wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>m Bezirk Pankow zugeordnet. Das<br />

1356 erstmals urkundlich erwähnte Angerdorf<br />

besitzt mit seinen vielen Gärten auch heute noch<br />

Siedlungscharakter. Der historische Dorfanger<br />

mit <strong>de</strong>r um 1230 erbauten Kirche, <strong>de</strong>m Gemein<strong>de</strong>-,<br />

<strong>de</strong>m Guts- und <strong>de</strong>m Amtshaus steht unter<br />

Denkmalschutz. Ringsum fin<strong>de</strong>t man noch alte<br />

Bauernhäuser mit angrenzen<strong>de</strong>n Gehöften.<br />

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an und widmeten sich <strong>de</strong>r Blumenzucht und <strong>de</strong>r<br />

Obstverarbeitung. Das Dorf mit seinen vielen<br />

Gärten wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>shalb bald zu einem beliebten<br />

Ausflugsziel <strong>de</strong>r Berliner. Gärtnereien und<br />

Kleingartenanlagen prägen auch heute noch<br />

das Ortsbild. Nach 1990 vergrößerte sich <strong>de</strong>r<br />

Ortsteil durch <strong>de</strong>n Bau eines neuen Wohnquartiers<br />

erheblich. Die Straßennamen erinnern hier<br />

teilweise an die über 300-jährige hugenottische<br />

Tradition.<br />

Im Zuge <strong>de</strong>r Verwaltungsreform 2001 wur<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r Ort wie<strong>de</strong>r in Französisch Buchholz rückbenannt.<br />

von Groß-Berlin 1920 <strong>war</strong> Nie<strong>de</strong>rschönhausen<br />

ein eigenständiges Dorf im Landkreis Nie<strong>de</strong>rbarnim.<br />

Bekannt wur<strong>de</strong> es vor allem durch das 1664<br />

als Herrenhaus <strong>de</strong>r Gräfin Dohna erbaute Schloss<br />

Schönhausen, das seine heutige Gestalt durch<br />

Königin Elisabeth Christine, Gattin <strong>de</strong>s Preußen-Königs<br />

Friedrich II., erhielt. Auf Elisabeth<br />

Christine geht auch die Gründung <strong>de</strong>r Kolonie<br />

Schönholz westlich <strong>de</strong>s alten Dorfes zurück. Mit<br />

<strong>de</strong>r Gründung <strong>de</strong>r DDR <strong>war</strong> das Schloss bis 1960<br />

Amtssitz <strong>de</strong>s Präsi<strong>de</strong>nten, ab 1965 Gästehaus <strong>de</strong>r<br />

DDR-Regierung. Heute dient es als Museum und<br />

ist, wie <strong>de</strong>r Schlosspark, wie<strong>de</strong>r für je<strong>de</strong>rmann<br />

zugänglich.<br />

Bis 1965 bewohnten Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r DDR-Regierung<br />

in Nie<strong>de</strong>rschönhausen das so genannte<br />

Städtchen, ein mit Schlagbaum und Wachposten<br />

Freizeitstätte Landhaus Rosenthal<br />

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Hugenottenplatz<br />

abgeriegeltes Gebiet um <strong>de</strong>n Majakowskiring.<br />

Unweit davon entstand ab 1950 um die Straße<br />

201 die Künstlersiedlung „Erich Weinert“, in <strong>de</strong>r<br />

namhafte Maler, Bildhauer, Schriftsteller, Wissenschaftler<br />

und Publizisten gelebt und gearbeitet<br />

haben.<br />

Schon von jeher <strong>war</strong> Nie<strong>de</strong>rschönhausen, ebenso<br />

wie das benachbarte Pankow, mit seinen vielen<br />

Parkanlagen (Bürgerpark, Schlosspark, Brosepark,<br />

Schönholzer Hei<strong>de</strong>) ein beliebter Wohnstandort<br />

für Künstler, Intellektuelle, Prominente<br />

und wohlhaben<strong>de</strong> Berliner. Hier lebten u.a. <strong>de</strong>r<br />

berühmte Berliner Fotograf Richard Kasbaum,<br />

<strong>de</strong>r Filmpionier Max Skladanowsky, <strong>de</strong>r Sänger<br />

Ernst Busch und die Dichter und Schriftsteller<br />

Hans Fallada und Johannes R. Becher.<br />

Im 17./18. Jahrhun<strong>de</strong>rt soll in Rosenthal auch<br />

einmal ein Lustschloss von Kurfürst Friedrich<br />

III. gestan<strong>de</strong>n haben, das aber schon unter <strong>de</strong>r<br />

Regierung seines Sohnes, <strong>de</strong>s Soldatenkönigs<br />

Friedrich Wilhelm I. zu verfallen begann.<br />

Zu Rosenthal gehört auch Nor<strong>de</strong>nd (postalisch<br />

aber Nie<strong>de</strong>rschönhausen zugeordnet); die erste<br />

Bebauung begann hier 1871/74. Im Zuge <strong>de</strong>s<br />

Anwachsens von Berlin entstan<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>r heutigen<br />

Dietzgenstraße zwischen 1896 und 1900<br />

drei einheitlich angelegte Friedhöfe von verschie<strong>de</strong>nen<br />

Gemein<strong>de</strong>n – die Friedhöfe Nor<strong>de</strong>nd.<br />

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Pankow 2012/2013


Wilhelmsruh<br />

…gehörte bis zum Jahr 2000 zu Rosenthal und<br />

wur<strong>de</strong> erst mit <strong>de</strong>r im Januar 2001 in Kraft getretenen<br />

Bezirksreform eigenständiger Ortsteil<br />

im Bezirk Pankow. Die Kolonie Wilhelmsruh<br />

wur<strong>de</strong> im späten 19. und frühen 20. Jahrhun<strong>de</strong>rt<br />

als Villenvorort von Rosenthal aus angelegt.<br />

Bauern hatten hier ihre Fel<strong>de</strong>r an große Baugesellschaften<br />

verkauft. Bereits 1877 nahm die<br />

Berliner Nordbahn ihren Betrieb zwischen <strong>de</strong>m<br />

Pankower (später Stettiner) Bahnhof und Oranienburg<br />

auf und richtete hier einen Haltepunkt<br />

PRENZLAUER BERG<br />

Prenzlauer Berg<br />

….heute Ortsteil im Bezirk Pankow, <strong>war</strong> von<br />

1920 bis zur Bezirksfusion 2001 eigenständiger<br />

Bezirk von Berlin. Die Bebauung begann hier<br />

Schönhauser Allee<br />

WEISSENSEE<br />

(Alt-)Weißensee<br />

…ging aus einem Straßendorf hervor, das im<br />

13. Jahrhun<strong>de</strong>rt gegrün<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>. Der fischreiche<br />

Große See (seit <strong>de</strong>m 19. Jh. Weißer See) bot<br />

Nahrung und Arbeit, so dass sich das Dorf an<br />

seinem Ostufer schnell ausbreiten konnte. 1540<br />

entstand das Rittergut Weißensee. Carl Gottlob<br />

von Nüßler errichtete am Südufer <strong>de</strong>s Sees<br />

ein schlichtes Gutshaus, das später durch ein<br />

schlossähnliches Gebäu<strong>de</strong> ersetzt und mit einem<br />

Landschaftspark, <strong>de</strong>m heutigen Park am Weißen<br />

See, umgeben wur<strong>de</strong>. Das Schloss, später zu einem<br />

Restaurant umgebaut, wur<strong>de</strong> 1919 durch<br />

einen Brand zerstört.<br />

Weißensee lag nahe an <strong>de</strong>r Stadt und entwickelte<br />

sich En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts zu einem be-<br />

Hauptstraße<br />

erst im 18. Jahrhun<strong>de</strong>rt, historische Siedlungskerne<br />

<strong>war</strong>en nicht vorhan<strong>de</strong>n. Es gab nur ein<br />

paar hun<strong>de</strong>rt Einwohner und viele Windmühlen<br />

in unmittelbarer Nähe zur Stadt Berlin. Ab 1840<br />

sie<strong>de</strong>lten sich dann zahlreiche Brauereien wie<br />

Schultheiss, Bötzow, Pfeffer und Groterjan an,<br />

die sich die hervorragen<strong>de</strong> Grundwasserqualität<br />

sowie die zur Errichtung von unterirdischen<br />

Kühlräumen geeignete Bo<strong>de</strong>nbeschaffenheit zunutze<br />

machten. Mit ihren vielen Ausflugs- und<br />

Gartenlokalen prägten sie <strong>de</strong>n Ort.<br />

En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts entstand mit <strong>de</strong>r Errichtung<br />

von dicht gedrängten Mietskasernen<br />

nach Plänen von James Hobrecht die heute<br />

noch größte zusammenhängen<strong>de</strong> Grün<strong>de</strong>rzeitbebauung<br />

Berlins. Von schweren Zerstörungen<br />

liebten Ausflugsort. Die Wohnbebauung setzte<br />

En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts ein. Ab 1877 fuhr<br />

eine Pfer<strong>de</strong>bahn vom Alexan<strong>de</strong>rplatz nach Weißensee.<br />

Die Strecke ist heute die älteste erhaltene<br />

Straßenbahntrasse Berlins.<br />

1880 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r ehemalige Weißenseer Gutsbezirk<br />

in eine Landgemein<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>m Namen<br />

Neu-Weißensee umgewan<strong>de</strong>lt. 1905 folgte die<br />

Vereinigung mit <strong>de</strong>m Dorf. Der Ortsteil <strong>war</strong> Namensgeber<br />

für <strong>de</strong>n gesamten Bezirk Weißensee,<br />

<strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>r Bildung <strong>de</strong>r Einheitsgemein<strong>de</strong> Groß-<br />

Berlin 1920 entstand.<br />

Anfang <strong>de</strong>s 20. Jahrhun<strong>de</strong>rts galt Weißensee sogar<br />

als Filmstadt, in <strong>de</strong>r sich – nach <strong>de</strong>m Boom<br />

im Zentrum Berlins – zahlreiche Filmstudios<br />

und Kinos ansie<strong>de</strong>lten. Bekannte Ortslagen sind<br />

u.a. <strong>de</strong>r alte Ortskern um die Berliner Allee, das<br />

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ein – <strong>de</strong>n heutigen S-Bahnhof Wilhelmsruh. Er<br />

<strong>war</strong> mit <strong>de</strong>m Bau <strong>de</strong>r Berliner Mauer 1961 nur<br />

für West-Berliner zugänglich und öffnete sich<br />

für die Wilhelmsruher erst 1990 wie<strong>de</strong>r.<br />

Ab Anfang <strong>de</strong>s 20. Jahrhun<strong>de</strong>rts entwickelte<br />

sich Wilhelmsruh durch die Ansiedlung <strong>de</strong>r<br />

Bergmann-Elektrizitätswerke zu einem Industriestandort<br />

Berlins. Heute wird auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r PankowPark als Gewerbe-, Kultur- und<br />

Bildungsstandort ausgebaut.<br />

im Zweiten Weltkrieg weitestgehend verschont<br />

geblieben, sind viele <strong>de</strong>r typischen Wohnviertel<br />

– inzwischen zum großen Teil saniert – noch<br />

erhalten. Beson<strong>de</strong>rs Neu-Berliner mit Kin<strong>de</strong>rn<br />

zieht es in <strong>de</strong>n zum Szene- und Familienkiez<br />

avancierten Stadtteil.<br />

Seinen Namen verdankt er übrigens einer kleinen<br />

Anhöhe am südlichen Ran<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Territoriums.<br />

Bereits im Mittelalter gelangte man von<br />

dort auf einer Han<strong>de</strong>lsstraße in das 90 Kilometer<br />

entfernte Prenzlau. Die städtebauliche Struktur<br />

<strong>de</strong>s späteren Bezirks wur<strong>de</strong> wesentlich von <strong>de</strong>n<br />

aus <strong>de</strong>m Mittelalter stammen<strong>de</strong>n, nach Nor<strong>de</strong>n<br />

und Nordosten führen<strong>de</strong>n Verkehrswegen bestimmt,<br />

so <strong>de</strong>r Schönhauser Allee, <strong>de</strong>r Prenzlauer<br />

Allee und <strong>de</strong>r Greifswal<strong>de</strong>r Straße.<br />

Bizetstraße<br />

Komponistenviertel und das Munizipalviertel.<br />

1877 wur<strong>de</strong> auf einem an Heinersdorf grenzen<strong>de</strong>n<br />

Gelän<strong>de</strong> die erste Berliner Trabrennbahn<br />

errichtet.<br />

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Pankow 2012/2013 7


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Alt-Blankenburg<br />

Heinersdorf<br />

… erstmals 1319 urkundlich erwähnt, <strong>war</strong> bis<br />

zur Bildung Groß-Berlins selbstständige Landgemein<strong>de</strong><br />

und wur<strong>de</strong> 1920 in <strong>de</strong>n neuen Bezirk<br />

Berlin-Pankow eingemein<strong>de</strong>t.<br />

1986 wur<strong>de</strong> Heinersdorf mit Blankenburg und<br />

Karow <strong>de</strong>m Bezirk Weißensee zugeordnet; mit<br />

<strong>de</strong>r Bezirksreform 2001 kam es wie<strong>de</strong>r zu Pan-<br />

Alt-Karow<br />

Karow<br />

…wur<strong>de</strong> 1375 erstmals urkundlich erwähnt.<br />

Ihren dörflichen Charakter hat<br />

die Siedlung bis heute bewahrt. Neben<br />

<strong>de</strong>r Kirche, <strong>de</strong>m ehemaligen Schulgebäu<strong>de</strong><br />

und <strong>de</strong>m Gemein<strong>de</strong>haus fin<strong>de</strong>n sich<br />

noch zahlreiche Bauernhäuser aus<br />

<strong>de</strong>m 19. Jahrhun<strong>de</strong>rt. Die Kirche<br />

zählt zu <strong>de</strong>n ältesten erhaltenen<br />

Dorfkirchen im Berliner<br />

Raum und stammt aus<br />

<strong>de</strong>m 13. Jahrhun<strong>de</strong>rt. Im<br />

Nordwesten Karows liegen die Ka-<br />

8<br />

Wilhemsruh<br />

rower Teiche, ein großes zusammenhängen<strong>de</strong>s<br />

Natur schutz gebiet, das gern<br />

zur Naherholung genutzt wird.<br />

In <strong>de</strong>n 1990er-Jahren wur<strong>de</strong>n im Nor<strong>de</strong>n Karows<br />

rund 5000 Woh nungen mit einer vielfältigen<br />

Infrastruktur und einem eigenen Zentrum<br />

entlang <strong>de</strong>r Achillesstraße neu errichtet; die<br />

Einwohnerzahl <strong>de</strong>s Ortsteils stieg dadurch stark<br />

an.<br />

Karow ist heute eine mo<strong>de</strong>rne Stadtrandsiedlung<br />

mit vielen Ein- und Mehrfamilienhäusern,<br />

Grünflächen und Spielplätzen. Von Karow aus<br />

fährt die „Hei<strong>de</strong>krautbahn“ ins Berliner Umland.<br />

Blankenburg<br />

…die erste urkundliche Erwähnung <strong>de</strong>s Dorfes<br />

wird auf das Jahr 1375 datiert. 1920 wur<strong>de</strong> Blankenburg<br />

nach Groß-Berlin eingemein<strong>de</strong>t und<br />

kam zum Bezirk Pankow, 1986 wechselte es<br />

mit <strong>de</strong>n Ortsteilen Heinersdorf und Karow zum<br />

damaligen Bezirk Weißensee. Seit 2001 gehört<br />

es nun wie<strong>de</strong>r zum neu entstan<strong>de</strong>nen Fusionsbezirk<br />

Berlin Pankow. Einige Flächen <strong>de</strong>s Orts-<br />

kow. Der verkehrsreiche Ortskern von Heinersdorf<br />

hat seine dörfliche Prägung fast völlig verloren.<br />

Seit 1911 gibt es hier eine Straßenbahn, die<br />

bis heute nach Berlin–Mitte fährt.<br />

Sehenswert sind die um 1300 errichtete Feldsteinkirche,<br />

das alte Spritzenhaus von 1750 und<br />

<strong>de</strong>r Heinersdorfer Wasserturm von 1911.<br />

Blankenfel<strong>de</strong><br />

Rosenthal<br />

Nie<strong>de</strong>rschönhausen<br />

Die Ortsteile <strong>de</strong>s<br />

Bezirks Pankow<br />

Pankow<br />

Buchholz<br />

Prenzlauer Berg<br />

Heinersdorf<br />

Blanken<br />

burg<br />

Weißensee<br />

Karow<br />

Stadtrandsiedlung<br />

Malchow<br />

Buch<br />

teils sind Bestandteil <strong>de</strong>s Berlin-Bran<strong>de</strong>nburger<br />

Naturparks Barnim.<br />

Blankenburg wird als Vorortsiedlung durch <strong>de</strong>n<br />

gut erhaltenen Dorfanger samt Kirche und die<br />

umliegen<strong>de</strong>n Einfamilienhäuser geprägt. Zahlreiche<br />

Gebäu<strong>de</strong> rund um die Straße Alt-Blankenburg<br />

stehen unter Denkmalschutz. Beson<strong>de</strong>re<br />

Be<strong>de</strong>utung für <strong>de</strong>n Ort haben die Gebäu<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />

Pflegeheims <strong>de</strong>r Albert-Schweitzer-Stiftung.<br />

Kirche Heinersdorf<br />

Stadtrandsiedlung Malchow<br />

…<strong>de</strong>r Ortsteil im Bezirk Pankow ist nicht zu<br />

verwechseln mit <strong>de</strong>m sich östlich anschließen<strong>de</strong>n<br />

Lichtenberger Ortsteil Berlin-Malchow. Das<br />

Gebiet gehörte ursprünglich zur Landgemein<strong>de</strong><br />

Malchow, die seit <strong>de</strong>r Bildung von Groß-Berlin<br />

1920 ein Ortsteil im Bezirk Berlin-<br />

Weißensee <strong>war</strong>.<br />

1985 wur<strong>de</strong> Malchow geteilt:<br />

<strong>de</strong>r alte Dorfkern kam zum<br />

neu gebil<strong>de</strong>ten Bezirk Hohenschönhausen,<br />

das restliche<br />

Gebiet einschließlich <strong>de</strong>r Stadtrandsiedlung<br />

verblieb bei Weißensee.<br />

Die Siedlung wur<strong>de</strong> 1936 und 1939 auf<br />

ehemaligen Rieselfel<strong>de</strong>rn gebaut. Ihre<br />

Straßen sind nach Figuren und Orten <strong>de</strong>r<br />

nordischen Mythologie benannt.<br />

Ortnitstraße<br />

Pankow 2012/2013


Highlights im Bezirk<br />

Das sollten Sie kennen<br />

Wer kennt die touristischen Sehenswürdigkeiten in seinem Kiez,<br />

weiß, wo sich historische Orte befin<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r ist mit Freun<strong>de</strong>n und<br />

Besuchern schon einmal auf Ent<strong>de</strong>ckungstour in <strong>de</strong>r eigenen Umgebung<br />

gewesen? Oft geht man achtlos an be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Bauwerken,<br />

Plätzen o<strong>de</strong>r Parkanlagen vorüber, ahnt gar nicht, welche Geschichte<br />

sich dahinter verbirgt. Von <strong>de</strong>n vielen touristischen Highlights, die es<br />

in Pankow, Prenzlauer Berg und Weißensee zu ent<strong>de</strong>cken gibt, hier<br />

eine kleine Auswahl. Erkun<strong>de</strong>n kann man sie übrigens auch über ein<br />

Wegeleitsystem <strong>de</strong>s Bezirks. Hierbei verweisen Stelen an markanten<br />

Standorten auf Sehenswürdigkeiten, Ausflugsziele, historische Orte<br />

und be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Einrichtungen. Und auch im TIC, <strong>de</strong>m Tourist Informations<br />

Center in <strong>de</strong>r Kulturbrauerei, erhält man Tipps, Hinweise und<br />

Angebote zum Bezirk.<br />

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Alte Bäckerei Pankow<br />

Fast 100 Jahre Backtradition (von<br />

1875-1964) verkörpert die Alte Bäckerei<br />

<strong>de</strong>r Familie Hartmann in <strong>de</strong>r<br />

Wollankstraße 130. Hinter <strong>de</strong>m eingeschossigen<br />

Wohnhaus schlossen<br />

sich als Anbauten eine Backstube<br />

sowie Remise für Pferd und Kutsche<br />

an. Die kleine Hofanlage blieb als idyllisches Kleinod erhalten und erin-<br />

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nert an die dörfliche Bebauung Pankows um 1860. Heute steht die Verkaufstheke<br />

– wie das gesamte Ensemble – unter Denkmalschutz. Es wur<strong>de</strong><br />

zu einer Begegnungsstätte für Jung und Alt ausgebaut – als Museum,<br />

Backstube, Herberge und Veranstaltungsort.<br />

Alte Mälzerei Pankow<br />

Sie <strong>war</strong> die erste be<strong>de</strong>utsame Industrieansiedlung<br />

in Pankow. Errichtet<br />

wur<strong>de</strong> das Gebäu<strong>de</strong> auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong><br />

einer bereits seit 1874 bestehen<strong>de</strong>n<br />

Malzfabrik zwischen <strong>de</strong>r heutigen<br />

Mühlen- und Neuen Schönholzer<br />

Straße zwischen 1881 und 1897 für<br />

die Schultheiss-Brauerei, Berlins größten Braubetrieb. Die burgähnlichen<br />

Klinkerverblendbauten mit ihren Schloten, Türmchen und zinnenartigen<br />

Aufbauten <strong>war</strong>en typisch für die Industriearchitektur <strong>de</strong>s ausgehen<strong>de</strong>n<br />

19. Jahrhun<strong>de</strong>rts. Nach <strong>de</strong>m Zweiten Weltkrieg been<strong>de</strong>te Schultheiss die<br />

Malzproduktion. Das Gebäu<strong>de</strong> diente viele Jahre als Warenlager <strong>de</strong>r HO<br />

(Han<strong>de</strong>lsorganisation <strong>de</strong>r DDR) und stand nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> lange Zeit leer.<br />

Heute befin<strong>de</strong>n sich in <strong>de</strong>n <strong>de</strong>nkmalgeschützten Bauten attraktive Wohnungen.<br />

Antonplatz<br />

Der Platz entstand 1871 nach <strong>de</strong>r Reichsgründung mit <strong>de</strong>m Bau von Hotels,<br />

Banken und einem Warenhaus. Benannt wur<strong>de</strong> er nach <strong>de</strong>m Unternehmer<br />

und Politiker Anton Matthias Schön, einem Bru<strong>de</strong>r von Gustav<br />

Pankow 2012/2013 9


seHeNsWerTes & AusfLugszIeLe<br />

Adolf Schön, <strong>de</strong>r zu <strong>de</strong>n wesentlichen<br />

Mitbegrün<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>s städtischen<br />

Weißensee gehörte. Der Platz liegt<br />

im so genannten Grün<strong>de</strong>rzeitviertel,<br />

<strong>de</strong>ssen Straßen und Plätze nach Personen<br />

benannt sind, die sich um <strong>de</strong>n<br />

Ausbau Weißensees zur Grün<strong>de</strong>rzeit<br />

verdient gemacht haben. 1919/20<br />

wur<strong>de</strong> im unteren Bereich eines neu<br />

erbauten Wohnhauses das erste eigenständige Kino Weißensees errichtet,<br />

das heutige „Toni & Tonino“. Der Platz wur<strong>de</strong> zu DDR-Zeiten mehrfach<br />

umgestaltet, zuletzt im Jahre 2008.<br />

10<br />

Bösebrücke<br />

Die 138 Meter lange Brücke am<br />

S-Bahnhof Bornholmer Straße<br />

wur<strong>de</strong> 1912 bis 1916 erbaut und<br />

verband die ehemaligen Bezirke<br />

Prenzlauer Berg und Wedding.<br />

Ihren heutigen Namen erhielt sie<br />

1948 nach <strong>de</strong>m Kommunisten Wilhelm Böse, <strong>de</strong>r 1944 in Bran<strong>de</strong>nburg<br />

hingerichteten wor<strong>de</strong>n <strong>war</strong> (vorher Hin<strong>de</strong>nburgbrücke). Als die DDR am<br />

13. August 1961 <strong>de</strong>n Westteil Berlins durch die Mauer abriegelte, wur<strong>de</strong><br />

hier ein Grenzübergang eingerichtet. Am 9. November 1989, <strong>de</strong>m Tag <strong>de</strong>s<br />

Mauerfalls, <strong>war</strong> dieser Übergang <strong>de</strong>r erste, <strong>de</strong>r sich für die DDR-Bürger<br />

wie<strong>de</strong>r öffnete. Tausen<strong>de</strong> Ostberliner strömten gen Wedding; die Bil<strong>de</strong>r<br />

gingen um die ganze Welt. Nahe <strong>de</strong>r Böse-Brücke, auf <strong>de</strong>r nördlichen Seite<br />

<strong>de</strong>r Bornholmer Straße, erinnert <strong>de</strong>r „Platz <strong>de</strong>s 9. November“ an die<br />

Ereignisse.<br />

Bran<strong>de</strong>nburger Tor in Buch<br />

Von einer 12x16 Meter hohen Giebelwand<br />

am Haus Robert-Rössle-Straße 20 blickt<br />

uns das Motiv <strong>de</strong>s Bran<strong>de</strong>nburger Tores<br />

entgegen, gestaltet von <strong>de</strong>m Fassa<strong>de</strong>nkünstler<br />

Gert Neuhaus. Als hätte man es<br />

von Mitte nach Buch versetzt, schaut es<br />

zwischen <strong>de</strong>n Fassa<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Plattenbauten<br />

hervor. Damit soll eine Brücke von<br />

Buch ins Stadtzentrum geschlagen wer<strong>de</strong>n,<br />

<strong>de</strong>nn die Gesundheitsregion Buch ist<br />

wichtig für Berlin und Berlin ist wichtig<br />

für Buch. Gleichzeitig ist die Giebelwand<br />

ein weithin sichtbares Zeichen dafür, dass<br />

<strong>de</strong>r Wohnort Buch zunehmend attraktiver wird.<br />

Brosehaus/Brosepark<br />

Das kleine Traufenhäuschen am<br />

Brosepark in <strong>de</strong>r Dietzgenstraße<br />

42 wur<strong>de</strong> 1764 für Johann<br />

Gottfried Palm, seit 1740 Küster<br />

zu Pankow, errichtet und später<br />

durch <strong>de</strong>n Bankier Engel noch um<br />

ein kleines Herrenhaus und eine<br />

Orangerie ergänzt. Der Bankier<br />

Christian Wilhelm Brose <strong>war</strong> hier häufiger Gast und kaufte nach <strong>de</strong>m frühen<br />

Tod von Engel im Jahre 1818 das Anwesen. Er versammelte um sich<br />

einen großen Freun<strong>de</strong>skreis, zu <strong>de</strong>m neben Karl Friedrich Schinkel u.a.<br />

auch die Gebrü<strong>de</strong>r Gropius, Karl Knoblauch sowie namhafte Geistliche<br />

und Künstler, wie Christian Daniel Rauch o<strong>de</strong>r Ludwig Tieck, gehörten.<br />

Über hun<strong>de</strong>rt Jahre blieb das Anwesen im Besitz <strong>de</strong>r Familie, bis es 1919<br />

die Gemein<strong>de</strong> er<strong>war</strong>b. Im Zweiten Weltkrieg trugen die Gebäu<strong>de</strong> schwere<br />

Schä<strong>de</strong>n davon und wur<strong>de</strong>n später wegen Baufälligkeit abgetragen, das<br />

Küster-Palm-Haus erst 1988. Mitte <strong>de</strong>r 1990er-Jahre ist es jedoch mit Sponsorenmitteln<br />

und Senatsgel<strong>de</strong>rn wie<strong>de</strong>r aufgebaut wor<strong>de</strong>n. Seit 1994 hat<br />

hier <strong>de</strong>r Freun<strong>de</strong>skreis <strong>de</strong>r Chronik Pankow seinen Sitz. Er organisiert u.a.<br />

Ausstellungen, Lesungen und Vorträge.<br />

Brotfabrik<br />

Das Kunst- und Kulturzentrum<br />

an <strong>de</strong>r Prenzlauer Promena<strong>de</strong> hat<br />

fast schon Kultcharakter. Die Einrichtung<br />

mit Kino, Bühne, Galerie<br />

und diversen Projekten befin<strong>de</strong>t<br />

sich an <strong>de</strong>r so genannten Weißenseer<br />

Spitze, wo die drei früheren<br />

Bezirke Pankow, Prenzlauer<br />

Berg und Weißensee zusammentreffen. Von 1890 bis Anfang <strong>de</strong>r 1950er-<br />

Jahre wur<strong>de</strong> hier noch Brot gebacken, seit 1986 wird das Gebäu<strong>de</strong> kulturell<br />

genutzt. Der Platz vor <strong>de</strong>r Brotfabrik erhielt 2002 <strong>de</strong>n Namen Caligariplatz<br />

und nimmt damit Bezug auf die weltbekannte Hauptfigur eines Films, <strong>de</strong>r<br />

in <strong>de</strong>n 1920er-Jahren ganz in <strong>de</strong>r Nähe produziert wur<strong>de</strong>. Mit ihrem Programm<br />

knüpft die Brotfabrik an die filmgeschichtlichen Traditionen <strong>de</strong>s<br />

Standortes an.<br />

Bühring-Gymnasium<br />

Das stattliche Schulhaus an <strong>de</strong>r<br />

Woelckpromena<strong>de</strong> wur<strong>de</strong> Anfang<br />

<strong>de</strong>s 20. Jahrhun<strong>de</strong>rts zusammen<br />

mit <strong>de</strong>m umliegen<strong>de</strong>n<br />

Wohnviertel in märkischer Backsteinarchitektur<br />

errichtet. Bis zur<br />

Zusammenlegung mit <strong>de</strong>r benachbarten<br />

Wieland-Herzfel<strong>de</strong>-<br />

Oberschule an <strong>de</strong>r Pistoriusstraße<br />

Anfang 2007 trug das Gymnasium <strong>de</strong>n Namen <strong>de</strong>s Architekten Carl-James<br />

Bühring (1871-1936); zu DDR-Zeiten <strong>war</strong> das Gebäu<strong>de</strong> unter <strong>de</strong>m Namen<br />

„Erweiterte Oberschule Paul Oestreich“ bekannt. Bühring hatte nicht nur<br />

das Schulgebäu<strong>de</strong>, son<strong>de</strong>rn auch die umliegen<strong>de</strong>n Bauten <strong>de</strong>s Gemein<strong>de</strong>forums<br />

am Kreuz p fuhl entworfen und das architektonische Bild <strong>de</strong>s einstigen<br />

Berliner Vorortes Weißensee wesentlich geprägt. Heute gehört die<br />

Schulstätte zum Primo-Levi-Gymnasium Weißensee.<br />

Bürgerpark Pankow<br />

Der Park wur<strong>de</strong> ab 1856 vom Zeitungsverleger<br />

Hermann Killisch<br />

von Horn zunächst im italienischen<br />

Renaissance-Stil als Privatgarten<br />

angelegt und später nach<br />

englischem Vorbild weiter ausgebaut<br />

und vergrößert. Nach 1864<br />

entstand das prächtige Eingangsportal<br />

an <strong>de</strong>r heutigen Wilhelm-Kuhr-Straße, das zu <strong>de</strong>n Wahrzeichen Pankows<br />

gehört. Nach <strong>de</strong>m Tod <strong>de</strong>s Grün<strong>de</strong>rs kaufte die Gemein<strong>de</strong> Pankow<br />

1907 <strong>de</strong>n Besitz und gestaltete ihn in eine öffentliche Grünanlage, <strong>de</strong>n Bürgerpark,<br />

um. Der damalige Bürgermeister Wilhelm Kuhr verhin<strong>de</strong>rte, dass<br />

das Areal als Baugelän<strong>de</strong> freigegeben wur<strong>de</strong>. Die am Park vorbeiführen<strong>de</strong><br />

Straße erinnert heute an ihn. Zwischen 1920 und 1939 erlebte <strong>de</strong>r Park<br />

seine Blütezeit. Herzstück <strong>war</strong>en das Restaurant und <strong>de</strong>r Musikpavillon,<br />

wo wöchentlich mehrere Konzerte und Veranstaltungen stattfan<strong>de</strong>n. Nach<br />

<strong>de</strong>m Zweiten Weltkrieg <strong>war</strong>en die meisten Gebäu<strong>de</strong> stark beschädigt und<br />

wur<strong>de</strong>n teilweise abgetragen. Nach einer weitreichen<strong>de</strong>n Rekonstruktion<br />

1965-68 erhielt <strong>de</strong>r Park sein heutiges Aussehen. Er ist geprägt durch die<br />

<strong>de</strong>n Park durchfließen<strong>de</strong> Panke, weiträumige Wiesenflächen und <strong>de</strong>n teilweise<br />

150 Jahre alten Baumbestand.<br />

Carl von Ossietzky<br />

Der Name Carl von Ossietzky ist in Pankow nicht zu übersehen. Die Ossietzkystraße<br />

führt nach Nie<strong>de</strong>rschönhausen und mün<strong>de</strong>t auf <strong>de</strong>n Platz<br />

Pankow 2012/2013


Carl-von-Ossietzky-Gymnasium<br />

Der Schulkomplex in <strong>de</strong>r Görschstraße 42-44<br />

wur<strong>de</strong> 1909/10 als damals größte „Schulstadt“<br />

im Berliner Raum im Stil <strong>de</strong>r Renaissance<br />

errichtet. Fe<strong>de</strong>rführend beim Entwurf<br />

<strong>war</strong> <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>baurat Carl Fenten, <strong>de</strong>m<br />

die Gemein<strong>de</strong>architekten Rudolf Klante und<br />

Eilert Franzen assistierten. Die Fassa<strong>de</strong>n tragen<br />

Motive aus <strong>de</strong>r Sagen- und Märchenwelt.<br />

Die Innengestaltung zeichnet sich auf je<strong>de</strong>r<br />

Etage durch eine an<strong>de</strong>re Kunstrichtung – Romantik,<br />

Gotik und Klassizismus – aus. Das<br />

<strong>war</strong> typisch für die Zeit <strong>de</strong>r Jahrhun<strong>de</strong>rtwen<strong>de</strong>.<br />

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gleichen Namens. Eine Statue in <strong>de</strong>r Ossietzkystraße<br />

erinnert an <strong>de</strong>n streitbaren Publizisten<br />

und Journalisten. Carl von Ossietzky wur<strong>de</strong><br />

1889 in Hamburg geboren und starb 1938 in<br />

Pankow, nach<strong>de</strong>m er sich im KZ mit Tuberkelbazillen<br />

infiziert hatte. Sein Grab befin<strong>de</strong>t sich<br />

auf <strong>de</strong>m Friedhof in <strong>de</strong>r Buchholzer Straße in<br />

Nie<strong>de</strong>rschönhausen. Ossietzky <strong>war</strong> Mitherausgeber<br />

<strong>de</strong>r politischen, kulturellen und wirtschaftlichen<br />

Wochenschrift „Die Weltbühne“.<br />

Dorfkirche Buchholz<br />

Den Kern <strong>de</strong>r Kirche bil<strong>de</strong>t ein<br />

nach 1250 errichteter, spätromanischer<br />

Granitsteinbau. Die<br />

heutige Gestalt ist auf zahlreiche<br />

Umbau- und Erweiterungsbauten<br />

im Laufe <strong>de</strong>r Jahrhun<strong>de</strong>rte<br />

zurückzuführen. Sowohl <strong>de</strong>r Innenausbau<br />

im Barockstil (1670-92) wie auch die Erweiterung <strong>de</strong>r Kirche<br />

1814 wur<strong>de</strong>n im Zuge <strong>de</strong>r Baumaßnahmen 1852-53 beseitigt. Die Kirche<br />

erhielt das heute noch existieren<strong>de</strong> östliche Querschiff mit halbrun<strong>de</strong>r Apsis<br />

und Staffelgiebel nach Plänen von Regierungsbaurat Soller. 1886 kam<br />

<strong>de</strong>r heutige dreigeschossige Südwestturm hinzu. Bemerkenswert ist, dass<br />

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die Kirche ab 1689 als Simultankirche für die Evangelisch-lutherische und<br />

die Französisch-reformierte Gemein<strong>de</strong> diente. Für die Sanierung <strong>de</strong>r Kirche<br />

wer<strong>de</strong>n Spen<strong>de</strong>n gesammelt.<br />

Erich-Weinert-Siedlung/<br />

Intelligenz- und Künstlerkolonie<br />

Pankow<br />

Die DDR-Führung för<strong>de</strong>rte in<br />

<strong>de</strong>r Nachkriegszeit <strong>de</strong>n Bau von<br />

Einfamilienhäusern für Künstler<br />

und Wissenschaftler zur Verbes-<br />

Max-Lingner-Haus<br />

serung ihrer Arbeits- und Lebensbedingungen. So entstand 1951/52 das<br />

Wohnviertel um die Straße 201 in Nie<strong>de</strong>rschönhausen, das nach <strong>de</strong>m Tod<br />

Erich Weinerts im Jahre 1953 nach <strong>de</strong>m Schriftsteller benannt wur<strong>de</strong> und<br />

heute unter Denkmalschutz steht. Nach Plänen von Hanns Hopp wur<strong>de</strong>n<br />

am Ran<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Schönholzer Hei<strong>de</strong>, mitten im Grünen, 23 relativ einfache<br />

zwei- und dreigeschossige Wohnhäuser errichtet, <strong>de</strong>ren Bauweise an die<br />

1920/30er-Jahre anknüpfte. Die Straße ist nur etwa 500 Meter vom Majakowskiring,<br />

<strong>de</strong>m damaligen „Städtchen“ entfernt.<br />

Hervorragen<strong>de</strong> Maler, Bildhauer, Schriftsteller, Wissenschaftler und Publizisten<br />

haben hier gelebt und gearbeitet. So zogen die Schriftsteller Erich<br />

Weinert und Willi Bre<strong>de</strong>l sowie <strong>de</strong>r Grafiker und Publizist Herbert Sandberg<br />

hierher. Später folgten u.a. <strong>de</strong>r Maler Max Lingner und die Bildhauerin<br />

Ruthild Hahne, die hier an einem Mo<strong>de</strong>ll für ein monumentales Ernst-<br />

Thälmann-Denkmal arbeitete.<br />

Im ehemaligen Atelier-Wohnhaus von Max-Lingner (Straße 201 Nr. 2), in<br />

<strong>de</strong>m heute u.a. die Max-Lingner-Stiftung ihren Sitz hat, fin<strong>de</strong>n Vorträge,<br />

Diskussionen und an<strong>de</strong>re Veranstaltungen statt; es kann nach Voranmeldung<br />

auch besichtigt wer<strong>de</strong>n. Ebenso das Großraumatelier von Ruthild<br />

Hahne – neben <strong>de</strong>m Kolbe-Atelier übrigens das einzige seiner Art in Berlin.<br />

Das Haus <strong>de</strong>r Künstlerin wur<strong>de</strong> abweichend von <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren in <strong>de</strong>r<br />

Siedlung nicht als Hopp’scher Typenbau errichtet, son<strong>de</strong>rn entstand nach<br />

Plänen <strong>de</strong>s Bauhaus-Schülers Kuhnert.<br />

Frie<strong>de</strong>nskirche Nie<strong>de</strong>rschönhausen<br />

Die Kirche an <strong>de</strong>r Dietzgenstraße im früheren Dorfkern von Nie<strong>de</strong>rschönhausen<br />

wur<strong>de</strong> 1869/71 im Stil <strong>de</strong>r Neuromantik errichtet. König Friedrich<br />

Wilhelm IV. selbst soll <strong>de</strong>n Grundriss entworfen haben. Aber schon vorher<br />

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Pankow 2012/2013 11


seHeNsWerTes & AusfLugszIeLe<br />

stand hier eine Kirche, die wegen Baufälligkeit<br />

abgerissen wer<strong>de</strong>n musste. Da die neue<br />

Kirche zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Deutsch-Französischen<br />

Krieges 1871 fertiggestellt wor<strong>de</strong>n <strong>war</strong>, erhielt<br />

sie <strong>de</strong>n Namen „Frie<strong>de</strong>nskirche“. Der benachbarte<br />

Platz, heute Ossietzkyplatz, wur<strong>de</strong> Frie<strong>de</strong>nsplatz<br />

genannt.<br />

Die Kirche ist reich mit Schmuckformen versehen.<br />

Sie bil<strong>de</strong>t bis heute das Zentrum <strong>de</strong>s<br />

Stadtplatzes. Am Westeingang sind noch<br />

zwei Grabmale <strong>de</strong>s 1866 geschlossenen historischen<br />

Kirchhofes vorhan<strong>de</strong>n. Zum Komplex<br />

gehört auch das 1901/02 als Gemein<strong>de</strong>schule<br />

errichtete Pfarrhaus. Hauseingang und Fenster <strong>de</strong>s Backsteinbaues sind in<br />

weiten Teilen noch original erhalten.<br />

12<br />

Friedrich-Ludwig-Jahn-<br />

Sportpark<br />

Seit 1825 wur<strong>de</strong> das Gelän<strong>de</strong><br />

von <strong>de</strong>r Preußischen Armee als<br />

Exerzierplatz genutzt. En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />

19. Jahrhun<strong>de</strong>rts gab die Armee<br />

<strong>de</strong>n mittlerweile mit Wohnhäusern<br />

umbauten Platz als Übungsplatz<br />

auf. Auf seinem östlichen Teil entstand 1913 ein Sportplatz. 1951,<br />

im Zuge <strong>de</strong>r Weltjugendfestspiele, wur<strong>de</strong> die Anlage zum „Berliner Sportpark“<br />

ausgebaut. Es entstan<strong>de</strong>n ein Fußball- und ein Leichtathletikstadion<br />

sowie mehrere Spiel-, Trainings- und Wettkampfstätten. 1952 erhielt <strong>de</strong>r<br />

Sportpark anlässlich <strong>de</strong>s 100. Geburtstages von Friedrich Ludwig Jahn<br />

(1778-1852) <strong>de</strong>n Namen <strong>de</strong>s Sporterziehers und Initiators <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen<br />

Turnbewegung. In <strong>de</strong>r Folgezeit fan<strong>de</strong>n hier wichtige Fußballspiele und<br />

Sportereignisse statt. Das Stadion <strong>war</strong> ebenso in die Streckenführung <strong>de</strong>r<br />

Internationalen Frie<strong>de</strong>nsfahrt <strong>de</strong>r Radsportler mit einbezogen. Heute ist<br />

<strong>de</strong>r Sportpark ein fester Treffpunkt für Sport- und Freizeitveranstaltungen;<br />

das Stadion wird auch für Heimspiele genutzt. Eine interessante Plastik,<br />

die schon aus <strong>de</strong>r Ferne zu sehen ist, hat hier ihren Platz. Die Bronzefigur<br />

„Fußballspieler“ zeigt einen jungen Sportler, <strong>de</strong>r im Begriff ist, einen<br />

Schuss abzugeben<br />

Gemein<strong>de</strong>forum<br />

am Kreuzpfuhl<br />

Das Gemein<strong>de</strong>forum am Kreuzpfuhl,<br />

auch Munizipalviertel genannt,<br />

umfasst das Gebiet um<br />

die Woelckpromena<strong>de</strong>. Das Bauensemble<br />

mit rotem Klinkermauerwerk<br />

entstand zwischen 1908<br />

und 1915 nach Entwürfen <strong>de</strong>s Architekten und Gemein<strong>de</strong>baurates Carl<br />

James Bühring. Neuartig <strong>war</strong> damals die Großzügigkeit <strong>de</strong>r Bauten, die bis<br />

zu künstlerischen Details im Hausinnern reichte. Die Parkanlage wur<strong>de</strong><br />

mit in das Bauensemble einbezogen. 1925/29 schloss Architekt Joseph<br />

Tie<strong>de</strong>mann mit seinem so genannten Hollän<strong>de</strong>rquartier zwischen Woelckpromena<strong>de</strong><br />

und Schönstraße an die Gemein<strong>de</strong>bauten Bührings an. Bei<strong>de</strong><br />

Wohnanlagen sind herausragen<strong>de</strong> Beispiele <strong>de</strong>s Reformwohnungsbaus.<br />

Gethsemanekirche<br />

Die Kirche an <strong>de</strong>r Ecke Stargar<strong>de</strong>r/Greifenhagener<br />

Straße wur<strong>de</strong> beson<strong>de</strong>rs durch die Ereignisse<br />

um <strong>de</strong>n Herbst 1989 bekannt. Sie <strong>war</strong> Informationszentrum<br />

und Treffpunkt <strong>de</strong>r oppositionellen<br />

Bürgerbewegung <strong>de</strong>r DDR. Die Kopie <strong>de</strong>s „Geistkämpfers“<br />

von Ernst Barlach vor <strong>de</strong>r Kirche und<br />

das Relief „Wi<strong>de</strong>rstand“ von Karl Bie<strong>de</strong>rmann<br />

erinnern an die Frie<strong>de</strong>nsgebete, für die sich die<br />

Menschen im Herbst 1989 hier versammelten.<br />

Errichtet wur<strong>de</strong> die Kirche 1890-1893 durch <strong>de</strong>n<br />

Geheimen Baurat August Orth (1828-1901) als Klinkerbau im neugotischem<br />

Stil. Sie ist die älteste protestantische Kirche im Ortsteil Prenzlauer<br />

Berg und steht auf <strong>de</strong>m höchsten Punkt <strong>de</strong>s Ortsteils. Schon von weitem<br />

ist ihr hoch emporragen<strong>de</strong>r Turm zu erkennen. Große Aufmerksamkeit<br />

erlangte die Kirche noch einmal zum Ökumenischen Kirchentag 2003, als<br />

hier zwei ökumenische Gottesdienste mit gemeinsamer Abendmahlsfeier<br />

evangelischer und katholischer Christen stattfan<strong>de</strong>n.<br />

Helmholtzplatz<br />

Der Platz an <strong>de</strong>r Raumer Straße<br />

wur<strong>de</strong> 1897 nach <strong>de</strong>m Physiologen<br />

und Physiker Ferdinand von<br />

Helmholtz benannt. Er entstand<br />

im Zuge <strong>de</strong>r grün<strong>de</strong>rzeitlichen<br />

Blockbebauung in Prenzlauer<br />

Berg En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts<br />

auf <strong>de</strong>n Resten einer Ziegelei, die das Baumaterial für die Mietshäuser in<br />

<strong>de</strong>r Umgebung lieferte. Mehrfach wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Platz in <strong>de</strong>r Folgezeit umgestaltet.<br />

Beson<strong>de</strong>rs seit <strong>de</strong>r Sanierung 1999-2000 ist er wie<strong>de</strong>r grüne Mitte<br />

<strong>de</strong>s Wohngebietes und wird mit seinen vielfältigen Spiel- und Freizeitangeboten<br />

gern von Anwohnern und Gästen genutzt.<br />

Jüdischer Friedhof Prenzlauer Berg<br />

Der von Friedrich Wilhelm Langerhans entworfene<br />

Jüdische Friedhof in <strong>de</strong>r Schönhauser Allee<br />

23 entstand 1827 als Entlastung für <strong>de</strong>n bis dahin<br />

genutzten Jüdischen Friedhof in <strong>de</strong>r Großen<br />

Hamburger Straße. Nach Eröffnung <strong>de</strong>s Jüdischen<br />

Friedhofes in Weißensee 1880 wur<strong>de</strong> er<br />

geschlossen; allerdings fan<strong>de</strong>n auch später noch<br />

einzelne Beisetzungen statt. Be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Persönlichkeiten<br />

fan<strong>de</strong>n hier ihre letze Ruhestätte,<br />

so u.a. <strong>de</strong>r Maler Max Liebermann (1847-1935), <strong>de</strong>r Komponist Giacomo<br />

Meyerbeer (1791-1864) sowie <strong>de</strong>r Großkaufmann, Mäzen und Verlagsgrün<strong>de</strong>r<br />

Leopold Ullstein (1826-1899).<br />

In <strong>de</strong>n vergangenen Jahren ist <strong>de</strong>r Friedhof weitgehend restauriert wor<strong>de</strong>n.<br />

Der neue Hintereingang in <strong>de</strong>r Knaackstraße 41 mit <strong>de</strong>m anschließen<strong>de</strong>n<br />

400 Meter langen „Ju<strong>de</strong>ngang“ wird allerdings nur für Führungen geöffnet.<br />

Der „Ju<strong>de</strong>ngang“ ist <strong>de</strong>r historische Weg, über <strong>de</strong>n die Ju<strong>de</strong>n ihre Verstorbenen<br />

tragen mussten. Er führt entlang <strong>de</strong>r Backsteinmauer <strong>de</strong>s Friedhofes<br />

an <strong>de</strong>r Schönhauser Allee. Die Jüdische Gemein<strong>de</strong> hat das Tor zum „Ju<strong>de</strong>ngang“<br />

wie<strong>de</strong>r so aufbauen lassen, wie es bis in die 1930er-Jahre dort<br />

stand. In einem auf <strong>de</strong>n Fundamenten <strong>de</strong>r kriegszerstörten Trauerhalle neu<br />

errichteten Lapidarium wer<strong>de</strong>n wertvolle alte Grabsteine vor Wetterunbil<strong>de</strong>n<br />

geschützt aufbewahrt und eine Ausstellung informiert über <strong>de</strong>n Ritus<br />

<strong>de</strong>r jüdischen Bestattung.<br />

Jüdischer Friedhof<br />

Weißensee<br />

Der Friedhof in <strong>de</strong>r Herbert-Baum-<br />

Straße 45 ist einer <strong>de</strong>r größten in<br />

Europa und wur<strong>de</strong> als dritte Begräbnisstätte<br />

<strong>de</strong>r wachsen<strong>de</strong>n<br />

Jüdischen Gemein<strong>de</strong> Berlins angelegt.<br />

Hier gibt es über 115.000<br />

Gräber, die nach jüdischer Tradition nicht mehr angetastet wer<strong>de</strong>n dürfen.<br />

Der Friedhof entstand 1880 nach Plänen <strong>de</strong>s Architekten Hugo Licht,<br />

<strong>de</strong>r die gelben Backsteingebäu<strong>de</strong> und das Arrangement <strong>de</strong>r Grabfel<strong>de</strong>r in<br />

Dreiecke, Rechtecke und Trapeze gestaltete. Hinter <strong>de</strong>m Eingang steht<br />

ein Denkmal für die sechs Millionen von <strong>de</strong>n Nationalsozialisten ermor<strong>de</strong>ten<br />

Ju<strong>de</strong>n. Die Namen <strong>de</strong>r größten Konzentrationslager befin<strong>de</strong>n sich<br />

auf kreisförmig aufgestellten Stelen. Zahlreiche berühmte Berliner sind hier<br />

bestattet, so u.a. <strong>de</strong>r Maler Lesser Ury, die Verleger Samuel Fischer und<br />

Rudolf Mosse sowie <strong>de</strong>r Schriftsteller Stefan Heym. Neben <strong>de</strong>n traditionell<br />

Pankow 2012/2013


schlichten Grabsteinen kann man hier auch aufwändige Grabgestaltungen<br />

ent<strong>de</strong>cken, so z.B. die von Walter Gropius geschaffene kubistische Grabstätte<br />

für Albert Men<strong>de</strong>l o<strong>de</strong>r das Grab <strong>de</strong>r Familie Panowsky von Ludwig<br />

Hoffmann.<br />

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Jüdisches Waisenhaus<br />

Seine bewegte Vergangenheit<br />

sieht man <strong>de</strong>m neobarocken<br />

Gebäu<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Berliner Straße<br />

120/121/Ecke Hadlichstraße in<br />

Pankow nicht an. Das 1912/13 in<br />

seiner jetzigen Gestalt errichtete<br />

Jüdische Waisenhaus wur<strong>de</strong> in<br />

<strong>de</strong>r Nazizeit als Behör<strong>de</strong> <strong>de</strong>r SS<br />

missbraucht. Nach <strong>de</strong>m Zweiten Weltkrieg <strong>war</strong>en hier nacheinan<strong>de</strong>r zwei<br />

Botschaften untergebracht. Heute befin<strong>de</strong>n sich nach umfassen<strong>de</strong>r baulicher<br />

Instandsetzung die Janusz-Korczak-Bibliothek, soziale Einrichtungen<br />

und die freie Grundschule „SchuleEins“ im Haus. Der prunkvolle Betsaal<br />

mit seiner wertvollen Kassetten<strong>de</strong>cke im 2. Obergeschoss, 1913 vom jüdischen<br />

Zigarettenfabrikanten und Mäzen Josef Garbáty-Rosenthal gestiftet,<br />

wird für verschie<strong>de</strong>ne Veranstaltungen, Konzerte und Foren genutzt.<br />

Das Jüdische Waisenhaus beherbergte bis zu hun<strong>de</strong>rt Zöglinge auf einmal.<br />

Unter <strong>de</strong>r Nazidiktatur wur<strong>de</strong> es geschlossen. 43 Kin<strong>de</strong>r und Erzieher<br />

wur<strong>de</strong>n <strong>de</strong>portiert und ermor<strong>de</strong>t. Auf die insgesamt 589 <strong>de</strong>portierten Pankower<br />

Ju<strong>de</strong>n weist eine Ge<strong>de</strong>nkwand in <strong>de</strong>r Bibliothek hin. Der Verein <strong>de</strong>r<br />

För<strong>de</strong>rer und Freun<strong>de</strong> <strong>de</strong>s ehemaligen Jüdischen Waisenhauses setzt sich<br />

für die Erforschung und Bewahrung <strong>de</strong>r Geschichte <strong>de</strong>s Jüdischen Waisenhauses<br />

als Kultur<strong>de</strong>nkmal und für das An<strong>de</strong>nken ehemaliges jüdisches<br />

Leben in Pankow ein.<br />

Kavalierhaus<br />

(Villa Hil<strong>de</strong>brand)<br />

Der einstige Prachtbau an <strong>de</strong>r<br />

Breiten Straße 45 gehörte einmal<br />

zu <strong>de</strong>n schönsten Häusern<br />

Pankows und ist heute eines <strong>de</strong>r<br />

ältesten Bau<strong>de</strong>nkmale in seinem<br />

Zentrum. Errichtet wur<strong>de</strong> es um 1765 als Sommersitz eines reichen Berliner<br />

Kaufmanns. Der Name Kavalierhaus erinnert an Gebäu<strong>de</strong>, die in <strong>de</strong>r<br />

HAus | gArTeN | WoHNuNg<br />

Nähe <strong>de</strong>s Schlosses Schönhausen für Kavaliere – Günstlinge und ausgewählte<br />

Gesellschafter <strong>de</strong>s Hofes – gebaut wor<strong>de</strong>n <strong>war</strong>en. Bewohnt wur<strong>de</strong><br />

die Villa u.a. von <strong>de</strong>m Dichter Achim von Arnim und <strong>de</strong>m Kaufmann Carl<br />

Philipp Möring. Bekannt ist sie auch als Villa Hil<strong>de</strong>brand, benannt nach<br />

einem Schokola<strong>de</strong>nfabrikanten aus <strong>de</strong>m Wedding, <strong>de</strong>r das Gebäu<strong>de</strong> bis<br />

1939 als Sommersitz nutzte.<br />

Das <strong>de</strong>nkmalgeschützte Gebäu<strong>de</strong> wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>tailgetreu rekonstruiert und <strong>de</strong>r<br />

Park in Anlehnung an die historischen Vorlagen neu gestaltet. Blickfang<br />

sind die markant geschwungene Sandsteintreppe und die vier Putten an<br />

<strong>de</strong>r Vor<strong>de</strong>rfront <strong>de</strong>s Hauses, die nach klassischer griechischer Vorstellung<br />

die vier Temperamente darstellen: <strong>de</strong>n Melancholiker, <strong>de</strong>n Sanguiniker,<br />

<strong>de</strong>n Phlegmatiker und <strong>de</strong>n Choleriker. Die Originale befin<strong>de</strong>n sich im Besitz<br />

<strong>de</strong>r Skulpturensammlung <strong>de</strong>r Staatlichen Museen und stammen aus<br />

<strong>de</strong>r Werkstatt von Gottfried Köffler. Träger <strong>de</strong>s Kavalierhauses ist heute<br />

die Caritas. Es fin<strong>de</strong>n Konzerte, Lesungen und verschie<strong>de</strong>ne Veranstaltungen<br />

statt.<br />

Kirche zu <strong>de</strong>n vier<br />

Evangelisten am Anger<br />

Die kleine Dorfkirche „Zu <strong>de</strong>n<br />

vier Evangelisten“ auf <strong>de</strong>m Pankower<br />

Anger in <strong>de</strong>r Breiten Straße<br />

wur<strong>de</strong> 1230 das erste Mal urkundlich<br />

erwähnt und ist heute das älteste<br />

Bau<strong>de</strong>nkmal in Pankow. Die<br />

ursprüngliche Kirche aus Feldsteinen umfasste nur <strong>de</strong>n heutigen Altarbereich<br />

bis zur Kanzel. Der noch erhaltene alte Teil <strong>de</strong>r Kirche stammt aber<br />

wahrscheinlich aus späterer Zeit um 1500. Im 19. Jahrhun<strong>de</strong>rt reichte die<br />

Kirche für die gewachsene Gemein<strong>de</strong> nicht mehr aus und wur<strong>de</strong> nach Plänen<br />

von Friedrich August Stüler 1857-1859 durch einen dreischiffigen Anbau<br />

vergrößert, <strong>de</strong>r ihr auch ihr heutiges Gepräge gab. Die Kirche ist nach<br />

<strong>de</strong>n vier Evangelisten <strong>de</strong>s Zweiten Testaments Johannes, Lukas, Markus<br />

und Matthäus benannt. Die im Krieg stark beschädigten Türme wur<strong>de</strong>n<br />

1953 verkürzt wie<strong>de</strong>r aufgebaut.<br />

Kollwitzplatz<br />

Der Platz gehört zu <strong>de</strong>r wohl quirligsten Gegend in Prenzlauer Berg. Um<br />

<strong>de</strong>n „Kolle“ herum la<strong>de</strong>n viele Szenecafés, Restaurants und kulturelle<br />

Einrichtungen zum Besuch ein. Begrenzt wird <strong>de</strong>r 1875 entstan<strong>de</strong>ne<br />

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Pankow 2012/2013 13


seHeNsWerTes & AusfLugszIeLe<br />

Platz von <strong>de</strong>r Wörther Straße im<br />

Nor<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r Kollwitzstraße im<br />

Südosten und <strong>de</strong>r Knaackstraße<br />

im Südwesten. Sowohl <strong>de</strong>r Platz<br />

(ehem. Wörther Platz) als auch<br />

die heutige Kollwitzstraße (ehem.<br />

Weißenburger Straße) erhielten<br />

ihren Namen 1947 zu Ehren <strong>de</strong>r<br />

Grafikerin und Bildhauerin Käthe<br />

Kollwitz (1867-1945), die hier in<br />

<strong>de</strong>r Weißenburger Straße 25 fünfzig Jahre lang wohnte und arbeitete. Ihr<br />

Mann, Dr. Karl Kollwitz, <strong>war</strong> als „Armenarzt“ von Prenzlauer Berg bekannt.<br />

Das Wohnhaus wur<strong>de</strong> im Zweiten Weltkrieg zerstört. An seiner<br />

Stelle steht heute das Haus Kollwitzstraße 56 A. Eine Ge<strong>de</strong>nktafel erinnert<br />

an das Wirken von Käthe und Karl Kollwitz. Ein Denkmal <strong>de</strong>r Künstlerin<br />

von Gustav Seitz steht seit 1959 auf <strong>de</strong>m Platz.<br />

14<br />

Krankenhausstadt<br />

Berlin-Buch<br />

Bereits vor hun<strong>de</strong>rt Jahren hat<br />

sich Buch einen Namen als Medizinstandort<br />

gemacht. Die Stadt<br />

Berlin ließ hier mehrere Krankenanstalten<br />

mit großzügigen parkähnlichen<br />

Anlagen bauen, die<br />

zusammen die größte und damals<br />

mo<strong>de</strong>rnste Krankenhausstadt Europas bil<strong>de</strong>ten. Bald gesellte sich zu <strong>de</strong>n<br />

Kliniken die Wissenschaft. Aus <strong>de</strong>m Institut für Hirnforschung und <strong>de</strong>r daran<br />

angeschlossenen Forschungsklinik ging nach <strong>de</strong>m Zweiten Weltkrieg<br />

<strong>de</strong>r be<strong>de</strong>utendste biomedizinische Forschungskomplex <strong>de</strong>r Aka<strong>de</strong>mie <strong>de</strong>r<br />

Wissenschaften <strong>de</strong>r DDR hervor. Die Krankenhäuser wur<strong>de</strong>n 1963 zum<br />

Städtischen Klinikum Berlin-Buch zusammengefasst. Es wird seit 2001 von<br />

<strong>de</strong>r HELIOS Kliniken Gruppe geführt und bezog 2007 einen Neubau an <strong>de</strong>r<br />

Schwanbecker Chaussee.<br />

Noch heute ist Berlin-Buch einer <strong>de</strong>r größten Wissenschaftsstandorte<br />

Deutschlands. Aus <strong>de</strong>r Krankenhausstadt wur<strong>de</strong> die Gesundheitsregion<br />

Berlin-Buch mit einem integrierten Forschungskomplex. Der 32 Hektar<br />

große Campus Berlin-Buch mit <strong>de</strong>m Max-Delbrück-Centrum für Molekulare<br />

Medizin entwickelte sich zu einem mo<strong>de</strong>llhaften biomedizinischen<br />

Standort mit einem <strong>de</strong>r größten Biotechnologieparks in Deutschland.<br />

KulturBrauerei<br />

Die KulturBrauerei in <strong>de</strong>r Schönhauser<br />

Allee 36 ist ein multikulturelles<br />

Zentrum, das 1991 im Zuge<br />

<strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> gegrün<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong> und<br />

sich zu einer <strong>de</strong>r größten alternativen<br />

Kultureinrichtungen Berlins<br />

entwickelt hat. Es entstand auf<br />

<strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r früheren Schultheiss-Brauerei,<br />

einem fast vollständig erhaltenen Industriekomplex aus<br />

<strong>de</strong>m 19. Jahrhun<strong>de</strong>rt. Heute la<strong>de</strong>n hier Restaurants, Büros, Verlage, Ateliers,<br />

Theater, ein Kino und Museen ein.<br />

Die zu Backstein gewor<strong>de</strong>ne Geschichte <strong>de</strong>r KulturBrauerei nahm bereits<br />

1842 ihren Anfang, als <strong>de</strong>r Apotheker Heinrich Prell in <strong>de</strong>r Neuen Jakobstraße<br />

eine kleine Brauerei mit Bierstube grün<strong>de</strong>te. Nach seinem Tod 1853<br />

übernahm Jobst Schultheiss die Brauerei und gab ihr und <strong>de</strong>m Bier <strong>de</strong>n<br />

später weltberühmten Namen. In <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Jahrzehnten wur<strong>de</strong> das<br />

Gelän<strong>de</strong> erweitert und die heutigen, jetzt unter Denkmalschutz stehen<strong>de</strong>n<br />

Gebäu<strong>de</strong> errichtet. Die Brauerei <strong>war</strong> bis 1967 in Betrieb.<br />

Kunsthochschule Weißensee<br />

1946 grün<strong>de</strong>ten Künstler und Gestalter, die sich <strong>de</strong>n I<strong>de</strong>en <strong>de</strong>s Bauhauses<br />

verpflichtet fühlten, in <strong>de</strong>r Bühringstraße 20 die „Kunsthochschule <strong>de</strong>s<br />

Nor<strong>de</strong>ns“. Sie nutzten dafür das<br />

1935 errichtete Verwaltungsgebäu<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r enteigneten Schokola<strong>de</strong>nfabrik<br />

<strong>de</strong>r Trumpf-Werke. Ein<br />

Jahr später erhielt die Schule <strong>de</strong>n<br />

Status einer Hochschule für Angewandte<br />

Kunst. 1955/56 entstand <strong>de</strong>r Erweiterungsbau. Heute wer<strong>de</strong>n an<br />

<strong>de</strong>r Kunsthochschule Berlin, Hochschule für Gestaltung (KHU), über 600<br />

Stu<strong>de</strong>nten in Freier Kunst (Malerei und Bildhauerei), Design, Architektur<br />

und Bühnenbild sowie Visueller Kommunikation unterrichtet. Viele<br />

tausend Absolventen haben nationale und internationale Anerkennung<br />

erlangt.<br />

Längste Sitzbank Berlins<br />

In Prenzlauer Berg steht die<br />

längste Sitzbank Berlins. Sie ist<br />

54 Meter lang, besteht aus Holz<br />

und hat eine geschwungene<br />

Form. Die Bank gehört zu einer<br />

kleinen gestalteten Freifläche an<br />

<strong>de</strong>r Ecke Kollwitz-/Wörtherstraße mit <strong>de</strong>m Namen „Schöne Ecke Prenzlberg“<br />

und hat schon so einige „Stammsitzer“ gefun<strong>de</strong>n. Gut 120 Menschen<br />

fin<strong>de</strong>n auf ihr Platz.<br />

Majakowskiring/<br />

Das „Städtchen“<br />

Die ringförmige Straße im Ortsteil<br />

Nie<strong>de</strong>rschönhausen wur<strong>de</strong> 1950<br />

nach <strong>de</strong>m russisch-sowjetischen<br />

Dichter Wladimir Majakowski benannt<br />

und ist ein beredtes Zeugnis<br />

<strong>de</strong>utscher Geschichte. Führen<strong>de</strong> DDR-Politiker wie Otto Grotewohl,<br />

Wilhelm Pieck und Walter Ulbricht bewohnten von 1949 bis 1965 das<br />

mit Schlagbaum und Wachposten abgeriegelte „Städtchen“. Aber auch vor<br />

dieser Zeit <strong>war</strong> die Gegend um das Schloss Schönhausen mit seinen vielen<br />

Parkanlagen ein beliebter Wohnstandort. In <strong>de</strong>r Nähe <strong>de</strong>s Schlosses entstan<strong>de</strong>n<br />

schon um die Wen<strong>de</strong> zum 20. Jahrhun<strong>de</strong>rt schöne Villen, wie z.B.<br />

die Villa Magna, Majakowskiring 2, die von <strong>de</strong>m berühmten Berliner Fotografen<br />

Richard Kasbaum errichtet wur<strong>de</strong>. Die alten Bürgervillen wur<strong>de</strong>n<br />

1945 von <strong>de</strong>r Roten Armee beschlagnahmt und zwangsgeräumt.<br />

Das En<strong>de</strong> ereilte das „Städtchen“ im Herbst 1972, als die DDR-Führung<br />

nach Wandlitz übergesie<strong>de</strong>lt <strong>war</strong>. Seit<strong>de</strong>m residieren hier diplomatische<br />

Vertretungen. Auch heute noch ist die Gegend eine Top-Adresse für Botschaften<br />

und Resi<strong>de</strong>nzen.<br />

Max-Schmeling-Halle<br />

Die Mehrzweckhalle für Sport-<br />

und Musikveranstaltungen,<br />

Messen, Ausstellungen und<br />

Konferenzen auf <strong>de</strong>r Nordseite<br />

<strong>de</strong>s Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportparkes<br />

wur<strong>de</strong> 1997 eröffnet und<br />

verfügt über bis zu 10.000 Zuschauerplätze. Seit 1996 trainiert <strong>de</strong>r Profi-<br />

Basketballverein ALBA Berlin in <strong>de</strong>r Halle. Megastars aus <strong>de</strong>r Musikbranche,<br />

Top-Athleten und internationale Größen <strong>de</strong>s Showbusiness sorgen<br />

für unterhaltsame Stun<strong>de</strong>n und unvergessliche Erlebnisse. 2002 wur<strong>de</strong> die<br />

Halle mit <strong>de</strong>m Architekturpreis in Gold <strong>de</strong>s Internationalen Olympischen<br />

Komitees und <strong>de</strong>r Internationalen Vereinigung Sport- und Freizeiteinrichtungen<br />

ausgezeichnet.<br />

Mauerpark<br />

Seit seiner Entstehung Anfang <strong>de</strong>r 1990er-Jahre hat sich <strong>de</strong>r Park mit seinen<br />

Spiel- und Sportmöglichkeiten, Amphitheater, Kin<strong>de</strong>rbauernhof und<br />

Pankow 2012/2013


Kletterfelsen sowie zahlreichen<br />

Veranstaltungen zur „buntesten<br />

Grünfläche“ Berlins entwickelt.<br />

Sie soll in <strong>de</strong>n nächsten Jahren<br />

vergrößert und weiter gestaltet<br />

wer<strong>de</strong>n. Entstan<strong>de</strong>n ist <strong>de</strong>r Park<br />

entlang <strong>de</strong>r Schwedter Straße<br />

auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r ehemaligen<br />

DDR-Grenzanlagen zwischen Prenzlauer Berg und Wedding. Der Verlauf<br />

<strong>de</strong>r ehemaligen Außenmauer ist durch eine Reihe von Betonplomben im<br />

Bo<strong>de</strong>n gekennzeichnet und ein Teil <strong>de</strong>r Hinterlandmauer auf einer Länge<br />

von rund hun<strong>de</strong>rt Metern auf <strong>de</strong>m Hang noch erhalten. Bis Anfang <strong>de</strong>s 19.<br />

Jahrhun<strong>de</strong>rts <strong>war</strong> das Areal vorstädtisches Ackerland, ab 1822 Exerzierplatz<br />

<strong>de</strong>r preußischen Armee. 1872-78 wur<strong>de</strong> hier <strong>de</strong>r Güterbahnhof <strong>de</strong>r<br />

Nordbahn (seit 1950 Güterbahnhof Eberswal<strong>de</strong>r Straße) errichtet. Er <strong>war</strong><br />

noch bis Anfang <strong>de</strong>r 1980er-Jahre in Betrieb.<br />

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Panke<br />

Das Flüsschen hat Pankow seinen Namen<br />

gegeben; sogar für <strong>de</strong>n zusammengelegten<br />

Bezirk, <strong>de</strong>r seit 2001 auch<br />

Prenzlauer Berg und Weißensee mit<br />

einschließt, hat er sich durchgesetzt.<br />

„Panikwa“ soll es irgendwann geheißen<br />

haben, was im Slawischen so viel<br />

be<strong>de</strong>utet wie „Fluss mit Stru<strong>de</strong>ln“. Heute ist <strong>de</strong>r Panke nicht mehr anzusehen,<br />

dass sie bis 1908, <strong>de</strong>m Beginn ihrer Regulierung, ein Fluss mit<br />

starkem Gefälle <strong>war</strong>, <strong>de</strong>r für Überschwemmungen sorgte und 1839 sogar<br />

das Mühlenrad einer Wassermühle im heutigen Bürgerpark fortriss. Die<br />

Panke nimmt am Stadtrand von Bernau ihren unscheinbaren Anfang und<br />

schlängelt sich ca. 26 km über die Landschaft <strong>de</strong>s Panketals, vorbei an <strong>de</strong>n<br />

alten Dorfgemein<strong>de</strong>n Buch, Karow, Blankenburg, Französich Buchholz,<br />

Nie<strong>de</strong>rschönhausen und Pankow, dann weiter durch Wedding nach Mitte,<br />

wo sie sich am Nordhafen in <strong>de</strong>n Spandauer Schifffahrtskanal ergießt.<br />

Die Ufer sind an <strong>de</strong>n meisten Stellen durch einen Wan<strong>de</strong>r- und Radweg<br />

erschlossen (Pankeweg).<br />

Pankower Rathaus<br />

Das Pankower Rathaus gehört noch heute zu <strong>de</strong>n architektonisch schönsten<br />

in Berlin. Errichtet wur<strong>de</strong> es in Formen <strong>de</strong>s Jugendstils von Wilhelm<br />

Johow im Jahre 1903. Beson<strong>de</strong>rs eindrucksvoll ist <strong>de</strong>r von zwei Türmen<br />

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flankierte Haupteingang, durch <strong>de</strong>n man in<br />

ein geräumiges, vornehm gehaltenes Vestibül<br />

tritt. Schmuckstück ist das historische Trauzimmer,<br />

<strong>de</strong>ssen Ausstattung aus <strong>de</strong>m alten<br />

Stan<strong>de</strong>samt auf <strong>de</strong>r Fischerinsel stammt.<br />

Nach <strong>de</strong>r Fusion <strong>de</strong>r drei ehemaligen Bezirke<br />

Pankow, Weißensee und Prenzlauer Berg ist<br />

das markante Gebäu<strong>de</strong> heute Sitz <strong>de</strong>s gemeinsamen<br />

Bezirksbürgermeisters. Doch nicht nur<br />

Behör<strong>de</strong>ngänge führen hierher, regelmäßig<br />

fin<strong>de</strong>n auch Konzerte, Kunstausstellungen<br />

o<strong>de</strong>r Vortragsreihen statt.<br />

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Pfarrkirche Weißensee<br />

Die Kirche <strong>de</strong>r evangelischen Gemein<strong>de</strong><br />

Weißensee in <strong>de</strong>r heutigen Berliner Allee 180<br />

wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r zweiten Hälfte <strong>de</strong>s 15. Jahrhun<strong>de</strong>rts<br />

am damaligen Dorfanger aus Feldsteinen<br />

anstelle einer Holzkirche aus <strong>de</strong>m 13.<br />

Jahrhun<strong>de</strong>rt errichtet. Der heutige Turmunterbau<br />

ist <strong>de</strong>r einzige Überrest aus jener Zeit.<br />

Westportal und Turmaufsatz entstan<strong>de</strong>n<br />

1830 vermutlich nach Entwürfen aus <strong>de</strong>m<br />

Umkreis von Karl-Friedrich Schinkel. En<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>s 19. Jh. wur<strong>de</strong> das Gebäu<strong>de</strong> erweitert.<br />

Die Kirche brannte 1943 nach Bombenangriffen<br />

völlig aus und wur<strong>de</strong> 1948/49 in vereinfachter Form nach Entwürfen<br />

von Herbert Erbs wie<strong>de</strong>r aufgebaut; <strong>de</strong>r Turm über <strong>de</strong>m Zeltdach erhielt<br />

einen einfachen Spitzhelm. Von <strong>de</strong>r alten Ausstattung <strong>de</strong>r Kirche ist nichts<br />

mehr erhalten. Altartisch, Taufe und Kanzel wur<strong>de</strong>n nach Entwürfen von<br />

Werner Richter gestaltet, das Altarkreuz schuf <strong>de</strong>r Kunstschmied Fritz<br />

Kühn. Die Glasbil<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n Apsisfenstern sind ein Werk von Gerhard Olbrich.<br />

Eine Beson<strong>de</strong>rheit <strong>de</strong>r Kirche sind ihre zwei Orgeln. 2005/06 wur<strong>de</strong><br />

die Kirche aufwändig restauriert. Regelmäßig fin<strong>de</strong>n hier auch Konzerte<br />

statt.<br />

Pfefferberg<br />

Das Gelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r ehemaligen Brauerei Pfefferberg zwischen Schönhauser<br />

Allee und Christinenstraße ist zu einem Zentrum für Kunst und Kultur,<br />

Dienstleistungen und soziale Einrichtungen umgestaltet wor<strong>de</strong>n. Hier<br />

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Pankow 2012/2013 15


seHeNsWerTes & AusfLugszIeLe<br />

fin<strong>de</strong>n Konzerte, Tanz- und Theateraufführungen,<br />

Kabarett und Varieté,<br />

Lesungen und Tanz-Parties statt. Die<br />

Brauerei wur<strong>de</strong> 1841 errichtet und ist<br />

damit die älteste im Ortsteil Prenzlauer<br />

Berg. Seinen Namen erhielt <strong>de</strong>r ehemalige<br />

Windmühlenberg nach <strong>de</strong>m bayerischen<br />

Brauereibesitzer Pfeffer. Dem<br />

Bierbrauen dienten die Gebäu<strong>de</strong> allerdings nur bis 1921, danach wur<strong>de</strong>n<br />

sie für unterschiedliche Zwecke genutzt. 1991 grün<strong>de</strong>ten Künstler <strong>de</strong>n Verein<br />

„Pfefferwerk“, <strong>de</strong>r hier sozio-kulturelle Projekte betreibt.<br />

16<br />

Prater-Garten<br />

Der Prater in <strong>de</strong>r Kastanienallee 7-9, seit<br />

1995 zweite Spielstätte <strong>de</strong>r Volksbühne,<br />

ist Berlins ältester Biergarten. Seit 1837<br />

gibt es hier Bier und Kaffee. 1852 begann<br />

<strong>de</strong>r Aufstieg <strong>de</strong>s „Etablissements“ zur<br />

Freizeit- und Vergnügungsstätte. Das Haus <strong>war</strong> Kneipe, Ausflugslokal, Varieté,<br />

Volkstheater, Ballsaal und politischer Versammlungsort zugleich. Mit<br />

<strong>de</strong>r Einführung <strong>de</strong>s Films hielt das neue Medium auch hier Einzug. Das Gebäu<strong>de</strong><br />

reihte sich ein in die vielen Gastwirtschaften und Saalbauten rund<br />

um die Schönhauser Allee, die sich um die Wen<strong>de</strong> zum 20. Jahrhun<strong>de</strong>rt zu<br />

<strong>de</strong>n gern besuchten Gartenkinos entwickelten.<br />

Seit 1967 <strong>war</strong> <strong>de</strong>r Prater Kreiskulturhaus von Prenzlauer Berg. 1994 übergab<br />

<strong>de</strong>r ehemalige Bezirk das Theater an die Volksbühne, die hier über ihren<br />

regulären Spielbetrieb hinaus jährliche Großspektakel, Ausstellungen,<br />

Performances, Konzerte und Filmvorführungen veranstaltet.<br />

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Textile Wandbespannung statt Tapete<br />

Schlosskirche Buch<br />

Die von Baumeister Friedrich Wilhelm<br />

Diterichs (Prinzessinen-Palais Unter<br />

<strong>de</strong>n Lin<strong>de</strong>n) entworfene Kirche im historischen<br />

Dorfkern von Buch gilt wegen<br />

ihrer eindrucksvollen barocken Gestaltung<br />

als eine <strong>de</strong>r schönsten Landkirchen<br />

in <strong>de</strong>r Region. Gutsherr Adam Otto von Viereck ließ sie zwischen 1731<br />

und 1736 nach Abriss <strong>de</strong>r mittelalterlichen Fachwerkkirche errichten, um<br />

sein Schloss aufzuwerten. Nach einem Bombentreffer 1943 brannte die<br />

Kirche weitgehend aus. Bei ihrer Wie<strong>de</strong>rherstellung 1950-53 wur<strong>de</strong> auf<br />

<strong>de</strong>n Wie<strong>de</strong>raufbau <strong>de</strong>s Turmes verzichtet und auch die Kuppel weit flacher<br />

als ursprünglich ausgeführt. Pilaster, Segmentbogen- und Rundfenster, un-<br />

Es muss nicht immer die große Renovierung sein, auch mit kleinen Verän<strong>de</strong>rungen kann man große Wirkung erzielen.<br />

Eine textile Wandbespannung ist – vor allem dann, wenn <strong>de</strong>r Fußbo<strong>de</strong>n aus oftmals kühl wirken<strong>de</strong>n Fliesen besteht –<br />

eine beson<strong>de</strong>rs interessante Alternative, um eine behagliche Wohnatmosphäre zu schaffen. Zahlreiche Stoffvarianten<br />

erlauben vielfältigste Gestaltungsmöglichkeiten und lassen sich leicht und ohne größere Vorarbeiten montieren. Positive<br />

Effekte sind die Wärme- und Schallisolierung, was Energiekosten spart, sowie die Verbesserung <strong>de</strong>r Akustik und <strong>de</strong>s<br />

Raumklimas.<br />

Sollten Sie <strong>de</strong>nnoch Tapeten bevorzugen, fin<strong>de</strong>n Sie bei uns eine große Auswahl an Papiertapeten, Vliestapeten,<br />

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Romantik, von zeitlos bis mo<strong>de</strong>rn. Schauen Sie vorbei und lassen Sie sich inspirieren...<br />

terschiedlich geschmückte Portale sowie ein abschließen<strong>de</strong>s Triglyphengebälk<br />

veranschaulichen allerdings noch heute Diterichs Beitrag zur Berliner<br />

Barockarchitektur. Der Turm soll wie<strong>de</strong>r aufgebaut wer<strong>de</strong>n.<br />

Der angrenzen<strong>de</strong> Friedhof mit seinem reichen Baumbestand ist ebenfalls<br />

Teil <strong>de</strong>s Denkmalensembles.<br />

Schloss Schönhausen<br />

Das <strong>de</strong>nkmalgeschützte Schloss ist mit<br />

seinem riesigen Park und etlichen Nebengebäu<strong>de</strong>n<br />

ein herausragen<strong>de</strong>s Denkmalensemble<br />

in Pankow. In <strong>de</strong>n 1950er-Jahren<br />

<strong>war</strong> es Amtssitz <strong>de</strong>s DDR-Präsi<strong>de</strong>nten<br />

Wilhelm Pieck; danach wur<strong>de</strong> es als Gästehaus<br />

<strong>de</strong>r DDR-Regierung genutzt; u.a. nächtigten hier Fi<strong>de</strong>l Castro und<br />

Michail Gorbatschow. 1989 fan<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n neben <strong>de</strong>m Schloss gelegenen<br />

Konferenzräumen die Zwei-plus-vier-Verhandlungen zur Wie<strong>de</strong>rvereinigung<br />

und die Sitzungen <strong>de</strong>s Run<strong>de</strong>n Tisches statt.<br />

Seine heutige Gestalt erhielt das Schloss von Königin Elisabeth-Christine,<br />

Gemahlin <strong>de</strong>s legendären Preußenkönigs Friedrich II. Er schenkte es ihr<br />

1740 bei seiner Thronbesteigung. Nach <strong>de</strong>m Tod von Elisabeth-Christine<br />

<strong>war</strong> das Schloss Sommersitz für verschie<strong>de</strong>ne Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Hohenzollern-Familie.<br />

1920 ging es in <strong>de</strong>n Besitz <strong>de</strong>s preußischen Staates über.<br />

Im Dezember 2009 wur<strong>de</strong> das Gebäu<strong>de</strong> nach über fünfjähriger Sanierung<br />

als Museumsschloss <strong>de</strong>r Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-<br />

Bran<strong>de</strong>nburg wie<strong>de</strong>reröffnet.<br />

✂<br />

Schwedter Nordwand<br />

Am nördlichen En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Mauerparks, an <strong>de</strong>r<br />

Fußgängerbrücke Schwedter Steig, lädt seit 2004<br />

ein 15 Meter hoher Kletterfelsen zur sportlichen<br />

Betätigung ein. Die Anlage mit <strong>de</strong>m Namen<br />

„Schwedter Nordwand“ wur<strong>de</strong> vom Quartiersmanagement<br />

Falkplatz auf Wunsch von Anwohnern<br />

aus Mitteln <strong>de</strong>s Fonds „Soziale Stadt“<br />

errichtet. Betreut wird <strong>de</strong>r Felsen vom Alpinclub<br />

Berlin. Geübte Kletterer können hier auf 18 verschie<strong>de</strong>nen Routen nach<br />

oben gelangen.<br />

Senefel<strong>de</strong>rplatz<br />

Der Platz entstand 1885 auf <strong>de</strong>m Pfefferberg nach Plänen <strong>de</strong>s damaligen<br />

Berliner Stadtgartendirektors Hermann Mächtig als grün<strong>de</strong>rzeitlicher<br />

Schmuckplatz. 1892 wur<strong>de</strong> hier <strong>de</strong>m Erfin<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Lithografie, Alois Senefel<strong>de</strong>r,<br />

ein Denkmal gesetzt (geschaffen von Rudolf Pohle). 1896 schließ-<br />

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Pankow 2012/2013


lich erhielt <strong>de</strong>r ehemalige Thusneldaplatz seinen<br />

heutigen Namen. Im Krieg wur<strong>de</strong>n Denkmal und<br />

Gartenanlage beschädigt, bis 1963 jedoch erneuert.<br />

Seit 2001 steht auch das „Cafè Achteck“ nach seiner<br />

Restaurierung wie<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>m Platz.<br />

Stadtbad O<strong>de</strong>rberger Straße<br />

Um 1900 hatte mehr als die Hälfte <strong>de</strong>r Berliner<br />

Wohnungen keine eigenen Sanitäranlagen.<br />

Als eines <strong>de</strong>r ersten öffentlichen Bä<strong>de</strong>r in Berlin<br />

entstand 1899-1902 die Volksba<strong>de</strong>anstalt<br />

in <strong>de</strong>r O<strong>de</strong>rberger Straße nach Entwürfen von<br />

Stadtbaurat Ludwig Hoffmann. Sie sollte nicht<br />

nur <strong>de</strong>r Verbesserung <strong>de</strong>r Hygiene, son<strong>de</strong>rn<br />

auch <strong>de</strong>r Erholung <strong>de</strong>r Bevölkerung dienen.<br />

Die Fassa<strong>de</strong> wur<strong>de</strong> in Anlehnung an die <strong>de</strong>utsche<br />

Renaissance gefertigt, die Innenausstattung<br />

orientierte sich an englischen Vorbil<strong>de</strong>rn.<br />

Das Stadtbad <strong>war</strong> bis 1986 in Betrieb. Eine von<br />

Anwohnern gegrün<strong>de</strong>te Genossenschaft reparierte es notdürftig und nutzte<br />

es für kulturelle Veranstaltungen. Dann <strong>war</strong> es an eine Eventagentur<br />

zwischenvermietet. 2011 wur<strong>de</strong> das Bad an das benachbarte GLS-Sprachenzentrum<br />

verkauft, das hier zusätzliche Hotelzimmer und Seminarräume<br />

mit einem integrierten öffentlichen Schwimmbad errichten will.<br />

Gegenwärtig wird das Haus saniert.<br />

Synagoge Rykestraße<br />

Die heute größte Synagoge Deutschlands<br />

ist das markanteste Gebäu<strong>de</strong> in<br />

<strong>de</strong>r Rykestraße. Im Hof gelegen, wur<strong>de</strong><br />

sie ebenso wie das Vor<strong>de</strong>rhaus 1902-<br />

1904 nach Plänen <strong>de</strong>s Architekten Johann<br />

Hoeniger im neoromanischen Stil<br />

erbaut und bot rund 2000 Besuchern Platz. Im Vor<strong>de</strong>rhaus befan<strong>de</strong>n sich<br />

eine Religionsschule <strong>de</strong>r Jüdischen Gemein<strong>de</strong> zu Berlin und seit 1922 auch<br />

eine Schule <strong>de</strong>s Zionistischen jüdischen Schulvereins, die von <strong>de</strong>r Jüdischen<br />

Gemein<strong>de</strong> 1929 als III. Private Volksschule übernommen wur<strong>de</strong>.<br />

1941 musste die Schule nach <strong>de</strong>r Beschlagnahme <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s durch die<br />

Nationalsozialisten schließen. Viele Schüler und Lehrer wur<strong>de</strong>n <strong>de</strong>portiert<br />

und ermor<strong>de</strong>t.<br />

Nach einer kurzen Zeit als Durchgangsheim für jüdische Überleben<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />

Konzentrationslager nutzte die Volkssolidarität das Haus. In <strong>de</strong>r DDR <strong>war</strong><br />

die 1953 restaurierte und neu eingeweihte Synagoge die einzige erhaltene<br />

Synagoge <strong>de</strong>r Jüdischen Gemein<strong>de</strong> in Ost-Berlin. Regelmäßig fan<strong>de</strong>n am<br />

Sabbat und an Feiertagen Gottesdienste statt.<br />

1999 öffnete hier wie<strong>de</strong>r ein jüdisches Lehrhaus, die Ronald S. Lau<strong>de</strong>r<br />

Foundation. Nach umfassen<strong>de</strong>r Renovierung wur<strong>de</strong> die Synagoge im<br />

August 2007 mit <strong>de</strong>r feierlichen Einbringung <strong>de</strong>r Thora-Rollen neu eingeweiht.<br />

Der Innenraum ist nahezu originalgetreu wie<strong>de</strong>rhergestellt. Im<br />

Beetraum haben jetzt 1.200 Menschen Platz.<br />

Wasserturm Prenzlauer Berg<br />

„Dicker Hermann“<br />

Der Wasserturm an <strong>de</strong>r Knaackstraße,<br />

auch als „Dicker Hermann“ bekannt,<br />

steht auf <strong>de</strong>m ehemaligen Windmühlenberg<br />

und ist eines <strong>de</strong>r Wahrzeichen<br />

Prenzlauer Bergs. Um ihn herum la<strong>de</strong>n Kneipen, Bistros, Restaurants, Weinstuben,<br />

Pizzerias, Döner- und Falafelstän<strong>de</strong> ein. Der Turm wur<strong>de</strong> 1875-1877<br />

nach Plänen <strong>de</strong>s langjährigen Direktors <strong>de</strong>r Berliner Wasserwerke, Henry<br />

Gill, mit einem Hochwasserbehälter und Beamtenwohnungen darunter erbaut.<br />

Er <strong>war</strong> bis 1952 in Betrieb. Nach seiner <strong>de</strong>nkmalgerechten Sanierung<br />

beherbergt das Gebäu<strong>de</strong> heute neue Wohnungen, <strong>de</strong>ren Zimmer die Form<br />

eines Tortenstücks haben. Neben dieser architektonischen hat <strong>de</strong>r Turm<br />

auch eine akustische Attraktion zu bieten: Je<strong>de</strong>n Sommer gibt es hier Musik,<br />

Installationen und Performances in <strong>de</strong>n unterirdischen Wasserspeichern.<br />

Der Wasserturm ist heute das älteste Industrie<strong>de</strong>nkmal seiner Art in Berlin.<br />

Auf Berliner Gebiet dienten ab 1856 mehr als 30 Wassertürme und Hochbehälter<br />

<strong>de</strong>r Wasserversorgung.<br />

Weißer See<br />

Mit seiner zehn Meter hohen Fontäne<br />

ist er Wahrzeichen und Namensgeber<br />

<strong>de</strong>s gleichnamigen Ortsteils. Der Park<br />

am Weißen See hat sich in <strong>de</strong>n vergangenen<br />

Jahren gründlich herausgeputzt.<br />

Wege, Zugänge und Beleuchtung wur<strong>de</strong>n<br />

erneuert, ein Pavillon sowie ein Aussichtssteg neu angelegt. Mitten in<br />

<strong>de</strong>r Stadt und doch von <strong>de</strong>r Magistrale abgeschirmt lädt ein Rundweg zu<br />

Spaziergängen ein. Am Ran<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Sees befin<strong>de</strong>t sich das historische Seebad,<br />

1879 als Bestandteil <strong>de</strong>s Etablissements „Schloss Weißensee“ errichtet.<br />

Von <strong>de</strong>r Terrasse <strong>de</strong>s traditionsreichen Restaurants „Milchhäuschen“<br />

hat man einen herrlichen Blick über <strong>de</strong>n See.<br />

Wohnanlage Amalienpark<br />

Die Wohnanlage mit ihren landhausartigen<br />

Mietshäusern am Amalienpark<br />

1-8 wur<strong>de</strong> 1896/97 nach englischem<br />

Vorbild errichtet, entworfen und erbaut<br />

von Architekt Otto March. Sie diente als<br />

Vorzeigeprojekt <strong>de</strong>r Ersten Deutschen<br />

Städtebau-Ausstellung 1910 und galt als<br />

herausragen<strong>de</strong> Alternative zu <strong>de</strong>n seinerzeit typischen Mietskasernen. Ab<br />

1990 ist die Wohnanlage originalgetreu saniert wor<strong>de</strong>n. Ihren Namen erhielt<br />

sie nach <strong>de</strong>r Prinzessin Anna Amalie von Preußen (1723-1787), <strong>de</strong>r<br />

jüngsten Schwester König Friedrich II.<br />

Zeiss-Großplanetarium<br />

Das Planetarium an <strong>de</strong>r Prenzlauer Allee<br />

ist eines <strong>de</strong>r größten und mo<strong>de</strong>rnsten<br />

Sternentheater in Europa. Es wur<strong>de</strong><br />

1987 anläss lich <strong>de</strong>r 750-Jahr-Feier<br />

Berlins auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>s ehemaligen<br />

Gaswerkes eröffnet. Zentrum ist<br />

die große Himmelskuppel mit 23 Metern Durchmesser. Im Planetarium<br />

kann man einen künstlichen Sternenhimmel betrachten und einen spannen<strong>de</strong>n<br />

Streifzug durch die Geschichte <strong>de</strong>r Astronomie unternehmen. Allerlei<br />

technische Raffinesse verbin<strong>de</strong>t sich zu einer tollen Show. Spezielle<br />

Kin<strong>de</strong>rprogramme bieten auch <strong>de</strong>n jüngeren Besuchern einen Blick in die<br />

faszinieren<strong>de</strong> Welt <strong>de</strong>r Himmelskörper.<br />

Zigarettenfabrik und Villa Garbáty<br />

Berlin <strong>war</strong> En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts<br />

ein Zentrum <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Zigarettenproduktion<br />

– eine Erwerbsquelle u.a.<br />

auch für jüdische Einwan<strong>de</strong>rer. Im Stil<br />

<strong>de</strong>s Neoklassizismus ent<strong>war</strong>f Architekt<br />

Karl Überholz 1906 im Auftrag Josef Garbáty-Rosenthals ein u-förmiges<br />

Fabrikgebäu<strong>de</strong>, das 1913 um einen weiteren Trakt zur Berliner Straße hin<br />

ergänzt wur<strong>de</strong>. Bis 1931 arbeiteten hier etwa 1600 Menschen. Der Industriekomplex,<br />

hauptsächlich die Front zur Hadlichstraße mit ihren weißen<br />

Glasursteinen, Jugendstilelementen und <strong>de</strong>n großzügigen Fenstern, <strong>war</strong><br />

typisch für die Architektursprache <strong>de</strong>r Gewerbebauten vor <strong>de</strong>m Ersten<br />

Weltkrieg. Nach <strong>de</strong>m Zweiten Weltkrieg setzte die Fabrik in einem Teil<br />

<strong>de</strong>s alten Komplexes bis zur Wie<strong>de</strong>rvereinigung die Zigarettenproduktion<br />

<strong>de</strong>r Marken Club, Cabinet und Karo fort. Jetzt entstehen hier Wohnungen.<br />

Neben <strong>de</strong>r Fabrik in <strong>de</strong>r Berliner Straße 126-127 liegt die neobarocke Villa<br />

Garbáty, die 1890 für <strong>de</strong>n Bankier und Rechtsanwalt Salomonsohn erbaut<br />

wor<strong>de</strong>n <strong>war</strong>. 1901 er<strong>war</strong>b sie <strong>de</strong>r jüdische Zigarettenfabrikant Josef Garbáty-Rosenthal,<br />

<strong>de</strong>r hier bis zu seinem To<strong>de</strong> 1939 lebte. Heute befin<strong>de</strong>t sich<br />

hier die Libanesische Botschaft in Berlin.<br />

Pankow 2012/2013 17


seHeNsWerTes & AusfLugszIeLe<br />

18<br />

Eingang Bernauer Straße<br />

Bahngelän<strong>de</strong><br />

To<strong>de</strong>sstreifen<br />

Freizeitoase<br />

Der Mauerpark zwischen Prenzlauer Berg<br />

und Wedding ist mehr als eine Grünanlage<br />

Grüne Oase, Freizeittreff, Partymeile<br />

– <strong>de</strong>r Mauerpark entlang <strong>de</strong>r<br />

Schwedter Straße zwischen Prenzlauer<br />

Berg und Wedding ist alles<br />

in einem. Als Ort <strong>de</strong>r Erholung für<br />

die Anwohner angelegt, ist er heute<br />

vor allem als Treffpunkt für junge<br />

und jung gebliebene Menschen aus<br />

aller Welt bekannt. Der angrenzen<strong>de</strong><br />

Flohmarkt, Open-Air-Karaoke<br />

und an<strong>de</strong>re Veranstaltungen locken<br />

jährlich Tausen<strong>de</strong> Besucher<br />

hierher. Beson<strong>de</strong>rs an <strong>de</strong>n Wochenen<strong>de</strong>n<br />

treffen sich Trommler,<br />

Folktänzer, Streetball- und Boulespieler,<br />

Skater, Griller…Ein einzigartiger<br />

Mix aus Entspannung, Spaß<br />

und Gegensätzen! Der Park ist beliebt<br />

bei Laienkünstlern, Musikern<br />

und Touristen.<br />

Doch auch fernab lauten Trubels<br />

gibt es Rückzugsmöglichkeiten für<br />

Familien, Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche.<br />

So la<strong>de</strong>n nördlich <strong>de</strong>s Gleimtunnels<br />

z.B. ein Kin<strong>de</strong>rbauernhof, Spielplätze,<br />

ein Kletterfelsen und weitere<br />

Grünanlagen ein. Ebenso gibt es<br />

Amphitheater Moritzhof<br />

ein Birkenwäldchen<br />

auf <strong>de</strong>m ehemaligen<br />

Bahndamm, einen<br />

Ballspielplatz, ein<br />

Amphitheater und<br />

eine große Liegewiese.<br />

Sogar an Hun<strong>de</strong>halter<br />

wur<strong>de</strong> mit<br />

einem kleinen Auslaufgebiet für<br />

Vierbeiner gedacht. Beson<strong>de</strong>re Attraktion<br />

für Jung und Alt sind die<br />

hohen stabilen Schaukeln auf <strong>de</strong>m<br />

Hang. Von hier aus hat man einen<br />

weiten Blick auf Berlins Mitte.<br />

Park als brücke zwischen<br />

ost und West<br />

Entstan<strong>de</strong>n ist <strong>de</strong>r Park auf <strong>de</strong>m<br />

Gelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r ehemaligen DDR-<br />

Grenzanlagen zu West-Berlin. Er<br />

ist zugleich <strong>de</strong>r bekannteste Teil<br />

<strong>de</strong>s Mauergrünzuges, <strong>de</strong>r sich vom<br />

heutigen Nordbahnhof bis zum<br />

Berliner Barnim, entlang <strong>de</strong>r ehemaligen<br />

Grenze quer durch Berlin<br />

erstreckt. Wo die Mauer die Menschen<br />

einst trennte, soll ein grünes<br />

Band sie wie<strong>de</strong>r vereinen. Diesem<br />

Konzept folgt auch die Gestaltung<br />

<strong>de</strong>s Mauerparks nach Entwürfen<br />

von Architekt Gustav Lange. Es<br />

zeichnet sich durch großzügige<br />

und klare Formen aus und nimmt<br />

Bezug auf die Geschichte <strong>de</strong>s Ortes.<br />

So wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Verlauf <strong>de</strong>r ehemaligen<br />

Außenmauer <strong>de</strong>r Grenzanlagen<br />

durch eine Reihe von Betonplomben<br />

im Bo<strong>de</strong>n sichtbar gemacht.<br />

Auch die Hinterlandmauer an <strong>de</strong>r<br />

Rückseite <strong>de</strong>s Friedrich-Ludwig-<br />

Jahn-Sportparks ist auf einer Länge<br />

von rund hun<strong>de</strong>rt Metern auf <strong>de</strong>m<br />

Hang erhalten geblieben.<br />

Bereits 1995 wur<strong>de</strong>n die ersten Flächen<br />

<strong>de</strong>s Mauerparks fertiggestellt,<br />

jedoch nur auf <strong>de</strong>r Seite von Prenzlauer<br />

Berg. Heute umfasst <strong>de</strong>r Park<br />

rund acht Hektar; er soll auf 13 ha<br />

erweitert und nach Wedding ausge<strong>de</strong>hnt<br />

wer<strong>de</strong>n. Um die Bebauung<br />

und Gestaltung <strong>de</strong>r restlichen Areale<br />

wur<strong>de</strong> lange zwischen Grundstückseigentümern,Anwohner-Initiativen<br />

und <strong>de</strong>m Senat gerungen.<br />

Die Parkerweiterung erfolgt nun<br />

auf <strong>de</strong>m <strong>de</strong>rzeit als Gewerbegebiet<br />

genutzten Stück zwischen Bernauer<br />

Straße und Gleimstraße. Berliner<br />

sollen hier die Möglichkeit zum<br />

Sonnen, Spielen und Picknicken<br />

haben. Nördlich <strong>de</strong>s Gleimtunnels<br />

sind Wohnhäuser vorgesehen.<br />

Auch neue Wegeverbindungen<br />

zwischen <strong>de</strong>n Stadtteilen soll es<br />

geben.<br />

Pankow 2012/2013


Graffitiwand Flohmarkt<br />

Alter güterbahnhof<br />

<strong>de</strong>r Nordbahn<br />

Bis Anfang <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts<br />

<strong>war</strong> das Gebiet <strong>de</strong>s heutigen Mauerparks<br />

Ackerland; später wur<strong>de</strong><br />

es als Exerzierplatz <strong>de</strong>r Preußischen<br />

Armee und Bahngelän<strong>de</strong><br />

genutzt. Seit 1877/78 en<strong>de</strong>te hier<br />

die Nordbahn, die Berlin mit Stralsund<br />

verband. Der Bahnhof (Alter<br />

Nordbahnhof) an <strong>de</strong>r Schwedter/<br />

Bernauer Straße diente jedoch fast<br />

ausschließlich <strong>de</strong>m Güterverkehr.<br />

Personenzüge hielten hier eher selten,<br />

sie wur<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Regel zum<br />

zentraler gelegenen Stettiner Bahnhof<br />

an <strong>de</strong>r Invali<strong>de</strong>nstraße geleitet.<br />

Als dieser 1950 in Nordbahnhof<br />

umbenannt wor<strong>de</strong>n <strong>war</strong>, erhielt<br />

<strong>de</strong>r Alte Nordbahnhof <strong>de</strong>n Namen<br />

„Güterbahnhof Eberswal<strong>de</strong>r Straße“.<br />

1952 schließlich stellte die<br />

Berliner Nordbahn <strong>de</strong>n Personenfernverkehr<br />

ein. Der Güterbahnhof<br />

<strong>war</strong> jedoch noch bis Anfang <strong>de</strong>r<br />

1980er-Jahre in Betrieb. Danach<br />

wur<strong>de</strong>n die Gleise abgebaut und<br />

die Gebäu<strong>de</strong> an Gewerbebetriebe<br />

vermietet.<br />

Das Bahnhofsgelän<strong>de</strong> lag genau<br />

an <strong>de</strong>r Grenze zwischen <strong>de</strong>n 1920<br />

gebil<strong>de</strong>ten Verwaltungsbezirken<br />

Prenzlauer Berg und Wedding auf<br />

Westberliner Seite. Durch <strong>de</strong>n Bau<br />

<strong>de</strong>r Mauer 1961 <strong>war</strong> es von <strong>de</strong>r<br />

an ihm vorbeiführen<strong>de</strong>n Schwedter<br />

Straße (ehemaliger Ostsektor)<br />

abgeschnitten. Die Staatsgrenze<br />

verlief hier genau an einer steilen<br />

Böschung unterhalb <strong>de</strong>r aus<br />

Kriegstrümmern aufgeschütteten<br />

westlichen Begrenzung <strong>de</strong>s Jahn-<br />

Stadions und <strong>war</strong> schwer einzusehen.<br />

Noch 1988 er<strong>war</strong>b die DDR im<br />

Zuge eines Gebietsaustausches <strong>de</strong>n<br />

östlichen Teil <strong>de</strong>s alten Bahngelän<strong>de</strong>s,<br />

um darauf Grenzanlagen,<strong>de</strong>n<br />

so genannten To<strong>de</strong>sstreifen, zu<br />

errichten. Die Sektorengrenze wur<strong>de</strong><br />

auf gut einem Kilometer Länge<br />

Richtung Westen verschoben.<br />

Nach <strong>de</strong>m Fall <strong>de</strong>r Mauer nutzten<br />

viele Berliner <strong>de</strong>n ehemaligen To<strong>de</strong>sstreifen<br />

für Spaziergänge und<br />

Radtouren, Anwohner pflanzten<br />

Bäume. Heute befin<strong>de</strong>t sich hier,<br />

unmittelbar am Friedrich-Ludwig-<br />

Jahn-Sportpark, <strong>de</strong>r Mauerpark.<br />

relikt aus alten eisenbahnzeiten:<br />

<strong>de</strong>r gleimtunnel<br />

Der Gleimtunnel entstand Anfang<br />

<strong>de</strong>s 20. Jahrhun<strong>de</strong>rts als abgesenkte<br />

Straßenverbindung zwischen<br />

<strong>de</strong>m Gleim- und <strong>de</strong>m Brunnenviertel.<br />

Über <strong>de</strong>n Tunnel führten<br />

die Gleise <strong>de</strong>r von Nor<strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n<br />

Eisenbahnlinien entlang<br />

<strong>de</strong>r Schwedter Straße bis zum Alten<br />

Nordbahnhof an <strong>de</strong>r Bernauer<br />

Straße. Viele Arbeiter aus <strong>de</strong>n dicht<br />

besie<strong>de</strong>lten Wohngebieten Prenzlauer<br />

Bergs nutzten die Unterführung<br />

als wichtige Verbindung zu<br />

<strong>de</strong>n Fabriken im Wedding, z.B. <strong>de</strong>r<br />

AEG an <strong>de</strong>r Brunnenstraße.<br />

Von 1961 bis 1989 lag <strong>de</strong>r Tunnel<br />

unpassierbar vor <strong>de</strong>m damaligen<br />

Grenzgebiet <strong>de</strong>r DDR. Der östliche<br />

Ausgang <strong>war</strong> durch die Berliner<br />

Mauer versperrt. Schon En<strong>de</strong> 1990<br />

wur<strong>de</strong> er für Fußgänger wie<strong>de</strong>r geöffnet,<br />

1993 dann auch für <strong>de</strong>n Autoverkehr.<br />

Seit Sommer 2008 führt<br />

auch ein Weg über <strong>de</strong>n Gleimtunnel,<br />

so dass Fußgänger und Radfahrer<br />

bequem von einer Hälfte <strong>de</strong>s<br />

Mauerparks in die an<strong>de</strong>re gelangen<br />

können.<br />

Heute steht <strong>de</strong>r Gleimtunnel unter<br />

Denkmalschutz. Bedingt durch<br />

seine Lage im ehemaligen Grenzgebiet<br />

ist er in seiner Ursprungsausführung<br />

noch weitestgehend<br />

erhalten. Er gilt als eines <strong>de</strong>r letzten<br />

großen Eisenbahnbrücken-<br />

Bauwerke Berlins aus <strong>de</strong>r Zeit um<br />

1900. Sie prägten an vielen Stellen<br />

das alte Stadtbild, wur<strong>de</strong>n aber im<br />

Rahmen von Mo<strong>de</strong>rnisierungsmaßnahmen<br />

vielerorts ersetzt.<br />

Weitere Informationen:<br />

Freun<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Mauerparks e.V.<br />

Telefon 609 800 18<br />

www.mauerpark.info<br />

Welt-Bürger-Park e.V.<br />

Telefon 0163-6820125<br />

www.welt-buerger-park.<strong>de</strong><br />

Bürgerverein Gleimviertel e.V.<br />

Telefon 44 124 59<br />

www.gleimviertel.<strong>de</strong><br />

Pankow 2012/2013 19


seHeNsWerTes & AusfLugszIeLe<br />

Statue einer Frau mit Säugling<br />

Über 80 Jahre ist es nun schon<br />

alt und es <strong>war</strong> immer DAS Gesundheitshaus.<br />

Mit seinen vielen<br />

Schmuckelementen an <strong>de</strong>r Außenfassa<strong>de</strong><br />

ist <strong>de</strong>r markante Klinkerbau<br />

in <strong>de</strong>r Grunowstraße ein typisches<br />

Bauwerk aus <strong>de</strong>m ersten<br />

Drittel <strong>de</strong>s 20. Jahrhun<strong>de</strong>rts. In<br />

Berlin fin<strong>de</strong>n sich einige öffentliche<br />

Gebäu<strong>de</strong> in diesem Stil. Doch<br />

kaum jemand weiß, dass dieses<br />

Haus einmal Geschichte geschrieben<br />

hat und weit über <strong>de</strong>n Bezirk<br />

und die Stadt hinaus bekannt und<br />

berühmt <strong>war</strong>.<br />

Zu seiner Eröffnung 1928 zog es<br />

weltweite Aufmerksamkeit auf<br />

sich. Sogar Journalisten aus <strong>de</strong>n<br />

USA kamen zur Einweihung und<br />

im „Anzeiger für <strong>de</strong>n Berliner Nor<strong>de</strong>n“<br />

lautete die Schlagzeile: „Der<br />

Welt um einen Schritt voraus“.<br />

20<br />

„Der Welt um einen Schritt voraus“<br />

Das Gesundheitshaus Pankow <strong>war</strong> ein Musterbau über <strong>de</strong>n Bezirk hinaus<br />

Eingangshaus mit kunstvoller<br />

Klinkerfassa<strong>de</strong><br />

Erstmals <strong>war</strong>en in <strong>de</strong>m Gebäu<strong>de</strong><br />

alle mo<strong>de</strong>rnen Gesundheitsabteilungen<br />

wie Rettungsstelle, Seuchen<strong>de</strong>zernat,<br />

Hygieneinspektion,<br />

das Schul- und Wohlfahrtsamt<br />

o<strong>de</strong>r das Röntgenlabor unter einem<br />

Dach vereint. Ein ganzes<br />

Haus im Dienste <strong>de</strong>r Volksgesundheit!<br />

So etwas gab es bisher nicht.<br />

„Die Überschrift … mag etwas<br />

prahlerisch klingen“, schreibt <strong>de</strong>r<br />

„Anzeiger für <strong>de</strong>n Berliner Nor<strong>de</strong>n“<br />

weiter, „aber<br />

wir Pankower haben<br />

so selten Gelegenheit,<br />

unser Licht<br />

leuchten zu lassen,<br />

dass wir es in diesem<br />

Son<strong>de</strong>rfall wirklich<br />

einmal tun können.“<br />

Das Gesundheitshaus<br />

Pankow, wie es<br />

fortan hieß, <strong>war</strong> das<br />

erste kommunale<br />

Gebäu<strong>de</strong> dieser Art<br />

in ganz Deutschland<br />

und sollte beispielgebend für an<strong>de</strong>re<br />

Bezirke und Städte sein. Denn<br />

öffentliche Gesundheitspflege<br />

spielte vor gut hun<strong>de</strong>rt Jahren noch<br />

eine große Rolle. Die Menschen in<br />

Berlin lebten dicht gedrängt und<br />

unter miserablen Umstän<strong>de</strong>n in<br />

Mietskasernen. Anlaufstellen für<br />

medizinische Hilfen <strong>war</strong>en selten<br />

o<strong>de</strong>r weit verstreut. So <strong>war</strong> das<br />

neue Haus, das 1926-28 mit Unterstützung<br />

<strong>de</strong>s Berliner Magistrats<br />

– mitten im Herzen Pankows, nur<br />

wenige Meter vom repräsentativen<br />

Rathaus entfernt – errichtet wur<strong>de</strong>,<br />

in je<strong>de</strong>r Hinsicht etwas Einmaliges.<br />

Farbige Fliesen in Fluren<br />

und Wartezimmern<br />

Es bot auf drei Etagen nicht nur<br />

genügend Platz, um alle wichtigen<br />

städtischen Gesundheitseinrichtungen<br />

unterzubringen, es stellte<br />

auch Räume für öffentliche Vor-<br />

Blick in <strong>de</strong>n blauen Wartesaal<br />

Foto: Charis Salomon, Bezirksamt Pankow<br />

Brunnen im<br />

Eingangsbereich<br />

mit Speier<br />

Foto: Charis Salomon, Bezirksamt Pankow<br />

träge und Ausstellungen zur Verfügung.<br />

Ebenso folgte es in seiner<br />

Architektur einer eigenwilligen<br />

Farb- und Formgebung, die über<br />

das Funktionelle einer öffentlichen<br />

Behör<strong>de</strong> weit hinaus ging. Der Architekt<br />

Eilert Franzen fand eine an<br />

<strong>de</strong>n Expressionismus angelehnte,<br />

aber schlichte Formensprache samt<br />

<strong>de</strong>korativer Außenklinkerfassa<strong>de</strong><br />

und vielen Schmuckelementen im<br />

Innern.<br />

An <strong>de</strong>r dreigeschossigen Fassa<strong>de</strong><br />

befin<strong>de</strong>n sich sechs Figuren aus<br />

Kunststein, allesamt Allegorien <strong>de</strong>s<br />

Gesundheitswesens, wie etwa eine<br />

Frau mit Säugling im Arm (für die<br />

Säuglingspflege) o<strong>de</strong>r ein Mann<br />

mit Lupe und Glaskolben (für die<br />

medizinische Wissenschaft). Die<br />

Fensterflügel wur<strong>de</strong>n weiß auf<br />

blauem Rahmen gestrichen. Blau<br />

gehalten sind auch die verschie<strong>de</strong>nen<br />

Eingangstüren sowie die Ka-<br />

cheln im Eingangsbereich. Eine farbige<br />

Kachelverkleidung erhielten<br />

ebenso das Haupttreppenhaus und<br />

die Wartesäle in <strong>de</strong>r ersten und<br />

zweiten Etage mit schmuckvollen<br />

Wandbrunnen, die übrigens noch<br />

bis in die 1960er-Jahre in Betrieb<br />

<strong>war</strong>en.<br />

Pankow 2012/2013


Uhr im Haupttreppenhau Foto: Charis Salomon, Bezirksamt Pankow Blick in Flur … … und ins Treppenhaus<br />

Auch technisch <strong>war</strong> das Gebäu<strong>de</strong><br />

nach damaligen Maßstäben auf’s<br />

Mo<strong>de</strong>rnste ausgestattet. Das Fernheizwerk<br />

Görschstraße versorgte<br />

das Gesundheitshaus über eine<br />

ein Kilometer lange Trasse mit<br />

Wärme; in <strong>de</strong>n Sommermonaten<br />

erfolgte die Warmwasserversorgung<br />

durch eine eigene Gasheizungsanlage.<br />

Im Haus befan<strong>de</strong>n<br />

sich eine Haussprechanlage mit<br />

50 Nebenstellen und ein Münzfernsprecher;<br />

ferner gab es einen<br />

Personenaufzug sowie einen Aufzug<br />

für Lebensmittel und in <strong>de</strong>n<br />

Ausklei<strong>de</strong>zellen <strong>war</strong>en elektrische<br />

Licht signalanlagen von damals<br />

neuester Form angebracht. Sieben<br />

an Ketten hängen<strong>de</strong> Uhren zeigten<br />

noch bis En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 1970er-Jahre<br />

die Zeit an. Verblieben ist die Uhr<br />

im Erdgeschoss, die in <strong>de</strong>n Türbogenbereich<br />

zum Treppenhaus eingelassen<br />

ist.<br />

Die Baukosten von 858.000 Reichsmark<br />

<strong>war</strong>en damals gigantisch<br />

hoch. Lei<strong>de</strong>r blieb das Gebäu<strong>de</strong> in<br />

dieser Form ein ambitioniertes Einzelprojekt.<br />

Die Weltwirtschaftskrise<br />

machte Pläne für weitere Sozial-<br />

reformen und Einrichtungen dieser<br />

Art zunichte.<br />

Über 80 Jahre im Dienst<br />

<strong>de</strong>r Gesundheit<br />

Nach seiner Eröffnung wur<strong>de</strong> das<br />

Gesundheitshaus für einige Jahre<br />

zur Pilgerstätte für Menschen aus<br />

<strong>de</strong>m In- und Ausland. Auch fan<strong>de</strong>n<br />

gut besuchte Ausstellungen und<br />

Vorträge zu gesundheitlichen Themen<br />

statt.<br />

Trotz verschie<strong>de</strong>ner Struktur- und<br />

Raumverän<strong>de</strong>rungen in <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n<br />

Jahrzehnten blieb das Gebäu<strong>de</strong><br />

immer seinem ursprünglichen<br />

Zweck, <strong>de</strong>r Gesundheit, treu. Mit<br />

<strong>de</strong>r Machtergreifung <strong>de</strong>r Nationalsozialisten<br />

1933 wur<strong>de</strong>n hier,<br />

wie überall in Deutschland, Beratungsstellen<br />

für Erb- und Rassenpflege<br />

eingerichtet. Während <strong>de</strong>s<br />

Krieges kam eine Kriegsdienststelle<br />

hinzu und die Keller wur<strong>de</strong>n als<br />

Luftschutzkeller ausgebaut. Doch<br />

schon im Juni 1945 nahm das<br />

Haus seinen geregelten Sprechstun<strong>de</strong>nbetrieb<br />

wie<strong>de</strong>r auf. Die<br />

kriegsbedingten Schä<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>r<br />

Eingangstür Detail <strong>de</strong>r Eingangstür<br />

Klinkerfassa<strong>de</strong> und an <strong>de</strong>n Kellerschächten<br />

wur<strong>de</strong>n allerdings erst<br />

in <strong>de</strong>n 1980er-Jahren beseitigt.<br />

Während <strong>de</strong>r DDR-Zeit <strong>war</strong>en im<br />

Gesundheitshaus die Säuglingspflege<br />

und spätere Mütterberatung, die<br />

Tuberkuloseabteilung, die Ju g endzahnklinik,<br />

die Impfzentrale, die<br />

Hygieneinspektion, die Bezirks-<br />

schwesternstation sowie staatliche<br />

Kin<strong>de</strong>rarztpraxen und Verwaltungsräume<br />

untergebracht.<br />

Mitte <strong>de</strong>r 1990er-Jahre wur<strong>de</strong> das<br />

Haus renoviert und das Dachgeschoss<br />

weiter ausgebaut. Seit 2008<br />

sind hier alle Bereiche und Beratungsstellen<br />

<strong>de</strong>s Gesundheitsamtes<br />

Pankow vereint – in Anknüpfung<br />

Prävention Foto: Charis Salomon, Bezirksamt Pankow<br />

an eine langjährige Tradition und<br />

die ursprüngliche Konzeption <strong>de</strong>s<br />

Hauses: alle Dienste unter einem<br />

Dach. Der heutige Konferenzraum<br />

und frühere Kultur- und Vortragsraum<br />

ist wie in <strong>de</strong>n Jahrzehnten<br />

zuvor gut frequentiert.<br />

(Quelle: Broschüre „Gesundheitshaus<br />

Pankow – gestern und heute“,<br />

Dez. 2011, Historie: Michael Frick)<br />

Einrichtungen <strong>de</strong>s Gesundheitsamtes:<br />

siehe Seite 49<br />

Pankow 2012/2013 21


seHeNsWerTes & AusfLugszIeLe<br />

Kunst im rathaus<br />

Das Pankower Rathaus in <strong>de</strong>r Breiten Straße gehört<br />

architektonisch zu <strong>de</strong>n schönsten <strong>de</strong>r Stadt. Mit<br />

seinem gediegenen Ambiente bietet es jedoch nicht<br />

nur eine schöne Kulisse für Behör<strong>de</strong>ngänge o<strong>de</strong>r<br />

Hochzeitsgesellschaften, auch Konzerte, Vortragsreihen<br />

und Kunstausstellungen fin<strong>de</strong>n hier einen<br />

passen<strong>de</strong>n Rahmen.<br />

Die Ausstellungen in <strong>de</strong>r Galerie im<br />

Rathaus haben eine lange Tradition.<br />

Vor allem professionelle Pankower<br />

Künstler und Stu<strong>de</strong>nten <strong>de</strong>r<br />

Kunsthochschule, aber auch Teilnehmer<br />

<strong>de</strong>r künstlerischen Kurse<br />

<strong>de</strong>r Volkshochschule sowie Mal-<br />

und Zeichengruppen ansässiger<br />

Vereine haben hier die Möglichkeit,<br />

ihre Arbeiten <strong>de</strong>r Öffentlichkeit zu<br />

präsentieren. Ebenso können interessierte<br />

Initiativen aus <strong>de</strong>m Sozial-<br />

und Jugendbereich ihre Projekte<br />

vorstellen. Die Bandbreite <strong>de</strong>r<br />

Arbeiten reicht von <strong>de</strong>r Malerei/<br />

Grafik über die Darstellung unterschiedlichster<br />

Techniken, realistische<br />

o<strong>de</strong>r abstrakte Kunst bis hin<br />

zu Fotoausstellungen.<br />

Die Rathaus-Galerie präsentierte<br />

in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren auch<br />

grafische Arbeiten sowie Malerei<br />

auf Papier und Leinwand aus <strong>de</strong>m<br />

Bestand <strong>de</strong>r Kommunalen Kunstsammlung<br />

Pankow, darunter Werke<br />

von Künstlern, die im Bezirk beheimatet<br />

sind o<strong>de</strong>r <strong>war</strong>en, z.B. von<br />

Michael Hegewald, Lin<strong>de</strong> Bischof,<br />

Eva Vent, Petra Flierl o<strong>de</strong>r Martin<br />

Col<strong>de</strong>n.<br />

Desweiteren konnten Besucher<br />

u.a. Werke von Peter Becker, (Märchenillustrationen<br />

und Druckgrafik),<br />

Ilse-Maria Feltz (Kostüm- und<br />

Bühnenbil<strong>de</strong>r), Jörg Schulz-Liebig<br />

22<br />

(Malerei und Grafik), Hartmut<br />

Heck (Oxydationstechnik), Gotthard<br />

Krupp (Malerei), Ilka Neumann<br />

(Pleinairmalerei) und Kathrin<br />

Eckhorn (Malerei/Zeichnung) betrachten.<br />

Ulrich Karlkurt Köhler (links) mit Bezirksbürgermeister Matthias Köhne<br />

zur Ausstellungseröffnung „PINOCHCCHIO HAT FERTIG“ am 27.09.2012<br />

Foto: Pressestelle, Renate Erbert<br />

Noch bis zum 4. Januar 2013 ist<br />

die Ausstellung von Ulrich Karlkurt<br />

Köhler „PINOCHCCHIO HAT<br />

FERTIG“ zu sehen. Gezeigt wer<strong>de</strong>n<br />

Zeichnungen und Kupferstiche.<br />

Ilka Neumann, „Pleinairmalerei“<br />

Bild mit Tochter Klara vor <strong>de</strong>m<br />

Aquarell „Klara 2003“<br />

(Copyright: Pressestelle Pankow)<br />

Ulrich Karlkurt Köhler, „Schnauze voll“, Zeichnung 2002, 12,5x10 cm<br />

Foto: Ulrich Karlkurt Köhler<br />

„Der Künstler Karlkurt Köhler fin<strong>de</strong>t<br />

in vielen seiner Bil<strong>de</strong>r irrwitzige<br />

Verbindungen, Metamorphosen,<br />

Transformationen. Er fabuliert mit<br />

<strong>de</strong>n Formen, <strong>de</strong>n menschlichen<br />

Figuren, bis sie kenntlich wer<strong>de</strong>n.<br />

Köhler ist kein Phantast, kein Träumer,<br />

er führt uns keine abgehobene<br />

Son<strong>de</strong>rwelt vor. Seine kritische<br />

Sicht auf die Welt formuliert er u.a.<br />

in seinen Kupferstichen mit Witz,<br />

Sarkasmus und einer gewissen ironischen<br />

Distanz“, so <strong>de</strong>r Kunstwis-<br />

senschaftler und Galerist Volkhard<br />

Böhm.<br />

Die Ausstellungen im Rathaus<br />

Pankow wechseln mehrmals im<br />

Jahr und wer<strong>de</strong>n jeweils mit einer<br />

Vernissage vom Bezirksbürgermeister<br />

eröffnet. Der Eintritt ist frei.<br />

Die Galerie in <strong>de</strong>r ersten Etage <strong>de</strong>s<br />

Rathauses ist Montag bis Freitag<br />

von 9 bis 19 Uhr geöffnet. Weitere<br />

Informationen sind unter Telefon<br />

90295-2211 erhältlich.<br />

Pankow 2012/2013


Erinnerung an einen<br />

Künstler, <strong>de</strong>r einigen zu<br />

„französisch“ <strong>war</strong><br />

Begegnung im Max-Lingner-Haus<br />

In diesem Haus lebte <strong>de</strong>r Maler und Pressezeichner Max Lingner von 1950 bis 1959.<br />

Anfang <strong>de</strong>r 1950er-Jahre entstand<br />

am Ran<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Schönholzer Hei<strong>de</strong><br />

in Nie<strong>de</strong>rschönhausen eine kleine,<br />

später nach Erich Weinert benannte<br />

Wohnsiedlung. Sie wirkte<br />

beschei<strong>de</strong>n und lehnte sich in ihrer<br />

Gestaltung an die damals bestehen<strong>de</strong><br />

Struktur von Einfamilienhäusern<br />

<strong>de</strong>r 1920er- und 1930er-Jahre<br />

an. Dennoch <strong>war</strong> sie etwas Beson<strong>de</strong>res,<br />

gehörte sie doch zu <strong>de</strong>n drei<br />

so genannten Intelligenzsiedlungen<br />

in Berlin, mit <strong>de</strong>nen die damals<br />

noch junge DDR aus <strong>de</strong>r Emigration<br />

heimkehren<strong>de</strong> Künstler, Wissenschaftler<br />

und Publizisten an<br />

sich bin<strong>de</strong>n wollte.<br />

Zu ihnen gehörte neben <strong>de</strong>m<br />

Schriftsteller Erich Weinert, <strong>de</strong>r<br />

Bildhauererin Ruthild Hahne, <strong>de</strong>m<br />

Grafiker und Publizisten Herbert<br />

Sandberg und vielen an<strong>de</strong>ren auch<br />

<strong>de</strong>r Maler und Grafiker Max Lingner.<br />

Er lebte und arbeitete hier von<br />

1950 bis zu seinem To<strong>de</strong> 1959.<br />

Sein ehemaliges Atelier-Wohnhaus<br />

ist heute für Besucher geöffnet und<br />

lädt ein zum Dialog. Nach einer<br />

grundlegen<strong>de</strong>n Sanierung und Restaurierung<br />

2010/11 fin<strong>de</strong>n hier<br />

Diskussionen, Lesungen, Filmvorführungen,<br />

Konzerte und weitere<br />

Veranstaltungen statt, organisiert<br />

von <strong>de</strong>r Max-Lingner-Stiftung. Sie<br />

wur<strong>de</strong> 2007 gegrün<strong>de</strong>t und hat<br />

die Aufarbeitung und Verbreitung<br />

<strong>de</strong>s Werkes von Max Lingner zum<br />

Ziel. Gleichzeitig möchte sie an die<br />

Kunst <strong>de</strong>s 20. Jahrhun<strong>de</strong>rts erinnern.<br />

Bekannt in Frankreich<br />

und in Deutschland<br />

Max Lingner lebte viele Jahre in<br />

Paris und gehört zu <strong>de</strong>n wenigen<br />

Künstlern <strong>de</strong>s 20. Jahrhun<strong>de</strong>rts,<br />

die sowohl in Frankreich als auch<br />

in Deutschland populär und anerkannt<br />

<strong>war</strong>en. Geboren 1888 in<br />

Leipzig, besuchte er hier von 1904<br />

bis 1908 im Abendstudium die<br />

Aka<strong>de</strong>mie für graphische Künste<br />

und Buchgewerbe; später studierte<br />

er in Dres<strong>de</strong>n Kunst. Seine ersten<br />

Zeichnungen zeigten vor allem<br />

Gesichter von Arbeitern und einfachen<br />

Menschen, was ihm in <strong>de</strong>r damaligen<br />

Kunstszene jedoch wenig<br />

Anerkennung einbrachte. Von <strong>de</strong>r<br />

Malerin Käthe Kollwitz bestärkt,<br />

verließ er 1928 Deutschland, um in<br />

Paris die künstlerische Avantgar<strong>de</strong><br />

zu fin<strong>de</strong>n.<br />

In <strong>de</strong>n 1930er-Jahren machte er<br />

sich dort als Pressezeichner und<br />

Plakatgestalter einen Namen und<br />

gab mit Henri Barbusse die Zeitschrift<br />

„Mon<strong>de</strong>“ heraus (siehe<br />

auch „Die Welt <strong>de</strong>r Pariser Wochenzeitung<br />

MONDE, 1928-1935,<br />

hrsg. von Th. Flierl, W. Klein, A.<br />

Weißbach im Aisthesis Verlag,<br />

2012 – die Red.) Er trat <strong>de</strong>r Kommunistischen<br />

Partei Frankreichs<br />

bei und freun<strong>de</strong>te sich mit Malern<br />

wie Matisse und Léger an. Nach<br />

Einmarsch <strong>de</strong>r Deutschen wur<strong>de</strong><br />

er interniert, konnte aber fliehen<br />

und schloss sich <strong>de</strong>r Résistance an.<br />

1949 kehrte er nach Deutschland<br />

zurück, wo er einen Ruf als Professor<br />

für Künste an <strong>de</strong>r Kunsthochschule<br />

Weißensee annahm. Ebenso<br />

gehörte er zu <strong>de</strong>n Gründungsmitglie<strong>de</strong>rn<br />

<strong>de</strong>r Aka<strong>de</strong>mie <strong>de</strong>r Künste<br />

<strong>de</strong>r DDR.<br />

„Französisch“, leicht,<br />

anmutig<br />

Max Lingners künstlerischer Stil<br />

wird als „französisch“ leicht, beschwingt<br />

erotisch und charmant<br />

beschrieben – vor allem seine<br />

Werke nach <strong>de</strong>m Krieg sind Reminiszenzen<br />

an Frankreich, an Boulevards,<br />

Parks, Tanzlokale... Er stellt<br />

junge Arbeiterinnen und Marktfrauen<br />

elegant und anmutig dar;<br />

seine Bil<strong>de</strong>r zeigen we<strong>de</strong>r Pathos<br />

noch Inhaltsschwere. Bekannt sind<br />

z.B. „Arbeiterliebe“ (1929), „Mutter<br />

mit Kind“ (1927), „Madmoiselle<br />

Yvonne“ (1939) und „Die Weintraubenverkäuferinnen“<br />

(1949),<br />

ebenso wie seine Illustrationen für<br />

das Buch „Der Ziegenhirt“ o<strong>de</strong>r<br />

das Märchen „Vom Fischer und<br />

seiner Frau“. Ein Wandbild zum<br />

Aufbau <strong>de</strong>r Republik, entstan<strong>de</strong>n<br />

im Auftrag <strong>de</strong>r DDR-Führung, ist<br />

noch heute in <strong>de</strong>r Pfeilerhalle <strong>de</strong>s<br />

Bun<strong>de</strong>sfinanzministeriums an <strong>de</strong>r<br />

Leipziger Straße zu sehen. Beinahe<br />

selbstquälerisch versuchte Lingner,<br />

<strong>de</strong>n programmatischen Vorgaben<br />

gerecht zu wer<strong>de</strong>n. Mehrmals<br />

wur<strong>de</strong>n seine Entwürfe als zu<br />

„französisch“ und zu formalistisch<br />

abgelehnt. Selbst Otto Grotewohl,<br />

hobbymalen<strong>de</strong>r Ministerpräsi<strong>de</strong>nt,<br />

hat bei <strong>de</strong>n Entwürfen korrigierend<br />

Hand angelegt. Erst nach seinem<br />

Tod 1959 fand Lingner die ihm<br />

gebühren<strong>de</strong> Anerkennung in <strong>de</strong>r<br />

DDR.<br />

Die Kunstwissenschaftlerin, Frau<br />

Dr. Gertrud Hei<strong>de</strong>r (1928-2007)<br />

kümmerte sich nach <strong>de</strong>m Tod <strong>de</strong>s<br />

Malers um das Wohnhaus und das<br />

Werk Max Lingners. Seit 1988 betreute<br />

sie das Max-Lingner-Archiv<br />

und führte es 2007, kurz vor ihrem<br />

Tod, in die Max-Lingner-Stiftung.<br />

Sie hat im Max-Lingner-Haus ihren<br />

Sitz und wird von <strong>de</strong>r Rosa-Luxemburg-Stiftung<br />

treuhän<strong>de</strong>risch<br />

betreut.<br />

An die tausend Werke, meist Arbeiten<br />

auf Papier, lagern hier in <strong>de</strong>n<br />

Schränken, einige sind ausgestellt.<br />

Die Wohnräume, größtenteils noch<br />

original möbliert, erzählen, wie<br />

Lingner gearbeitet und gelebt hat.<br />

Bibliothek und Archiv sind akkurat<br />

geordnet; auch auf unvollen<strong>de</strong>te<br />

Werke kann man einen Blick werfen.<br />

Die durch Internierung und<br />

Résistance angeschlagene Gesundheit<br />

bremste <strong>de</strong>n Schaffensdrang<br />

<strong>de</strong>s Künstlers.<br />

Ein Museum soll Lingners Haus<br />

jedoch nicht sein, son<strong>de</strong>rn ein<br />

Ort, an <strong>de</strong>m sich Leute begegnen.<br />

Hier trifft sich die Max-Lingner-<br />

Max Lingner: Weintraubenverkäuferinnen in Südfrankreich“ (1. Fassung, 1949),<br />

Tempera auf Leinwand, 129 x 177 cm, Max-Lingner-Stiftung,<br />

Foto: Arlett Mattescheck<br />

Gesellschaft, kommen Architekten,<br />

Kulturwissenschaftler, Historiker<br />

und Dichter zusammen. Zahlreiche<br />

Veranstaltungen la<strong>de</strong>n das interessierte<br />

Publikum ein.<br />

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Telefon 486 80 19/486 47 02<br />

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Pankow 2012/2013 23


AueN • WoHNeN • sTAdTeNTWIcKLuNg<br />

Es <strong>war</strong> einmal:<br />

„Filmstadt“ in Weißensee<br />

Bezirk möchte stärker an die Wiege <strong>de</strong>s Stummfilms im Ortsteil erinnern<br />

Zu Beginn <strong>de</strong>s Jahres 1920 machte<br />

eine Filmproduktion aus Weißensee<br />

von sich re<strong>de</strong>n. „Das Cabinet<br />

<strong>de</strong>s Dr. Caligari“ von Regisseur<br />

Robert Wiene <strong>war</strong> in aller Mun<strong>de</strong><br />

und ging um die ganze Welt. Erzählt<br />

wird die Geschichte eines Wahnsinnigen,<br />

<strong>de</strong>r einen unter seiner<br />

Kontrolle stehen<strong>de</strong>n Schlafwandler<br />

für blutrünstige Taten missbraucht.<br />

Der legendäre Stummfilm gilt mit<br />

seinem künstlerischen Anspruch<br />

und <strong>de</strong>n versteckten sozialpolitischen<br />

Anspielungen bis heute als<br />

erstes <strong>de</strong>utsches Filmkunstwerk<br />

überhaupt.<br />

Gedreht wur<strong>de</strong> „Dr. Caligari“ im<br />

Lixie-Atelier in Weißensee. Doch<br />

ist <strong>de</strong>r berühmte Film bei weitem<br />

nicht <strong>de</strong>r einzige, <strong>de</strong>r hier entstand.<br />

Von 1913 bis 1928 wur<strong>de</strong>n<br />

in Weißensee mehr als 50 Filme<br />

produziert, darunter so bekannte<br />

Streifen wie „Der Hund von Baskerville“,<br />

die Detektiv-Reihe „Engelbert<br />

Fox“, „Halbblut“, „Die Pest<br />

von Florenz“, „Das indische Grabmal“<br />

o<strong>de</strong>r „Der Tiger von Eschnapur“.<br />

Noch bevor Babelsberg zum<br />

Mekka <strong>de</strong>r Filmindustrie wur<strong>de</strong>,<br />

erlebte <strong>de</strong>r kleine Ort, <strong>de</strong>r damals<br />

noch vor <strong>de</strong>n Toren Berlins lag,<br />

eine beispiellose Blüte als Filmstandort.<br />

Zahlreiche Regisseure<br />

und Darsteller mit Rang und Na-<br />

24<br />

men <strong>war</strong>en hier präsent, Stars und<br />

Sternchen gaben sich die Klinke<br />

in die Hand. Schauspieler wie Mia<br />

May, Emil Jannings, Conrad Veidt<br />

o<strong>de</strong>r Lil Dagover verliehen <strong>de</strong>n Filmen<br />

Glamour, Albert Bassermann,<br />

eine <strong>de</strong>r ersten hauptstädtischen<br />

Theatergrößen und Fritz Lang<br />

drehten in <strong>de</strong>n Weißenseer Studios<br />

und Marlene Dietrich gab hier sogar<br />

ihr Film<strong>de</strong>büt.<br />

Riesige Kulissen<br />

aus <strong>de</strong>r ganzen Welt<br />

Ihren Anfang nahm die Weißenseer<br />

Filmgeschichte in <strong>de</strong>r damals<br />

noch fast unbebauten Franz-Joseph-Straße<br />

(heute Liebermannstraße)<br />

nahe <strong>de</strong>r Rennbahn. Viele<br />

Filmproduzenten schlugen hier ihr<br />

Lager auf, nach<strong>de</strong>m die Atelieranlagen<br />

im Zentrum Berlins für die<br />

zunehmend aufwändigen Filmproduktionen<br />

zu klein wur<strong>de</strong>n. Der<br />

erste, <strong>de</strong>r sich hier nie<strong>de</strong>rließ, <strong>war</strong><br />

1913 Jules Greenbaum mit seiner<br />

Produktionsfirma Vitascope. Viele<br />

weitere folgten nach. Weitläufige<br />

Studios und ebenerdige Glasateliers<br />

entstan<strong>de</strong>n, in <strong>de</strong>nen riesige<br />

Kulissen von Schauplätzen aus <strong>de</strong>r<br />

ganzen Welt nachgebaut wur<strong>de</strong>n.<br />

Auch La<strong>de</strong>nkinos und Filmtheater<br />

schossen wie Pilze aus <strong>de</strong>m Bo<strong>de</strong>n.<br />

Der erste eigenständige Kinoneubau<br />

in Weißensee entstand 1920<br />

am Antonplatz (heute Toni & Tonino).<br />

Bis En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 1920er-Jahre gesellten<br />

sich mit <strong>de</strong>n „Schlosspark-<br />

Lichtspielen“, „Harmonie“ und<br />

„Delphi“ weitere Kinotheater mit<br />

großem Platzangebot hinzu. Das<br />

kleine Weißensee <strong>war</strong> zu einer<br />

Filmstadt gewor<strong>de</strong>n.<br />

Ab Mitte <strong>de</strong>r 1920er-Jahre begann<br />

<strong>de</strong>r Ruhm <strong>de</strong>s Standortes jedoch<br />

langsam zu verblassen. Mit <strong>de</strong>r<br />

Umstellung <strong>de</strong>s Stummfilms auf<br />

<strong>de</strong>n teureren Tonfilm kam es zu<br />

Fusionsprozessen; viele kleine Kinos<br />

gingen ein. Auch so manche<br />

Produktionsfirma hielt <strong>de</strong>m Druck<br />

<strong>de</strong>r Zentralisierung nicht stand,<br />

es fehlten die Voraussetzungen<br />

für Tonfilmproduktionen. An<strong>de</strong>re<br />

Produzenten wechselten nach<br />

Babelsberg und begaben sich in<br />

die Hän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r mächtigen Ufa. Die<br />

Weltwirtschaftskrise tat ihr übriges.<br />

An <strong>de</strong>r Stelle, wo einst Filme<br />

gedreht wur<strong>de</strong>n, sie<strong>de</strong>lten sich zunehmend<br />

Fabriken an.<br />

Plätze nach Joe May<br />

und Caligari<br />

Tafeln: © Brotfabrik<br />

Heute erinnert nicht mehr viel an<br />

die einstige Filmstadt Weißensee.<br />

Eine Verkehrsinsel an <strong>de</strong>r Ecke Liebermann-/Parkstraße<br />

wur<strong>de</strong> 1999<br />

auf Vorschlag <strong>de</strong>r „Weißenseer<br />

Heimatfreun<strong>de</strong> e.V.“ in Joe-May-<br />

Platz umbenannt – nach <strong>de</strong>m 1933<br />

in die USA emigrierten Filmmogul,<br />

<strong>de</strong>m Chef <strong>de</strong>r May-Film. Das Toni<br />

ist als einziges <strong>de</strong>r zahlreichen<br />

ehemaligen Kinos in <strong>de</strong>r Gegend<br />

noch in Betrieb. Hinter unscheinbaren<br />

Schaufenstern steht in <strong>de</strong>r<br />

Pankow 2012/2013


Gustav-Adolf-Straße auch noch das<br />

1929 eröffnete ehemalige Stummfilmtheater<br />

„Delphi“. Es wur<strong>de</strong> bereits<br />

1959 geschlossen, 1995 unter<br />

Denkmalschutz gestellt und wird<br />

gegenwärtig als Revuetheater ausgebaut.<br />

Auch <strong>de</strong>r Caligariplatz an <strong>de</strong>r so<br />

genannten „Weißenseer Spitze“<br />

nimmt seit 2002 auf die Kinoge-<br />

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schichte Weißensees<br />

Bezug. Der einst namenlose<br />

Platz wur<strong>de</strong><br />

auf Initiative <strong>de</strong>s Vereins<br />

Glashaus e.V.,<br />

Betreiber <strong>de</strong>r Brotfabrik,<br />

so benannt.<br />

Mit seinen Veranstaltungen<br />

knüpft<br />

das Kunst- und Kulturzentrumregelmäßig<br />

an die film- und<br />

stadtgeschichtlichen<br />

Traditionen im Berliner<br />

Nordosten an.<br />

2011 fand z.B. das<br />

erste Internationale<br />

Caligari-Festival statt,<br />

das mit zahlreichen<br />

Vorführungen die fast<br />

vergessene Blütezeit<br />

<strong>de</strong>s Stummfilms in<br />

Berlin-Weißensee wie<strong>de</strong>r aufleben<br />

ließ.<br />

In absehbarer Zeit soll auch mit<br />

einem Kunstwerk auf die Geburtsstätte<br />

<strong>de</strong>s Stummfilms in Weißensee<br />

aufmerksam gemacht wer<strong>de</strong>n:<br />

Kunsthochschule und Bezirk wollen<br />

dafür einen Wettbewerb ausloben.<br />

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Pankow 2012/2013 25


Vom Stummfilmkino zum Revuetheater<br />

Weißensee <strong>war</strong> Anfang <strong>de</strong>s 20.<br />

Jahrhun<strong>de</strong>rts nicht nur Standort<br />

großer Filmproduktionen, auch<br />

zahlreiche Kinotheater entstan<strong>de</strong>n<br />

zu dieser Zeit. Eng mit <strong>de</strong>m<br />

Aufschwung <strong>de</strong>r Kinobranche verbun<strong>de</strong>n<br />

<strong>war</strong> das Stummfilmkino<br />

Delphi in <strong>de</strong>r Gustav-Adolf-Straße.<br />

Es wur<strong>de</strong> 1929 als letzter großer Kinoneubau<br />

eröffnet. Insgesamt gab<br />

es in Berlin etwa 400 Kinos, allein<br />

um <strong>de</strong>n Antonplatz in Weißensee<br />

<strong>war</strong>en es sieben.<br />

Mehr als 800 Menschen hatten im<br />

Delphi Platz. Der Zuschauerraum<br />

<strong>war</strong> in rot gehalten und die Leinwand<br />

über einer acht Meter breiten<br />

Bühne mit einem Vorhang aus<br />

Raupensei<strong>de</strong> angebracht. Die feierliche<br />

Eröffnung <strong>de</strong>s damals mit<br />

mo<strong>de</strong>rnster Technik ausgestatteten<br />

Kinos fand mit <strong>de</strong>m Stummfilm<br />

„Hochverrat“ statt. Er wur<strong>de</strong> von<br />

einem 13 Mann starken Orchester<br />

musikalisch untermalt. Zahlreiche<br />

Ehrengäste <strong>war</strong>en gela<strong>de</strong>n, so<br />

<strong>de</strong>r bekannte Theatermime und<br />

Filmdarsteller Eugen Rex.<br />

Das Kino zeigte vor allem Stummfilme,<br />

die in <strong>de</strong>n umliegen<strong>de</strong>n<br />

Studios gedreht wur<strong>de</strong>n, so auch<br />

<strong>de</strong>n legendären Streifen „Das Cabinet<br />

<strong>de</strong>s Dr. Caligari“. Doch <strong>war</strong><br />

es auch für Tonfilmvorführungen<br />

gerüstet, die En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 1920er-Jahre<br />

26<br />

nach und nach <strong>de</strong>n Stummfilm ablösten.<br />

Mit großen Heimatfilmen,<br />

aber auch Theater- und Musikveranstaltungen<br />

überstand das Kino<br />

die Weltwirtschaftskrise.<br />

Während <strong>de</strong>s Zweiten Weltkrieges<br />

wur<strong>de</strong> das Kino nur leicht zerstört.<br />

Nach provisorischen Reparaturen<br />

nahm es bereits im Juni 1945 seinen<br />

Spielbetrieb wie<strong>de</strong>r auf. Doch<br />

<strong>de</strong>r bauliche Zustand verschlechterte<br />

sich zusehends. Als 1959 <strong>de</strong>r<br />

Alt-Berlin kehrt zurück<br />

Stuck von <strong>de</strong>r Decke in <strong>de</strong>n Zuschauerraum<br />

fiel, musste das Kino<br />

schließlich geschlossen wer<strong>de</strong>n.<br />

Eine Rekonstruktion <strong>war</strong> geplant,<br />

kam aber nie zur Ausführung; <strong>de</strong>r<br />

Verfall ging weiter.<br />

Zwischenzeitlich als Lager, Rewatex-Stützpunkt,Briefmarkengeschäft<br />

und zuletzt als Orgelzentrum<br />

genutzt, wur<strong>de</strong> das Kino<br />

2006 zwangsversteigert und bekam<br />

einen neuen Eigentümer. Es wird<br />

Anzeige<br />

seit<strong>de</strong>m zur Kulturstätte ausgebaut.<br />

Das Innere <strong>de</strong>s Kinos ist überwiegend<br />

noch so erhalten, wie es einmal<br />

errichtet wur<strong>de</strong> und lässt <strong>de</strong>n<br />

Charme und das unverwechselbare<br />

Ambiente <strong>de</strong>s letzten Jahrhun<strong>de</strong>rts<br />

erkennen.<br />

Im Delphi wird bald wie<strong>de</strong>r ein<br />

Stück Alt-Berlin <strong>de</strong>r 1930er- bis<br />

1950er-Jahre mit Tango, Swing<br />

und Shows aufleben. Bereits heute<br />

bietet die einmalige Kulisse <strong>de</strong>n<br />

i<strong>de</strong>alen Rahmen für Film-, Theater-,<br />

Foto- und TV-Produktionen,<br />

Firmenempfänge, Preisverleihungen,<br />

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Belebt und quirlig: <strong>de</strong>r Kollwitzplatz<br />

Er ist ein Anziehungspunkt für<br />

Touristen und auch, die hier wohnen,<br />

genießen das quirlige Treiben<br />

rundum. Der Kollwitzplatz im Herzen<br />

von Prenzlauer Berg ist mit seinen<br />

unzähligen Straßencafés und<br />

vielen außergewöhnlichen<br />

Geschäften nicht<br />

nur ein Magnet für Neuzugezogene,<br />

son<strong>de</strong>rn<br />

auch für Familien mit<br />

Kin<strong>de</strong>rn. In <strong>de</strong>n letzten<br />

zwei Jahrzehnten sind<br />

hier zahlreiche Grün<strong>de</strong>rzeitbautenmo<strong>de</strong>rnisiert<br />

und instandgesetzt,<br />

neue Wohn- und Geschäftshäuser<br />

gebaut<br />

sowie Schulen, Kin<strong>de</strong>rtagesstätten,Spielplätze,<br />

Grünanlagen,<br />

Freizeiteinrichtungen<br />

und Gewerbestandorte<br />

um- und neugestaltet<br />

wor<strong>de</strong>n. Der Kiez hat<br />

sich verän<strong>de</strong>rt und mit<br />

ihm seine Bewohner.<br />

Vor gut 150 Jahren<br />

<strong>war</strong> die Gegend um<br />

<strong>de</strong>n Kollwitzplatz noch<br />

nahezu unbebaut. Der ehemalige<br />

Wörther Platz, benannt nach einem<br />

Schlachtsieg im Deutsch-Französischen<br />

Krieg 1870/71, entstand<br />

in <strong>de</strong>r Grün<strong>de</strong>rzeit als Mittelpunkt<br />

eines gutbürgerlichen Wohnquar-<br />

Der neue Spielplatz in <strong>de</strong>r Saarbrücker/Ecke Straßburger Straße erweitert das<br />

Freizeitangebot für Familien und Kin<strong>de</strong>r im Kollwitzkiez. Sandkiste, Rutsche, Spielhaus,<br />

Trampoline, Malwand, Schaukeln u.v.m. <strong>war</strong>ten auf kleine und größere Akteure.<br />

tiers mit <strong>de</strong>n für diese Zeit typischen<br />

stuckverzierten Mietshäusern<br />

und <strong>de</strong>ren Hinterhäusern und<br />

Innenhöfen. Schon um 1900 zählte<br />

das Gebiet zu <strong>de</strong>n am dichtesten<br />

besie<strong>de</strong>lten vor <strong>de</strong>n Toren Berlins.<br />

In einem im Zweiten Weltkrieg<br />

zerstörten Eckhaus lebte über 50<br />

Jahre, von 1889 bis 1943, die Grafikerin<br />

und Bildhauerin Käthe Kollwitz.<br />

1947 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Platz nach ihr<br />

benannt; ein Denkmal erinnert seit<br />

1959 an sie.<br />

Die ursprüngliche bauliche Struktur<br />

<strong>de</strong>s Wohnquartiers zwischen<br />

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und ganz Berlin. Wählen Sie zwischen Stuckaltbau und Neubau.<br />

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Stadtteilentwicklung ein.<br />

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Schönhauser und Prenzlauer Allee,<br />

Torstraße und Danziger Straße<br />

ist heute größtenteils noch erhalten.<br />

Markante Anlagen sind <strong>de</strong>r<br />

Jüdische Friedhof an <strong>de</strong>r Schönhauser<br />

Allee, die größte Synagoge<br />

Deutschlands in <strong>de</strong>r Rykestraße,<br />

die Kulturbrauerei mit einer Vielzahl<br />

von Musikclubs, Kinos und<br />

Restaurants sowie <strong>de</strong>r 1877 auf<br />

<strong>de</strong>m ehemaligen Windmühlenberg<br />

errichtete Wasserturm. Er<br />

legt Zeugnis ab von <strong>de</strong>r ersten<br />

geschlossenen Wasserversorgung<br />

Berlins.<br />

Pankow 2012/2013 27


AueN • WoHNeN • sTAdTeNTWIcKLuNg<br />

Einkaufen, Spielen, Entspannen –<br />

Buntes Leben um <strong>de</strong>n Helmholtzplatz<br />

Dutzen<strong>de</strong> Cafés und Restaurants<br />

reihen sich hier aneinan<strong>de</strong>r. Dazwischen<br />

kleine Geschäfte zum<br />

Stöbern, mit Mo<strong>de</strong>, Kin<strong>de</strong>rspielzeug<br />

und allem, was man zum<br />

Leben braucht. Der Helmholtzplatz<br />

zwischen Lychener und<br />

Dunckerstraße ist Park und Platz<br />

in einem, Naherholungsgebiet<br />

und Treffpunkt zugleich. Er wur<strong>de</strong><br />

1999/2001 komplett umgestaltet<br />

und gehört seit<strong>de</strong>m zu <strong>de</strong>n begehrtesten<br />

Grünanlagen Berlins. Bei<br />

schönem Wetter sind Liegewiesen,<br />

Spiel- und Bolzplatz sowie die zahlreichen<br />

Parkbänke stark besucht.<br />

Vor 150 Jahren noch nahezu unbebaut,<br />

gehörte das Karree um <strong>de</strong>n<br />

Helmholtzplatz bereits um 1900<br />

zu <strong>de</strong>n am dichtesten besie<strong>de</strong>lten<br />

Gebieten Berlins. Die bauliche<br />

Struktur ist in großen Teilen noch<br />

unversehrt erhalten, viele Bauten<br />

stehen unter Denkmalschutz. Der<br />

Platz selbst entstand im Zuge <strong>de</strong>r<br />

grün<strong>de</strong>rzeitlichen Blockbebauung<br />

En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts. Vorher<br />

befand sich hier eine Ziegelei, die<br />

für <strong>de</strong>n Aufbau <strong>de</strong>r Mietshäuser in<br />

28<br />

Prenzlauer Berg das Baumaterial<br />

lieferte. Über <strong>de</strong>n Ruinen <strong>de</strong>s Ringofens<br />

wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Schmuckplatz mit<br />

Grünfläche und Spielplatz angelegt.<br />

Er ist seit 1897 nach <strong>de</strong>m Physiologen<br />

und Physiker Ferdinand<br />

von Helmholtz benannt, <strong>de</strong>r u.a.<br />

<strong>de</strong>n Augenspiegel erfun<strong>de</strong>n hatte,<br />

mit <strong>de</strong>m erstmals Untersuchungen<br />

<strong>de</strong>s Augenhintergunds möglich<br />

wur<strong>de</strong>n.<br />

Wie es im Kiez um 1900 aussah,<br />

zeigt eine Ausstellung in <strong>de</strong>r Dunckerstraße<br />

77. Sie befin<strong>de</strong>t sich in<br />

einer Wohnung im Vor<strong>de</strong>rhaus,<br />

die entsprechend <strong>de</strong>r damaligen<br />

Zeit eingerichtet ist. Informationstafeln<br />

erläutern die Geschichte <strong>de</strong>s<br />

Hauses, das 1895/96 vom Zimmermeister<br />

Heinrich Brunzel errichtet<br />

wur<strong>de</strong>, und lassen <strong>de</strong>n Alltag <strong>de</strong>r<br />

Bewohner lebendig wer<strong>de</strong>n. Die<br />

Ausstellung wird ehrenamtlich von<br />

Senioren <strong>de</strong>r Freizeitstätte „Herbstlaube“<br />

betreut.<br />

Übrigens wur<strong>de</strong> im Eckhaus Duncker-/Raumerstraße<br />

1995 <strong>de</strong>r Film<br />

„Sommer vorm Balkon“ von Andreas<br />

Dresen gedreht.<br />

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Sa 9­16 Uhr<br />

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Do 12­19 Uhr<br />

Seelower Straße<br />

Sa 10­16 Uhr<br />

Trö<strong>de</strong>lmarkt Kopenhagener Straße<br />

Sa 7­14 Uhr<br />

n WEISSENSEE<br />

Antonplatz<br />

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und um <strong>de</strong>n Arnswal<strong>de</strong>r Platz<br />

im bötzowviertel<br />

Er steht mitten auf <strong>de</strong>m Arnswal<strong>de</strong>r<br />

Platz und ist nur noch von<br />

<strong>de</strong>n Bäumen überragt – <strong>de</strong>r riesige<br />

Stierbrunnen, wie er seit jeher<br />

im Volksmund heißt. Eigentlich<br />

als „Fruchtbarkeitsbrunnen“ von<br />

Hugo Le<strong>de</strong>rer im Zeitgeist <strong>de</strong>r<br />

späten 1920er-Jahre geschaffen,<br />

schmückt er seit 1934 <strong>de</strong>n grünen<br />

Quartierplatz <strong>de</strong>s Bötzowviertels.<br />

Wegen <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n hoch aufgerichteten<br />

Stiere beidseitig <strong>de</strong>r Brunnenschalen<br />

hat sich jedoch die<br />

Bezeichnung Stierbrunnen durchgesetzt.<br />

Der Platz mit seinem alten Baumbestand<br />

wur<strong>de</strong> im Zuge <strong>de</strong>r Bebau-<br />

ung <strong>de</strong>s Bötzowviertels<br />

zwischen 1900<br />

und 1904 angelegt<br />

und erhielt seinen<br />

Namen nach <strong>de</strong>r<br />

ehemaligen Kreisstadt<br />

Arnswal<strong>de</strong>,<br />

heute Choszczno in<br />

<strong>de</strong>r polnischen Woiwodschaft<br />

Westpommern. Mit Ra s enflächen<br />

und Blumenbeeten, Bud<strong>de</strong>lplatz,<br />

einem kleinen Springbrunnen und<br />

einer Rotun<strong>de</strong> als Pissoir <strong>war</strong> er damals<br />

eine kleine Oase inmitten <strong>de</strong>r<br />

schnell wachsen<strong>de</strong>n grün<strong>de</strong>rzeitlichen<br />

Blockbebauung, die zwischen<br />

<strong>de</strong>n bereits bebauten Ausfallstraßen<br />

Am Friedrichshain und Greifswal<strong>de</strong>r<br />

Straße emporschoss. Namensgeber<br />

für das Wohnviertel<br />

<strong>war</strong> <strong>de</strong>r Brauereibesitzer Julius<br />

Bötzow, <strong>de</strong>r in diesem Gebiet Län<strong>de</strong>reien<br />

besaß.<br />

Das Bötzowviertel in Prenzlauer<br />

Berg zwischen Volkspark Friedrichshain,<br />

Danziger und Greifswal<strong>de</strong>r<br />

Straße ist heute zu einem <strong>de</strong>r<br />

trendigsten Kieze <strong>de</strong>r Berliner Innenstadt<br />

gewor<strong>de</strong>n. Wun<strong>de</strong>rschöne<br />

Jugendstilhäuser, zum großen Teil<br />

saniert, kleine kreative Geschäfte,<br />

Vereinslä<strong>de</strong>n, Galerien und Lokale<br />

prägen das Bild. Die Mischung<br />

Pasteurstraße 32<br />

im Bötzow-Viertel<br />

10407 Berlin-Prenzlauer Berg<br />

Öffnungzeiten:<br />

Di-Fr 7.00–18.30 Uhr<br />

Sa 6.30–13.00 Uhr<br />

So 14.00–16.00 Uhr<br />

aus Urbanität und Kiezkultur ist<br />

beliebt bei jungen Einwohnern mit<br />

Kin<strong>de</strong>rn, Künstlern, Schauspielern.<br />

Um gut 20 Prozent ist die Bevölkerung<br />

in <strong>de</strong>n letzten Jahren gewachsen.<br />

Vor allem gut verdienen<strong>de</strong> Bewohner<br />

zogen neu in das Viertel,<br />

die sich die teuren Mieten in <strong>de</strong>n<br />

mo<strong>de</strong>rnisierten und neu errichteten<br />

Wohnungen leisten können.<br />

Berufsbekleidung<br />

GmbH<br />

Greifswal<strong>de</strong>r Straße 5<br />

10405 Berlin<br />

Telefon (030) 42 85 66 36<br />

Telefax (030) 42 85 66 37<br />

email: berufsbekleidung-btu@web.<strong>de</strong><br />

Internet: www.berufsbekleidung-btu.<strong>de</strong><br />

Mo-Fr 8-19 Uhr · Sa 9-13 Uhr<br />

Pankow 2012/2013 29

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