September-Oktober - Internationaler Bodensee-Club eV
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hätte, wäre das Land nicht bereit gewesen, ihm die Liegenschaft<br />
zu übergeben. An Pfingsten 1985 wurde sie<br />
mit der ersten Ausstellung wieder eröffnet.<br />
Dies bedeutete das Aus für Lindau. Denn nun galt es,<br />
Mochental voran zu treiben, den Standort überhaupt erst<br />
bekannt zu machen. Mit großem Einsatz ist es ihm gelungen,<br />
Kunst und Mochental quasi zum Synonym zu<br />
entwickeln. 2.800 Quadratmeter Fläche wollten bespielt<br />
Schloss Mochental, Ausstellung mit Pavel Feinstein<br />
sein und nicht nur ein Mal im Jahr. Und dies mit Präsentationen,<br />
die, wie es neudeutsch heißt, ein „must“ sind.<br />
Zu denen die Besucher kommen, weil man die Ausstellung<br />
gesehen haben muss. Die Ansprüche sind gewachsen,<br />
der harte Wind des Wettbewerbs hat auch die Galerien<br />
eingeholt. Eine ständige Herausforderung. Die den<br />
Rastlosen dennoch nicht dazu gebracht hat, sich mit<br />
dem Schloss über der Donau zufrieden zu geben. Wieder<br />
suchte er nach einem neuen Projekt.<br />
Der Zufall wollte es, dass die junge Straßburger Messe<br />
seinen Rat erbat. Die Richtung passte; denn längst wollte<br />
er „mal ins Badische“. Und wie konnte es anders sein?<br />
1999 eröffnete er eine kleine Galerie in Karlsruhe, daraus<br />
ist inzwischen am Zirkel eine namhafte Adresse geworden.<br />
Schnell wurde man in Karlsruhe darauf aufmerksam und<br />
auch auf den Mann dahinter. Die Messe GmbH suchte<br />
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das Gespräch, brauchte Beratung und konnte Ewald Karl<br />
Schrade schließlich dafür gewinnen, eine neue Kunstmesse<br />
zu organisieren. Daraus ist die Art Karlsruhe geworden,<br />
die nächstes Jahr zum 10. Mal stattfinden wird.<br />
Allen Unkenrufen zum Trotz hat sie sich im Ranking zwischen<br />
der Art Basel und der Art Cologne einen beachtlichen<br />
Platz erobert und ist zum wichtigen Schaufenster<br />
der klassischen Moderne geworden.<br />
Mit einer Jubiläumsausstellung feierte Ewald Karl Schrade<br />
im vergangenen Jahr seine 40-jährige Tätigkeit als Galerist.<br />
Dazu hat er ein Buch herausgegeben, ein opulentes<br />
Werk mit dem Titel „Von der Freude mit der Kunst zu leben“.<br />
Nur wer den Verfasser nicht kennt könnte meinen,<br />
es sei ein Buch, um sich selbst zu feiern. Das wäre jedoch<br />
nicht Karl Ewald Schrade – er feiert seine Künstler. In<br />
kleinen Essays erzählt er von seinen Begegnungen mit<br />
ihnen und ihren Arbeiten.<br />
Und wie formulierte er es kürzlich? „Jetzt bin ich so lange<br />
im Galeriegeschäft tätig wie mein Jahrgang ist. 41 Jahre<br />
habe ich mich mit Kunst beschäftigen dürfen. Und das<br />
ist etwas Schönes“.<br />
www.galerie-schrade.de<br />
Monique Würtz