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September-Oktober - Internationaler Bodensee-Club eV

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Wilhelm Geyer, Verfärbung, 1966, Öl auf Leinwand, Nachlass Wilhelm Geyer, Ulm; Foto: Katalog<br />

Dix und George Grosz, die ähnlich Hässliches gestaltet<br />

haben. Aber bei ihnen sind es Karikaturen, und sie benutzen<br />

das Christusbild für einen kritischen Zweck. Das<br />

tut Geyer nicht. Wenn wir schauen, wo es stilistisch Vergleichbares<br />

gibt, dann finden wir so etwas erst Anfang<br />

der 1960er Jahre in den frühen Gemälden von Eugen<br />

Schönebeck und Georg Baselitz. Also ist Geyer da eigentlich<br />

radikaler, brutaler und moderner als seine unmittelbaren<br />

Zeitgenossen. Ähnliches gilt für die ganz<br />

späten Landschaften ab 1964, die sehr umstritten sind.<br />

Es gibt einige, die sagen, dass sie in der Qualität nicht<br />

vergleichbar sind mit den Gartenlandschaften. Aber für<br />

Geyer spricht nach wie vor, dass er experimentiert, dass<br />

er ein hohes Risiko eingeht, dass er etwas wagt mit seinen<br />

Bildern, gerade auch in der Spontaneität.<br />

Insgesamt verfügt Geyer in seiner Malerei über eine<br />

enorme Freiheit im Umgang mit Form und Farbe, so<br />

dass an manchen Stellen sogar die Diskussion über Gegenständlichkeit<br />

oder Ungegenständlichkeit obsolet<br />

wird, weil schlicht nicht mehr erkennbar ist, ob das noch<br />

Boden oder Himmel oder einfach nur Farbflecke sind.<br />

Das heißt, wir sehen schlicht den Umgang mit Farbe und<br />

freier Form. Das ist eine besondere Qualität, die ich sehr<br />

schätze.<br />

Monique Würtz<br />

Kunststiftung Hohenkarpfen<br />

78595 Hausen ob Verena, www.kunststiftung-hohenkarpfen.de<br />

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