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September-Oktober - Internationaler Bodensee-Club eV

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mit seinem kirchlich-religiösen Werk, für das er berühmt<br />

war und heute noch bekannt ist, vom Umfang her der<br />

produktivste Künstler aller Zeiten ist, belegt wie anerkannt<br />

und begehrt er zu Lebzeiten war.<br />

Wilhelm Geyer aber auch deshalb, weil er neben seinem<br />

kirchenkünstlerischen Werk Gemälde – hier sind ausschließlich<br />

Gemälde ausgestellt – geschaffen hat, die in<br />

ihrer eigenen malerischen Qualität zum Wichtigsten gehören,<br />

was in Süddeutschland im 20. Jahrhundert gemacht<br />

wurde.<br />

Wilhelm Geyer war also früh bekannt und auch anerkannt<br />

als Kirchen- und Glasmaler. War er selbst religiös?<br />

Das ist ganz offensichtlich eine der wesentlichen Motivationen<br />

überhaupt für ihn gewesen, sowohl in seinem<br />

persönlichen Leben als auch für die Botschaft, die er mit<br />

seiner Kunst transportieren wollte, nämlich die Welt als<br />

Schöpfung Gottes zu sehen, sich als Mensch immer als<br />

Geschöpf Gottes zu verstehen und als solches zu agieren.<br />

Das war die Grundlage für Leben und Werk von Wilhelm<br />

Geyer, der sich immer vom christlich-religiösen und<br />

katholischen Verständnis her definiert hat.<br />

Daneben malte er auch profane Motive, dazu gehören<br />

die Gartenbilder und die Landschaften. Dabei handelt<br />

es sich aber nur auf den ersten Blick um profane Bilder,<br />

für Geyer waren sie immer eine Feier der Schöpfung<br />

Gottes. Darin unterscheiden sie sich von weiten Teilen<br />

der modernen Landschaftsmalerei, wie etwa der des Impressionismus,<br />

für den das Augenvergnügen ein rein<br />

sinnlich materialistisches Ereignis darstellt, während sich<br />

für Geyer etwa im Reichtum der Grüntöne die Fülle der<br />

Schöpfung Gottes offenbart. Das ist ein wesentlicher<br />

Aspekt sämtlicher Malerei bei Geyer.<br />

Da ist also zunächst die Gestaltung von Kirchenfenstern<br />

und -wänden, also religiöser Inhalte, dann kommt die<br />

Landschaftsmalerei hinzu. Sie zeigen hier aber auch<br />

Portraits und Szenen mit der Familie. War das ebenfalls<br />

ein Essential seines Lebens und damit seines Schaffens?<br />

Wenn man von ihm nichts wüsste, wenn man einfach<br />

nur hinschaut, dann sieht man anhand der Motive, die<br />

er gemalt hat, dass Familie für ihn offensichtlich ein ganz<br />

zentraler Aspekt des Lebens und Schaffens gewesen<br />

ist. Zunächst einmal die Familie seiner und der Elterngeneration,<br />

und in dem Moment, in dem er selber auch Familie<br />

hat, fängt er sofort an, diese immer wieder zu<br />

malen. So tritt als zentrales Motiv neben den christlichen<br />

Wilhelm Geyer, Die Söhne Michael und Herrmann, 1939, Öl auf Leinwand,<br />

Nachlass Wilhelm Geyer, Ulm; Foto: Katalog<br />

Wilhelm Geyer, Clara im Pelz, 1966, Öl auf Leinwand, Ulm Nachlass<br />

Wilhelm Geyer, Ulm; Foto: Katalog<br />

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